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- 13.03.2002
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Die Logikbesprechung Römisch Eins
Während einige etwas taten und andere nichts, sagte T.G. vernehmlich:
"Eigentlich habe ich heute gar keine Lust, irgendetwas zu tun."
Das war nichts neues, weswegen auch keiner so tat, als habe er dies vernommen.
"Ich habe aber auch keine Lust, nichts zu tun."
J.A. drehte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht herum und ächzte:
"Aua, das täte meinen Logikschaltkreisen weh, wenn ich welche hätte."
"Wieso?"
"Weil das eine widersprüchliche Aussage ist."
"Hm?" sagte T.G. und machte ein absolut widersprüchliches Gesicht.
"Ich will es mal so erklären: Nichts zu tun und irgendetwas zu tun sind komplementäre Mengen."
"Hm."
"Für beide kann nicht die gleiche Aussage gelten."
"Hm? Wieso?"
"Weil das einen Widerspruch ergibt."
"Vielleicht mathematisch, aber nicht inhaltlich."
"Man kann alle Aussagen mathematisch betrachten."
"Hm."
"Und das bedeutet, daß es nicht geht, daß du keine Lust hast, nichts zu tun und gleichzeitig keine Lust, irgendetwas zu tun."
"Ich kann nicht gleichzeitig etwas tun und nichts tun, das stimmt, aber ich kann doch wohl zu beidem keine Lust haben."
"NEIN."
"DOCH."
"Ich hab' keine Lust mehr."
"Auf nichts oder irgendetwas?"
"Auf beides."
"Häh?"