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Die Geschichte des Hassan Habedi

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15.01.2003
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Die Geschichte des Hassan Habedi

Ich habe in meinem Kopf mal ein Horrorszenario ausgedacht, das die Angreifbarkeit der westlichen Welt nach dem 11. September darstellt. Ich habe auf dieses Problem keine Antworten. Aufgrund des Umstandes, dass diese Gefahr wirklich präsent sein kann, möchte ich hier vor dem Lesen dieser Geschichte warnen. Wer also vor dem Alltag mit Fantasiegeschichten fliehen möchte, sollte diesen Text ungelesen wegklicken.

Liebe Grüße,

sowas

Mit einem Lächeln im Gesicht betrat Hassan Habedi das Gateway des Frankfurter Flughafens. Er war mit der Maschine aus Kairo gekommen, um in Deutschland Geschäfte zu machen. Auf sein Visum hatte der Vertreter einer ägyptischen Landmaschinenfirma 3 Monate gewartet.

Nachdem Hassan seinen Koffer vom Band genommen hatte, machte er sich auf den Weg durch den Zoll. Araber hatten es in dieser Zeit nicht leicht. Peinlichst genaue Untersuchungen durch Zoll und Bundesgrenzschutz waren seit dem 11. September an der Tagesordnung. Aber Hassan hatte nichts zu befürchten. Sein Gepäck bestand aus ein Paar Kleidungsstücken, nichts was ihn hätte verdächtig oder auffällig machen können. Nach vollendeter Leibesvisitation und dem Durchsuchen des Gepäcks stand Hassan nun inmitten der großen Empfangshalle. Das war sie also, die große Welt, des reichen Westens. Kein Schmutz, keine sichtbare Armut. Hassan ließ diesen Eindruck noch eine Weile auf sich wirken und machte sich dann auf den Weg. Er ging nicht wie die anderen Angekommenen zum Taxistand, oder Richtung Parkhaus. Sein erster Weg führte ihn zur Abflughalle. Hassan wollte nicht wieder zurück fliegen. Hassan wollte die Menschen sehen, die in ihm, ohne ihn zu kennen, nur seiner Herkunft wegen, die größte Gefahr des 21. Jahrhunderts sahen. Er wollte die Menschen sehen, deren Präsident kriegstreibende Parolen verkündete und diese waren in den Auflughallen der amerikanischen Airlines am ehesten anzutreffen.
Nach einem Fußmarsch von 10 Minuten erreichte er das Ziel seiner Begierde. Anständig und gesittet standen Menschenschlangen vor dem Ticketschalter des Fluges 301 von America Airlines von Frankfurt nach Washington. Andere Schlangen bildeten sich in der selben Halle direkt vor der Gepäckannahme. Alles schien in dieser reichen westlichen Welt um so viel geordneter zu sein und gleichzeitig auch so distanziert. Die Menschen schauten sich selten in die Augen, wenn sie miteinander sprachen, waren nur auf sich fixiert.
Hassan bemerkte wie eine amerikanische Reiseleiterin eine Gruppe von etwa 20 Menschen um sich sammelte und in englisch Anweisungen gab. Hassan bewegte sich direkt auf sie zu.
Als er vor ihr stand, lächelte er und meinte in gebrochenem Englisch: „Sorry, I’m looking for the Toilets. Can you help me?“ Die Reiseleiterin musterte diesen Mann, der unverkennbar aus der arabischen Welt kommen musste. Seine Nähe bereitete ihr Unbehagen. Nicht, dass sie rassistische Neigungen in sich gehabt hätte. Es war dieses fehlende Gefühl für Distanz. Sie spürte seinen Atem und war erleichtert, als Hassan nach ihrem Hinweis auf den Toilettenwegweiser ihr mit einem „Thank you“ den Rücken zukehrte und in diese Richtung verschwand.
Hassans Weg führte aber an der Toilette vorbei. Er folgte einem anderen Wegweiser. Er machte sich auf zum Bahnhof. Dort schlenderte er ziellos von einem Gleis zum anderen. Hindurch durch Menschenmengen des Wohlstandes. Endlich schien er seine Orientierung gefunden zu haben und stellte sich in die Reihe wartender Reisender, die sich ein Zugticket lösen wollten. „One Way Berlin“, sagte er knapp, als er an der Reihe war und bezahlte den fälligen Fahrpreis. In diesem Moment fühlte er eine Hand auf seinen Schultern. „Excuse me Sir, can I see your Passport, please.“, vernahm er die Stimme des Polizeibeamten hinter ihm. Sein zielloses Herumirren auf dem Bahnhof war den Überwachungskameras nicht entgangen.
Nachdem seine Papiere und sein Gepäck erneut überprüft worden waren, setzte er seinen Weg zum Bahnsteig 3, an dem sein Zug fahren sollte, fort. Er wusste er hatte noch 10 anstrengende Tage in Deutschland vor sich. Frankfurt, Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln, Leverkusen, Stuttgart, Nürnberg und München. 10 Städte in 10 Tagen. 10 Bahnhöfe und 10 Flugplätze, die er aufsuchen wollte. 10 Tage in denen er so viele Menschen wie möglich treffen wollte. Er wusste, dass es einen 11. Tag nicht geben würde. Dann nämlich wäre die Inkubationszeit seiner Pockeninfektion abgelaufen und seine Krankheit für jedermann sichtbar. Bis dahin hatte er jedoch durch seinen Atem schon unzählige Menschen infiziert.
Hassan war glücklich, glücklich als einer von 10 freiwilligen Glaubensbrüdern auf die Mission "Germany" geschickt worden zu sein, weil sein Suizid und die Auslösung einer flächendeckenden Epedemie, Ehre für ihn und seine Familie in der Heimat brächte. Die 10.000 Aktien, des Pharmariesens Bayer, die sein Auftraggeber für seine Familie geordert hatte, würden seiner Familie den materiellen Reichtum bringen.

 

Du kannst die Sätze persönlich nehmen oder sie als Interpretationsmöglichkeiten Deines Textes auffassen. Bleibt Dir überlassen.

Worum geht es hier eigentlich? Horrorvorstellungen auf Kosten von Arabern auf oberflächliche Weise heraufzubeschwören? Konfrontation mit der Gefahr, die uns zu umgeben scheint? Gar eine Reflexion über die Bedrohung?

Das sind verschiedene Möglichkeiten dafür, Deinen Text zu lesen oder Deine Intention zu beschreiben. Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass Dein Text falsch aufgefasst werden kann, gerade weil er wenig Infos enthält. Damit sage ich nicht, dass Du ein Araberhasser bist. Sondern nur, dass Dein Text so gelesen werden kann. Deswegen wäre ich für eine differenzierte Darstellung des Täters. Ganz einfach um Missverständnisse zu vermeiden. Dein Hintergrund ist dabei uninteressant. Wenn ich den Text lese, weiß ich nicht, wer Du bist. Und es ist mir auch egal. Aus dem Text heraus sollte man lesen können, was Dein Anliegen ist. Das gelingt Dir aber nicht.

Die westliche Welt ist angreifbar. Völlig klar. Darum ging es Dir doch? Jetzt frage ich mich aber, wo hier die neue Erkenntnis ist. Und ich frage mich, wo in Deinem Text (und das ist viel wichtiger) die "neue" Verarbeitung ist. Dein Text ist langweilig. Ja, ich weiß, er ist gewollt so erzählt. Nur kann man auch mit Langeweile eine Geschichte zu einem Höhepunkt bringen. Das schaffst Du nicht. Und warum? Hier setzt das ein, was ich schon sagte. Wo ist die Tiefe? Nein, nein! Damit meine ich nicht die Kindheit des Täters. Verschone mich bloß damit! Das gäbe nur Deiner Langeweile-Erzeugung einen neuen Höhepunkt. Ich will sein Gedankenleben. Ich will seine Motive.
Passt das? Ehre und Geld für seine Familie, er aber stirbt? Klingt faul mit dem Geld. Wer will Geld für jemand anderes? Meistens will man es doch nur für sich. Ist nicht sehr überzeugend.

So aber - das sagte ich auch schon - bleibt Deine Geschichte eine Aneinanderreihung von lange Bekanntem. Sie zündet nicht. Regt nicht zum Denken an, da sie nichts enthält. Ein Araber auf Rachetour. Ist doch nichts Neues. Es gibt andere Dinge, die an diesem Thema beschäftigen. Die Angreifbarkeit des Westens? Auch nichts Neues. Und um diese wirklich hervorzuheben, hättest Du alles überspitzter darstellen müssen. So tropft es dahin. Und kommt nicht wirklich zur Geltung.

Das wars erst mal.

 

@ sowas: Horror? mhmm das wäre vielleicht berechtigt würde die Story in "Horror" stehen (wo sie mMn nach nicht hinpasst)
Ich finde einfach die Einleitung stört. Klar löst das Thema ein anderen "Horror" wie Vampire ect. aus. Eben einen realen Horror, der Horror zu was Menschen fähig sind. Aber dafor brauchst Du nun wirklich nicht erst warnend hinzuweisen, wäre ja so als würde man vor jde Nachricht die täglich im TV läuft ne Warnung setzten...

Das mit den Aktien stört wirklich vielleicht nur mich, aber das alle "Bösen" wie Bin Laden und alle "Guten" wie Bush sich Aktien bedienen um Geld anzuhäufen, oder zwischenzulagern ect. ist allgemein bekannt. Der Aktienmarkt ist mMn ein riesger Horror von mehr oder weniger dreckigem Geld...
Aber der Aktien Satz stößt mir ja auch nicht wegen den Aktien selbst auf sondern das Du ein bestimmtes Pharma Unternehmen benennst...sag doch einfach "Pharmariese" dann ist es mMn besser :)

Noch mal wegen Vorwort: Ich bin in KGs grundsätzlich gegen Vorworte....


*wink*

jaddi

 
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Hallo ZaZa,

ich hatte mit 10-12 Jahren mal ein Erlebnis. Ganz früher hatten Coladosen noch einen anderen Verschluss. Man machte sie auf - die Cola spritzte durch die Gegend. Präventiv hat man beim Öffnen die Dose dann schon von sich weggehalten und sich tierisch geärgert. Dann kam aber dieser Tag an dem Coladosen mit neuen Verschlüssen auf den Markt kamen. Ich habe mir das Ding ne halbe Std. angesehen und mir gedacht. Alle haben sich aufgeregt. Nur einer hat sich gesagt super! Das ist meine Chance. Hier entwickle ich etwas Neues, einen Verschluss, der nicht mehr spritzt und der ist heute Millionär.
Seit dieser Erkenntnis gehe ich mit einer anderen Sichtweise durchs Leben.

Wenn du mir sagst, dass dir in meiner Geschichte die neuen Erkenntnisse fehlen, dass das alles alte Kamellen sind, dann halte ich dich für eine dieser Coladosentrinkerinnen, die sich halt einfach in ihr Schicksal fügen. Du siehst keine Fragen in diesem Text?
Was machen wir denn, wenn innerhalb von 2 Wochen über 30 Millionen Bundesbürger an den Pocken sterben? Welche Möglichkeiten stehen uns da noch offen? Ist es mit deiner Haltung, dass wir halt angreifbar sind getan. Sollte man hier den Schlussstrich für seine Gedanken ziehen?
OK. 32 Mio Tote und wir sagen halt, dass uns das ja bewußt war. Dass wir ja wußten, dass wir so angreifbar sind. Und machen nichts? Was für Möglichkeiten haben wir denn?
Und was machen wir wenn dann 6 Monate später vielleicht noch Milzbrand weitere 20 Mio Bundesbürger tötet. Welche Konsequenzen ziehen wir. Welche Chancen haben wir uns dagegen zu wehren.
Sorry wenn die Geschichte hier nur altbekannte Fragen aufwirft. Auf den Gedanken nach Lösungen zu suchen kommst du nicht? Sterben alle um dich herum weg und du zuckt mit den Schultern und meinst gelangweilt, dass diese Situation so ja nichts neues ist, alles lange schon bekannt war?
Also ich für meinen Teil mache mir solche Gedanken. Sehr oft sogar. Ich hinterfrage dieses Szenario, bin für mich jedoch noch zu keiner befriedigenden Lösung gekommen.

Meine Lösung hieße nämlich, die Grenzen solange dicht zu machen, bis man geeignete Prüfverfahren entwickelt hat. Nur dies entspricht nicht unbedingt der political correctness. Man sollte ja nie Außenstehende für die Taten einzelner büßen lassen. Da rebelliert ja unser Rechtsempfinden. Nur was wäre die Alternative? Weitere Menschen diesem Ideal zu opfern? Alles Fragen die dieser Text aufwirft, wenn man sich mit der Thematik kritisch auseinander setzt und darüber hinaus denkt. Nicht durch mich selbst angesprochen. Vom Leser selbst angedacht, wenn er sich wirklich mit der Situation als solcher auseinander setzt.

Und hier kommt aber dein Vorschlag die Differenzierung in dem Text zu verankern, dass es nicht nur böse Araber gibt? Darauf legst du besonders wert. Nur welche Lösung hast du anzubieten, wenn über die Hälfte aller Bundesbürger gestorben sind. Bleibt diese political correctness nicht alleine aus dem Grund überleben zu wollen auf der Strecke? Müssten wir hier nicht einige unserer wertvollsten und höchsten Güter über Bord werfen? Keiner ist schuldig solange ihm das Gegenteil nachgewiesen wurde? Dürfen wir dann alle "Fremden" einfach so aussperren und keinen mehr rein lassen? Es ist doch so ungerecht, Außenstehende für die Taten anderer büßen zu lassen. Was also schlägst du vor. Was sind deine Lösungen, wenn die Dinge die ich aufwerfe doch alt bekannt, nichts neues sind. Ich meine auf alt Bekanntes hat man doch eigentlich genug Zeit sich Lösungen auszudenken. Was also sind deine?

Auf deine Antworten bin ich jetzt mal sehr gespannt.


Gruß,

sowas

Nochmal ein Zusatz:

Stell dir vor diese Geschichte passiert tatsächlich. 30 Mio Bundesbürger sterben. Deutschland macht die Grenzen dicht. 6 Monate später sterben weitere 20 Mio Bundesbürger an Milzbrand. Die Polizei ermittelt, dass der Täter ein Molslem ist, der vor 3 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt.
Was glaubst du was dann passiert?
Ist es nicht wichtig sich heute schon mit solchen Fragen (die du nicht siehst oder nicht denken willst) auseinander zu setzen, um hier Lösungen zu finden? Ich persönlich hätte da schon Angst, dass die Masse dann blindwütig auf alles was nicht europäisch aussieht, eindrischt. Ich ertappe mich auch selbst, wie ich diesen Gedanken gerne verdrängen möchte. Mich am liebsten gar nicht damit auseinader setzen will. Nur ist diese Gefahr nach den Anschlagsdrohungen von Bin Laden wirklich so gering, dass man sich diese Ignoranz leisten kann?

Sorry, aber ich kann es nicht verstehen, wie jemand nach dem letzten Punkt einer Geschichte seine Gedanken mehr um irgendwelche fehlenden Distanzierungen machen kann, die Ausschließen, dass jemand den Text falsch araberfeindlich auslegt, als um das Szenario als solches. In der Schule wird so oft in Aufsätzen gefragt "Was will uns der Autor sagen?" Diese Frage kann aber nur beantworten, der sich mit dem Text, der Thematik, auch wirklich auseinander setzt. Alte Weisheiten hin oder her.


Kapitulierender Gruß,

sowas

P.S.: Der Märtyrer-Tod bedeutet nach Auslegung des Islams, dass der Tote mit einer Unmenge (weiß die genaue Zahl gerade nicht) von Frauen im Himmelreich belohnt wird und dort einen sehr guten Platz bekommt.
Dies ist genau die Ideologie, die dafür sorgt, dass sich in Israel regelmäßig Palästinenser Bombengürtel anschnallen und für Terror sorgen.
Genauso isses mit den Opfern eines Krieges, wenn dieser Krieg als "heilig" ausgerufen wurde (Saddam Hussein).
Sorry, wenn ich auch dieses Wissen vorausgesetzt habe.

 

Danke für deine Antwort Jadzia :-)

ich werde mir deine Anrgungen gewissenhaft durch den Kopf gehen lassen :-)

 

Zum Inhalt bzw. der Wirkung des Inhalts wurde schon genug gesagt. Was mir allerdings im Kopf geblieben ist, sind die vielen Wortwiederholungen. Der Name Hassan kommt extrem oft vor.

 
Zuletzt bearbeitet:

@ sowas : Tu das, sind ja nur Anregungen kein "Muss" :)

*wink*

jaddi

 

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