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Die sorgenfreie Wurststulle

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19.03.2003
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Die sorgenfreie Wurststulle

zweite Version
Eine Versicherungsagentin hat mich angerufen, um einen Termin mit mir zu vereinbaren. Sie hat gesagt, ich müsse an eine ergänzende Altersversorgung denken.
Da ich aufgrund der letzten Rentenauskunft der BfA weiß, dass mein Mann und ich vom Generationsvertrag nicht viel erwarten können, habe ich einer Vermögensberatung zugesagt. Denn bisher hatte ich nicht das Glück einer Erbschaft, wie man vielen aus meiner Generation vorhält. Meine Eltern sind zwar der Nachkriegsgeneration zugehörig, aber meine Mutter war die meiste Zeit Hausfrau, weil sie ihre drei Kinder, vom ersten bis zum letzten, in einem Gesamtabstand von 13 Jahren geboren hat. Das was meine Eltern sich bis zum frühen Tod meines Vaters erspart haben, wird meine Mutter für sich verbrauchen müssen. Ein gutes Altersheim, indem sie versorgt ist, wenn sie aufgrund voranschreitenden Alters pflegebedürftig wird, hat seinen Preis, den ich auch bereit bin, zu zahlen, damit es ihr gut geht. Daher haben meine Geschwister und ich auf ein Erbe verzichtet, als mein Vater gestorben ist, obwohl meine Eltern ihren sauer verdienten Reichtum, wenn ich ihr kleines Häuschen mal so nennen darf, an uns weitergeben wollten, damit wir es mal besser haben.
Auch meinen Kindern soll es besser gehen. Ich bemühe mich redlich, habe ich doch gegen den Zeitgeist welche bekommen. Obwohl sie kostspielig sind, einerseits, weil ich sie unterhalten muss, bis sie ihre Ausbildung beendet haben, andererseits, weil ich wegen ihrer Erziehung mehrere Jahre nicht voll arbeiten kann, erwarte ich keine Gegenleistung. Natürlich will ich meinen Kindern ebenso wenig finanziell zur Last fallen wie meine Mutter mir. Daher studiere ich die Angebote der Versicherungsagentin genau. Sie bietet mir einen Vertrag an. Maßgeschneidert, sagt sie, damit ich weiterhin sorglos in die Zukunft schauen kann. Leider beschleicht mich angesichts der Massenarbeitslosigkeit und der desolaten Staatsverschuldung ein ungutes Gefühl. Heimlich rechne ich unter dem Tisch mit den Fingern nach, ob wir uns den Beitrag für die Versicherung noch leisten können. Wir zahlen noch bis zum Rentenalter an unserem Häuschen ab. Mit Glück sind bis dahin meine Kinder mit der Ausbildung fertig und finden einen Arbeitsplatz, der sie ernähren kann. Mein Mann behält bis dahin seine Arbeit, damit wir unsere finanziellen Belastungen tragen können. Leider ist sein Einkommen nicht so stark angestiegen, wie die letzten Erhöhungen der Energieversorger. Auch wenn ich nur beim Discounter einkaufe, die Kinder wachsen schneller aus Schuhen und Klamotten heraus, als man denken kann.
Die eigene Altersvorsorge habe Vorrang vor der Unterhaltspflicht gegenüber den Eltern, sagt, die Versicherungsagentin, der mein Zögern nicht entgangen war. Weil die gesetzliche Rente in Zukunft nicht ausreiche, sei private Vorsorge unabdingbar, damit nicht eines Tages, in der nächsten Generation, die Kinder ihre Eltern als finanzielle Last auf den Schultern tragen müssen. Bis zu fünf Prozent seines Bruttoeinkommens für die eigene Zukunft zurückzulegen, anstatt sie für die Heimpflege seiner Mutter herausrücken zu müssen, sei doch ein Vorteil, nickt sie mir aufmunternd zu. Sie weiß nicht, dass ich bereits schon klaglos auf ein Erbe verzichtet habe. Aber die Kinder, wage ich einzuwenden, seien noch so klein, 5 und 9 Jahre alt. Die Versicherungsagentin versteht mein Dilemma sofort. Wie soll ich für mich sorgen können, wenn ich für Nachwuchs sorgen muss, der nicht nur für mich sondern auch für andere, die Kinderlosen, sorgen muss? Wenn außerdem von unserem Familieneinkommen Rentenbeiträge für die jetzigen Alten, die mit oder ohne Kinder, abgezogen werden, ohne im eigenen Alter ähnlich versorgt zu sein, weil viele aus meiner Generation keine Kinder wegen der Kosten und Mühen wollten?
„Ich zahle für mein Haus, das ist meine Altersversorgung“, antworte ich sogar ein bisschen stolz, weil ich den Spagat schaffe, gesellschaftlich Altersvorsorge durch meine Kinder zu treffen und Eigentum zu schaffen, obwohl wir für die Alten zahlen müssen. Mehr zurücklegen geht eben nicht, denke ich. Wir verzichten schon auf teure Urlaube, fahren weniger mit dem Auto. Oder doch? Die Versicherungsagentin appelliert an meine Verantwortung gegenüber den Kindern.
„Haben Sie schon für ihre Kinder gespart?“, fragt sie, als diese durchs Wohnzimmer toben. Mich packt das schlechte Gewissen, weil ich unserem Sozialstaat zutraue meine Kinder noch mehr zu beuteln, als mich.
Letztendlich habe ich einen Versicherungsvertrag unterschrieben. Für meine Kinder.

 

Hallo Goldene Dame,

ich kann mich gut in die Gedanken des Prot versetzen.
Das ist sicher alles nachvollziehbar.
Dieses Thema (Absicherung in Krisenzeiten) ist auch sicherlich wichtig, aber mir persönlich wird es mittlerweile ein wenig zuviel damit, weil man gar sooft damit konfrontiert wird.

Was Medien, Politiker und Versicherungen diesbezüglich an Panik verbreiten, empfinde ich als den reinsten Terror. Klar ist das alles ernst, aber irgendwann ist es auch genug. Ok, das hat jetzt nix mit deiner Geschichte zu tun; das ist mein persönliches Problem, dass ich dieses Themas überdrüssig bin.

Ich will also deine Geschichte nun losgelöst vom Thema objektiv angehen.
Da fällt mir zuerst einmal folgende Frage ein: Warum soll das eine Satire sein? Meiner Ansicht nach gehört das ganz klar in die Rubrik Gesellschaft (oder vielleicht Alltag).
Man kann aus diesem Thema sicher eine Satire machen; dieses Thema ist geradezu praedestiniert für eine Satire, aber dein Text ist keine. Ich konnte nicht eine einzige Übertreibung entdecken - ich meine, das glaube ich dir doch Wort für Wort, dass es sich exakt so zugetragen hat, und das jeder Gedanke ebenso gedacht wurde.


Hier noch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

Sie hat gesagt, ich müsse ich an eine ergänzende Altersversorgung denken.
Ein "ich" zuviel

Denn bisher habe ich nicht das Glück einer Erbschaft gemacht
macht man Glück?

weil sie ihre drei Kinder in einem Abstand von 13 Jahren geboren hat.
Würde ich anders ausdrücken. Zwischen drei Kindern gibt es ja zwei, nein sogar drei verschiedene Abstände.

Das will ich auch, wenn ich meine zwei Kinder erziehe.
Es ist klar, was gemeint ist, nämlich, dass es den Kindern später einmal besser gehen soll.
Der Bezug zum Satz davor ist aber schwierig, da dieser vorhergehende Satz ein wenig (zu) kompliziert ist. Theoretisch könnte alles mögliche gemeint sein (z.B. dass du sie so erziehst, dass sie später auch aufs Erbe verzichten).
Hier fehlt mir persönlich ein wenig die textliche Klarheit.


Viele Grüße
Tom

 

Hi Tom,
Vielen Dank für deine schnelle Antwort, :)

Da fällt mir zuerst einmal folgende Frage ein: Warum soll das eine Satire sein? Meiner Ansicht nach gehört das ganz klar in die Rubrik Gesellschaft (oder vielleicht Alltag).

Erwischt :D

Ich kann dir keine richtige Antwort dafür geben, weil ich die Geschichte rein gefühlsmäßig als Satire eingestuft habe.
Vielleicht weil ich als Betroffene der Sandwichgeneration, gekränkt auf den Vergleich mit der Wurst zwischen Brotscheiben reagiere. ;)
Woltochinon hat es so schön in seinem Thread Zitate Zitate widergegeben:"Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist." Kurt Tucholsky
Ich bin Idealistin, eine die schon die Eigenverantwortung vor der Verantwortung des Staates sieht, bevor sie anfängt zu jammern.
Du dagst es ja selbst:

Was Medien, Politiker und Versicherungen diesbezüglich an Panik verbreiten, empfinde ich als den reinsten Terror. Klar ist das alles ernst, aber irgendwann ist es auch genug. Ok, das hat jetzt nix mit deiner Geschichte zu tun; das ist mein persönliches Problem, dass ich dieses Themas überdrüssig bin.
Der demografische Wandel hat sich nicht erst in den letzten paar Jahren vollzogen.
Schon in den 80 ger Jahren war klar, dass die Rentenkasse die Einführung von Kindererziehungszeiten für Eltern als Versicherungszeiten nicht wuppen würde, weil immer weniger Beitragszahler geboren wurden. Die verantwortlichen Politiker sprachen von Panikmache. Der Pillenknick, blabla. Trotzdem hat sich bewahrheitet was damals schon geunkt wurde. Auch die Generation vor dem Pillenknick, dachte und denkt weiter nicht daran sich zu reproduzieren. Nur wenige wie, ich sind dumme Idealisten ;)


Danke für deine kritischen Anmerkungen

Goldene Dame

 

Hello Goldene Dame,
eine gut zu lesende Geschichte, die ich allerdings nicht so sehr satirisch finde - in 'Gesellschaft' wäre sie vielleicht besser aufgehoben.

Für meinen Geschmack sieht sich die Prot. zu sehr als Gutmensch und Kinderlose zu sehr als Schlechtmenschen:

Der 'Verzicht' aufs Erbe der Eltern mag großzügig gemeint sein - aber es ist Sache der Eltern, über ihr Eigentum zu verfügen, Kinder haben (ausser dem Pflichtteil) keinen 'Anspruch', auf den sie verzichten könnten. Und die Prot. ist, wie alle Kinder, ihren Eltern gegenüber nun einmal unterhaltspflichtig.

Deine Prot. hat 'gegen den Zeitgeist' Kinder bekommen - aber doch sicher, weil sie selbst Kinder wollte und nicht, um der Gesellschaft zu dienen und die Rentenkasse zu füllen? :D

Sie erwartet 'keine Gegenleistung', möchte aber eigentlich sehr wohl besser behandelt werden als Kinderlose und verschweigt geflissentlich eher von Kinderlosen finanzierte staatliche Leistungen für Kinderreiche wie Steuervergünstigungen, Kindergeld, Baukindergeld, Erziehungsgeld, Eigenheimzulage etc.

Ich finde, für eine Satire - die ja eigentlich Überzeichnungen enthalten sollte - hätte die Prot. weniger larmoyant auftreten sollen und zum Ausgleich die Versicherungstante viel mehr, teurere und idiotischere Verträge anbieten können.

Viele Grüße vom gox

 

Hi gox,

Für meinen Geschmack sieht sich die Prot. zu sehr als Gutmensch und Kinderlose zu sehr als Schlechtmenschen:

Woran siehst du das? *neugierignachfrag*
Habe ich die Prot werten lassen?

Der 'Verzicht' aufs Erbe der Eltern mag großzügig gemeint sein - aber es ist Sache der Eltern, über ihr Eigentum zu verfügen, Kinder haben (ausser dem Pflichtteil) keinen 'Anspruch', auf den sie verzichten könnten. Und die Prot. ist, wie alle Kinder, ihren Eltern gegenüber nun einmal unterhaltspflichtig.

Großzügig? nicht selbstverständlich?

Deine Prot. hat 'gegen den Zeitgeist' Kinder bekommen - aber doch sicher, weil sie selbst Kinder wollte und nicht, um der Gesellschaft zu dienen und die Rentenkasse zu füllen?

Vielleicht waren ihre Kinder Unfälle?

Sie erwartet 'keine Gegenleistung', möchte aber eigentlich sehr wohl besser behandelt werden als Kinderlose und verschweigt geflissentlich eher von Kinderlosen finanzierte staatliche Leistungen für Kinderreiche wie Steuervergünstigungen, Kindergeld, Baukindergeld, Erziehungsgeld, Eigenheimzulage etc.

Vielleicht möchte sie, das Bild der Kindererziehung ins rechte Bild setzen? Außerdem sprach sie von der moralischen Gegenleistung ihrer eigenen Kinder

Ich finde, für eine Satire - die ja eigentlich Überzeichnungen enthalten sollte - hätte die Prot. weniger larmoyant auftreten sollen und zum Ausgleich die Versicherungstante viel mehr, teurere und idiotischere Verträge anbieten können.

Ich habe die Geschichte extra unter Satire gepostet, weil ich nicht ein Klagelied singen wollte. Übertreibungen sind nicht vorhanden, aber ich meine ein realistisches Bild gezeichnet zu haben, dass das dumpfe Gefühl entsehen lässt: Hier stimmt was nicht. Eigentlich hätte die Frau Grund zu klagen, aber sie tut es nicht.
Ich war erstaunt, deine Wertungen zu lesen, irgendwie hast du sofort einen anderen Standpunkt eingenommen. Das war auch mein Ziel.

Danke fürs Lesen
LG
Goldene Dame

 

hello Goldene Dame,

ja, Du hast die Prot werten lassen, denn sie klagt, dass sie trotz ihrer Belastungen auch für die Kinderlosen sorgen müsse und fragt vorwurfsvoll '...weil viele aus meiner Generation keine Kinder wegen der Kosten und Mühen wollten?' - was übrigens nicht so wirklich gut zum 'Unfall', der ja gegen 'Wollen' spricht, paßt.

Der Verzicht aufs Erbe wirkt nicht 'selbstverständlich', da die Prot von 'dem hohen Preis' fürs Altersheim der Eltern spricht, 'daher' habe sie aufs Erbe verzichtet, sogar 'klaglos'. Wäre es selbstverständlich, hätte sie es nicht erwähnt.

Wenn die Kinder vielleicht 'Unfälle' waren, wirkt das aber weniger moralisch hochstehend als Deine Formulierung 'gegen den Zeitgeist' - ausserdem steht in der Story nix von Unfällen.

Von der moralischen Gegenleistung der Kinder habe ich nichts gelesen, sehr wohl aber '... erwarte ich keine Gegenleistung....'

'Eigentlich hätte die Frau Grund zu klagen, aber sie tut es nicht.' - aber eigentlich ist doch der ganze Text eine einzige Klage über das so schwere Los von Eltern mit Kindern und alter Mutter.

Viele Grüße vom gox

 

Hi gox

ja, Du hast die Prot werten lassen, denn sie klagt, dass sie trotz ihrer Belastungen auch für die Kinderlosen sorgen müsse und fragt vorwurfsvoll '...weil viele aus meiner Generation keine Kinder wegen der Kosten und Mühen wollten?' - was übrigens nicht so wirklich gut zum 'Unfall', der ja gegen 'Wollen' spricht, paßt.
Ich sehe nicht den Vorwurf, den du siehst. Ich sehe ihn zwar auch, aber anders. Sie gibt den Ball zurück, denn der Vorwurf der sie trifft ist ja, sie wäre Angehörige einer ach so sorgenfreien Generation. Ich sehe sie nicht klagend, sondern eher ernüchternd und realitätsbezogen ihren Standpunkt vertretend.
Der Verzicht aufs Erbe wirkt nicht 'selbstverständlich', da die Prot von 'dem hohen Preis' fürs Altersheim der Eltern spricht, 'daher' habe sie aufs Erbe verzichtet, sogar 'klaglos'. Wäre es selbstverständlich, hätte sie es nicht erwähnt.
Ihrer Generation wird vorgeworfen allzuselbstverständlich das Vermögen der Eltern zu erben. Daher hat sie es erwähnt, um sich gegen diesen Vorwurf zu rechtfertigen.

Wenn die Kinder vielleicht 'Unfälle' waren, wirkt das aber weniger moralisch hochstehend als Deine Formulierung 'gegen den Zeitgeist' - ausserdem steht in der Story nix von Unfällen.

Ihrer Generation wird vorgeworfen, keine Kinder bekommen zu haben, weil es zu mühselig ist. Ihre Generation trägt somit die Verantwortung für die Misere. Sie hält dagegen, mehr nicht.


Von der moralischen Gegenleistung der Kinder habe ich nichts gelesen, sehr wohl aber '... erwarte ich keine Gegenleistung....'

Ihrer Generation wird vorgeworfen, immer nur zu nehmen niemals zu geben, sie stellt es richtig.

'Eigentlich hätte die Frau Grund zu klagen, aber sie tut es nicht.' - aber eigentlich ist doch der ganze Text eine einzige Klage über das so schwere Los von Eltern mit Kindern und alter Mutter.

Wenige aus der Sandwichgenration haben sich bislang dazu geäußert, dass sie durch die Rentenreformen die Verlierer im sogenannten Generationenvertrag sind. Warum sollten sie auch?

Ironische Grüße
Goldene Dame

 

Liebe Goldene,

ich finde es sehr schade, dass du dich dieses Themas auf solch humorlose Weise angenommen hast. :sad: Schade deswegen, weil eine Satire gut geeignet ist, entweder mit sehr viel Selbstironie, Sarkasmus, ja auch Zynismus auf Missstände hinzuweisen und man als Leser vom Autor gut dahin entführt werden kann, selbst über seine eigene missliche Situation zu schmunzeln. Schlechte Nachrichten sind so besser verdaulich.

Und so ist deine Geschichte eher ein genauer Bericht über die Gedankengänge der Protagonistin, so wie wenn man unter Bekannten, Freunden, Verwandten das ernste Thema bereden würde und jeder darlegt, was er dazu denkt.
Deine Satire zündet für mich nicht.
Ich habe auch schon arge Probleme, weil in deiner Geschichte nichts enthalten ist, was vom Normalfall einer Diskussion abweicht, eine Satire zu erkennen. Klar,es gibt die sog. Realsatiren und von daher mag dies hier so von dir gemeint sein, und manchmal ist das Leben auch schon Satire genug, so dass es nicht noch einer phantasievollen Umsetzung bedarf, aber du verschenkst jede Menge Möglichkeiten, ein hochernstes Thema mit einem lachenden Auge dem Leser zu unterbreiten.
Es fehlt in deinem Text der Abstand zu den Dingen, um sie ironisch betrachten zu können. So jedenfalls wirkt der Text auf mich.

Vielleicht gelingt es dir in ein paar Wochen oder Monaten, dieses Thema nochmals zu beschreiben und dann in einer anderen Fassung, die wesentlich mehr Phantasie hinein bekommt.
Übrigens, ich möchte nicht missverstanden werden, ich weiß, dass du auch nicht Gefahr läufst, aber für die anderen Leser sei gesagt: eine Satire muss keineswegs einen witzigen humoristischen Inhalt haben, im Gegenteil, auch die bitterböse Satire ist eine gelungene Form der Umsetzung eines kritischen Themas.

Hoffe, ich habe dir jetzt nicht das Wochenende verdorben, war nicht meine Absicht.


Liebe Grüße
elvira

 

Liebe Elvira,

Hoffe, ich habe dir jetzt nicht das Wochenende verdorben, war nicht meine Absicht.

Gewiss nicht.
Ich habe schon anhand der Diskussion mit Gox gesehen, wie unglücklich es ist, den frusrierten Standpunkt einsam aufzuzeigen. Ich habe vorussgesetzt, dass der Leser mit dem Thema vertraut ist, weil ich dachte, dass sei bei einer Satire üblich. Ich dachte, es genüge schon mit leichten Widerworten auf das Dilemma einzugehen. Der Zynismus und Sarkasmus würde sich schon herauslesen.

Meine Intention ist, dass diese Protagonistin sich wirklich nicht beklagt, obwohl es ihr in den Mund gelegt wird.
Mich nervt dieses Sicherheitsdenken, das meiner Generation abverlangt wird. Mich nervt, dass meiner Generation unterstellt wird, sie sei zu sorglos und nicht eigenverantwortlich. Mich nervt, dass man meine Genaration drängt für die Zukunft Vorsorge zu treffen. Mich nervt, dass man meiner Generation alte Zöpfe verkaufen will, obwohl nicht einer sagen kann, was die Zukunft überhaupt bringen wird.
Mich nervt, dass man sorgenfrei mit Sicherheitsdenken verwechselt. Mich nervt, dass die, die das versaubeutelt haben uns ihren alten Scheiß als Lösung verkaufen, obwohl die Erfahrung lehrt, gerade denen zu nicht vertrauen. Mich nervt, wenn meine Generation jammert. Mich nervt es, in eine Schublade mit jenen, die jammern gesteckt, zu werden.
So das tat gut. :shy:

Ich glaube ich muss die Geschichte neu schreiben. :)

Liebe Grüße
Petra

 

Ich glaube ich muss die Geschichte neu schreiben

Hello Goldene Dame,
das nun sicher nicht.
Denn in der Tat kannst Du davon ausgehen, dass der Leser, wenigstens in unserer Generation, 'mit dem Thema vertraut ist'. Es fehlt der Geschichte nur leider am Zynismus und Sarkasmus, denn eigentlich zählt Deine Prot ja nur die Realitäten auf - genau das, was Dich nervt und was sicher viele Menschen nervt. Daher ja der Vorschlag, dass die Wurststulle besser in 'Gesellschaft' aufgehoben wäre.

Viele Grüsse vom gox

 

Hallo Petra,

das beruhigt mich ungemein, dass du mit meiner Kritik dann doch etwas anfangen konntest.

Ja, das Problem bei der Satire ist, dass kaum einer eine Satire erwartet, sondern eine bierernste Aussage, denn in Sachen Bier nehmen wir Deutschen es sehr genau mit dem Reinheitsgebot.
Mit andren Worten, selbst, wenn man heutzutage mal eine ironische Bemerkung fallen lässt, gerät man in mindestens drei von zwei Fällen :D an den Falschen und muss die Pointe(nämlich die Ironie) erklären. :rolleyes: Erst recht ist daher eine Satire in diesen elenden humorlosen Ironiewüsten nur dann zündend, wenn man wie beim Kasperletheater mit der Klatsche auf den Leser einschlägt.

Zu deiner Geschichte fiele mir, nach deinem Statement folgende Umsetzung ein:

die Vertreterin (mir wäre ja ein schmierlappiger Vertreter wegen der plakativen Wirkung lieber, er in Anzug schniecke bis an die Haarspitzen und so ...Parfümwolke als hätte er in Rasierwasser gebadet und am besten noch fein säuberlich klargelackte Fingernägel :D) sieht sich zwei Frauen gegenüber, wovon die eine, die Protagonistin ist, die du eigentlich letztendlich jetzt beschrieben hast, die am Ende auch unterschreibt, weil sie halt was tut und die andere jammert sich durch die Botanik und bedauert sich und ihre Generation, heult allen was vor und jammert und jammert, dazwischen jammert sie noch darum, dass alle immer nur jammern würden und ihr fällt gar nicht auf, dass sie selbst es auch tut, sie hält sich halt nur für eine, die meint, es müsse mal gesagt werden. ( ;) )
Im Kontrast zum schmierigen Herrn K. von der .....*kicher* (boah sowas bringt Spass so zu überzeichnen !) sitzen die beiden Frauen da natürlich eher etwas schlicht und kleidungsmäßig angeschlagen auf der Couch, vielleicht hat grad Baby der einen ein kleines Malheur auf die Bluse gekotzt und sie steht unter Zeitdruck, weil der Ehemann gleich nach Hause kommt und sie die Kartoffeln noch nicht geschält hat. Das kannste wunderbar alles in Dialoge packen: z.B. fragt sie die andere, wieso sie so hibbelig ist und sie antwortet dann halt..naja, du weißt schon wie ichs meine.
Um eine gute Umsetzung muss ich mir nun bei dir wirklich keine Sorgen machen. Schreiben kannste ja gut!

Wünsche dir nun viel Spass beim Weiterspinnen eines sattironischen Plots und deftiger Überzeichnungen deiner neuen Story.

Lieben Gruß
elvira

 

Hi Elvira,
danke für die Anregung. Die Kasperlklatsche zu schwingen kann auch schön befreiend sein. :D. Ich versuchs mal. ;)

Hi gox,

Die Geschichte bleibt vorerst hier. ;) Sonst bin ich zu faul, sie umzuschreiben.

Liebe Grüße
Petra :)

 

Erst recht ist daher eine Satire in diesen elenden humorlosen Ironiewüsten nur dann zündend, wenn man wie beim Kasperletheater mit der Klatsche auf den Leser einschlägt.

:D :D :D

 
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Überarbeitung und zweite Version

Die sorgenfreie Wurststulle
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Eine helle Frauenstimme hatte mich angerufen, wollte vorbeischauen, wann ich denn wohl Zeit hätte. Die Waschmaschine begann zu schleudern. Auf Hochtour selbstverständlich, denn die Weißwäsche sollte gleich in den Trockner. Stumm hörte ich zu, lauschte mit dem rechten Ohr der Maschine, die ich gerne überfüllte, erfuhr von links, ich müsse an eine ergänzende Altersversorgung denken. Die Lebenserwartungen steigen, die Betriebskosten steigen ebenso, höher noch als das steigende Rentenloch. Die Maschine begann gerade von ihrem Podest hinunter zu steigen, als die sanfte Stimme ihr Repertoire abspulte, gerade so als würde sie mich und meine Gepflogenheiten bestens kennen.
Obwohl mein Mann nicht wenig verdient, würden wir doch überrascht sein, wie wenig wir vom Generationsvertrag erwarten könnten, säuselte sie mir ins linke Ohr. Die linke Gehirnhälfte ist die emotionale, weiß doch jeder, und ich und stellte es auch sofort unter Beweis. Stieg hektisch die Treppen, vom Keller in die Diele hoch, rannte, immer noch den Hörer unters Kinn geklemmt, ins Wohnzimmer.
Ich konnte sie kaum noch verstehen, denn mein entzückender Sohn brüllte, brüllte noch eine Oktave höher, als ich ihm sanft Löffel und Becher aus den Fäusten zupfen wollte. Eine Zornesfalte zierte seine Stirn, weil ich wohl doch nicht behutsam genug gewesen, und weil es ihm nicht gelungen war, den Quark, den er essen sollte, möglichst dekorativ auf dem Sofa zu verteilen.
Der süße Fratz hat es nicht leicht mit mir, ermahne ich ihn doch beständig, am Esstisch zu essen. Doch er bevorzugt es, seine Freiräume geräuschvoll zu erkämpfen.
Bevor die Situation eskalierte, flötete ich der Dame am Telefon mein Interesse zu. Ohne einen Schimmer, wem oder was zugesagt zu haben, legte ich auf. Ich trug ein Fragezeichen in meinen Kalender ein.

Eine Woche später entpuppt sich das Fragezeichen, als schmalhüftige Buisinessfrau.
Sie trägt einen Hosenanzug, Nadelstreifen in Größe 36. Die roten Haare sind schulterlang, obwohl sie bestimmt auch über vierzig ist, und, wie ich neidvoll zugeben muss, perfekt frisiert. Sie begrüßt mich mit einem nicht zu breitem Lächeln, während ich verbissen mein ausgeleiertes T-Shirt über den breiter gewordenen Hintern ziehe. Ihr Händedruck ist ebenso befreiend wie herzlich. Ich bin froh, dass meine Finger nicht kleben, denn ich habe zuvor mit den Kindern gespielt. Mit dem Händewaschen nehmen es die Süßen nicht so genau und alles was die lieben Kleinen anfassen, backt, und das was sie angefasst haben, backte fest.
Frau Winter zieht einen Hochglanzprospekt aus ihrer Aktenmappe. Ich biete ihr, wie es sich gehört, einen selbstgebackenen Krapfen und Kaffee an. Frau Winter ist in Plauderlaune, erkundigt sich nach meinem Mann, den Kindern und der Gesundheit meiner Eltern. Sie lobt den Kuchen und den Kaffee. Sonst trinkt sie nur Latte Macchiato.
„Natürlich semifett, wegen der Kalorien, aber ein Laster muss doch jeder Mensch haben oder?“, Verschwörerisch zwinkert sie mir zu.
Ich hoffe sie merkt nicht, wie anzüglich ich ihre Bemerkung finde, erröte ein wenig, weil sie so unverblümt zur Sprache bringt, was meine Eltern peinlichst vor mir im Verborgenen gehalten haben.
„Kann man das trinken?“, sage ich, zwinkere zurück, denn als prüde will ich nun doch nicht gelten. Obwohl ich das nicht beweisen muss. Schließlich habe ich zwei Kinder bekommen. Nur deshalb bin ich Hausfrau.

„Meine Mutter ist die meiste Zeit Hausfrau gewesen“, erzähle ich Frau Winter. „Weil sie ihre drei Kinder, vom ersten bis zum letzten, im Laufe von 13 Jahren geboren hat. Sie hat, wenn man so will, ihre beste Zeit mit der Fürsorge für andere verbracht. Selten hat sie sich etwas gegönnt. Und dabei nie geklagt.“
Ich beiße zufrieden in meinen Kuchen, sehe Frau Winter, die ihre perfekt gezupften Augenbrauen hochzieht.
Die eigene Altersvorsorge habe Vorrang vor der Unterhaltspflicht gegenüber den Eltern, hakt Frau Winter, die Versicherungsagentin, ein.
Irritiert schaue ich sie an. Warum hat sie keine Falten auf der Stirn?
Weil die gesetzliche Rente in Zukunft nicht ausreiche, sei private Vorsorge unabdingbar, damit nicht eines Tages, in der nächsten Generation, die Kinder ihre Eltern als finanzielle Last auf den Schultern tragen müssen, doziert Frau Winter weiter.
„Bis zu fünf Prozent seines Bruttoeinkommens für die eigene Zukunft zurückzulegen, anstatt sie für die Heimpflege seiner Mutter herausrücken zu müssen, sei doch ein Vorteil“, nickt sie mir aufmunternd zu.
Ich falle aus allen Wolken. Was meint Frau Winter? Ihre Erklärung folgt, ohne dass ich ein Wort zu verlieren brauche. Sie ist eine klasse Geschäftsfrau. So umsichtig.
„Das, was ihre Eltern sich bis zum frühen Tod ihres Vaters erspart haben, wird ihre Mutter für sich verbrauchen müssen. Ein gutes Altersheim, indem sie versorgt ist, wenn sie aufgrund voranschreitenden Alters pflegebedürftig wird, hat seinen Preis!“
Darin stimme ich ihr zu.
Den ich auch bereit zu zahlen bin“, sage ich nach kurzem Zögern, denke dabei an meine Eltern, die ihren bescheidenen Reichtum, wenn ich ihr kleines Häuschen mal so nennen darf, an uns weitergeben wollten, damit wir es mal besser haben.
„Damit es meiner Mutter gut geht, haben meine Geschwister und ich schon auf unser Erbe verzichtet, als mein Vater gestorben ist“, erzähle ich Frau Winter.
Frau Winter hat mich am Haken. Ich winde mich auf meinem Stuhl wie ein Aal hin und her. Denn auch meinen Kindern soll es besser gehen. Ich bemühe mich redlich, habe ich doch gegen den Zeitgeist (aus Lust) welche bekommen. Habe sie bekommen, obwohl sie kostspielig sind, einerseits, weil ich sie unterhalten muss, bis sie ihre Ausbildung beendet haben, andererseits, weil ich wegen ihrer Erziehung mehrere Jahre nicht voll arbeiten kann. Auch erwarte ich dafür keine Gegenleistung. Und natürlich will ich meinen Kindern ebenso wenig finanziell zur Last fallen wie meine Mutter mir!
Der Hochglanzprospekt bietet die Sicherheit, die ich brauche. „Maßgeschneidert“, sagt Frau Winter, schiebt ihn mir zu, damit ich weiterhin sorglos in die Zukunft schauen kann. Ich studiere die Angebote der Versicherungsagentin genau. Leider beschleicht mich angesichts der Massenarbeitslosigkeit und der desolaten Staatsverschuldung ein ungutes Gefühl. Heimlich rechne ich unter dem Tisch mit den Fingern nach, ob wir uns den Beitrag für private Altersvorsorge überhaupt noch leisten können. Wir zahlen noch bis zum Rentenalter an unserem Häuschen ab. Mit Glück sind bis dahin meine Kinder mit der Ausbildung fertig und finden einen Arbeitsplatz, der sie ernähren kann. Mein Mann behält bis dahin seine Arbeit, damit wir unsere finanziellen Belastungen tragen können. Leider ist sein Einkommen nicht so stark angestiegen, wie die letzten Erhöhungen der Energieversorger. Auch wenn ich nur beim Discounter einkaufe, die Kinder wachsen schneller aus Schuhen und Klamotten heraus, als man denken kann.
Aber die Kinder, wage ich einzuwenden, seien noch so klein, 5 und 9 Jahre alt. Die Versicherungsagentin versteht mein Dilemma sofort. Sie ist eben tough.
Wie soll ich für mich sorgen können, wenn ich für Nachwuchs sorgen muss, der nicht nur für mich sondern auch für andere, die Kinderlosen, sorgen muss? Wenn außerdem von unserem Familieneinkommen Rentenbeiträge für die jetzigen Alten, die mit oder ohne Kinder, abgezogen werden, ohne im eigenen Alter ähnlich versorgt zu sein, weil viele aus meiner Generation keine Kinder wegen der Kosten und Mühen wollten?
„Ich zahle für mein Haus, das ist meine Altersversorgung“, antworte ich sogar ein bisschen stolz, weil ich mir clever vorkomme, den Spagat schaffe, gesellschaftlich Altersvorsorge durch meine Kinder zu treffen und Eigentum zu schaffen, obwohl wir für die Alten zahlen müssen. Mehr zurücklegen geht eben nicht, denke ich rebellisch. Wir verzichten schon auf teure Urlaube, fahren weniger mit dem Auto. Oder doch?.
Frau Winter merkt, welche harte Nuss sie an mir zu knacken hat.
„Haben Sie schon für ihre Kinder gespart?“, fragt sie beiläufig, als diese durchs Wohnzimmer toben. Touchez.
Mich packt das schlechte Gewissen, weil ich unserem Sozialstaat zutraue meine Kinder noch mehr zu beuteln, als mich. Die Versicherungsagentin wittert ihre Chance, appelliert an meine Verantwortung und bietet mir eine Versicherung für die Kinder an. Beide sind wir erleichtert, trinken unseren kalt gewordenen Kaffee aus.
Letztendlich habe ich eine Unfallversicherung mit garantiertem Beitragsrückzahlungsanspruch unterschrieben. Vorsorge ist besser als die Nachsorge, oder?

 

hello Goldie,

siehst Du, geht doch! Viel besser! Hier: 'Die Maschine begann gerade von ihrem Podest hinunter zu steigen...' allerdings überziehst Du, finde ich, zumal die Maschine wohl eher anstalten macht nach UNTEN zu fallen - da wirkt das 'steigen' zu sehr um den Wortwitz bemüht.

'backt, und das was sie angefasst haben, backte fest.' - Du meinst sicher 'klebt', 'backen' ist ein arg hamburgisch-umgangsprachlicher Ausdruck dafür.

'Sonst trinkt sie nur Latte Macchiato.
„Natürlich semifett, wegen der Kalorien, aber ein Laster muss doch jeder Mensch haben oder?“, Verschwörerisch zwinkert sie mir zu.
Ich hoffe sie merkt nicht, wie anzüglich ich ihre Bemerkung finde, erröte ein wenig, weil sie so unverblümt zur Sprache bringt, was meine Eltern peinlichst vor mir im Verborgenen gehalten haben.
„Kann man das trinken?“, sage ich, zwinkere zurück, denn als prüde will ich nun doch nicht gelten.'

- Hier muß ich offen zugeben, den Joke nicht verstanden zu haben - worin besteht die Anzüglichkeit? Ich ahne zwar, dass 'Latte Macchiato' für etwas anderes stehen soll, aber auf mich wirkt's nebulös...

Viele Grüße vom gox

 
Zuletzt bearbeitet:

Du gox, du

hello Goldie,

siehst Du, geht doch! Viel besser!

:susp: Klaro, was hast du denn gedacht? ;)

'Die Maschine begann gerade von ihrem Podest hinunter zu steigen...' allerdings überziehst Du, finde ich, zumal die Maschine wohl eher anstalten macht nach UNTEN zu fallen - da wirkt das 'steigen' zu sehr um den Wortwitz bemüht.

Ich denke es geht ums überziehen bei einer Satire? Ich habe es extra so geschrieben, damit die Geschichte vorgelesen witziger wirkt.
backt, und das was sie angefasst haben, backte fest.' - Du meinst sicher 'klebt', 'backen' ist ein arg hamburgisch-umgangsprachlicher Ausdruck dafür.

Guckst du Duden: Da ist backen in der Bedeutung von kleben nicht als ugs. gekennzeichnet.

- Hier muß ich offen zugeben, den Joke nicht verstanden zu haben - worin besteht die Anzüglichkeit?

Einen Witz zu erklären ist blöde. Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass meine Hausfrau den Begriff Latte Macchiato nicht kennt. Sie sich aber nicht als Pommeranze outen möchte und sich auf Laster bezieht. Gleichzeitig wollte ich unsere Diskussion warum man Kinder bekommt, verquicken, deshalb also hier einfließen lassen und den Lustfaktor einbringen.

Danke :)

LG
Goldene Dame

 

Hi g. Dame,

ich bin ja eigentlich keine Satireleserin. Aber, weil du es bist ;)

Ich muß sagen, habe mich köstlich amüsiert. Zwei Welten treffen aufeinander. Eine Mutter, geplagt von Haushalt und Kindern. Das hast du herrlich rüber gebracht. :thumbsup:
Von dem 36iger Hosenazug, hätte ich gerne noch mehr affektiertheit gehört. Einfach weil es spaß macht, so etwas zu lesen.
Der letzte Teil deiner KG, ist zwar interessant, mir aber ein wenig zu nüchtern
Doch ich denke, das sollte der Hauptteil deiner Satire sein, oder :hmm:
Wie gesagt, Satire, scheint mein Hirn nicht aufzunehmen. :schiel:

Hat mir wirklich gut gefallen :)

lieben Gruß, Coleratio

 

Hi coleratio

ich bin ja eigentlich keine Satireleserin. Aber, weil du es bist

Ist nur eine andere Facette, danke dass du dich überwinden kannst, ;)

Der letzte Teil deiner KG, ist zwar interessant, mir aber ein wenig zu nüchtern
Das habe ich befürchtet. Ich denke, da kann ich noch etwas dran ändern. :Pfeif:

Hat mir wirklich gut gefallen
Mir auch :D (Satire darf das)

Lieben Gruß an dich:kuss:
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

echt schon sehr viel zugänglicher, dein ansich ja staubtrockenes Thema.
Gefällt mir ne ganze Ecke besser, aber könnte dennoch hie und da verbessert werden.

Der zweite Teil könnte zum einen durch mehr wörtliche Rede aufgefrischt werden und hier würde ich , weil wir sind ja im Bereich Satire, eindeutig noch mehr überziehen. Es darf ruhig skurril sein, dazu ist eine Satire durchaus sich nicht zu schade.

Die Szene mit der Waschmaschine fand ich keinesfalls überzogen. Im Gegenteil, ich erinnere mich daran, dass wir anfänglich zu Hause eine Waschmaschine in der Küche unterm Tisch stehen hatten, die wurde hervorgerollt in Richtung Waschbecken und dort der Zufuhr- und Abflußschlauch ins Waschbecken gehängt. Und wenn Mutti das Teil mal wieder etwas zu sehr gefüllt hatte, wurde der Schleudergang zum Tanz durch die Küche, was bedeutete, dass Mutti sich drüberhängen musste, um die Maschine am Fortlaufen zu hindern, denn dann wären die Schlauchverbindungen ja auch gerissen. :D

Falls du diese Szene einbauen möchtest, wieso nicht noch mehr in Richtung geplagte, geschundene Hausfrau und Mutter fabulieren, sei sie dir geschenkt. Ist ja egal, ob man heutzutage noch solche Maschinen hat oder nicht. Es ist eine Satire. Da darf man das.

Also stell dir vor, SIE deine Prota hängt grad angestrengt über der Maschine, während sie die Hosenanzugsfrau am andren Ende der Telefonleitung vollsülzt. ;)

Die Szene mit der Latte zündet nicht, sie müsste etwas deutlicher gemacht werden, vermutlich reicht es, wenn du kurz einen Gedankengang der Prota einfügst, indem sie nach der Bemerkung mit der Latte m...denkt: 'Latte maccio...? Was ist das?' und dann kontert sie halt in zweideutig süffisanter Art, so dass dann dieses Missverständnis auch noch ein weiterer Beweis für die Differgenzien ist, die zwischen diesen beiden Frauen existieren.

Vielleicht, so fände ich es auch noch interessant wäre der verzweifelte Frontalangriff deiner Prota auch noch eine Möglichkeit als weiteres Bonbon, z.B., indem sie, in die Enge getrieben, dann die Agentin fragt: 'Und wie machen Sie es denn, wie haben Sie denn vorgesorgt." Und diese antwortet dann, dass sie mit einem wohlhabenden Mann verheiratet ist, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest oder lass sie was anderes Unsinniges antworten, aber etwas, woraus ersichtlich ist, dass diese Frau sich einen Deut um dasjenige schert, was sie als Schicksal verkauft. Vielleicht äußert sie auch nur beiläufig, dass sie ja eigentlich gar nicht arbeiten müsste, aber ihr aus lauter Langeweile so zum Zeitvertreib dann dieser Job zugeflogen ist und sie sich damit etwas ablenken kann.
Lass die Gegensätze mehr aufeinander prallen, das erhöht den Reiz des ansich sehr trockenen Themas.
So mein Tipp.
Aber sind halt alles nur Anregungen, kein Zwang sie umsetzen zu müssen.

Nur am Rande, aber durchaus nicht unwichtig, mein großes Kompliment an dich, dass es dir gelungen ist aus der ursprünglichen Fassung noch so viel umzuändern und heraus zu holen und eindeutig zu verbessern. Mir würde sowas nicht gelingen. :thumbsup:

Lieben Gruß
lakita

 

hi
wow - was für eine veränderung zwischen den beiden versionen und ich muss sagen die zweite gefällt mir wirklich!

"Das, was ihre Eltern sich bis zum frühen Tod ihres Vaters erspart haben
Woher weiß die Versicherungsfrau das mit dem frühen Tod? (ok, vielleicht kams auch schon vorher vor und ich habs übersehen, aber ich meine es kommt da zum ersten mal vor. schlag mich nicht wenn ich falsch liege)

Ein paar Zeilen darunter hast du noch ein " am Anfang des Satzes vergessen. Aber sonst gabs jetzt nichts mehr.
Wie schon von anderen gesagt könnte im zweiten Teil (der zweiten Version) noch etwas mehr Witz rein (also Satire natürlich), der erste hingegen ist schon wirklich gut.

Kurz: gefällt mir, und da du ja aus der ersten Version schon soviel verändert hast, trau ich dir zu, dass du auch noch den schluss von der 2. version etwas mehr wie den Anfang gestaltest.

gruß, jonny

 

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