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Die Kinder schlafen

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16.03.2015
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Die Kinder schlafen

Wahrscheinlich steckt sich Sabrina gerade die restlichen Strähnen unter das ausgeblichene Kopftuch, als sie ruft: „Wie lange brauchst du da oben eigentlich noch?“
„Suche nur den Sonnenschirm. Bin gleich wieder unten“, sage ich.
„Ich gehe mir Kippen holen.“
„Aber bleib schön im Schatten, Süße! Und creme dich ein! Was ist mit den Kindern?“
„Die schlafen.“ Sabrinas Stimme klingt gedämpft. Sie hat sich den Mundschutz umgelegt.

Im Dachgeschoss irrende Staubkörner reizen meine Nase. Leidige Stauballergie. Diesen unheilvollen Virus, wie er zurzeit kursiert, fangen wir uns nicht ein. Sabrina schützt sich gut, die Kleinen dürfen nicht raus und ich muss wohl immun sein.
Mein Handy klingelt. Unterdrückte Nummer. „Ja …“, grunze ich.
„Ich bin’s.“
„Du schon wieder. Lass mich in Ruhe.“
„Hör mir nur einmal zu! Der Virus breitet sich aus. Ihr müsst zu uns, sofort!“
„Ja, und dann?“ Ich werde lauter. „Ich musste meine Heimat schon mal aufgeben, als der große Schaufelradbagger kam. Vater hat bis zum Ende um den alten Hof gekämpft, hat für seine Familie gekämpft. Wenn er noch lebte, würde er sich nicht wieder vertreiben lassen!“ Eine Träne vermischt sich mit dem Schweiß auf meiner Wange. „Dir war ja alles egal. Hast auf Biotech und Genetik gemacht und dich hinter deinen Mikroskopen versteckt. Hältst dich für was Besseres, werter Herr Doktor! Dabei habt ihr uns ja alles eingebrockt!“
„Verstehe doch! Es geht nicht um den Hof. Es geht um euer Leben!“
„Wir bleiben hier! Bis zum Ende. Für Vater.“ Ich schaue nach draußen. Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt. Nur die Hartgesottenen sind geblieben oder die, die nichts mehr zu verlieren haben. Und Viehkadaver. Irgendeiner hat die Außenrolladen und die Wände besprüht – ‚Das Ende naht’ und all so apokalyptische Sprüche.
„Ihr müsst zum Sammellager nach Gladbach. Habt ihr noch Benzin? Sonst geht zu Fuß. Haltet euch von den großen Straßen fern. Ich besorge euch alle Papiere, bringe euch nach Köln. Ihr bekommt Kategorie I, wenn ihr Glück habt sogar II. Besser so, als …“
„Besser als was?“
„Sie werden Kleinenbroich … evakuieren!“ Seine Stimme überschlägt sich. „Und die anderen verseuchten Dörfer.“
„Wir bleiben hier, Herr Doktor! Keiner nimmt mir die Kinder weg. Oder den Hof. Ich pfeife auf Sammellager. Auf Isolierstation. Auf deine Seuche, die Hitze. Ich setz mich gleich auf die Terrasse, dreh mir ‘ne Tüte und genieße die Sonne.“
„Sei doch vernünftig. Wir haben Medizin.“
„Ihr werdet nie ein Gegenmittel finden. Irgendwann werden alle krepieren.“
„Verbarrikadiert euch. Wir …“
Ich werfe das Handy aus dem Fenster und wundere mich über den Geruch frisch gemähten Grases. Gegenüber bewässert der völlig vermummte Kloeters seinen Rasen. Was macht der sich die Mühe?
Drei Gestalten versuchen, sein Gartentor aufzuhebeln. Einer, der mich an unseren Wirt Verhoeven erinnert, steigt über den Zaun und reißt sich dabei die Hose ein. Die beiden anderen, die ich oft beim Verhoeven kiffen gesehen habe, folgen ihm. Ich habe verdammt nochmal ihre Namen vergessen.
Kloeters ist aufmerksam geworden und dreht sich um. Die drei völlig high Erscheinenden wanken auf ihn zu.
„Verschwindet, ihr Suffköppe“, brülle ich und schmeiße das erstbeste Buch hinunter, das ich im Regal unter dem Fenstersims finde. Sonnenstrahlen reflektieren am goldenen Einband. Die Bibel landet vor den Füßen des Dritten. Er hebt sie auf und schaut auf das Kreuz. Es hilft nichts: Aus toten Augen starrt er mich an und humpelt dann weiter.
Kloeters hat sich ins Gartenhäuschen verbarrikadiert. Verhoeven rüttelt an der Tür, schnappt sich einen Spaten und schlägt das kleine Glasfenster ein. Der zweite hämmert gegen das Haus, bis seine Hände bluten; der Ungläubige schlägt mit der Bibel die Regenrinne ab.
Verhoeven attackiert mit dem Spaten das Häuschen. Holzsplitter sausen ihm um die Ohren. Einer, so groß wie ein Schuh, bleibt in seinem Auge stecken. Unbeirrt verrichtet er sein Werk weiter. Die beiden anderen stoßen die Regenrinne durch das Fenster und versuchen wohl, Kloeters mit dem stahlummantelten Ende aufzuspießen.
Was soll ich tun? Und wo bleibt Sabrina? Ich muss runter!

In der Haustür bleibe ich stehen. Die dichte Hecke dämpft Kloeters’ Schreie. Ich muss Sabrina finden, darf nicht so weit vom Haus weg. Die Kinder. Aus ihrem Zimmer war kein Laut zu hören. Wie lange habe ich schon nicht nach ihnen geschaut?
Dann ein ohrenbetäubendes Poltern; ein letzter Schrei. Jetzt riecht es nach Benzin. Ich ahne Fürchterliches. Mehrere Zündungsversuche, bis der Rasenmähermotor bedrohlich aufjault. Ich halte meine Ohren zu.
Sabrina stolpert heran. Sie hat einen Gummistiefel verloren, ihr Rock ist eingerissen, der Mundschutz klebt an der Stirn. Ihre Haut ist rot; die Augen weit geöffnet, starr wie die einer Puppe. „Was ist passiert?“ Schweigen. Blut fließt ihr ins Gesicht. „Sag’ doch was!“ Dasselbe Schweigen. Apathisch steht sie da.
Ich schiebe sie in den Flur, lehne sie an die Wand und drehe mich noch einmal um. Der Rasenmäher ist verstummt. Hinter der Hecke ist Gestöhne zu hören.

In der Stube hieve ich Sabrina auf ihren Lieblingssessel, tupfe mit einem Taschentuch über ihre Bisswunde. Sabrina sieht nicht so aus, als würden ihr der Biss oder die herunterhängenden Hautfetzen an den Armen was ausmachen. „Sabrinchen! Was ist passiert?“ Es ist, als würde ich eine Antwort von einem ausgestopften Tier verlangen. Sabrina schließt die Augen. „Halt durch!“
Ich patsche ihr auf die Wange. Noch einmal. Fester. Sie reißt die Augen auf, packt meine Linke und verbeißt sich in sie. Ich stoße sie auf den Sessel zurück.
Plötzlich springt sie auf und umspannt mit beiden Händen meine Gurgel. Wie im Reflex ramme ich ihr ein Knie in den Magen. Sie landet auf dem Boden. Wir werden später wohl doch in die Stadt zum Arzt müssen, denke ich, als ich das Blut sehe, das aus ihrem Hinterkopf fließt und unschöne Muster auf den Fliesen hinterlässt.
Unbeeindruckt versucht Sabrina, sich aufzustützen. Ich presse ihr ein Fuß auf die Brust, drehe mich zum Schrank. Beinahe verliere ich das Gleichgewicht, als sie an meinem Fuß zerrt. Ich schüttle die Hände wie einen lästigen Köter ab und verstärke den Druck; sie keucht immer lauter.
Mit einer Hand wühle ich in der Schublade, bis ich zwei Stricke gefunden habe. Ich setze mich rittlings auf Sabrina und schlage so lange mit der Faust auf ihr Gesicht ein, bis sie fast ohnmächtig wird. Endlich erschlaffen ihre Glieder. Mir gelingt es, ihre Arme und Beine zu fesseln. Ich hoffe, dass die Kinder nicht von ihren unartikulierten Lauten oder dem Fluchen wach werden, und stopfe ihr schließlich Taschentücher in den Mund.
„Sabrinchen …“, wimmere ich. Erst jetzt bemerke ich, dass sie mir ein Stück Fleisch aus der Hand herausgebissen hat. Sie schaut mich wie eine vom Teufel Besessene an. Ich überlege, ob ich ihr zum Ruhigstellen mit dem Rutenbesen einen überbraten soll.
Was für Gedanken habe ich? Wieso tue ich das meiner Frau an?
Woher hat sie diese Kraft? Und seit wann flucht das Miststück so und beißt mich?
Aus dem Kinderzimmer höre ich keinen Laut. Den Kindern geht es gut. Wie soll ich ihnen erklären, dass ich ihre Mama geknebelt und sie ans Schlafzimmerbett gefesselt habe?
Ich stecke mir einen Joint an, den ich in Sabrinas Rocktasche gefunden habe, und überlege die nächsten Schritte.
Draußen wird es laut. Durch das Oberlicht der Tür sehe ich dutzende Menschen in sämtliche Richtungen laufen. Ich erkenne nicht, wer Gejagter oder Jäger ist.
Geräusche von Rotoren; dünne, trockene Äste an den Bäumen brechen ab, fegen über die Straße. Der Boden bebt, als führe ein Mähdrescher durch mein Haus.
Sirenengeheule, Megaphonrufe.
Befehle und Kommandos. Panisches Geschrei. Vereinzelt fallen Schüsse.
Keine Kommandos mehr, nur noch Schüsse. Schüsse.
Irgendetwas explodiert.
Mein Kopf dröhnt. Pochende Schmerzen. Ich spüre meine Gliedmaßen nicht. Zuerst fällt das Hasch auf die Fliesen, dann mein Körper.

Ich nehme stumpfe Schritte und Gemurmel wahr. Rieche noch den süßlichen Duft meines Shits, der irgendwo neben mir liegen muss. Aus trüben Augen erkenne ich weiße Gestalten, die sich über mich beugen. Kleine Sterne grellen auf. Mir ist es völlig egal, dass die Engel mich in meiner Unterwäsche gefunden haben. Hauptsache, sie kommen mich holen. Und meine Frau. Und unsere Kinder.
Glubschaugen hinter Glas begaffen mich. Ich sehe Schläuche, höre rhythmisches Atmen. Handschuhe zerreißen mein Unterhemd. Mir wird eine Spritze in die Herzgegend gestoßen. Panik steigt in mir auf. Die Aliens wollen mich töten.
Zuerst wird es warm. Schließlich kalt. Meine Augen zucken letztmalig. Ich werde müde.
Jemand sagt: „Am Bett gefesselt haben wir eine Frau gefunden. Kategorie 0. Was soll mit dem Mann geschehen?“
„Labor! Sehen Sie sich doch seine Haut an. Unversehrt, zart wie ein Babypopo. Und die Wunde! Fast wieder verheilt …“ Dann flüstert die gleiche, mir seit Kinderzeiten vertraute Stimme: „Womöglich haben wir es gefunden.“ Eine warme Hand streichelt meinen Kopf. „Und jetzt alle raus! Höchste Sicherheit beim Abtransport!“
Ich werde hochgehoben. In meinem Kopf herrscht ein großes Durcheinander. Mein Blut pulsiert, das Herz rast. Ich versuche, meinen Mund zu öffnen. Will was sagen.
Jetzt höre ich eine andere Stimme: „Aber das Familienfoto … da unter dem Kruzifix … Was ist mit den beiden Kindern? Sollen wir sie nicht suchen?“
„Nein.“
„Aber, Herr Doktor …“
„Paul und Emilia haben wir schon vor Wochen rausgeholt.“

 

Hallo Wortkrieger,

probiere mit dieser kleinen apokalyptischen Geschichte mal ein neues Genre aus.
Ein Versuch ist es ja wert. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht ;)

Hoffe, ihr habt auch Spaß beim Lesen. :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey, GoMusic

Spannender Text, habe ich gerne gelesen. Stellenweise ist er ziemlich abgedreht, das hat mir gefallen.

Hat was von 28 Days Later und Konsorten. Da sind diese Infizierten, die verrückt werden, gegen Wände schlagen und selbst dann nicht aufhören, wenn ihnen Splitter in die Augen sausen. Natürlich kann man erst nicht nachvollziehen, warum sie es dermaßen auf den Kloe(ö?)ters abgesehen haben, aber als Sabrina zurückkehrt, wird klar, dass das Virus aus freundlichen Nachbarn Wilde macht. Diese Gefühl, dieses "was geht da ab?", das trägt natürlich zur Spannung bei, vor allem weil es dir gelingt, den Leser an einem guten Zeitpunkt aufzuklären. Nicht zu früh, um die Spannung zu killen, nicht zu spät, um den Leser mit Verwirrung zu vergraulen.

Der Kampf mit der Frau ist vielleicht eine Spur zu nüchtern geschrieben. Ich meine, dein Prot wird von seiner Frau gebissen, gewürgt, fesselt dann die Mutter seiner Kinder; das ist harter Tobak, liest sich aber wie ein Aufzählung. Ein bisschen mehr Gefühle und Gedanken, das würde der Charaktrisierung des Protas hier guttun. Anderseits passt diese unaufgeregte Einstellung gut zum Text, zeichnet den Prot auch. Er bleibt ruhig, wirkt so, als sei ihm alles mehr oder weniger egal. Passt auch gut zum Vernachlässigen der Kinder, diese Scheißdrauf-Einstellung.

Das bringt mich zu der Frage, wie dein Prot nicht bemerken konnte, dass seine Kinder seit Wochen weg sind. Ich meine, so bekifft kann man ja nicht sein, oder? Das hab ich nicht so ganz verstanden, wenn ich ehrlich bin, aber das soll jetzt keine Kritik sein, ich grüble in Ruhe nochmal nach. Ich habe dann nochmal den Dialog mit dem Bruder gelesen, weil ich das Gefühl hatte, die hätten da auch über die Kinder geredet. Dem war nicht so. Geschickt gemacht, GoMusic. ;)

Wahrscheinlich steckt sich Sabrina gerade die restlichen Strähnen unter die ausgeblichene Baseballmütze, als sie hoch ruft: „Gehe was zu rauchen holen.“
„Aber bleib’ schön im Schatten, Süße! Und creme dich gut ein!“
„Paul und Emilia schlafen im Kinderzimmer.“ Eine gedämpfte Stimme. Sie hat sich den Mundschutz umgelegt.

Ruft sie mit hoher Stimme oder ruft sie eine Treppe o.Ä herauf? Wird nicht ganz klar, aber ich würde das hoch einfach weglassen.

Ist die gedämpfte Stimme die einer dritten Person? Da war ich kurz verwirrt; schreib doch, Sabrinas Stimme klang gedämpft, dann ist die Verwirrung weg.

„Suche nur den alten Sonnenschirm und bin gleich wieder unten.“

Ein sage ich täte hier gut.

Im Dachgeschoss irrende Staubkörner reizen meine Nase.

Irren finde ich etwas unpassend, so als hätten sich die Staubkörner verlaufen. Mein Vorschlag: schwebende. Klänge auch schöner, aber wie gesagt, ist nur ein Vorschlag. ;)

Sabrina schützt sich gut und die Kinder bleiben im Kinderzimmer.

Unschöne Doppelung. Vielleicht: Sabrina schützt sich gut und die Kleinen bleiben im Kinderzimmer.

Ihr Weißkittel seid Schuld.

schuld

Die beiden anderen, die ich oft beim Verhoeven Kiffen gesehen habe, folgen ihm.

kiffen

„Verschwindet! Lasst den alten Kloeters in Ruhe, ihr Suffköppe!“, rufe ich und schmeiße das erstbeste Buch herunter, das ich im Regal unter dem Fenster finde.

hinunter

Guck mal, ob du ein paar Ausrufungszeichen loswerden könntest. Hier zum Beispiel könntest du es wegen dem rufe ich weglassen. Es sind ne Menge im Text - wird ja auch viel geschrien -, aber ich finde, Aufrufungszeichen sollte man nur einsetzen, wenn es unabdinglich ist.

Die Bibel landet vor den Füssen des Dritten.

Füßen. Du bist doch kein Schweizer, oder? Bei Straßen hast du das ß drin.

Ein Anderer antwortet.

anderer


Alles in allem ein guter Text. Da ist Dampf drin, der ist souverän geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Du könntest ruhig öfter apokalyptische Texte schreiben, finde ich. Ich hatte definitiv meinen Spaß.

Liebe Grüße,
gibberish

 

Hallo GoMusic.

Dankeschön für die Veröffentlichung der Geschichte.
Puh, es passiert in den kurzen Text echt viel und manchmal hatte ich das Gefühl, es ist an der Grenze zum Hektisch werden.
Den Vergleich mit den “28...“ Filmen kann ich auch bestätigen, war das Absicht, oder hast du dir vorher die Filme angeguckt bzw bist du ein Fan davon?
Die Geschichte ist natürlich nicht neu und du hast bestimmt auch nicht vorgehabt, dass Genre neu zu erfinden.
Für mich bleibt als Fazit:
Mir hat es unterm Strich gefallen und ich würde mich sogar über eine weitere Geschichte, innerhalb dieser verseuchten Welt, freuen.

Lg
MyStoryWorld

 

Hej GoMusic,

solche Geschichten muss man lesen können. Zum einen sich auf diese Endzeitstimmung in kurzer Zeit einzulassen, zum anderen dazu Städtenamen wie "Kleinenbroich" hinzunehmen.

Dieses ganze Gerauche, die bekifften und besoffenen Leute, Blut und Wahnsinn, Sirenen, dies das, ist schon eine mächtige Ansage auf so kleinem "Raum". Denn bevor "meinereins" in solch' Story drin ist, ist sie auch schon zu Ende. :shy:

Irgendwie hat mich das Wort "Gegenmittel" gestört. Klingt so banal in in diesem Szenario. (Wirkstoff?)

Der Schluss ist heftig. Horror, dieser Realitätsverlust. Richtig gut!

Mal ein anderes Leseerlebnis, erinnert mich an den Text "happy Hour" von eisenmann, so gefühlsmäßig.

Freundliche Grüße, Kanji

 

Hey, gibberish,

vielen Dank, dass du meinen Text gelesen und kommentiert hast.

Spannender Text, habe ich gerne gelesen. Stellenweise ist er ziemlich abgedreht, das hat mir gefallen.
Das freut mich sehr. :)

Diese Gefühl, dieses "was geht da ab?", das trägt natürlich zur Spannung bei, vor allem weil es dir gelingt, den Leser an einem guten Zeitpunkt aufzuklären. Nicht zu früh, um die Spannung zu killen, nicht zu spät, um den Leser mit Verwirrung zu vergraulen.
Puh. Da bin ich ja froh, den richtigen Moment der „Auflösung“ gefunden zu haben. Hatte lange darüber nachgedacht.

Anderseits passt diese unaufgeregte Einstellung gut zum Text, zeichnet den Prot auch. Er bleibt ruhig, wirkt so, als sei ihm alles mehr oder weniger egal. Passt auch gut zum Vernachlässigen der Kinder, diese Scheißdrauf-Einstellung.
Ja, das sollte auch genau so eine „Scheiß-Drauf-Einstellung“ sein. Er spricht ja auch noch vom „bequemen Sessel“, so, als hätte er nicht alles richtig realisiert bzw. das Ausmaß nicht erkannt.

Ich habe dann nochmal den Dialog mit dem Bruder gelesen, weil ich das Gefühl hatte, die hätten da auch über die Kinder geredet. Dem war nicht so. Geschickt gemacht, GoMusic.
Ja, das mit den Kindern lässt unterschiedliche Sichtweisen zu.

ich grüble in Ruhe nochmal nach.
Ich habe da natürlich meine eigene Intention bzgl. des Verbleibes der Kinder, würde aber gerne wissen, wie es ankommt.
Bin mal gespannt, ob es noch andere Kommentare bzgl. der Kinder gibt.

Die Fehler(chen) habe ich sofort ausgebessert. Danke auch für deine Verbesserungsvorschläge.

Alles in allem ein guter Text. Da ist Dampf drin, der ist souverän geschrieben und lässt sich flüssig lesen.
Super!

Hat was von 28 Days Later und Konsorten.
Dieser Vergleich gefällt mir. Habe diesen Film mal vor Jahren gesehen. Und ich fand ihn super! Sonst habe ich keine Zombie-Filme und außer Mad Max auch keine Endzeitfilme oder –serien gesehen oder gelesen. Kann mich zumindest nicht erinnern. Fange jetzt aber damit an.

Du könntest ruhig öfter apokalyptische Texte schreiben, finde ich. Ich hatte definitiv meinen Spaß.
Okay, werde ich machen. :thumbsup:


Vielen, lieben Dank nochmals.

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Hallo MyStoryWorld,

dir auch vielen Dank für deine Zeit und deinen Kommentar. :)


Den Vergleich mit den “28...“ Filmen kann ich auch bestätigen, war das Absicht, oder hast du dir vorher die Filme angeguckt bzw bist du ein Fan davon?
Wie schon oben anmerkt, habe ich den Film gesehen. Ist aber Jahre her und was genau drin vorkam, weiß ich nicht. Habe beim Schreiben auch an keinen Film oder so gedacht, sondern „einfach drauf los“ geschrieben.

Mir hat es unterm Strich gefallen und ich würde mich sogar über eine weitere Geschichte, innerhalb dieser verseuchten Welt, freuen.
Danke dafür. :thumbsup:


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Hallo Kanji,

danke für deinen Kommentar. :)

Städtenamen wie "Kleinenbroich"
Warum sollte so etwas auch immer nur in den USA passieren und nicht um die Ecke in einem beschaulichen Dorf in Deutschland? :D
Da passt die Wahl auf den Niederrhein auch ganz gut, da sie ja früher schon mal wegen Tagebau ihre Heimat aufgeben mussten (Dorf-Umsiedlungen im Niederrhein).

Denn bevor "meinereins" in solch' Story drin ist, ist sie auch schon zu Ende.
Das nehme ich jetzt mal als Lob auf, dass du gerne noch weiter gelesen hättest. :D

Irgendwie hat mich das Wort "Gegenmittel" gestört. Klingt so banal in in diesem Szenario. (Wirkstoff?)
Das ist an und für sich eine gute Idee. Aber das Wort „Gegenmittel“ verwendet ja nur der Prota, und nicht sein Bruder, der Arzt, der nur „haben wir es gefunden“ sagt. Der Arzt würde womöglich „Wirkstoff“ sagen und nicht „Gegenmittel“. Ich denke, aus der Sicht des Nicht-Doktors passt der Begriff „Gegenmittel“ schon, weil der so geläufig bzw. in diesem Zusammenhang / als womöglich Betroffener einem als erstes einfällt.
Vielleicht gibt es dazu ja noch andere Meinungen.

Der Schluss ist heftig. Horror, dieser Realitätsverlust. Richtig gut!
Danke dafür. :thumbsup:

Mal ein anderes Leseerlebnis, erinnert mich an den Text "happy Hour" von eisenmann, so gefühlsmäßig.
Dann muss ich das mal nachholen, und die Story vom Eisenmannunbedingt lessen.

Danke nochmals.

Wünsche euch einen schönen Tag.
Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic

Wahrscheinlich steckt sich Sabrina gerade die restlichen Strähnen unter die ausgeblichene Baseballmütze, als sie hoch ruft: „Gehe was zu rauchen holen.“
„Aber bleib’ schön im Schatten, Süße! Und creme dich gut ein!“

Das ist mal eine interessante Idee. In einer Welt voller Gefahren werden die konsequent ignoriert, bis man darin untergeht. Wenn man bedenkt, dass sie in einer apokalyptischen Welt leben, dann ist diese Verabschiedung mehr als lapidar und der Hinweis auf die Sonnencreme beinahe lächerlich. Draußen rennen Horden von Verrückten umher, die andere Menschen abschlachten, und die einzige Sorge des Erzählers ist es, dass sich seine Partnerin eincremt.

Woher kommt dieser Realitätsverlust? Als Erklärung bietest du uns die Drogen an.

Eine Sommererkältung oder diesen ‚unheilvollen‘ Virus, wie er zurzeit kursiert,

Dann ist es auch konsequent, die Anführungszeichen zu setzen - signalisieren sie doch, dass der Erzähler den Virus unterschätzt, überhaupt nicht ernst nimmt. Ich hab das zunächst nicht so gelesen, aber eigentlich ist es nur konsequent. Mir wird nur nicht ganz klar, woher diese Borniertheit kommt.

Mein Handy klingelt.

In der Apokalypse?

Wir mussten schon Mal unser Land aufgeben,

schon mal

Du erzählst sehr reduziert hier. Auf der einen Seite ist es nicht zu wenig, du lieferst die passenden Stichworte, dass man die Verbindung zum Anrufer versteht und auch die Motivation des Erzählers, in seinem Haus zu bleiben. Auf der anderen Seite hättest du hier aber auch mehr erzählen dürfen, für meinen Geschmack. Die kurze Erwähnung des Vaters, so in diesem Kontext wirkt das ein wenig zu sehr als Information für den Leser. Interessant fand ich die Einteilung in Kategorien, auch darüber hätte ich gerne mehr erfahren.

Ich schaue nach draußen. Vertrocknete Felder; verdorben, vergiftet. Heruntergelassene Rollläden, zugenagelte Fenster und Türen. Eine Geisterstadt. Nur die Hartgesottenen sind geblieben oder die, die nichts mehr zu verlieren haben. Und die Viehkadaver. Irgendeiner hat die Außenrolladen und die Wände besprüht – ‚Das Ende naht’ und all so apokalyptische Sprüche.

Das gefällt mir gut. So entfaltet die Geschichte ihre Wirkung, man bekommt als Leser dann auch ein Gespür für die Umgebung und die Stimmung. Ich mag das vor allem bei apokalyptischen Welten, die kann man unheimlich düster und hoffnungslos beschreiben (wenn du wissen willst, was ich meine, kannst du ja mal "Die Straße" von Cormac McCarthy lesen). Das kommt mir bei deiner Geschichte ein wenig kurz, also der ganze Kontext wird da wenig beschrieben - aber es ist auch keine "typische" apokalyptische Geschichte, wo es ja um Gefahren, den Schutz davor und das Überleben geht - diese Aspekte blendest du weitestgehend aus, weil der Erzähler die Gefahr ja zumindest anfangs nicht wahrnimmt.

„Ich pfeife auf Sammellager oder Isolierstation. Auf deine Seuche, die Hitze. Ihr Weißkittel seid schuld. Uns geht’s gut. Ich setze mich gleich wieder auf die Terrasse, dreh‘ mir `ne Tüte und genieße die Sonne.“

Das ist schon eine komplette Verkennung der Realität. Da hätte mich schon interessiert, worauf dieses Verhalten gründet - nachher bei dem Angriff will er ja bspw. auch Hilfe rufen. Also welchen Kenntnisstand hat er zu diesem Zeitpunkt von dem Virus? Weiß er es nicht besser oder will er es nicht besser wissen?

Er stellt den Schlauch ab, dreht sich um und sieht die drei über das matschige Beet auf ihn zu wanken.

zuwanken

Es gibt also auch fließendes Wasser - und auch Strom, Mobilfunk ... das hat mich beim Lesen gestört, so richtig apokalyptisch ist das nicht. Dass der Erzähler den Sonnenschirm vom Dachboden holt und sich auf die Terrasse setzen will schiebe ich noch auf seine gestörte Wahrnehmung - aber auch der Nachbar, steht seelenruhig im Garten und gießt seine Pflanzen, wo doch überall tödliche Gefahr lauert (wie er selbst erfahren muss, und der Erzähler ja auch). Also nicht nur den Virus, sondern auch durch die Infizierten. Aber vielleicht ist das zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht bekannt.

meine Fusel- und Krautvorräte seien an dem trostlosesten und außerdem kühlsten Ort des Dorfes am besten versteckt – unterm Altar, bewacht vom Mann am Kreuze.

Warum ist das nicht einfach im Keller, warum in der Kirche?

rufe ich und schmeiße das erstbeste Buch hinunter, das ich im Regal unter dem Fenster finde.

Das ist nun wirklich absurd, ein Buch zu werfen. Da musste ich an Shaun of the Dead denken, wie sie Schallplatten auf die Zombies werfen :D

Sie schaut mich wie eine vom Teufel Besessene an und grinst diabolisch.

Teufel - diabolisch - das ist doppelt.

Sollen wie sie nicht suchen?

wir

Also - ich finde es wirklich einen interessanten Ansatz, den Erzähler die Gefahren verkennen zu lassen. Das zieht sich auch beim Angriff seiner Frau weiter durch, das ist ja auch ziemlich distanziert beschrieben, mit einigen flapsigen Formulierungen, aber von Angst, Panik, Hoffnungslosigkeit ist da keine Spur. Es ist keine düstere Geschichte, wie viele andere, die in der Apokalypse spielen.

Auf der anderen Seite fehlt mir aber etwas der Hintergrund dazu. Warum sehen der Erzähler und seine Frau die Gefahren nicht? Klar, du erwähnst immer wieder den Drogenkonsum, aber auf der anderen Seite sorgen sie sich ja auch um ihre Kinder, obwohl sie nicht einmal bemerkt haben, dass sie seit Wochen nicht mehr in ihrem Zimmer sind. Also das ist eine völlig entrückte Wahrnehmung. Man könnte jetzt meinen, der Erzähler ist durchgedreht und lebt in seiner eigenen Wirklichkeit - aber seine Frau mit ihm? Und er spricht ja auch rational mit dem Bruder, will auch Hilfe für den Nachbarn rufen, als dieser angegriffen wird - das ist ein wenig ein Hin und Her, da hätte ich mir eine klarere Linie im Text gewünscht.

Sonst hab ich das aber gern gelesen. Das ist flüssig, ohne Stolperer, ich fand das interessant, und ja, wie du siehst, hätte ich gerne mehr davon gehabt.

Grüsse,
Schwups

 

Servus GoMusic!

Kritiken sollen immer positiv beginnen, deshalb hier ein dickes Lob für das gelungene Szenario. Mir gefällt, wie du eine (Post-)Apokalypse in Deutschland inszenierst. Kann da nur zustimmen, dass solche Geschichten nicht immer in den USA spielen müssen. Kleinenbroich ist da schon ein sehr passender Ort.
Sehr schön ist auch, wie lakonisch deine Hauptfigur agiert, ob es nun sein Charakter ist oder an den vielen Joints liegt.
Amüsant ist die Szene mit der fliegenden Bibel. Ob sie nun den Infizierten trifft oder vor ihm landet, ergibt sich ein humoristisches Element, dass in einem guten Kontrast zur eigentlichen Situation steht.
Im weiteren Verlauf darf sich der Leser selbst ausmalen, wie es dem Nachbar mit dem Rasenmäher an den Kragen geht. So ergab sich für mich beim Lesen ein fieses Bild im Kopf, aber nur kurz und es hat mich nicht zu sehr abgeschreckt. Bin nämlich nicht unbedingt der Freund von Slasher-Literatur und -filmen. Aber so wie du es aufgebaut hast, finde ich es sehr stimmig.
Die Kampfszene mit der Frau des Protagonisten hätte für mich ruhig einen kleinen Tick länger und intensiver ausfallen können.
Zum Ausklang: Bei mir blieb auch, wie bei gibberish, die Frage offen, warum das Fehlen der Kinder über Wochen hinweg nicht bemerkt wird. Aber das ist ja nur eine Kleinigkeit. Ansonsten, Hut ab, in dem Setting könnte ich mir gut noch die ein oder andere Geschichte vorstellen. Danke für´s Schreiben!

Gruß
der Lars

 

HeyHo GoMusic!

Eine Apokalypse-Story ist immer gut - jedenfalls für meinen Geschmack. Insofern hat mich das schon mal sehr positiv eingestellt. Deine Geschichte ist gut, spannend und flüssig erzählt. Du kannst den Spannungsbogen gekonnt aufbauen. Die latente Bedrohung durch den (oder doch "das"? Ich kapier das irgendwie nie!;)) Virus sorgt für die bedrohliche Hintergrundatmosphäre. Ebenso die angedeuteten Erklärungen und Stufen der Quarantäne/Klassifizierung/Bio-Gefahr/what-ever lassen die Geschichte bedrückend werden, ohne in die billige Effekt-Trickkiste zu greifen.
Ok, das Gespräch zwischen deinem Prot und seinem Bruder, dem Doktor, fand ich ein bisschen zu erklärend und eine Spur zuviel "Telling", aber es ist ja immer recht schwer, eine Rahmenhandlung zu erklären, ohne fast immer zwangsläufig erklärend zu werden.

Die Action- bzw. Kampfeinlage war auch spannend, obwohl der Holzsplitter im Auge des 28-days-later-Zombies natürlich eine nette kleine Trash-Splatter-Einlage war. Aber hey - ich bin der Letzte, der mit Trash und Splatter ein Problem hat:D!

Das Ende hingegen fand ich jedoch etwas zu vage - war der "Doktor" jetzt sein Bruder? Und hat er wochenlang in nem Koma oder so was gelegen? Da hätte ich mir etwas mehr Erklärung gewünscht.

Insgesamt aber gerne gelesen.;)

Viele Endzeit-Grüße vom Eisenmann

 

Hallo Schwups,

danke für deine Zeit und deinen Kommentar. :)

Das ist mal eine interessante Idee. In einer Welt voller Gefahren werden die konsequent ignoriert, bis man darin untergeht.
Ja, genau. :thumbsup:

Woher kommt dieser Realitätsverlust? Als Erklärung bietest du uns die Drogen an.
Drogen sind ein Teil der Antwort.
Es ist das Festklammern des Protagonisten. Sei es an seine Heimat, an seine Werte, an was auch immer. Er hat ja schon mal seine Heimat aufgeben müssen und dem großen Schaufelradbagger weichen müssen. Noch einmal will er sich nicht vertreiben lassen. Nicht von einer Klimakatastrophe und später auch nicht von infizierten, wilden Horden. :hmm:

„Eine Sommererkältung oder diesen ‚unheilvollen‘ Virus, wie er zurzeit kursiert,"

Dann ist es auch konsequent, die Anführungszeichen zu setzen - signalisieren sie doch, dass der Erzähler den Virus unterschätzt, überhaupt nicht ernst nimmt. Ich hab das zunächst nicht so gelesen, aber eigentlich ist es nur konsequent. Mir wird nur nicht ganz klar, woher diese Borniertheit kommt.

Er denkt, es gäbe keinen Grund, zu gehen. Ihm geht es ja gut (wie wir am Ende erfahren), seine Frau wird sich schon nichts einfangen (sie cremt sich ja gut ein und geht immer im Schatten) und die Kinder lassen sie erst gar nicht raus.
Ist es Dummheit, Arroganz, Stolz, Trotz, Bekifftheit? Gestörte Wahrnehmung? Das „es-nicht-wahrhaben-wollen“, das „bereits-verloren-haben-Gefühl“? Vielleicht alles zusammen?

Auf der anderen Seite hättest du hier aber auch mehr erzählen dürfen, für meinen Geschmack. Die kurze Erwähnung des Vaters, so in diesem Kontext wirkt das ein wenig zu sehr als Information für den Leser.
Guter Hinweis. Ich mache mir hierzu mal Gedanken. Es wäre wirklich gut, hier ein paar Hinweise zu geben, damit man sieht, warum er unbedingt bleiben will. Halte dich auf dem Laufenden.

” Mein Handy klingelt. „

In der Apokalypse?

Jede Apokalypse beginnt in einer Zeit, in der es noch Strom, Telefon und fließend Wasser gibt. :lol:

Interessant fand ich die Einteilung in Kategorien, auch darüber hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich hatte darüber auch schon nachgedacht, fand dann aber, das wäre zu viel Telling. So bleibt es etwas vage, jeder kann sich aber etwas drunter vorstellen.

“ meine Fusel- und Krautvorräte seien an dem trostlosesten und außerdem kühlsten Ort des Dorfes am besten versteckt – unterm Altar, bewacht vom Mann am Kreuze.“

Warum ist das nicht einfach im Keller, warum in der Kirche?

Sehr guter Hinweis. Habe ich angepasst:
… versteckt – unterm Altar, bewacht vom Mann am Kreuze. Jetzt ärgere ich mich, keinen Keller zu haben.

Das ist nun wirklich absurd, ein Buch zu werfen. Da musste ich an Shaun of the Dead denken, wie sie Schallplatten auf die Zombies werfen
Diesen kleinen Spaß musste ich einbauen. Passt ja, wie ich finde, gut zum trostlosesten Ort (der Kirche). :lol:

der Erzähler ist durchgedreht und lebt in seiner eigenen Wirklichkeit - aber seine Frau mit ihm?
Sie ist halt eine Frau, die ihrem starken Mann vertraut. Der Mann kümmert und sorgt sich ja um sie. :shy:

Und er spricht ja auch rational mit dem Bruder, will auch Hilfe für den Nachbarn rufen, als dieser angegriffen wird - das ist ein wenig ein Hin und Her, da hätte ich mir eine klarere Linie im Text gewünscht.
Das rationale Gespräch mit dem Bruder, dem Doktor, der ja an Allem (mit)schuld sein soll, ist so etwas wie das Zeigen der eigenen Stärke („komme ohne dich zurecht“) oder vielmehr Selbstschutz, das Einreden, dass man alleine klar kommt.

Sonst hab ich das aber gern gelesen. Das ist flüssig, ohne Stolperer, ich fand das interessant, und ja, wie du siehst, hätte ich gerne mehr davon gehabt.
Danke dafür und auch für den Buch-Tipp.

Wünsche dir einen schönen Tag.


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Hallo lars und Eisenmann,

über eure Kommentare habe ich mich auch sehr gefreut.
Ihr habt jeder interessante Hinweise gegeben, über die ich jetzt nachdenke.
Melde mich später.

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo lars,

vielen Dank für deine Zeit und deinen Kommentar. :)

Kritiken sollen immer positiv beginnen
Huch, da hatte ich zunächst ein dickes, böses Ende erwartet … :shy:

Amüsant ist die Szene mit der fliegenden Bibel. Ob sie nun den Infizierten trifft oder vor ihm landet, ergibt sich ein humoristisches Element, dass in einem guten Kontrast zur eigentlichen Situation steht.
Ja, das war der humoristische Beitrag …

Im weiteren Verlauf darf sich der Leser selbst ausmalen, wie es dem Nachbar mit dem Rasenmäher an den Kragen geht.
… und das der "horroristische" :lol:

Die Kampfszene mit der Frau des Protagonisten hätte für mich ruhig einen kleinen Tick länger und intensiver ausfallen können.
Länger vielleicht ja.
‚Intensiv‘ im Sinne von brutaler oder wie meinst du das, lars?
Ich denke eher nicht. Die Reaktion von Tommy soll nicht die Gelassenheit im Sinne von „ich wehre mich, tue meinem Schatz dabei aber nicht weh“ verlieren.

Zum Ausklang: Bei mir blieb auch, wie bei gibberish, die Frage offen, warum das Fehlen der Kinder über Wochen hinweg nicht bemerkt wird. Aber das ist ja nur eine Kleinigkeit.
Wie angedeutet, kann es da verschiedene Interpretationsmöglichkeiten geben. Es soll sich aber eigentlich in der Fantasie des Lesers abspielen.
Eine mögliche Antwort wäre, dass er und seine Frau sie schlichtweg vergessen haben und nicht mitbekommen haben, dass „die anderen“ sie bei einem vorherigen Evakuierungsversuch schon rausgeholt haben.
Aber wie gesagt denke ich, dass das in der Story nicht so genau rauskommen soll (bzw. als Autor nicht geschrieben werden muss). :Pfeif:

Ansonsten, Hut ab, in dem Setting könnte ich mir gut noch die ein oder andere Geschichte vorstellen. Danke für´s Schreiben!
Vielen Dank dafür. ;)


Hallo Schwups,

Ich möchte jetzt auf deinen Punkt zurückkommen:

Die kurze Erwähnung des Vaters, so in diesem Kontext wirkt das ein wenig zu sehr als Information für den Leser. Interessant fand ich die Einteilung in Kategorien, auch darüber hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich habe über den Vater und die Kategorien nachgedacht mit dem Ergebnis, dass „mehr“ hier tatsächlich „mehr“ sein kann.
Habe den Part angepasst und hoffe, dass es so nun ein wenig klarer wird, ohne zu viel ins Telling oder in den Infodump abzurutschen (was meinst du dazu, Schwups?):

„Hör mir nur ein einziges Mal zu. Die Temperaturen werden weiter steigen, der Virus sich ausbreiten. Ihr müsst zu uns, sofort!“
„Ja, und dann?“ Ich werde lauter. „Ich musste meine Heimat schon mal aufgeben, als der große Schaufelradbagger kam. Vater hat bis zum Ende um den alten Hof gekämpft, hat für seine Familie gekämpft. Wenn er noch lebte, würde er sich jetzt auch nicht vertreiben lassen.“ Eine Träne vermischt sich mit dem Schweiß auf meiner Wange. „Dir war ja alles egal. Du solltest den Hof ja nicht weiterführen, hast auf Biotech gemacht und dich hinter deinen Mikroskopen versteckt. Hältst dich wohl mit deiner Kategorie Vier für was Besseres, werter Herr Doktor? ‚Unverzichtbar‘. Pah. Wer hat uns das denn eingebrockt?“
„Verstehe doch! Es geht nicht um das Land, den Hof oder das Haus. Es geht um euer Leben!“

Liebe Grüße,
GoMusic


*** wird fortgesetzt ***

 

GoMusic

Länger vielleicht ja.
‚Intensiv‘ im Sinne von brutaler oder wie meinst du das, @lars?
Ich denke eher nicht. Die Reaktion von Tommy soll nicht die Gelassenheit im Sinne von „ich wehre mich, tue meinem Schatz dabei aber nicht weh“ verlieren.

Nicht im Sinne von Brutalität, da bin ich ein Fan davon, dass sich diese vor dem geistigen Auge des Leser von ganz alleine entwickelt. Ich dachte mir beim Lesen bzw. danach, dass das von dir geschilderte Kampfgeschehen in der Realität in sehr kurzer Zeit vorüber ist. Das Fesseln dürfte noch den größten Teil in Anspruch nehmen. Also Intensität im Sinne davon, dass es etwas mehr hin und her geht, bevor der Protagonist die Überhand gewinnt, seine Frau überwältigt und fesselt.

Grüße
Lars

 

Hallo GoMusic

Habe den Part angepasst und hoffe, dass es so nun ein wenig klarer wird, ohne zu viel ins Telling oder in den Infodump abzurutschen (was meinst du dazu, @Schwups?):

Ich denke, der Text gewinnt nicht viel durch den neuen Teil - verliert aber auch nichts. Viel mehr Informationen im Vergleich zur Vor-Version gibt es jetzt ja auch nicht, aber die bekommst du auch in diesem Dialog nicht unter. Wenn du mehr ins Detail gehen würdest, müsstest du eine andere Form wählen.

Prinzipiell ist es ok, dass der eine Bruder dem anderen an den Kopf wirft, sich für was Besseres zu halten und früh die Familie verlassen zu haben. Aber das sind Vorwürfe, die natürlich auch lange schwelen, die man vielleicht erst in einem finalen Streit-Höhepunkt dem anderen an den Kopf wirft. Hier geht es halt auch so schnell, noch bevor man überhaupt die Figuren richtig kennengelernt hat, eskaliert das gleich, dabei hat der eine nur gesagt, dass sie zusammenkommen müssen. Da ist noch überhaupt nicht klar, was eigentlich das Problem ist - sollen sie doch zum Bruder, wenn sie da in Schutz sind, ist doch gut.
Und wenn das dann so schnell eskaliert, dann klingt es schnell wie zum Leser gesprochen, einfach nicht mehr ganz authentisch.

Das ist der eine Grund, warum es schwierig ist, die Infos in dem Dialog unterzubringen. Der andere ist, es sind dann schnell auch zu viele Informationen. Da würden sich dann andere Techniken (ein Rückblick oder ein Einschub) eher anbieten. Aber nicht an einer solchen Stelle, wenn sie das Tempo aus dem Dialog nehmen.

Ich denke, die von dir gewählte Variante ist ok. Dein Augenmerk liegt auf einem anderen Teil der Geschichte, nicht so sehr darauf, die Vergangenheit zu beschreiben oder "technische" Details wie die Kategorien. Das muss auch nicht unbedingt sein, ich persönlich hab sowas halt gerne :) Das sind ja auch Entscheidungen, die man sich überlegen und dann treffen muss, wenn man eine Geschichte schreibt - wo liegt mein Fokus, was will ich erzählen, wie will ich es erzählen?

Grüsse,
Schwups

 

Hallo Eisenmann,

Ich danke dir für deine Zeit und den Kommentar. :)

Deine Geschichte ist gut, spannend und flüssig erzählt. Du kannst den Spannungsbogen gekonnt aufbauen.
Prima!

das Gespräch zwischen deinem Prot und seinem Bruder, dem Doktor, fand ich ein bisschen zu erklärend und eine Spur zuviel "Telling",
Danke für diese Einschätzung. Und dabei dachte ich, ich könnte alleviele notwendigen Infos in ein Telefonat verpacken, ohne auf die sonst stark beanspruchten Selbstgespräche oder reine Erzählungen zurückgreifen zu müssen.
Aber du sagst es ja selbst, nämlich:
aber es ist ja immer recht schwer, eine Rahmenhandlung zu erklären, ohne fast immer zwangsläufig erklärend zu werden.
Wenn hier mal jemand eine Erfindung macht, wie man das am besten umgehen kann oder einer ein Crowd Funding initiiert, um an einer Lösung zu arbeiten, bin ich als erster dabei! :Pfeif:
In der Zwischenzeit mache ich mir Gedanken über einen Rückblick o.ä.

Die Action- bzw. Kampfeinlage war auch spannend, obwohl der Holzsplitter im Auge des 28-days-later-Zombies natürlich eine nette kleine Trash-Splatter-Einlage war. Aber hey - ich bin der Letzte, der mit Trash und Splatter ein Problem hat!
Danke dafür und hey! An deinem etablierten Trash und Splatter kommt hier keiner so schnell ran. Da reicht ein einfacher Holzsplitter im Auge sicherlich nicht.:D
Aber was war mit dem Häuten des Alten mithilfe eines Rasenmäher? Das ist kein Trash? :hmm:

Das Ende hingegen fand ich jedoch etwas zu vage - war der "Doktor" jetzt sein Bruder? Und hat er wochenlang in nem Koma oder so was gelegen? Da hätte ich mir etwas mehr Erklärung gewünscht.
Du hast vollkommen Recht. Das ist mir entgangen, dieser kleine Zeitsprung. (Dass der Doktor sein Bruder ist, sollte eigentlich klar sein. Im Telefonat nennt er seinen Bruder „Doktor“, die Stimme kommt ihn bekannt vor und der Doktor kennt die Namen der Kinder.)
Er lag nicht im Koma, sondern (überarbeiteter Text):

Ich nehme stumpfe Schritte und Gemurmel wahr. Rieche noch den süßlichen Duft meines Shits, der irgendwo neben mir liegen muss. Im schummrigen Licht …
(Später wird noch (neu) erwähnt, dass er von den Fliesen aufgehoben wird.)

Vielen Dank nochmals.
Wünsche dir trashige Ostern


Hallo JoGy,

danke auch dir für deine Zeit und den Kommentar. :)

jetzt meldet sich der "The Walking Dead", "The last of us" und überhaupt der postapokalyptische Endzeit-Freak zu Wort, und somit bin ich qualifiziert für einen Kommentar zu deiner Geschichte.
Super!
(Aber ich höre natürlich auch gerne Kommentare von Genrefremden.)

Aha ..., es stehen apokalyptische Sprüche an den Wänden, nur der Protagonist hat noch nicht kapiert, dass es keine Suffköpfe sind, die hier ihr Unwesen treiben. Das alles, weil er zugekifft ist?!?
Nicht nur die Drogen sind es. Kann da nur auf meine Antwort an schwups wiederholen:
Ist es Dummheit, Arroganz, Stolz, Trotz, Bekifftheit? Gestörte Wahrnehmung? Das „es-nicht-wahrhaben-wollen“, das „bereits-verloren-haben-Gefühl“? Vielleicht alles zusammen?

„Kein Mensch zu sehen, der Rasenmäher ist verstummt.“

Warum so spät? Bei mir geht der Rasenmäher aus, wenn ich die Finger von dem Sicherungsbügel nehme.

Das verstehe ich nicht. Was soll so spät sein? Was hat das mit dem Sicherungsbügel zu tun? :confused:
Die ganze Rasenmäheraktion (wo der alte Kloeters vielleicht mit dem Teil gehäutet wird) findet ja hinter der Hecke durch die drei Wilden statt. Die hat er ja vorher nur von oben aus dem Dachfenster gesehen.
Habe ich das ggf. zu ungenau beschrieben?

Im weiteren Verlauf der Geschichte wir alles sehr hektisch, fast schon zu heftig für meinen Geschmack.
Du sagst es selbst: Geschmacksache.
Ich wollte, dass es hektisch erscheint, und das scheint mir ja gelungen zu sein. :shy:
Der Angriff der Frau auf ihn sollte hingegen ruhiger wirken.

Das mit Sabrina ist schon tragisch, aber warum zum Teufel geht sie alleine da raus? Bitte nicht weil sie high ist …
Das ist eine wirklich gute Frage.
Sie will halt unbedingt was zu rauchen haben und nicht warten, bis ihr Mann vom Dachboden herunterkommt.
Habe das am Anfang wie folgt (klitzeklein) angepasst:

Wahrscheinlich steckt sich Sabrina gerade die restlichen Strähnen unter die ausgeblichene Baseballmütze, als sie ruft: „Wie lange brauchst du da oben eigentlich noch?
„Suche nur den alten Sonnenschirm und bin gleich wieder unten,“ sage ich.
Ich gehe mir schon mal was zu rauchen holen.“
„Gut. Aber …

So wirklich hat sie mich nicht gepackt, deine Geschichte, GoMusik. Liegt vielleicht nur daran, weil mir ne' richtige Story fehlt. Schreiben kannst du, das sieht man.
Du bist jetzt der erste, der sagt, dass der Geschichte eine Story fehlt.
Kannst du denn sagen, was dir fehlt, damit es für dich eine Story wäre?
Besten Dank im Voraus.

Auch dir frohe Ostern.

Liebe Grüße, GoMusic


*** Fortsetzung folgt ***

 

Hallo lars,

danke, das du nochmals reingeschaut hast :read:

Ich dachte mir beim Lesen bzw. danach, dass das von dir geschilderte Kampfgeschehen in der Realität in sehr kurzer Zeit vorüber ist. Das Fesseln dürfte noch den größten Teil in Anspruch nehmen. Also Intensität im Sinne davon, dass es etwas mehr hin und her geht, bevor der Protagonist die Überhand gewinnt, seine Frau überwältigt und fesselt.
Gut, das du das ansprichst.
Mir fiel gar nicht auf, dass die Kampfszene zwischen Tommy und Sabrina so kurz erscheint, bzw. die Fesselungsaktion. Aber du hast Recht, man kann das gut und gerne noch etwas hinauszögern.
Ich habe diese Szene nun ausgebaut und dann sofort auch noch Tommys Angst verstärkt, dass die Kinder von allem was mitbekommen könnten :D

Änderung:
Plötzlich umspannt sie mit beiden Händen meine Gurgel. Wie im Reflex ramme ich ihr ein Knie in den Magen, bevor sie mich noch fester würgen kann. Mit dem Kopf zuerst landet sie auf den Fliesen. Wir werden später wohl doch in die Stadt zum Arzt müssen, denke ich, als ich das Blut sehe, das aus ihrem Hinterkopf fließt und unschöne Muster auf den Fliesen hinterlässt. Unbeeindruckt davon versucht Sabrina, sich auf allen Vieren aufzustützen. Ich presse ihr einen Fuß auf die Brust, drehe mich suchend um und beuge mich dann zum Schrank. Beinahe verliere ich das Gleichgewicht, als sie an meinem Fuß zerrt. Ich schüttle die Hände wie einen lästigen Köter ab und verstärke weiter den Druck; sie keucht immer lauter.
Mit einer Hand wühle ich in der Schublade, bis ich zwischen Papiertaschentüchern, Batterien und weiteren Haushaltsvorräten etwas Passendes gefunden habe. Während ich rittlings auf ihr sitze und dabei solange mit der Faust auf ihr Gesicht einschlage, bis sie zunächst würgt und dann fast ohnmächtig wird, erschlaffen endlich ihre Glieder. Mir gelingt es, ihre Arme und Beine mit zwei Verlängerungskabeln zu fesseln, ehe sie sich wieder gesammelt hat und wieder schreit. Ich hoffe, dass die Kinder nicht von ihren unartikulierten Lauten oder den gut verständlichen, nicht jugendfreien Worten wach werden und stopfe ihr schließlich mehrere Packungen Taschentücher in den Mund.

„Schatz …“, wimmere ich nur. Erst jetzt bemerke ich, dass sie mir ein Stück Fleisch aus der Hand herausgebissen hat. ...

Ist das was geworden, lars? :lol:

Wünsche dir noch weiterhin frohe Ostern.


Hallo Schwups,

danke, dass auch du nochmals reingeschaut hast :)

Du hast Recht, dass man die Hintergründe der Familie und speziell über das vorherige Aufgeben der Heimat sicherlich noch durch einen Rückblick oder Einschub verstärken bzw. mehr erklären könnte. Ich denke auch, dass es im Dialog am Start den Lesefluss bremsen würde.

Ich denke, die von dir gewählte Variante ist ok. Dein Augenmerk liegt auf einem anderen Teil der Geschichte, nicht so sehr darauf, die Vergangenheit zu beschreiben oder "technische" Details wie die Kategorien.
Danke für diese Einschätzung.

Das sind ja auch Entscheidungen, die man sich überlegen und dann treffen muss, wenn man eine Geschichte schreibt - wo liegt mein Fokus, was will ich erzählen, wie will ich es erzählen?
Genau. Und da du es so okay findest und sich kein anderer gemeldet hat, der damit Probleme hatte, habe ich mit dem Wählen des Fokus auf die Kampfszenen der Wilden und des Paares womöglich eine richtige Entscheidung getroffen. :hmm:
Vielleicht gibt es aber noch andere Stimmen, die damit gar nicht klar kommen. Mal abwarten.

Noch weiterhin frohe Ostern.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic!

Ich weiß, du nimmst es nicht persönlich, also sage ich direkt, dass ich mit diesem Text nichts anfangen kann. Der ist mir zu blöd.

Eine (vielleicht) konstruktive Anmerkung habe ich für dich:
Die Sache mit dem Rasenmäher habe ich nicht kapiert. Von Benzingeruch und Zündungsversuchen habe ich nicht auf Rasenmäher geschlossen, und als der Rasenmäher schließlich verstummt ist, habe ich nur gedacht: Rasenmäher? Häh? Und?

Grüße,
Chris

PS.:
"Vielleicht gibt es aber noch andere Stimmen, die damit gar nicht klar kommen. Mal abwarten."
=> Und dann? Nach Meinungsumfragen zu schreiben, funktioniert nicht. Du wirst es nie allen recht machen können. Schreib das, was dir gefällt.

 

Hallo Chris,

danke für deine Zeit und dafür, dass du die Geschichte - obwohl sie dir nicht gefällt - trotzdem zu Ende gelesen hast. ;)

Hallo JoGy,

danke, dass du nochmals reingeschaut hast.

Chris:

Die Sache mit dem Rasenmäher habe ich nicht kapiert. Von Benzingeruch und Zündungsversuchen habe ich nicht auf Rasenmäher geschlossen,
Jo:
Ging mir genauso, dass ich nicht wusste, was die Stelle mit dem Rasenmäher soll. Da ging mir die Handlung flöten.

Mea culpa. Meine Dummheit. Ich hatte in einer Überarbeitung (ältere Version) den Rasenmäher schon vorher erwähnt, damit er später nicht so überraschend kommt. (Habe gar nicht gemerkt, dass die Stelle wieder „verschwunden“ ist oder ich sie gar nicht eingebaut hatte und mich gefragt, warum denn auf einmal der Rasenmäher bemängelt wird).

Habe den Text nun angepasst.

„Schließt euch sofort ein. Bewegt euch nicht vom Fleck. Hörst du?“
Ich drücke auf den roten Knopf und wundere mich über Benzingestank und Geräusche eines Rasenmähers, die ins Dachgeschoss dringen. Endlich habe ich den Sonnenschirm gefunden. Es klingelt wieder. Ich mache das Handy aus und werfe einen letzten Blick nach draußen. Der Krach ist vorbei; es herrscht wieder eine wunderbare Stille. Im gegenüberliegenden Garten sehe ich den völlig vermummten Kloeters, der seinen frisch geschnittenen Rasen und sein Gemüse bewässert. Was macht der sich überhaupt die Mühe?

Chris:

Nach Meinungsumfragen zu schreiben, funktioniert nicht. Du wirst es nie allen recht machen können. Schreib das, was dir gefällt.
Du hast natürlich Recht. Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Worum es eigentlich geht, sind solche Hinweise wie jetzt mit dem Rasenmäher, wo eine Erklärung fehlt, die unbedingt eingebaut werden muss.

Es allen recht machen kann man nicht. By the way würde ich doch schon gerne wissen, ob du allgemein solche „Zombie“- oder Endzeit-Sachen nicht magst (wo man m.M.n. nicht sehr mit Logik rangehen kann an Dinge, die es nicht gibt, wie diese Seuche, Untote etc.) oder ob es speziell dieser Text ist. Wenn ja, wäre schön zu wissen, ab welcher Stelle du dachtest, es sei blöd oder welche Passagen es im Einzelnen sind.

Jo:

Ich finde, dieses Thema lässt sich schlecht in einer Kurzgeschichte behandeln, zumindest nicht so. Man kann sich bei so wenig Text nicht in die Gegebenheiten einfühlen. Mir fehlt da der rote Faden, der zu einem Heilmittel, Ursachenerklärung oder derartiges führt.
Sicherlich kann man die Geschichte verdoppeln, aber ich wollte es diesmal sehr kurz machen.
In dieser Geschichte werde ich jetzt nicht mehr in die Tiefe gehen. Wenn, dann hätte ich das von Anfang an machen müssen.
Bestimmt ist meine nächste Endzeit-Story ausführlicher. ;)

Vielen Dank euch beiden und liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic!

Ich hatte schon befürchtet, dass du genau wissen willst, was genau, und wieso ich was "blöd" finde. Nee, keine Sorge, ich habe tatsächlich Spaß daran, alles bis ins Kleinste aufzudröseln und zum Kern der Sache vorzudringen.

Allgemein habe ich nichts gegen Zombie-Texte. Ich habe selbst schon eine KG zum Thema geschrieben und ich habe eine Jugendbuchidee, nicht zu Zombies, aber zu "Artverwandten".

Das Thema "bei uns ist Katastrophe (irgendeiner Art), aber wir wollen bleiben. Keine Regierung hat das Recht, uns ihr Sichtweise aufzudrängen. Das ist unser Leben, und wenn wir draufgehen sollten, ist das unsere Sache." finde ich megainteressant. Das Thema kratzt du allerdings nur am Rande an.
Dein Text liest sich eher nach: Drogenabhängige sind zu blöd, den Ernst der Sache zu begreifen. (Da habe ich das erste "blöd".)
Dein Protagonist ist wirklich saublöd, finde ich. (Nur ein Beispiel: "Und seit wann flucht das Miststück so und beißt mich?") Aber so wolltest du ihn haben, oder nicht? Sonst würde die ganze Geschichte nicht funktionieren.

Und da ich nun schon mal dabei bin: Die Sache mit den Kindern kapiere ich auch nicht.
"Ich habe da natürlich meine eigene Intention bzgl. des Verbleibes der Kinder, würde aber gerne wissen, wie es ankommt."
"Aber wie gesagt denke ich, dass das in der Story nicht so genau rauskommen soll"
=> Das befriedigt mich nicht. Ich will wissen, was da passiert ist. "kann es da verschiedene Interpretationsmöglichkeiten geben. Es soll sich aber eigentlich in der Fantasie des Lesers abspielen." => Ich finde keine Interpretation, die sich mit dem Rest der Geschichte deckt. Da gibst du Autor mir Leser nicht genug Infos, bzw. möglicherweise Fehlinformationen. (Es sein denn, alles, wirklich alles, wäre nur eine wirre Drogenhalluzination, was aber genau so schlimm wie das "Traum-Ende" wäre.)
=> Klärst du mich auf, wie du dir das mit den Kindern gedacht hattest?

Ein letztes: Die Sache mit dem Rasenmäher ist nicht besser geworden, finde ich. Dass der Klosters vorher seinen Rasen (mit einem Rasenmäher) gemäht hat, war mir auch in der Vorversion klar. Das hier: "Jetzt riecht es nach Benzin. Ich ahne Fürchterliches. Mehrere Zündungsversuche, bis ein Motor bedrohlich aufjault." lässt mich nicht auf diesen Rasenmäher schließen. Könnte ein Motorrad sein oder ein Auto. Oder sonstwas.

Grüße,
Chris

 

Hallo JoGy,

schön, dass du erneut reingeschaut hast.

Den Rasenmäher akzeptiere ich jetzt.
Prima!

Darf auch ein Roman sein, wie gesagt, dein Schreibstil finde ich gut, leicht und flockig, ließt sich einfach gut. Ein Endzeit-Roman von GoMusik, ja, den würde ich mir kaufen, definitiv!
Ich werde dich dran erinnern, wenn es mal soweit ist :lol:


Hallo Chris Stone,

danke auch dir für die intensive Auseinandersetzung mit dem Text. :read:

Ich hatte schon befürchtet, dass du genau wissen willst, was genau, und wieso ich was "blöd" finde
Yepp. So einfach lasse ich keinen weg ;)


Dein Protagonist ist wirklich saublöd, finde ich. (Nur ein Beispiel: "Und seit wann flucht das Miststück so und beißt mich?") Aber so wolltest du ihn haben, oder nicht? Sonst würde die ganze Geschichte nicht funktionieren.
Ja, du hast da einen guten Beispielsatz herausgepickt. Er soll tatsächlich blöd sein bzw. nichts mehr raffen.

Klärst du mich auf, wie du dir das mit den Kindern gedacht hattest?
Meine Idee beim Schreiben war folgende:
Die beiden wissen, dass die Kinder ihnen schon vorher weggenommen worden sind. Der Bruder hat dafür vor Monaten/vor der Seuche gesorgt, da das Paar nicht mehr in der Lage war, sich um die Kleinen zu kümmern (Alkohol, Drogen, drohende Verrohung). Sie haben es aber verdrängt und tun noch immer so, als seien sie da. Geblieben ist den beiden ihr Ritual, sich gegenseitig immer zu bestätigen, dass es den Kleinen gut gehe, dass sie im Kinderzimmer schlafen. Auch eine Art, über ihren „Verlust“ hinweg zu kommen bzw. imaginär jemanden zu haben, um den sie sich "kümmern" müssen, wenn sie sich schon nicht um sich selbst kümmern können. (Genug Stoff für was Längeres also ...)
Aber wie gesagt finde ich, dass da jeder ruhig seine eigene Vorstellung haben darf.

lässt mich nicht auf diesen Rasenmäher schließen. Könnte ein Motorrad sein oder ein Auto. Oder sonstwas.
Ja, hast Recht. Könnte tatsächlich auch ein anderer Motor sein.
Um ganz sicher zu gehen, heißt es nun:
Jetzt riecht es nach Benzin. Ich ahne Fürchterliches. Mehrere Zündungsversuche, bis der Rasenmähermotor bedrohlich aufjault. Ich halte meine Ohren zu.

Vielen Dank nochmals.
Wünsche euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hey GoMusic,

sorry für die späte Rückmeldung, aber die letzten Tage war einiges los und ich kam nicht zum Forenlesen, Ostern, Arbeit und so weiter. :)
Der Kampf klingt besser, aber eine Frage habe ich doch. Bleiben die Infizierten, in diesem Fall die Ehefrau, sprachlich auf einem normalen Niveau? Oder ich verstehe folgenden Teil nicht ganz:

Ich hoffe, dass die Kinder nicht von ihren unartikulierten Lauten oder den gut verständlichen, nicht jugendfreien Worten wach werden und stopfe ihr schließlich mehrere Packungen Taschentücher in den Mund.
Von wem kommen die nicht jugendfreien Worte? Vom Protagonisten oder von ihr? Das ist mir nicht ganz klar. Und wenn sie von ihr kommen passt es für mich nicht so ganz zum angenommenen Geisteszustand. :)

Gruß
Lars

 

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