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Die Würde

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10.11.2003
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Die Würde

„Runter mit der Hose!“, sagte Friedrich im gewohnten Befehlston. Doch seine Stimme zitterte und die Worte kamen gepresst aus seinem Mund, als würde dieser sich weigern auszusprechen, was Friedrich seit einer Ewigkeit dachte: Endlich den Hintern seiner Tochter sehen. Nackt sehen. Dieses Luder hatte ihn lange genug gereizt, jetzt war es endlich vorbei damit.
Gut, der Papst Franziskus hatte vor einigen Tagen nichts von nackt gesagt, aber erlaubt hatte er: Das Schlagen auf den Po. Das sei würdevoll, hatte er gesagt, im Gegensatz zum Schlagen ins Gesicht. Dabei hatte er, Friedrich, gerade das für entschuldbar gehalten. Es kann jedem Mann die Hand mal ausrutschen, nicht wahr? Wenn so eine Göre Widerworte gibt, die einem redlichen Mann wie ihm die Zornesröte ins Gesicht treiben, dann kann es freilich passieren, dass er Gewalt über sich verliert, oder?
„Umdrehen!“
Seiner Frau geht es ja nicht anders. Keine langen Diskussionen, so eine Ohrfeige stoppt das Gezeter sofort. Und sie hat sich für ihre Handlungen genauso wenig vor der Tochter zu verantworten, wie er. Wo kämen wir denn hin, wenn Kinder bestimmten, was im Haus und anderswo zu geschehen hat? Und sagt nicht die Bibel, wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn bald?
Gut, er hat keinen Sohn, in heutiger Zeit sind Weiber den Männern jedoch gleichgestellt, also müssen sie auch nach den gleichen Methoden erzogen werden. Was für Söhne gut ist, muss auch für Töchter gelten, die Gleichberechtigung verlangt das. Die Emanzen hätten halt daran denken sollen, dass Gleichheit zugleich Nachteile haben kann.
„Über die Lehne beugen!“
Mit Bedacht strafen, das sei okay, hatte der Papst gesagt. Und mit Bedacht heißt: Nicht aus einem augenblicklichen Ärger heraus, sondern nach Plan. Deswegen wird in seinem Haus ab sofort jeden Freitag gestraft. Oder eben nicht. Wenn während der Woche nichts vorfallen sollte, dann wird das Strafgericht selbstverständlich entfallen. Zumindest in seinem Haus wird es gerecht zugehen. Gerechtigkeit ist etwas, was heute leider Gottes nicht sehr hoch im Kurs steht. Laufend werden Verbrecher zu viel zu milden Strafen verurteilt. Oder gar nicht verurteilt: Sie können sich mit einem Geständnis und einer milden Gabe an eine gemeinnützige Organisation freikaufen.
„Marlene, du bist jetzt dran!“
Friedrich hatte sich auf dem Sofa bequem gemacht. Er war in dieser Angelegenheit Richter und als solcher nicht für den Vollzug zuständig. Gut, er hatte das Ganze arrangiert, den Stuhl so hingestellt, dass seine Tochter ihm nun ihren nackten Hintern zeigte, schlagen werde er sie trotzdem nicht. Dafür war seine Frau da, schließlich war sie für die Erziehung der Tochter zuständig – heißt es doch in der Bibel: Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.
Mutter, nicht Vater!
Er war ja kaum zuhause, musste Geld verdienen, wie sich das für einen Mann gehört. Er war schon immer der Meinung, dass Frauen ins Haus gehörten. Küche, Kinder, Kirche, dafür war sie verantwortlich. Jahrtausendelang hat das gegolten, und es gibt keinen Grund, warum das nicht wieder gelten sollte. Nur weil die Achtundsechziger ein wenig Unruhe stifteten? Das ist längst vorbei, noch drei Jahre und dann ist ein halbes Jahrhundert um, seitdem diese Chaoten die gottgewollte Ordnung durcheinander gebracht haben.
„Marlene, auf was wartest du?“
„Muss … muss ich das wirklich tun?“
„Natürlich. Es sei denn, du willst, dass ich es tue? Aber du weißt: Ich schlage härter.“
Das war eine deutliche Drohung, doch Marlene zögerte weiter, schien immer noch unschlüssig.
„Aber ist das nicht verboten?“
„Wir haben das ausdiskutiert, Marlene: Das mit dem Verbot der Züchtigung war lediglich eine kurzzeitige Verirrung des Zeitgeistes. Der Papst hat jetzt endlich dagegen aufbegehrt und Tacheles gesprochen. Vor etlichen Journalisten. Und der Vatikan hat das hinterher bestätigt: Es war kein Versehen – Papst meinte das ernst.“
„Trotzdem könnte es Unrecht sein. Wenn Thekla … wenn Thekla das in der Schule erzählt, dann …“
„Thekla wird nichts erzählen. Du kennst unsere Tochter schlecht. Sie wird uns nicht ins Gefängnis und sich selbst in ein Heim bringen wollen. Oder, Thekla?!“
Thekla sagte nichts, es schien als ob sie die Frage gar nicht gehört hätte. Dafür bohrte Marlene weiter: „Und wenn sie hinterher nicht sitzen kann?“
„Dann melden wir sie krank. Aber du musst sie ja nicht blutig schlagen. Sechs Schläge, das kann sie verkraften, schließlich ist sie schon groß. Das Wichtigste sind ohnehin die Schmerzen. Und der größte Schmerz wird an der Oberfläche der nackten Haut gespürt, wo sich die Nerven befinden.“
„Ihr Vergehen war ja nicht so groß, Friedrich. Außerdem konnte sie nicht wissen, dass daraus diese harsche Konsequenz folgen wird. Ich meine, wir sind bisher …“
„Was bisher war, spielt keine Rolle mehr. Wir haben jetzt freie Hand. Und bedenke, wenn wir nicht jede Übertretung, jede Aufmüpfigkeit und Gemeinheit behandeln wie Gott Sünde behandelt, wird das Weltbild Theklas ein falsches sein."
Marlene zögerte noch, rang mit sich, dann hob sie doch den Arm. Und ließ ihn sinken.
„Tu‘s, Marlene, denn es steht geschrieben: Gesegnet sei der Schmerz.“
„Ich kann nicht.“
„Doch, du kannst, denn es steht geschrieben: Geheiligt sei der Schmerz.“
„Ich … ich …“
„Verherrlicht sei der Schmerz. Tu’s endlich!“
Und Marlene tat es. Mit sichtlicher Anstrengung zwar, dennoch tat sie es. Sie schlug zu und wiederholte dabei Friedrichs Worte: „Gesegnet sei der Schmerz.“ Und beim nächsten Schlag: „Geheiligt sei der Schmerz“. Und beim dritten: „Verherrlicht sei der Schmerz.“
Dann stoppte sie und schaute ihren Mann fragend an. Er aber sah sie nicht. Er sah allein die drei Striemen auf dem Arsch seiner Tochter. Sie färbten sich langsam rot. Auf der rechten Backe war es besonders schlimm. Marlene hatte mit ihrem Kochlöffel zweimal fast die gleiche Stelle getroffen. Zwar nur mit der flachen Seite, allein die kreisrunden Abdrücke überschnitten sich und bewirkten eine stärkere Rötung.
Das war nicht schön. Weil es die Symmetrie störte. Auf die perfekte Symmetrie der Arschbacken, gehörten parallele Striche und nicht dieses Durcheinander! Es war ein Fehler, die Bestrafung seiner Frau zu überlassen. Er wusste ja: Sie war unfähig, einen Nagel in die Wand einzuschlagen. Ein einziges Mal hatte sie das versucht – und konnte danach tagelang ihren linken Daumen nicht mehr richtig benutzen. Wie konnte er dann erwarten, dass sie drei Parallelschläge hinkriegt!
Andererseits hätte er auch vorsorgen und rechtzeitig eine richtige Peitsche kaufen können. Aber er hatte sich zuerst nicht getraut in den Erotik-Shop zu gehen und dann, als er nach Alternativen suchte, war er zu spät bei dem Laden für Reiterbedarf erschienen. Die schlossen schon um achtzehn Uhr. Das ist ja wie früher, dachte er, als es noch ordentliche Ladenöffnungszeiten gab und nicht dieses Durcheinander, in dem jeder Ladenbesitzer macht, was er will. Friedrich war überzeugt, dass wird sich auch bald ändern, der neue Papst wird dafür sorgen. Weil ohne Ordnung geht es einfach nicht. Man sieht ja an seiner Tochter, wohin dieses Laisser-faire führte.
Tja, seine Tochter. Sie stand da, über die Stuhllehne gebeugt, und präsentierte ihm ihren wohlgeformten Arsch. Die Schlafanzugshose, die ihr zuerst noch um die Knie hing, war ihr ganz hinunter gerutscht beim Versuch, ihm nicht mehr zu zeigen als unbedingt nötig. Wenigstens ist sie schamhaft, dachte Friedrich, immerhin das hat Marlene ihr beigebracht: Trotz Hose nicht da zu sitzen wie ein Mann. Oder eben Beine eng beieinander halten, wenn sie sich vorbeugt.
Breitgespreizt sitzen dürfen nur Männer. Und jetzt maßen sich das auch die behosten Weiber an. In den dreißiger Jahren hat diese Unsitte angefangen, und heutzutage gibt es bloß noch im Sommer welche, die ein Kleid tragen oder einen Rock anziehen, wie das seit alters her üblich und vorgeschrieben war. Ja, früher standen aufs Hosentragen schwere Strafen, die Inquisition verstand da keinen Spaß - nicht nur Johanna von Orleans musste deswegen dran glauben. Fünfhundert Jahre später wurde sie von der gleichen Kirche zur Heiligen erklärt, und was folgte dem? Weiber in Hosen! „Mach‘ weiter, Marlene.“
„Aber … aber … das wird zu viel. Siehst du …“
„Ja, sehe ich. Ist nur deine Schuld. Wenn du etwas genauer wärst, wäre das nicht passiert.“
„Ich kann halt nicht besser.“
„Unsinn. Geh‘ einfach auf die andere Seite und bearbeite die andere Arschbacke!“
„Aber …“
„Mach‘ endlich! Oder willst du den ganzen Abend damit verbringen?“
Das war natürlich gelogen. Er wünschte sich ja, dass das lange dauert. Dieser prächtige Hintern, diese weiße Halbmonde aus Fleisch, und der dunkle, undeutlich zu sehende Raum dazwischen, das könnte er ewig betrachten. Doch nächstes Mal beim besseren Licht! Die Deckenbeleuchtung machte so zu viel Schatten und die Stehlampe stand ungünstig. Er will alles sehen, nicht nur den Hintern, nicht wahr, er ist schließlich kein Fetischist, der sich ausschließlich für bestimmte Körperteile oder Dinge interessiert!
Okay, schon dieser eingeschränkte Einblick auf die Intimzone seiner Tochter hat Einiges bewirkt bei ihm, die plötzliche Enge in der Hose kam nicht von ungefähr. Er wollte sich in den Schritt greifen, um da etwas mehr Platz zu schaffen, aber der Blick seiner Frau, die auch dahin schaute, hielt ihn für einen Moment davon ab.
„Nun mach‘ endlich“, sagte er leicht verärgert und zeigte mit der Armbewegung auf die andere Seite. Sobald jedoch seine Frau die neue Stellung bezogen und mit der Züchtigung der Tochter fortgesetzt hatte, war sein Ärger verflogen. Ist gar nicht so schlecht, dachte er, wenn sie sieht, dass ihn das Ganze erregt.

Die drei restlichen Schläge waren wesentlich schneller verabreicht als die ersten. Das war ihm auch wieder nicht recht, aber er sagte nichts. Weil er die leicht geröteten Wangen seiner Frau sah. Er stand auf und ging schweigend ins Schlafzimmer. Dort angekommen drehte er als erstes die zwei Heilgenbilder an der Wand um. Das war ein Ritual, das sie beide seit der Hochzeitnacht praktizierten. Und das mit der Bestrafung würde auch ein Ritual werden, schließlich kannte er seine beiden Weiber gut: Die Tochter wird sich von ein paar Schlägen nicht bessern, und wenn doch, wird seine Frau schon einen Grund finden, dass wenigstens am Freitag die Welt wieder eine vom alten Schlag sein wird – Franziskus sei Dank.

 
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nein, ich war und bin kein schwaches Weib. Und ich habe geschrieben:


Was mich betrifft, so bemühte ich mich redlich, ohne den Klaps auf den Po auszukommen. Ich muss gestehen, es klappte nicht immer. Kinder verstehen es, die Eltern so lange zu provozieren, bis die Hand ausrutscht.
Ein Kräftemessen von hoher Qualität. Wenn mir die Hand ausrutschte, dann spontan und nicht um dem Kind Schmerzen zu zufügen, sondern weil mir der Kragen platze. Ich musste mir mit diesem Klaps auf den Po Luft verschaffen. Und ich versichere, es kam sehr selten vor.


Im Gegensatz zu meinem Mann war ich den ganzen Tag mit den Kindern zusammen. Mein Mann ging seinem Beruf nach, wie das damals üblich war.


Die Zeit Online: ich zitiere:

"Die Haudraufrate in katholischen Haushalten wird aber trotz des päpstlichen Segens nun gewiss nicht steigen. Ihren Päpsten gehorchen Katholiken nämlich schon lange nicht mehr."


Amelie

 

Hallo,
nur ein Literaturhinweis:
Ulrich Lehner: Mönche und Nonnen im Klosterkerker: Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte
Dass Sexualität und das Schlagen von Kindern und anderen Menschen eng zusammengehören, wird zu selten bemerkt.
Dass der Papst dumm dahergeredet hat, ist bedauerlich, denn er legitimiert dadurch gerade die perverse Lustbefriedigung.
Fröhlichst
Wilhelm

 
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Amelie, ersetze in deinen Ausführungen mal „Kinder“ durch „Ehefrauen“ und „Mutter“ durch „Mann“. Merkst du was?

Hallo Dion,

mich hat die ganze Diskussion hier ziemlich verwundert. Vielleicht, weil nachgeschobene Erklärungen und Beleuchtung der Intentionen für mich zweitrangig sind, ich betrachte eine Geschichte lieber als solche und schaue, ob sie so, quasi solo, für mich funktioniert. Und in diesem Fall tut sie das. Mich interessiert – beim Lesen der Geschichte - gar nicht, was irgendein Zitat von einem religiösen Fanatikern jedweder Couleur bei dieser oder jener religious nut diesseits oder jenseits beliebiger Ozeane für Handlungen auslöst oder nicht usw. Mich interessieren hier eigentlich nur die Protagonisten, ihre Gefühls- und Gedankenwelt und ihre Handlungen. Und hier passt das für mich. Es werden zwei einzelne Personen abgebildet und auf schrecklich plastische und anschauliche Weise erzählt, was dieses perfide Papstzitat, das viele sicher als Kleinigkeit abtun werden, bei ihnen auslöst. Der Mann hat eine latente sadistische Ader, deren Ausleben er nun gerechtfertigt sieht. Die Frau hat Skrupel, überwindet diese aber, weil etwas für sie dabei herausspringt. Beide benutzen ihr Kind egoistisch als Mittel zum Zweck. Das funktioniert für mich einfach, ich sehe da auch keine Stolperfallen. Diese kleine Welt hat ihre eigene perverse Logik, und beide agieren ihr gemäß. Ob du damit nun das Papstzitat anprangern wolltest oder es nur als „Tool“ benutzt hast, interessiert mich einfach nicht. Mag sein, dass ich oberflächlich, ein Banause oder Schlimmeres bin, das juckt mich aber auch nicht. ;)

Ich kann nicht sagen, dass ich die Geschichte gern gelesen habe, ich hatte einen dicken Kloß im Hals und hab mich nicht gut gefühlt. Das hast du prima hinbekommen.
Die Dialoge fand ich teilweise sehr gestelzt und aufgesetzt, auch für hinterwäldlerische bayrische Kultanhänger. Die Ausdrucksweise ist einfach nicht alltagssprachlich. Ich konnte das hier als Stilmittel gut akzeptieren, doch es entfremdet von der Situation und macht sie für mich weniger real und bedrohlich. Ich weiß nun nicht, was du bezwecken wolltest, maximales Unbehagen hättest du bei mir durch eine realistischere Ausdrucksweise bewirken können.

Ich stürze mich mal auf die paar Formfehler, die ich erstöbert habe:

Und sie hat sich für ihre Handlungen genauso wenig vor der Tochter zu verantworten, wie er.
Kein Komma

schlagen werde er sie trotzdem nicht.
Müsste es nicht „würde“ heißen?

Dafür war seine Frau da, schließlich war sie für die Erziehung der Tochter zuständig – heißt es doch in der Bibel: Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.
Die Logik hat sich mir nicht erschlossen.

Er war schon immer der Meinung, dass Frauen ins Haus gehörten. Küche, Kinder, Kirche, dafür war sie verantwortlich. Jahrtausendelang hat das gegolten, und es gibt keinen Grund, warum das nicht wieder gelten sollte. Nur weil die Achtundsechziger ein wenig Unruhe stifteten? Das ist längst vorbei, noch drei Jahre und dann ist ein halbes Jahrhundert um, seitdem diese Chaoten die gottgewollte Ordnung durcheinander gebracht haben.
Hier stimmen die Zeiten nicht.

Es war kein Versehen – Papst meinte das ernst.“
Ich kenne mich trotz bayrischer Abstammung mit den katholischen Gepflogenheiten nicht so wirklich gut aus, aber der Papst, nicht?

Auf die perfekte Symmetrie der Arschbacken, gehörten parallele Striche
Kein Komma

Ein einziges Mal hat sie das versucht
hatte

Friedrich war überzeugt, dass wird sich auch bald ändern, der neue Papst wird dafür sorgen. Weil ohne Ordnung geht es einfach nicht. Man sieht ja an seiner Tochter, wohin dieses Laisser-faire führt.
Der erste Satz ist irgendwie durcheinander gekommen. Infinitiv:
„Friedrich war überzeugt, dass sich das auch bald ändern würde.“
Oder: „Friedrich war überzeugt, das würde sich auch bald ändern.“
Und auch in diesem Absatz stimmen die Zeiten nicht. Es sind ja nicht wörtliche Gedanken, sondern diese werden beschrieben. Also müssen sie wie der Rest der Geschichte im Präteritum geschrieben werden. Nur „zeitlose Aussagen“ gehören dann ins Präsens.
Du kannst das recht einfach prüfen: Wörtliche Gedanken/direkte Gedankenrede(?) könntest du wie wörtliche Rede in Anführungszeichen setzen, meistens werden sie wohl kursiv gesetzt.
Du schreibst hier aber erlebte/indirekte Rede, und dabei musst du in deiner Zeit bleiben.
Ich hoffe, ich hab alle Begriffe richtig verwendet und keinen Stuss erzählt, ich bin da echt eine Niete. Mann, ich brauch unbedingt mal einen Deutschlehrer als Assistenten. :D
Ich hoffe, es war trotzdem verständlich.
Es gibt noch mehr solcher Stellen, die suche ich jetzt nicht mehr einzeln heraus.

Trotz Hose nicht da zu sitzen wie ein Mann.
dazusitzen. Es sei denn, du meinst „da (dort) zu sitzen“.


Mach‘ Geh‘
Kein Apostroph beim Imperativ.

diese weiße Halbmonde aus Fleisch, und der dunkle, undeutlich zu sehende Raum dazwischen
weißen
kein Komma vor und.
"zu sehende" finde ich etwas unglücklich. Sichtbare?

Doch nächstes Mal beim besseren Licht!
Hier hab ich gestutzt. So wäre ein bestimmtes Licht gemeint, nämlich das bessere dort drüben, oder so. Du meinst aber „bei besserem Licht“, oder?


Ist gar nicht so schlecht, dachte er, wenn sie sieht, dass ihn das Ganze erregt.
Hier nun hast du die wörtliche Gedankenrede, die musst du dann aber auch nach „dachte er“ fortsetzen:
Ist gar nicht so schlecht, dachte er, wenn sie sieht, dass mich das Ganze erregt.

Ich muss echt nochmal Deutsch büffeln, damit ich das, was ich sagen möchte, auch richtig sagen kann. Manchmal wird’s peinlich.

Ich wünsch noch einen schönen Abend!

Liebe Grüße
raven

 

Dem Papst sollte es sehr bewusst sein, dass sein Wort schadlos ausgenutzt wird. Zu was? Um Kinder zu schlagen, ist eigentlich logisch.
Ist das so schwer zu verstehen?
Manche können das nicht verstehen, Gretha, weil sie nicht verstehen wollen. Der Papst als Befürworter der Prügelstrafe ist für sie nicht denkbar, also blenden sie dies aus. Oder sie relativieren die Papst-Aussage, in dem sie sagen, sie wäre nur für die südamerikanischen Katholiken gedacht und bedeute eigentlich eine Verbesserung der dortigen Verhältnisse. Eine sehr gewagte Aussage, wenn man bedenkt, dass der Vatikan immer noch Züchtigungen generell als hilfreich „beim Wachsen und Reifen“ der Kinder ansieht. Es ist daher kein Wunder, was in den katholischen Internaten hierzulande passierte und vielleicht in anderen Ländern immer noch passiert.

Kindesmisshandlung weil der Papst diesen Unsinn verkündet hat. Wer glaubt denn so etwas?
Es gibt Eltern, AmelieS, die ihre Kinder nicht mehr schlagen, nur weil das seit dem Jahr 2000 per Gesetz verboten ist. Das Gesetz wurde ja gerade deswegen erlassen, um dem endlich Einhalt zu gebieten. Aber wenn der Papst sagt, ihr könnt ruhig schlagen, nur nicht ins Gesicht, dann hat das Folgen – nur naive Menschen glauben das nicht.

Die Pille und das Kondom sind in der Dritten Welt das Problem. Dort halten sich die Menschen an das Gebot. Aids und viele Kinder sind das Ergebnis.
Ganz recht, in der Dritten Welt halten sich die Menschen daran, was der Papst sagt - und nur beim Schlagen werden sie nicht auf ihn hören?

Könntet ihr Euren weltanschaulichen Disput womöglich ins Private verschieben? Es gibt im Internet wahrlich schon genug Kommentarspalten und virtuelle Stammtische, die um diese Themen kreisen, als dass ich das auch noch unbedingt hier haben muss. Ich glaube, die meisten hier sind an Textarbeit interessiert, alles andere könnt ihr mit euren Pfarrern oder Parteigenossen durchkauen. Merci.
Im Prinzip hast Du recht, Exilfranke, aber die Sache wird im Netz eher totgeschwiegen als diskutiert: Es ist interessant, dass weder die deutsche, noch die englische Wikipedia das erwähnen – hat der Opus Dei auch diese Institutionen unterwandert?

Um das nicht in Vergessenheit geraten zu lassen bzw. uns allen vor Augen zu führen, was in diesem Zusammenhang der Papst am 4.2.2015 gesagt hat, hier ein Zitat aus der Süddeutschen Zeitung vom 6.2.2015:

Solange die Würde der Kinder gewahrt bleibe, hält Franziskus Gewalt als Mittel der Erziehung für vertretbar. Das geht aus einer Bemerkung hervor, die er während seiner Generalaudienz am Mittwoch machte. Die Audienz war der Rolle des Vaters in der Familie gewidmet.

Einen guten Vater mache es - Franziskus zufolge - aus, dass er vergeben könne, aber auch in der Lage sei, sein Kind "mit Bestimmtheit zu korrigieren", ohne es zu entmutigen. Der Papst erzählte dazu eine Anekdote. "Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: 'Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen.'" "Wie schön!," so Franziskus weiter. "Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter."

Thomas Rosica, ein Mitarbeiter der Pressestelle im Vatikan, verteidigte die Aussagen des Papstes auf Anfrage. "Wer hat seine Kinder nicht gezüchtigt oder ist von seinen Eltern als Heranwachsender gezüchtigt worden?", schrieb Rosica in einer E-Mail. Der Papst habe offensichtlich nicht davon gesprochen, einem Kind gegenüber grausam oder gewalttätig zu sein, sondern darüber " jemanden beim Wachsen und Reifen zu helfen", so Rosica weiter.

Ich schließe nicht aus, dass es Fälle geben kann, wo genau das passiert, was du in deiner Geschichte beschreibst. Aber der Normalfall ist es sicher nicht.
Was ist schon Normalfall, Perdita? Könntest Du das in diesem Kontext präzisieren?

Ich sage nicht, es ist falsch, was du in der Geschichte gemacht hast. Die Diskussion, die du angestoßen hast, ist es auf jeden Fall wert, geführt zu werden. Aber als literarisches Werk, als Satire, ist der Text für meinen Geschmack zu grobschlächtig.
Kleinlaut zu sein ist nicht mein Ding, und wer grobe Gewalt als erzieherisches Mittel propagiert, dem schleudere ich Grobes entgegen.

Es steht Dir frei, darüber eine kleinlaute, politisch korrekte Geschichte zu schreiben, um zu prüfen, wie das Publikum dann reagiert.

Der Papst ist das religiöse Oberhaupt der katholischen Kirche. Er ist ein Führer, das was er sagt, hat Bedeutung und Wertigkeit innerhalb des katholischen Moralkodex. Es ist religiöse Leitlinie.
Und diese Leitlinie wird bewusst gezogen. Und es ist damit auch ein sehr wertvolles und spannendes Thema sich damit auseinanderzusetzen. Da hat Dion schon eine gute Wahl getroffen.
Danke, Novak.

Na ja, ich find den schon ziemlich krass. Und dass er sich nur in Gedanken aufgeilt und nicht selber schlägt, ändert daran nur wenig.
Ändert daran nur wenig, feirefiz? Ich weiß, die Katholiken müssen die Verfehlungen „in Gedanken, Worten und Taten“ beichten. Aber in unserer Gesellschaft gibt es – im Gegensatz zur Handhabe innerhalb der katholischen Kirche - noch keine Gedankenpolizei.

Und ja, wenn da ein sexuelles Motiv hinter dem Versohlen des nackten Arsches steht, ist das für mich auch sexueller Missbrauch.
Wie willst Du das nachweisen? Ich finde, Du verrennst dich hier in eine moralische Sackgasse.

Es ist glaub ich auch kein Zufall, dass mehrere Kommentatoren den Eindruck hatten, dass der Typ sich auch ohne den Papstspruch einen anderen Vorwand gesucht hätte, seine seltsamen, sexuell angehauchten Machtgelüste auszuleben, auch wenn er es bisher nicht getan hat. Dazu wird der zu pathologisch dargestellt und es ist ja eindeutig eine total fadenscheinige Legitimation.
Erstens hat sich der Prot bisher immer beherrscht, und zweitens ist die Aussage des Papstes keine fadenscheinige Legitimation, sondern eine handfeste.

Wenn Du das nicht sehen kannst oder willst, okay, aber sei Dir bewusst, dass Du hier argumentierst wie einst Alice Schwarzer, die sagte, jeder Mann sei ein potenzieller Vergewaltiger, jede Frau ein potenzielles Opfer.

Es geht natürlich auch darum, was Du darstellen willst. Geht es um einen gestörten Patriarchen, der jeden Vorwand nutzen wird, um seine Machtphantasien auszuleben?
Was redest Du da? Wenn mein Prot tatsächlich „jeden Vorwand“ nutzte, hätte er das schon längst getan. Stattdessen hat er es erst getan, als ihm Papst die Erlaubnis dazu gab. Das, und nichts anderes, steht in der Geschichte.

Letzte Wortmeldung - versprochen
Bitte nicht – es ist so schön und unterhaltsam, mit Dir zu reden. :)

mich hat die ganze Diskussion hier ziemlich verwundert.
Mich hat das nicht verwundert, raven, weil solche Themen immer für Aufregung sorgen. Hier wird ohnehin vom Inhalt einer Geschichte her argumentiert, und ein Inhalt wie in dieser, wo Religion, Gewalt gegen Kinder mit sexuellen Konnotation zur Sprache kommen, führt sehr schnell zu ideologischen und philosophischen Diskussionen.

Mich interessieren hier eigentlich nur die Protagonisten, ihre Gefühls- und Gedankenwelt und ihre Handlungen. Und hier passt das für mich.
Danke.

Es werden zwei einzelne Personen abgebildet und auf schrecklich plastische und anschauliche Weise erzählt, was dieses perfide Papstzitat, das viele sicher als Kleinigkeit abtun werden, bei ihnen auslöst. Der Mann hat eine latente sadistische Ader, deren Ausleben er nun gerechtfertigt sieht. Die Frau hat Skrupel, überwindet diese aber, weil etwas für sie dabei herausspringt. Beide benutzen ihr Kind egoistisch als Mittel zum Zweck. Das funktioniert für mich einfach, ich sehe da auch keine Stolperfallen. Diese kleine Welt hat ihre eigene perverse Logik, und beide agieren ihr gemäß.
Du hast – wohl als einziger - das sehr schön und sehr treffend zusammengefasst. Danke.


Die Dialoge fand ich teilweise sehr gestelzt und aufgesetzt, auch für hinterwäldlerische bayrische Kultanhänger. Die Ausdrucksweise ist einfach nicht alltagssprachlich.
Das kann sein. Aber vielleicht kann ich das korrigieren, wenn Du mir ein paar Hinweise auf die besonders schlimmen Stellen gibst. :)

Dafür war seine Frau da, schließlich war sie für die Erziehung der Tochter zuständig – heißt es doch in der Bibel: Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.
Mutter, nicht Vater!
Die Logik hat sich mir nicht erschlossen.
Das Zitat habe ich mit dem letzten Satz (Mutter, nicht Vater!) vervollständig, weil erst damit deutlich wird, dass der Prot sich aus der Erziehungsverantwortung stehlen will. Dazu benutzt er zuvor ein wörtliches Zitat aus der Bibel. Wer solche Sachen aus dem Gedächtnis zitieren kann, der ist Bibelfest, und das ist ein Beweis mehr, dass mein Prot ein gläubiger Katholik ist, der natürlich auf den Papst hört.

Die anderen von Dir erwähnten stilistischen, grammatischen und Rechtsschreibfehlern werde ich noch berichtigen.

Wie stets, danke ich auch diesmal allen Kritikern für ihre Stellungnahmen, die mich nicht unbeeindruckt gelassen haben, selbst wenn meine Antwort das nicht zu zeigen scheinen.

 

Bitte nicht – es ist so schön und unterhaltsam, mit Dir zu reden.
Na schön, dann lass uns noch eine Runde aneinander vorbeireden. :D

Ändert daran nur wenig, feirefiz? Ich weiß, die Katholiken müssen die Verfehlungen „in Gedanken, Worten und Taten“ beichten. Aber in unserer Gesellschaft gibt es – im Gegensatz zur Handhabe innerhalb der katholischen Kirche - noch keine Gedankenpolizei.
Mein Urteil über diese fiktive Figur war kein juristisches sondern tatsächlich ein moralisches. Jemand, der so denkt und handelt wie der - und im Gegensatz zum echten Leben, wo Gedanken privat sind, hatte ich ja das zweifelhafte Vergnügen an seinen teilhaben zu dürfen - bewerte ich als ziemliches Ekelpaket.

Wie willst Du das nachweisen? Ich finde, Du verrennst dich hier in eine moralische Sackgasse.
Wie gesagt, ich führe hier keine Gerichtsverhandlung über eine fiktive Person. Und im Rahmen einer literarischen Diskussion könnte ich ihm seine niederen Motive ziemlich einfach über die Zitatfunktion nachweisen. So etwa:
„Runter mit der Hose!“, sagte Friedrich im gewohnten Befehlston. Doch seine Stimme zitterte und die Worte kamen gepresst aus seinem Mund, als würde dieser sich weigern auszusprechen, was Friedrich seit einer Ewigkeit dachte: Endlich den Hintern seiner Tochter sehen. Nackt sehen. Dieses Luder hatte ihn lange genug gereizt, jetzt war es endlich vorbei damit.
Er missbraucht seine Tochter dazu, sich einen sexuellen Kick zu verschaffen, das ist für mich sexueller Missbrauch. Übrigens sind die Motive einer Handlung soweit ich weiß nicht nur im religiösen Rahmen sondern - sofern man sie nachweisen könnte - auch im rechtlichen Rahmen relevant.

Erstens hat sich der Prot bisher immer beherrscht, und zweitens ist die Aussage des Papstes keine fadenscheinige Legitimation, sondern eine handfeste.
Ich sehe die Intention Deiner Geschichte, einen Mann zu zeigen, der seine seltsamen Triebe ohne diesen Papstspruch weiterhin im Zaum gehalten hätte. Angesichts seiner dargestellten Persönlichkeitsstruktur scheint es mir aber unglaubwürdig, dass er das auf Dauer hingekriegt hätte. Ist mein persönlicher Eindruck von diesem Menschen. Und beim "fadenscheinigen Vorwand" bleib ich. Der Papst hat erlaubt, Kinder mit der Intention erzieherischer Fürsorge zu schlagen. Das ist bescheuert genug. Er hat aber nicht erlaubt, Kinder mit der Intention der Befriedigung sadistischer und sexueller Triebe zu schlagen. Und wenn das in der äußeren Handlung auch keinen wesentlichen Unterschied ausmachen mag - obwohl ich denke, wenn seine Tochter schnallt, warum er sie wirklich schlägt, wird es für sie einen ziemlich großen Unterschied machen (er schlägt mich, weil das seine verquere Vorstellung väterlicher Fürsoge ist vs. er schlägt mich, weil ihm beim Anblick meines rot gedroschenen, nackten Arsches einer abgeht) - macht die Intention für mich und auch für Katholiken, wie Du selbst gesagt hast (Gott sieht wie der Leser alles), einen ziemlich wesentlichen Unterschied in der Bewertung dieser Figur. Er ist sich ja sogar bewusst, dass er den Papstspruch als Vorwand benutzt und dass er in seiner Auslegung über das eigentlich Gemeinte hinausgeht.
Gut, der Papst Franziskus hat vor einigen Tagen nichts von nackt gesagt, aber erlaubt hat er: Das Schlagen auf den Po.

Wenn Du das nicht sehen kannst oder willst, okay, aber sei Dir bewusst, dass Du hier argumentierst wie einst Alice Schwarzer, die sagte, jeder Mann sei ein potenzieller Vergewaltiger, jede Frau ein potenzielles Opfer.
Das ist eine völlig absurde Verdrehung meiner Aussagen. Ich weiß, Alice Schwarzer ist neben den Katholiken Dein Lieblingsfeindbild. Aber hier passt sie echt nicht rein. Ich habe ziemlich deutlich gemacht - im Grunde genommen ist das der Dreh- und Angelpunkt meiner Textkritik, die ich nun mehrfach wiederholt habe - dass ich diesen Typen für ein absolutes Ausnahmearschloch halte, das weder den durchschnittlichen Katholiken noch - das ergibt sich auch logisch - den durchschnittlichen Mann repräsentiert. Wenn ich also sage, dass ich finde, dass dieses fiktive Individuum, das seine Tochter aus sexuellen Machtgelüsten von seiner Frau schlagen lässt, diese sexuell missbraucht, ist das so überhaupt in keinster Weise als Statement über den Mann als Vergewaltiger an sich zu verallgemeinern. Und wenn Du mir jetzt verkaufen wolltest, dass so eine Art zu denken typisch für den Durchschnittsmann wäre, hättest Du glaub ich ein sehr viel negativeres Männerbild als ich.

Soweit erstmal. Bin gespannt, was Du draus machst. Ich fänd's allerdings auch schön, wenn Du noch mal zu meiner eigentlichen Frage Stellung nehmen könntest, wozu es der Text diese sexuelle Komponente benötigt. Mir kommt das halt son bisschen vor, als hättest Du dadurch einfach mehr Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen und noch ein weiteres Katholikenklischee unterbringen wollen, dass die so sexuell verklemmt sind, dass sich der unterdrückte Trieb in völlig verquerer Form die Bahn bricht. Warum ich glaub, dass das der Geschichte und der Kritik am Papstspruch nicht gut tut, hab ich ja bereits gesagt.

lg,
fiz

 

Mich hat das nicht verwundert, raven, weil solche Themen immer für Aufregung sorgen. Hier wird ohnehin vom Inhalt einer Geschichte her argumentiert, und ein Inhalt wie in dieser, wo Religion, Gewalt gegen Kinder mit sexuellen Konnotation zur Sprache kommen, führt sehr schnell zu ideologischen und philosophischen Diskussionen.

Ich meinte das etwas spezieller, mich verwundert nicht die Diskussion an sich, sondern die Fragen, wieso dieses oder jenes Element nun in der Geschichte ist, und ob das nicht zu viel wäre, ob so deine Papstschelte funktioniert oder ob du deine Kritik an den Katholiken oder dem Papst oder dem Zitat (bitte nicht auf Details festnageln, ich will nicht alle drei Seiten nochmal lesen :D) nicht besser auf den Punkt bringen könntest, wenn du den Ständer von der Type unerwähnt lässt usw. Mich juckt das alles nicht, weil es in dieser Geschichte nun einmal so ist, und das akzeptiere ich. Ich finde den Typen und seine abartige Logik interessant, auch sein unterwürfiges Eheweib. Wenn ich lese, dass er einen Ständer hat, dann hat er halt einen Ständer, das glaube ich dann einfach.

Ich geh halt so nicht an Geschichten ran, ich lese auch ungern vorher Kommentare und Erklärungen des Autors zu seiner Intention. Mir ist beim Lesen herzlich egal, was er bezwecken will. Ich lese einfach, und entweder ist das Ganze für mich stimmig oder eben nicht.

Ich erkläre je nachdem noch, wie ich alles verstanden hab. Wenn meine Interpretation der Intention des Autoren entspricht - Glückwunsch!

Wenn nicht, ist das sein Problem, nicht meins.

Trotzdem habe ich Verständnis, dass andere anders denken und lesen und finde die Diskussion durchaus interessant.

 

Na schön, dann lass uns noch eine Runde aneinander vorbeireden. :D
Ja, feirefiz, diesen Eindruck habe ich jetzt, nach diesem Beitrag von Dir, auch. :D


Und im Rahmen einer literarischen Diskussion könnte ich ihm seine niederen Motive ziemlich einfach über die Zitatfunktion nachweisen.
So, so, niedere Motive könntest Du ihm nachweisen. Du weißt aber hoffentlich schon, dass die Begriffe „niedere Beweggründe“ oder auch "Heimtücke" Nazis in das Strafrecht eingeführt haben? Seitdem wird nicht mehr die Tat an sich, sondern der Mensch, der diese Tat ausgeführt hat, moralisch beurteilt. Was u.a. dazu führt, dass ein Haustyrann, der seine Frau im Streit erschlägt, nur wegen Totschlags verurteilt werden kann, eine Frau aber, die einen solchen Tyrannen nach jahrelangem Martyrium durch Gift tötet, wegen Mordes zur lebenslangen Haft, denn das Töten durch Gift gilt als Heimtücke, was die Frau automatisch zur Mörderin macht.

Was ich sagen will: Ob der Mann in meiner Geschichte aus einem „Gerechtigkeitsinn“ heraus oder aus „niederen Motiven“ seine Frau veranlasst, die Tochter zu „bestrafen“ darf bei der Beurteilung dieser Tat keine Rolle spielen, denn die Schläge sind immer die gleichen.

Übrigens sind die Motive einer Handlung soweit ich weiß nicht nur im religiösen Rahmen sondern - sofern man sie nachweisen könnte - auch im rechtlichen Rahmen relevant.
Ja, nach Nazirecht, das leider immer noch gilt. Aber hoffentlich nicht mehr lange, denn fast alle Juristen sind sich inzwischen einig, dass moralische Komponenten nichts im Strafgesetzbuch zu suchen haben.


Ich sehe die Intention Deiner Geschichte, einen Mann zu zeigen, der seine seltsamen Triebe ohne diesen Papstspruch weiterhin im Zaum gehalten hätte. Angesichts seiner dargestellten Persönlichkeitsstruktur scheint es mir aber unglaubwürdig, dass er das auf Dauer hingekriegt hätte. Ist mein persönlicher Eindruck von diesem Menschen.
Du lehnst Dich damit schon sehr aus dem Fenster, denn man soll den Menschen nicht nach seinen Gedanken beurteilen, sondern nach seinen Taten.


Und beim "fadenscheinigen Vorwand" bleib ich. Der Papst hat erlaubt, Kinder mit der Intention erzieherischer Fürsorge zu schlagen. Das ist bescheuert genug. Er hat aber nicht erlaubt, Kinder mit der Intention der Befriedigung sadistischer und sexueller Triebe zu schlagen.
Damit ignorierst Du, was ich Dir am 08.07.2015, 18:55 diesbezüglich gesagt habe: Ist so eine Erklärung einmal in der Welt, wird sie interpretiert werden. Auch mein Prot interpretiert sie nach außen, d.h. seiner Frau und seiner Tochter gegenüber, in der korrekten Weise. Mehr ist nach außen nicht sichtbar, und ich schätze, auch die Tochter weiß, was der Papst gesagt hat und denkt, sie wird zu Recht so bestraft - jedenfalls könnte man ihr Schweigen auch so interpretieren.


Und wenn das in der äußeren Handlung auch keinen wesentlichen Unterschied ausmachen mag - obwohl ich denke, wenn seine Tochter schnallt, warum er sie wirklich schlägt, wird es für sie einen ziemlich großen Unterschied machen
Wenn seine Tochter es schnallt, ja, aber das wäre dann eine andere Geschichte. :D


Er ist sich ja sogar bewusst, dass er den Papstspruch als Vorwand benutzt und dass er in seiner Auslegung über das eigentlich Gemeinte hinausgeht.
Klar ist sich dessen bewusst, aber er ist halt ein Schwein und nutzt das aus. :D


Es ist glaub ich auch kein Zufall, dass mehrere Kommentatoren den Eindruck hatten, dass der Typ sich auch ohne den Papstspruch einen anderen Vorwand gesucht hätte, seine seltsamen, sexuell angehauchten Machtgelüste auszuleben, auch wenn er es bisher nicht getan hat. Dazu wird der zu pathologisch dargestellt und es ist ja eindeutig eine total fadenscheinige Legitimation.
Erstens hat sich der Prot bisher immer beherrscht, und zweitens ist die Aussage des Papstes keine fadenscheinige Legitimation, sondern eine handfeste.

Wenn Du das nicht sehen kannst oder willst, okay, aber sei Dir bewusst, dass Du hier argumentierst wie einst Alice Schwarzer, die sagte, jeder Mann sei ein potenzieller Vergewaltiger, jede Frau ein potenzielles Opfer.

Das ist eine völlig absurde Verdrehung meiner Aussagen.
Finde ich nicht. Wenn Du genau liest, was Du geschrieben hast, wirst Du erkennen, dass Du den Prot für einen potentiellen Kinderschänder hältst – er sei bisher nur nicht dazu gekommen.


Ich habe ziemlich deutlich gemacht - im Grunde genommen ist das der Dreh- und Angelpunkt meiner Textkritik, die ich nun mehrfach wiederholt habe - dass ich diesen Typen für ein absolutes Ausnahmearschloch halte
Verzeihung, feirefiz, aber das ist keine Textkritik, sonder eine moralische Bewertung eines Prots in einer fiktiven Geschichte. :D

Wenn ich also sage, dass ich finde, dass dieses fiktive Individuum, das seine Tochter aus sexuellen Machtgelüsten von seiner Frau schlagen lässt, diese sexuell missbraucht, ist das so überhaupt in keinster Weise als Statement über den Mann als Vergewaltiger an sich zu verallgemeinern.
Natürlich nicht. Ich habe auch nicht gesagt, dass Du ihn für einen Vergewaltiger hältst, sondern dass Du über ihn urteilst wie seinerzeit Alice Schwarzer über Männer insgesamt.


Ich fänd's allerdings auch schön, wenn Du noch mal zu meiner eigentlichen Frage Stellung nehmen könntest, wozu es der Text diese sexuelle Komponente benötigt.
Gern. Die sexuelle Komponente wird benötigt, um die Frau von unwilliger zur willigen Mittäterin werden zu lassen. Oder anders gesagt: Auch für sie soll durch die Papsterklärung was Freudiges herausspringen. Ich meine, es ist doch schön, wenn sich am Ende alles in Harmonie auflöst: Die Eheleute werden später im Schlafzimmer (hoffentlich) zufrieden sein, und die Tochter wird das Gefühl haben, dass es von nun an ihr gegenüber gerechter zugehen wird; dass sie also nicht durch Mamas oder Papas Wutausbrüche überraschend Ohrfeigen kriegt, sondern alles seinen geordneten Gang gehen wird: Jeden Freitagabend gibt’s Haue oder auch nicht. Das wäre doch alles im Sinne des Papstes - oder etwa nicht? :D

Mich juckt das alles nicht, weil es in dieser Geschichte nun einmal so ist, und das akzeptiere ich. Ich finde den Typen und seine abartige Logik interessant, auch sein unterwürfiges Eheweib. Wenn ich lese, dass er einen Ständer hat, dann hat er halt einen Ständer, das glaube ich dann einfach.
Damit bist Du einer der wenigen, Raven, die so vorgehen. Die meisten – und ich bin da keine Ausnahme – gehen über die Inhalte an die Geschichten ran. Ist nichts zu ändern, wie mir scheint.


Ich erkläre je nachdem noch, wie ich alles verstanden hab. Wenn meine Interpretation der Intention des Autoren entspricht - Glückwunsch!

Wenn nicht, ist das sein Problem, nicht meins.

Ja. Mir und anderen Autoren geht es mit den Geschichten so, wie dem Papst mit seiner Erklärung: Ist sie einmal in der Welt, wird sie interpretiert werden und die Intention des Autors wird ab dem Moment zweitrangig: Er muss diese Interpretationen selbstverständlich respektieren, aber nicht unbedingt akzeptieren. Nur deshalb schreibe ich hier Repliken. :D

 

Das heißt ja nicht, dass nicht nicht über die Inhalte an eine Geschichte herangehe, ich schau aber nicht vorher nach, was die Intention des Autors war, sondern lasse erst mal die Geschichte selbst auf mich wirken. Ob sie dann für mich stimmig ist oder nicht, entscheide ich nach deren Inhalt, nicht nach dem, was der Autor mir vielleicht sagen wollte.

Hach, ich kann mich manchmal echt schlecht ausdrücken. Für mich zählt hier eben der Inhalt der Geschichte, und nicht, was andere Katholiken aus dem Papstzitat machen und ob dein Text anders geschrieben ein besseres Argument wäre. Verstehst du?

 

Nur ein Gedanke, um die Diskussion weiter anzufachen:

Was, wenn der Papsr, der sich Franziskus nennt und sich gegen den Kapitalismus wendet, die Liebe zu den Armen in den Vordergrund seines Wirkens stellt, sich gegen die Korruption innerhalb seiner Kirche wendet und tatsächlich versucht Strukturen zu verändern, diese Aussage über den strafenden Vater, der zwar schlagen darf, aber nicht ins Gesicht, ganz anders - und zwar symbolisch gemeint hat ?
Schließlich versteht sich der Papst per se als "pater familias" seiner Kirche.
Erinnern wir uns doch zum Beispiel an diesen unsäglichen Limburger Bischof, der zwar einen Schlag in den Hintern durch seiner erzwungene Niederlegung des Bischofsamtes erhalten hat, aber keinen Schlag ins Gesicht, schließlich ist er irgendwo in Rom untergebracht worden und musste die "Familie" nicht verlassen.
Nur ein Gedanke wie gesagt...
Das eigentliche Thema scheint ja Misshandlung zu sein und die kommt ja, wenn ich der Botschaft dieser Geschichte glauben soll, nur in der katholischen Kirche vor oder in einem anderen religiös geprägten Umfeld. nicht wahr ?
Wie viel mehr hätte man doch aus dieser Geschichte machen können, wenn sie nicht so eindeutig - und ich wiederhole mich, weil ich das auch aus den weiteren Kommentaren zu schließen glaube weltanschaulich-tendenziös wäre....
Interessant wäre beispielweise zu lesen, was Leute wie Daniel Cohn-Bendit und andere Grüne so alles zum Thema Liebe zu Kindern erträumt haben... oder etwas zur Odenwaldschule...

viele Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dion,

Was ich sagen will: Ob der Mann in meiner Geschichte aus einem „Gerechtigkeitsinn“ heraus oder aus „niederen Motiven“ seine Frau veranlasst, die Tochter zu „bestrafen“ darf bei der Beurteilung dieser Tat keine Rolle spielen, denn die Schläge sind immer die gleichen.
Ich glaub, an dieser Stelle können wir uns zumindest darauf einigen, völlig unterschiedliche Meinungen zu haben. Auch wenn einzelne juristische Termini von den Nazis geprägt worden sein mögen, haben die die Gesinnungsethik sicher nicht erfunden oder für sich allein gepachtet. Es ist also nicht gleich Nazigedankengut, wenn man meint, dass die Motive bei der Bewertung von Taten eine Rolle spielen sollten. Ich kann ja auch auf der Autobahn fahren, ohne damit Nazitraditionen zu pflegen. Dass sich bei der Bewertung im juristischen Bereich naturgemäß alle möglichen Schwierigkeiten bei der Festellung der Motive ergeben und auch Probleme wie dein Totschlag vs. Giftmord-Beispiel steht außer Frage. Aber was wäre die Alternative, wenn man die Motive völlig ausblendet und nur die Taten bzw. Konsequenzen beurteilen würde? Soll man jemanden, der ein Kind überfährt, weil er einen Moment abgelenkt war, gleich behandeln, wie jemanden, der einfach mal gucken wollte, wie es ist, ein Kind zu überfahren? Oder jemanden, der einen Mann erschlägt, weil er ihn fälschlich für einen Einbrecher hält, wie jemanden, der einen Mann erschlägt, weil er ihm seine Uhr rauben will? Und auch wenn ich grundsätzlich gegen Gewalt bin, würde ich jemandem, der einem Menschen mit einem Faustschlag die Nase bricht, nachdem dieser ihn grundlos angespuckt hat, milder bewerten, als denjeniegen, der einfach nur zuschlägt, weil ihm die Nase des anderen nicht passte. Wenn jemand mit überhöhter Geschwindigkeit fährt, weil er einen Verletzten transportiert, ist das was anderes, als wenn er sich einfach nur ein Autorennen liefert. Und wenn jemand ernsthaft überzeugt ist, dass eine außerirdische Macht ihm befiehlt, meine Reifen zu durchstechen, wäre ich sicher weniger böse, als jemandem, der dasselbe tut, weil ihn meine Kommentare unter Deiner Geschichte nerven. Kurz und gut, auch wenn die jeweiligen Handlungen und ihre Konsequenzen äußerlich identisch sind, würde ich bei einer Bewertung niemals die Umstände und die Motive ausblenden. Sonst wäre ja selbst Robin Hood nichts weiter als ein x-beliebiger Räuber.
Dementsprechend würde es für mich als Opfer des oben beschriebenen Szenarios, wie auch als Leser, einen wesentlichen Unterschied machen, ob der Vater tatsächlich meint, seiner Tochter mit den Schlägen was Gutes zu tun, oder ob er sich nur daran aufgeilt. Es macht für mich auch einen Unterschied, ob mir jemand eine Nadel in den Arsch rammt, weil er mich quieken hören will, oder weil er mir ein wichtiges Medikament verabreicht, auch wenn der Schmerz theoretisch vergleichbar sein sollte.

Finde ich nicht. Wenn Du genau liest, was Du geschrieben hast, wirst Du erkennen, dass Du den Prot für einen potentiellen Kinderschänder hältst – er sei bisher nur nicht dazu gekommen.
Falsch. Ich habe nicht gesagt, er ist ein potentieller Kinderschänder. In dem Moment, wo er seine Tochter aus dem Motiv sexuellen Lustgewinns in dieser degradierenden Gewaltsituation missbraucht, ist das für mich nicht ein potentieller sondern bereits ein tatsächlicher sexueller Missbrauch. Ich beurteile also auch keineswegs nur seine Gedanken - wenn er die nicht umsetzen würde, fänd ich ihn immer noch ziemlich unsympathisch, aber okay - sondern seine Taten auf Grundlage seiner Motive. Was ich gesagt habe ist, wenn er offensichtlich schon lange so heiß drauf ist, seiner Tochter den nackten Arsch zu versohlen, hätte er es über kurz oder lang wahrscheinlich auch ohne Franziskus hinbekommen, sich dafür irgendeine Rechtfertigung zurechtzupuzzeln. Über diesen letzten Punkt kann man geteilter Meinung sein, aber das war mein Eindruck dieses Typen. Ein Punkt, den man nicht vergessen darf, ist ja auch, dass hier fokal aus der Perspektive des Mannes erzählt wird, wenn man der Erzählstimme also nicht all ihre Äußerungen als bare Münze abkauft (z.B. ohne Franziskus hätte er das nicht getan), sondern der Selbstrechtfertigung des Mannes zuschreibt, ist das nicht ganz so weit hergeholt, sondern liegt auch im gewählten Erzählmodus begründet.

Auch für sie soll durch die Papsterklärung was Freudiges herausspringen. Ich meine, es ist doch schön, wenn sich am Ende alles in Harmonie auflöst: Die Eheleute werden später im Schlafzimmer (hoffentlich) zufrieden sein
Und aus welcher Textstelle kann ich entnehmen, dass sie da Freude dran hat? Alles, was ich lese ist, dass sie offensichtlich nicht so von diesem Prügelritual überzeugt ist und es eher widerwillig tut. Und ob das, was da später im Schlafzimmer passiert, dann auch beiden Beteiligten Spaß macht, kann ich dem Text auch nicht entnehmen. Voraussetzen kann man das in solchen Ehebetten mit umgedrehten Kreuzen darüber wohl nicht unbedingt - ich würd's auch nicht kategorisch ausschließen, aber dafür fehlen mir einfach Infos im Text. Dass sie errötet, kann ja zwischen sexueller Erregung, körperlicher Anstrengung, Scham oder Angst so ziemlich alles bedeuten.

lg,
fiz

 
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Das eigentliche Thema scheint ja Misshandlung zu sein und die kommt ja, wenn ich der Botschaft dieser Geschichte glauben soll, nur in der katholischen Kirche vor oder in einem anderen religiös geprägten Umfeld. nicht wahr ?
Das kann ich echt nicht nachvollziehen. Wie liest man denn so eine Botschaft in diese Geschichte hinein?

@fiz

Und aus welcher Textstelle kann ich entnehmen, dass sie da Freude dran hat?
Ich habe das aus der Reaktion des Vaters geschlossen. Er sieht, dass sie rot wird und geht, um das Schlafzimmer für ein Nümmerchen vorzubereiten. Da er sie kennt, weiß er, was die geröteten Wangen zu bedeuten haben.
So hab ich es verstanden.

 
Zuletzt bearbeitet:

raven

Ich habe das aus der Reaktion des Vaters geschlossen. Er sieht, dass sie rot wird und geht, um das Schlafzimmer für ein Nümmerchen vorzubereiten. Da er sie kennt, weiß er, was die geröteten Wangen zu bedeuten haben.
Ja, hmm. Kann man so lesen. Aber weil er ja grundsätzlich so ein Patriarch ist, in gewohntem Befehlston spricht, und seine Prügelnummer da gegen den Widerstand der Frau durchsetzt, könnte man auch davon ausgehen, dass er mit der Schlafzimmervorbereitung weiterhin sein eigenes Ding durchzieht, ob seine Frau nun Bock darauf hat, oder nicht. Ich mein, man kann aufgrund des Textes auch nicht ausschließen, dass sie Bock darauf hat, soll ja auch Menschen geben, die solche Typen und Machtspiele heiß finden, aber um jetzt eindeutig davon auszugehen, dass sie da nicht nur die Zweifel empfindet, die sie bei der Prügelaktion artikuliert sondern auch irgendeine Form von Lust, bräuchte es m.E. schon deutlichere Hinweise. Wenn sie ihn jetzt anlächeln würde, oder so. Erröten ist ja so unwillkürlich und vieldeutig.
So bleibt nur die Vermutung des Vaters, dass seine Frau irgendwie dafür sorgen wird, dass es wieder zum Prügeln kommt. Gut, er kennt sie, aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser gemeinsame Sadismus als Vorspiel was Neues für die beiden. Deshalb war ich mir nicht so sicher, inwiefern seine Vermutung tatsächlich ihrer Wahrnehmung entspricht. Könnte ja lediglich seine erhitzte Wunschvorstellung sein. Der redet sich ja auch sonst alles schön, wie es ihm passt, und wie ein großer Frauenversteher schien er mir nicht gerade. Ist halt wieder son bisschen das Problem des unzuverlässigen Erzählers. Die Sicht der anderen Figuren kriegt man da natürlich nur durch einen Filter und weiß nicht, ob man dem dann so trauen kann.

Wenn er mit seiner Vermutung allerdings Recht haben sollte ...

Ich meine, es ist doch schön, wenn sich am Ende alles in Harmonie auflöst: Die Eheleute werden später im Schlafzimmer (hoffentlich) zufrieden sein
Jaja, sehr "schön". Ehrlich gesagt würde ich den beiden nach diesem Vorspiel eher Penisbruch und Scheidenkrampf wünschen :P

 

raven

Das eigentliche Thema scheint ja Misshandlung zu sein und die kommt ja, wenn ich der Botschaft dieser Geschichte glauben soll, nur in der katholischen Kirche vor oder in einem anderen religiös geprägten Umfeld. nicht wahr ?
Das kann ich echt nicht nachvollziehen. Wie liest man denn so eine Botschaft in diese Geschichte hinein?

Mein Satz war als Provokation gedacht, obwohl die Zielrichtung doch wohl in diese Richtung ging und nicht ganz von der Hand zu weisen ist.... Wir leben schließlich in Zeiten der intellektuellen Vereinfachungen...

 

Hey Dion,


Seiner Frau geht es ja nicht anders. Keine langen Diskussionen, so eine Ohrfeige stoppt das Gezeter sofort.

kommst du da nicht mit den Zeiten durcheinander? Das muss doch im Präteritum stehen, so wie die ertsen Sätze auch.

Boah … du springst da die ganze Zeit hin und her, das macht mich voll verrückt.

Dafür war seine Frau da, schließlich war sie für die Erziehung der Tochter zuständig – heißt es doch in der Bibel: Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.

Einfach im Präteritum bleiben. Das geht. hieß es doch in der Bibel ... Der Pabst hatte gesagt ...
die Emanzipation war scheiße ....

Oder gleich das Ganze im Präsens.

Das Wichtigste sind ohnehin die Schmerzen. Und der größte Schmerz wird an der Oberfläche der nackten Haut gespürt, wo sich die Nerven befinden.“

Das ist schon ziemlich Psycho irgendwie, wenn man dann auch noch pseudomedizinisch-rational daherkommt.

„Tu‘s, Marlene, denn es steht geschrieben: Gesegnet sei der Schmerz.“
„Ich kann nicht.“
„Doch, du kannst, denn es steht geschrieben: Geheiligt sei der Schmerz.“
„Ich … ich …“
„Verherrlicht sei der Schmerz. Tu’s endlich!“
Und Marlene tat es. Mit sichtlicher Anstrengung zwar, dennoch tat sie es. Sie schlug zu und wiederholte dabei Friedrichs Worte: „Gesegnet sei der Schmerz.“ Und beim nächsten Schlag: „Geheiligt sei der Schmerz“. Und beim dritten: „Verherrlicht sei der Schmerz.“

das ist schon alles ziemlich krank

Das war nicht schön. Weil es die Symmetrie störte. Auf die perfekte Symmetrie der Arschbacken, gehörten parallele Striche und nicht dieses Durcheinander! Es war ein Fehler, die Bestrafung seiner Frau zu überlassen. Er wusste ja: Sie war unfähig, einen Nagel in die Wand einzuschlagen. Ein einziges Mal hat sie das versucht – und konnte danach tagelang ihren linken Daumen nicht mehr richtig benutzen. Wie konnte er dann erwarten, dass sie drei Parallelschläge hinkriegt!

ich würde die !!! weglassen, das verrät den Autor irgendwie. Ansonsten finde ich das irgendwie gut, in seiner Logik, weil so krank.

Und: ein einziges Mal hatte sie das versucht.

Man sieht ja an seiner Tochter, wohin dieses Laisser-faire führt.

dieses Hin-und-her springen mit den Zeiten, das killt mich, echt, das musst du ändern, das geht gar nicht ..

Ja … also ich kann nicht wirklich sagen, dass mir das gefallen hat. Die Intention des Autors ist von Anfang an ziemlich klar ...ich finde die Ausfürhung hier und da nicht so schlecht, also paar Gedankengänge kommen echt verdammt neurotisch-strange daher, das verleiht der Figur etwas Furchteinflößendes und Reales, aber das mit den Zeiten geht gar nicht und man spürt halt doch viel Botschaft und so. Ich weiß nicht, ob das wirklich ein guter Weg ist: eine grauenhafte Figur zu erschaffen, der die Positionen deiner Gegner verinnerlicht hat. Also jetzt irgendwie ... eine Geschichte über einen total faulen Griechen zum Beispiel, der den ganzen Tag in der Sonne chillt und Wassermelone schlürft und Almosen sammelt. Das kann man ja fast nur satirisch-lustig machen. So ernst geht das fast nicht. Da muss man irgendwie anders ran. Das ist sonst zu direkt.
Das ist übrigens eine geniale Idee, also wär ich Bettler in Berlin und bisschen südländisch aussehend: einen Hut hinlegen mit einer Griechenland-Flagge drin, und gleich daneben auf Karton schreiben : Sie bekommen's auch sicher wieder! Versprochen! :D Und dann sämtliche betrunkene Hipster und Touris, die vorbeikommen, schief angrinsen ... das gäbe Kohle ohne Ende. Echt ohne Ende.

Also es ist glatt geschrieben und so, von den Zeitfehlern mal abgesehen ... aber auch echt nicht meine Thematik.

MfG,

JuJu

 

Interessant wäre beispielweise zu lesen, was Leute wie Daniel Cohn-Bendit und andere Grüne so alles zum Thema Liebe zu Kindern erträumt haben... oder etwas zur Odenwaldschule...
Du willst relativieren, Isegrims, nicht wahr? Meinetwegen, aber dass andere auch Dreck am Stecken haben, macht die hier behandelte Sache nicht besser.

Ich glaub, an dieser Stelle können wir uns zumindest darauf einigen, völlig unterschiedliche Meinungen zu haben.
Ja, feirefiz, deswegen werde ich Dir nur kurz antworten.

Aber was wäre die Alternative, wenn man die Motive völlig ausblendet und nur die Taten bzw. Konsequenzen beurteilen würde?
Bis die Nazis ihn geändert haben, enthielt der Mordparagraph nur einen Satz – Zitat:

§ 211. Wer vorsätzlich einen Menschen tödtet, wird, wenn er die Tödtung mit Überlegung ausgeführt hat, wegen Mordes mit dem Tode bestraft.

Das galt 70 Jahre lang, dann kamen Nazis mit dieser Änderung – Zitat:

§ 211
(1) Der Mörder wird mit dem Tode bestraft.
(2) Mörder ist, wer
- aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
- heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
- um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Der Unterschied: Die Tat wird nicht mehr erwähnt, stattdessen wird der Menschentypus beschrieben.

Aber ich schlage vor, wir verlassen dieses Gebiet, zumal wir uns sowieso nicht einig sind und auch nicht werden, weil Du moralische Kategorien für richtig hältst, ich aber nicht.

Ich habe nicht gesagt, er ist ein potentieller Kinderschänder. In dem Moment, wo er seine Tochter aus dem Motiv sexuellen Lustgewinns in dieser degradierenden Gewaltsituation missbraucht, ist das für mich nicht ein potentieller sondern bereits ein tatsächlicher sexueller Missbrauch.
Auch hier werden wir nicht zusammenkommen, deshalb können wir diese Diskussion an diesem Punkt abbrechen.

Ein Punkt, den man nicht vergessen darf, ist ja auch, dass hier fokal aus der Perspektive des Mannes erzählt wird, wenn man der Erzählstimme also nicht all ihre Äußerungen als bare Münze abkauft (z.B. ohne Franziskus hätte er das nicht getan), sondern der Selbstrechtfertigung des Mannes zuschreibt, ist das nicht ganz so weit hergeholt, sondern liegt auch im gewählten Erzählmodus begründet.
Ich habe Dir schon einmal gesagt: Gedanken sind frei. Mit anderen Worten: Er kann sich noch so viel zusammen fantasieren, erst wenn er diese Gedanken in die Tat umsetzte, könnte man ihn moralisch und/oder strafrechtlich verurteilen. Deine Ausführungen gehen jedoch in Richtung Gedankenpolizei.

Und aus welcher Textstelle kann ich entnehmen, dass sie da Freude dran hat?
Darauf hat Dir schon raven geantwortet. Ich kann noch hinzufügen: Die Frau wehrt sich solange, bis sie seine Erektion bemerkt, danach geht ihr alles ganz schnell von der Hand. :D

Danke nochmals für das engagierte Kommentieren, doch jetzt muss ich leider weg - ich habe auch ein analoges Leben. :)

 

kommst du da nicht mit den Zeiten durcheinander? Das muss doch im Präteritum stehen, so wie die ertsen Sätze auch.
Meiner Meinung nicht, JuJu, für mich klingt das stimmig.


Das ist schon ziemlich Psycho irgendwie, wenn man dann auch noch pseudomedizinisch-rational daherkommt.
Nein, er ist lediglich informiert.


das ist schon alles ziemlich krank
Nicht für einen Gläubigen. Übrigens habe ich diese Sprüche über den Schmerz aus einer Opus Dei Schrift. Die Mitglieder des Opus Dei werden angehalten, sich jeden Samstag selbst zu Geißeln und täglich 2 Stunden Bußgürtel (Cilicium) zu tragen.


Man sieht ja an seiner Tochter, wohin dieses Laisser-faire führt.
dieses Hin-und-her springen mit den Zeiten, das killt mich, echt, das musst du ändern, das geht gar nicht …
Finde ich nicht. Aber wenn sich noch 2 finden, die der gleichen Meinung sind, dann werde ich das ändern.


Ich weiß nicht, ob das wirklich ein guter Weg ist: eine grauenhafte Figur zu erschaffen, der die Positionen deiner Gegner verinnerlicht hat.
Das ist eine grauenhafte Figur nur für jene, die die Abgründe des Glaubens nicht kennen. Ich habe Menschen kennengelernt, die mir noch schlimmere Sachen erzählten – z.B. Tochter eines evangelischen Pfarrers, die noch als Erwachsene stramm am Telefon stand, wenn sie mit ihrem Vater sprach, und nichts anderes zu sagen wagte als: Ja, Papa, nein, Papa. Und als ich sie fragte, wieso sie immer noch Angst vor ihm hätte, er sitze im Rollstuhl 600 km weit entfernt von ihr, da wusste sie keine Antwort. Erst später erfuhr ich mehr.


... aber auch echt nicht meine Thematik.
Ja, das ist sie wohl nicht. Aber auf Befindlichkeiten Einzelner konnte ich echt nicht Rücksicht nehmen. :D


Fast hätte ich dies übersehen:

Nur ein Gedanke, um die Diskussion weiter anzufachen:

Was, wenn der Papsr, der sich Franziskus nennt und sich gegen den Kapitalismus wendet, die Liebe zu den Armen in den Vordergrund seines Wirkens stellt, sich gegen die Korruption innerhalb seiner Kirche wendet und tatsächlich versucht Strukturen zu verändern, diese Aussage über den strafenden Vater, der zwar schlagen darf, aber nicht ins Gesicht, ganz anders - und zwar symbolisch gemeint hat ?
Schließlich versteht sich der Papst per se als "pater familias" seiner Kirche.
Erinnern wir uns doch zum Beispiel an diesen unsäglichen Limburger Bischof, der zwar einen Schlag in den Hintern durch seiner erzwungene Niederlegung des Bischofsamtes erhalten hat, aber keinen Schlag ins Gesicht, schließlich ist er irgendwo in Rom untergebracht worden und musste die "Familie" nicht verlassen.

Du vergleichst hier 2 Sachen, die nicht zu vergleichen sind. Weil ein Bischof, egal was er angestellt haben mag, aufgrund der erfolgten apostolischen Sukzession immer Bischof bleibt. Er hat also nicht sein Bischofsamt niedergelegt, wie Du uns hier suggerierst, sondern nur die Leitung der Diözese Limburg.

Um die „Familie“ zu verlassen, müsste er exkommuniziert werden wie einst Erzbischof Lefebvre. Für eine Exkommunikation des Limburger Bischofs bräuchte es aber eine gravierende Divergenz in Glaubensfragen, was eine simple Überschreitung des Budgets nicht bieten konnte.

Vatikan war und ist seit jeher nachlässig, wenn es um Verfehlungen seiner oberen Hirtenriege geht. Ich erinnere mich auf Anhieb eines österreichischen Kardinals, den man nach Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an mehreren Schülern in ein Nonnenkloster abgeschoben hatte, was wohl die schlimmste Strafe für ihn darstellen sollte. Das war zu einer Zeit als von Missbrauchsfällen in Deutschland noch niemand sprach.

 

*meld*

Ich hatte das mit den Zeiten auch schon angesprochen. Ich bin beim Lesen ständig darüber gestolpert und hab das weiter oben auch genauer ausgeführt.

 

Fast hätte ich dies übersehen:
Zitat Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
Nur ein Gedanke, um die Diskussion weiter anzufachen:

Was, wenn der Papsr, der sich Franziskus nennt und sich gegen den Kapitalismus wendet, die Liebe zu den Armen in den Vordergrund seines Wirkens stellt, sich gegen die Korruption innerhalb seiner Kirche wendet und tatsächlich versucht Strukturen zu verändern, diese Aussage über den strafenden Vater, der zwar schlagen darf, aber nicht ins Gesicht, ganz anders - und zwar symbolisch gemeint hat ?
Schließlich versteht sich der Papst per se als "pater familias" seiner Kirche.
Erinnern wir uns doch zum Beispiel an diesen unsäglichen Limburger Bischof, der zwar einen Schlag in den Hintern durch seiner erzwungene Niederlegung des Bischofsamtes erhalten hat, aber keinen Schlag ins Gesicht, schließlich ist er irgendwo in Rom untergebracht worden und musste die "Familie" nicht verlassen.
Du vergleichst hier 2 Sachen, die nicht zu vergleichen sind. Weil ein Bischof, egal was er angestellt haben mag, aufgrund der erfolgten apostolischen Sukzession immer Bischof bleibt. Er hat also nicht sein Bischofsamt niedergelegt, wie Du uns hier suggerierst, sondern nur die Leitung der Diözese Limburg.

Um die „Familie“ zu verlassen, müsste er exkommuniziert werden wie einst Erzbischof Lefebvre. Für eine Exkommunikation des Limburger Bischofs bräuchte es aber eine gravierende Divergenz in Glaubensfragen, was eine simple Überschreitung des Budgets nicht bieten konnte.

Vatikan war und ist seit jeher nachlässig, wenn es um Verfehlungen seiner oberen Hirtenriege geht. Ich erinnere mich auf Anhieb eines österreichischen Kardinals, den man nach Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an mehreren Schülern in ein Nonnenkloster abgeschoben hatte, was wohl die schlimmste Strafe für ihn darstellen sollte. Das war zu einer Zeit als von Missbrauchsfällen in Deutschland noch niemand sprach.


Hallo Dion,

so kann man´s natürlich auch machen: am eigentlichen Argument vorbeischippern und danach auf einer Ungenauigkeit herumhacken. Ja, gewiss hast du Recht damit, dass ein Bischof sein Amt nicht verliert... dafür dass du die katholische Kirche so verteufelst, weißt du verdammt viel über sie...
Es ging mir aber darum den Blickwinkel auf die Interpretation des Papst-Zitates zu legen, aber gut, ist dir egal, habe ich verstanden...

Schade um die im Grunde gute Geschichte, aber ich sag´s noch mal deutlich, für mich ist sie unschlüssig und tendenziös...und dabei bleibe ich und sage dazu, dass meine Intention nicht darin besteht diesen grundsätzlich fragwürdigen Verein (was für alle Religionen gilt. solange sie missbraucht werden für die Zwecke von Perversen, seien es Dschihadisten oder Kinderficker) zu verteidigen...

Nacht-Grüße
Isegrims

 

Ich hatte das mit den Zeiten auch schon angesprochen.
Stimmt, raven, ich überlege mir was. Wird aber nicht leicht sein, weil ich's vom Gefühl her richtig finde. Vom Grammatikalischen her habt ihr natürlich recht. Mal sehen ...

… dafür dass du die katholische Kirche so verteufelst, weißt du verdammt viel über sie ...
Ja, Isegrims, man kann nur über etwas schreiben, das man kennt.

… und sage dazu, dass meine Intention nicht darin besteht diesen grundsätzlich fragwürdigen Verein (was für alle Religionen gilt. solange sie missbraucht werden für die Zwecke von Perversen, seien es Dschihadisten oder Kinderficker) zu verteidigen...
Das nehme ich Dir nicht ab, weil Du in einem Deiner Postings geschrieben hast - Zitat:
interessant wäre beispielweise zu lesen, was Leute wie Daniel Cohn-Bendit und andere Grüne so alles zum Thema Liebe zu Kindern erträumt haben... oder etwas zur Odenwaldschule...
Das klingt arg nach Relativierung mit dem Ziel, die katholische Kirche nicht allein auf dem Pranger stehen zu lassen.

Und um das klarzustellen: Mein Prot missbraucht die Religion nicht für seinen Zweck, er glaubt wirklich, dass er jetzt freie Hand hat in Sachen Erziehung mit Schlägen, schließlich war er bis zu dem Papstspruch gesetzestreu. Dass er dabei auch einen Gewinn für sich abzweigt, steht auf einem ganz anderen Blatt, das es übrigens ohne Papstzitat ebenfalls nicht gäbe.

 

Habe soeben die Zeiten berichtigt und hoffe, dass der Text keine Stolpersteine mehr hat. :)

 

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