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Die Kiste

Seniors
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02.01.2002
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Die Kiste

War er wirklich so ein Feigling?
Danny starrte die Kiste an.
Wie oft schon war er um sie herumgeschlichen, mit klopfendem Herzen und feuchten Händen.
Wie oft schon hatte er seine Mutter gefragt, wann diese alte Truhe denn nun endlich auf den Sperrmüll käme.
Wie oft schon hatte ihn sein Bruder Meiko geärgert und ihm scheußliche Geschichten vom Schwarzen Mann erzählt, der sich angeblich in der Kiste versteckte.
Danny glaubte nicht an den Schwarzen Mann. Vor ihm fürchtete er sich nicht. Nur vor der Kiste.

Die Luft im Verschlag war stickig. Eine Fliege surrte um Dannys Kopf, doch er bemerkte sie nicht. Seine Augen fixierten das dunkle Holz.

Danny hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch. Sein Vater jedoch, der hier regelmäßig beim Gartenhaus aufräumte, hatte ihm immer wieder versichert, dass sie leer und lediglich leicht verstaubt war.
Wie oft der Junge auch einen Blick riskierte, nie entdeckte er irgendwelche ekligen Tiere, die seine Abscheu verständlicher gemacht hätten.
Da war nur die Kiste und sonst nichts.

Bist ein Feigling, sagte eine Stimme in seinem Kopf.
Halt die Klappe, entgegnete eine andere. Aber Danny wusste, dass die erste Stimme nicht schweigen würde. Denn sie hatte Recht.

Alle seine Freunde hatten vor irgendetwas Angst. Manche vor großen Hunden, manche vor einem Gewitter und wieder andere vor dem fiesen neuen Hausmeister. Diese Ängste konnte Danny verstehen. Sie waren unangenehm; jedoch nichts, wofür man sich zu sehr schämen musste.

Aber eine Kiste? Eine alte, noch nicht einmal vermoderte Kiste? Danny ballte die Hände.

Das letzte Wochenende kam ihm ins Gedächtnis, als er nachts in seinem zerwühlten Bettzeug aufgewacht war. Im ersten Moment hatte er sich nicht entsinnen können, wovon er geträumt hatte, doch dann war die Erinnerung über ihn gekommen.
Er wagte es nicht, sich auszumalen, wie Meiko reagieren würde, wenn er erführe, dass sein kleiner Bruder mittlerweile schon nachts an diese verdammte Kiste dachte. Er hatte ihn schon beim Grillfest ständig mit seiner Furcht aufgezogen, als Danny sich weigerte sich auf die Truhe zu stellen um an das oberste Regal zu gelangen. Der Junge verzog das Gesicht, als er sich an Meikos gellendes Gelächter erinnerte.

"Das muss aufhören", flüsterte er. "Das geht einfach nicht so weiter."

Er atmete tief ein und machte einen Schritt auf die Kiste zu. Seine Knie fühlten sich weich an, aber wenigstens wurde ihm nicht übel. Noch nicht. Seine Hand zitterte leicht, als er sie ausstreckte.

"Ganz ruhig", redete er auf sich ein und blies seinen Pony aus der Stirn. Als er den Deckel der Kiste berührte, zuckte er zusammen.
Mach weiter!, schrie eine Stimme in ihm und noch ehe er sich im Klaren darüber war, ob die erste oder die zweite der beiden gerufen hatte, hatte seine Hand den Deckel geöffnet und nach oben gestemmt. Danny unterdrückte einen Aufschrei, indem er sich auf die Lippen biss. Seine Kleidung war von Schweiß durchnässt; dicke Tropfen rannen ihm über das Gesicht.
Hör bloß nicht auf!, feuerte jemand in seinem Innern ihn an und Danny beschloss darauf zu hören.
Wenn du es heute nicht wagst, wirst du es niemals wagen, sagte er sich und er spürte, wieviel Wahrheit in diesen Worten steckte. Sein Shirt klebte an seiner Haut, als er sich schwankend in winzigen Schritten auf die Kiste zubewegte. Seine Atmung kam pfeifend und unkontrolliert, das Blut pulsierte in seinen Ohren. Vor seinen Augen verschwamm alles und nur undeutlich erkannte er den Holzrand, über den er sein schweres Bein hinweghob. Mit einem erstickten Stöhnen polterte Danny kopfüber in die Kiste.

*

Dunkelheit. Stille. Danny schlug die Augen auf und erkannte nur Schwärze. Vorsichtig tastete er mit den Händen am Holz entlang. Die Truhe war eng, aber er hatte zu beiden Seiten noch genug Platz, um sich leicht hin und her zu bewegen.
Sein Herzschlag hatte sich beruhigt. Seine Atmung war flach. Er verspürte keine Angst.

Ein Glücksgefühl durchströmte ihn; er hatte keine Angst! Er lag in der gottverdammten Kiste und hatte keine Angst! Sein Lachen verwandelte sich in ein Krächzen und er hustete. Zu wenig Luft; er musste den Deckel wieder öffnen.
Den Deckel öffnen und gleich zu Meiko laufen, frohlockte er, als seine Hand plötzlich auf etwas Glitschiges stieß. Würmer? Schnecken? Danny schrie auf und fuhr in die Höhe. Sein Kopf stieß mit voller Wucht gegen den Deckel. Der Junge sackte zusammen und fiel zurück.

*

"Ich vorne, du hinten, auf drei - eins, zwei, drei!" Ächzend wuchteten Meiko und sein Vater die schwere Kiste in die Höhe und schleppten sie die paar Schritte zum wartenden Laster.

"Immer mal rein damit", brummte der Fahrer und die beiden Träger hievten die Truhe auf die Abstellfläche zum restlichen Sperrmüll.

Meiko grinste, als der Wagen startete. Sein kleiner Bruder würde sicher Freudenschreie ausstoßen, wenn er davon erfuhr.

 

Hi Ginny-Rose,

deine Geschichte hat mir seht gut gefallen. Sie ist spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Die Gefühle und Ängste des Jungen waren gut nachvollziehbar. Auch das Thema der Story finde ich persönlich gut, da jeder diese 'Jugendängste' kennt, ob man sich nun vor dem Schwarzen Mann, dem dunklen Keller oder eben einer Kiste gefürchtet hat...

Gruß Samm

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Ginny,

auch mal wieder eine Story von dir? Wurd ja auch Zeit. :D

Hat mir gut gefallen, schön kurz und schön makaber zum Schluß, sicherer und flüssiger Schreibstil. Bevor ich mich in Allgemeinplätzen verliere, gehe ich mal ein wenig mehr ins Detail:

Danny glaubte nicht an den Schwarzen Mann. Vor ihm fürchtete er sich nicht. Nur vor der Kiste.

Hat mir gut gefallen, daß du hier nicht mit einer genretypischen Angst vor dem berühmten Schwarzen Mann gespielt hast. So ist´s realitätsnäher, nachvollziehbarer. Die Kiste macht ihm Angst, nicht ein eingebildetes Monster, auch wenn natürlich letztlich die Angst wiederum darin begründet ist, daß ja irgendetwas darin sein könnte. Jedenfalls: schön, daß der Schwarze Mann mal Urlaub hat :D

Er hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten und Würmer in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch, doch nichts davon traf zu.

Das schlägt ja in die gleiche Kerbe, gefällt mir deshalb auch gut. Ratten und Würmer wären eine nachvollziehbare Begründung für seine Angst gewesen, aber sie sind eben nicht da. Umso größer sein Zwiespalt: einerseits das Bewußtsein, daß es gar nichts zum Fürchten gibt, andererseits doch die Angst vor der Kiste.
Öhm, hoffe nicht, daß ich da jetzt Bullshit reininterpretiere :D

"Ganz ruhig", redete er auf sich ein und blies seinen Ponie aus der Stirn.
Ahem... neue Räksschraibung weiß ich nicht, daher... vielleicht ist es ja richtig so, aber eigentlich habe ich in der Schule Pony gelernt. Da mittlerweile aber auch der Delfin die Bühne des Lebens betreten hat, bin ich mir eh bei nichts mehr so wirklich sicher.

Im übrigen aber fand ich den Zwiespalt des Jungen, ob er sich nun überwinden soll, in die Kiste zu steigen oder nicht, gelungen dargestellt.

Die Szene, als er dann in der Kiste liegt, lief für mein Empfinden etwas zu schnell ab. Da hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. Das hat ja was von „Lebendig begraben“, und diese Vorstellung ist mehr als grausig.

Mir hat auch gefallen, daß du zum Schluß nicht näher auf das glitschige Etwas eingegangen bist, das in der Kiste steckt. Mit ein bißchen Phantasie kann man sich da die schrecklichsten Absurditäten ausmalen.

"Ich vorne, du hinten, auf drei - eins, zwei, drei!"
und
"Immer mal rein damit", brummte der Fahrer

Da mußte ich böse schmunzeln. Treffend formuliert (schön umgangssprachlich), eben deswegen fand ich es so makaber.

Persönliches Fazit: Habe die Story gern gelesen, hätte mir aber in der Kistenszene noch eine ausgefeiltere emotionale Ebene gewünscht.

THX
Somebody

 

Hi Ginny,

auch mir gefällt dir Geschichte sehr gut. Kurz, knackig, schöner Schluß, der genau nach meinem Geschmack ist.

Zu Meckern gibt es eigentlich nichts, außer -wie schon gesagt wurde- vielleicht die Szene in der Kiste könnte ein bisschen ausführlicher sein.

Sehr gut!

Gruß
Mike

 

Hey Ginny!

Endlich mal eine Geschichte, bei der Du mir nicht mit dem Kommentieren zuvorgekommen bist. :D Leider war ich trotzdem mal wieder viel zu langsam, sodass sich schon wieder viel zu viele gute Kritiker hier ausgetobt haben und mir nun noch eine Mini-Kritik bleibt. Naja, that's life. :D

Erstmal zwei kleine Bemerkungen:

"Das muss aufhören", flüsterte er. "Das geht einfach nicht so weiter."
Mir persönlich würde es besser gefallen, wenn Du die beiden Sätze nicht voneinander trennst und den Punkt durch ein Komma ersetzt. Die scheinbare Unterbrechung durch den Einschub "flüsterte er" finde ich gut, aber die Sätze gehören mE zusammen.
Den zweiten Satz empfinde ich als etwas unschön formuliert. Ich denke, Danny ist in dieser Situation aufgeregt und redet/denkt daher auch schnell, eher abgehackt. Den zweiten Satz muss ich aber recht langsam lesen, flüster ihn mal, dann empfindest Du es vielleicht auch so. Deswegen würde ich den Satz etwas umformulieren, z.B. das "einfach" rausstreichen, denn dieses Wort hemmt meiner Meinung nach das Tempo.
Naja, ich weiß, Korinthenkackerei und so ... aber Du kennst mich ja. :D
Seine Knie fühlten sich etwas weicher an als sonst, aber wenigstens wurde ihm nicht übel.
Hat Danny immer weiche Knie? Warum nicht einfach "Seine Knie fühlten sich weich an"?

Deine Geschichte gefällt mir im Gesamten gut. Trifft zwar nicht ganz meinen Horror-Geschmack, aber für Zwischendurch war es auf jeden Fall eine Story, die ich aufgrund der sicheren und guten Umsetzung sehr gerne gelesen habe.
Haste fein gemacht. :)

 

Hallo Ginny-Rose!
Eine gelungene Geschichte, voller Spannung und der Schluß ist überraschend. Kann mich meinen Vorkommentatoren nur anschließen!
Habe ich gerne gelesen!
LG Ulrike

 

Hi Ginny!

Fies, wie die Geschichte endet; gefällt mir aber gut. Die Geschichte ist unterhaltsam, spannend, und die Pointe kommt wirklich überraschend.
Dass du die Hintergründe, was in der Kiste drin war, nicht näher erläuterst, finde ich ebenfalls gut – so kann sich jeder Leser selbst irgendeine Idee zusammenreimen.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hi alle zusammen,

ich glaube, so viele Kritiken hab ich noch in so kurzer Zeit bekommen - danke!
Und danke auch für die Tipps zur Verbesserung - ich hab inzwischen auch fast alle umgesetzt.

@Somebody:

Öhm, hoffe nicht, daß ich da jetzt Bullshit reininterpretiere
Ich darf Dich beruhigen - genau so war es gemeint. ;-)
Ich mag es besonders, wenn der Horror oder Grusel im Alltag entsteht, wenn mans ich vor etwas fürchtet das eigentlich ganz gewöhnlich ist. Diese Angst ist sicherlich noch schwerer zu ertragen, weil der Verstand sie nicht anerkennen will.
Außerdem fand ich es einfach herrlich gemein, dass Danny endlich den Mut fasste und sein Trauma überwand und dann trotzdem erwischt wurde - tja, Shit happens. :D

Den "Pony" hab ich korrigiert, auch wenn Deine Schulbildung schon Jahrzehnte zurückliegt lagst Du richtig. :p
Ich hab mir irgendwie eingebildet, mit dieser Schreibweise sei nur das Pferchen gemeint. :dozey:

@chiefDragon: Danke für die sprachlichen Korrekturen; die "sich"s waren in einem Abschnitt wirklich penetrant, dabei konnte ich zwei einfach ersatzlos streichen.
Das "moderig/modrig" hab ich nachgeschlagen - es gibt demnach beide Varianten; ich lass meine einfach mal drin.
Allerdings:

oben schreibst du aber, daß sie modrig riecht.
Nix da :p :
Er hätte sich gerne eingebildet, dass Ratten und Würmer in der Kiste lebten oder dass sie moderig roch, doch nichts davon traf zu.
Bei den anderen Stellen muss ich mir nochmal in Ruhe etwas überlegen, damit sie besser klingen.

@Fabian: Fein, dass die kleine Story Dir gefallen hat.
Was das Glitschige angeht - ich denke, es spielt keine Rolle, was das war. Irgendetwas ekliges halt. :D
Wichtig ist nur, dass Danny sich bei der Berührung so erschrocken hat, dass er sich den Kopf anstieß und die Folgen davon sind ja bekannt ...

@Blackwood: Das "hinein" habe ich einfach gestrichen, denke damit wird ein Missverständnis vermieden.

Was das Gewicht der Truhe angeht: Ja, ganz sauber ist das tatsächlich nicht. Ich hab inzwischen die Bemerkung eingefügt, dass Meiko und sein vater die Kiste "die paar Schritte" zum Laster trugen. Auf einer so kurzen, fast minimalen Distanz fällt das Gewicht hoffentlich nicht so sehr auf, zumal zwei Menschen sie tragen - Meiko ist vielleicht kaum älter als Danny und kann so etwas sicher nicht so gut abschätzen, während sein Vater womöglich vermutet, dass Meiko nicht richtig zupackt und er deswegen den Löwenanteil des Tragens übernemen muss. ;-)

Eine Alternative wäre, dass nicht Meiko und sein Vater, sondern zwei Männer vom Sperrmüll die Kiste in den Laster stellen. Diese würden sicher nicht nachfragen wenn ihnen auffiel wie schwer die Kiste ist, weil sie bestimmt dächten , dass darin noch irgendwelcher Schrott (hehe) der ebenfalls weggeschmissen gehört, gelagert ist.
Allerdings finde ich die Pointe einfach noch böser, wenn Dannys Bruder und sein Vater die Kiste eigenhändig wegbringen - da sist zwar gemein, ich weiß, aber ich liebe diese Vorstellung. :D

@Bib: Deine erste Anmerkung lass ich mir gleich mal durch den Kopf gehen, klingt aber gut. Die zweite habe ich natürlich sofort umgesetzt, war eine blöde Formulierung von mir.

Insgesamt kam mehrmals die Bemängelung, dass die Szene in der Kiste noch ein bisschen ausgebaut/verstärkt werden könnte ... ich schau mal. :-)

Danke auch an Samm, Mike, Joker und Michael fürs Lesen und Kommentieren!

Ginny

 

Hallo Ginny-Rose,

ich belasse es mal zur Abwechslung bei einer einfachen Feststellung: Du bekommst deinen Hang zu "poetischer Prosa" immer besser in den Griff. Der Verzicht tut deinen Texten unzweifelhaft und ausgesprochen gut.

Klaus

(<hüstel> hievten, wenn ich mich nicht sehr irre)

 

Hi Ginny,

nette, kleine Geschichte. Die Angst des Jungen hast du wirklich authentisch eingefangen. Ich hatte als Kind immer Angst vor unserem Dachboden. Hab jede Nacht kontrolliert, ob er auch abgeschlossen ist! Und jetzt oute ich mich mal. Ich mach das sogar heute noch ;)
Alte Gewohnheiten wird man wohl schwer los (oder hab ich vielleicht doch noch ein bissle Angst davor)...

Na ja, hat mir auf jeden Fall gut gefallen.
Die Pointe auch, obgleich ich die Sache mit dem Gewicht im ersten Moment natürlich auch als unrealistisch empfand. Aber wie du schon sagtest. Das der Kleine von seiner eigenen Familie auf den Müll geworfen wird verleiht dem Ganzen natürlich das meiste Grauen :D

Mehr bleibt nicht zu sagen. Gerne gelesen und sogar ein bisschen gegruselt. Ich geh jetzt gucken ob die Türe abgeschlossen ist ;)

lieben gruß
*Christian*

 

Hi Ginny-Rose,

war mal gut, wieder was von Dir zu lesen.

Die Story war auch wirklich toll...
Aber...
Beantworte mir bitte folgende folgenschwere Frage:

Würde der Vater nicht in eine Kiste gucken, die seit Ewigkeiten auf dem Dachboden steht, nur um zu sehen, ob da nicht vielleicht noch was Verwertbares drin ist?
Über diese Hürde komme ich leider einfach nicht drüber.

Das ist wie bei der Altkleidersammlung:
Stoisch guckst Du nochmal in all die Taschen in Deinen Hosen und ups:
...Wo kommen die zehn Ebbies (Euro) her?...
...Ach da ist die Kette, die ich schon als verloren abgeschrieben hatte...
Etc.

Ansonsten wirklich gute Geschichte, stilistisch rein und die kleinen Fehler haben den Lesefluss nicht beeinträchtigt.

Wirklich gut

Henry Bienek

 

Hallo Ginny!

Die Kiste hat mir mal wieder ziemlichen Spaß gemacht:D
Ein faires Angebot: Eine kurze knackige Geschichte, bei der man sich ein wenig gruselt(na ja, ein wenig), die spannend ist, und bei der man sogar kurz lachen kann.

Die Pointe war cool, zumindest für uns. Für Danny wohl weniger:cool: .

Die Szene in der Kiste übrigens fand ich nicht zu kurz, im Gegenteil, die Sache mit dem glitschigen Etwas hätte ich weggelassen. Er stösst sich den Kopf, Klappe zu, die Kiste wird weggetragen. Kurz und knackig.

Also, vielen Dank für dieses "Tales from the crypt"-Gefühl.


Viele Grüße!

 

Hallo Ihrs,

@Klaus:

Du bekommst deinen Hang zu "poetischer Prosa" immer besser in den Griff. Der Verzicht tut deinen Texten unzweifelhaft und ausgesprochen gut.
:-))
Das habe ich auch gehofft. An der Geschichte wollte ich mal wieder üben komprimiert zu schreiben. Was ich bekanntlich gerade bei Horror nicht einfach finde. Schön, wenn mir das einigermaßen geglückt ist.
(Hoffentlich gelingt es mir auch weiterhin.)

@ANiMA:

Ich hatte als Kind immer Angst vor unserem Dachboden. Hab jede Nacht kontrolliert, ob er auch abgeschlossen ist! Und jetzt oute ich mich mal. Ich mach das sogar heute noch
Kann ich verstehen - ich kann's z.B. nicht leiden, wenn die Schranktür offen ist. Einmal hat sich meine Katze darin verkrochen, ich hab den Schrank nichtsahnend geschlossen und bin nachts hochgeschreckt als sie plötzlich zu Poltern anfing ... ich dürfte einige graue Haare durch dieses Erlebnis davongetragen haben.
Außerdem schlafe ich manchmal zur Vorsicht mit einem Badmintonschläger nebem dem Bett - Gnade dem, der sich an mich heranschleicht. ;-)

Fast jeder kennt diese Ängste, deswegen lohnt es sich, mit ihnen in einer Story zu spielen.

@Henry:

Würde der Vater nicht in eine Kiste gucken, die seit Ewigkeiten auf dem Dachboden steht, nur um zu sehen, ob da nicht vielleicht noch was Verwertbares drin ist?
Über diese Hürde komme ich leider einfach nicht drüber.
Hmtja ... ICH kontrolliere alles mehrmals ehe ich etwas wegwerfe, allerdings bin ich da bestimmt penibler als andere.
Die Mutter einer Freundin hat neulich eine Schachtel mit zwei Goldanhängern weggeworfen (und nicht mehr wiederbekommen) - offenbar sind nicht alle Leute so vorsichtig. ;-)

Ich überlege mir in den nächsten Tagen mal, ob ich es so drehen könnte, dass der Deckel der Kiste normalerweise offen ist - dann hätte der Vater vielleicht noch Stunden vorher gesehen dass sie leer war und in der kurzen Zeit würde sich daran auch nichts ändern. Das wäre in meinen Augen eine Möglichkeit, um Dir Deine Zweifel zu nehmen. :-)
Ich schau mal, was sich machen lässt.
Wär' doch gelacht, wenn ich nicht alle Hindernisse beseitigen könnte. :D

@Hanniball: Fein, dass auch Dir die Story gefiel. Wenn die Geschichte kurzzeitig unterhalten hat, bin ich zufrieden. :-)

Also, vielen Dank für dieses "Tales from the crypt"-Gefühl.
Gerngeschehen - solange das nicht heißen soll, dass ich an den Crypt-Keeper erinnere ... ;-)

Thx an alle!

LG
Ginny

 

Hi Ginny-Rose,

wenn Du die Geschichte dahingehend geändert hast, klingel noch mal bei mir an - dann sag ich Dir, obs mir gefallen hat *ggg*

Henry Bienek

 

Hi,

nur ne kurze Anmerkung von mir: würde Danny noch Angst vor der Kiste haben, wenn sie sowieso immer offen steht? Finde nicht, daß du das ändern solltest. Vielleicht könntest du ja die Kiste noch ein bisschen besser beschreiben. Was für eine Kiste ist es denn? Eine Kartoffelkiste, eine alte Weinkiste?

Gruß
Mike

 

Äh, Mike1978...

mir geht es nicht darum, dass die Kiste offen steht, sondern, dass sie geöffnet werden kann.
In der Geschichte benutzt der Junge ja auch keinen Schlüssel oder ein Brecheisen, um die Kiste zu öffnen.

Mir ging es um die Frage:
Was hindert den Vater oder den Bruder daran, auch mal nen Blick reinzuwerfen, bevor die Kiste eh auf den Müll wandert?

Aber vielleicht liegt das auch an mir.
Ich bin halt extrem neugierig, und ich würde keine Kiste auf den Müll tragen, wenn ich nicht vorher einen Blick reingeworfen hätte - ganz egal, wem das Teil gehört...

Du hast recht:
Würde die Kiste offenstehen, hätte der Junge wahrscheinlich keine Angst davor...
...wenn da nicht dieses schabende Geräusch unter dem Kistenboden wäre, als würde die Kiste bewegt werden, obwohl sie doch die ganze Zeit still steht...:D

Du verstehst, was ich meine, oder?

Henry Bienek

 

@Henry
Weiß ich doch, daß es nicht DIR darum geht. Ginny war am überlegen:
"Ich überlege mir in den nächsten Tagen mal, ob ich es so drehen könnte, dass der Deckel der Kiste normalerweise offen ist"

Ich persönlich würde es halt nicht gut finden, wenn die Kiste _immer_ offen steht.

Worüber diskutieren wir hier eigentlich? *g*

Gruß
Mike

 

Hi Mike1978,


ähem - da hab ich ja erfolgreich am Thema vorbeigeredet -

vergiss es und nix für ungut:o

Henry Bienek:cool:

 

Gefällt mir, die Geschichte. Sie ist böse, läßt einen mit einem komischen Gefühl in der Magengegend zurück.

Auch stilistisch ein neuer Meilenstein deinerseits.

Bei näherem Nachdenken kommen dann allerdings die Grübelfragen: warum hatte der Junge eigentlich so eine unbegründbare Angst vor der Kiste? Klar, es lockt den Leser auf eine falsche Fährte, man denkt an dunkle Mächte, die nur von ihm gespürt werden und Schlimmeres. In einer realistischen Umgebung könnte man auch vermuten, daß der Junge irgendwelche tieferen Ängste, die er nicht begreift, auf einen Gegenstand projiziert.
Letztlich ist es jedoch nicht wirklich nachvollziehbar, was ihn da getrieben hatte.

>Kleine Fliegen surrten um Dannys Kopf, doch er
>bemerkte sie nicht

Das kann ich mir ehrlich gesagt, kaum vorstellen.

>Stöhnen polterte Danny in die Kiste.
>
>*
>
>Dunkelheit. Stille. Danny schlug die Augen auf und
>erkannte nur Schwärze

Was ist das? Ein Bewußtlos-werd-und-wieder-aufwach-Take? Würd ich eliminieren, zu klischeehaft.

r

 

Hallo nochmal,

also, ich hab mir Eure Bemerkungen durch den Kopf gehen lassen und tendiere momentan zu einem Kompromiss: Die Kiste ist grundsätzlich geschlossen, der Vater hat sich aber kurz bevor Danny in sie gefallen ist mal vergewissert, dass sie leer ist - damit wäre es hoffentlich plausibel dargestellt.
Allerdings muss ich mir noch überlegen, wie ich das geschmeidig in die Story bugsiere, dafür brauch ich wohl noch ein paar Tage, bis die Version steht.

@relysium: Danke für die Anmerkungen, das mit den Fliegen werde ich vielleicht abschwächen; "surren" ist vermutlich zu stark, als dass er es nicht bemerken könnte.

Schwieriger ist es damit, dass Du die Angst des Jungen nicht nachvollziehen konntest. Ob es mir gelingt, DAS einwandfrei darzustellen, bezweifele ich momentan. :-(
Dafür müsste ich die Geschichte vermtlich ausbauen und das möchte ich eigentlich nicht.

Ich kann nur hoffen, dass Du da ein Ausnahme-Leser bist und sich die überwiegende Mehrheit damit zufriedengibt, dass Danny sich durch irgendeinen blöden Grund vor der Kiste fürchtet. ;-)
Nachdenken werd ich aber trotzdem drüber.

Danke Euch!

Ginny

 

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