Die Leute laufen vorbei...
Die Leute laufen vorbei...
....gekleidet in teure Designerkluften und gesättigt von Austern und Trüffeln und doch zu geizig, mir auch nur 2 € abzugeben. Ich wünsche mich in die Zeit zurück, in der auch ich noch Arbeit und Geld hatte. Ich laufe tagtäglich zur unteren Sozialbehörde , reiß mir fast 2 Beine aus für ein paar Euros. Doch diese reichen, eingebildeten und selbstverliebten Menschen sitzen zu Hause, kaufen sich teure und unsinnige Dinge, weil sie nicht wissen, wohin mit ihrem geliebten Geld. Gibt es denn keine Gerechtigkeit mehr?...
„Dankeschön, beehren Sie uns bald wieder“, sagte die Verkäuferin aus der Modeboutique. Ich schritt zu meinem Bentley, bepackt mit einer Hutschachtel und zwei neuen Blazern. Links von meinem Weg sitzt so ein Schmarotzer. Diese Penner betteln um ein paar Euros, doch ich gebe ihnen nichts, denn Arbeit kann ja schließlich jeder finden. Dieser rauchenden, trinkenden, drogenabhängige Abschaum,das sind doch nur Mitesser unserer gerechten kapitalistischen Gesellschaft. Schließlich arbeitet mein Mann hart für das Geld, das ich ausgebe.
Da läuft sie wieder, ich beobachte sie jeden Donnerstag von meiner Pappe aus. Sie kauft jeden Donnerstag Unmengen von teuersten Klamotten. Und ich trage seit 3 Jahren die gleichen Sachen. Ich stand gestern wieder 3 Stunden bei den Sozies für nichts und wieder nichts.
„Wie kann man nur als solch abstoßendes, stinkendes Pack enden? Ich hasse solche Leute. Ist Irgend etwas Darling?“ Darauf antwortete mein Schatz: „Meine Firma ist zahlungsunfähig. Wir sind pleite“
Jonas Reiter 10. 03. 02 Deutsch: Kurzgeschichte Klasse: 9.2 Wörter: 270