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die schmetterlinge sollen nicht sterben

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07.08.2002
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die schmetterlinge sollen nicht sterben

gerne hielte ich meine hände schützend über sie.
ich möchte es festhalten, mein privates lebensglück.
alles fremde, alles bedrohliche möchte ich von ihr fernhalten.
gegen wilde löwen würde ich kämpfen, zum ende der milchstrasse flöge ich mit ihr und Wenn Es nötig wäre, würde ich uns ein segelschiff bauen, daß uns über die meere bringt und uns überall dorthin führt wo es schön ist.…ja auch die reise zu den galapagosinseln, die dürfte sie liebend gerne von mir verlangen.
„für Dich und mich“ werde ich ihr dann zuflüstern.
auf einem weichen wolkenbett möchte ich mit ihr liegen, mit dem gefühl, Nicht mehr zu dieser welt zu gehören, fernab von sorgen, nöten und ängsten.
Gäbe es nur eine möglichkeit! Hätte ich nur eine idee!
ängste! sie quälen mich ein wenig.


oft befürchte Ich, daß sich einmal ein ständig bohrender schmerz zu meinem begleiter macht, erst an meinen organen nagt, allmählich stärker in meinem inneren wütet, sich um därme schlängelt, dessen einziges ziel es ist, sich möglichst lange in meiner seele einzunisten. recht schnell fühlt er sich dort zuhause, hält rege korrespondenz mit meinen erinnerungen, die ihm seinen aufenthalt ermöglichen. dort fristet er ein gemütliches dasein, mit seinem langen atem, macht mich zum spielball seiner launen. er meldet sich wann er will, geht und kommt wann es ihm passt. ein teuflisches spiel treibt er mit mir. wenn er bei kräften ist, greift er identität und selbstachtung an, lähmt mich und lässt mich leiden, je länger ich gedanken an die vergangenheit verschwende.
Diese angst vor der traurigkeit, die keinen fröhlichen gedanken mehr zulässt, die furcht vor dem kummer, der wundervolles zu erleben unmöglich erscheinen lässt, all das ungewisse macht mir einige sorgen und lässt mich diese Zeilen schreiben.
doch bin ich bereit diesen preis, der mir vielleicht einmal abverlangt wird, für das schöne rosarote, von dem ich glaube es Niemals mehr wieder erleben zu dürfen, zu zahlen.

haha….manchmal bin ich schon ein recht komischer kauz, dann muß ich Schreiben, sonst Können meine gedanken, die immer verwirklicht werden Wollen, nicht reifen und wie ein pflänzchen gedeihen.

es gab eine zeit, in der verhielt ich mich wie ein kleiner schuljunge.
verliebtheit kennt eben keine grenzen, macht keinen halt vor dem alter und lässt erwachsene zu kindern werden.
Wir haben uns handykurznachrichten geschrieben, und ich beschloss den textinhalt Noch extra für sie zu verschlüsseln. nur die kleinschreibung benutzte ich; allerdings mit ausnahmen.
alle wörter mit großgeschriebenem anfangsbuchstaben in der sms, ergäben aneinander gestellt in unveränderter reihenfolge einen vollständigen mit sinn gefüllten satz, eingebettet in der eigentlichen mitteilung.
eine belanglose nachricht sollte Einmal eine botschaft erhalten und sich bei genauerer ansicht Unter ihren augen zur liebeserklärung wandeln.
jedesmal wenn ich eine handynachricht zusammenbastelte und kurz davor war auf „senden“ zu drücken, bekam ich angst vor meiner eigenen courage.
mir versagte Der mut.
ich traute mich nicht!
warum nicht?
aus furcht, daß sie meine verdeckten kurznachrichten hätte enttarnen, meine gedanken würde lesen können!
irgendwann allerdings, gingen mir die drei worte doch noch über die lippen, stotternd, flüsternd.
ja…diese zeit, die gab es!

unter einer Eiche Liegen wir jetzt, hören wind und wetter nicht mehr.
ein lächeln liegt auf ihren lippen, ihre augen sind geschlossen.
ihr kopf lehnt an meiner brust.
sie fühlt mein herz.
ob Giselle wohl weiß, daß sie es zum schlagen bringt?

 

Sehr, sehr schön zu lesen!
Leider hab ich glaub ich nicht so alles verstanden - ich werd es wohl noch ein paar mal lesen müssen. Die Zusammenhänge sind mir einfach noch nicht ganz klar, aber zumindest fesselt mich das Gelesene, es berührt und macht nachdenklich.


Lieben Gruß
Kay

PS: WEDNGHIDZNSKWWNEUDELG??????

 

Wow, die Geschichte ist toll! :)

So habe ich mich auch schon oft gefühlt...
Nur mit der Groß- und Kleinschreibung hast Du´s nicht so, oder? ;)
Ist aber zweitrangig, weil der Text absolut eindringlich ist!

Gruß,
Matthias

 

hallo Kay, mir ist heute morgen aufgefallen, wie lange Du gelesen hast, was habe ich da meinen Lesern nur zugemutet. Dank, daß Du eine Kritik geschrieben hast.
Du bist auf dem richten Wege mit der Grossschreibung.
Leider kann ich nichts an der Geschichte verändern, sie ist so konzipiert, daß sie zusammenfällt wie ein Kartenhaus, sonst ! !

Danke

Saihttam, vielleicht liest Du sie ja noch mal, die Rechtschreibung (Groß und Klein) ist absichtlich so gewählt, schön, daß wusstest wie man sich fühlen kann, zeigt mir, daß das rüberkam.

liebe grüsse Archetyp

 

Hey Archetyp,

das habe ich überhaupt gar kein bischen so gemeint, dass Du was ändern solltest - wär ja noch schöner, nur weil ich nicht alles auf Anhieb versteh ... :)

Ich werd weiter rätseln! Sehr gern sogar - weil wie gesagt sehr, sehr schön!!

LG
Kay

 

Wollte gerade eine Kritik schreiben, allerdings hab ich gekesen, dass du nichts verändern kannst. Insofern lohnt es sich wohl nicht. Wenn doch, sag bescheid.

Ich rätsle ebenfalls. Muss man noch einpaar Vokale reinordnen oder die Buchstaben vertauschen?....oder verarschst du den Leser einfach nur? (Wenn ja gibts Haue, ich sitz da jetzt schon 10 Minuten dran ;) )
Wie dem auch sei.

Frederik

 

die auflösung deiner geschichte ist sehr schön!
eine versteckte liebeserklärung...Noch schöner wäre vielleicht gewesen, wenn du das rätsel Nicht im text selbst offenbart hättest? oder ein bisschen subtiler? vielleicht wäre jemand von allein Darauf Gekommen?

gruss,
nikto

 

Nikito, ich bin total froh, daß Du es gemerkt hast.
Ich glaube nicht daß ich es noch subtiler hätte machen sollen!! Die Leute wollen lesen nicht analysieren, also ich glaube so mach ich es nie wieder!!

Allerdings, daß Du es geschafft hast, du wirst es zweimal gelesen haben, muss man ja denke ich, danke

liebe grüsse archetyp

 
Zuletzt bearbeitet:

natürlich musste ich es zweimal lesen... obwohl ich schon vorher den grossgeschriebenen wörtern mehr an bedeutung unterstellt habe...

vielleicht weil ich einfach auch eine typische kleinschreiberin bin?

ich habe mal einen text namens: "vorstadtfrühling oder die macht der majuskeln" geschrieben (ist nicht hier veröffentlicht). da sind die kleingeschriebenen substantive von bedeutung...
so ein spiel mit den buchstaben, finde ich jedenfalls, eröffnet eine andere formale dimension des sinns im text.

jedenfalls nochmal: ein schönes experiment.

gruss,
nikto

ps: mir ist eingefallen, dass du auch schon in Mehr als 25 Antworten/Alarm in Lüdenscheid mit der formalen seite des textes gespielt hast (du antwortetest selbst auf dein posting) - auch das fand ich schon sehr meta-formal und natürlich gleichzeitig witzig.

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo archetyp,

Man könnte meinen, dass ich total blöd Bin, immerhin habe Ich jetzt schon zwanzigmal gelesen, aber immerhin nicht so Blöd, dass ich es nicht irgendwann doch geschafft hätte ... :)

geil, dass Du trotz dieser formalen "zwänge" noch so einen schönen text geschrieben Hast.

Meine Hochachtung!

gruß
kay

 

Hey Kay, ich habe mich schlappgelacht über Deine Antwort, Super, ich weiss es kann auch als Zumutung gesehen werden, aber einmal wollte ich es ausprobieren, Okay?? Hast gut durchgehalten, schön, daß du es nicht offen hier erwähnt hast.

Hey Kay und jetzt sehe ich grad, daß Du es ja auch kannst. Geil

Nikto, ich hab dir noch ne pm geschrieben, daß interessiert mich mit der geschichte

arche

 

Lieber, lieber Archetyp !

Da ist dir ja was eingefallen. Es ist als steht man vor einer Tür, sieht den Griff zum Öffnen und sie geht verdammt noch mal nicht auf. Aber jetzt hab ichs hingekriegt. Ich werde dir den Spass nicht verderben und es hier hin schreiben - aber in einem mail muss ich dir doch kundtun was ich rausfand, sonst platz ich nach all der Geistakrobatik.
Über all das hinaus finde ich, hast du ganz wunderbare Sätze kreiert die mir viel Freude beim Lesen bereitet haben. Einzig das eingefügte Stück mit der Erklärung des Handyschreibens war für mich ein wenig sprachfremd dem restlichen Text gegenüber.

Viele liebe Grüße schnee.eule

 

hi Archie!

also zuerstmal fällt mir auf, daß Du viele komische Wörter kleingeschrieben hast und andere dann groß. Da ich keinen Sinn dahinter sehe, bestreite ich mal, daß das so richtig ist. Aber kaum bestreite ich, belehrst Du mich eines besseren! :) ok, akzeptiert. dann ist das so schon richtig.

Ein paar andere Sachen aber nicht:

die dürfte sie liebend gerne von mir verlangen.
„für Dich und mich“ werde ich ihr dann zuflüstern.
erst "dürfte" also Konjunktiv, und dann "werde ich" also Indikativ Futur. Da ist eine nicht erklärte Diskrepanz.
sich um derme schlängelt,
Därme. oder wohl besser bei Dir: därme ( sonst wird es recht seltsam ;) )

So. Hat mir gut gefallen. ( ich darf so einen Satz schreiben, wenn ich vorher nur kritisch genug bin ;) )
Die Idee kommt sehr schön rüber, der Stil ist eingängig-durchgängig, obwohl ein ganz subjektiver Eindruck: Ab dem 2. Absatz wird es um Einiges besser.

und ich mag ja total meschugge sein, aber Willst Du Mir unterschwellig da Was Sagen? ich Kapier nix! ;)
Doch!! sooo blöd bin ja ich auch gar nicht. Der 2. Versuch war es dann doch. Naja, wenn Du auch Glatteis fabrizierst... war irgendwie gemein.

@Fred: ich glaube, hier kann man dem Autor irgendwie mal verzeihen, wenn er "gar nix" ändern "kann". Das Ganze ist schon ein wenig verschlungen experimentiert und da wär eine Veränderung in manchen Fällen wohl echt ein großer Akt. Aber ich denke, eigentlich ist er Kritik schon zugänglich. Wenn nicht, dann hab ich es mir mit ihm wohl schon verdorben :D

Lieben Gruß,
Frauke

 

Vielen Dank für Deine Worte schnee.eule, du schienst ja wirklich überrascht (freudig) gewesen zu sein.

Arc en ciel, also das mit dem indikativ, habe ich versucht, durch das kleine wörtchen "dann" zu kitten. Es war wirklich nicht einfach, weil ich im formal-korrekten bleiben wollte.

Ich bin Dir sehr dankbar, daß Du mir das mit den Därmen erzählt hast, also das ist ja schon wirklich sehr unangenehm.

Ich mute hier meinem Leser sehr viel zu, allerdings habe ich es nur für einen Leser geschrieben, deren Bild ich gerade im Gedächtnis habe.

Vielen dank noch mal

Stefan

 

Därme sind nicht wirklich das, was diesen Text ausmacht. also ist es - denke ich - schon wichtig, daß sie nicht störend im Weg sind.
Aber Recht hast Du mit der Aussage, daß unser Satzbau nicht übereinstimmt... ;)

frauke

 

Hallo Arc,

ich hab auch ne Kritik übersehen, die ist am gleichen Tag geschrieben worden wie Deine.

"Derme so geschrieben, ist wirklich n wenig komisch, wie bin ich darauf bloss gekommen"
Hat n schlechten Beigeschmack, macht die Geschichte kaputt, weil man´s noch im hinterkopf hat.

Alles Liebe Stefan, und Ruhiges Wochenende G.

 

Hallo Archetyp,

schöner Titel.
Ich hoffe Du bekommst nicht das Zweite mit dem Kummer.
Das soll Dir erspart bleiben.
Aber das Boot musst Du dann auch bauen und zu den Inseln mit ihr fahren.
Es fängt schön an.
Und dann wird es schlimm.

Mich ärgert, daß ich zuhause nicht rausbekommen habe, was zwischen den Zeilen steht. Aber anderen geht es genau wie mir, gut. Habe es extra ausgedruckt.

Verrate es mir bitte!

Ziska

 

Hi Arche

Amüsantes kleines Spiel. Ja, zweimal lesen muss man es schon, aber ein bisschen denken kann auch nicht schaden.
Vor allem interessant, weil man die Textebene verlässt, mal was anderes.

Der Hinweis ist dann doch direkt genug, man soll ja nicht mit der Tür ins Haus fallen.

mfg

Stefan

 

Hallo, Archie!

Wunderschön verpackte Botschaft! Titel, Stil und Inhalt des Textes harmonieren sehr gut mit einander. Die Gefühle, die dem Leser vermittelt werden, sind, dank der ausgeklügelten Wortwahl, nachvollziehbar und nachhaltig. Klasse Idee, gut umgesetzt.


Liebe Grüße
Antonia

 

Hey, Archetyp, erst dachte ich mir auch, na sowas, der archetyp kann doch die groß- und kleinschreibung normalerweise... dann las ich Weiter, es wurde eine wunderschöne geschichte und jetzt bin ich So beeindruckt... :thumbsup:

nur ein paar beistriche sind mir jetzt aufgefallen, daß fehlen, aber heute mag ich nicht mehr... ;)

alles liebe
Susi

 

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