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Die schweigsame Schildkröte

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24.08.2003
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Die schweigsame Schildkröte

Ich muss euch eine Geschichte erzählen, eine wahre Geschichte:
Alles begann damit, dass Angila mit ihren Eltern und ihrem kleine Bruder Niko in ein düsteres Land auf ein finsteres Schloss namens Schloss Moorenstein zog. Angila war 9 Jahre und Niko 5 Jahre alt.
Von dem Tag an, an dem sie das Schloss zum ersten mal gesehen hatte, hasste sie es. Und jetzt stand sie mitten im Turmzimmer und packte ihre Sachen aus. Um ihren Hals hing ein Amulett. Sie dachte: „Hätte ich doch bloß Freunde.“
Nach ihrem Wunsch legte sie den Talisman ab.
Plötzlich kam ihr kleiner Bruder herein, schnappte nach der kostbaren Kette und schmiss sich auf ’s Bett.
„Was ist das, Angila? Sag schon, was ist das?“
„Ein Amulett! Sieht man das nicht? Gib’ s wieder her!“
„Nein! Dafür musst du mir meinen Kuschelbär wieder geben.“
Angila tat es nicht gerne, weil sie ihren Bruder so gut damit erpressen konnte, doch sie musste ihr Amulett um jeden Preis wieder haben. Der Tausch erfolgte schweigend, und als Niko wieder in seinem Zimmer war knallte sie ihr Kissen an die Wand und atmete erst mal tief durch. „Puh, das war knapp!“, dachte sie. Das Amulett hatte nämlich Zauberkräfte. Man konnte mit ihm alles mögliche herbei zaubern. Angila hatte das ungute Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Damit hatte sie recht! Unmittelbar vor ihr schwebte ein unsichtbares Gespenst. Plötzlich zog etwas an ihrem Amulett. Sie hatte es sich sofort um den Hals gebunden als es die Hände ihres Bruders verließ. Blitzschnell schleifte etwas Unsichtbares sie und ihre kostbare Kette die lange und schmale Wendeltreppe hinauf. Angila schrie: “Halt!“ Sie polterte gegen jede Stufe. „Aua!“, stöhnte sie. Als das Gespenst oben ankam, schloss es sich und Angila erst mal in der Rumpelkammer ein. Es zündete zwei Kerzen an und machte sich wieder sichtbar. Es fragte das Mädchen: „Darf ich das Amulett mal benutzen? Ich möchte mir meinen Freund herzaubern.“
„Erst erzählst du mir, was du von mir willst.“
„Das hab ich doch schon gesagt.“
„Aber warum hast du mich nicht unten gefragt?“
„Ich wollte nicht, dass uns jemand sieht.“
„O.k.. Du darfst es aber nur einmal kurz benutzen.“
„Danke! Wollen wir Freunde werden? Ich hab nämlich nur die Schildkröte, die ich herzaubern möchte. Leider redet sie nicht sehr viel.“
„Ja gerne! Ich habe auch noch keine Freunde, ich glaube hier ist es doch nicht so schlimm.“

Die beiden wurden die besten Freunde. Übrigens: Die Schildkröte war wirklich nicht sehr gesprächig.

 

Die Geschichte wurde von Ria Sommer aus der Klasse 5C geschrieben

 

Hallo Ria,

eine nette, phantasiereiche Geschichte mit Happy Ende um eine wunderbare Freundschaft, die ich gerne gelesen habe. Dass in dem Schloss ein Gespenst auftauchen würde, war zwar absehbar, da das bei den meisten Geschichten, die sich in Schlössern abspielen, der Fall ist, störte aber nicht weiter.

Darf ich das Amulett mal benutzten
benutzen

Die beiden wurden die besten Freunde. Übrigens: Die Schildkröte war wirklich nicht sehr gesprächig.
Das kann ich mir denken. Ständig plappernde Schildkröten hab ich auch noch nicht erlebt. :D

Viele Grüße und eine schöne Adventszeit,

Michael :xmas:

 

Sei mir gegrüßt, Ria.

Da hast Du eine hübsche kleine Geschichte geschrieben, mit einem beunruhigenden Anfang, aber einem hoffnungsvollen Ende. Allerdings ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die Du Dir vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen könntest: Du beschreibst wenig.
Du erzählst zwar, was geschieht, aber Du lieferts keine Details. Menschen, die nicht soviel Phantasie haben (also die allermeisten Erwachsenen), müssen erfahren, wie die Dinge sich darstellen, um verstehen zu können, wieso etwas passiert, wieso jemand etwas fühlt. Konkret meine ich: wieso ist es ein finsteres Schloß, will sagen: was ist es, daß das Schloß für Angila finster erscheinen läßt? Vielleicht liegt es ganz einsam im Wald, weit weg von der nächsten Stadt? Vielleicht ist es so groß, daß es bedrohlich wirkt? Vielleicht hat es ganz dicke Mauern, aber nur ganz kleine Fenster, so daß nur wenig Tageslicht hineinkommt und man das Gefühl hat, ein Gefangener zu sein? Gibt es vielleicht unheimlich Geschichten zu dem Schloß?
Genauso verhält es sich mit dem Gespenst. Wie sieht das Gespenst eigentlich aus? Es macht sich ja in der Rumpelkammer sichtbar, aber was genau sieht Angila? Das würde mich interessieren.
Beschreibungen sind wichtig, damit der Leser sich in die Lage der handelnden Personen versetzen kann. Man nennt das: "Atmoshäre aufbauen". Wenn es gelingt, Atmosphäre aufzubauen, wird der Leser das Gefühl haben, die Geschichte selbst zu erleben. Das macht eine wirklich gute Geschichte aus. Finde ich jedenfalls.
Hoffentlich habe ich Dich nicht entmutigt. Hoffentlich habe ich Dir eine Anregung geben können. Hoffentlich schreibst Du weiter so phantasievolle Geschichten.
Liebe Grüße
ElTriste

 

diese Geschichte habe ich auch gerne gelesen.
mir genügte auch meine eigene Phantasie, wie es dort im turm des Schlosses aussehen könnte, denn der Text hat recht viel Handlung.
Das ist bei mir eher selten und ich muss dann auch viel schmücken, damit ich überhaupt mein thema hervorbringen kann.

Ich hätte zu meutern:
die Alterszahlen schreibt man in Buchstaben

Das Gezänk mit dem Bruder klingt noch nach wahrer Wahrheit - und dann ist plötzlich das Gespenst da -etwas sehr unvermittelt -
und es kommt das Thema Freundschaft auf - die ja wichtig ist für jeden Menschen.

Eine Schildkröte, so weiss ich aus eigener Erfahrung, ist dafür denkbar ungeeignet - sie ist zu still, und sie haut immer ab, so dass sich andere an ihr erfreuen.
Vielleicht hat sie mit ihren Freunden den Panzer gemeinsam, in den sich Mensch und Tier gerne verkrümeln möchten?
Und dann diese Schnute - wie eine beleidigte alte Dame sieht so ein Tier aus.
Fehlt noch ein Hut dazu - kicher in pink vielleicht?

 

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