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Der zweite Turm

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19.02.2006
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Der zweite Turm

Der Turm stand in Flammen.
Was Holger anfangs wie ein Inferno vorgekommen war, schrumpfte im Außenspiegel des Trucks auf Streichholzgröße.
Holger blickte zu Michail, dem Professor. Er bot einen erbärmlichen Anblick, doch Holger ahnte, dass er selbst nicht viel besser aussah. Michails Gesicht war überzogen mit einem Schweißfilm, in dem Sand, Blut und Dreck klebten; die Kleidung zerrissen, dunkle Flecken unter den Achseln. Wie durch ein Wunder klemmte noch immer die Brille auf der Nase des Professors. Das Drahtgestell geflickt, das linke Glas von einem Sprung durchzogen. Hinter den Gläsern Augen, in denen Pläne funkelten.
Pläne, Holger loszuwerden.
Der Professor hielt die Karte so, dass sie die Wunde in seinem Bein verdeckte. Oder hatte Holger sich die Verletzung nur eingebildet? Der Cocktail aus Schmerztabletten, Erschöpfung und Hitze vernebelte seine Sinne.
Nein, das war genauso wenig Einbildung gewesen wie die Zähne, die sich in Holgers Handrücken gebohrt hatten. Der Biss schmerzte, aber Holger hatte schon Schlimmeres ertragen. Dann setzte das Pochen ein. Mit jedem Herzschlag arbeitete es sich weiter den Arm hinauf. Holger spürte, wie sich das Virus den Weg zu seinem Herzen fraß.
»Fahr nicht so schnell!«, sagte Michail.
Der Wüstenboden war tückisch. Unter losem Sand verbargen sich Senken, die selbst die mächtige Dreißig-Tonnen-Maschine auf die Seite werfen konnten. Holger nahm den Fuß vom Gas, fuhr in weniger halsbrecherischem Tempo weiter.
Es schwappte in den Kanistern hinter ihren Sitzen. Wasser und Benzin, vertäut und gestapelt bis unter das verbeulte Dach des Trucks.
Vor ihnen wuchs der Südturm in die Höhe. Das Monument, von dem sie sich Zuflucht erhofften. Erhofft hatten. Bevor alles schiefgegangen war.
Wenn die Bewohner des Turms schlau waren, würden sie weder Michail noch ihn einlassen. Holgers Bissspur war zu offensichtlich. Und die Wunde des Professors nicht minder. Im besten Fall sperrte man sie in eine Zelle. Wahrscheinlicher war, dass man sie einfach abknallte. Oder man wartete, bis die Zeit sie erledigte.
Was Holger zum eigentlichen Problem zurückbrachte. Das Serum. Wo verwahrte Michail die letzte Spritze? Zunächst erwog er eine Vollbremsung. Der Professor war nicht angeschnallt. Aber würde die Spritze das Manöver in einem Stück überstehen?
Erstaunlich viel Bewegung unter der Karte. Ein beinahe komischer Anblick, wie Michail versuchte, unauffällig in seinem Rucksack zu wühlen. Der Professor mochte ein Genie auf dem Feld der Wissenschaft sein, aber er war ein miserabler Schauspieler. Holger riss das Steuer nach links. Michail wurde von seinem Sitz katapultiert, gegen Holger gepresst; die Karte flatterte durch das Cockpit.
Holger nahm Michail mit dem rechten Arm in den Schwitzkasten. Wollte es tun, doch der Gurt wurde ihm zum Verhängnis. Das Band straffte sich, blockierte, bevor er Michails Hals umschlingen konnte. Ein wildes Gerangel entstand. In einem Reflex latschte Holger auf die Bremse, der Truck schlingerte, Reifen quietschten, Sand peitschte gegen die Karosserie. Das Lenkrad drehte sich wie von Geisterhand, Holger hatte es losgelassen, um sich gegen den Professor zu wehren. Beide begriffen im selben Moment, vier Hände packten das Lenkrad, versuchten, den Truck unter Kontrolle zu bringen. Sie hatten dasselbe Ziel, doch sie waren zu sehr in ihrem Kampf verfangen, arbeiteten gegeneinander, machten es schlimmer. Vom Südturm musste es aussehen, als steuere ein Betrunkener einen Truck mit geplatztem Reifen. Holger keilte mit dem Ellenbogen aus, erwischte den Professor am Hals. Die Hände verschwanden in einem Knäuel aus Würgen und Keuchen. Der Truck kam zum Stehen. Holger fingerte nach der Schließe des Sicherheitsgurtes. Michail tastete im Fußbereich herum. Suchte nicht das Serum, erkannte Holger, sondern den Revolver, der ihm aus dem Gürtel gepoltert war. Endlich das befreiende Klicken des Gurtes. Als Michail hochkam, warf sich Holger mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn. Die lädierte Tür hielt dem Ansturm nicht stand. Zu zweit purzelten sie aus dem Fahrerhaus. Ein Schuss löste sich. Holger schrie auf. Er spürte nicht, wo es ihn erwischte. Der Schmerz in seinem Knie übertraf alles. Als drehe ihm jemand den Unterschenkel aus dem Gelenk.
Durch die Schwärze Lores Stimme: »Du musst wieder aufstehen.«
Holger kniff die Augen zusammen, wollte in der Dunkelheit versinken, wollte bei Lore sein.
Sie brachte ihre Lippen ganz nah an sein Ohr. Ihr Atem kitzelte über seinen Nacken. »Noch nicht, Liebster.«
»Bitte ...«
»Ich beschütze dich. Ich habe dich immer beschützt.«
Holger dachte an sein Leben als Soldat. Dachte an die Autobombe, an die Minen, daran, dass um ihn herum in einem fort Menschen starben, im Kugelhagel, durch Schrapnellsplitter, durch Feuer und einstürzende Bauten.
Er dachte daran, dass Lore stets gesagt hatte, er könne nicht sterben. Weil sie für ihn betete. Ihr Vertrauen strahlte eine Wärme aus, die jeden Zweifel zum Schmelzen brachte.
Alles änderte sich, als der Wahnsinn bei ihnen vor der Tür ausbrach. Lore kannte den Krieg aus seinen Erzählungen, aber nichts war so, wie er es geschildert hatte. Keine feindlichen Soldaten, die nach ihrem Leben trachteten. Über Nacht verwandelten sich Nachbarn in tobende Bestien, die nach dem Blut ihrer Familien und Freunde gierten.
»Du bringst uns hier raus! Du schaffst das!«
Anfangs war da noch die gewohnte Zuversicht in ihrer Stimme. Doch je enger sich die Schlinge zuzog, als sie alles hinter sich lassen mussten, Nacht für Nacht um ihr Überleben kämpften, schlich sich ein Ton in Lores Stimme, der Holger alarmierte.
»Du schaffst das!« Zuletzt flehte sie – und das zu hören, erschütterte Holger mehr als alles andere.
Er schaffte es. Lore nicht.
Als er Lore erlöste, wollte er auch seinem Leben ein Ende setzen. Er rammte sich den Gewehrlauf in den Rachen, saß da, den Finger um den Abzug gekrallt. Doch er konnte nicht abdrücken. Ungefragt brannte diese Kraft in ihm, die ihn bisher immer geschützt hatte. Ihn und immer nur ihn.

Diesmal schien ihn diese seltsame Kraft verlassen zu haben. Holger sackte über dem Körper des Professors zusammen, nahm dessen ranzigen Körpergeruch wahr, wusste, dass er ihn überwältigen musste, war aber außer Stande, sich zu regen. Sollte Michail überleben. Im Gehirn des Wissenschaftlers schlummerte die Befreiung für die Menschheit. Holger opferte sich, um der Welt eine Chance zu geben. Man konnte schlechter abtreten. Er schloss die Augen und erwartete den letzten Schuss.
»Holger!«
Er weigerte sich, die Lider zu heben. Er befand sich in einem schwerelosen Zustand, in dem selbst der Schmerz erträglich war. Und irgendwo dort wartete Lore auf ihn.
»Bekomme ... keine Luft ...«
Ohne es zu wollen, wälzte Holger sich zur Seite.
Nicht er war angeschossen worden – es hatte den Professor erwischt.
Da lag sie, die Hoffnung der Menschheit: Ein Haufen Elend, das jammerte wie ein kleines Kind. Holger hatte lange genug gedient, um eine Verletzung einschätzen zu können.
Die Kugel hatte Michail an der Schulter erwischt. Ein Streifschuss. Nichts Ernstes.
Holger schirmte die Augen gegen die Sonne ab. Sie waren etwa auf der Hälfte des Weges gestrandet. Weit hinter ihnen brannte der Turm noch immer. Und das war ihr Glück. Er zog die Aufmerksamkeit der Mutanten auf sich. Zumindest tagsüber, wo sich die meisten in ihren Höhlen verkrochen. In der Nacht wäre es etwas anderes. Dann wäre die Wüste voll von ihnen. Die Dämmerung kündigte sich bereits an.
Das Pochen meldete sich zurück. Es schien am Ellenbogen angelangt zu sein. Holger seufzte. Er war bereit gewesen, aber sich zu verwandeln, nein, dieses Ende akzeptierte er nicht.
»Du Versager!«, fuhr er den Professor an. »Hättest du mich nicht einfach umbringen können!«
»Habs versucht ...«, krächzte der kleine Mann.
Holger hievte sich auf die Beine. Der Tablettencocktail schien endlich seine Wirkung zu entfalten. Wenn er das Knie nicht über Gebühr belastete, konnte er sich bewegen.
Er humpelte zur Tür des Trucks. Ein Schritt, Bein nachziehen, den nächsten Schritt. Ein Klicken ließ ihn innehalten. Das Geräusch war unverkennbar.
»Tu es«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Eine weitere Chance wirst du nicht bekommen.«
Zu dumm von ihm, nicht nach dem Revolver zu suchen.
»Das Serum«, krächzte der Professor.
»Ja, ich weiß, es reicht nur für einen. Verschon mich mit deinem Gequatsche und drück endlich ab!«
Noch immer kein befreiender Schuss.
»Es gibt eine Chance für uns beide«, sagte Michail.
Entnervt drehte Holger sich um. Die Hand, in der Michail den Revolver hielt, zitterte. Der Lauf zeigte nur sehr vage in Holgers Richtung. Seine Brille hatte er verloren und ohne sie war der Professor anscheinend blind wie ein Maulwurf. Vielleicht hatte es ihn auch übler erwischt, als Holger angenommen hatte.
Holger kniff die Augen zusammen, stöhnte lautlos. In wenigen Augenblicken würde es dem Professor definitiv sehr viel schlechter gehen. Ihre Anwesenheit war nicht unbemerkt geblieben. Etwas schlich sich an den Professor heran. Die Mutanten waren nicht intelligent genug zum Schleichen, deswegen hatte Holger die Kreatur womöglich übersehen. Normalerweise bewegten sie sich unnatürlich schnell. Doch alles, was schnell war, war zum brennenden Turm aufgebrochen, um sich einen Teil der Beute zu sichern. Das Wesen, das sich dem Professor näherte, hatte keine Beine mehr und zog den Oberkörper mit einem Arm durch den Sand. Der andere Arm endete unterhalb des Ellenbogens, wischte wie ein abgebrochener Scheibenwischer über den Boden. Das Gesicht glich einem Steak, das man auf dem Grill vergessen hatte, ein Krater dort, wo die Nase sein sollte. Der Mund ein gezackter Spalt, der sich auf einer Seite bis zum abgebissenen Ohr zog. Gleich würde es den Professor erreicht haben. Der bemerkte es nicht, war viel zu beschäftigt damit, den Revolver gerade zu halten und sich Holger begreiflich zu machen. »In den Vorräten vom Boss habe ich einen Beutel Kochsalzlösung gefunden. Wir können das Serum strecken. Verstehst du? Ich bin mir sicher, dass die Wirkung stark genug ist, um uns beiden zu helfen.«
Gleich würde das Ding den Professor erreicht haben.
Was faselte das Kerlchen da. Serum strecken? Der versuchte doch nur, sein Leben zu retten. Lore flüstert etwas in Holgers Ohr: »Du bist zu etwas Höherem berufen, Holger. Du kannst nicht sterben, bevor du deinen Teil in Gottes Plan erfüllt hast.«
Damals hatte er Lore angefahren, sie angeschrien, ihm nie wieder mit Gott zu kommen. Als Soldat war er in der Welt herumgekommen. Und mit jedem Einsatz schwand sein Glaube an eine höhere Instanz, die irgendwelchen Plänen mit der Menschheit nachging. Im besten Fall waren ihr die Menschen scheißegal. Im wahrscheinlicheren Fall ergötzte sie sich daran, ihre Schöpfung immer wieder neuen Qualen auszusetzen.
Lore und er hatten sich heftig gestritten und in seinem Zorn hatte er sich niemals für seinen Ausbruch entschuldigt. Und dann hatte Gott auch Lore genommen – und ihn, Holger, wieder einmal übrig gelassen.
»Dieser Mann«, sagte Lore und deutete auf den Professor, »er kann die Menschheit retten. Und du bist der einzige, der ihn beschützen kann.«
Lore stand genau hinter ihm, doch er schaffte es nicht, sich zu ihr umzudrehen.
»Ich konnte dich nicht beschützen«, flüsterte er.
»Aber bei ihm wird es dir gelingen.«
Nein, Holger glaubte an keinen göttlichen Plan. Aber er würde alles tun, um Lore zufrieden zu stellen. Selbst, wenn er sie sich nur einbildete.
»Hinter dir!«
Michail drehte sich nicht um, witterte einen Trick. Als der Professor schließlich begriff, war das Ding schon über ihm. Holger setzte sich in Bewegung. Mit zwei humpelnden Schritten erreichte er den Truck, biss die Zähne zusammen, zog sich ins Innere. Kurz war er versucht, nach Michails Rucksack zu greifen, sich das Serum zu injizieren, dann packte er sein Gewehr: Lore.
Sobald seine Finger über das warme Holz des Schafts streichelten, befiel ihn eine wohlvertraute Ruhe.
Er visierte das sich windende Bündel aus Mensch und Kreatur an, wartete auf den richtigen Moment - und schoss.
Der Professor schob das erschlaffte Ding von sich.
»Alles okay ...«, rief Michail. Die Hände des Professors zitterten, als er seine Brille aus dem Sand fischte. Schwerfällig kam er auf den Truck zu. Er hielt sich die angeschossene Schulter. Nicht den Hals, dort, wo der Mutant ihn gebissen hatte.
»Ich sagte, es ist alles okay.«
Holger senkte Lore nicht. Ob sich die Verwandlung beschleunigte, wenn man mehrfach infiziert worden war? Aber er sah keine Bissspuren am Hals, sofern das in der Schmiere, die Michails Haut überzog, überhaupt auszumachen war.
»Das Biest hatte keine Zähne mehr«, sagte der Professor. »Nimm das Scheißgewehr runter.«
Das Pochen war bereits im Oberarm. Also senkte Holger die Waffe. »Wie lange brauchst du, um das Serum anzumischen?«
»Sollte nicht lange dauern.«
»Nein, sollte es nicht. Der Schuss lockt bestimmt noch mehr von ihnen an.«
»Ich muss nur eine Wasserflasche mit ...«
»Machs einfach!«, unterbrach Holger ihn. »Ich behalt die Umgebung im Auge.«
Sein Blick verriet, dass er auch ihn im Auge behalten würde. Und dass er ihn abknallen würde, wenn er sich das Serum allein injizierte. Aber so dumm konnte der Professor nicht sein. Dann würde sich Holger verwandeln. Und selbst wenn sich der Professor Chancen ausrechnete, ihn zu töten, wie sollte er durch die Wüste kommen? Nein, er brauchte Holger. So wie Holger ihn brauchte. Während der Professor ins Cockpit kletterte, mühte sich Holger auf die Motorhaube des Trucks. Von dort aufs Dach. Sein Knie protestierte, aber die Schmerzen waren in Watte gehüllt. Wie viele Tabletten hatte er eingeschmissen? Er knetete heftig seine Nasenwurzel. Nun, da Holger wusste, worauf er achten musste, sah er sie. Manche schleppten sich durch den Sand wie das eben erlegte Exemplar, zogen ihre Eingeweide hinter sich her wie eine Traube Luftschlangen. Manche humpelten mit widernatürlich verdrehten Extremitäten. Es waren allesamt lädierte Exemplare. Doch es waren viele. Und sie näherten sich dem Truck. »Professor, wir bekommen Besuch.«
»Halt sie uns noch für einen Moment vom Leib. Bin gleich so weit.«
Holger legte Lore an, sah sich um. Keine Richtung, aus der sie nicht anrückten. Sie boten leichtes Ziel, aber er hielt sich zurück. Zum einen hatte er nicht genug Schuss für alle, zum anderen lockte jede abgefeuerte Kugel weitere Mutanten an. Nein, er würde erst schießen, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ. Allmählich drangen auch die Geräusche an sein Ohr, Geräusche die in dieser Welt vertrauter waren, als das Grillenzirpen am Abend: Stöhnen und Röcheln, Laute, die daran erinnerten, welcher Qual diese Wesen ausgesetzt waren, dazu verdammt, sich selbst zu zerstören, um an das einzige zu gelangen, was ihnen etwas bedeutete: Nahrung.
Die ersten erreichten den Truck.
»Professor?«
»Ich hab’s gleich, nur noch ... Scheiße!«
Holger hörte, wie etwas zu Boden fiel. Also gut, dann war der Moment wohl gekommen. Holger nahm ein Exemplar ins Visier, dessen Fuß in einem Fangeisen steckte. Mit jedem Schritt rasselte die daran hängende Kette. Holger drückte den Abzug durch und das Rasseln verstummte. Lore spuckte noch einmal ihre erlösende Munition. Und noch einmal. Selbst mit verbundenen Augen hätte Holger nicht danebenschießen können. Und dennoch zog sich der Kreis um den Truck enger. Eine Hand, die an eine Vogelklaue erinnerte, langte nach dem Kotflügel. Lore zuckte. Der zur Klaue gehörende Körper sackte in den Sand.
Die nächste Parodie einer Hand krallte sich in den Kühler. Ein Kopf erschien oberhalb. Der Hals war zu drei Vierteln durchgenagt, sodass der Kopf haltlos von Schulter zu Schulter baumelte. Lore riss den Kopf vom Rumpf.
Vier Schuss blieben ihm noch. Reine Verschwendung auf dieser Distanz. Holger kletterte zurück auf die Motorhaube. Die Mutanten waren schon halb verwest, welcher Voodoo sie auch immer aufrecht hielt, ein gezielter Hieb machte ihnen genauso den Garaus wie ein drittes Auge. Holger musste nicht einmal besonders kräftig ausholen. Der Gewehrkolben ging durch den Schädel wie durch eine Gipswand. Ein schmatzendes Geräusch. Während er noch das Gallert vom Gewehr schüttelte, gierten weitere Hände nach seinen Beinen. Lore wie einen Baseballschläger schwingend, ließ er Schädel um Schädel platzen. Doch wo es zuvor Dutzende gewesen waren, brandeten sie nun wie eine Flut gegen den Truck. Die Motorhaube war glitschig von Blut und Hirnmasse. Holger konnte nicht gewinnen.
»Professor
Anstatt einer Antwort wurde die Fahrertür aufgestoßen. Durch den Schwung riss es die Glücklosen, die der Tür am nächsten waren, von den Beinen. Zusätzlich feuerte der Professor seine gesamte Munition in die zurückstolpernde Gruppe. Dabei schrie er wie ein Wahnsinniger. Er schrie noch immer, als der Revolver längst keine Kugeln mehr abfeuerte, nur noch sein charakteristisches Klicken von sich gab. Holger nutzte den Moment und schwang sich ins Innere der Kabine. Er vermochte nicht zu sagen, was heftiger schmerzte, sein Knie oder das Pochen in seinem Arm, das sich bis zum Herzen vorgearbeitet hatte. Ob sich so ein Herzinfarkt anfühlte?
Der Teil seines Gehirns, der wusste, was er tun musste, um zu überleben, übernahm die Kontrolle.
So gelang es ihm, die Tür zuzuschmeißen und gleichzeitig den Zündschlüssel zu drehen. Während der Truck bebend erwachte, nahm Holger noch wahr, wie der Professor mit einem Messer ausholte. Die Klinge bohrte sich tief in Holgers Oberschenkel. Er hätte es wissen müssen. Ein Kichern kratzte sich den Weg aus Holgers Brustkorb. Weder Virus noch Herzattacke, sondern ein schnödes Messer würde ihn von seinem Elend erlösen.
»Gib endlich Gas!«, schrie ihn Michail an. Das Messer hatte er wieder herausgezogen und er machte keine Anstalten, erneut auf ihn einzustechen. Abermals war es der Instinkt, der Holger reagieren ließ. Der Truck machte einen Satz und durchbrach den Ring aus Leibern, der sie einkesselte.
Es klang, als bräche eine Walze durch Unterholz. Die Scheibenwischer quietschten über die Frontscheibe, um der rotschwarzen Masse Herr zu werden. Dann verschwanden die Kreaturen in einer Wolke aus Sand und Staub hinter ihnen.
Holger schielte zum Professor. Er hielt die Spritze noch immer in Händen, die er für ein Messer gehalten hatte.
»Wann wirkt das Zeug endlich?« Der Schmerz umschloss nun Holgers Brustkorb und drückte zu, quetschte das Blut in seinen Kopf. Seine eigene Stimme nahm er durch das Rauschen in seinen Ohren kaum wahr. Entweder hatte ihn der Professor verarscht, oder das Serum war zu schwach. Oder es kam zu spät.
Die Fahrt verlangsamte sich. Benzin? Nein, die Nadel zitterte im halb vollen Bereich. Holger trat aufs Gas. Wollte es tun. Doch er spürte seine Füße nicht mehr. Taubheit krabbelte seine Beine empor.
So durfte es nicht enden. Nicht so! Unter Aufbietung aller Willenskraft löste er eine Hand vom Steuer und griff nach Lore. Das hatte er sich geschworen, bevor er sich verwandelte, setzte er sich selbst ein Ende. Lore glitt ihm aus den Fingern. »Professor!«, nuschelte er.
Doch sein Beifahrer konnte ihm nicht helfen. Michail war gegen die Tür gesackt. Sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Dann knallte Holgers Kopf aufs Lenkrad. Ein nicht endender Hupton gellte durch die Dämmerung. Holger starrte aus dem Seitenfenster, auf die sich vor dem Sonnenuntergang abhebenden Gestalten, die auf den Truck zuhielten. Dann ... nur noch Schwärze. Diesmal wartet keine Lore auf ihn.

Als Holger die Augen aufschlug, blickte er in einen schwarzen Schlund. Der Schlund war von abgebrochenen Zähnen gesäumt und gehörte zu einer klumpigen Masse, die einmal ein Gesicht gewesen sein mochte. Der Kopf sah aus, als hätte er Bekanntschaft mit einem Flammenwerfer gemacht. Die geschmolzenen Überreste einer Sonnenbrille klebten im Gesicht, bildeten eine kaum trennbare Masse aus Haut und Plastik, schminkten der Fratze blaue Tränen auf die Wangen.
Zum ersten Mal in Holgers Leben versagten seine Reflexe. Paralysiert wie eine Maus vor der Schlange, war er außer Stande, sich zu regen. Das Wesen legte den Kopf schräg, stieß ein Fauchen aus und – schlurfte davon.
Es dauerte einen langen Moment, bis Holger begriff. Und als er es schließlich tat, verleugnete es ein Teil in ihm noch immer: Der Mutant fraß ihn nicht, weil Holger nun einer von ihnen war.
Aber warum konnte er normal denken? Oder waren das nur Nachwehen seines absterbenden Gehirns? Holger wartete darauf, dass sein Verstand sich zersetzte.
Der Vollmond beschien eine geisterhafte Szene. Eine Szene, die Holger schon oft gesehen hatte, bisher jedoch immer aus sicherer Entfernung. Die Wüste wimmelte vor Mutanten. Rastlos wanderten sie umher, auf der Suche nach Nahrung. Immer wieder zog es einige zum Truck, doch sie machten keine Anstalten, nach ihm zu greifen.
»Nicht so ruckartig bewegen«, flüsterte Michail neben ihm.
»Was geht hier vor?«
Der Professor legte einen Finger an die Lippen. Holger zwang sich zur Ruhe, nahm drei tiefe Atemzüge. Als er immer noch denken konnte, flüsterte er: »Es hat nicht funktioniert, oder?«
»Doch hat es.« Eine lange Pause. Dann: »Nur anders als erwartet. Die Verwandlung ist aufgehalten, aber anscheinend ist genug vom Virus in uns, dass sie uns nicht mehr als Menschen einstufen.«
»Aufgehalten?« Holger war das Stocken nicht entgangen.
»Aufgehalten oder ... verlangsamt. Beides möglich.«
Holger spürte in sich hinein. Das Pochen in seinem Arm war verschwunden. Sein Knie schwieg. Von leichten Kopfschmerzen abgesehen, fühlte er sich erstaunlich ... gut. So gut wie schon seit sehr langem nicht mehr. Aber es machte sich kein Hochgefühl in ihm breit. »Wir haben kein Serum übrig, um mehr Gegenmittel herzustellen“, sagte er. „Damit ist alles futsch.«
»Das stimmt so nicht.« Der Professor schüttelte den Kopf. Mondlicht brach sich auf seiner Brille. »Wir sind der Impfstoff. Aus unserem Blut können wir ...«
Er verstummte, als ein Schatten im Fenster erschien. Wie der Mutant zuvor, gaffte er in den Truck und zog dann weiter.
»Du meinst, wir schaffen es in diesem Zustand bis zur Kolonie?«, nahm Holger den Faden wieder auf. »Laut Karte brauchen wir eine Woche.«
»Von den Mutanten droht uns keine Gefahr, sofern wir uns ruhig verhalten.«
»Und das Serum, wird es so lange wirken?«
Holger hörte, wie Michail sich über den Stoppelbart kratzte. »Auf der Route sind Türme verzeichnet. In einem wird sich eine Möglichkeit finden, neues Serum herzustellen.«
Holger starrte in die Nacht. Der Südturm war mit dem Truck eine Viertelstunde entfernt. Doch das spielte keine Rolle. Ihnen war Zeit geschenkt worden, aber an ihrer Lage hatte sich nichts geändert. Man würde sie nicht einlassen.

Holger wurde von heftigen Kopfschmerzen geweckt. Er kannte Kopfschmerzen, sie waren in einer Welt ständiger Dehydration ein verlässlicher Begleiter. An Wasser mangelte es ihnen nicht, er trank einen halben Kanister leer. Das Hämmern in seinem Kopf blieb.
An Michails zusammengekniffenen Augen sah er, dass es dem Professor nicht besser erging. Er faselte etwas von Nebenwirkungen. Ihnen beiden war klar, dass sie längst nicht so viel Zeit hatten wie angenommen.
„Wir müssen es probieren.“
Die Sonne schien gleißend, hatte auch den hungrigsten Mutanten zurück in seine Höhle verjagt. Holger riss einen Fetzen seines Hemds ab und wickelte ihn um Lore, bastelte eine provisorische Friedensfahne. Zu Fuß marschierten sie zum Südturm.
Holger wartete auf den Schmerz in seinem Knie, doch der blieb aus.
Hinter den Fenstern machte er Bewegung aus. Aber man schoss nicht auf sie. Weil die Bewohner keine Mutanten anlocken wollten? Besaßen sie keine Waffen?
Als sie auf Wurfweite heran waren, schleuderte man Steine auf sie.
»Ich will mit eurem Anführer reden!«, rief Michail. Die Antwort waren noch mehr Steine.
»Wir haben ein Heilmittel!« Der Professor hätte ebenso gut behaupten können, er sei der wiedergeborene Messias.
Holger konnte es den Turmbewohnern nicht einmal verübeln. Sie zogen sich zurück zum Truck. Holger war kaum mehr in der Lage, geradeaus zu gucken, derart wütete der Schmerz in seinem Schädel.
„Wir müssen es beim nächsten Turm versuchen.“
„Wir schaffen es nicht bis zum nächsten Turm.“
Michail hatte recht.
„Und was schlägst du vor?“
Michail sah ihn stumm an. Holger wusste, was er vorhatte. Es gab nur diese eine Option, wenn sie überleben wollten. „Das können wir nicht tun ...“, wehrte er schwach ab.
„Es geht nicht allein um uns, Holger. Überleben wir nicht, überlebt niemand.“
Holger massierte sich die Schläfen, presste seine Finger so heftig in die Haut, dass die Knöchel knackten. „Tu es“, sagte er.
Michail betätigte die Hupe. Einmal, zweimal, dreimal, jedes Mal so lang wie es ihre Kopfschmerzen erlaubten.
Sie sandten den einzigen Code in die Wüste, den die Mutanten verstanden: Kommt herbei, es gibt Fressen!
Die Sonne zeigte sich in ihrer ganzen Gnadenlosigkeit, doch dieser Einladung konnten sie nicht widerstehen. Die ersten Schatten huschten heran, die Gierigsten und Unersättlichsten trieb es zum Bankett. Holger drehte den Zündschlüssel, ließ den Motor aufheulen, schaltete das Licht ein, betätigte die Lichthupe. Die Mutanten wurden von dem Truck angezogen wie die Fliegen vom Scheißhaufen. Diesmal war kein brennender Turm in ihrem Rücken, der mit um ihre Aufmerksamkeit buhlte.
Der Truck setzte sich in Bewegung. Zunächst nur gemächlich. Holger wollte sie nicht abhängen, er wollte sie leiten. Er ließ seinen Sicherheitsgurt einrasten und Michail tat es ihm gleich.
Der Turm wuchs vor ihnen in die Höhe. Nahm bald das gesamte Sichtfeld ein. Hektisches Treiben hinter den Fenstern. Schließlich doch Schüsse, miserable Schützen, der Seitenspiegel zersprang. Holger trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Professor stieß ein animalisches Heulen aus. Dann rammte der Truck den Turm.
Das Tor hatte der Gewalt von 600 PS nichts entgegenzusetzen. Es barst wie ein rohes Ei. Lärm, Splitter, Staub.
Die Motorhaube faltete sich wie eine Ziehharmonika, quietschend-ächzende Misstöne; Holger wurde in seinen Gurt katapultiert, alle Luft aus seinem Brustkorb gepresst, für einen Augenblick der Besinnung beraubt, regnendes Glas. Bersten, Brechen, Schreie, Schüsse. Schemen, die an ihm vorbeijagten. Der Sitz neben ihm: leer. Die Tür verklemmt, das Fahrerhaus verschoben. Holger schlängelte sich aus dem Fenster, wankte in den Turm, Lore an sich gepresst. Es knirschte unter seinen Sohlen, Stein-, Holz-, Glassplitter. Mehr Schreie, mehr Schatten: Zähne, Klauen, Hecheln, Schnaufen. Holger torkelte an zwei Ungetümen vorbei, die einen Körper in Stücke rissen.
All das sah er nur verschwommen, die Kopfschmerzen brachten ihn um. Wo war der verdammte Professor? Treppen, Gewimmer, mehr Treppen, Fauchen und Stöhnen, Tote, Untote. Holger stolperte, ein Schraubstock presste sein Gehirn zusammen. Eine Leiche, über die sich schmatzend eine Gestalt hermachte. Der Kopf der Gestalt ruckte hoch. Das Gesicht in rot getaucht, Spritzer auf der Brille.
Holger zu benommen, um einen Laut zu machen. Der Professor breitete die Arme zu einer beschwichtigenden Geste aus. Von seinen Händen tropfte Blut.
„Hör mir zu, Holger! Die Kopfschmerzen, sie verschwinden. Es kostet nur einen Moment der Überwindung.“
Holger legte Lore an. Er hoffte, dass Michail ihm seine Schwäche nicht ansah. Er konnte den Professor kaum fokussieren.
„Mach jetzt nichts Unüberlegtes. Denke daran, was auf dem Spiel steht.“
Übergangslos sprang Michail ihn an. Wieder einmal war Holger von der Kraft überrascht, die in dem kleinen Mann schlummerte. Scheppernd schlitterte Lore über den Boden. Schläge, Beton unter seinem Rücken. Michail hockte auf seinem Brustkorb, bohrte seine Knie in Holgers Oberarme, umklammerte seine Handgelenke. „Beruhig dich, Holger. Wir sind immer noch Menschen. Wir können es schaffen.“
Holger war zu schwach, um sich aus Michails Griff zu befreien. Lore außer Reichweite, eine Supernova im Kopf, sein Sichtfeld schrumpfte auf Bierdeckelgröße. Er gab seine Widerwehr auf. Michail ließ ihn nicht los. Er schob sein Gesicht näher an das von Holger, zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. »Wir stehen auf derselben Seite«, beschwor Michail ihn. »Es wird dir gleich besser gehen, vertrau ...«
Holger vergrub seine Zähne im Hals des Professors, zerrte und rüttelte, riss. Heißes Blut schoss ihm über das Gesicht. Holger schluckte, erst reflexartig, dann gierig. Michail kreischte, rollte sich weg, presste die Hände auf die sprudelnde Wunde. Holger setzte ihm nach, warf sich auf ihn, trank ihn, saugte wie ein Baby, das kein Verständnis von Zeit und Raum hatte, jetzt ein Bedürfnis verspürte und es augenblicklich befriedigen musste. Als Holger von Michail abließ, zuckte der Professor nur noch schwach. Holger übergab sich, kotzte Blut und schwarzen Schleim.
Dann spürte er eine warme Hand, sie streichelte seinen Rücken.
»Es ist vorbei«, sagte Holger. »Der Professor ...«
»Der Professor ist nicht wichtig«, sagte Lore. »War es nie. Du bist es, der zu etwas Höherem berufen ist.«
»Ich kann nicht ...«
»Du kannst.« Ihre Stimme war sanft und bestimmt zugleich.
»Wie soll ich es zum nächsten Turm schaffen?«
„Dir wird etwas einfallen. Dir ist doch immer etwas eingefallen.“
»Wirst du mit mir kommen?«
»Ich bin bei dir. Immer.«
Als Holger die Augen öffnete, waren die Kopfschmerzen verschwunden. Der Professor zuckte nicht länger. Ein Schatten kauerte über ihm und fraß, was Holger übrig gelassen hatte. Die Brille lag mit den Gläsern voran in einer schwarzen Lache, die Brillenbügel in einem unfreiwilligen Spagat gespreizt.
Holger griff nach seinem Gewehr und durchquerte ohne Hast die Stockwerke des Turms. Es fielen keine Schüsse mehr, keine Schreie, nur noch gelegentliches Knurren und Fauchen, wenn sich zwei Mutanten um ihre Beute stritten. Hauptsächlich einvernehmliches Schmatzen und Schlürfen. Holger klaubte zusammen, was er in dem Chaos finden konnte. Nahrungsmittel, Munition, Wasser.
Im obersten Stockwerk machte Holger eine Pause, um sein Knie zu massieren. Unverändert schmerzfrei. Dann öffnete er die Dachluke. Mit einem Quietschen schwang sie auf und Holger hievte sich aufs Dach. Warmer Wind schlug ihm entgegen, trug den immerwährenden Sand mit sich.
Holger blickte in die Richtung, aus der sie geflohen waren. Es brannte kein Feuer mehr. Nicht einmal mehr Rauch war zu sehen. Als hätte die Wüste den Turm verschluckt.
Holger drehte sich um, suchte sein Ziel. Der nächste Turm auf der Südroute war nur zu erahnen. Es würde ein weiter Weg werden. Diesmal hatte er keinen Truck. Und selbst, wenn er es bis dahin schaffte, wie sollte er hineingelangen? Wie sollte er das Serum ...
Lore hakte sich bei ihm unter. Ruhe überkam ihn. Ihm würde schon etwas einfallen. Ihm war immer etwas eingefallen. Und Lore würde über ihn wachen. Wie sie es immer tat.
Gemeinsam machten sie sich an den Abstieg.

 

Hallo @weltenläufer

na ja, nach der Lektüre deiner Geschichte wird mir das Thema des Wettbewerbs bewusst, der Holger-Zombie fragt sich am Ende wirklich, was dann. Insofern finde ich das Motto feinlichst umgesetzt, gratuliere. Bei den anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe, flashte mich der Bezug zum Thema nicht, bzw. habe ich es gar nicht erst wahrgenommen (einschließlich meiner eigenen Geschichte, an der ich gerade endfeile).

Zum Text selbst: flott erzählt, Horror, Endzeitkram, Zombizeug, Blut. Action, Psychopathische Soldatenwelt, ein schizophrner Holger, der seine Knarre für eine Geliebte hält, das Serum gegen die weltvernichtende Krankheit wird gesucht, Aussichtslosigkeit, Tod und Matschbirnen. Kommt mir trotzdem alles bekannt vor, was mich wundert, weil ich nur eine Handvoll Zombigeschichten kenne. Unterhaltung, gut gemacht, aber doch wenig innovativ, nichts Mitreißendes, Augenöffnendes, ich denke du weißt schon, was ich meine. Ist vielleicht auch eine zu hohe Erwartungshaltung an ein Genre, das ich gemeinhin nicht beackere.

Hinter den Gläsern Augen, in denen Pläne funkelten.
sehr cool
Pläne, Holger loszuwerden.
aber warum für die Wiederholung eine neue Zeile?

In einem Reflex latschte Holger auf die Bremse, der Truck schlingerte, Reifen quietschten,
latschte klingt unglücklich

Suchte nicht das Serum, erkannte Holger, sondern den Revolver, der ihm aus dem Gürtel gepoltert war.
irgendwas stimmt da an der Satzstruktur nicht, elegant wirkt das eingeschobene "erkannte Holger" jedenfalls nicht.

Über Nacht verwandelten sich Nachbarn in tobende Bestien, die nach dem Blut ihrer Familien und Freunde gierten.
o je, Zombienostalgie, -klischee

Das Gesicht glich einem Steak, das man auf dem Grill vergessen hatte, ein Krater dort, wo die Nase sein sollte.
gutes Bild

Es waren allesamt lädierte Exemplare. Doch es waren ihrer viele.
dieses: es waren ihrer passt nicht ganz zum restlichen Sprachduktus.

Michail betätigte die Hupe. Einmal, zweimal, dreimal, jedes Mal so lang wie es ihre Kopfschmerzen erlaubten.
Sie sandten den einzigen Code in die Wüste, den die Mutanten verstanden: Kommt herbei, es gibt Fressen!
mm, warum denn das, welcher Code denn?

viele Grüße aus der zombifreien Zone
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @weltenläufer,

habe nicht alle Kritiken und deine Antworten im Detail gelesen, also sorry, falls ich etwas wiederhole.

Rasant, rasant. Das beinhaltet gleichzeitig mein Lob und meine Kritik. Die Geschichte geht mit Action rein, in der Mitte gibt es einen Knall und zum Schluss rummst es dann nochmal. Recht so. Ein atemloses Szenario, das den Leser problemlos hält.

Allerdings geht es auch gar nicht anders. Jedenfalls nicht, wenn man Genrefans unterhalten will. Die Versatzstücke dieses Zombie-Endzeitszenarios, ein Virus, die Infizierten, Zivilisation ade und aus der Asche erheben sich neue, archaische Gesellschaften, das wurde in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren so derart bis zum Erbrechen durchexerziert. The Passage, The Strain, The Allesmögliche. Sind Vampire, ich weiß, aber trotzdem. Als ich Virus gelesen habe, dachte ich: Alles klar, kenne ich.

Grundsätzlich ist das kein Problem. Die Geschichte bekennt sich dazu, das Rad nicht neu erfinden zu wollen und das schiere Tempo hat mich wie gesagt bei Laune gehalten. Außerdem, wenn sie auch noch so sechstausend Zombiefilme/-romane/-comics pro Jahr auf den Markt sch(m)eißen, bleibe ich dabei, dass dieses Konstrukt Untoten-Apokalypse ein tolles Hintergrundrauschen für gute (und unzählige) Geschichten bietet. Zwischen der ersten Zombiewelle in den Achtzigern und der Wiederauferstehung in den Nullerjahren hat es mal eine Anthologie mit angesagten Horrorautoren gegeben. Vorgabe war, irgendeine Story zu erzählen, die sich in Romeros Night/Dawn/Day-Welt zuträgt. Was ich, generell bei Horrorgeschichten aber insbesondere bei Zombiestorys interessant finde, ist die Frage: Wie reagiert eigentlich mein Nachbar, wenn sowas passiert? Oder mein Kampfsporttrainer? Meine Ex? Meine Kumpels, meine Eltern, mein Vermieter?

Richtige Leute. Nichts gegen deine Figuren, aber ein Wissenschaftler und ein Soldat mit Kriegstrauma? Das wäre so ein Punkt, an dem man drehen könnte. Vielleicht sogar der einfachste. Es geht ja gar nicht darum, etwas komplett neu aus dem Boden zu stampfen, sondern die verfügbaren Zutaten nach eigenem Gusto miteinander zu kombinieren.

Also warum so ein Actionheld? Okay, unter anderem, weil es eine ziemlich actionorientierte Geschichte ist. Es müssen ja auch nicht unbedingt die Figuren sein. Nur irgendeinen Bruch mit dem Bekannten würde ich mir wünschen. Kann ja auch eine Kleinigkeit sein. Warum ist es eigentlich immer ein Virus? Zum Beispiel.

Die Geschichte unterhält und sie macht das auch gut. Aber Stand jetzt ist sie weg, sobald sie ausgelesen ist. Das vermengt sich einfach im Kopf mit zu vielen fast genau gleichen Sachen, bis man sie kaum noch auseinanderhalten kann.


Wo verwahrte Michail die letzte Spritze? Zunächst erwog er eine Vollbremsung

etwas in Erwägung ziehen, die Spritzen verwahren, an späterer Stelle leistet jemand Widerwehr, was ich beim Googeln nur schwer in Texten nach 1900 finden kann – sprich, an einigen Stellen passen Sprache und Inhalt (und auch stilistisch der überwiegende Teil der Geschichte) meines Erachtens nicht zusammen.


auf dem Feld der Wissenschaft

Gebiet? Im Feld? Außerdem würde ich es benennen, das Feld. So muss ich an die zweite Episode von Creepshow denken, mit Stephen King als einfach gestricktem Farmer, der sich vorstellt, wie er seinen kosmischen Fund in der Uni dem „Dept. of Meteors“ präsentiert.


Holger nahm Michail mit dem rechten Arm in den Schwitzkasten. Wollte es tun, doch der Gurt wurde ihm zum Verhängnis

Da bin ich gestolpert, weil ich das Bild im Kopf hatte und es dann hieß: Also, das ist nicht passiert.


Effekt wie Zurückspülen

u


in ihrem Kampf verfangen, arbeiteten gegeneinander, machten es schlimmer.

Es wird schlimmer, aber in dieser Reihenfolge ist „gegeneinander arbeiten“ ein Schritt zurück im Vergleich zu „kämpfen“, bei dem ich es belassen würde. „Sich in einem Kampf verfangen“ gibt’s glaube ich nicht als feststehende Formulierung.


Sie brachte ihre Lippen ganz nah an sein Ohr. Ihr Atem kitzelte über seinen Nacken. »Noch nicht, Liebster.«

Der Atem geht in den Nacken, wenn sie die Lippen am Ohr hat? Das halte ich anatomisch für abenteuerlich.


Du bist zu etwas Höherem berufen, Holger. Du kannst nicht sterben, bevor du deinen Teil in Gottes Plan erfüllt hast.«

Das ist ziemliche Phrasendrescherei. Fehlt nur noch „Du bist der Auserwählte“. Ich glaube, wenn man an so einer Stelle gerade dialogmäßig nicht ganz so tief in die Klischeekiste greift, dann kommt man auch eher zu „Klar, nix Neues, aber wen juckt's, das war eine gute Zombiestory“. Sie könnte sagen: „Ich liebe dich und ich werde hier warten, aber ich werde noch eine ganze Weile warten. Der Turm ist hoch und wenn du oben bist, ist das erst der Anfang.“ Wie immer gilt: Ich sage nicht, dass das unschlagbarer Shit ist. Sie kann auch zehntausend andere und bessere Sachen sagen. Es geht darum, dass sie was eigenes sagt und nicht so einen Allgemeinplatz raushaut.


den Truck

Lastwagen?


Doch es waren ihrer viele.

Das auch, sprachlich, auf einmal bin ich in der Bibel. Ich weiß, Apokalypse, aber trotzdem.


Geräusche die in dieser Welt

Geräusche, die in dieser Welt


Qualvolles Stöhnen und Röcheln, Laute, die daran erinnerten, welcher Folter diese Wesen ausgesetzt waren,

Ich würde das Adjektiv weglassen und Qual statt Folter schreiben, weil Folter irgendwie einen aktiven Part beinhaltet, einen Folterer.


Das Messer hatte er wieder herausgezogen und er machte keine Anstalten erneut auf ihn einzustechen.

Flüssiger fänd ich: Er hatte das Messer wieder herausgezogen und versuchte nicht, erneut auf ihn einzustechen.


Als Holger die Augen aufschlug

Da ist eine Leerzeile zwischen, aber es geht in den drei oder vier Sätzen davor nur um Holger, weshalb ich hier mit „er“ starten würde.


Der Professor hätte ebenso gut behaupten können, er sei der wiedergeborene Messias.

„Costa Cordalis“ oder sowas fände ich lustiger, die Stelle soll ja comic relief sein. Beim Messias steckt das auch meine ich mit drin, dass der schon mal da war.


Holger wurde in seinen Gurt katapultiert, alle Luft aus seinem Brustkorb gepresst, für einen Augenblick der Besinnung beraubt

Da stockte es kurz für mich, weil ich dachte: Wer wird beraubt? Der Brustkorb? Die Luft?


die Kopfschmerzen brachten ihn um

Klar sagt man „Meine Kopfschmerzen bringen mich um“, aber das vom Erzähler kommend denke ich mir: Häh? Das stimmt doch gar nicht. Ich finde das auch doppelt gemoppelt mit dem Schraubstock danach.


Viele Grüße

JC

 

@Friedrichard
Mensch, da komm ich kaum nach mit dem Lesen und Antworten und dann schon spinnt mir ein Kommentar aus der Chronologie.

Da sprach von Tronje Hagen
Ach ja, die guten Nibelungen. Bei Hagen muss ich immer an die Version von W. Hohlbein denken. Da werden die Rollen ein Stück weit getauscht und der Hagen ist einer, der einem Leid tun kann. So gesehen passt das auf meinen Holger
Und ja, du hast recht, das haben auch schon zwei drei andere Stimmen moniert: Hier spring ich etwas zu heftig in der Sprache, das bessre ich aus.

Verleitet die Satzstellung zumindest auch den flüchtigen Leser, die Hände für ein Messer zu halten , warum nicht „in Händen hielt er noch immer die Spritze, die er ...“
jetzt mit Abstand liest sich das tatsächlich etwas lustig. Danke für den Tipp, übernehme deinen Vorschlag direkt so. Ihm wollte ich zumindest, aber offshores angemerkter Bezugsfehler wäre dann ja immer noch nicht bereinigt. Boah, bin müde, mir dröhnt der Kopf, muss ins Bett. Kommt auf die Toto-Liste.
Und auch deine anderen Hinweise finden Berücksichtigung. Da steh ich ja als richtiger Kommatölpel da. Menno!

Ebenfalls schniefnasige Grüße vom weltenläufer

@ernst offshore
hehe, wie schön, als hätt ich den ersten Teil gestern geschrieben :D
Gewohnt spitzfindig kommst du wieder mit Sachen, die ich echt nicht auf dem Schirm hatte.
Also:
Dann werde ich mal links mit rechts vertauschen :drool:
Das mit der Fahrertür ist wird auch berichtigt, jawohl!
Und bin ich nun anscheinend oder scheinbar blind beim Unterscheiden selbiger Begriffe? Ich verlass mich da ganz auf dich und mach mich auch hier ans Ausbessern.
Die anderen Fehlerleins sind schon weg.

Eine wirklich tolle Story, weltenläufer. (Leider mag ich so Exploitation-Quatsch nicht. :Pfeif:)
umso höher rechne ich dir an, dass du mich mit einem Kommentar beglückt hast.
Sorry für die Kürze, ich muss ins Bett. Gute Nacht

grüßlichst
weltenläufer

 

@Leonhardt Cohen

da ich selten das Gefühl habe, etwas sinnvolles zum Diskurs beitragen zu können.
das verwirf gleich wieder. Ich definiere sinnvoll in diesem Rahmen hier als genau das:
und lasse dir ein paar Leseeindrücke zurück:
Von daher: weiter so :thumbsup:
Irgendwie ist hier an mir vorbeigegangen, weshalb Holger glaubt, dass der Professor ihm etwas antun will.
Das ist zu diesem Punkt auch noch nicht klar, das muss es aber auch noch nicht sein. Wichtig für die Dramatik ist, an der frühstmöglichen Stelle den Konflikt in Szene zu setzen. Und hier ist er
Mich stört hier die Formulierung, dass die Mutanten irgendwen als Menschen "einstufen" - das klingt zu schlau für Wesen, die mehr oder weniger nur von ihrem Hunger getrieben werden. Mir würde hier z.B. "wahrnehmen" besser gefallen.
da hast du recht. das nehm ich mit auf die liste. danke dir
Ansonsten freut es mich zu hören, dass es eine Vorgeschichte gibt, die werde ich dann wohl auch gleich noch lesen.
Na wenn ich das geschafft habe, dann bin ich doch selig. Vor allem, weil du ja anscheinend gesättigt bist von diesem Thema.
Ach und überhaupt schön, dass du Holger wieder aus deinem Schreibtisch hervorgeholt hast!
Ja, das find ich auch. Nun wird er da wieder einige Zeit verbringen müssen. Mal sehen, ob er sich noch mal nach draußen kämpft. Irgendwann fängt er bestimmt an zu riechen ... ;)

Hat dein toller Nick was mit dem- um mal beim Thema zu bleiben- Tower-of-Song-Genie zu tun (R.I.P.) ?

Ich danke dir jedenfalls für deinen Kommentar, er war durch und durch sinnvoll ;)

@Fliege

oh wie schön, dass du dich noch einmal durch die Gedärme gekämpft hast :D
Dass du damit inhaltlich nicht so viel anfangen kannst, mja, das habe ich schon befürchtet ; )
Ich danke dir für deinen ehrlichen Vergleich mit den Liebesgeschichten. So in etwa betrachte ich das auch. Thema Liebe ist halt etwas *hüstel* universaler und zieht eben bei deutlich mehr Menschen, da gibt es wohl einen Hauch mehr Überschneidungen als zur Mutanten-Apokalypse. Deswegen habe ich in meinen Text ja die Lore eingebaut :aua:

Warum er weiter muss ... ich hab mir das so überlegt, dass er sich von Lore getrieben sieht, sie ihn zum Weitermachen anhält. Er ist ja zu etwas Höherem berufen. Und ja, sein eigenes Blut, das soll es richten. Vielleicht eine dünne Chance, aber womöglich die einzige. Im Prinzip hast du die Antwort also bereits in deinem Gedankensturm gefunden. Mir erscheint das auch immer noch schlüssig genug. Schuld bleibt also bei mir

Tja und dein letzter Absatz ... Das wundert mich ein bisschen, aber die Freude überwiegt deutlich. Ich hoffe, das ist meiner Entwicklung geschuldet und nicht einem wie auch immer gearteten ... Effekt, der mir irgendwie passiert ist und den ich nicht zu wiederholen im Stande bin.
Habe auch hier wieder viel gefeilt und gedrechselt, möglich das ich das bei älteren Texten übertrieben habe. Irgendwann muss man die Feile beiseite legen, ja.
Wenn ich darüber nachdenke, was ich an dieser Geschichte anders gemacht habe, dann komme ich nur auf die Art seiner Entstehung.
Normalerweise habe ich meine zwei Lieblingsorte, an denen ich schreibe. Und in der Regel mache ich das mit meinem Laptop und meinem favorisierten Schreibprogramm.
Dieser Text ist jedoch quasi überall entstanden, immer in Zeitnischen, in denen ich gerade Zeit hatte, egal wo ich war, was ich gerade zur Hand hatte: Handy, Tablet, Reader, Laptop, ...
Ein Stück weit habe ich mich von diesem gekrampften Ich setz mich jetzt in mein Turmzimmer und schreibe gelöst. Vielleicht ist es deswegen weniger ... steif ?
Du siehst, deine Worte hallen nach und bringen mich ins Grübeln.
Vielen Dank fürs Überwinden und Dalassen deiner Gedanken.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi welti,

ich habe nur den ersten Kommentar gelesen und bin dann direkt in deine Story gestürzt. (Na ja, gestürzt schon ... aber der Text ist doch relativ lang und nicht mal eben schnell auf dem Handy zu lesen.)

Denn dass du Zombiegeschichten schreiben kannst und Fortsetzungsgeschichten, ohne dass man die erste Geschichte kennen muss, auch, wusste ich. Und das sogar beides zusammen, wenn ich an dein Copywrite zu meiner Geschichte denke. ;)

Das Gesicht glich einem Steak, das man auf dem Grill vergessen hatte, ein Krater dort, wo die Nase sein sollte.
Eine meiner Lieblingsstellen.

Was für eine Story. Offener Anfang, offenes Ende. Dazwischen Spannung pur. Ein paar Mal konnte ich mich ausruhen, als kurze Flashbacks kamen - gut dosiert.
Sprache und Stil klasse. Sehr routiniert geschrieben. Könnte mir den Text gut in einer Anthologie vorstellen.

Vieles erinnert natürlich an herkömmliche Zombiegeschichten. Ich will hier nur Walking Dead erwähnen, wo nicht das Gewehr Lore personifiziert wird, sondern der Baseballschläger Lucy (oder ein änlicher Name).
Oder der angebliche Doktor mit dem Gegenmittel ...
Macht nichts. Man kann das Rad nicht immer neu erfinden.

Einen einzigen Kritikpunkt habe, wo ich die Meinung von Achillus teile.
Ich finde auch, dass du manchmal zu "harmlos" schreibst. Das ist mir an der Stelle aufgefallen, wo es heißt, er latschte auf das Gaspedal.

Zwischendurch war ich kurz irritiert, als ein zweiter Turm auftauchte und ich nicht wusste, was der Unterschied zum ersten sein soll. Auch das hat mich wieder an Walking Dead erinnert, wo die Protas zwischen den einzelnen Behausungen (hier: Türme) mit unterschiedlichen "Eroberungs- und Verteidigungszuständen" hin- und herfahren.

Hat mir sehr gut gefallen. Muss beizeiten mal die Vorgängerstory lesen.

Wünsche dir einen tollen Tag.
Liebe Grüße, GoMusic

 

@Isegrims

Danke fürs Lesen und Dalassen deiner Gedanken. Sind ja schon eine Menge Stimmen, die grundsätzlich wenig mit dem Thema anfangen können eingetrudelt. Das sind unheimlich wichtige Rückmeldungen, wie ich finde. Jemand, der in der Sparte mehr Zuhause ist, guckt mit einem anderen Blick drauf. Wenn du mir also bescheinigst hier ist Tempo und nachvollziehbare Action drin, dann stimmt mich das sehr glücklich.

Insofern finde ich das Motto feinlichst umgesetzt, gratuliere. Bei den anderen Geschichten, die ich bisher gelesen habe, flashte mich der Bezug zum Thema nicht, bzw. habe ich es gar nicht erst wahrgenommen
mja ... das Motto bleibt tatsächlich etwas auf der Strecke bei dieser Challenge. Da ist eben irgendwie alles und nichts möglich. Das offene Ende, das einige gewählt haben, liegt da sehr nahe. Freut mich also, wenn ich hier punkten konnte
latschte klingt unglücklich
das habe ich auf dem Schirm, haben schon andere moniert. Ich werde den Text noch mal abklopfen, neben latschen sind da noch einige Dinger drin, die ich Wegbügeln möchte, weil einen zu heiteren Ton. Komme nur mal wieder zu wenig (siehe meine Antwort-Intervalle)
Ist vielleicht auch eine zu hohe Erwartungshaltung an ein Genre, das ich gemeinhin nicht beackere.
Auf einer Ebene mache ich es mir natürlich schon etwas einfach. Ich hoffte, ich würde hier durch einige überraschende Wendungen aus dem üblichen Schema ausbrechen.
o je, Zombienostalgie, -klischee
erwischt
gutes Bild
Danke :D
dieses: es waren ihrer passt nicht ganz zum restlichen Sprachduktus.
hast eine alte Version gelesen, ist schon raus
mm, warum denn das, welcher Code denn?
öhm, also das schreibe ich doch gleich dahinter: Sie sandten den einzigen Code in die Wüste, den die Mutanten verstanden: Kommt herbei, es gibt Fressen!
Sie locken die Viecher an mit dem Lärm. Und alles was Lärm macht = Fressen
So zumindest mein Gedanke

Dir noch einen schönen Abend in der zombiefreien Zone

@Proof

habe nicht alle Kritiken und deine Antworten im Detail gelesen, also sorry, falls ich etwas wiederhole.
und ich kann mich nur wiederholen: Alles was sich wiederholt, unterstützt doch nur!
Rasant, rasant. Das beinhaltet gleichzeitig mein Lob und meine Kritik. Die Geschichte geht mit Action rein, in der Mitte gibt es einen Knall und zum Schluss rummst es dann nochmal. Recht so. Ein atemloses Szenario, das den Leser problemlos hält.
Yeah, genau das war mein Ansinnen.
Die Kritik verstehe ich natürlich
Richtige Leute. Nichts gegen deine Figuren, aber ein Wissenschaftler und ein Soldat mit Kriegstrauma? Das wäre so ein Punkt, an dem man drehen könnte. Vielleicht sogar der einfachste. Es geht ja gar nicht darum, etwas komplett neu aus dem Boden zu stampfen, sondern die verfügbaren Zutaten nach eigenem Gusto miteinander zu kombinieren.
mja, das muss ich mir gefallen lassen. An Originalität lässt die Besetzung sicherlich etwas zu Wünschen übrig. Letztlich finde ich die Etiketten aber nicht so wichtig, sondern eher die Charaktere, die sie mit Leben füllen. Ich nehme die Kritik an, wage jetzt aber mal zu behaupten, dass sich die beiden jetzt nicht unbedingt sooo stereotyp verhalten
Also warum so ein Actionheld?
das finde ich zum Beispiel gar nicht. Klar, er ist Soldat, aber sonderlich glänzend kommt er nicht weg, oder?
Nur irgendeinen Bruch mit dem Bekannten würde ich mir wünschen. Kann ja auch eine Kleinigkeit sein. Warum ist es eigentlich immer ein Virus? Zum Beispiel.
das, wie gesagt, muss ich so hinnehmen, könnte hier zig Ausreden versuchen (zum Beispiel die Vorgängergeschichte :Pfeif: ) und würde es heute auch anders aufbauen. Wahrscheinlich würde ich das auch monieren bei einem fremden Text. oder wenigstens als Denkanstoß geben.
Die Geschichte unterhält und sie macht das auch gut.
sofern das erreicht ist, bin ich glücklich
Aber Stand jetzt ist sie weg, sobald sie ausgelesen ist. Das vermengt sich einfach im Kopf mit zu vielen fast genau gleichen Sachen, bis man sie kaum noch auseinanderhalten kann.
zum gluck gab es zwei drei Stimmen, die sich noch lebhaft an den ersten Teil erinnern konnten. Aber wahrscheinlich waren das keine Genre-Keiner wie du, die eben noch nicht derart viel aus der Sparte gelesen haben.
etwas in Erwägung ziehen, die Spritzen verwahren, an späterer Stelle leistet jemand Widerwehr, was ich beim Googeln nur schwer in Texten nach 1900 finden kann – sprich, an einigen Stellen passen Sprache und Inhalt (und auch stilistisch der überwiegende Teil der Geschichte) meines Erachtens nicht zusammen.
ja, da hast du rect, da waren noch andere, die das aufgezeigt haben Ein bisschen was ist schon weg, aber ich kämm da noch mal drüber. Auch deine anderen sprachlichen Anmerkungen werde ich dabei berücksichtigen
Der Atem geht in den Nacken, wenn sie die Lippen am Ohr hat? Das halte ich anatomisch für abenteuerlich.
naja ... ;)
Ich würde das Adjektiv weglassen und Qual statt Folter schreiben, weil Folter irgendwie einen aktiven Part beinhaltet, einen Folterer.
kauf ich.

Danke für deine Meinung

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo @weltenläufer ,

Manche schleppten sich durch den Sand wie das eben erlegte Exemplar, zogen ihre Eingeweide hinter sich her wie eine Traube Luftschlangen.
Die Brille lag mit den Gläsern voran in einer schwarzen Lache, die Brillenbügel in einem unfreiwilligen Spagat gespreizt.
Hauptsächlich einvernehmliches Schmatzen und Schlürfen.

Oh Mann, ich kann nicht fassen, dass ich das jetzt wirklich gelesen habe. Ich bin definfitiv nicht die Zielgruppe, stelle aber im Verlauf einen gewissen Abstumpfungseffekt fest, konnte sogar humoristische Elemente wahrnehmen und gelungene Formulierungen durchaus wertschätzen. (s.o.)
Insofern steht hier der Unterhaltungswert im Vordergrund, wenn man den Ekelfaktor mag. Eine realistische Geschichte berührt erheblich tiefer. Vielleicht wird hier das Thema Tod und Verwesung so überzeichnet, dass es leichter wird, sich davon abzugrenzen. Na, es gibt bestimmt Berufenere als mich, die sich mit der Faszination von Zombie-Literatur auseinandersetzen.
Ich finde, dass du spannend schreibst. Verstehe ich das richtig, dass Holgers verstorbene Frau in seinem durch die Ereignisse überhitzten Gehirn zu einer Art Schutzengel geworden ist, materialisiert in Form seines Gewehrs? Das er jetzt Lore nennt? Das finde ich cool.
Ich habe das Ende so verstanden, dass sein Blut zum Serum geworden ist, oder sich aus seinem Blut Serum gewinnen lässt. Ob er wohl weiterhin gegen die Zombies geschützt bleibt, so als Halbwesen?
Hm, vielleicht lese ich doch weiter, wenn der nächste Teil kommt.:Pfeif:

Liebe Grüße von Chutney

 

@weltenläufer


Klar, er ist Soldat, aber sonderlich glänzend kommt er nicht weg, oder?

Das ist kein Charles Bronson. Alles gut. Das meinte ich nicht. Und Soldaten sind auch Leute. Aber in so einer Geschichte kommt das so … gelegen. Zum Beispiel muss man nicht erklären, warum er ballern kann. Das meine ich aber eigentlich auch nicht. Wo wir bei Zombies sind, kann ich's am besten mit REC beschreiben, Teil eins und zwei. Den ersten fand mich mega, den zweiten nur noch 50 Prozent, und das nicht nur, weil der Überraschungseffekt weg war. Hauptgrund: Im ersten hast du Männer, Frauen, alt, jung, Kinder, schlau und doof, mutig und feige, arm und reich, Leute aus dem Bürogebäude nebenan, Leute von der Bushaltestelle. Die sieht man jeden Tag, da ist man sofort drin und fiebert mit. Im Zweiten sind die Prots dann diese spanische GSG 9, die bringen eher so ein Predator-Feeling da rein. Macht Spaß, geht aber bei weitem nicht so ans Eingemachte wie der Erste. Ich kenne auch keinen bei der GSG 9.

 

Gude @weltenläufer,

jawoll, Blut, Gedärme, Massaker und Zombies. Da wird ordentlich auf die Kacke gehauen und wenn's sein muss mit dem Gewehrkolben Schädel zerschmettert. Und bei alldem ist das nicht nur ein reiner Gore-Trip, sondern kann (zumindest mich) am Ende auch noch überraschen. Die Weltrettung wird pervertiert, zunächst wird ein Turm geopfert und am Schluss steht nur noch der Einzelne und sein Weg, den eigenen Blutdurst zu stillen, wobei er sich dank seiner Halluzinationen noch immer als auserwählten Retter sieht. Gefällt mir sehr gut, diese Schablone hier in ein "Scheitern" umzumünzen.

Die Vorgeschichte kannte ich nicht und "Der zweite Turm" funktionierte tatsächlich auch eigenständig. Lediglich die Leerstelle, warum hinter ihnen bereits ein Turm brennt, erschließt sich nicht. Der Überfall von Mutanten legt ja nicht gerade nahe, dass die das Ding abbrennen. Vielleicht war es ein gescheiterter Versuch des Widerstands, aber ist nur eine Kleinigkeit, ich muss es für das Verständnis der vorliegenden Geschichte auch nicht zu 100% durchblicken.

Zum Text selbst habe ich an einigen Stellen das Gefühl, dass Du etwas redundant erzählst, das könnte (auch angesichts der Gesamtlänge) vielleicht etwas entschlackt werden. Hier ein Beispiel dazu:

Holger hatte lange genug gedient, um eine Verletzung einschätzen zu können.
-> Dass der lange gedient hat ist klar, da kann er an dieser Stelle direkt zur Einschätzung kommen.

Dann noch ein paar Kleinigkeiten zum Verständnis:

Er spürte nicht, wo es ihn erwischte. Der Schmerz in seinem Knie übertraf alles.
-> "Der" Schmerz legt nahe, dass es der eben gesuchte Treffer war - das klingt unfreiwillig komisch: "Mein Bein tut weh, aber ich weiß nicht, ob er mich da nicht getroffen haben könnte ..." :lol:
Gemeint ist natürlich der Schmerz durch den Sturz, da würde ich empfehlen, das entweder so zu benennen oder nur einen unbestimmten Artikel zu verwenden.

Ein Haufen Elend, das jammerte wie ein kleines Kind.
-> An der Stelle hat der Prof. aber noch nicht einmal gejammert, nur angemerkt, dass er unter dem vielleicht ja sehr massigen Ex-Soldaten keine Luft kriegt. Da die Redewendung ohnehin der Klassiker schlechthin ist ... würde ich empfehlen, sie einfach zu streichen ;)

Die Mutanten waren nicht intelligent genug zum Schleichen, deswegen hatte Holger die Kreatur womöglich übersehen.
-> Der Satz macht meinem Empfinden nach keinen Sinn :lol: Oder zumindest dauert es sehr lange, bis man ihn entsprechend sortiert hat, was bei dem sonstigen straight-forward für mich stark auffällt. Zu den m.E. möglichen Verständnisweisen:
1. Die Mutanten schleichen nicht, deswegen achtet er darauf nicht und deswegen hat er das Ding nicht kommen sehen ... ?
2. Die Mutanten schleichen, deswegen achtet er darauf nicht und deswegen konnte der Zombie, der vielleicht eine andere Gattung ist als die "Mutanten" sich heranpirschen. Da es nur Mutanten gibt und keine Zweiklassenzombiegesellschaft führt mich diese Lesart in die Irre.
3. Die Kreatur ist nicht geschlichen, sondern wurde nur übersehen. Dann reicht doch einfach der Satz: Er hatte sie übersehen. Da der Text nirgendwo Anhaltspunkte gibt, dass die Mutanten sonderlich intelligent sind, muss das hier nicht extra herausgestellt werden (wie oben: Redundanzen vermeiden).

So gelang es ihm, die Tür zuzuschmeißen und gleichzeitig den Zündschlüssel zu drehen. Während der Truck bebend erwachte,
-> Hier kollidiert "Reallogik" mit "Fiktionslogik", aber: Warum nicht gleich so? Die einzige Erklärung könnte sein, dass der Truck extrem stark ruckelt, weswegen es für den Prof absolut unmöglich ist, beim Fahren das Heilmittel zu strecken. Vielleicht könntest du vorher einbauen, dass die Federung kaputt ist, was das nahelegt.

Also: Dein Text hat mir viel Spaß gemacht, bin da ganz Genre-Fan.

Herzliche Grüße
Vulkangestein

 

Hallo @weltenläufer,

Beim Thema der Challenge musste ich unweigerlich an Holger denken.

Als ich das und den Titel gelesen hatte, musste ich unweigerlich an Roland denken, den Revolvermann aus Kings Turm-Reihe.

Und es ist gar nicht so leicht, diesen Eindruck wieder loszuwerden, denn wie der sichtlich lädierte Holger da im Truck sitzt, da flammt bei mir direkt das Bild von Roland auf, wie er sich krebszerfressen am Strand entlangrobbt. Also die Tiere, nicht die Krankheit.
Vielleicht wurde das schon hundert mal angesprochen, aber ich habe die Kommentare nicht gelesen, und vielleicht kennst du Roland gar nicht und all diese Assoziationen sind rein persönlicher Natur, und wenn doch, auch egal. Umso besser: Ich fühle mich direkt heimisch.

Der Einstieg ist echt mutig. Ich kenne deine andere Holger-Geschichte nicht und weiß deshalb nicht, ob all das, was da Erwähnung findet, dort vielleicht eine Rolle spielte. So werde ich also gleich zu Anfang erschlagen von Vergangenheits-Background-Infos, und eigentlich würde ich sagen: So funktioniert das nicht, mach mal langsam. Aber es funktioniert halt doch, ich bin gleich drin in der Action und gespannt, in was für eine abgefahrene Welt ich hier reingeraten bin.

Und Mann, ist das 'ne Welt. Haufen abgefuckter Scheiß geht da ab und was das wirklich Tolle daran ist: Der, der mir das erzählt, also du, der kann richtig gut schreiben. Das wirkt so unglaublich ausgereift! Damit möchte ich die Geschichten der anderen Autoren hier nicht schlecht machen, aber es fühlt sich so gar nicht wie eine Wortkrieger-Geschichte an, was du mir hier vorsetzt. Ich probiere jetzt mal nicht zu erklären, woran das liegt, das würde ich wohl nicht hinbekommen, aber ... ja. Die Buchstaben hier riechen nach Routine und Fantasie und Bock und vor allem nach ... Sicherheit.

Seine Brille hatte er verloren und ohne sie war der Professor anscheinend blind wie ein Maulwurf.

Vielleicht würde man das "anscheinend" gar nicht vermissen, wenn du es weglassen würdest. Es klänge dann jedenfalls weniger unsicher, weniger abwägend, dafür aber präziser, wie ich finde.

»Wie lange brauchst du, um das Serum anzumischen?«
»Sollte nicht lange dauern.«
»Nein, sollte es nicht. Der Schuss lockt bestimmt noch mehr von ihnen an.«
»Ich muss nur eine Wasserflasche mit ...«

So was meine ich - alles geht Schlag auf Schlag und sitzt an seinem Platz und macht einfach Spaß.

Ich muss an der Stelle noch mal kurz auf King zurückkommen. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich jedes Buch von dem verschlungen. Irgendwann kam dann aber der Moment, da habe ich, wenn ich ein neues Buch beginnen wollte, gedacht: Na, was kann ich daraus schon für einen "Nutzen" ziehen? Soll ich jetzt wirklich diese 500 Seiten lesen, Zeit opfern, in der ich auch irgendwas lesen könnte, was "meinen Horizont erweitert"? Denn das kann ein King eher nicht, das ist keiner, der es schafft, deinen Blickwinkel auf Mitmenschen und Leben zu verschieben. Will er ja auch gar nicht, der will dich unterhalten, dich mitnehmen in seine Fantasiewelt und weiterlesen lassen, wenn dir eigentlich schon die Augen zufallen. So fühlt sich das hier an, und fast bedauere ich es, dass das nicht nur 'ne Leseprobe aus 'nem Holger-Roman ist.

Und das wäre dann wohl auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Wie gesagt, vielleicht hätte ich die Vorgeschichte lesen müssen, aber ... Obwohl du mir Holger durch die Rückblende, die Lore-Sache, etwas näher bringst ... Warte, ich kriege den Satz nicht zu Ende ... Also ... Auch wenn du das nicht getan hättest, denn vielleicht braucht es das gar nicht - der Fremde, der aus der Wüste kommt kann auch ein interessanter Charakter sein - fühlt es sich an wie eine actiongeladene Sequenz aus etwas Größerem. Und Mann, wie spannend wäre die wohl, wenn ich Holger schon eine halbe Ewigkeit gefolgt wäre, wenn ich nach jedem Schuss Angst haben müsste, dass die Munition leer ist und er draufgeht und unsere Reise zu Ende ist. Was ich damit glaube ich sagen will: Für das, was es ist, ist es nahezu perfekt, aber um meinen Atem so richtig stocken zu lassen, bräuchte die ganze Sache noch viel viel viel mehr Raum, glaube ich. Das liest sich nicht wie eine Kurzgeschichte und für meine Begriffe ist das einfach nicht das passende Format dafür. Was ich damit also eigentlich sagen will: Mach hinne und mach 'nen Roman daraus. Ich merk doch, dass du das willst. Wenn nicht, kann ich auch dieses Format hier akzeptieren, aber ... der Wunsch nach mehr wird weiter mitschwingen.

Allmählich drangen auch die Geräusche an sein Ohr, Geräusche die in dieser Welt vertrauter waren, als das Grillenzirpen am Abend

Ich hätte ja geschrieben: "... Geräusche, die in dieser Welt vertrauter waren als das Grillenzirpen am Abend." Keine Ahnung, was davon richtig ist.

Jetzt bin ich echt wenig auf den eigentlichen Inhalt eingegangen und hab viel drumherum gefaselt, glaube ich, aber das war eben so der Eindruck, der bei mir nachhalte und ich wollte ihn dir nicht vorenthalten.

Aber Mann, das Finale ist echt geil. Danke dafür, war mir ein großes Vergnügen.

Bas

 

Hoi @weltenläufer,

hier gehts ja heiß her, in der Kommentarspalte. Ich habe die Geschichte vor kurzem im Auto auf dem Handy gelesen und bin direkt ins Kreuzfeuer geraten, weil ich mich nicht am smaltalk beteiligt habe. Ich konnte das Telefon aber auch nicht weglegen, ich musste wissen wies weitergeht; aber einmal unsozial aufgefallen, wurde ich gleich mit Argusaugen beobachtet. Dann kam die Frage: "Was ließt Du da eigentlich?", und ich gab einen kurzen Abriss zu Deiner Story, die ich zu diesem Zeitpunkt zu zwei Dritteln durch hatte. Scheinbar hatte ich den richtigen Ton gefunden, denn auf einmal wollten alle wissen wie es weiter geht. Das war super. Wir folgten Holger und Lore und dem Professor in den nächsten Turm und bangten um das Überleben der Menschheit. Bis, und ganz ehrlich, ich hatte es geahnt, die letzte Wendung Holger einen neuen Anstoß gab und tatsächlich die Frage im Raum stand: "Was dann?"
Wir haben daraufhin den Rest der Fahrt genau darüber gesprochen und im Allgemeinen über Mutanten und Zombies philosophiert. So reise ich gerne.

Ich werde Dir hier keine konstruktiven oder sonstwie gearteten Ratschläge erteilen. Tatsächlich habe ich nach Überfliegen der vorhergehenden Kommentare nicht das Gefühl, dass mir noch etwas nützliches neues für Dich einfallen wird. Deswegen an dieser Stelle nur ein dickes Lob. Die Geschichte war spannend, gut geschrieben und hat nicht nur mich großartig unterhalten.

Danke und schöne Grüße
Lem Pala

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin @weltenläufer ,

was´n Glück, mich schüttelts jetzt, also das Ziel einer Horrorgeschichte hast Du dann ja offensichtlich erreicht. In dieses Genre verlaufe ich mich wirklich nur in der Challenge, aber Deine Geschichte hat halt das "mit Augen zu und los" Auswahlverfahren herbeigeklickt.
Noch viel schlimmer finde ich, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, mir nicht ein Satz zum zitieren in die Augen sprang und ich jetzt wirklich nichts zu sagen habe, Mist!

Zusammenfassend könnte ich also auch sagen, Tite l und Einstieg passen für mich persönlich super. Die Actionszenen sind super schnell und gut geschrieben, toller Plot. Ich hab eine kleine Weile gebraucht (und habe leider auch keine anderen Kommentare gelesen) um Lore als Gewehr und eine Stimme zu identifizieren, fand das aber okay, ist ja kein Realthema.

Nur der Schluss? Fehlt mir da jetzt das Horrorgen oder die normale Verlaufsgeschichte von ähnlich gelagerten Geschchten? Für mich war der Prof. unbedingt zu schützen, er war der "Retter", der Schlaue, der alles ändern konnte. Also durchaus ein Opfer wert (oder auch mal viele, je nach Bedarf). Und dann tötet er ihn doch? Nagut, das Thema "Was dann?" steht jetzt eindeutig vor meinen Augen, aber die Logik in der Hinführung habe ich nicht gerafft. Aber wie gesagt, ich bin ein Weichei beim Lesen, Horror nur in ganz, ganz kleine Dosen. Und dieses hier, habe ich ansonsten als einen wirklich guten Happen "genossen".

Beste Wünsche, beim nächsten Mal klappt es bestimmt auch wieder mit konstruktiveren Inhalten
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey weltenläufer

»Du schaffst das!« Zuletzt flehte sie – und das zu hören, erschütterte Holger mehr als alles andere.
Er schaffte es. Lore nicht.
Als er Lore erlöste, wollte er auch seinem Leben ein Ende setzen. Er rammte sich den Gewehrlauf in den Rachen, saß da, den Finger um den Abzug gekrallt. Doch er konnte nicht abdrücken. Ungefragt brannte diese Kraft in ihm, die ihn bisher immer geschützt hatte. Ihn und immer nur ihn.

Das war für mich das erste Highlight der Geschichte. Ich finde es gut, dass du da so eine emotionale Backstory eingebaut hast. Weil, sorry, aber das ist natürlich einfach Geschmackssache, ich ansonsten eher wenig mit diesem Genre anfangen kann. Ich verliere mich da beim Lesen in einer Aneinanderreihung von Actionszenen, die mich nicht packen können. Ich finde Gewalt sowohl als Leser wie auch als Autor sehr spannend, aber in dieser comichaften Welt ist Gewalt und Grausamkeit so weit weg von mir, dass ich bloss mit den Schultern zucke. Die letze Geschichte, die ich von dir gelesen habe, war ja so eine Zombie-Parodie, bei der ich mich beinahe kaputtgelacht habe. Aber das hier geht ja eher in die ernsthafte Richtung. Kein Vorwurf an dich, denn das ist schon sehr sehr gut gemacht!

Das zweite Highlight war das Ende, dieses einsame Weiterziehen. Das höre ich gleich noch die Musik mit, die in der Verfilmung abgespielt wird. :D Also, wenn ich das richtig verstehe, ist ja jetzt beides möglich, denn das Serum stoppt den Prozess, oder aber es verlangsamt ihn bloss. Vielleicht ist er also von nun als Mutant unterwegs im Glauben, die Menschheit von den Mutanten zu befreien, das fände ich sehr cool. :baddevil:

Wie gesagt, handwerklich hat der Text eine hohe Qualität. An zwei, drei Stellen war mein Leserherz nicht so recht befriedigt, weil der Autor mir eine Szene erklären oder Hintergrundwissen vermitteln musste:

Wenn die Bewohner des Turms schlau waren, würden sie weder Michail noch ihn einlassen. Holgers Bissspur war zu offensichtlich. Und die Wunde des Professors nicht minder. Im besten Fall sperrte man sie in eine Zelle. Wahrscheinlicher war, dass man sie einfach abknallte. Oder man wartete, bis die Zeit sie erledigte.

Hier zum Beispiel. Ich weise einfach darauf hin, obwohl ich nicht so recht weiss, wie man es besser machen könnte. Vielleicht ohne "offensichtlich" und ohne die Aufzählung von drei Handlungsmöglichkeiten, das war mir etwas zu klinisch.

Holger dachte an sein Leben als Soldat. Dachte an die Autobombe, an die Minen, daran, dass um ihn herum in einem fort Menschen starben, im Kugelhagel, durch Schrapnellsplitter, durch Feuer und einstürzende Bauten.

Die Erinnerung ist gut und leitet ja meine Lieblingsstelle ein. Aber er erinnert sich an sein "Leben als Soldat"? Das ist mir zu sehr an den Leser gerichtet.

Und das war ihr Glück. Er zog die Aufmerksamkeit der Mutanten auf sich. Zumindest tagsüber, wo sich die meisten in ihren Höhlen verkrochen. In der Nacht wäre es etwas anderes. Dann wäre die Wüste voll von ihnen.

Seine Brille hatte er verloren und ohne sie war der Professor anscheinend blind wie ein Maulwurf. Vielleicht hatte es ihn auch übler erwischt, als Holger angenommen hatte.

Die Mutanten waren nicht intelligent genug zum Schleichen, deswegen hatte Holger die Kreatur womöglich übersehen. Normalerweise bewegten sie sich unnatürlich schnell. Doch alles, was schnell war, war zum brennenden Turm aufgebrochen, um sich einen Teil der Beute zu sichern.

Sein Blick verriet, dass er auch ihn im Auge behalten würde. Und dass er ihn abknallen würde, wenn er sich das Serum allein injizierte. Aber so dumm konnte der Professor nicht sein. Dann würde sich Holger verwandeln. Und selbst wenn sich der Professor Chancen ausrechnete, ihn zu töten, wie sollte er durch die Wüste kommen? Nein, er brauchte Holger. So wie Holger ihn brauchte.
Die Infos musst du geben, das ist mir klar. Ich habe trotzdem mal zitiert und markiert, damit du weisst, was ich meine. Aber womöglich geht es einfach nicht anders. Im Vergleich zu den Dialogen in vielen Actionfilmen ("Da vorne ist unser Ziel, da müssen wir hin") ist das hier um Klassen besser gelöst. :D

Zwei Details noch:

Der Teil seines Gehirns, der wusste, was er tun musste, um zu überleben, übernahm die Kontrolle.
Das ist mir zu umständlich.

An Wasser mangelte es ihnen nicht, er trank einen halben Kanister leer.
Davon gehe ich aus, da der Wagen bis oben hin mit Kanistern gefüllt ist, wie du ganz am Anfang schreibst.

Irgendwie dann doch ziemlich gern gelesen!

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hey @weltenläufer,

später Gegenbesuch. An vielen Stellen las es sich für mich hakelig. Ich habe mir erlaubt, ziemlich pingelig zu sein und konkrete Polier-Vorschläge zu bringen. Wenn du damit nix anfangen kannst und es dich nervt, dann vergiss es einfach. ;)

Der Turm stand in Flammen.
Da würde ich eine zeitliche Orientierung mit einbauen, denn Holger kommt ja von dort, ist in den Truck gestiegen und ne Weile gefahren, bevor er in den Spiegel schaut. MMn müsste es heißen: Der Turm loderte immer noch, oder: Jetzt stand auch das Dach vom Turm in Flammen, loderte wie eine Fackel. Irgendwie so.

Holger blickte zu Michail, dem Professor
Professor klingt so´n bissl wie in "Zurück in die Zukunft". Kannst du ihm keine konkretere Bezeichnung verpassen? Wie wär es mit Bio-Chemiker oder Immunologe oder so?

Das Drahtgestell geflickt, das linke Glas von einem Sprung durchzogen.
… das linke Glas gesprungen?

Hinter den Gläsern Augen, in denen Pläne funkelten. Pläne, Holger loszuwerden.
Da fände ich das Singular besser:
Hinter den Gläsern Augen, in denen ein Plan funkelte, der Plan, Holger loszuwerden.

Der Cocktail aus Schmerztabletten, Erschöpfung und Hitze vernebelte seine Sinne.
Da mischt sich, was du schlecht mischen kannst. Besser fände ich: Der Cocktail aus Schmerzmitteln, die Erschöpfung und die Hitze vernebelte seine Sinne.

Nein, das war genauso wenig Einbildung gewesen wie die Zähne, die sich in Holgers Handrücken gebohrt hatten.
Können Zähne bohren? Vorschlag: die sich in Holgers Handrücken geschlagen hatten.

Wenn die Bewohner des Turms schlau waren, würden sie weder Michail noch ihn einlassen.
Das schlau liest sich schräg. Vorschlag: Wenn die Bewohner des Turms bei Verstand waren, würden sie weder Michail noch ihn einlassen.

Was Holger zum eigentlichen Problem zurückbrachte. Das Serum. Wo verwahrte Michail die letzte Spritze?
Serum ist ein Bestandteil des Blutes = Blutserum. Korrekt müsste es Antiserum, oder antivirales Serum heißen. Das wäre dann ein aufbereitetes Blutserum, das Antikörper enthält. Du könntest auch ab und an einfach Gegenmittel schreiben.

Im besten Fall sperrte man sie in eine Zelle. Wahrscheinlicher war, dass man sie einfach abknallte. Oder man wartete, bis die Zeit sie erledigte.
Das dreifache man wäre vermeidbar.
Im besten Fall würden sie weggesperrt, wahrscheinlicher jedoch einfach abgeknallt - oder sich selbst und der Zeit überlassen.

Was Holger zum eigentlichen Problem zurückbrachte. Das Serum.
Was Holger zum eigentlichen Problem zurückbrachte, dem Serum?

Wo verwahrte Michail die letzte Spritze?
Verwahrte klingt so nach Nachtskommödchen, wie wäre es mit versteckte?

Zunächst erwog er eine Vollbremsung. Der Professor war nicht angeschnallt.
Er dachte an eine Vollbremsung, immerhin war der Professor nicht angeschnallt.

Der Professor mochte ein Genie auf dem Feld der Wissenschaft sein
Das Feld der Wissenschaft empfinde ich als ebenso unpräzise wie den Professor. Schreib doch was treffendes wie: Biochemie, Molekularbiologie, Immunologie, Humanmedizin, oder ein Mix aus zweien.

Holger riss das Steuer nach links.
Überraschende, neue Aktion, deshalb: Vor Holger würde ich einen Absatz machen.

Holger nahm Michail mit dem rechten Arm in den Schwitzkasten. Wollte es tun, doch der Gurt wurde ihm zum Verhängnis.
Da fände ich ein: "Besser gesagt, er wollte es tun, doch …" geschmeidiger.

In einem Reflex latschte Holger auf die Bremse
Das latschte finde ich zu umgangssprachlich, würde einfach trat schreiben.

Das Lenkrad drehte sich wie von Geisterhand, Holger hatte es losgelassen, um sich gegen den Professor zu wehren.
Das Lenkrad drehte sich wie von Geisterhand, Holger hatte es losgelassen. Die Erklärung braucht es mMn nicht.

Der Schmerz in seinem Knie übertraf alles. Als drehe ihm jemand den Unterschenkel aus dem Gelenk.
Woher weiß Holger, wie es ist, wenn jemand ihm den Unterschenkel aus dem Gelenk dreht? Den Satz würde ich auch weglassen, der Schmerz sagt doch alles.

Durch die Schwärze Lores Stimme
Crazy, der Name. Lore kenne ich nur als Kohleanhänger einer Bahn.

»Ich beschütze dich. Ich habe dich immer beschützt.«
Das ist mir zu dick, da würde mir reichen, wenn du schriebst: Ich bin immer bei dir.

Ihr Vertrauen strahlte eine Wärme aus, die jeden Zweifel zum Schmelzen brachte.
Statt Vertrauen fände ich Gewissheit besser. Und statt schmelzende Zweifel (wie geht das?) würde ich schreiben: …, die jeden Zweifel im Keim erstickte/ im Keim vertrocknen ließ.

Über Nacht verwandelten sich Nachbarn in tobende Bestien, die nach dem Blut ihrer Familien und Freunde gierten.
Wissen die mutierten Bestien noch, dass es ihre Freunde und Verwandten sind und wollen speziell deren Blut? So liest es sich nämlich. Oder gieren sie generell nach frischem Blut und machten auch vor Verwandten und Freunden nicht Halt?

Er schaffte es. Lore nicht.
Da frage ich mich sofort: Hä, warum? Sie haben sich doch zusammen verschanzt? Schreib doch einfach: Doch er schaffte es nicht. Eines Tages kamen sie durch das verbarrikadierte Fenster zum Garten und bevor er sie alle erledigen konnte, hatte einer Lore erwischt.

Im Gehirn des Wissenschaftlers schlummerte die Befreiung für die Menschheit.
Zu theatralisch. Vorschlag: Im Gehirn des Wissenschaftlers schlummerte die Rezeptur für das Antiserum.

Holger opferte sich, um der Welt eine Chance zu geben. Man konnte schlechter abtreten.
Es gab schlechtere Wege abzutreten, vor allem, wenn so die Menschheit noch eine Chance auf Rettung erhielt.

Und das war ihr Glück.
Den kannst du streichen, den braucht es nicht.

Er zog die Aufmerksamkeit der Mutanten auf sich. Zumindest tagsüber, wo sich die meisten in ihren Höhlen verkrochen.
Damit sagst du: Der Turm zöge die Aufmerksamkeit auf sich, wenn Mutanten da wären, was sie nicht sind, da sie sich tagsüber in den Höhlen verkriechen.
Ich versuche mal, das zu begradigen: Der brennende Turm zog die Aufmerksamkeit der wenigen Mutanten auf sich, die im Sonnenlicht unterwegs waren. Die anderen kamen erst mit Beginn der Dämmerung aus ihren Löchern und nachts wimmelte es von ihnen.
Das Sonnenlicht schwand, das Pochen kam zurück.

Entnervt drehte Holger sich um.
Das entnervt ist mir zu schlapp. Weißt du er schwebt in Lebensgefahr und denkt sowas wie: Nerv mich nicht? Misstrauisch würde mMn besser passen.

Holger kniff die Augen zusammen, stöhnte lautlos
Wie geht das? wie wär es mit stöhnte leise?

Der bemerkte es nicht
Davor würde ich einen Absatz machen, weil der Fokus vom Wesen zum Professor wechselt.

Was faselte das Kerlchen da.
Das ist mir zu viel gefärbte Insight. zumindest das Kerlchen würde ich dir raten zu ersetzen.

Du kannst nicht sterben, bevor du deinen Teil in Gottes Plan erfüllt hast.«
Damals hatte er Lore angefahren, sie angeschrien, ihm nie wieder mit Gott zu kommen. Als Soldat war er in der Welt herumgekommen. Und mit jedem Einsatz schwand sein Glaube an eine höhere Instanz, die irgendwelchen Plänen mit der Menschheit nachging. Im besten Fall waren ihr die Menschen scheißegal. Im wahrscheinlicheren Fall ergötzte sie sich daran, ihre Schöpfung immer wieder neuen Qualen auszusetzen.
Dieses ganze Gott-Dings könntest du gerne rauslassen, bringt mir als Leser keinen Mehrwert. Ist aber nur meine persönliche Meinung als Atheist.

Sobald seine Finger über das warme Holz des Schafts streichelten, befiel ihn eine wohlvertraute Ruhe.
Mit befiel bin ich nicht glücklich, Krankheiten können jemanden befallen, aber Ruhe? Ich würde als Verb überkam vorschlagen oder: ... strömte wohlvertraute Ruhe in ihn.

Wie lange brauchst du, um das Serum anzumischen?
Bei anmischen bin ich bei Pulver und Wasser, oder bei Farben , die gemischt werden. Warum nicht: Wie lange brauchst du, um das Serum zu strecken?

Reine Verschwendung auf dieser Distanz.
Muss es nicht "aus dieser Distanz" oder "auf diese Distanz" heißen?

Der Teil seines Gehirns, der wusste, was er tun musste, um zu überleben, übernahm die Kontrolle.
Puh, kompliziert verschachtelt. "Jetzt übernahm der Teil seines Gehirns, der wusste, was er zum Überleben tun musste."

Entweder hatte ihn der Professor verarscht, oder das Serum war zu schwach
Das verarscht fällt aus dem Duktus, besser belogen.

Holger trat aufs Gas. Wollte es tun.
Das liest sich immer wie ätsch, ne doch nicht. Warum nicht: Holger wollte aufs Gas treten, doch er spürte seine Füße nicht mehr.

Diesmal wartet keine Lore auf ihn.
wartete

Wir haben kein Serum übrig, um mehr Gegenmittel herzustellen
(Anti-)Serum und Gegenmittel ist dasselbe.

Du meinst, wir schaffen es in diesem Zustand bis zur Kolonie?
Hä, welche Kolonie? Wo kommt die auf einmal her? Ich denke sie wollen zum Südturm?

Holger wurde von heftigen Kopfschmerzen geweckt. Er kannte Kopfschmerzen, sie waren in einer Welt ständiger Dehydration ein verlässlicher Begleiter.
Der Zusammenhang ist zwar richtig, aber bis es zu einer Dehydration kommt, musst du schon lange das Trinken vergessen haben. Das kann ich schwerlich glauben, da der Truck mit Wasserkanistern vollgestopft ist.

Die Sonne zeigte sich in ihrer ganzen Gnadenlosigkeit
Die Sonne ist nicht gnadenlos, das ist eine menschliche Eigenschaft, im Gegenteil sie ist immer gleich. Nur ihre Wirkung kann gnadenlos sein, d.h. sie kann gnadenlos brennen oder strahlen.

Holger setzte ihm nach, warf sich auf ihn, trank ihn, saugte wie ein Baby, das kein Verständnis von Zeit und Raum hatte, jetzt ein Bedürfnis verspürte und es augenblicklich befriedigen musste.
Das "Verständnis von Zeit und Raum" ist mir zu erklärend, zu gewollt.
Vorschlag: Holger setzte ihm nach, warf sich auf ihn, trank wie ein Baby, das nur ein einziges Bedürfnis verspürte und es augenblicklich befriedigen musste.

Die Brille lag mit den Gläsern voran in einer schwarzen Lache, die Brillenbügel in einem unfreiwilligen Spagat gespreizt.
schönes Bild.

Hab im Abspann gelesen, dass es eine Vorgeschichte gibt, die ich nicht gelesen habe. Deine Geschichte kann auch alleine stehen, das funktioniert.
Zombie-Horror ist leider absolut nicht meins, ich kann mit dem ganzen Sujet wenig bis nix anfangen und so habe ich mehrere Anläufe gebraucht, deine Geschichte zu kommentieren. Auch Walking Dead und ähnliches catcht mich nicht und länger als fünf Minuten kann ich mir das nicht anschauen. "I Am Legend" war die Grenze und den habe ich nur wegen Will Smith gesehen. Deshalb kann ich dir zum Inhalt auch nur wenig Nützliches sagen. Die Idee erscheint nicht sonderlich innovativ (die Parallele zum genannten Film ist deutlich) aber solide umgesetzt. Wirkliche Spannung oder gar einen Sog fühle ich jedoch nicht, weil es mich trotz des Zerfleischens und der Ströme an Blut zu wenig berührt.

Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Holger … warf sich auf ihn, trank ihn, saugte wie ein Baby, das kein Verständnis von Zeit und Raum hatte, jetzt ein Bedürfnis verspürte und es augenblicklich befriedigen musste.

Siehstu, da bin ich wieder, ich les tatsächich jeden Beitrag mit einigem Abstand ein zwotes Mal und sei‘s bis in den Januar hinein,

lieber Weltenläufer,

meld mich dann aber nur, wenn‘s noch was zu vermelden gibt.

Und da hab ich dann tatsächlich noch‘n bissken, vom schlichten Komma über ein technisches Problem (selbst wenn ich nix von Dreckschleudern wie Trucks halte [da muss ich ein Anekdote erzählen, die mir durch die Sendung mit der Maus nahegebracht wurde, als der Bau eines ICE-Zuges thematisiert wurde: Die Bauteile wurden – an unterschiedlichen Orten (selbst in Österreich) produziert und dann zum Zusammenbasteln an einen zentralen Ort gebracht – per LKW!!!!!, wer will denn da noch freiwillig mit einem Zug fahren, wenn die Eisenbahn den Transport ihrerselbst nicht mehr schafft ...¿*] und ein wirklich interessantes grammatisches Problem. Aber es ist mir relativ leicht gefallen, denn wo macht sich noch einer so große Sorgen um die Menschheit

Im Gehirn des Wissenschaftlers schlummerte die Befreiung für die Menschheit.
[...]
Da lag sie, die Hoffnung der Menschheit:
wie hierorts?

Also, vom einfachen zum komplizierteren:

Allmählich drangen auch die Geräusche an sein Ohr, Geräusche[,] die in dieser Welt vertrauter waren, als das Grillenzirpen am Abend:

M. E. kann das Komma für den Relatisatz hier entnommen werden
Entweder hatte ihn der Professor verarscht, oder das Serum war zu schwach. Oder es kam zu spät.
Wenn die Regel heißt
„Werden gleichrangige Wörter und Wortgruppen durch eine der folgenden Konjunktionen (Bindewörter) verbunden, so setzt man kein Komma“ und nicht nur „oder“ allein taucht auf, sondern auch „entweder – oder“

Nein, er würde erst schießen, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ.
Hier „würde“ der Indikativ „ließ“ durch den Konjunktiv „ließe“ ersetzt werden (Der Konjunktiv hat an sich nix mit der Zeitenfolge am Hut. Andersherum wird sich der Satz im schlichten Futur formulieren lasse „Nein, er wird erst (≈ spätestens) schießen, wenn ...“

Richtig interessant wird der ellipsoide Satz

Holger zu benommen, um einen Laut zu machen.
Eigentlich ein „Holger war zu benommen, um ...“ oder, aufwendiger – aber schon richtungsweisend - „Holger, der zu benommen war, um ...“, da juckt‘s mich eigentlich nach einem Komma oder zumindest einem Gedankenstrich („Holger,/ - zu benommen, um ...“), dass der potentielle Vorleser Atem schöpft.

Und hier,
dieses Bild

Es klang, als bräche eine Walze durch Unterholz.
klingt gewagt in der Wüste, was aber hier
In einem Reflex latschte Holger auf die Bremse, der Truck schlingerte, Reifen quietschten, Sand peitschte gegen die Karosserie.
In den quietschenden Reifen auf Sand denkwürdig ist.

Wie dem auch sei,

guten Rutsch und toi toi toi!

Friedel

* Selbstverständlich weiß ich, dass Schenker (Logistik) nicht grundlos ein „DB“ vorneweg trägt, das keineswegs „debil“ meint.

 

Hallo @Bea Milana
entschuldige die späte Antwort, das Reallife hat doch sehr nach mir verlangt und es hieß, entweder die Challenge-Geschichten kommentieren, oder eben auf meine kg antworten.
Aber hier bin ich - und gleich hinein in deinen Kommentar:

deine Geschichte ist in zweifacher Weise eine Premiere für mich. Einmal habe ich noch nie, ja, du hast richtig gelesen: noch nie eine Mutantenstory gelesen und, unabhängig vom Genre noch nie eine von dir. Die Bandbreite bei dieser Challenge ist enorm. Du solltest auch noch wissen, dass ich den Vorgänger nicht kenne und auch die anderen Kommentare nicht gelesen habe. Ich bin also total unbefangen
na das sind doch geniale Voraussetzungen, um eine Geschichte zu beurteilen
Was ich schon mal gut finde: Du beginnst mitten in der Szene – sogar in einer Actionszene. Diese ist sehr filmmäßig geschrieben. Wie ein Cutter (heute: Filmeditor), der zwischen den Subjektiven (Turm), einer Zweier, den Totalen, Solo Halbnahen, Nah- und Großaufnahmen hin und her schneidet. Sogar ein Außenschnitt haste drin (wenn der Sand auf die Karosserie schlägt). Auch diese Kameraeinstellung zu Beginn ...
mja, das war mir schon wichtig. Du bist da vielleicht noch unbeleckt, aber vielen ist das Setting bekannt, und ich denke, da punktet die Geschichte am meisten, wenn man gleich reingezogen wird
weil der Turm (Titel, Singular) eine Bedeutung haben muss und meine Erwartungen weckt.
hm, okay, das ist nicht beabsichtigt, aber ich verstehe, wie du das meinst. Im besten Fall schürt es Neugierde, aber verwirren ist vielleicht schon zu viel, weil man aus der Geschichte zu kippen droht
Dein Prot. hat immens viele Hindernisse zu bewältigen und du schreibst rasant (atemlos), wie er eines nach dem anderen bewältigt. Nebenbei geht die Welt unter und ihre Rettung hängt von einem einzigen, einsamen Mann ab: Holger mitsamt seiner treuen Rose ist ein wahrer Held :)
hehe, ich nehme an, hier hatte die Autokorrektur das letzte Wort :D
Du lässt das sehr schön zusammen, aber das Wort Held will mir nicht passen, also da habe ich schon gegengebürstet

Danke für deine vielen Detailanmerkungen. Da werde ich noch mal Nachbügeln. Purzeln etc ist tatsächlich nicht so pralle

Häh? Hat er sich das mit dem Knie nur eingebildet? Vorher sagt er doch
hm, also das finde ich jetzt keinen Widerspruch zu deiner zitierten Stelle. Der stärkste Schmerz setzt sich durch und wird fühlbar
Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es wohl zwei Türme gibt. Der „Turm“ hinter ihnen und der Südturm vor ihnen. Gibt es da noch weitere Türme (West und Ost)? Wenn ja, ist der Turm hinter ihnen der "Nordturm"?
verstehe, dass du das nicht genau einordnen kannst, aber ist das wirklich wichtig für die Geschichte?
Aber vorher steigt er schon noch aus, oder? Welche Tür? Die hinten?
Hm, also findest du das echt entscheidend?
Yeah, solche Sätze gefallen mir! Kleine Wendung, große Überraschung.
so isses
Genau so macht man das
freit mich sehr, dass du diese Stelle zitierst, denn jemand anderes konnte sich darunter nichts vorstellen
Hübsch, sehr hübsch! Ich vermute, du hattest viel Spaß die zu beschreiben ... :thumbsup:
erwischt :aua:
[Sobald wirkt hier falsch.
warum? :susp:

Nicht so umständlich! Ein Mann, der die Kontrolle hat, handelt und spricht nicht von Gelingen, er tut es einfach.
naja, aber es ist ja nicht er, der die Kontrolle hat, sondern ein Automatismus, der von ihm Besitz ergriffen hat

Nebenbei bemerkt, tun die vielen "als" dem Text nicht immer gut.
Während der Überarbeitung meines Textes lege ich mir eine Liste mit Worten an, die ich als häufig wahrnehme und klopfe den text danach ab. Als hatte ich nicht auf dem Schirm. Das ist ein wertvoller Hinweis, ich werde das mal überprüfen
Auf Lore ist Verlass. Ich mag es ja, wenn so lebenswichtige Dinge eine Seele bekommen, in dem man sie personifiziert.
Schönes Ende!
ich denkeauch, das ist ein gutes Gegengewicht. Danke
Als Parodie könnte ich mir das Ganze auch sehr gut vorstellen.
hehe, tatsächlich habe ich das Thema mal in verulkter Form in einer Copywrite-geschichte verwurstet.

Ich danke dir vielmals für deinen ausführlichen Kommentar. Sobald es die zeit erlaubt, werde ich mich noch mal an den text setzen.

ich wünsche dir einen prächtigen Jahresausklang :thumbsup:

@GoMusic


Denn dass du Zombiegeschichten schreiben kannst und Fortsetzungsgeschichten, ohne dass man die erste Geschichte kennen muss, auch, wusste ich. Und das sogar beides zusammen, wenn ich an dein Copywrite zu meiner Geschichte denke.
ja, das habe ich auch noch lebhaft in Erinnerung. Aber bei der Vorlage ;)
Eine meiner Lieblingsstellen.
mja, als ich die Geschichte geschrieben habe, habe ich gemerkt wie ich immer tiefer von diesem Sog des Grauens eingeatmet wurde und wie viel Spaß es machte, mich darin auszutoben, immer neue (eklige) Szenarien zu erdenken. Das ist schon irgendwie krass, wie das so funktioniert.

Ein paar Mal konnte ich mich ausruhen, als kurze Flashbacks kamen - gut dosiert.
das freut mich, lebt eine Actiongeschichte doch davon. Auch andere Genres, klar, aber bei Action ermüdet das Gesplatter irgendwann, wenn kein Gegengewicht auftaucht
Könnte mir den Text gut in einer Anthologie vorstellen.
bin dabei :D

Vieles erinnert natürlich an herkömmliche Zombiegeschichten. Ich will hier nur Walking Dead erwähnen, wo nicht das Gewehr Lore personifiziert wird, sondern der Baseballschläger Lucy (oder ein änlicher Name).
das wegzuleugnen wäre natürlich dämlich, aber oh! an Lucille (wenn ich mich recht erinnere ;) ), habe ich tatsächlich nicht gedacht. Lore gab es ja auch schon im ersten Turm und da gab es Lucille noch nicht :teach: ; )
Ich finde auch, dass du manchmal zu "harmlos" schreibst. Das ist mir an der Stelle aufgefallen, wo es heißt, er latschte auf das Gaspedal.
ja, ich habs kapiert, sehe es ein, bin schon an einzelne Sachen ran und werd noch mal rüber. hast vollkommen recht
Hat mir sehr gut gefallen. Muss beizeiten mal die Vorgängerstory lesen.
Vielen Dank - und tu das :p (würd mich schon interessieren wie die Geschichte heute so wirkt)

dir einen prächtigen Aus- und Einklang :anstoss:

grüßlichst
weltenläufer

 

@Chutney @Vulkangestein @Bas @Lem Pala @greenwitch @Peeperkorn @linktofink:
Ein ganz großes Sorry für mein spätes Antworten - immer diese Ansprüche des RL, furchtbar :rolleyes:

@Chutney
Schön, dass du es trotz Zielgruppennebenschuss bis zu Ende geschafft hast und vielleicht sogar den nächsten Teil lesen wirst :D
und ja, so wie du das interpretierst, so kann ich das stehen lassen. Ist von daher cool :p
Das mit dem Abstumpfungseffekt, mja, das ist so eine Sache in dem Genre. Soll ja eigentlich nicht passieren, letztlich ist dann die Gewichtung schief gelaufen zwischen sanfteren und härteren Passagen.
Danke für deine Rückmeldung

@Vulkangestein
wenn ich am Ende sogar überraschen konnte, bin ich doch mehr als zufrieden. Danke für das Lob.

-> Der Satz macht meinem Empfinden nach keinen Sinn :lol: Oder zumindest dauert es sehr lange, bis man ihn entsprechend sortiert hat, was bei dem sonstigen straight-forward für mich stark auffällt. Zu den m.E. möglichen Verständnisweisen:
boah, gut gesehen, ich verstehe, was du meinst. Ich fummle gerade am Text rum, mal sehen, was mir da Besseres kommt
Danke auch für die anderen Anmerkungen, das sehe ich momentan nicht so streng, packe ich mir aber auf die Liste.

@Bas

Als ich das und den Titel gelesen hatte, musste ich unweigerlich an Roland denken, den Revolvermann aus Kings Turm-Reihe.
wow, das ist ja ein Adelsschlag. Natürlich kenne ich die Reihe. Vielleicht stand sie irgendwo im Hinterkopf Pate, rückt aber erst durch deinen Kommentar in den Vordergrund. Am präsentesten ist mir der erste Teil der Saga, obwohl der am weitesten zurückliegt. Schon gewaltig, was da für Bilder gezeichnet werden, vor allem auch in einem vollkommen anderem Stil, das ist ja dann schon ein heftiger Bruch, der bereits mit Band zwei einhergeht und ab dem vierten dann ganz gewohnt routiniert King-like ist.

Ich könnte jetzt deinen ganzen Kommentar zitieren und ständig drunter schreiben, wie sehr ich mich über dein Lob freue. Aber das liest sich dann bissl geschmäckle-mäßig. Und ist ja auch schon was her. :shy: Das ist auf jeden Fall ein Kommentar, den ich immer wieder mal lesen werde, in Momenten, wenn mein Selbstbewusstsein vollkommen in sich zusammensackt und ich die Schreiberei komplett an den Nagel hängen will. Gerade in Bezug auf das Roman-Thema. Argh.
Ja, will meinen, ist einer der motivierendsten Kommentare überhaupt. Also ein megagroßes Danke an dich.

@Lem Pala
Habe gerade @Bas geschrieben, dass sein Kommentar einer der motivierendsten ist, die ich hier je bekommen habe, aber deiner hat auch wirklich ein Alleinstellungsmerkmal. Wie geil ist diese Story denn bitte! Danke, dass du mich an der Autofahrt hast teilnehmen lassen!
Und für das Lob im Allgemeinen

@greenwitch
Nicht-Genre-Leser einzusacken ist doch immer was Besonderes. Wofür Challenges so alles gut sind. Yeah!
Mja und dass der Prof draufgeht - die Retter kommen nicht immer durch hier im Genre :aua:

mir nicht ein Satz zum zitieren in die Augen sprang und ich jetzt wirklich nichts zu sagen habe, Mist!
hast doch eine Menge gesagt, vor allem Vieles, das mein zittriges Autorenherz hat höher schlagen lassen. Dafür danke ich dir

@Peeperkorn
wie immer ist dein Kommentar sehr durchdacht und obwohl du insgesamt eher weniger mit anfangen kannst, bringst du viele Punkte aufs Tableau, die ich mir dringend genauer angucken muss.
Deine Begründung, warum du für den Rahmen nur ein Achselzucken übrig hast, kann ich vollauf verstehen. Umso wertvoller deine beiden Highlights. Backstories finde ich persönlich ja immer etwas ... hm ... schwierig. Das ist ein derart gängiges Mittel, dass es für mich in vielen Fällen ermüdend ist, das immer und immer wieder präsentiert zu bekommen. (hehe, das sage ich ganz keck, obwohl ich hier generell ein sehr häufig bemühtes Thema bringe.) Für mich stimmt da oft die Gewichtung nicht. Bin also erleichtert, wenn das hier passt, habe da auch eine Menge weggekürzt. (genau das ist wohl auch das Problem damit, weil man eben so wunderbar einfach alles nachschieben kann, was wichtig ist)
nun ja, zwei Stellen dieser Art hast du mir ja auch gleich angeprangert. Und auch die markierten Stellen in den Absätzen, da hast du recht.
Ich habe die kg gerade am Wickel und überarbeite sie, das wird definitiv einfließen.
Für mich bist du hier eins der ganz großen Lichter am Wortkriegerschreibhimmel, deswegen beglückt mich das handwerkliche Lob besonders

@linktofink

später Gegenbesuch
immer noch schneller als meine Antwort darauf :sealed:
Danke für deine vielen pingeligen Anmerkungen. Darfst dir das jederzeit erlauben ;) Ich geh da jetzt nicht bei allem mit, aber du gibst einige Denkanstöße, die in mein Überarbeitung mit einfließen. Wie gesagt, bin gerade dran. Bei meinem Tempo wird das aber noch ein Weilchen dauern. Und dass dich das alles nicht berühren kann, mja, das geht ja vielen so aufgrund des Themas. Kann ich verstehen. Solide umgesetzt ist dann wohl die höchste Güte, die ich erwarten darf.
danke für deine Gedanken

grüßlichst
weltenläufer

 

@weltenläufer, ich dachte schon, mein Gemecker hätte dich abgefuckt. War echt kurz davor, eine PN zu schreiben, also um so besser, wenn du es (teilweise) gebrauchen kannst. Ich kenn das Gefühl, wenn so viele Komms auflaufen und die eigene Zeit extrem begrenzt ist. Take your time.
Peace, linktofink

 

Hoi @weltenläufer

Endlich komme ich dazu, mich wieder am Kommentieren zu beteiligen. RL und so, du kennst das ja.

Zuerst mal ist dir das Sequel zum Turm gelungen, nahtlos zur Vorgeschichte gehts weiter in der Wüste Rolands. (Ok, anderer Schriftsteller aber du weisst, was ich meine :p)
Toll wie du den Leser ansatzlos in die Führerkabine des Schicksalstrucks setzt und die Spannung zu Wer-muss-dan-glauben aktionsreich aufbaust. Altbekannte Prots, wie z.B. Lore, Geliebte und Waffe in Personalunion, erzeugen ein Gefühl des Nachhausekommens, wie es gute Serien eben drauf haben.

Du bist ja am Überarbeiten und so streue ich nur ein paar Sandkörner dazu:

Holger riss das Steuer nach links. Michail wurde von seinem Sitz katapultiert, gegen Holger gepresst; die Karte flatterte durch das Cockpit.
Holger nahm Michail mit dem rechten Arm in den Schwitzkasten.
Wenn er das Steuer nach links reisst, wirken die Fliehkräfte nach rechts. Bei einem linksgesteuerten Fahrzeug, was ja sein muss, da er Michail mit derm rechten Arm in den Schwitzkasten nimmt, würde also Holger nach rechts auf Michail gedrückt.
Fazit: Lass ihn reisst das Steuer nach rechts, dann fliegt ihm Michail von rechts nach links gegen die Schulter.

Reifen quietschten
Schon mehrfach angemerkt, ok, Hollywood halt.;)

hielt die Spritze noch immer in Händen
klingt irgendwie pseudo-poetisch.
"noch immer in der Hand" gefiele mir besser, aber das ist natürlich eine Geschmacksfrage.

So der Rest ist gute Unterhaltung, deftig und in sich stimmig, da kann ich nicht meckern. Zum Glück lässt Kopfkino immer nur soviel Abscheu, wie der Geist ertragen kann zu. Aus dieser Schicksalsverbindung Michail/Holger konnte nur dein Hauptdarsteller als Heilsbringer hervorgehen und das Ende ist ein Ausblick zum Finale deiner Turm-Trilogie.

Frei nach SK: Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und ein Mutant folgte ihm ...
Hast mich gut unterhalten. Ich bin gespannt auf die Überarbeitung, aber auch auf den (finalen) dritten Teil. Lass dir Zeit, das wird gut!

Liebe Grüsse,
dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @dotslash,

ja, dieses RL-Elend kenne ich leider zu gut :heul:

weiter in der Wüste Rolands. (Ok, anderer Schriftsteller aber du weisst, was ich meine
;)

Führerkabine des Schicksalstrucks
hehe, das klingt ja mal geil

erzeugen ein Gefühl des Nachhausekommens, wie es gute Serien eben drauf haben.
wow, das klingt ... *schweigundgenieß*

Zu den Fliehkräften hat auch schon @ernst offshore was gesagt, ich dachte eigentlich ...:schiel: guck ich aber noch mal nach. Bin da gerade zu Gaga für.

Spritze in Händen war auch schon im Gespräch, auch hier werd ich noch mal drüberschauen. Oh man, langsam bringe ich meine Überarbeitungsschritte durcheinander. Habe bei der kg echt doof abgespeichert :bonk:

das Ende ist ein Ausblick zum Finale deiner Turm-Trilogie.
das so zu lesen klingt echt gut. Und unter dieser Prämisse:
Lass dir Zeit, das wird gut!
werde ich dem mal nachspüren.

Lieber dot, ich danke dir vielmals für deinen Besuch. Kommt genau zur rechten Zeit, gibt mir noch mal neuen Schwung fürs Drüberbügeln.

grüßlichst
weltenläufer


@linktofink

ich dachte schon, mein Gemecker hätte dich abgefuckt
Also, ich will nicht leugnen, dass mir manche Kommentare schon in den Unterleib fahren und an meinem Ego kratzen, aber dieses persönlich Übelnehmen, da hoff ich doch, dass wir über diesen Punkt hinaus sind.
Höchstens die mangelnde Zeit fuckt mich up ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

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