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Die Kiste

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02.01.2002
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Die Kiste

War er wirklich so ein Feigling?
Danny starrte die Kiste an.
Wie oft schon war er um sie herumgeschlichen, mit klopfendem Herzen und feuchten Händen.
Wie oft schon hatte er seine Mutter gefragt, wann diese alte Truhe denn nun endlich auf den Sperrmüll käme.
Wie oft schon hatte ihn sein Bruder Meiko geärgert und ihm scheußliche Geschichten vom Schwarzen Mann erzählt, der sich angeblich in der Kiste versteckte.
Danny glaubte nicht an den Schwarzen Mann. Vor ihm fürchtete er sich nicht. Nur vor der Kiste.

Die Luft im Verschlag war stickig. Eine Fliege surrte um Dannys Kopf, doch er bemerkte sie nicht. Seine Augen fixierten das dunkle Holz.

Danny hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch. Sein Vater jedoch, der hier regelmäßig beim Gartenhaus aufräumte, hatte ihm immer wieder versichert, dass sie leer und lediglich leicht verstaubt war.
Wie oft der Junge auch einen Blick riskierte, nie entdeckte er irgendwelche ekligen Tiere, die seine Abscheu verständlicher gemacht hätten.
Da war nur die Kiste und sonst nichts.

Bist ein Feigling, sagte eine Stimme in seinem Kopf.
Halt die Klappe, entgegnete eine andere. Aber Danny wusste, dass die erste Stimme nicht schweigen würde. Denn sie hatte Recht.

Alle seine Freunde hatten vor irgendetwas Angst. Manche vor großen Hunden, manche vor einem Gewitter und wieder andere vor dem fiesen neuen Hausmeister. Diese Ängste konnte Danny verstehen. Sie waren unangenehm; jedoch nichts, wofür man sich zu sehr schämen musste.

Aber eine Kiste? Eine alte, noch nicht einmal vermoderte Kiste? Danny ballte die Hände.

Das letzte Wochenende kam ihm ins Gedächtnis, als er nachts in seinem zerwühlten Bettzeug aufgewacht war. Im ersten Moment hatte er sich nicht entsinnen können, wovon er geträumt hatte, doch dann war die Erinnerung über ihn gekommen.
Er wagte es nicht, sich auszumalen, wie Meiko reagieren würde, wenn er erführe, dass sein kleiner Bruder mittlerweile schon nachts an diese verdammte Kiste dachte. Er hatte ihn schon beim Grillfest ständig mit seiner Furcht aufgezogen, als Danny sich weigerte sich auf die Truhe zu stellen um an das oberste Regal zu gelangen. Der Junge verzog das Gesicht, als er sich an Meikos gellendes Gelächter erinnerte.

"Das muss aufhören", flüsterte er. "Das geht einfach nicht so weiter."

Er atmete tief ein und machte einen Schritt auf die Kiste zu. Seine Knie fühlten sich weich an, aber wenigstens wurde ihm nicht übel. Noch nicht. Seine Hand zitterte leicht, als er sie ausstreckte.

"Ganz ruhig", redete er auf sich ein und blies seinen Pony aus der Stirn. Als er den Deckel der Kiste berührte, zuckte er zusammen.
Mach weiter!, schrie eine Stimme in ihm und noch ehe er sich im Klaren darüber war, ob die erste oder die zweite der beiden gerufen hatte, hatte seine Hand den Deckel geöffnet und nach oben gestemmt. Danny unterdrückte einen Aufschrei, indem er sich auf die Lippen biss. Seine Kleidung war von Schweiß durchnässt; dicke Tropfen rannen ihm über das Gesicht.
Hör bloß nicht auf!, feuerte jemand in seinem Innern ihn an und Danny beschloss darauf zu hören.
Wenn du es heute nicht wagst, wirst du es niemals wagen, sagte er sich und er spürte, wieviel Wahrheit in diesen Worten steckte. Sein Shirt klebte an seiner Haut, als er sich schwankend in winzigen Schritten auf die Kiste zubewegte. Seine Atmung kam pfeifend und unkontrolliert, das Blut pulsierte in seinen Ohren. Vor seinen Augen verschwamm alles und nur undeutlich erkannte er den Holzrand, über den er sein schweres Bein hinweghob. Mit einem erstickten Stöhnen polterte Danny kopfüber in die Kiste.

*

Dunkelheit. Stille. Danny schlug die Augen auf und erkannte nur Schwärze. Vorsichtig tastete er mit den Händen am Holz entlang. Die Truhe war eng, aber er hatte zu beiden Seiten noch genug Platz, um sich leicht hin und her zu bewegen.
Sein Herzschlag hatte sich beruhigt. Seine Atmung war flach. Er verspürte keine Angst.

Ein Glücksgefühl durchströmte ihn; er hatte keine Angst! Er lag in der gottverdammten Kiste und hatte keine Angst! Sein Lachen verwandelte sich in ein Krächzen und er hustete. Zu wenig Luft; er musste den Deckel wieder öffnen.
Den Deckel öffnen und gleich zu Meiko laufen, frohlockte er, als seine Hand plötzlich auf etwas Glitschiges stieß. Würmer? Schnecken? Danny schrie auf und fuhr in die Höhe. Sein Kopf stieß mit voller Wucht gegen den Deckel. Der Junge sackte zusammen und fiel zurück.

*

"Ich vorne, du hinten, auf drei - eins, zwei, drei!" Ächzend wuchteten Meiko und sein Vater die schwere Kiste in die Höhe und schleppten sie die paar Schritte zum wartenden Laster.

"Immer mal rein damit", brummte der Fahrer und die beiden Träger hievten die Truhe auf die Abstellfläche zum restlichen Sperrmüll.

Meiko grinste, als der Wagen startete. Sein kleiner Bruder würde sicher Freudenschreie ausstoßen, wenn er davon erfuhr.

 

Ansonsten:
Statt >Meiko grinste, als der Wagen startete. Sein kleiner Bruder würde sicher Freudenschreie ausstoßen, wenn er davon erfuhr.< wäre durch >"Hast eigentlich Du nochmal einen Blick in Kiste geworfen?", fragte Meiko seinen Vater, als der Transporter mit einem Abschiedshupen um die Ecke verschwand.< oder einer noch viel besseren Variation das Problem gelöst. Beide dachten einfach vom jeweils Anderen, dass dieser die Kiste kontrolliert hätte.

 

Töörööö..

Jackpot geknackt.. 25 Antworten! :D

Bib´s Vorschlag finde ich auch sehr gut. Da mußt du nicht lange in der Story herumwerkeln, um es zu erklären. Außerdem würde das Ende dadurch noch einen Hauch makabrer werden.

 

Hallo Ginny!
Nicht nur unter den "echten", sprich berühmten Autoren gibt es Leute, die einen unverwechselbaren Stil haben. Nein, auch hier vermag der treue KG-Konsument "seine" Autoren den Geschichten zuzuordnen, was natürlich mit einer gewissen Qualität und Seriosität verbunden ist.
Durch deine Geschichten, so weit ich sie kenne, zieht sich ein (unverwechselbarer) Faden: Die Erwartung des Lesers auf den Kopf stellen und ihn mit einer möglichst radikalen Pointe konfrontieren.
Und in diesem Sinne hat die Geschichte meine Erwartungen erfüllt. Ist das nun positiv oder negativ? Beides: Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn man nach Lesen einer Geschichte nicht den dadurch verlorenen Lebensminuten nachtrauert oder gar das Bedürfnis empfindet, den Autoren zu würgen. Deine Geschichten sind (fast) immer solide geschrieben und mit einem "überraschenden Ende" ausgestattet. Und genau darin liegt für mich deine Schwäche: Du konzentrierst dich dermaßen darauf, eine "Pointe" zu kreieren, dass du darüber die Geschichte selbst vergisst. Alles muss sich der Pointe unterordnen: Charaktere, Plot, Glaubwürdigkeit. Nehmen wir diesen Text her: Die Diskussion dreht sich nunmehr darum, wie "realistisch" das Ende ist. Siehst du, was ich meine? Du presst die ganze Geschichte durch den "Die Pointe muss klappen"-Filter - und das hinterlässt bei mir einen fahlen Nachgeschmack. Ich lese deine Geschichten gerne ... aber nur einmal. Und genau das macht für mich den Unterschied zwischen einer "normalen" Geschichte und einer überragend guten aus: Zweitere lese ich immer wieder, weil ich mehr darin finde, denn ein überraschendes Ende oder was auch immer. Ich mag vielleicht den Stil, die Charaktere, die Beschreibungen der Landschaften, egal was.
Versteh mich nicht falsch: Die Geschichte ist nett, wirklich nett! Aber nichts, das mir im Gedächtnis haften bliebe; nichts, das mich nachdenklich macht oder an das ich mich übermorgen noch mit einem Schmunzeln erinnere.

Ich fände es spannend, einmal einen längeren, ausgefeilten Text von dir zu lesen. Dass du dazu im Stande bist, bezweifle ich nämlich nicht. :)

 

Nein, makaber wäre es, wenn der Vater noch antworten würde: "Ich dachte, Du hättest das getan? Aber war sicher nichts Wichtiges drin ... hoffe ich. Sonst ist Deine Mum mal wieder ein paar Tage beleidigt.

:D

 

@Bib: Hehe. :D

@Rainer: Fein, dass Du mal wieder in eine meiner Geschichten reingeschaut hast! :-)
Und ich kann Deinen Einwand gut verstehen (zumal Du mir schon vor Monaten mal etwas ähnliches sagtest.)

Mein Problem ist folgendes: Ich habe durchaus Ideen für längere, ausgefeiltere Geschichten.
Allerdings weiß ich um mein Problem, dass Sternenkratzer hier mit "Hang zur poetischer Prosa" umschrieben hat.
In längeren Texten geht mir leicht die Struktur flöten, ich überlade den Text mit unnützen Adjektiven und Attributen, verheddere mich in endlosen Dialogen. Es gibt Leser denen das nichts ausmacht, die dankbar für jedes Details in einer Geschichte sind, aber es gibt auch solche, die ihn mit einem Simpson-mäßigen "laaangweilig!" wieder wegklicken. Um das zu vermeiden übe ich mich im anderen Extrem, d.h. auf jedes ausschmückende Detail zu verzichten und die Story auf den Punkt bringen. Wenn man das beherrscht und die richtigen Worte an den richtigen Stellen findet (was ich noch _nicht_ tue), wirkt die Story trotz der extremen Knappheit noch nach.
Wenn ich eine längere Geschichte schreibe, bei der es u.a. auch um die sorgfältige Ausarbeitung von Charakteren gibt würde ich derzeit vermutlich in alte Fehler zurückfallen.
Ich hab nicht vor immer solche kurzen Geschichten die nicht aus viel mehr als aus einer Pointe bestehen zu schreiben - dafür lese ich viel zu gerne selbst längere Texte, in denen ich mich verlieren kann.
Ich glaube nur nicht, dass ich bereits dazu in der Lage bin, diese angemessen umzusetzen. :-/
(Meine längsten Geschichten im Horrorbereich dürften "Im Tunnel" und "Ein schlechter Freund" sein.)

Naja, mir sind neulich ungefähr sechs Ideen für Geschichten gekommen die ich mir notiert habe und während ich eine davon begann umzusetzen hatte ich auf der dritten Seite einen Hänger; merkte, dass ich mal wieder zu viele Dialoge hineingepackt habe die die Story nicht vorantreiben, sondern stagnieren lassen und habe aus einer Laune heraus diese Geschichte hier dazwischengeschoben.
Mehr als eine nette kleine Pointenstory soll es auch nicht sein und ich hoffe wirklich, dass ich bei meinen längeren Texten nicht immer mittendrin verzweifeln werde, weil sie mir wieder mal zäh wie Kaugummi erscheinen. :-(

Ich werd halt weiterüben. :-)

Hehe, liest sich wie ein großes Coming-Out. :D

Thx für's Lesen und Kommentieren.

Ginny

 

Du presst die ganze Geschichte durch den "Die Pointe muss klappen"-Filter - und das hinterlässt bei mir einen fahlen Nachgeschmack.

Jede Geschichte - egal ob Kurzgeschichte oder Roman -, die auf ein bestimmtes Ende hinausläuft, muss durch den "Das Ende muss klappen"-Filter.

Klaus

 

Öhm, wenn ich da auch noch einmal einhaken darf:

Mal abgesehen davon, daß Pointe und Ende einer Story nicht notwendigerweise identisch sein müssen, kann ich nur sagen, daß ich ein großer Fan von langen Texten bin, die sich auch gerne einmal ins Detail verlieren dürfen. Bei mir bewirkt das, daß die Figuren aus den Geschichten dann nicht mehr nur Buchstaben auf dem Papier bleiben, sondern greifbar werden, erlebbar werden... beinahe, als wären sie Menschen aus Fleisch und Blut, gute Bekannte, bestenfalls so eine Art Freunde.
Hier wird oft bemängelt bzw. angemerkt, daß die Pointe nu ja nicht sooo dolle war, oder man schon ziemlich früh bemerkt hat, was hier gespielt wird. Aber muß es denn immer zum schlußendlichen Knalleffekt führen? Meine Meinung: nein!
An eine Geschichte habe ich vor allem den Anspruch, daß sie mich unterhalten soll. Keine groben logischen Schnitzer, keine gähnend langweiligen Stellen, interessante Handlung... dann lese ich meinetwegen auch mal etwas über einen Handlungsnebenstrang, der nicht viel oder vielleicht sogar auch überhaupt nichts mit dem eigentlichen Plot zu tun hat. Mit ein Grund, warum ich Stephen Kings Bücher so mag. Da könnte man seitenweise streichen, ohne daß es für den Plot von Belang wäre... viele Seiten in seinen Büchern sind so gesehen eigentlich überflüssig. Aber würde man diese Seiten streichen, ginge für mich ein ganz wesentliches Element seiner Stories verloren: die Identifikation mit den Figuren. Das mache ich insbesondere an dem gesamten Buch „ES“ fest und an dem kleinen Gage aus „Friedhof der Kuscheltiere“; King führt den kleinen Jungen auf eine Weise ein, daß er einem richtig ans Herz wächst. Ich denke, die meisten haben ziemlich erschüttert dagesessen, als er dann in dem Buch von einem Laster überrollt wird. Manchmal kann „mehr“ eben auch „besser“ sein.

Was hat das jetzt mit Ginnys Geschichte zu tun? Ganz einfach: ich finde die Story lesenswert, unterhaltsam, mit einer guten Pointe ausgestattet, wollte also keinesfalls mein obiges Posting revidieren.
Aber:

geschrieben von Ginny
Es gibt Leser denen das nichts ausmacht, die dankbar für jedes Details in einer Geschichte sind, aber es gibt auch solche, die ihn mit einem Simpson-mäßigen "laaangweilig!" wieder wegklicken.

Ich gehöre in jedem Fall zur ersten Lesergruppe, und daher würde ich mich freuen, wenn du mal einen längeren Text schreibst :)
Du kannst es sowieso nie allen recht machen.

So, genug geschwallert...

Schönen Abend
Somebody

 

Ich selbst bin bekanntlich auch King-Leser und liebe seine detaillierten Ausschweifungen - selbst manche Fans empfanden es z.B. als eher langweilig, als Jessie in "Das Spiel" sich seitenlang bemühte an ein Wasserglas zu kommen ... Ich mag das.

Wenn ich mich an einer klassischen Kurzgeschichte versuche, dann gilt für mich allerdings: Alles was nicht unbedingt notwenig ist, gehört weg.

Ich weiß, dass es verdammt schwierig ist eine typische Kurzgeschichte zu schreiben die nur aus Handlung besteht und zielstrebig auf das Ende zusteuert ... aber ich würd's halt gerne können.

Ginny

 

Geschrieben von Ginny-Rose
Ich selbst bin bekanntlich auch King-Leser und liebe seine detaillierten Ausschweifungen - selbst manche Fans empfanden es z.B. als eher langweilig, als Jessie in "Das Spiel" sich seitenlang bemühte an ein Wasserglas zu kommen ... Ich mag das.
Ja, das sind so die persönlichen Präferenzen. Auch ich habe gewisse Vorlieben. Beschreibungen von Architektur und mechanischen Gebilden können mir nicht lang genug sein.
Wenn man nicht für sich selbst schreibt, muß man sich allerdings eine Zielgruppe deifinieren und darf dann den Kreis des kleinsten gemeinsamen Nenners nicht verlassen. Tut man es dennoch, kriegt man vielleicht einen Litaraturpreis, aber keine Leser.

Wenn ich mich an einer klassischen Kurzgeschichte versuche, dann gilt für mich allerdings: Alles was nicht unbedingt notwenig ist, gehört weg.
Ob klassisch oder nicht: mir ist es grundsätzlich lieber, wenn knapp geschrieben wird. Redundanzen sind für mich die Hölle. Gottlob befinde ich mich damit in guter Gesellschaft, sonst könnte ich keine Bücher lesen.

Ich weiß, dass es verdammt schwierig ist eine typische Kurzgeschichte zu schreiben die nur aus Handlung besteht und zielstrebig auf das Ende zusteuert ... aber ich würd's halt gerne können.
Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Was du wirklich willst, kannst du auch, da bin ich mir sicher. - Aber willst du es denn wirklich?

r

 

Hi Ginny!
Beim Lesen dieser wirklich soliden und originellen Geschichte fiel mir sofort ein alternatives Ende ein, dass ich einfach mal loswerden muss:
Nachdem die beiden am Ende die Kiste auf den Laster hieven könnte doch einer sagen: "Boa, die is ja schwer! Was da wohl noch drin is?" Darauf: "Wahrscheinlich alter Krempel, aber schaun' wir halt mal nach." Dann wird die Kiste geöffnet... und ist natürlich leer.
So würde das ganze jedenfalls bei mir ausgehen. Weiß nicht, was du von dem Ende hältst, aber es löst zumindest ein paar kleinere, schon angesproche Probleme (indem es ein neues, großes schafft :D :D )

 

Hi Ginny-Rose,

tja zu den jeweiligen Vorlieben eines Lesers möchte ich mich eigentlich nicht gross äussern, da das wohl genauso weit geht wie die Themen der Kurzgeschichten selbst - jeder hat seine eigenen Präferenzen.

Aber zu dem Alternativende hätte ich vielleicht auch noch was zu sagen:

Vielleicht könntest Du ja einflechten, dass der Vater vorher in die Kiste geschaut hat - BEVOR der Prot reingeschaut hat - und auf die Frage, was denn drin gewesen sei, nur geantwortet hat: "Nichts Wichtiges".
Wie man Kids halt abkanzelt, wenn man überlegt, was man noch an Sperrmüll im Haus hat.
Somit ist es des Prots letzte Chance seiner Mischung aus Neugier und Schrecken ein letztes Mal gegenüberzutreten...

Gegen Ende könntest Du ja noch so was einflechten wie:
"So schwer sah die Kiste gar nicht aus...", sagte Vater/Bruder

Könnte allerdings ein wenig Umstellung am Anfang der Story verlangen - aber das ist ja auch nur meine persönliche Variante :D ;)

Schönes Wochenende

Henry Bienek

 

Geschrieben von Mike Ferrano
Dann wird die Kiste geöffnet... und ist natürlich leer.
Ui! Genial, kann ich da nur sagen.

r

 

Hallöchen!

@relysium:

Aber willst du es denn wirklich?
<g> Na, und ob. ;-)
Wollen und können ist halt zweierleih ... aber Übung macht (hoffentlich) den "Meister".

@Mike: Dein Ende hat was, kommt für mich aber _hier_ nicht in Frage, weil es die Pointe verändern würde. Für mich liegt das Makabere gerade darin, dass Danny keiner übernatürlicher Macht, sondern nur einem unglücklichen Zufall zum Opfer fällt. Kaum hat er sein Trauma überwunden, da wird er von seiner übereifrigen Familie auf den Müll gekippt - gemein, aber wirkungsvoll. ;-)

@Henry: Danke für die Anregung, irgendwas mach ich da auf jeden Fall noch an der Story was das Problem des Hineinschauens so gut wie möglich beseitigt. Genug Tipps hab ich ja bekommen. :-)

Danke Euch, dass Ihr Euch mit der Geschichte beschäfftigt habt.

Ginny (die jetzt schlafen geht und garantiert von Kisten träumen wird)

 

So, ich hab winzige Veränderungen vorgenommen.

Zur Erklärung, warum Meiko und sein Vater nicht mehr in die Kiste sehen bevor sie sie wegbringen, hab ich folgendes eingefügt/umgeändert:

Danny hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch. Sein Vater jedoch, der hier regelmäßig aufräumte, hatte ihm immer wieder versichert, dass sie leer und lediglich leicht verstaubt war.
Wie oft Danny auch einen Blick riskierte, nie entdeckte er irgendwelche ekligen Tiere, die seine Abscheu verständlicher gemacht hätten.

An der Stelle soll es zur Bestätigung wirken, dass Danny sich eigentlich völlig grundlos fürchtet und im Nachhinein die Begründung sein, warum sein Vater davon ausging, dass die Kiste leer war.

Wenn Ihrt damit nicht zufrieden seid, einfach nochmal meckern. ;-)
Vielleicht wäre es tatsächlich besser, die Erläuterung wie vorgeschlagen ans Ende zu setzen; ich muss aber gestehen, dass ich mich momentan wahnsinnig schwer damit tue, die letzten Sätze abzuändern/ zu streichen. Vielleicht, wenn ich noch etwas mehr Abstand zur Story habe ...

Ginny

 

Hi Ginny-Rose,

tut mir ja leid, Dir das sagen zu müssen, aber so ganz zufrieden bin ich mit Deiner Geschichte noch nicht.

Folgendes ist mir aufgefallen:

Danny hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch. Sein Vater jedoch, der hier regelmäßig aufräumte, hatte ihm immer wieder versichert, dass sie leer und lediglich leicht verstaubt war.
Wie oft der Junge auch einen Blick riskierte, nie entdeckte er irgendwelche ekligen Tiere, die seine Abscheu verständlicher gemacht hätten.
Da war nur die Kiste und sonst nichts.

Das klingt so, als hätte der Junge bereits in die Kiste geschaut.
Aber wenn ich das richtig verstehe, geht es doch darum, dass er genau das noch nicht getan hat. Vielleicht solltest Du den Dachboden nochmal erwähnen.
Es dreht sich hierbei doch um die Beschreibung des dachbodens, oder?

Wenn du es heute nicht wagst, wirst du es niemals wagen, sagte er sich und er spürte, wieviel Wahrheit in diesen Worten steckte. Sein Shirt klebte an seiner Haut, als er sich schwankend einen weiteren Schritt auf die Kiste zubewegte. Seine Atmung kam pfeifend und unkontrolliert, das Blut pulsierte in seinen Ohren. Vor seinen Augen verschwamm alles und nur undeutlich erkannte er den Holzrand, über den er sein schweres Bein hinweghob. Mit einem erstickten Stöhnen polterte Danny in die Kiste.

Hier wird meiner Meinung nach nicht genau genug beschrieben, wie der Junge letztendlich in der Kiste landet.
Eben noch draussen, Schwindelanfall, ein Schritt nach vorne, weg.
Normalerweise macht man keinen so großen Schritt nach vorne, wenn einem schwindlig wird, vor allem, wenn man das Bein so hoch heben müsste, um in eine Kiste zu gelangen.
Dann sollte er doch lieber kopfüber reinfallen.
Und es schadet auch nichts, wenn Du beschreibst, wie hinter ihm der Deckel der Kiste zufällt.
(Was ist überhaupt der Grund dafür, dass er in die Kiste tritt? - ist er etwa "kistenbesessen"??? Kleiner Scherz *ggg*)

Das sind die einzigen Kritikpunkte, die ich habe, der Rest gefällt mir - nicht, dass Du meinst, ich will hier nur kritisieren... :D

Viel Spass noch

Henry Bienek

 

Es dreht sich hierbei doch um die Beschreibung des dachbodens, oder?
*hüstel* Nein. :D
Mit dem "Verschlag" ist einfach so eine kleine Stelle mit Dach neben einem Gartenhaus gemeint ... ich hab das jetzt mal eingefügt, damit das ganz eindeutig wird. Soll heißen - er kommt sicher oft in den Garten und damit in die Nähe der Kiste und kennt die Umgebung genau und weiß, dass er dort noch nie irgendwelche Tiere herumlaufen gesheen hat, die sich dann womöglich auch in der Kiste aufhalten würden.
Deswegen auch:
Er hatte ihn schon beim Grillfest ständig mit seiner Furcht aufgezogen, als Danny sich weigerte sich auf die Truhe zu stellen um an das oberste Regal zu gelangen.
In der Nähe der Kiste ist er durchaus öfters, nur traut er sich nie wirklich an sie heran ... bis er es halt versucht, um seine - wie er ja weiß, eigentlich unsinnige Angst - zu überwinden.

Was ich mit der Stelle mache, wo er in die Kiste steigt, muss ich nochmal überlegen ... wenn das noch zu ungenau beschrieben ist, muss ich es ändern. *grübel*

Ich schau's mir nochmal in Ruhe an, könnte allerdings bis nächste Woche dauern, weil ich übers WE wahrscheinlich weg bin.

Thx für die Kritik! :-)

Ginny

 

Hi Ginny-Rose,

muss mich gerade als unselbständigen Leser outen :o

Da habe ich doch die Wörter VERSCHLAG und GARTENHAUS glatt überlesen - für mich fand das alles auf nem Dachboden statt...

Naja, jeder hat halt so seine Lieblingshandlungsorte *räusper* :D

Henry Bienek :cool:

 

Tag,Ginny...
Filmreif wie immer, blutarm im positivsten Sinne des Begriffs. Ich bewundere besonders deine Beschreibung der Gedankenwelt von Kindern; das ist ne Sache, die ich nie und nimmer auf die Kette kriegen würde.

J.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallöchen Ihr zwei,

@Henry:

muss mich gerade als unselbständigen Leser outen
*hust* Eher muss ich mich als hinterhältiger Autor outen, denn das "Gartenhaus" hab ich erst nachträglich bei einer Überarbeitung eingefügt. Der "Verschlag" war allerdings schon voher da und ich hab angenommen, dass das ausreicht um zu erkennen wo es spielt - das ist aber tatsächlich etwas wenig, das sehe ich ein.
Aus dem einen großen Schritt hab ich inzwischen mehrere "winzige Schritte" gemacht, ist logischer wenn ihm schwindelig ist. Ich schau mal, wie ich's vielleicht in den nächsten Tagen noch mehr verbessern kann, dass die Stelle plausibler rüberkommt.
Special thx, weil Du an der Geschichte so dranbleibst. :-)

@Jack: Hey, Bewunderung von einem meiner absoluten Lieblingsautoren hier - das geht runter wie Öl und schmeckt wie Honig. ;-)

das ist ne Sache, die ich nie und nimmer auf die Kette kriegen würde.
Lass uns tauschen: Ich übernehm das für Dich in Deinen Geschichten und dafür gibst Du mir ein paar Deiner Witze ab. :cool:

Ginny

 

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