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Die Kinder schlafen

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16.03.2015
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Die Kinder schlafen

Wahrscheinlich steckt sich Sabrina gerade die restlichen Strähnen unter das ausgeblichene Kopftuch, als sie ruft: „Wie lange brauchst du da oben eigentlich noch?“
„Suche nur den Sonnenschirm. Bin gleich wieder unten“, sage ich.
„Ich gehe mir Kippen holen.“
„Aber bleib schön im Schatten, Süße! Und creme dich ein! Was ist mit den Kindern?“
„Die schlafen.“ Sabrinas Stimme klingt gedämpft. Sie hat sich den Mundschutz umgelegt.

Im Dachgeschoss irrende Staubkörner reizen meine Nase. Leidige Stauballergie. Diesen unheilvollen Virus, wie er zurzeit kursiert, fangen wir uns nicht ein. Sabrina schützt sich gut, die Kleinen dürfen nicht raus und ich muss wohl immun sein.
Mein Handy klingelt. Unterdrückte Nummer. „Ja …“, grunze ich.
„Ich bin’s.“
„Du schon wieder. Lass mich in Ruhe.“
„Hör mir nur einmal zu! Der Virus breitet sich aus. Ihr müsst zu uns, sofort!“
„Ja, und dann?“ Ich werde lauter. „Ich musste meine Heimat schon mal aufgeben, als der große Schaufelradbagger kam. Vater hat bis zum Ende um den alten Hof gekämpft, hat für seine Familie gekämpft. Wenn er noch lebte, würde er sich nicht wieder vertreiben lassen!“ Eine Träne vermischt sich mit dem Schweiß auf meiner Wange. „Dir war ja alles egal. Hast auf Biotech und Genetik gemacht und dich hinter deinen Mikroskopen versteckt. Hältst dich für was Besseres, werter Herr Doktor! Dabei habt ihr uns ja alles eingebrockt!“
„Verstehe doch! Es geht nicht um den Hof. Es geht um euer Leben!“
„Wir bleiben hier! Bis zum Ende. Für Vater.“ Ich schaue nach draußen. Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt. Nur die Hartgesottenen sind geblieben oder die, die nichts mehr zu verlieren haben. Und Viehkadaver. Irgendeiner hat die Außenrolladen und die Wände besprüht – ‚Das Ende naht’ und all so apokalyptische Sprüche.
„Ihr müsst zum Sammellager nach Gladbach. Habt ihr noch Benzin? Sonst geht zu Fuß. Haltet euch von den großen Straßen fern. Ich besorge euch alle Papiere, bringe euch nach Köln. Ihr bekommt Kategorie I, wenn ihr Glück habt sogar II. Besser so, als …“
„Besser als was?“
„Sie werden Kleinenbroich … evakuieren!“ Seine Stimme überschlägt sich. „Und die anderen verseuchten Dörfer.“
„Wir bleiben hier, Herr Doktor! Keiner nimmt mir die Kinder weg. Oder den Hof. Ich pfeife auf Sammellager. Auf Isolierstation. Auf deine Seuche, die Hitze. Ich setz mich gleich auf die Terrasse, dreh mir ‘ne Tüte und genieße die Sonne.“
„Sei doch vernünftig. Wir haben Medizin.“
„Ihr werdet nie ein Gegenmittel finden. Irgendwann werden alle krepieren.“
„Verbarrikadiert euch. Wir …“
Ich werfe das Handy aus dem Fenster und wundere mich über den Geruch frisch gemähten Grases. Gegenüber bewässert der völlig vermummte Kloeters seinen Rasen. Was macht der sich die Mühe?
Drei Gestalten versuchen, sein Gartentor aufzuhebeln. Einer, der mich an unseren Wirt Verhoeven erinnert, steigt über den Zaun und reißt sich dabei die Hose ein. Die beiden anderen, die ich oft beim Verhoeven kiffen gesehen habe, folgen ihm. Ich habe verdammt nochmal ihre Namen vergessen.
Kloeters ist aufmerksam geworden und dreht sich um. Die drei völlig high Erscheinenden wanken auf ihn zu.
„Verschwindet, ihr Suffköppe“, brülle ich und schmeiße das erstbeste Buch hinunter, das ich im Regal unter dem Fenstersims finde. Sonnenstrahlen reflektieren am goldenen Einband. Die Bibel landet vor den Füßen des Dritten. Er hebt sie auf und schaut auf das Kreuz. Es hilft nichts: Aus toten Augen starrt er mich an und humpelt dann weiter.
Kloeters hat sich ins Gartenhäuschen verbarrikadiert. Verhoeven rüttelt an der Tür, schnappt sich einen Spaten und schlägt das kleine Glasfenster ein. Der zweite hämmert gegen das Haus, bis seine Hände bluten; der Ungläubige schlägt mit der Bibel die Regenrinne ab.
Verhoeven attackiert mit dem Spaten das Häuschen. Holzsplitter sausen ihm um die Ohren. Einer, so groß wie ein Schuh, bleibt in seinem Auge stecken. Unbeirrt verrichtet er sein Werk weiter. Die beiden anderen stoßen die Regenrinne durch das Fenster und versuchen wohl, Kloeters mit dem stahlummantelten Ende aufzuspießen.
Was soll ich tun? Und wo bleibt Sabrina? Ich muss runter!

In der Haustür bleibe ich stehen. Die dichte Hecke dämpft Kloeters’ Schreie. Ich muss Sabrina finden, darf nicht so weit vom Haus weg. Die Kinder. Aus ihrem Zimmer war kein Laut zu hören. Wie lange habe ich schon nicht nach ihnen geschaut?
Dann ein ohrenbetäubendes Poltern; ein letzter Schrei. Jetzt riecht es nach Benzin. Ich ahne Fürchterliches. Mehrere Zündungsversuche, bis der Rasenmähermotor bedrohlich aufjault. Ich halte meine Ohren zu.
Sabrina stolpert heran. Sie hat einen Gummistiefel verloren, ihr Rock ist eingerissen, der Mundschutz klebt an der Stirn. Ihre Haut ist rot; die Augen weit geöffnet, starr wie die einer Puppe. „Was ist passiert?“ Schweigen. Blut fließt ihr ins Gesicht. „Sag’ doch was!“ Dasselbe Schweigen. Apathisch steht sie da.
Ich schiebe sie in den Flur, lehne sie an die Wand und drehe mich noch einmal um. Der Rasenmäher ist verstummt. Hinter der Hecke ist Gestöhne zu hören.

In der Stube hieve ich Sabrina auf ihren Lieblingssessel, tupfe mit einem Taschentuch über ihre Bisswunde. Sabrina sieht nicht so aus, als würden ihr der Biss oder die herunterhängenden Hautfetzen an den Armen was ausmachen. „Sabrinchen! Was ist passiert?“ Es ist, als würde ich eine Antwort von einem ausgestopften Tier verlangen. Sabrina schließt die Augen. „Halt durch!“
Ich patsche ihr auf die Wange. Noch einmal. Fester. Sie reißt die Augen auf, packt meine Linke und verbeißt sich in sie. Ich stoße sie auf den Sessel zurück.
Plötzlich springt sie auf und umspannt mit beiden Händen meine Gurgel. Wie im Reflex ramme ich ihr ein Knie in den Magen. Sie landet auf dem Boden. Wir werden später wohl doch in die Stadt zum Arzt müssen, denke ich, als ich das Blut sehe, das aus ihrem Hinterkopf fließt und unschöne Muster auf den Fliesen hinterlässt.
Unbeeindruckt versucht Sabrina, sich aufzustützen. Ich presse ihr ein Fuß auf die Brust, drehe mich zum Schrank. Beinahe verliere ich das Gleichgewicht, als sie an meinem Fuß zerrt. Ich schüttle die Hände wie einen lästigen Köter ab und verstärke den Druck; sie keucht immer lauter.
Mit einer Hand wühle ich in der Schublade, bis ich zwei Stricke gefunden habe. Ich setze mich rittlings auf Sabrina und schlage so lange mit der Faust auf ihr Gesicht ein, bis sie fast ohnmächtig wird. Endlich erschlaffen ihre Glieder. Mir gelingt es, ihre Arme und Beine zu fesseln. Ich hoffe, dass die Kinder nicht von ihren unartikulierten Lauten oder dem Fluchen wach werden, und stopfe ihr schließlich Taschentücher in den Mund.
„Sabrinchen …“, wimmere ich. Erst jetzt bemerke ich, dass sie mir ein Stück Fleisch aus der Hand herausgebissen hat. Sie schaut mich wie eine vom Teufel Besessene an. Ich überlege, ob ich ihr zum Ruhigstellen mit dem Rutenbesen einen überbraten soll.
Was für Gedanken habe ich? Wieso tue ich das meiner Frau an?
Woher hat sie diese Kraft? Und seit wann flucht das Miststück so und beißt mich?
Aus dem Kinderzimmer höre ich keinen Laut. Den Kindern geht es gut. Wie soll ich ihnen erklären, dass ich ihre Mama geknebelt und sie ans Schlafzimmerbett gefesselt habe?
Ich stecke mir einen Joint an, den ich in Sabrinas Rocktasche gefunden habe, und überlege die nächsten Schritte.
Draußen wird es laut. Durch das Oberlicht der Tür sehe ich dutzende Menschen in sämtliche Richtungen laufen. Ich erkenne nicht, wer Gejagter oder Jäger ist.
Geräusche von Rotoren; dünne, trockene Äste an den Bäumen brechen ab, fegen über die Straße. Der Boden bebt, als führe ein Mähdrescher durch mein Haus.
Sirenengeheule, Megaphonrufe.
Befehle und Kommandos. Panisches Geschrei. Vereinzelt fallen Schüsse.
Keine Kommandos mehr, nur noch Schüsse. Schüsse.
Irgendetwas explodiert.
Mein Kopf dröhnt. Pochende Schmerzen. Ich spüre meine Gliedmaßen nicht. Zuerst fällt das Hasch auf die Fliesen, dann mein Körper.

Ich nehme stumpfe Schritte und Gemurmel wahr. Rieche noch den süßlichen Duft meines Shits, der irgendwo neben mir liegen muss. Aus trüben Augen erkenne ich weiße Gestalten, die sich über mich beugen. Kleine Sterne grellen auf. Mir ist es völlig egal, dass die Engel mich in meiner Unterwäsche gefunden haben. Hauptsache, sie kommen mich holen. Und meine Frau. Und unsere Kinder.
Glubschaugen hinter Glas begaffen mich. Ich sehe Schläuche, höre rhythmisches Atmen. Handschuhe zerreißen mein Unterhemd. Mir wird eine Spritze in die Herzgegend gestoßen. Panik steigt in mir auf. Die Aliens wollen mich töten.
Zuerst wird es warm. Schließlich kalt. Meine Augen zucken letztmalig. Ich werde müde.
Jemand sagt: „Am Bett gefesselt haben wir eine Frau gefunden. Kategorie 0. Was soll mit dem Mann geschehen?“
„Labor! Sehen Sie sich doch seine Haut an. Unversehrt, zart wie ein Babypopo. Und die Wunde! Fast wieder verheilt …“ Dann flüstert die gleiche, mir seit Kinderzeiten vertraute Stimme: „Womöglich haben wir es gefunden.“ Eine warme Hand streichelt meinen Kopf. „Und jetzt alle raus! Höchste Sicherheit beim Abtransport!“
Ich werde hochgehoben. In meinem Kopf herrscht ein großes Durcheinander. Mein Blut pulsiert, das Herz rast. Ich versuche, meinen Mund zu öffnen. Will was sagen.
Jetzt höre ich eine andere Stimme: „Aber das Familienfoto … da unter dem Kruzifix … Was ist mit den beiden Kindern? Sollen wir sie nicht suchen?“
„Nein.“
„Aber, Herr Doktor …“
„Paul und Emilia haben wir schon vor Wochen rausgeholt.“

 
Zuletzt bearbeitet:

Wie lars jetzt diesen einen Satz noch einmal zitiert hat, ist mir wieder eingefallen, dass ich dir eigentlich schon letzten Samstag zu deiner Geschichte was sagen wollte, GoMusic. Da hab ich nämlich die überarbeitete Fassung des Kampfes zwischen den Eheleuten gelesen …

Während ich rittlings auf ihr sitze und dabei solange mit der Faust auf ihr Gesicht einschlage, … usw.
… und, na ja, diese Szene fand ich einfach herrlich schräg (Betonung auf herrlich) und auch sprachlich sehr gelungen.
Mit einer kleinen Einschränkung:

Ich hoffe, dass die Kinder nicht von ihren unartikulierten Lauten oder den gut verständlichen, nicht jugendfreien Worten wach werden.
Das passt mir überhaupt nicht in den Sprachduktus des Erzählers. Ich mein, der Typ ist doch vollkommen bescheuert, und da ringt er sich dann eine gezierte Umschreibung fürs fucking Fluchen ab? Also ich weiß nicht, das passt mir da irgendwie gar nicht rein. Das wirkt auf mich ein bisschen, als würde ein Autor statt des ehrlichen, rustikalen „Arschgesichts“ ein verschämtes „A…gesicht“ tippen, verstehst du, was ich meine? Das relativiert die Plemplemheit der Figur, weil es in dieser Art irgendwie ziemlich unauthentisch klingt.
Aber das ist im Grunde nur eine Kleinigkeit.

Überhaupt fand ich deine Apokalypse aufgrund ihrer Skurrilität und des bizarren Verhaltens vor allem des Ehemannes eher witzig als z.B. bedrohlich oder nachdenklich machend oder gar horrormäßig.

Chris Stone schrieb:
Der [Text] ist mir zu blöd.
schrieb Chris als Begründung fürs Nichtgefallen der Geschichte, und den selben Satz könnte ich als Begründung verwenden, warum ich meinen Spaß damit hatte. Manchmal mag ich so Quatsch einfach.
Überhaupt hat dieses vollkommen neben den Schuhen Stehen des Typen, dieses totale Verkennen der Situation für mich was beinahe Versöhnliches, also so lass ich mir den Weltuntergang durchaus gefallen.

offshore

 

Hallo lars,

schön, dass du nochmals reingeschaut hast.

Hallo offshore,

danke für deine Zeit und deinen Kommentar.

Der Kampf klingt besser,

… und, na ja, diese Szene fand ich einfach herrlich schräg (Betonung auf herrlich) und auch sprachlich sehr gelungen.
Ja, beim Erweitern der Kampfszene zwischen den Eheleuten hatte ich meinen Spaß. Freut mich, dass das gefällt.

Von wem kommen die nicht jugendfreien Worte? Vom Protagonisten oder von ihr? Das ist mir nicht ganz klar. Und wenn sie von ihr kommen passt es für mich nicht so ganz zum angenommenen Geisteszustand.

Das passt mir überhaupt nicht in den Sprachduktus des Erzählers. Ich mein, der Typ ist doch vollkommen bescheuert, und da ringt er sich dann eine gezierte Umschreibung fürs fucking Fluchen ab? Also ich weiß nicht, das passt mir da irgendwie gar nicht rein.
Je öfter ich mir das durchlese, desto mehr muss ich euch zustimmen.
Die „nicht jugendfreien Worte“ sind nun weg, es heißt jetzt einfach „Fluchen“ (bisher fiel mir noch nichts Besseres ein).

Überhaupt fand ich deine Apokalypse aufgrund ihrer Skurrilität und des bizarren Verhaltens vor allem des Ehemannes eher witzig als z.B. bedrohlich oder nachdenklich machend oder gar horrormäßig.
Schön, dass du das ansprichst. Der Spaß sollte auch den Horror überwiegen.
Spätestens, als ich die Szenen im Kasten hatte, wie er die weißen Gestalten mit den kleinen aufleuchtenden Sternen für Engel und dann die Gestalt mit den Glubschaugen hinter Glas für einen Alien hält, hatte ich überlegt, das Stichwort „Humor“ anzutuckern. :hmm:

Schwups hat passend zur Szene mit dem Wurf der Bibel auf den Zombie den Film „Shaun of the Dead“ zur Sprache gebracht, wo man mit Schallplatten nach ihnen wirft (auch nicht schlecht!). Und jetzt, nachdem ich mir den Film angesehen habe, verspüre ich noch mehr Lust auf solche skurrilen Infizierten-Szenen.

Überhaupt hat dieses vollkommen neben den Schuhen Stehen des Typen, dieses totale Verkennen der Situation für mich was beinahe Versöhnliches, also so lass ich mir den Weltuntergang durchaus gefallen.
Danke dafür.

Habe mich sehr über eure Kommentare gefreut.

Liebe Grüße,
GoMusic


Liebe Maria,

melde mich später. Muss noch ein wenig an der Stellschraube drehen ;)


*** wird fortgesetzt ***

 

Hallo maria.meerhaba,

ja, das mit dem Nick hatten wir schon …
… und wenn ich deinen Namen unter einem Kommentar lese, dann erwarte ich i.d.R. ein brutales Zerfetzen des Textes. Das ist hier nicht geschehen. Damit kann ich leben :D

Später stellt sich das ja heraus, dass ihr volles Haar nicht mehr wirklich voll ist. Und ich finde das toll. Am Anfang ist es noch harmlos, doch im Nachhinein gewinnt dieser erste Satz schön an Stärke.
Dankeschön dafür.

Das ist voll cool. Da beschreibst du es stichwortartig und doch erzeugst du gleichzeitig eine tolle Atmosphäre. Das finde ich super gut gelungen.
Das höre ich gerne.

Am Ende sagst du …

es war schon ein kleiner Lesespaß, aber eben nicht mehr.
…was mich auch freut. Nicht mehr oder weniger sollte es auch sein.

Kommen wir zu den Punkten, die in deinen Augen nicht so gelungen sind:

Ich habe die Geschichte schon fertig gelesen und kann dir sagen, dass zwischen mir und dem Prot kaum eine Nähe entwickelt. Die Geschichte ist ja interessant und spannend geschrieben, aber ich hätte mir doch eine gewisse Hintergrundgeschichte erwartet, so dass ich seine Verbissenheit besser verstehe. Du erwähnst es ja ganz kurz, aber so richtig zu mir gedrungen ist das leider nicht.
Beim Schreiben hatte ich die Absicht, den Text relativ kurz zu halten (frag‘ mich nicht, warum) und habe dann beim Überarbeiten doch immer wieder ein paar neue Sachen mit eingebaut, so dass es im Nachhinein wie dazugeschustert wirkt. Du bist nicht die Erste, die sich mehr Hintergrundinfos gewünscht hat. Ich hätte vielleicht doch so vorgehen sollen, wie sonst, nämlich Langes kürzen anstatt Kurzes verlängern. Doch es gibt immer ein nächstes Mal. Vielleicht schreibe ich die Geschichte auch später komplett um, wenn ich etwas Abstand zu ihr gefunden habe.
Fehlende Empathie zum Prota, Vorgeschichte der Familie, speziell Vater und vorheriges Aufgeben der Heimat, die Seuche und die Kategorien, warum die Kinder geholt wurden. All das wäre ein Thema für eine längere Version.

An so einem Ort mit so einem Virus kann man doch etwas überschnappen und merkt nicht, dass die Kinder weg sind, und doch kam mir der Schluss aufgesetzt vor. Davor gab es einfach nicht wirklich viel, dass darauf deutete, dass die Kinder nicht mehr da sind bzw. warum der Typ so überzeugt war, dass die Kinder da sind. Vor Wochen hat er sie rausgeholt, wahrscheinlich im Geheimen, dennoch hätte es da was geben sollen, dass das unterstützt oder so. Es kam mir einfach nur falsch vor.
Du bist nicht die Erste, die den Grund des Fehlens der Kinder hinterfragt. Ich hatte dazu ja Gedanken im Kopf, warum sie geholt wurden (und diese in einem Kommentar an Chris aufgezeigt).
Du bist die Erste, die sagt, es deute für den Leser nichts daraufhin, dass die Kinder entweder noch da oder weg sind.
Das ist ein sehr guter Hinweis. Du hast mich auf eine Idee gebracht.
Ich habe jetzt zwei Stellen eingebaut, wo sich der Prota noch mehr Sorgen um die Kinder macht. Gut, es ist jetzt kein wirklicher Hinweis, ob die Kinder überhaupt da sind, sondern, dass der Leser meint, der Prota sei davon überzeugt (bzw. er es immer noch denkt oder es vielmehr glauben will), obwohl es jetzt eher dadrauf hinweist, dass sie eben nicht da sind.

In der Haustür bleibe ich stehen. Die hohe Hecke dämpft Kloeters’ Schreie. Ich muss Sabrina finden, darf nicht so weit vom Haus weg. Die Kinder. Aus ihrem Zimmer war kein Laut zu hören. Wie lange habe ich schon nicht nach ihnen geschaut? Bestimmt hat sich Sabrina um sie gekümmert.
Dann ein ohrenbetäubendes Poltern, als schütte jemand einen Container Holzbausteine auf Asphalt aus.

...

Woher hat sie diese Kraft? Und seit wann flucht das Miststück so und beißt mich?

Ich strecke meinen Hals in Richtung Kinderzimmer. Kein Laut. Den Kindern geht es gut. Wie soll ich ihnen erklären, dass ich ihre Mama geknebelt und sie ans Schlafzimmerbett gefesselt habe?
Dann stecke ich mir einen Joint an, …


Vielen Dank für deine Zeit und deinen Kommentar. :thumbsup:

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber GoMusic

das ist eine skurillmorbide Endzeitstory, die ich mit Vergnügen gelesen habe :D Darüber hinaus flott erzählt. Also beste Unterhaltung. Aus der Idylle heraus schauen die Protagonisten seelenruhig auf den Untergang. Herrlich :D Da braucht es keine Tiefensymbolik.

Ich schau mal in den Text:

„Paul und Emilia schlafen im Kinderzimmer.“ Sabrinas Stimme klingt gedämpft. Sie hat sich den Mundschutz umgelegt.
Im Dachgeschoss irrende Staubkörner reizen meine Nase. Leidige Stauballergie. Eine Sommererkältung oder diesen ‚unheilvollen‘ Virus, wie er zurzeit kursiert, haben wir uns nicht eingefangen. Sabrina schützt sich gut und die Kleinen bleiben im Kinderzimmer.
einmal Kinderzimmer reicht auch; irrende Staubkörner klingt cool oder vielleicht verrückte :lol:

Du solltest den Hof ja nicht weiterführen, hast auf Biotech gemacht und dich hinter deinen Mikroskopen versteckt.
meinst du nicht: du wolltest?...

Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt. Nur die Hartgesottenen sind geblieben oder die, die nichts mehr zu verlieren haben.
na ja: warum er unbedingt bleiben will, erschließt sich mir nicht vollständig, hat ja nichts von dem Land und nur, weil der Vater vertrieben wurde? Da könnte mehr Aberwitz rein...

Ihr Weißkittel seid schuld. Uns geht’s gut. Ich setze mich gleich wieder auf die Terrasse, dreh‘ mir `ne Tüte und genieße die Sonne.“
das ist super lustig, die Vorstellung, könntest du sogar noch was drauf satteln

Und ich dachte, meine Fusel- und Krautvorräte seien an dem trostlosesten und außerdem kühlsten Ort des Dorfes am besten versteckt – unterm Altar, bewacht vom Mann am Kreuze. Jetzt ärgere ich mich, keinen Keller zu haben.
bisschen übertrieben, aber auch tiefsinnig, vor allem, wie du zuvor beschreibst, was die anderen gerade machen, um die Situation zu ignorieren...

Ihre Haut ist rot und die Augen weit geöffnet, starr wie die einer Puppe. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um nach den Kippen zu fragen
:thumbsup:

Ich patsche ihr mit der flachen Hand vorsichtig auf die Wange. Noch einmal. Dann fester. Sie reißt die Augen auf, packt meine Linke und verbeißt sich in ihr.
hier wär's cool, wenn du die Zombie-Augen beschreibst ...

„Schatz …“, wimmere ich nur. Erst jetzt bemerke ich, dass sie mir ein Stück Fleisch aus der Hand herausgebissen hat. Sie schaut mich wie eine vom Teufel Besessene an und grinst. Ich überlege, ob ich ihr zum Ruhigstellen mit der Metalltaschenlampe einen überbraten soll.
erst 'Schatz' und dann brät er ihr eine über :)

Befehle und Kommandos. Panisches Geschrei. Dann fallen vereinzelt Schüsse.
Keine Kommandos mehr, nur noch Schüsse. Schüsse, Schüsse.
Ein lauter Knall. Irgendwas explodiert.
Mein Kopf dröhnt. Pochende Schmerzen. Ich spüre meine Gliedmaßen nicht. Zuerst fällt der Hasch auf die Fliesen, dann mein Körper.
super beschleunigt mit den kurzen Sätzen...

„Ich verstehe nicht, Herr Doktor …“
„Paul und Emilia haben wir schon vor Wochen rausgeholt.“
gute Schlußwendung

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo GoMusic,
es ist hier ja schon eigentlich alles zum Text gesagt worden. Die größte Problematik, nämlich das Fehlen der Kinder ist auch angesprochen und ansonsten gibts kaum was zu bemängeln.
Du schreibst solide und sehr anregend, zeichnest die Gedankenwelt des Bauern absolut schlüssig und ermöglichst dem Leser einen Blick in das Alltägliche der Apokalypse. Ein normaler Kerl, kein Held, reagiert auf völlig nachvollziehbare Weise auf den Untergang.
Er ignoriert ihn so lange er kann. Er wird nicht wie in den meisten Geschichten zum Helden, er trasformiert nicht zum Übrlebenskünstler. Nein, er bleibt wie er ist und marschiert so in den sicheren Tot.
Das ist absolut glaubhaft. Ich hätte es sogar ohne Drogen geglaubt. Vieleicht liegt es daran da sich im Ländlichen aufgewachsen bin und mir so einen verborten Burschen der sein Leben lang alles auf seine Weise, gemacht hat, ohne je groß was zu verändern, sehr gut vorstellen kann.
"Diese Politiker schwätzen doch nur dummes Zeug " ist ein Klassiker meiner Kindheit. Also ja, es gibt solche Figuren, wie Sand am meer sogar und genug würden einafch nur abwarten und dann, wenn es zu spät ist wahnsinnig werden. Dieser da hat Glück, mehr Glück als Verstand im warsten Sinne.

Kritik? Eigentlich keine. Der Text ist toll und ich habe ihn genossen
Gruß marot

 

Hallo Isegrims,

schön, dass du reingeschaut hast.
Die beiden Kleinigkeiten habe ich angepasst. Danke dafür. :thumbsup:

irrende Staubkörner klingt cool oder vielleicht verrückte
Hehe. Ein kleiner Seitenwink auf die „herumirrenden“ Zombies :hmm:

warum er unbedingt bleiben will, erschließt sich mir nicht vollständig, hat ja nichts von dem Land und nur, weil der Vater vertrieben wurde? Da könnte mehr Aberwitz rein...
Ich habe jetzt mal mehr dargestellt, dass er es für ihren Vater tut.
„Wir bleiben hier. Bis zum Ende. Für Vater.“ Ich schaue nach draußen. Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt …

hier wär's cool, wenn du die Zombie-Augen beschreibst ...
Ich wollte nicht so oft die Augen beschreiben, da es ja bereits kurz danach heißt:
Sie schaut mich aus Augen an, die mich nun an Münzschlitze von Spielautomaten erinnern.

Danke für deine Zeit und deinen Kommentar.
Freut mich sehr, dass es dir gefällt. :)


**********


Hallo Marot,

danke auch dir für deine Zeit und den Kommentar.
Habe mich sehr gefreut.

Du hast den Text gut interpretiert und ich bin froh, dass der Text in deinen Augen „absolut glaubhaft“ herüberkommt.
Genau: Es muss nicht immer der Held sein, der die Welt rettet, sondern der „Normale“, oder wie du so schön sagst, der „verborte Bursche“, der mit ihr untergeht, bzw. hier sogar noch „mehr Glück als Verstand“ hat.
Danke für deine Interpretation und dein Lob.

Kritik? Eigentlich keine. Der Text ist toll und ich habe ihn genossen
Danke :)

Liebe Grüße und einen schönen Wochenstart,
GoMusic

 

Sehr viele (un)schöne Bilder ... aber so ganz werde ich mit dem Protagonisten nicht warm. Anfangs fürsorglich (eincremen), dann sinnlos brutal (ins Gesicht schlagen). Ist das eine Auswirkung des Virus? Ist er denn nun immun oder nicht? Diese Brutalität deutet ja nicht auf Immunität hin.

Und die Kategorien verwirren mich. 0 = ganz unwichtige Person, 4 = schon sehr wichtig, weil Arzt. Aber sollte der eine Immune nicht eine ganz hohe Kategorie bekommen? So als Hoffnung der Menschheit?

Davon abgesehen hab ich es für eine Zombie-Story überraschend gern gelesen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo velvet,

vielen Dank für deine Zeit und deinen Kommentar.

Sehr viele (un)schöne Bilder
Danke dafür. :)

Anfangs fürsorglich (eincremen), dann sinnlos brutal (ins Gesicht schlagen). Ist das eine Auswirkung des Virus? Ist er denn nun immun oder nicht? Diese Brutalität deutet ja nicht auf Immunität hin.
Ja, zuerst fürsorglich, doch dann, wo sie unberechenbar wird und die Kinder gefährden könnte, muss er sie fesseln. Und das geht nur, indem er sie immer fester/weiter schlägt, bis er sie zum Fesseln ruhig bekommen hat. Das ist keine Auswirkung des Virus, denn er ist ja immun, sondern nur eine ganz natürliche Reaktion/Schutzmechanismus.
Ich glaube, ich würde auch so vorgehen, wenn meine Frau von einem Zombie gebissen wurde. Sie so vorsichtig wie möglich behandeln, um sie nicht weiter zu verletzen und so wenig prügeln wie nötig. Bisher kam ich glücklicherweise noch nicht in diese Bredouille.

Und die Kategorien verwirren mich. 0 = ganz unwichtige Person, 4 = schon sehr wichtig, weil Arzt. Aber sollte der eine Immune nicht eine ganz hohe Kategorie bekommen? So als Hoffnung der Menschheit?
Ja, 0 bis 4 hast du so beschrieben, wie ich es mir auch ungefähr vorgestellt habe.
4 sind die, die im Einsatz gegen den Virus unbedingt benötigt werden.
0 könnte unwichtig oder auch tot sein.
Der Immune, Tommy, wurde ja noch keiner Kategorie zugeordnet, als er gefunden wird. Er soll ja „mit höchster Vorsicht abtransportiert“ werden, ins Labor. Er scheint tatsächlich die Hoffnung der Menschheit zu sein. Da hast du Recht, er könnte nach den Untersuchungen Kat. 4 bekommen, vielleicht sogar 5?

Davon abgesehen hab ich es für eine Zombie-Story überraschend gern gelesen.
Es freut mich sehr, das von einem SF-Experten zu hören. :thumbsup:

Ich möchte in Zukunft meine dritte SF-Geschichte schreiben. Das Genre bietet ja neben Aliens von fremden Planeten und Zombies eine riesengroße Auswahl :lol:

Wünsche dir ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Ich glaube, ich würde auch so vorgehen, wenn meine Frau von einem Zombie gebissen wurde.

"schlage solange mit der Faust auf ihr Gesicht ein, bis sie fast ohnmächtig wird"

Das ist natürlich eine schwierige Situation. Gerade die finde ich auch sehr emotional und spannend - ich glaube, das würde ich gern genauer miterleben (von der sicheren Couch aus).

Mit der Faust ins Gesicht schlagen ... ich hätte Angst, ihr da weh zu tun. Also ernsthaft, mit Folgeschäden. Ich glaube, für mich wäre dass ein totales Dilemma - wie kann ich sie ausser Gefecht setzten, ohne sie wirklich zu verletzen. Vielleicht könnte er sich das genauer überlegen ... und nicht gleich so einfach zu schlagen? Jemanden ok schlagen und dann noch knebeln fände ich natürlich gar nicht gut, da hätte ich angst dass er erstickt. Schlag in den Magen ... könnte sich übergeben ... ich würde nicht knebeln. Kinder hin oder her.

Aber die Situation hat was - wie schaltet man einen Zombie aus, wenn es ein geliebter Mensch ist. Ich stelle mir jetzt lieber nicht vor, wie das bei uns ablaufen würde. Ich vs mein Mann sieht nicht gut aus für mich. Ich würde mir wohl Chloroform besorgen, vorsorglich.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ein Hallo
und gleich rein in deinen Text:

Gut. Aber bleib’ schön im Schatten, Süße! Und creme dich gut ein!“
Streich das gut und ließ dir den Dialog dann noch mal durch. Ich finde, das gut bremst aus
Diesen ‚unheilvollen‘ Virus, wie er zurzeit kursiert, fangen wir uns nicht ein.
was spricht gegen konventionelles kursiv? Sehen doch oll aus diese Striche
Ich musste meine Heimat schon mal aufgeben, als der große Schaufelradbagger kam. Vater hat bis zum Ende um den alten Hof gekämpft, hat für seine Familie gekämpft. Wenn er noch lebte, würde er sich jetzt auch nicht vertreiben lassen.“ Eine Träne vermischt sich mit dem Schweiß auf meiner Wange. „Dir war ja alles egal. Du wolltest den Hof ja nicht weiterführen, hast auf Biotech und Genetik gemacht und dich hinter deinen Mikroskopen versteckt. Hältst dich wohl mit deiner ‚Kategorie Vier‘ für was Besseres, werter Herr Doktor? ‚Unverzichtbar‘. Pah. Wer hat uns das denn alles eingebrockt?“
„Verstehe doch! Es geht nicht um das Land oder den Hof. Es geht um euer Leben!“
„Wir bleiben hier. Bis zum Ende. Für Vater.“ Ich schaue nach draußen. Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt. Nur die Hartgesottenen sind geblieben oder die, die nichts mehr zu verlieren haben. Und Viehkadaver. Irgendeiner hat die Außenrolladen und die Wände besprüht – ‚Das Ende naht’ und all so apokalyptische Sprüche.
„Ihr müsst nur die zehn Kilometer bis zum Sammellager nach Gladbach. Habt ihr noch Benzin? Sonst geht zu Fuß. Haltet euch von den großen Straßen fern. Ich besorge euch alle Papiere, bringe euch nach Köln. Ihr bekommt Kategorie Eins, wenn ihr Glück habt sogar Zwei. Besser so, als …“
Infodump
Also das ist wirklich zu sehr der Holzhammer, der hier auf mich eindrischt.

Uns geht’s gut. Ich setze mich gleich wieder auf die Terrasse, dreh‘ mir `ne Tüte und genieße die Sonne.“
Und wieder so viele Striche. Das sieht wirklich hässlich aus. Und wenn schon apostrophieren, dann den richtigen Apostroph nehmen und nicht die Akzente. Findest du über der Raute-Taste ;)
Die drei völlig high Wirkenden wanken auf ihn zu.
ungewollte Alliteration, würde ich dringend von abraten
der Mundschutz klebt regelrecht an der Stirn.
Füllsel
Unbeeindruckt davon versucht Sabrina, sich auf allen Vieren aufzustützen.
schiefes Bild. Auf allen Vieren aufzustützen? Zumal sie auf dem Rücken liegt. Will sie eine Brücke schlagen :aua:
Ich schüttle die Hände wie einen lästigen Köter ab und verstärke weiter den Druck; sie keucht immer lauter.
erster Vergleich ist Murks, das weiter ist ein Füllsel
Mit einer Hand wühle ich in der Schublade, bis ich zwischen Taschentüchern, Kerzen und weiteren Vorräten etwas Passendes gefunden habe
das Gute an dieser Szene ist das konkrete. Nimm etwas drittes Konkretes oder lass es bei den beiden.
ihre Arme und Beine mit zwei Stricken zu fesseln.
er hat also Stricke gefunden? Liegen auch bei mir neben den Taschentüchern ;)

ein Mähdrescher durch mein Haus.
Sirenengeheule, Megaphonrufe.
Leertaste

Und unsere Kinder.
Glubschaugen
hier auch

Ich werde aufgehoben.
hrhr

Mja, ich mochte die Geschichte. Da passiert eine ganz Menge und du entrollst das Stück für Stück. Ich hatte allerdings den Eindruck, du wolltest eine Feuersalve abgeben, um den Leser damit in Atemnot zu halten. ich denke, ein bisschen mehr Entschleunigung täte dem Text gut.
Insgesamt aber erfrischend. Die verkiffte Version der Zombie-Apokalypse kannte ich noch nicht :D

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo velvet,

danke, dass du erneut reingeschaut hast.

Ist schon witzig, dass wir uns darüber unterhalten, wie wir in Realität unseren Partner bändigen würden, wenn er von einem Zombie gebissen worden wäre.
Da gibt es übrigens sehr schöne Bücher, wie man sich im Falle der „Zombisierung“ verhalten soll. Z.B. der „Zombie Survival Guide (Überleben unter Untoten)“.
Wünsche dir noch viel Spaß.

Und die Dosis Chloroform nicht vergessen :lol:


**********


Hallo weltenläufer,

danke für deine Zeit und deine Anmerkungen.

Das mit dem kursiv und den vielen Strichen habe ich dankend angenommen.
Weiß auch nicht, wo die blöden falschen Striche herkommen, schiebe es immer gerne auf Word oder Windows, das die Formatierung von Pages oder dem MAC OS nicht übernimmt … :Pfeif:

Alliteration ist entfernt, Füllwörter auch.

Unbeeindruckt davon versucht Sabrina, sich auf allen Vieren aufzustützen.
schiefes Bild. Auf allen Vieren aufzustützen? Zumal sie auf dem Rücken liegt. Will sie eine Brücke schlagen
Ja, Brücke schlagen ist blöd. Klingt nicht gut.

Mit einer Hand wühle ich in der Schublade, bis ich zwischen Taschentüchern, Kerzen und weiteren Vorräten etwas Passendes gefunden habe
das Gute an dieser Szene ist das konkrete. Nimm etwas drittes Konkretes oder lass es bei den beiden.
Sehr guter Hinweis. Wieso bin ich nur vom Konkreten zum Unkonkreten abgerutscht …? Habe ich gar nicht bemerkt. :thumbsup:

Ich werde aufgehoben.
hrhr
Hierr muss ich Mal ganz dumm nachfragen, was „hrhr“ heißt. :Pfeif:

Mja, ich mochte die Geschichte. Da passiert eine ganz Menge und du entrollst das Stück für Stück.
Das freut mich. :)

Ich hatte allerdings den Eindruck, du wolltest eine Feuersalve abgeben, um den Leser damit in Atemnot zu halten. ich denke, ein bisschen mehr Entschleunigung täte dem Text gut.
Ja, das wollte ich tatsächlich. Ich habe auch schon überlegt, mal eine Langfassung hieraus zu machen, um mehr Spielraum zu haben, um es zu „entschleunigen“, wie du es nennst.

Zum Thema „Infodump“ am Anfang:
Es ist immer schwer, notwendige Infos einzubauen. die die Geschichte unbedingt fürs Verständnis benötigt.
Das wurde auch schon Mal in einem früheren Kommentar angesprochen. Etwas Erklärung, warum er den Hof wie eine Festung „halten“ will, ist m.E. schon notwendig, Eine Alternative wäre gewesen, es per Rückblick in den Text einzubauen. Aber ich denke, das hätte den Lesefluss zu sehr gebremst. Deshalb entschied ich mich für diese paar Sätze innerhalb eines Dialoges.
Wie würdest du es denn machen?

Insgesamt aber erfrischend. Die verkiffte Version der Zombie-Apokalypse kannte ich noch nicht
:)

Vielen Dank nochmals.

Wünsche euch einen guten Wochenstart.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hi noch mal,

schiebe es immer gerne auf Word oder Windows, das die Formatierung von Pages oder dem MAC OS nicht übernimmt
:bla: ;)

Hierr muss ich Mal ganz dumm nachfragen, was „hrhr“ heißt.
echte Männer lachen so. Oder wie die Panzerknacker: Harhar!

Man wird nicht aufgehoben. Es sei denn als Sammlerstück :D Meintest sicher hochgehoben

Es ist immer schwer, notwendige Infos einzubauen. die die Geschichte unbedingt fürs Verständnis benötigt.
Das wurde auch schon Mal in einem früheren Kommentar angesprochen. Etwas Erklärung, warum er den Hof wie eine Festung „halten“ will, ist m.E. schon notwendig, Eine Alternative wäre gewesen, es per Rückblick in den Text einzubauen. Aber ich denke, das hätte den Lesefluss zu sehr gebremst. Deshalb entschied ich mich für diese paar Sätze innerhalb eines Dialoges.
hehe (oder hrhr ;) ) da musste ich grinsen. Natürlich ist das schwer. Sonst könnte es ja jeder.
Also ich für meinen Teil finde das auch am schwersten, Infos unterzujubeln, ohne dass es zu gewollt aussieht, der Autor sich in den Vordergrund zwängt. Von daher die Frage, wie ich das tun würde ... Tjoa ... In jedem Fall lieber Häppchenweise als diese geballte Dosis.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer,

jetzt habe ich das mit dem hrhr auch verstanden.:shy:

Man wird nicht aufgehoben. Es sei denn als Sammlerstück Meintest sicher hochgehoben
Stimmt natürlich. War mir gar nicht so bewusst.

Also ich für meinen Teil finde das auch am schwersten, Infos unterzujubeln, ohne dass es zu gewollt aussieht, der Autor sich in den Vordergrund zwängt. Von daher die Frage, wie ich das tun würde ... Tjoa ... In jedem Fall lieber Häppchenweise als diese geballte Dosis.
Danke auch nochmals hierfür.
Ich lasse den Text mal ein paar Tage sacken. Vielleicht fällt mir im Zuge des Copywrites ja was Sinnvolles ein, wie ich Infodump besser in Häppchen schneiden kann.

Und wenn ich Glück habe, kann ich ja von dem Autoren was über die Vermeidung von Infodump lernen, der einen meiner Texte kopiert.
Moment … Bist du das nicht?
hrhr :lol:

Schönen Abend noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

Eigentlich bin ich ja nicht so der „Endzeit“-Fan. Die Geschichte habe ich hauptsächlich deshalb zu lesen begonnen, weil sie mit „Science Fiction“ verschlagwortet war. Unter SF verstehe ich aber Geschichten, in denen fiktive Technik oder Ereignisse in der (mehr oder weniger) fernen (technologielastigen) Zukunft eine tragende Rolle spielen. Eine Virusepidemie ist für mich weniger Fiktion als vielmehr jederzeit mögliche Realität. Doch das ist lediglich meine Meinung und nicht als Vorwurf gedacht!
Obwohl die Geschichte (für meinen Geschmack) keine SF ist, hat mich die Handlung bis zum Ende mitgezogen. Sie ist gut und flüssig erzählt und unterhaltsam zu lesen.

Nachfolgende meine Kommentare im Einzelnen:

„Sie werden Kleinenbroich … evakuieren.“ Seine Stimme überschlägt sich.
Mit den Schüssen und Explosionen am Ende der Geschichte im Gedächtnis (und den Auslassungspunkten), glaube ich, dass der Doktor mit „evakuieren“ vielmehr etwas wie „ausradieren“ meint.
Sollte mein Eindruck stimmen, würde ich das auch im Text betonen, etwa auf die Art:

„Sie werden Kleinenbroich … evakuieren.“ Seine überschlagende Stimme hallte in meinen Ohren wie „… ausradieren“.


„Sei doch vernünftig. Wir haben Medizin.“
Da der Gesprächspartner des Protagonisten offensichtlich Arzt ist, klingt mir „Wir haben Medizin“ aus seinem Mund zu Laienhaft. Ein Arzt würde wohl einen medizinischen Ausdruck verwenden, wie z.B.: „Wir haben wirksame Virustatika.“


In früheren Kommentaren wurde diskutiert, warum der Protagonist trotz der Gefahr Haus und Hof nicht verlassen will. Schwups hast Du z.B. geantwortet:

Er denkt, es gäbe keinen Grund, zu gehen. Ihm geht es ja gut (wie wir am Ende erfahren), seine Frau wird sich schon nichts einfangen (sie cremt sich ja gut ein und geht immer im Schatten) und die Kinder lassen sie erst gar nicht raus.
Ist es Dummheit, Arroganz, Stolz, Trotz, Bekifftheit? Gestörte Wahrnehmung? Das „es-nicht-wahrhaben-wollen“, das „bereits-verloren-haben-Gefühl“? Vielleicht alles zusammen?
Im Streitgespräch mit dem Doktor argumentiert der Protagonist aber:
„Ihr werdet nie ein Gegenmittel haben. Alle werden krepieren. Ob so oder so.
Der Protagonist ist sich also sehr wohl der lebensbedrohenden Lage bewusst! Er weiß, dass es eigentlich gute Gründe gibt, zu verschwinden. Wen er bleibt, riskiert er sein Leben – und das seiner Familie. (Dass er gegen das Virus immun ist, wie am Ende der Geschichte angedeutet, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.) Vielleicht ist ihm ja sein eigenes Leben egal – aber das der Kinder? Wenn ihm aber sein eigenes Leben egal ist und er weiß, dass er früher oder später so oder so „krepieren“ wird, warum wehrt er dann den Angriff seiner Frau ab und ergibt sich nicht stattdessen stoisch in sein Schicksal?


Verhoeven rüttelt an der Tür, schnappt sich einen Spaten und schlägt das kleine Glasfenster ein. Der zweite hämmert gegen das Haus, bis seine Hände bluten; der Ungläubige schlägt mit der Bibel die Regenrinne ab.
Mit einem Buch eine (Stahl-)Regenrinne abzuschlagen, ist schon ziemlich weit hergeholt. Dennoch ist mir die Szene sympathisch, da sie sehr gut die Szene mit der herunter geworfenen Bibel fortsetzt.


Verhoeven attackiert mit dem Spaten das Häuschen. Holzsplitter sausen ihm um die Ohren; ein besonders großer bleibt in seinem Auge stecken.
Dass der Protagonist aus zwanzig oder noch mehr Metern Entfernung (ohne Fernglas – zumindest wird keines erwähnt) erkennt , dass in Verhoevens Auge ein Splitter steckt … Wow, Adlerauge!
Aber ok, die Szene passt zur Geschichte. Sie soll ja schließlich unterhalten und kein Tatsachenbericht sein.


Dann ein ohrenbetäubendes Poltern, als schütte jemand einen Container Kruzifixe auf Asphalt aus.
Ist amüsant formuliert, aber Ich verstehe nicht, was ich mir als Leser unter so einem Geräusch vorstellen soll.


Ich bin zwar kein Mediziner, aber soweit ich weiß, dauert die Inkubationszeit bei einer Virusinfektion mindestens mehrere Stunden – jedenfalls wesentlich Länger als zehn oder fünfzehn Minuten. Länger kann die Frau nämlich nicht aus dem Haus gewesen sein, um sich anzustecken und „tollwütig“ zu werden.


Mir ist es völlig egal, dass die Engel mich in meiner Unterwäsche gefunden haben. Hauptsache, sie kommen mich holen. Und meine Frau. Und unsere Kinder.

Vorher hat sich der Protagonist vehement gegen eine Evakuierung gesträubt, jetzt ist er plötzlich froh darüber. Der Sinneswandel kommt für mich unerwartet. Naja, vielleicht hat ihn ja seine Frau dazu „überredet“.


Eine wohlbekannte Stimme antwortet: „Labor! Sehen Sie sich doch seine Haut an. Unversehrt, zart wie ein Babypopo. Und die Wunde! Sie haben doch selber die Aufnahmen gemacht. Fast wieder verheilt …“
Ich vermute, damit ist die Bisswunde in der linken Hand des Protagonisten gemeint, die ihm von seiner Frau zugefügt wurde. Erstaunlich, dass so eine Wunde innerhalb weniger Stunden verheilt.


Der Verbleib der Kinder wurde ja bereits in früheren Kommentaren diskutiert, darum will ich das hier nicht weiter vertiefen. Wie andere Kommentatoren bin auch ich der Meinung, dass man wohl kaum so „weggetreten“ sein kann, um das Fehlen der Kinder tagelang nicht zu bemerken.
Eigentlich könnten die Kinder auch völlig aus der Geschichte gestrichen werden, da sie dramaturgisch bedeutungslos sind. Sie spielen weder eine aktive Rolle, noch beeinflussen sie nennenswert die Handlungsweise des Protagonisten. Allerdings müsste dann auch der Titel geändert werden.


Grüße,
Wortschwall

 

Hallo Wortschwall,

ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du dich mit dem Text auseinandergesetzt hast. :thumbsup:

Du hast das mit dem Doktor, dem Bruder des Prota Tommy, so schön aufgedröselt:

glaube ich, dass der Doktor mit „evakuieren“ vielmehr etwas wie „ausradieren“ meint.
Und:
Da der Gesprächspartner des Protagonisten offensichtlich Arzt ist, klingt mir „Wir haben Medizin“ aus seinem Mund zu Laienhaft. Ein Arzt würde wohl einen medizinischen Ausdruck verwenden, wie z.B.: „Wir haben wirksame Virustatika.“
Doch, das ist so gewollt.
Beim ersten Satz überlegt er tatsächlich, wie er es ausdrücken soll, wählt dann aber den harmloseren Begriff „evakuieren“. Er will seinen Bruder, der sowieso nicht auf ihn hört, nicht panisch machen und da er bei der späteren Aktion im Dorf ja persönlich dabei ist, meint er, dass er was für seinen Bruder tun kann, ihm helfen kann, auch wenn es ein tatsächlich zu einem „Ausradieren“ kommen sollte.

Und er benutzt einfaches Vokabular, also „Medizin“. Zum einen, da er weiß, dass Tommy mit einem Fachbegriff eh nichts anfangen kann und zum anderen, um es wieder zu verharmlosen.
Nach dem Motto, ich sag ihm nur das Notwendigste, will ihn nicht beängstigen, ich bin sowieso bald bei ihm und hole ihn da raus.

Ich stelle mir dabei vor, dass ich an der Stelle des Doktors meinem Bruder auch nicht Tabletten mit den Worten „Schluck sofort diese Virustatika, sonst krepierst du!“ hektisch und in Gegenwehr in den Mund stopfen würde, sondern ihm sagen würde: „Nimm diese Medizin, Brüderchen, dann geht es dir wieder besser.“ So ungefähr ;)

Zum Thema „lebensbedrohliche Lage“:
Ja, er ist sich seiner Lage bewusst und riskiert sein und das Leben seiner Familie, nur um nicht den Hof aufzugeben. Klingt wirklich merkwürdig, aber er hat ja gesehen, dass seine Frau schon langsam dahinsiecht (am Anfang wird ja die in Mitleidenschaft gezogene Haut erwähnt) und er vermutet (ja, er weiß es noch nicht), dass er immun ist. Ihm wird also nichts passieren, meint er, seine Frau ist schon im Anfangsstadium, die kann keiner mehr retten (meint er).
Und bei seinen Kindern redet er sich ein, dass er es ist, der sie beschützt, da er sie eingesperrt hat. In Wahrheit, und das will er gar nicht wahrhaben, sind sie aber schon längst rausgeholt und er wird sie vermutlich nie wieder sehen. Er ist ja auch noch drogenabhängig und nimmt schon deswegen die Realität nicht mehr richtig wahr.

Es gab schon viel interessante Diskussion darüber und es macht Spaß, hierüber weiter zu diskutieren.
Tommy ist wie im Rausch, fühlt sich unbesiegbar, fühlt sich als Beschützer seiner Kinder und im Inneren ist er sogar noch so „brav“, dass er seine geliebte Frau nicht sofort erschlägt, wo sie doch sowieso nicht überleben wird.
Ich sehe aber ein, dass mir das gewisse Extra im Text womöglich fehlt, diesen Standpunkt von Tommy präzise genug herüberzubringen. :Pfeif:

Mit einem Buch eine (Stahl-)Regenrinne abzuschlagen, ist schon ziemlich weit hergeholt. Dennoch ist mir die Szene sympathisch, da sie sehr gut die Szene mit der herunter geworfenen Bibel fortsetzt.
Warum nicht mit der Bibel die Regenrinne abkloppen? (Dafür muss man ja in den meisten Fällen nur eine geschraubte Verbindung lösen bzw. einen Haken wegschlagen.)
Der Infizierte ist noch schlau genug, die Regenrinne als wirksamen „Speer“ zu benutzen und das Alte Testament als Hilfsmittel
Schön, dass dir die Szene gefällt. Ich hatte beim Schreiben auch meinen Spaß :)

Dass der Protagonist aus zwanzig oder noch mehr Metern Entfernung (ohne Fernglas – zumindest wird keines erwähnt) erkennt , dass in Verhoevens Auge ein Splitter steckt … Wow, Adlerauge!
Aber ok, die Szene passt zur Geschichte. Sie soll ja schließlich unterhalten und kein Tatsachenbericht sein.
Ja, etwas übertrieben – wenn nicht sogar schon leichter Trash. :D
Aber soll ja der Unterhaltung dienen.
Ich hätte vielleicht noch schreiben sollen, dass Tommy sieht, wie Verhoeven versucht, einen großen Splitter aus dem Auge zu ziehen, es aber nicht schafft.

Dann ein ohrenbetäubendes Poltern, als schütte jemand einen Container Kruzifixe auf Asphalt aus.
Ist amüsant formuliert, aber Ich verstehe nicht, was ich mir als Leser unter so einem Geräusch vorstellen soll.
Eine kleine, weitere Anspielung. Der Mann am Kreuz konnte in der Kirche nicht die Schnapsvorräte usw. von Tommy beschützen und hier sind sofort Hunderte Kruzifixe hilflos, das Desaster zu stoppen. :shy:

Mir ist es völlig egal, dass die Engel mich in meiner Unterwäsche gefunden haben. Hauptsache, sie kommen mich holen. Und meine Frau. Und unsere Kinder.


Vorher hat sich der Protagonist vehement gegen eine Evakuierung gesträubt, jetzt ist er plötzlich froh darüber. Der Sinneswandel kommt für mich unerwartet. Naja, vielleicht hat ihn ja seine Frau dazu „überredet“.

Ja, hier ist es ihm egal. Er hat innerlich aufgegeben. Was solle er in dieser Situation auch noch großartig machen? In seinen Augen haben die „Anderen“ sein Haus betreten. Er ist macht- und wehrlos.

Ich vermute, damit ist die Bisswunde in der linken Hand des Protagonisten gemeint, die ihm von seiner Frau zugefügt wurde. Erstaunlich, dass so eine Wunde innerhalb weniger Stunden verheilt.
Ja, die Bisswunde ist gemeint.
Und gerade, da sie so schnell verheilt, ist Tommy so überaus wichtig für die Mediziner.

Die Geschichte habe ich hauptsächlich deshalb zu lesen begonnen, weil sie mit „Science Fiction“ verschlagwortet war. Unter SF verstehe ich aber Geschichten, in denen fiktive Technik oder Ereignisse in der (mehr oder weniger) fernen (technologielastigen) Zukunft eine tragende Rolle spielen.
Ich habe mich da vorher schlau gemacht und diese Zombie-Story dann als SF eingestuft. Vielleicht kann ja Asterix was dazu sagen, er sich u.a. gerade intensiv damit beschäftigt.

Ob nun Horror, Fantasy oder SF … Hauptsache …

hat mich die Handlung bis zum Ende mitgezogen. Sie ist gut und flüssig erzählt und unterhaltsam zu lesen.
Das freut mich sehr :thumbsup:

Jetzt schaue ich gleich mal in deine Story rein, ich ich schon ein wenig angelesen habe.
Und eine Story mit fiktiver Technik bzw.. in einer technologielastigen Zukunft habe ich ja auch. So ist es ja nicht :shy:

Vielen lieben Dank für deinen schönen Kommentar.

Wünsche dir einen guten Wochenstart.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic!

Ich habe mich da vorher schlau gemacht und diese Zombie-Story dann als SF eingestuft.
Ob das Zombies sind, steht nicht fest. Daher ist SF nicht verkehrt, denkt man an die Unterkategorie „Dystopie“.
Auch unter Horror kannst du es setzen. Es gehen ja keine Zeitangabe oder von der Realität abweichende Umstände aus dem Text hervor. Das, was geschildert wird, könnte bereits in der realen Welt vor einer Stunde begonnen haben.

Die Geschichte sehr spannend, aber auch sehr anstrengend. Ich meine, für so einen kurzen Einblick in eine so befremdliche Szene ist die Geschichte zu kurz. Denn die Umstände sind nicht normal und zugleich der Protagonist auch nicht. Die Wahl auf einen Ich-Erzähler tut da noch einen Schwierigkeitsgrad (für Leser und Erzähler) draufsetzen.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo GoMusic ,

die Wahl der Begriffe „evakuieren“ und „Medizin“ hast Du plausibel begründet, ebenso die „lebensbedrohende Lage“. Nun verstehe ich Deine „Hintergedanken“.

Das „ohrenbetäubende Poltern“ bezieht sich also auf zerbrechende Schnapsflaschen – das macht Sinn. Aus dem Text erschließt sich mir dieser Umstand jedoch nicht. Vor allem der unmittelbar folgende Hinweis, dass es nach Benzin riecht, hat mich auf eine falsche Fährte geführt.

Insgesamt, wie gesagt, eine spannende und lesenswerte Geschichte, die meine Neugierde auf Deine weiteren Beiträge geweckt hat.

Ich freue mich, dass Dir meine Geschichte „Ich will nicht sterben!“ gefallen hat und werde mich in Kürze mit Deinen Kommentaren auseinandersetzen.

Liebe Grüße,
Wortschwall

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Asterix,

danke, dass du wegen des Genres aufgekärt hast :thumbsup:

Das, was geschildert wird, könnte bereits in der realen Welt vor einer Stunde begonnen haben.
Ja, tatsächlich :D

Die Geschichte sehr spannend
Danke dafür

aber auch sehr anstrengend. Ich meine, für so einen kurzen Einblick in eine so befremdliche Szene ist die Geschichte zu kurz. Denn die Umstände sind nicht normal und zugleich der Protagonist auch nicht. Die Wahl auf einen Ich-Erzähler tut da noch einen Schwierigkeitsgrad (für Leser und Erzähler) draufsetzen.
Ja, das mit der Kürze haben andere auch schon angemerkt.

Dazu kommt noch das mit dem Ich-Erzähler …
Ich weiß nicht, aber im Moment schreibe ich sehr gerne aus dieser Perspektive. Leider lassen sich dadurch aber zum Beispiel die Gefühle oder Gedanken anderer Protas nicht so beschreiben, wie es für die Story vielleicht wichtig wäre.
Oder von welchem Schwierigkeitsgrad sprichst du genau, lieber Asterix?

Hallo Wortschwall,

danke, dass du erneut reingeschaut hast.

Die Wahl der Begriffe „evakuieren“ und „Medizin“ hast Du plausibel begründet, ebenso die „lebensbedrohende Lage“. Nun verstehe ich Deine „Hintergedanken“.
Ich merke, dass es schwierig ist, in der Ich-Erzähler-Story die Hintergedanken der anderen Person, hier des Doktors, in den Text einzubauen.
Erklärungen in Kommentaren zu Sinn und Zweck bestimmter Handlungen oder Dialoge sollten m.E. gar nicht notwendig sein.
Wahrscheinlich wäre es tatsächlich besser gewesen, den Text von Anfang an auktorial zu gestalten. Siehe auch oben. :confused:

Das „ohrenbetäubende Poltern“ bezieht sich also auf zerbrechende Schnapsflaschen – das macht Sinn. Aus dem Text erschließt sich mir dieser Umstand jedoch nicht. Vor allem der unmittelbar folgende Hinweis, dass es nach Benzin riecht, hat mich auf eine falsche Fährte geführt.
Ja, das kann man so sehen. Andere interpretieren das vielleicht anders. Macht aber auch nichts :lol:

Insgesamt, wie gesagt, eine spannende und lesenswerte Geschichte, die meine Neugierde auf Deine weiteren Beiträge geweckt hat.
Danke. Das höre ich immer wieder gerne. :)

Wünsche euch beiden noch einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic ,

Ich merke, dass es schwierig ist, in der Ich-Erzähler-Story die Hintergedanken der anderen Person, hier des Doktors, in den Text einzubauen.
Das stimmt, aber dafür kann man in der Ich-Perspektive, die Gedanken und Empfindungen des Erzählers sehr detailliert ausarbeiten. Man kann eben nicht beides haben. :hmm:
Trotz gewisser Einschränkungen, lassen sich Geschichten wie die Deine meines Erachtens aus der Ich-Perspektive fesselnder erzählen. Darum glaube ich, dass Du bei der Wahl der Erzählperspektive die richtige Entscheidung getroffen hast. :thumbsup:


Erklärungen in Kommentaren zu Sinn und Zweck bestimmter Handlungen oder Dialoge sollten m.E. gar nicht notwendig sein.
Dieser Meinung bin auch ich!
Doch Wortkrieger.de bietet dem Leser die Chance, den Autor nach seinen Beweggründen und „Hintergedanken“ zu fagen, um so die Geschichte besser zu verstehen. (Und daraus für die eigene Arbeit zu lernen.) Das finde ich sehr spannend. In der Tat, finde ich das Lesen der Kommentare ebenso interessant, wie die Lektüre der eigentlichen Geschichte.


Wahrscheinlich wäre es tatsächlich besser gewesen, den Text von Anfang an auktorial zu gestalten.
Das finde ich nicht. (Begründung siehe oben.)

 

Manchmal ist es besser, eine Geschichte nicht gleich zu kommentieren, denn sie könnte noch Kinderkrankheiten haben; wie in diesem Fall, wie ich den Kommentaren entnehmen konnte.

Aber nun ist sie eine Geschichte geworden, die keine Fehler mehr aufweist, weder inhaltlich, noch rechtschreiberisch. Es kann in einer solchen Situation kaum vernünftiges Handeln geben, aber mir erscheint dieses Nichthandeln des Protagonisten, sprich einfach im Haus zu bleiben, die vernünftigste Alternative. Dabei ist es egal, welche Motive den Prot dazu gebracht haben, das Haus als Schutz vor den äußeren Einflüssen zu gebrauchen, ist das doch ohnehin naheliegend – nicht umsonst wird dies im Englischen geradezu glorifiziert mit dem Spruch: My home is my castle.

Dir ist es gelungen, nicht nur eine Geschichte spannend zu erzählen, sondern dies dank deines nonkonformistischen Protagonisten auch mit einer Prise Distanziertheit zu tun, was einer Geschichte meistens gut tut. Okay, man kann sich aufgrund dessen mit ihm nicht so gut identifizieren, aber je länger die Handlung voranschreitet, desto mehr muss man den Eindruck gewinnen: Dieser Mann handelt vernünftig, obwohl er anfangs als wirr und unvernünftig daherkommt. Jedenfalls wüsste ich jetzt nicht, was er in dieser Situation von Anfang an besser machen könnte.

Eine Dystopie ist immer ein lohnendes Sujet für eine Geschichte, ist man doch ziemlich frei in der Wahl der Mittel, weil eben niemand sagen kann: Dies kann es nicht geben. Klar, auch da gibt es die Gefahren der Unlogik, aber deine Geschichte, GoMusic, ist davon frei – Glückwunsch.

 

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