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Die Freundschaft der Fledermaus

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31.01.2003
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Die Freundschaft der Fledermaus

Die Freundschaft der Fledermaus


Einst, vor vielen Jahren, trug es sich zu, dass ein Mann namens Fredor in Sorgen geriet, weil sein Geschäft keinen Gewinn mehr abwarf. Sein Beruf war der des Tischlers, eine gefragte Tätigkeit, die normalerweise eine sehr einträgliche war. Doch mit der Zeit gab es im Dorf, in dem er wohnte, keinen Bedarf mehr an seinen Möbeln. Die Steuern wuchsen zu diesen Zeiten ins Unermessliche, denn der König hatte kein Interesse am Wohlstand seiner Untertanen, nur die Gier trieb ihn voran und verführte zur Schröpfung seines Volkes. Die Bewohner des Reiches hielten ihr Geld zusammen und kauften nur das Nötigste, wodurch mancher braver Händler dazu gezwungen wurde, seine Waren für winzige Beträge zu verkaufen. So auch Fredor, der inzwischen kaum noch die Mittel besaß, sich etwas zu Essen zu leisten, geschweige denn, um neue Waren anzufertigen. Schon bald war der letzte Heller aufgebraucht und der Hunger fraß erbarmungslos an seinen Eingeweiden. Er führte schon bald das Leben eines Bettlers und ernährte sich von den kläglichen Resten, die er im Abfall fand. Krankheiten nagten zusätzlich an dem ausgemergelten Leib und vor Fredors Augen zog der Tod heran. Für ihn lag kein Schrecken in dieser Vorstellung, nur Erlösung, die sein Leid ungeschehen machte.

Eines Tages verjagten ihn die Dorfbewohner, erinnerte er doch an die Not, die jeden ereilen konnte. Deshalb packte Fredor die wenigen Habseligkeiten, die er noch sein Eigen nannte, hastig zusammen und verließ das Dorf, wissend, das er niemals wiederkehren würde. So kam es, dass der einstige Tischler durch die Wälder zog und jedem Menschen aus dem Wege ging, denn zu groß war seine Enttäuschung, angesichts der Gleichgültigkeit die man ihm entgegenbrachte. Viele Tage wanderte er ziellos umher und ernährte sich auf seinem Weg von Früchten und Wurzeln, da er nichts von der Jagd verstand. Aber als der Winter Einzug hielt, wurde ihm auch das verwehrt und sein Ende schien näher denn je. Erschöpft sank er zusammen und beobachtete die Dämmerung des Abends, die, wie er hoffte, seine letzte sein würde. Das Sternenlicht erhellte das unglückliche Schicksal eines gebrochenen Mannes, der inmitten des Waldes auf den Hungertod wartete.
Doch es kam anders.

Ein voller Mond schien vom Himmel herab und reflektierte sein Licht von einem winzigen Gegenstand direkt in die müden Augen des Wanderers. Etwas erschrocken suchte er die Quelle des plötzlichen Funkelns und fand sie wenige Meter entfernt auf einem Baum. Dort hing eine schwarze Fledermaus von einem Ast herab und um ihren Hals lag ein goldener Reif, der immer noch im Mondlicht schimmerte. Verwundert beobachtete Fredor das Geschöpf, das seinerseits neugierig auf den Menschen hinabsah und mit dem Kopf nickte, so, als wolle es ihn begrüßen. Die Verwunderung fand ihren Höhepunkt, als die Fledermaus zu lächeln schien und ein seltsamer Ausdruck ihre Augen erfüllte, der Fredor an das vergessen geglaubte Gefühl der Freude und Herzlichkeit erinnerte. Sie erhob sich in die Lüfte und summte eine einfache Melodie vor sich hin, die mit wunderschönem Klang betörte und die Sorgen des Bettlers für eine Weile vertrieb. Für ihn tanzte sie in der Nacht umher und zauberte ein Lächeln auf seine aufblätternden Lippen. Nachdem einige Zeit verstrichen war, flog sie ein Stück voraus und gab ihm mit ihren Lauten zu verstehen, dass er ihr folgen solle. Fredor entsprach ihrem Wunsch, erhoffte er sich doch Hilfe von dem freundlichen Geschöpf, das ihn jetzt durch die Nacht geleitete. Neue Kraft füllte seinen Körper als er der Fledermaus folgte und schließlich der Höhle gelangte, in der sie, wie er vermutete, zu Hause war.

Dort verschwand sie ins Dunkel hinein und der Wanderer glaubte sich am Ziel. Er entzündete eine Fackel, betrat die Höhle und spürte dabei einen Hauch von Hoffnung, welche schwach glimmend den Weg zu neuem Lebenswillen bereitete. Nach einigen Schritten sah er wieder das Funkeln, das ihn noch vor wenigen Momenten hierher geleitet hatte, doch es gehörte nicht zum Reif der Fledermaus, sondern schimmerte von den Wänden herab. Erstaunt erkannte Fredor, dass es sich hierbei um Gold handelte. Das wundersame Geschöpf hatte ihn zu einer Goldader geführt, einer Quelle von unermesslichen Reichtums, entdeckt im sonst so unerbittlichen Strom der höchsten Not. Freudentränen rannen aus Augen, die jetzt nur noch die Armut kannten und voller Dankbarkeit suchten sie nach dem Tier, das sein Retter war. Nicht lange mussten sie suchen, denn die Fledermaus hing in geringer Entfernung an einem Felsen und betrachtete das neu geborene Glück mit strahlenden Augen. Ihre Blicke trafen sich in tiefer Freundschaft und tief klaffte die Wunde, die hässlich grinsend auf Fredors Nacken entstand. Der Schwarzbär, der hinter ihm gelauert hatte, beendete das blutige Werk mit wuchtigen Hieben und schmetterte ihn kalt zu Boden. Nachdem die Beute gerissen war, nagte der Bär genüsslich an den Knochen und schlang gierig das warme Fleisch hinunter, das endlich den nagenden Hunger beendete, der so lange an ihm gezehrt hatte. Die Fledermaus gesellte sich zu ihm und schlürfte das strömende Blut, aus der Quelle der gestorbenen Not.

Glücklich sahen die beiden Tiere einander an und spürten ein rotes Band der Freundschaft, das niemals zerreißen würde. Als der Bär Fredors Leichnam zu den anderen schleifte, schüttelte er verständnislos den Kopf, als er all den Schmuck sah, den die Kadaver noch immer an zerfetzten Hälsen, Armen und zerkauten Fingerknöcheln trugen. Niemals würde er die Bedürfnisse der Menschen begreifen und doch war er dankbar, dass es sie gab. Mit zuckenden Schultern und vollem Magen, legte er sich zur Ruh und ließ die Fledermaus dabei in seinem weichen Fell kuscheln. Schon bald schliefen sie ein und träumten süße Träume, die von einer Art Schlaraffenland handelten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute mit reich gedeckter Tafel und in ewiger Freundschaft.

Und die Moral von der Geschicht’: Freunde hat man oder man hat sie nicht.

 

Wow. Das Märchen gefällt mir. Ich habe zwar noch nicht viele Geschichten hier gelesen und kann das ganze also nicht relativ sehen, aber die Geschichte gefällt mir ganz gut.

Besonders der Schluss und die darin enthaltene Lehre haben mir gefallen. Ich finde die Idee, dass ein Bär und eine Fledermaus das Streben des Menschen nach materiellen Dingen ausnutzen, ziemlich gut. Allerdings suchte der arme Kerl doch nur nach etwas, das ihm helfen könnte zu überleben.

Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn sie (für meinen Geschmack!) etwas zu linear ist. Aber welches Märchen ist schon kompliziert gestrickt...

Weiter so :)

Greetz
SpookyNooky

 
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Hi Gollum,
ich kann mich der Meinung von SpookyNooky nur anschließen.
Eine schöne Geschichte mit einer interessanten Wendung.

Einerseits ist sie düster und ernüchternd. Der arme Tischler hätte ja nun wirklich etwas Glück verdient.
Andererseits optimistisch und beinahe heiter, wenn man es aus der Warte dieser völlig unterschiedlichen Freunde betrachtet.

Hat mir gut gefallen.

Gruß
Sternensucher

 

Freut mich daß ihr der Geschichte etwas abgewinnen konntet! Mein Dank sei mit euch!

allerlallerliebsten Gruß
Gollum

 

Hallo gollum,
die Kritik zu Deinem Beitrag habe ich Dir als PM (private message) zukommen lassen. Auch für solche Zwecke scheint mir diese Seite eingerichtet worden zu sein.
Grüße von Aldebaran

 

Tach Gollum,

mir hat deine Geschichte ebenfalls gut gefallen, ansonsten haben meine Vorredner eigentlich schon alles gesagt.

Weiterhin viel Spass beim Schreiben :)

cu,.. rab5

 

Hallo Gollum!
Heheheheeeeee.... fiiiieeeeese! :D
Hat mir gut gefallen dein Märchen. Ist so ein richtig typisches Märchen.
Gut geschrieben, angenehm zu lesender Stil, wirkt auch so, wie in den ganzen alten Märchen.
Das Ende hat mir gut gefallen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute mit reich gedeckter Tafel und in ewiger Freundschaft.
Diesen Satz finde ich besonders gut gelungen. Der ist eindeutig zweideutig :D Denn zum Einen ist dieser Satz „Märchen-typisch“.
Zum Andren sagst du ein Stück weiter oben:
Als Fredors Leichnam bei den anderen lag, schüttelte der Bär verständnislos den Kopf, als er all den Schmuck sah, den die Kadaver noch immer an zerfetzten Hälsen, Armen und zerkauten Fingerknöcheln trugen. Niemals würde er die Bedürfnisse der Menschen begreifen und doch war er dankbar dass es sie gab.
Ich glaube, du möchtest sagen, dass die Menschen wohl nie aufhören werden nach materiellen Reichtum zu streben. Dass das wahrscheinlich nie enden wird. Und dass davon doch einige profitieren. Und sich deshalb darüber keine Gedanken machen.
(denke ich mal, dass du das sagen wolltest. Wenn nicht, dann hab ich mich wohl geirrt :D)

Du könntest noch ein paar mehr Absätze einfügen ;) Es sind recht wenige Absätze vorhanden.
Du hast noch einige Fehler in deiner Geschichte.
Wenn du magst, und die Stellen, an denen du es einsiehst, auch korrigierst, suche ich dir die Stellen raus.

bye und tschö

 
Zuletzt bearbeitet:

Also: die Geschichte ist eher eine unglückliche Kombination von Märchen- und Fabelelementen, wobei letztere eindeutig stärker vertreten sind. Auch die Sprache wandert zwischen beiden Genre, wobei einige Wendungen ganz einfach falsch sind.
Du solltest Dich entscheiden, ob Du eine Fabel oder ein Märchen schreiben möchtest - beides zusammen geht wirklich nicht.

Liebe Grüße

Joh

PS.: Mitunter ist etwas theoretisches Wissen ganz nützlich beim bla-bla (bezieht sich nicht auf den Autor)!:teach:

 

@Joh

PS.: Mitunter ist etwas theoretisches Wissen ganz nützlich beim bla-bla (bezieht sich nicht auf den Autor)!
Meinst du mich?
Wenn ja, könntest du mir das bitte erläutern? Auch wenn nich, wäre es schön, wenn du das erläutern würdest. Was meinst du mit bla-bla?

bye und tschö

 
Zuletzt bearbeitet:

@ moonshadow,

hatte ich doch, aber bitte:
"Ist so ein richtig typisches Märchen" - Nein, genau das ist es eben nicht - mehr Fabel!
"...Stil, wirkt auch so, wie in den ganz alten Märchen." - Ich weiß ja nicht, ob Du schon einmal ein "ganz altes Märchen" gelesen hast, aber da gibt es eben nicht "Und die Moral von der Geschicht`" und die Hauptperson wird nicht nebenher gekillt und, und, und...
Tschuldigung, aber dieser Kommentar von Dir ist absolut ohne Wissen hingekritzelt. Die Geschichte ist weder Märchen noch Fabel - falls Du schon einmal den Unterschied von beiden gehört hast.
Ich bin echt fassungslos!

Joh

PS.: Falls ich aus Versehen in einem literarischen Paralleluniversum gelandet bin, auf dem Märchen für Zombies geschrieben werden, nehme ich natürlich meinen Beitrag zurück.

 

@Joh

aber dieser Kommentar von Dir ist absolut ohne Wissen hingekritzelt
Joh, ich lass mir nicht von dir unterstellen, dass mein Kommentar "hingekritzelt" ist. Ich gebe mir immer sehr viel Mühe mit meinen Kommentaren. Und ich empfinde es als Beleidigung, wenn du meinen Kommentar als hingekritzelt bezeichnest.
Und ich lass mich nicht von dir beleidigen.
Ich behaupte ja nicht, dass ich alles weiß, aber ich kritzel meine Kommentare sicherlich nicht hin!!

PS.: Falls ich aus Versehen in einem literarischen Paralleluniversum gelandet bin, auf dem Märchen für Zombies geschrieben werden, nehme ich natürlich meinen Beitrag zurück.
Und was soll das bitte heißen?

bye und tschö

 

Fabel:
Textgattung
eine erzählende Lehrdichtung, häufig aus der Tierwelt (Tierfabel), durch die sittliche Wahrheiten oder allgemein-menschliche Erfahrungen schlagend, oft witzig veranschaulicht werden.

Märchen

[mhd.mittelhochdeutsch mære, "Kunde, Erzählung"]
eine kurze, mündlich oder schriftlich verbreitete Prosaerzählung, die von fantastischen Zuständen und Vorgängen berichtet. In einer zeitlich und räumlich nicht festgelegten Sphäre greifen übernatürliche Mächte in die Alltagswelt ein: Tiere oder Pflanzen nehmen menschenähnliche Gestalt an und können reden; Menschen werden zu Tieren oder Pflanzen verwandelt; Zauberer, Hexen, Riesen, Zwerge, Drachen und Feen beschützen oder gefährden den Menschen. Die einem Märchen zugrunde liegende Weltordnung ist immer einfach: Der Gute wird letztlich belohnt, der Böse bestraft. Die Gestalten des Märchens sind meist feste Typen: z. B. ein König, ein Fischer, ein armes Mädchen u. Ä.

IMHO: Beides trifft nicht exakt zu. ABER: Warum sollte man sich entscheiden ob Fabel oder Märchen? Geschichte=Geschichte. Fertig. Erfreut euch am Text und macht nicht immer so ein Haarespalten daraus.

Joh: Bisschen netter. hmm?

 

Joh, ich finde, du solltest dich ganz schnell zusammen nehmen und dich bei moonshadow entschuldigen.
Wenn du bei irgendwas anderer Meinung bist, kannst du das auch vernünftig darlegen ohne zu beleidigen.

 

@Joh
Okay, ich habe, als meinen ersten Kommentar geschrieben hab, Märchen und Fabel etwas verwechselt.
Gebe ich auch zu.
Aber auch wenn ich das verwechselt habe, mein Kommentar ist dennoch mit viel Zeit geschrieben.

Ich versuche in meinen Kritiken immer etwas Positives und Negatives zu finden. Und das dann auch zu begründen.
Ich möchte anmerken, dass dein Kommentar zur geschichte lediglich daraus besteht, dass du sagst, Fabel udn Märchen sind vermischt, einige Wendungen falsch, die Sprache wandert.
Alles schön und gut.
Ich denke, der Autor hat das nicht mit Absicht gemacht. Aber so bringt ihm dein Kommetar nicht viel, weil er nicht weiß, welche Stellen du meinst.
Wie wär es mit ein paar Beispielen?

bye und tschö

 

@ Pain,

kleiner Zusatz zur Fabel: die Fabel hat als Schlußsatz üblicherweise noch eine moralhafte Zusammenfassung.

Ich stelle nur fest, dass es sich hier weder um ein reines Märchen noch um eine klassische Fabel handelt.
M.E. eher eine Trash-Veralberung beider Gattungen.

Tschuldigung, wenn ich etwas erbost über die Vermengung von beiden bin. Ich mag solche Beliebigkeiten nicht.

Joh

 

Moin,

Davon agbesehen, daß ich keine Ahnung habe, wie man Märchen und Fabeln definiert und es mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich egal ist, welcher Gattung dieser Text nun genau angehört, glaube ich doch sagen zu können, daß mir diese Geschichte ganz gut gefallen hat.

Die Pointe mit verbundener Moral gefällt mir gut. Der Moment, im dem die Geschichte sich dreht und die wahre intention der Fledermaus klar wird, ist kurz und knapp beschrieben worden und hat mich somit überrascht. So muß das sein.

Ein paar Absätze könntest du der Geschichte noch spendieren, dann liest es sich leicher. Ansonsten aber recht gelungen. Kein Text, an den ich mich noch lange erinnern werde, aber für Zwischendurch gut geschrieben.

PS: Ich finde auch, daß Joh sich hier ein wenig im Ton vergriffen hat.

 

Hallo moonshadow,

ich entschuldige mich für das Wort "hingekritzelt", aber es hat mich einfach sehr erbost, wie hier mit "falschen" Literaturgattungen herum geworfen wurde.

PS.: Ich beschäftige mich selber intensiv mit Märchen, vielleicht wird dann meine überzogene Reaktion etwas verständlicher.

Liebe Grüße

Joh

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe ebenfalls nicht fundiertes Fachwissen zu Fabeln und Märchen, lediglich die gewonnnene Praxis aus einigen Duzend Büchern meines Vaters.
Hieraus würde ich schließen, dass es sich keinesfalls um ein klassisches Märchen handelt und, sofern hat Jo Recht, mit einem moralischen Schlussatz den Anschein einer Fabel erweckt. Im Prinzip ist das für die Geschichte egal, moderne oder Kunstmärchen halten sich absichtlich nicht an das Schema, das dann allerdings auch mit Grund.
Wie dem auch sei. Der Hauptkritikpunkt, den ich an dieser Geschichte ansetze ist der Sprachstil. Ganz eindeutig sticht heraus, dass dieser versucht, den der klassischen Märchen zu kopieren. Ihn komplett authetisch widerzugeben ist nicht notwendig, denke ich. Dennoch ist er zu aufgesetzt und zu ungeschickt, dass er glaubwürdig wirken kann. Dafür mache ich zunächst einmal drei Faktoren verantwortlich.
1. Die Verwendung von Worten und Satzkombinationen, die untypisch für die spielende Zeit sind. Beispiele:

Schleuderpreise
geschweige denn
Aber als der Winter Einzug hielt, wurde ihm auch das verwehrt
(im gewollten Sprachstil eher "dies")
Die Verwunderung fand ihren Höhepunkt
die von einer Art Schlaraffenland handelten
2. Die Häufigkeit von Bindewörtern
Du verwendest bald 40 mal das Wort "und". Der Text ähnelt auf diese Weise bald einem Kinderaufsatz. Hier musst du unbedingt kürzen.
3. Relative Satzkonstruktionen
Ebenfalls viel zu häufig verwendest du Relativsätze, um Dinge zu erläutern, näher zu beschreiben oder einfach um zwei Sätze zu einem zusammenzufügen. Einfach mal durchschauen, auch hier solltest du unbedingt kürzen oder einfach mal zwei statt einem Satz schreiben. Überprüfe dazu noch einmal deine Kommatasetzung, da sind mir einige Fehler aufgefallen.

Teilweise kam es mir so vor, dass die Geschichte Sinnfehler enthält.

Die Bewohner des Reiches hielten ihr Geld zusammen und kauften nur das Nötigste, wodurch mancher braver Händler dazu gezwungen wurde, seine Waren zu Schleuderpreisen zu verkaufen.

Eines Tages verjagten ihn die Dorfbewohner, erinnerte er doch an die Not, die jeden ereilen konnte.

So viel ich weiß bestand damals die Gesellschaft hauptsächlich aus Handwerkern. Es klingt unlogisch, dass nur dieser eine so stark beeinträchtigt wurde, dass er bald verhungert, selbst in einem kleinen Dorf. Auch der Grund, warum er verjagt wird, leuchtet mir nicht ein. Logischer wäre gewesen, wenn er auf Grund seiner Armut angefangen hätte, die Leute zu beklauen.

Der Sprung, den du setzt, als der Bär ins Bild tritt ist zumindest mir zu plötzlich. Ein zwei Andeutungen vorher könnten das augebügelt. Dann verwendest du dreimal Freundschaft in naher Folge. Wirkt auf mich beides wie eine ungeschickte Konstruktion.

Ich persönlich bin nicht ein großer Fan von Kunstmärchen. Die drei Hauptkritikpunkte, die ich dir genannt habe solltest du bei einer Überarbeitung bedenken, um an der Authenzität und Überzeugungskraft der Geschichte zu feilen.
Ich hoffe, dass dir meine Kritik hilft, weiter an der Geschichte zu arbeiten.

Liebe Grüße, Frederik

P.S.: bei Interesse beschäftige ich mich noch einmal mit der Orthografie. Sag mir einfach per PM bescheid.

 

Danke, Frederik,

ich muss zugeben, dass ich mich wirklich gescheut habe, näher auf diesen Text einzugehen, weil mir dies zu umfangreich erschien.
Für mich war bei oberflächlicher Betrachtung die aufgesetzte, aber eben nicht getroffene Märchensprache in Verbindung mit dem Handlungsablauf, der eben auch nicht der Märchenintention entspricht, der Hauptgrund meiner Kritik. Daher war es für mich auch völlig unverständlich, dass ausgerechnet dieser Text als Beispiel typischer Märchenerzählweise gelobt wurde.
(@ moonshadow: daher mein Satz mit dem "Paralleluniversum")
Da ich mich, wie schon gesagt, intensiver mit Märchen befasse, empfand ich diesen Text eher als eine schlecht gemachte Satire auf die Märchensprache - und da mehrere Leute vor mir den Text eben als " klassisches Märchen" lobten, sah ich mich eher in einem schlechten Film.
Nochmals vielen Dank, Frederik, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, diesen Text so intensiv zu analysieren.
Von meiner Seite wäre dies jetzt das letzte Posting zu diesem Text.

Liebe Grüße

Joh

 

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