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Thema des Monats Der Weihnachtsmann kommt später

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25.05.2014
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Der Weihnachtsmann kommt später

„Ja, dann tschüss und bis dann, ich freu mich.“ Johanna legte das Telefon auf den Tisch und lächelte zufrieden, als Helmut zur Tür hereinkam und es sie wie eine Bombe traf.
„Wie soll ich das jetzt verstehen?“, fragte sie gereizt.
Helmut wusste natürlich, was sie meinte, aber allem Widerspruch zum Trotz schob er majestätisch das Kinn vor und reckte die Brust heraus.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst“, polterte sie los. „Was hatten wir vereinbart für heute?“
„Wir fahren zu deinem Vater.“
„Ach, sieh an, du hast es nicht vollkommen verdrängt. Und wieso stehst du dann in diesem Aufzug hier? Willst du so fahren?“
Es war Heiligabend, die Dämmerung brach bereits herein, Zeit für Helmut, sich auf den Weg zu machen. Seit über zwanzig Jahren fuhr er durch die Stadt und in umliegende Dörfer, um als Weihnachtsmann bei Familien deren Kinder zu beschenken. Die Termine standen bereits seit dem Sommer fest. Die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst seit zwei Wochen. Ihr Vater lebte seit der Scheidung allein in Johannas ehemaligem Elternhaus, und sie waren erst seit kurzem wieder in Kontakt getreten. Johanna freute sich nun nach den vielen Jahren auf ein Wiedersehen. Und damit stand sie vor einem Problem: Natürlich mochte sie Helmuts Heiligabend-Weihnachtsmanneinsätze. In seinem neuen Kostüm fand sie ihn richtig professionell und schnucklig. Johannas Bedenken waren nur, er würde wie immer erst kurz vor, oder sogar erst nach sechs wieder zurück sein. Wenn sie noch zum Abendessen pünktlich bei ihrem Vater sein wollten, mussten sie spätestens um sechs losfahren.
„Helmut, Schatz, weißt du, mir wäre wohler, du würdest heute nicht fahren. Ich möchte nicht, dass sich mein Papa Sorgen macht, wenn wir nicht pünktlich sind. Es ist Weihnachten. Bitte. Es ist ein Geschenk, dass ich ihn wiederhabe. Verdirb mir das nicht.“
„Liebling, ich kann nicht einfach daheim bleiben. Das wäre doch viel zu kurzfristig, wenn ich jetzt absage. Um sechs bin ich zurück, wie immer.“ Er hatte den Bart unters Kinn gezogen und gab ihr einen Kuss. Der künstliche Schnauzbart kitzelte sie gewaltig und sie konnte das Lachen nicht unterdrücken.
„Sei aber bitte vorsichtig“, sagte sie versöhnlicher, dann stand sie unvermittelt auf und nahm seine Hände. „Ich weiß, wie gerne du der Weihnachtsmann sein willst - und auch bist. Du denkst vielleicht, ich merke es nicht, dass du dich nach Kindern sehnst zu Weihnachten, und ich will dir das auch nicht wegnehmen.“ Sie senkte ihren Blick, dann drehte sie den Kopf leicht zur Seite. „Vielleicht waren wir wirklich dumm, nur an unsere Wünsche zu denken. Vielleicht haben wir uns nur nicht das richtige gewünscht.“
Helmut fasste sie am Kinn und drehte ihren Kopf, dass er ihr wieder in die Augen sehen konnte. „Lass gut sein, Johanna, das haben wir doch schon besprochen. Wir sollten uns nicht gegenseitig die Schuld geben. Im nächsten Leben machen wirs besser.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Ich bin pünktlich.“
Dann ließ er den Bart wieder nach oben schnipsen und tippte sich zum Abschied an den Kopf.

Das Wetter war schlimmer geworden, als die Vorhersagen es angekündigt hatten. Es schneite schon seit Stunden und der Winterdienst schien überfordert zu sein.
Endlich wieder weiße Weihnachten, dachte Helmut, und seine Stimmung hellte sich zunehmend auf. Er liebte es, wenn die Natur gerade zum Fest mitspielte. Und er hoffte, die Menschen fänden mit der weißen Pracht zu Ruhe und Zufriedenheit.

Helmut war unterwegs, versuchte, Zeit gutzumachen, um möglichst vor sechs wieder zu Hause zu sein. Nur wenige Autos kamen ihm entgegen. Meist waren es andere Weihnachtsmänner. Helmut grüßte, natürlich wusste er nicht, wer sich hinter den Bärten verbarg, nicht jeder grüßte zurück. Er setzte den Blinker zum Abbiegen in Richtung Bahnhof, war jedoch sehr erstaunt, dass die Straße gesperrt worden war. Er fuhr weiter und bog in die Straße ab, an der sich die Turnhalle befand, in der die Stadt Flüchtlinge unterbrachte. Er erinnerte sich, dass es Krawalle gegeben hatte, als die ersten Flüchtlinge mit Bussen ankamen. Er und Johanna hatten lange darüber diskutiert und auch Johanna fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass über hundert Fremde in der Turnhalle hausten und noch mehr kommen sollten.
Alles war ruhig, die Straße war glatt, und Helmut hatte es eilig. In fünf Minuten musste er sein erstes Ziel erreicht haben - die Adresse der Familie mit dem kleinen Sven. Sicher zappelte er vor lauter Aufregung schon mächtig herum. Svens dritter Geburtstag lag zwei Monate zurück, er würde die Bescherung mit dem Weihnachtsmann zum ersten Mal bewusst erleben.
Helmuts Gedanken ließen ihn einen Moment unachtsam sein und er erschrak, als sich in seinem Scheinwerferkegel etwas Dunkles vom Weiß der Straße abhob. Helmut konnte nicht erkennen, was es war. Er bremste mit aller Kraft und hatte Mühe, den Wagen vorbei zu manövrieren.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er laut und stieg aus. Die Straße war spiegelglatt, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Vorsichtig ging er zu der Stelle und jetzt sah er, dass ein Mann dort lag. Er schien nicht älter als zwanzig Jahre zu sein, fast noch ein Junge, hatte schwarze, kurze Haare und einen dunklen Teint.
Mein Gott, schoss es Helmut durch den Kopf, das ist einer von den Flüchtlingen. Das fehlt mir jetzt gerade noch.
„Nicht erschrecken, ich tu ihnen nichts. Ich bin nur der Weihnachtsmann.“
Der Junge sah Helmut an, als wäre ihm sein Anblick nicht völlig fremd, dennoch fürchtete Helmut sich davor, die Fremden mit seinem Aussehen möglicherweise zu provozieren.
Doch für solche Gedanken war jetzt keine Zeit, er musste herausfinden, was der junge Mann hier auf der Straße machte.
„Haben Sie sich verletzt?“ Der Mann antwortete ihm in einer Sprache, die Helmut als arabisch deutete. Er trug eine dünne Baumwollhose und Halbschuhe, und als Helmut seine Jacke sah, wurde ihm selber kalt. Helmut reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen, doch der Mann wehrte mit schmerzverzerrtem Gesicht ab und zeigte auf sein rechtes Bein, das unterhalb des Knies in einem Winkel nach außen knickte.
„Do you speak English?“
Der junge Mann nickte. Helmut gab ihm zu verstehen, er werde Hilfe rufen. Dabei griff er in die Manteltasche seines Kostüms, um das Handy herauszuziehen und - griff ins Leere.
„Just a moment please“, sagte er und ging zum Auto, um nachzusehen, ob es ihm dort aus der Tasche gerutscht war. Nichts. Er musste es zu Hause vergessen haben.
Helmut wusste nicht, was er als erstes tun sollte. Natürlich war das Wichtigste, Hilfe für den Jungen zu finden. Aber die erste Familie wartete auf ihn und ein kleiner Junge würde traurig sein, wenn er sich verspätete oder gar nicht käme. Er konnte nicht Bescheid geben und gerade in diesem Jahr wurde er dringend erwartet, denn der kleine Sven sollte dem Weihnachtsmann sein ‘Nucki’, wie er liebevoll seinen Schnuller nannte, mitgeben.
Helmut holte als erstes eine Decke aus dem Kofferraum, um den Jungen zu wärmen.
„Do you have a mobile phone?“ Der Junge schüttelte zögerlich den Kopf.
Das glaub ich jetzt nicht, dachte Helmut. Er schaute sich suchend um, in der Hoffnung, jemand zu sehen, der ihm behilflich sein konnte. Aber sie waren die einzigen auf der Straße.
„I’m sorry, please wait here. I am calling help.“ Helmut zog sich den Bart unters Kinn und ging zur Halle.
Vorsichtig öffnete er die Tür. Im Foyer hielt sich niemand auf. Er ging zu einer zweiflügligen Tür und zog sie nach außen auf. Als er hineinging, wollte er nicht glauben, dass es in dieser Halle nicht anders aussah, als es Bilder in Zeitungen zeigten. In engem Abstand standen Bett an Bett in vier langen Reihen. Er war geschockt, als er sah, dass Wäscheleinen mit daran befestigter Kleidung für ein Minimum an Privatsphäre sorgen sollten. Er sah aber auch die Sehnsucht. Bilder ihrer Familien waren an die Wände gepinnt worden.
„Kann mich hier jemand verstehen?“ Helmut rief, so laut er konnte. Mit einem Schlag waren alle Augenpaare auf ihn gerichtet und ein Stimmengewirr schwoll an. Er hörte Rufe in einer Sprache, die er nicht verstand und auch Lachen. Einige junge Männer kamen auf ihn zu und redeten auf ihn ein. Drei kamen zu ihm an die Tür.
„Was willst du hier?“, fragte ein untersetzter, dunkelhäutiger, vielleicht gerade zwanzigjähriger Mann.
„Sie verstehen mich?“
Der andere nickte, schob Helmut hinaus ins Foyer und schloss die Tür von außen. „Also, was willst du?“
„Draußen liegt ein Verletzter. Ich brauche Hilfe.“ Helmut zeigte auf sich und sagte: „Ich heiße Helmut.“
„Ich bin Hakim“, sagte der andere. „Was ist passiert?“ Seine Stimme klang hart.
Helmut forderte Hakim auf, ihm zu folgen. „Ich weiß es nicht. Scheint gestürzt zu sein und hat sich das Bein gebrochen.“
Als sie auf die Straße traten, rutschte Hakim in seinen dünnen Schuhen sofort aus, Helmut fasste ihn unter die Achseln. Es hatte weiter geschneit, Helmuts Spur war aber noch deutlich zu erkennen. Er führte ihn zu dem verletzten Jungen. Weitere vier Bewohner folgten ihnen hinaus. Sie erkannten ihn sofort als einen von ihnen.
„Du hast ihn angefahren, gib es zu! Du kannst doch gar nicht sehen, wohin du fährst, mit deinem komischen Bart!“ Helmuts Spur und das verletzte Bein des Jungen mussten es in Hakims Augen genau so gewesen sein lassen. Helmut sah Wut in Hakim hochkochen. Hakim sagte etwas zu seinen Begleitern, Helmut schlussfolgerte, dass Hakim ihnen seine Meinung mitgeteilt haben musste, und er beobachtete verblüfft, wie sie zu ihm kamen. Sie stellten sich um Helmut herum, sodass er nicht ausweichen konnte, beschimpften ihn mit arabischen Worten, versuchten, ihm den Bart vom Gesicht zu reißen. Helmut sah sich mit einem Male in der Täterrolle, und als er an seine eigentliche Mission dachte, wünschte er sich in dem Moment sogar, weitergefahren zu sein. Warum sagte der Junge nichts? Fiel er Helmut jetzt in den Rücken?
Das Schlimme war, Helmut konnte im Moment selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob er den Jungen bei seinem Ausweichmanöver angefahren haben könnte, oder ob das Bein schon gebrochen war, bevor er die Vollbremsung vollführt hatte.
„Wollen wir nicht erst einmal einen Arzt rufen?“, rief Helmut in das Tohuwabohu hinein. „Wir brauchen ein Telefon.“
Die fünf ließen einen Moment von ihm ab. In dem Moment sagte der Verletzte etwas zu ihnen und Hakim gab seinen Begleitern ein Zeichen, innezuhalten. Sie gingen nun ebenfalls zu dem Jungen. Was hatte er zu ihnen gesagt? Wieder redeten sie durcheinander und Helmut versuchte sich seine Chancen auszurechnen, ins Auto steigen zu können und wegzufahren, als Hakim zu ihm kam.
„Entschuldige, dass ich dich verdächtigt habe. Du bist ein guter Mensch. Du hast ihn gerettet.“ Er drehte sich zu seinen Freunden um, während er weiter zu Helmut sprach: „Ich habe mein Handy hier. Ich rufe selber einen Arzt.“
Helmut fiel ein Stein vom Herzen. Hakim wählte die 112. Helmut verfolgte das Gespräch, hörte, wie Hakim den Namen des Verletzten nannte und genau beschreiben konnte, wo sie sich befanden, und war perplex.
„Wo hast du eigentlich so gut Deutsch gelernt?“, wollte Helmut von Hakim wissen, als der das Handy in die Hosentasche gleiten ließ.
„Meine Schwester hat in Köln studiert, da habe ich mit ihr gemeinsam Deutsch gelernt. Ich wollte auch in Deutschland studieren. Dass ich durch den Krieg hierher kommen würde, konnten wir nicht ahnen.“
Helmut schaute auf seine Uhr. Er hatte schon zehn Minuten Verspätung, wie lange würde es dauern, bis der Rettungswagen kam? Er musste warten, bis der Arzt eintreffen würde und war erleichtert, als er das Martinshorn durch den Nachmittag schreien hörte. Dann sah er auch das Blaulicht. Wenige Minuten nach dem Arzt traf der Krankenwagen ein. Die Rettungssanitäter und der Arzt kümmerten sich sofort um den Jungen. Der Arzt sprach mit Hakim und Helmut konnte verstehen, wie Hakim erklärte dass Helmut nichts mit der Verletzung des Jungen zu tun habe.
Na, Gott sei Dank, dachte Helmut und schöpfte Hoffnung, weiterfahren zu können. Er könnte sich noch immer wegen des vergessenen Handys ohrfeigen. Der kleine Sven würde bestimmt schon unruhig sein vor Aufregung und Spannung. Aber vor allem Johanna: Sie wäre wirklich sauer, wenn er sein Versprechen nicht hielt und zuspät kam.
Helmut fasste den Entschluss, jetzt, da Johannas Vater wieder in ihr beider Leben getreten war, die Zeit noch zu nutzen und ab sofort Weihnachten mit ihm gemeinsam zu feiern. Dies wäre also heute sein letzter Einsatz als Weihnachtsmann und die anschließende Fahrt zu Johannas Vater könnte wegen des Wetters noch stressig werden. Der Gedanke, künftig auf die lieb gewonnenen Szenen in den Wohnstuben verzichten zu müssen, erzeugte zwar Wehmut in ihm, aber er hatte sich entschieden. Dafür sollte Helmut den Kindern heute als Weihnachtsmann in bester Erinnerung bleiben.
Ihm bliebe in Erinnerung, dass er an einem Heiligabend einem Menschen in Not geholfen hatte, wenn es auch hätte besser gehen können.
Hakim kam zu Helmut, er hatte Helmuts Decke in der Hand. Sie standen sich einen Augenblick schweigend gegenüber.
„Danke, dass du ihm geholfen hast. Du hast ihn wirklich gerettet.“
„Ja“, erwiderte Helmut. „Heut ist schließlich Weihnachten.“
„Nur deshalb?“
„Nein, natürlich nicht.“
Helmut nahm die Decke und legte sie in den Kofferraum zurück. Er schlug die Klappe zu und wollte zur Fahrertür gehen. Hakim stellte sich ihm in den Weg. Helmut hatte die ganze Zeit das Weihnachtsmannkostüm an, nur den Bart hatte er unters Kinn gezogen. Abwartend sah er Hakim in die Augen.
Zu seiner großen Verwunderung sagte der Syrer:
„Frohe Weihnacht, Allah schenke dir ein langes Leben.“
Helmut hatte auf einmal mit den Tränen zu kämpfen. Er nahm Hakim in die Arme.
„Gott schenke auch dir ein langes Leben. Frohe Weihnacht.“

 

Hallo barnhelm,

ich freue mich, dass du die jetzige Fassung gelesen hast, und noch mehr freue ich mich, dass sie dir besser gefällt, als die erste. Ja, in der ersten Fassung waren mir zu viele Fehler passiert.

Sie ist jetzt eine lesenswerte Geschichte geworden, die nicht mehr mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt. Das gefällt mir.

Danke. Ich freue mich, wieder solche Kritiken lesen zu können. :)

Verlorengegangen ist für mich ein wenig das Atmosphärische

Da hast du recht, aber ich habe absichtlich die Flüchtlingssache am Anfang rausgenommen. Wahrscheinlich hat das polarisiert. Wenn ich das weggenommen habe, bedeutet das nicht, dass ich nicht mehr dazu stehe, was ich da geschrieben hatte. Aber ich glaube, die Handlung ist so runder geworden. Und der Hauptgrund, warum ich die Flüchtlinge am Anfang gestrichen habe war der, dass ich mit dem TdM nicht ins Geschick gekommen bin. Ich denke, das ist so günstiger.

... war sie letztendlich hilfreich und hat sie zu einem guten Text werden lassen, den ich jetzt gerne gelesen habe.

Das freut mich, und das war das Ziel. :)

Ich wünsche dir auch einen schönen Advent.

Schönen Gruß
khnebel


Hallo AmelieS,

Und ich habe deine Geschichte gelesen und ich kann dir versichern, dass sie mir gefallen hat.

Ich freue mich, dass jetzt auch dir die Geschichte gefällt.

Das Thema Flüchtlinge ist jetzt zwar weit in den Hintergrund gerückt, trotzdem, der Weihnachtsmann verhält sich vorbildlich und die Handlung ist rund.

Ich habe selbst auch das Gefühl, dass die Handlung, so, wie es jetzt ist, runder geworden ist. Und dein Einwand, dass dir eher Ängste wegen Überfremdung bekannt sind, haben mit beigetragen, dass ich mich so entschieden habe.

Hakim sah das Bein des Jungen und die Spur, es konnte nur so geschehen sein. Wut kochte in Hakim hoch.

Danke, das habe ich so geändert:

Hakim blickte zu dem Jungen, sah das Bein und die Spur, und war der Meinung, es konnte nur so geschehen sein. Helmut spürte Wut in Hakim hochkochen.

Soll das bedeuten, dass er heute nicht mehr zu seinem Schwiegervater fahren wird? Muss der alte Herr den Heiligen Abend alleine verbringen? Das wäre mir allerdings wichtig, zu erfahren.

Nein, das soll es auf keinen Fall bedeuten. Sie feiern schon in diesem Jahr zusammen, und ich habe diese Stelle auch geändert:

Helmut fasste den Entschluss, jetzt, da Johannas Vater wieder in ihr beider Leben getreten war, die Zeit noch zu nutzen und ab sofort Weihnachten mit ihm gemeinsam zu feiern. Dies wäre also heute sein letzter Einsatz als Weihnachtsmann und die anschließende Fahrt zu Johannas Vater könnte noch stressig werden. Der Gedanke, künftig auf die lieb gewonnenen Szenen in den Wohnstuben verzichten zu müssen, erzeugte zwar Wehmut in ihm, aber er hatte sich entschieden.

Jetzt sollte das deutlicher rüber kommen.

Lieber khnebel, deine Geschichte ist eine schöne Weihnachtsgeschichte geworden, ich freue mich für dich!

Ich danke dir sehr! Und ich wünsche dir noch eine schöne Adventszeit.

Schönen Gruß
khnebel

 

Hallo Khnebel

Ich habe die erste Version des Textes nicht gelesen. Eine nette Geschichte mit schönem Ende. Aber ich wurde nicht so sehr in das Geschehen reingezogen, muss ich sagen. Ich weiss nicht, ob es am Plot liegt. Ich denke nicht. Aber einige Passagen kommen recht erklärend daher, da fehlen mir die Bilder, fehlt es mir etwas an Stimmung.

Er wünschte sich, wie jedes Jahr, strahlende, glückliche Kinderaugen - eine schmerzhafte Sehnsucht für ihn selbst - ihre Ehe war kinderlos geblieben. Hatten er und Johanna zu viele Wünsche gehabt, die sie sich erfüllen mussten, bevor Platz für ein Kind gewesen war? Er wollte weder sich noch Johanna deswegen einen Vorwurf machen. Sie hatten sich gemeinsam für dieses Leben entschieden - doch er musste sich eingestehen, dass er heute darunter litt.

Das wäre so eine Stelle, wo du Bilder, eine Geschichte, konkrete Details finden könntest.

Die Stimmung schlug gefährlich um.

Auch hier könntest du das noch stärker zeigen statt es zu sagen.

Und dann noch zwei, drei Details:

Mit wem sie gesprochen hatte, blieb ihm verborgen, nicht aber Johannas Reaktion, als sie ihn erblickte.

Der Ausdruck hat eine stark visuelle Konnotation (zumindest für mich) und passt m.E. nicht so gut, da ja Sprecher am anderen Ende des Telefons immer verborgen bleiben.

Seit über zwanzig Jahren ging oder fuhr er durch die Stadt und in umliegende Dörfer, um als Weihnachtsmann bei Familien deren Kinder zu beschenken.

Das wirkt etwas sperrig. Vielleicht „ging oder“ streichen.


Und die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst [seit] zwei Wochen.

Allerdings hättest du dann dreimal „seit“ in drei Sätzen.


Die Straße war spürbar glatt

Würde ich streichen.

, wie Hakim erklärte [,] dass Helmut nichts mit der Verletzung zu tun habe.

Liebe Grüsse
Peeperkorn

 

Hallo Peeperkorn,

Danke für deinen Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut.

Aber einige Passagen kommen recht erklärend daher, da fehlen mir die Bilder, fehlt es mir etwas an Stimmung.

Okay, da muss ich mir diese Stellen noch mal anschauen. barnhelm hatte ja auch schon angemerkt, dass ihr das Atmosphärische ein wenig verloren gegangen ist..

Mit wem sie gesprochen hatte, blieb ihm verborgen, nicht aber Johannas Reaktion, als sie ihn erblickte.

Der Ausdruck hat eine stark visuelle Konnotation (zumindest für mich) und passt m.E. nicht so gut, da ja Sprecher am anderen Ende des Telefons immer verborgen bleiben.

Hm. Ich dachte dabei eher daran, dass es ihm nicht verborgen geblieben wäre, hätte er sie noch sprechen hören, und daraus schließen können, wer am anderen Ende der Leitung ist. Ich würde dir eher recht geben, wenn ich mir die Synonyme dazu ansehe, das würde mehr in Richtung verheimlichen gehen, was durchaus nicht zutreffend wäre, denn verheimlichen wollte Johanna ihren Anruf bestimmt nicht. Helmut hat nur nicht mehr mitgekriegt, mit wem sie gesprochen hatte. Ich hatte verbergen nur gewählt, weil ihm eben ihre Reaktion auf sein Aussehen nicht verborgen blieb, wohl aber ihr vorheriges Telefonat. Muss ich noch mal drüber nachdenken.

Vielleicht „ging oder“ streichen.

Wird gestrichen

Und die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst [seit] zwei Wochen.

Allerdings hättest du dann dreimal „seit“ in drei Sätzen.

Da fällt mir bestimmt noch was anderes ein :)

Und das spürbar wird auch gestrichen.

Ich freue mich, dass dir die Geschichte sonst gefällt. Dir einen schönen dritten Advent.

Schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber khnebel,
also zurück auf Los und los gehts wirklich. Ich schreib direkt mit, was mir auffällt.
Aber erst mal, ja, die Geschichte ist runder geworden, keine großen Logikbrüche mehr.
Einer Sache ist mir aber noch aufgefallen. Große Unterkünfte haben einen Wachdienst. Da kann man in der Regel nicht einfach so reinspazieren. Ich weiß nicht, ob das jetzt bei uns nur so ist und andernorts nicht, aber ich kanns mir angesichts der Übergriffe und auch angesichts der Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingsgruppen selbst nicht vorstellen, dass kein Wachdienst da sein sollte. Aber wenn nur mir das auffällt, scheint das ja nicht weiter zu stören.
Mir ists beim ersten Mal lesen ja auch nicht aufgefallen. Oder kam da direkt der Hakim raus? Ich weiß das nicht mehr. Ich würde einfach mit einem Halbsatz bemerken, dass deine Hauptfigur einen Wachdienst erwartet und dann komischerweise keiner da ist. Oder lass es einfach auf sich beruhen. Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht durcheinander gemacht.

Als Helmut das Wohnzimmer betrat sah er, wie Johanna das Telefon auf den Tisch legte. Mit wem sie gesprochen hatte, blieb ihm verborgen, nicht aber Johannas Reaktion, als sie ihn erblickte.
Brauchst du das Schwarze? Das ist für die Handlung unwichtig und man denkt als Leser nur, es käme auf den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung an. Dem Helmut ist doch aber eh nur wichtig, dass seine Johanna gleich ausflippen wird. Also sollte er sich viel mehr auf sie konzentrieren.

Helmut wusste natürlich, was sie meinte, straffte seine Haltung als Bestätigung für seine Entschlossenheit.
Du machst das manchmal, dass du uns eine Handlung zeigst, die bereits eine innere Haltung ausdrückt, und dann fügst du die innere Haltung noch mal nach. Als würdest du der Körpersprache nicht recht trauen.
Man kann das machen, muss man aber nicht, manchmal bremst das auch im Lesen ab. Hier ist es doppelt unglücklich, denn Bestätigung für seine Entschlossenheit klingt komisch.
Ich würde das Körperteil, das er strafft, nennen (Himmel, wie klingt das denn, aber du weißt ja, wie ich das meine) und wenn du unbedingt noch eine innere Haltung nachlegen willst, dann drückst du das anders aus. Nicht so formell. Vielleicht, was er für ein Donnerweitter erwartet oder dass sie hoffentlich nicht anfängt zu weinen. Selbst wenn du schreibst, jetzt musste er entschlossen sein, klingt das finde ich besser als die urspüngliche Formulierung. Aber ich würds echt mal damit probieren, mich mehr auf meine gezeigte Körpersprache zu verlassen.
In seinem neuen Kostüm sah er richtig professionell und schnucklig aus, das musste sie ihm auch bescheinigen.
Pass auch mal ein bisschen auf deine Verben auf. Bescheinigen ist sehr formell. Soll seine Johanna denn formell wirken?
Der andere Punkt hier ist, dass du in Johannas Perspektive wechselst. Aber alles kein Problem, wenn sie redet und ihm das sagt, dass er witzig aussieht.

Sie hatte also versucht, ihm den diesjährigen Einsatz auszureden. Scheinbar ohne Erfolg.
Wer sagt das? Der Helmut nicht. Da ist dir ein anderer Erzähler, einer von außen, reingerutscht.
Lass das doch den Helmut selbst sagen, was er vorhat. Dann umgehst du die Probleme.

Das Wetter war schlimmer geworden, als die Vorhersagen es angekündigt hatten. Es schneite schon seit Stunden und der Winterdienst schien überfordert zu sein.
Da können die ohnehin nicht zum Stiefvater (oder wer das war). Das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen, aber ich glaub, das ist nicht so schlimm.

Dann bog er in die Straße ab, an der sich die Turnhalle befand, in der die Stadt Flüchtlinge unterbrachte. Er erinnerte sich, dass es Krawalle gegeben hatte, als die ersten Flüchtlinge mit Bussen ankamen.
Und da solls keinen Wachdienst geben?

Er und Johanna hatten lange darüber diskutiert und auch Johanna fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass über hundert junge Männer in der Turnhalle hausten und noch mehr kommen sollten.
Ja klar, eine ganze Halle voller Testosteron, beunruhigend viel Männlichkeit. Das denke ich auch immer, wenn der Siemensvorstand tagt. Sorry, ich weiß, das denkt die Johanna, aber mir platzt einfach immer der Kragen, wenn ich sowas Vorgeschobenes lese. Ich weiß auch, du kennst Fälle, wo sowas passiert ist, aber dann nimm das Vorurteil von Johanna doch und nutze es, um Helmut besser zu charakterisieren. Wie steht er denn zu Johannas Vorstellungen? Mach deinen Protagnisten ein bisschen menschlicher, lass ihn doch ein paar Ängste haben, dann steht dieses eine Vorurteil hier nicht so unverbunden im Raum. Nicht viel, aber einfach, dass er Unsicherheit spürt, vielleicht Angst. Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass du dir hast die Butter vom Brot nehmen lassen von den Kommentaren. Ich finde es gerade gut, wenn der so ein paar kleine Ängste äußert. Oder sich damit auseinandersetzt. Das macht das Ende doch viel runder. Und es verdeutlicht viel stärker den Konflikt, dass er sich erst mal überwinden muss, reinzugehen, und dann scheint ja die erste Reaktion der Männer seine Ängste zu bestätigen. Also ich find das immer noch stärker. Hier weiß man gar nichts über den helmut.

Helmut erkannte, dass es ein Mann war. Er stellte seinen Fuß mit aller Kraft auf das Bremspedal, und hatte Mühe, den Wagen vorbei zu manövrieren.
Nein, mach das nicht, das haut dir total viel Distanz rein in die Beschreibung. Natürlich erkannte er, wie soll er denn sonst den Mann sehen. Wenn du einfach nur schreibst: Ein Mann (oder auch im ganzen Satz, wenn dir das besser gefällt), dann weiß jeder sofort, der Helmut hat da hingeguckt. Du lässt den Leser sofort sehen, was der Helmut sieht. Und lenkst die Leseraufmerksamkeit nicht erst mal darauf, dass Helmut auch Augen hat, um zu sehen oder erkennen zu können.
Mit was soll er denn sonst bremsen als mit dem Fuß? Mach das nicht so umständlich, sondern lass ihn mit aller Kraft bremsen, mit Mühe den Wagen vorbeimanövrieren, den Sicherheitsgurt spüren, mach mehr aus dieser Situation, die ist doch heftig.

„Do you speak English?“, versuchte Helmut herauszufinden.
Lass das Fette weg. Die Frage zeigt schon, dass er was versucht herauszufinden. Das ist wieder das Verdoppeln, von dem ich am Anfang sprach.

Die Szene dann, wie er entdeckt, dass er kein Handy dabei hat, finde ich gut gemacht.


Und jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, lieber khnebel, ich muss mich sputen. Ob du den Text nun noch mal überarbeitest oder nicht, das entscheidest eh du. Wie immer. Meine Sprachanmerkungen sind immer als Vorschläge, gemeint oder als Anregung zum Ausprobieren.
Aber ich wollte dir die einfach noch mal schreiben, es hat ja Kuddelmuddel gegeben. Aber ich finde, so insgesamt gesehen gefällt mir das, mit welcher Hingabe du dich letztendlich an die Überarbeitung gemacht hast. Du hast so viel an der Geschichte gearbeitet, sie ist um Längen besser geworden, da wollt ich einfach noch mal ein paar Ideen verschenken. Wenn du sie hier nicht nutzen willst, könnt ich verstehen, aber dann ist dir das vielleicht eine Anregung für weitere Geschichten.

Viele liebe Grüße
Novak

 

Hallo Novak,

Einer Sache ist mir aber noch aufgefallen. Große Unterkünfte haben einen Wachdienst.

Ich weiß. Ich hatte mit einem Bekannten schon darüber gesprochen. In unserer Turnhalle kommt man nicht mal ins Foyer und ich war am Wochenende mit an einem kleineren Objekt in einer Nachbarstadt, da kommt man bis in den Eingangsbereich. Wahrscheinlich sind die Objekte alle bewacht. Das ist mir klar. Ich habe mir dann aber gedacht, die Geschichte ist kein Tatsachenbericht, und da sollte diese Abweichung von der Wirklichkeit erlaubt sein. Sicher kann ich es so arrangieren, dass mein Prot. in die Halle kommt und zufällig da kein Wachmann da ist. Spätestens, wenn es zu Tumult kommt auf der Straße, müsste der Wachdienst aufmerksam werden. Da ist es, glaub ich, besser, ich lasse das so, wie es ist. Sonst könnte es die Geschichte, so wie es offshore schon gesagt hatte, nicht geben.

Du machst das manchmal, dass du uns eine Handlung zeigst, die bereits eine innere Haltung ausdrückt, und dann fügst du die innere Haltung noch mal nach. Als würdest du der Körpersprache nicht recht trauen.
Man kann das machen, muss man aber nicht, manchmal bremst das auch im Lesen ab. Hier ist es doppelt unglücklich, denn Bestätigung für seine Entschlossenheit klingt komisch.

Danke für den Hinweis, da mach ich noch was.

Pass auch mal ein bisschen auf deine Verben auf. Bescheinigen ist sehr formell. Soll seine Johanna denn formell wirken?

Nee, soll sie natürlich nicht.

Wer sagt das? Der Helmut nicht. Da ist dir ein anderer Erzähler, einer von außen, reingerutscht.
Lass das doch den Helmut selbst sagen, was er vorhat. Dann umgehst du die Probleme.

Wird geändert.

aber dann nimm das Vorurteil von Johanna doch und nutze es, um Helmut besser zu charakterisieren.

Versuch ich zu verbessern.
Auch deine Anmerkungen zu der Stelle, als Helmut den Verletzten auf der Straße liegen sieht, überarbeite ich noch mal.

Du hast so viel an der Geschichte gearbeitet, sie ist um Längen besser geworden, da wollt ich einfach noch mal ein paar Ideen verschenken.

Und dafür danke ich dir auch noch einmal. Ich werde den Text noch überarbeiten, bis Monatsende habe ich ja laut Reglement noch Gelegenheit, und die werde ich nutzen. Ich bin doch froh, dass es nicht total für die Tonne ist. Und für weitere Geschichten werde ich deine Anregungen und Tipps auf jeden Fall beachten. Danke.

Schönen Gruß
khnebel

 

Liebe Wortkrieger,

ich habe eine weitere Überarbeitung gepostet, in die ich die letzten Hinweise noch eingearbeitet, und hier und da noch an Formulierungen gefeilt habe.

khnebel

 

Hallo khnebel,

ich habe die Kommentare nicht alle gelesen. Gleichmal in den Text hinein:

„Nicht gerade optimal, hier als Weihnachtsmann vorbeizufahren“, murmelte Helmut, aber es war alles ruhig.
Wieso das so ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Svens dritter Geburtstag lag zwei Monate zurück, er würde die Bescherung mit dem Weihnachtsmann zum ersten Mal bewusst erleben.
Mit drei Jahren finde ich das sehr früh :hmm:
Er fürchtete sich davor, die Fremden mit seinem Aussehen möglicherweise zu provozieren.
:confused:

Doch für solche Gedanken war jetzt keine Zeit, er musste herausfinden, was der junge Mann hier auf der Straße machte.
Das wusste er ja. Er wollte sie überqueren. Besser wäre: wie es ihm ginge ...

Helmut wusste nicht, was er als erstes tun sollte.
Unfallstelle absichern ;)
Er hoffte inständig, wegen seines Kostüms bei den anderen Flüchtlingen keinen Ärger zu verursachen.
Was soll das denn wiederholt mit der Sorge wegen dem Kostüm? Weihnachtsmänner kennt man überall, auch wenn sie nicht überall agieren. Oder hatte der eine Flinte dabei?


. Sie stellten sich um Helmut herum, sodass er nicht ausweichen konnte, beschimpften ihn mit arabischen Worten, versuchten, ihm den Bart vom Gesicht zu reißen. Helmut sah sich mit einem Male in der Täterrolle, und als er an seine eigentliche Mission dachte, wünschte er sich in dem Moment sogar, weitergefahren zu sein.
:shy: Die Reaktion finde ich alles andere als glaubwürdig.


Das Schlimme war, Helmut konnte im Moment selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob er den Jungen angefahren haben könnte, und ob das Bein schon gebrochen war, bevor Helmut die Notbremsung vollführt hatte.
Fuhr Helmut Zug? Im Auto macht man eine Vollbremsung. ;)

Mir ist Helmut als Person zu naiv gezeichnet - seine Gedankengänge und Schlussfolgerungen hinterlassen bei mir in manchen Szenen ein Kopfschütteln. Im Gegensatz zur ersten Fassung jedoch hat die Geschichte auf jeden Fall an Logik gewonnen, wenn ich auch einiges nicht nachvollziehen kann.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo bernadette,

danke für deinen Kommentar und deine Anmerkungen.

Also, ein Dreijähriger bekommt das schon mit. Wenn er auch noch kein Gedicht selber aufsagen kann, aber mit der Mama oder dem Papa gemeinsam kriegen die das schon hin. Ich hab das dann auch immer so gemacht, dass die kleinen Knirpse die Geschenke aus dem Sack holen konnten. Da war dann auch die letzte Scheu verschwunden. Im Moment habe ich nicht so kleine Kinder.

Die Szene vor der Turnhalle werde ich mir noch mal ansehen.

Vielen Dank, noch einmal und schon mal ein schönes Weihnachtsfest
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Khnebel,

ich hatte Deine Geschichte schon beim Einstellen gelesen und dann auch mitbekommen, dass Du einiges an Prügel dafür kassiert hast. In der neuen Fassung gelingt es Dir, mehrere Schwachstellen des Plots und einige Logiklücken auszubügeln, das gefällt mir gut.

Mittlerweile hast Du an Detailkritik schon so viele Kommentare bekommen, dass ich das nicht alles wiederholen möchte. Aber vielleicht helfen Dir ein paar grundsätzliche Gedanken.

Du hast als Thema die Problematik interkultureller Verständigung vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen Krise gewählt. Das Szenario (Weihnachtsmann im Flüchtlingsheim) mag erst mal harmlos wirken, aber bei genauem Hinblicken liegt da eine Menge an Konfliktpotenzial drin und zwar in den unterschiedlichsten Zusammenhängen:

Wie reagieren wir grundsätzlich auf das Fremde? Mit Angst, Abwehr, Verdächtigungen oder mit Interesse, Anteilnahme, Mitgefühl? Wie stellt sich das Fremde uns dar? Was bedeutet uns Heimat oder Identität, und in welchem Zusammenhang stehen diese Gefühle mit der Flüchtlingskrise? Wie sind die Gründe dieser Krise zu bewerten, und wie stehen wir zu den aktuellen Verhältnissen, zu der Art, wie das Ganze jetzt konkret abläuft?

Ich meine nicht, dass Du zu all diesen Dingen im Text etwas schreiben musst. Aber umgekehrt ist es eben schwierig, einen Text zu diesem Thema zu schreiben, ohne über diese Fragen recherchiert und intensiv nachgedacht zu haben. Wenn man es doch tut, sind Fehler unvermeidlich. Und das Ergebnis siehst Du in den negativen Kommentaren.

Erstaunlich eigentlich, denn die Botschaft Deines Textes ist doch wunderbar. Sie sagt, dass gegenseitiger Respekt wichtiger ist, als kultureller Unterschied, dass Ängste und Verdächtigungen überwunden werden können. Doch der Weg, auf dem Du zu dieser Message gelangst, ist fragwürdig, denn – so wie ich das verstehe - die Akzeptanz des Fremden basiert in Deiner Geschichte zu einem guten Teil darauf, dass im Fremden das Gewohnte gesucht und entdeckt wird:

Zu seiner großen Verwunderung sagte der Syrer: „Frohe Weihnacht ... “

Er hatte sich schon, seit Hakim ihm in der Halle geantwortet hatte, über dessen gutes Deutsch gewundert.
„Meine Schwester hat in Köln studiert, da habe ich mit ihr gemeinsam Deutsch gelernt. Ich wollte auch in Deutschland studieren ...

Also, das geht schon alles sehr glatt, die Flüchtlinge sind brav, und ein Mensch wird gerettet. Ich kann verstehen, wenn Kommentare darauf hinweisen, dass der Text dem Thema nicht ganz gerecht wird.

Kurzum: Bei der Auswahl eines Themas muss man sich darüber Gedanken machen, ob man das – unabhängig vom Plot – gedanklich gut erfasst und bewältigt hat. Die Flüchtlingskrise ist ein besonders schwieriges Thema. Davon sollte jeder die Hände lassen, der das nicht intensiv geistig durchgeackert hat.

Noch ein Satz zum Handwerklichen. Ein großes Problem Deines Textes besteht in den erklärenden Einschüben.

Seit über zwanzig Jahren fuhr er durch die Stadt und in umliegende Dörfer, um als Weihnachtsmann bei Familien deren Kinder zu beschenken. Die Termine standen bereits seit dem Sommer fest. Und die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst zwei Wochen. Ihr Vater lebte seit der Scheidung allein in Johannas ehemaligem Elternhaus, und sie waren erst seit kurzem wieder in Kontakt getreten. Johanna freute sich nun nach den vielen Jahren auf ein Wiedersehen. Und damit stand sie vor einem Problem: Natürlich mochte sie Helmuts Heiligabend-Weihnachtsmanneinsätze. In seinem neuen Kostüm fand sie ihn richtig professionell und schnucklig. Johannas Bedenken waren nur, er würde wie immer erst kurz vor, oder sogar erst nach Sechs wieder zurück sein. Wenn sie noch zum Abendessen pünktlich bei ihrem Vater sein wollten, mussten sie spätestens um Sechs losfahren.

Neun von zehn Lesern schalten bei einem solchem Einschub ab, würde ich schätzen. Es gibt natürlich Themen und auch Genres, in denen man ohne erklärende Einschübe nicht auskommt, in denen geschilderte Handlungen nicht allein erklären, worum es in der Geschichte geht. Aber selbst dann muss man versuchen, das auf ein Minimum zu beschränken.

Und wenn man schon Erklärungen und Erläuterungen in den Text bringen muss, dann in stilistischer Top-Qualität. Der Leser will das nicht lesen, aber er muss es lesen, damit er die Geschichte versteht. Also mach ihm das Übel so angenehm wie möglich, schreibe leicht, lebendig, ungewöhnlich und nicht in Dossier-Form. Sachverhalte einfach wie ein Bericht zusammenzufassen und dann im Block in den Text zu knallen, frustriert den Leser.

Hier mal eine Alternative:

Ich schwenke den Blick von den Bergen zum Pool. Mein Sohn Finn tobt nach stundenlanger Autofahrt seinen Hippeldrang aus. Ja, Martina hat es schön hier. Schöne heile Welt. Familie, Haus, Garten, Pool. Einer der Gründe, warum ich noch nie von fast Dänemark bis fast nach Österreich gefahren bin. Ich wollte keine Auszeit aus meinem Leben für einen Schnupperkurs im 'So könnte es auch sein' - Leben.
Ausreden erfand ich viele: Finn krank, ich krank, Sturmwarnung, meine Pension ausgebucht, Handwerker im Haus, Auto kaputt, ein Regenwurm hat sich ein Bein gebrochen, weiß der Fuchs.
Dabei gönne ich es Martina. Ich freue mich für sie. Gerade jetzt freue ich mich für sie ...

Auch hier werden Sachverhalte und Vergangenes wiedergegeben, Hintergründe beleuchtet. Aber nicht in der Form eines Berichtes, sondern aufgelockert und so arrangiert, dass der Leser dran bleibt, weil es eine intellektuelle Herausforderung ist, der Dynamik des Textes zu folgen.

Okay, so weit von mir. Ich hoffe, meine Gedanken bringen Dir was.

Gruß Achillus

 

Hallo Achillus,

ich habe deinen Kommentar gelesen, sei mir aber nicht böse, wenn ich Weihnachten erste mal vorbeilasse und dir dann detailliert antworte. Also bis später ...

Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest.
khnebel

 
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Hallo Achillus,

ich hoffe, du hattest ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest, und ich hatte versprochen, dir auf deinen umfangreichen Kommentar zu antworten.

Wie reagieren wir grundsätzlich auf das Fremde? Mit Angst, Abwehr, Verdächtigungen oder mit Interesse, Anteilnahme, Mitgefühl? Wie stellt sich das Fremde uns dar?

Ich hatte ja in der ersten Fassung versucht, dies anhand Johannas Ängste aufzuzeigen. Was mir daraufhin passiert ist, hast du ja mitbekommen. In mir ist mittlerweile eine solche Unsicherheit entstanden, dass ich selbst nicht mehr recht weiß, wie ich zu einem besseren Ergebnis kommen soll. Und ich weiß auch nicht, ob ich das in den verbleibenden drei Tagen noch erzwingen werde.

die Akzeptanz des Fremden basiert in Deiner Geschichte zu einem guten Teil darauf, dass im Fremden das Gewohnte gesucht und entdeckt wird

Ist es nicht normal, im Fremden Übereinstimmungen mit dem Bekannten zu suchen, um es besser bewerten zu können? Ich habe mich vor acht Jahren intensiv mit dem Islam beschäftigt und habe auch einen Freund gefunden, der selbst Moslem und Ausländer, und der mit einer Katholikin verheiratet ist. Ich hatte es in einer Antwort auf einen Kommentar schon erwähnt. Eigentlich dieser Sachverhalt gab mir Anlass, diesen Schluss meiner Geschichte zu schreiben und auch beizubehalten. Und ich weiß von ihm, dass er, mein Freund, sich intensiv an der Betreuung der Flüchtlinge in seiner Stadt beteiligt.

Bei der Auswahl eines Themas muss man sich darüber Gedanken machen, ob man das – unabhängig vom Plot – gedanklich gut erfasst und bewältigt hat. Die Flüchtlingskrise ist ein besonders schwieriges Thema. Davon sollte jeder die Hände lassen, der das nicht intensiv geistig durchgeackert hat.

Ja, treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen, denn es drückt genau das aus, was andere schon gesagt haben. Meine Ohren sind eh schon rot wie Rudolfs Nase.

Noch ein Satz zum Handwerklichen. Ein großes Problem Deines Textes besteht in den erklärenden Einschüben.

Ich habe meine Geschichte vor unserer Theatergruppe zur Weihnachtsfeier gelesen. Ohne dass ich vorher gesagt hatte, dass die Geschichte von mir sei, sagte mir eine Freundin danach, dass ich die Geschichte geschrieben habe. Sie kenne meinen Duktus und die Geschichte gefiel nicht nur ihr. Soll ich mich jetzt verbiegen, nur um nicht mehr ich sein zu wollen?
Ich kenne Flieges Geschichte, ich hatte sie gelesen. Sie ist wirklich gut. Aber ich finde, dieser lockere Plauderton passt nicht in meine Geschichte. Das ist mein Gefühl und dazu stehe ich. Ich sage nicht, dass es optimal ist.

In drei Tagen ist die Challenge zu Ende. Ich weiß nicht, ob ich noch was dran mache. Aber trotzdem noch mal danke für deinen Kommentar.

Schönen Gruß
khnebel


Hallo Kinaski,

den Begriff Krenfleisch kannte ich noch nicht. Aber ich freue mich, dass es dir geschmeckt hat.

dem Verfasser ist Respekt zu zollen, wenn er dabei nicht den Verstand verliert

Danke. Den Verstand habe ich nicht verloren, aber etwas zurückbekommen. Nämlich Herzbeschwerden, die seit meiner Operation im Frühjahr verschwunden waren. Naja, bin halt selber schuld. Warum nehme ich mir alles so an.

Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr und vor allem Gesundheit.

Schönen Gruß
khnebel

 
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Hallo Khnebel,

Ist es nicht normal, im Fremden Übereinstimmungen mit dem Bekannten zu suchen, um es besser bewerten zu können?

Es geht darum, ob wir das Fremde auch dann akzeptieren, wenn solche Übereinstimmungen fehlen. Ich will Dir ein Beispiel geben. Jedes Jahr machen Millionen Deutsche Urlaub. Urlaub, wohlgemerkt. Sie reisen nicht, sondern machen Urlaub. Das heißt, sie fliegen nach Spanien, auf die Kanaren oder ans rote Meer, um dann dort bei Schnitzel und Bier deutsche Schlagermusik zu hören und Günther Jauch zu sehen. Das Fremde ist nur Kulisse für das Zelebrieren des Gewohnten. Und das ist der Unterschied. Während Urlaub Konsum bedeutet, hat Reisen etwas mit Entdecken zu tun.

Auf Deine Geschichte bezogen bedeutet das vielleicht: Solange Du belegst, dass der Syrer, der Afghane oder der Iraker letztlich auch nur ein Deutscher ist, mit ähnlichen Ansichten, ähnlichen Motivationen und Werten, ist ja alles fein. Umarmen wir einander und werden glücklich alle zusammen. Doch die ganze Kiste kracht zusammen, wenn sich diese Prämisse Deiner Geschichte als falsch herausstellen sollte.

Was ist, wenn sich die Werte der Fremden von unseren unterscheiden? Wenn beispielsweise Tradition, Religion und Sitte sich beim besten Willen nicht mehr als im Grunde ähnlich verkaufen lassen? Wie sieht's dann aus mit unserer Sympathie?

Deine Geschichte zeigt, dass wir das Fremde akzeptieren sollten, weil es uns im Grunde ähnelt. Die Geschichte sollte aber zeigen (meine ich), dass wir das Fremde akzeptieren sollten, obwohl uns fremd ist, beunruhigt oder irritiert. Die Frage, die eine solche Geschichte lösen müsste, wäre allerdings viel schwieriger: Warum zum Teufel sollten wir das tun?

Ich wünsche Dir eine gute Zeit zwischen den Jahren.

Gruß Achillus

 

Lieber khnebel, du siehst mich besorgt.

Den Verstand habe ich nicht verloren, aber etwas zurückbekommen. Nämlich Herzbeschwerden, die seit meiner Operation im Frühjahr verschwunden waren. Naja, bin halt selber schuld. Warum nehme ich mir alles so an.

Die Geschichte mit dem Weihnachtsmann ist die eine Sache, doch deine Gesundheit die viel wichtigere.
Inzwischen ist von deiner Ur- Geschichte nicht mehr viel übrig geblieben. Die vielen Korrekturen und es allen Kritikern recht zu machen, ist ihr nicht gut bekommen. Schade, denn die Idee hat mir von Anfang an gut gefallen.
Das Flüchtlingsthema ist nur dann ein Problem, wenn wir eines daraus machen.

Deine Geschichte:
Die Ehefrau hat einen Bericht in der Zeitung gelesen, den es. wie du geschrieben hast, tatsächlich gegeben hat. Jetzt fürchtet sie um das Wohl ihres Mannes, der als Weihnachtmann verkleidet, in der Nähe eines Flüchtlingslagers Kinder beschenken will. Im Verlauf der Handlung wird Helmut zum Retter eines Flüchtlings und darf sich davon überzeugen, dass die Asylbewerber alle freundliche Menschen sind.

Ein wunderschönes Thema, das du vielleicht nicht perfekt, doch verständlich vermitteln konntest.

In deiner Überarbeitung lese ich viele Erklärungen, die nicht nötig sind. Lass die Leser selbst denken und verfolge deine Idee, ohne dich aus dem Konzept bringen zu lassen.


".... dem Verfasser ist Respekt zu zollen" Danke Kinaski, für diesen wunderbaren Hinweis!

Lieber khnebel, ich wünsche dir viel Gesundheit und ein frohes Neues Jahr!
Amelie

 
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Hallo khnebel,

deine Geschichte war ja die erste zum Thema des Monats, und hat schon sehr viel Diskussion und Überarbeitung hinter sich. Du hast dich auch echt tapfer mit den vielen Kommentaren auseinandergesetzt, die zum Teil ziemlich kritisch waren. Da ich selber auch einige Kritikpunkte habe, habe ich lieber ein bisschen abgewartet, bevor ich die hier anbringe - Kritik soll ja dem Autor weiterhelfen, da ist es sicher besser, wenn das in kleineren Dosen erfolgt, als wenn man davon überschwemmt wird. :)

Inzwischen hat sich an dem Text ganz viel getan, seit ich das erste Mal reingelesen habe, und die Entwicklung habe ich nicht wirklich mitverfolgt. Deshalb werde ich in meinem Kommentar frühere Versionen und die bisherige Diskussion ganz außer acht lassen und mich nur auf die aktuelle Version beziehen.

Es ist nicht ganz einfach auf den Punkt zu bringen, was ich an der Geschichte kritisch sehe. Sie ist auf jeden Fall sorgfältig geschrieben und gut lesbar. Sie hat Figuren mit nachvollziehbaren Gefühlen, mit einigen sympathischen Zügen, aber auch mit realistischen menschlichen Schwächen. Sie greift ein hochaktuelles Thema auf und enthält ein deutliches Plädoyer für Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Das sind alles lobenswerte Dinge, und es gibt viele Leute, die es bitter nötig hätten, diese Botschaft zu hören.

Trotzdem ist es so, dass mich der Text als literarisches Werk nicht wirklich überzeugt. Er wirkt auf mich einfach zu "gewollt", zu konstruiert.

Natürlich ist fast jede Geschichte auf irgendeine Art konstruiert. Ideen für eine Geschichte sind in den seltensten Fällen sofort rund und vollständig. Meistens muss man sich beim Schreiben Dinge überlegen wie: was für Figuren brauche ich, um die Handlung so und so verlaufen zu lassen, mit welchen Szenen kann ich das Thema meiner Geschichte gut rüberbringen, was kann ich tun, um beim Leser Sympathie für diese Figur oder Abneigung gegen diese zu wecken, Spannung aufzubauen, etc. pp.

Aber dieser ganze Prozess hat etwas von einem Zaubertrick.
Ich weiß als Leser zwar, dass sich das, was ich da lese, in Wirklichkeit nur auf einer Buchseite oder meinem Monitor abspielt - aber im Idealfall kann ich das für die Dauer der Geschichte vergessen. Ich sehe dann nicht die Gedankengänge des Autors, der sich überlegt, wie er seine Kapitalismuskritik am besten auf den Punkt bringen kann, sondern ich leide mit der Figur, die ihren Arbeitsplatz verloren hat und nicht weiß, wie sie die Miete bezahlen soll. Ich werde zwar durchaus manipuliert, aber es fühlt sich nicht so an.

Damit das Publikum einen Zaubertrick wirklich gut findet, ist es ganz wichtig, dass es nicht merkt, wie der Trick funktioniert. Wenn ich erst mal rausgefunden habe, wo das Kaninchen versteckt war, dann kann ich zwar immer noch deine Bühnenausstattung, dein Auftreten als Zauberkünstler und deine geschickten Ablenkungsmanöver bewundern - aber die Illusion ist zerstört, und ich kann nicht mehr darüber hinweg sehen, dass das Ablenkungsmanöver sind.

Dieses Problem mit einer Geschichte ist nicht nur schwer zu beschreiben, es ist auch schwierig, anschließend Tipps zu geben, wie man das besser hinkriegt. Ich werde versuchen, neben ein paar Anmerkungen zu Formulierungen auch ein paar Textstellen hervorzuheben, wo es mir besonders offensichtlich erscheint, dass du damit etwas bestimmtes beim Leser erreichen wolltest. Ob es dann unbedingt besser ist, jede dieser Stellen zu verändern oder wegzulassen, kann ich dir aber nicht sagen. Du hast hier schon sehr viel Arbeit reingesteckt, und inzwischen gibt es schon Leser, die meinen, es wäre vielleicht schon zuviel dran herumgedoktort worden. Es spricht sicher auch nichts dagegen, die Geschichte jetzt so zu lassen und die Erfahrungen aus der Diskussion für die nächste Geschichte mitzunehmen. Was ich damit sagen will: Lass dich nicht stressen. :)

Textstellen

Es war Heiligabend Nachmittag, die Dämmerung brach bereits herein, Zeit für Helmut, sich auf den Weg zu machen.
Liest sich nicht so schön, ich bin auch nicht ganz sicher, ob man das grammatisch gesehen "darf" mit den zwei Substantiven hintereinander. "Es war am Nachmittag von Heiligabend" würde gehen, oder du lässt den Nachmittag weg, die Dämmerung zeigt ja auch ungefähr die Tageszeit.

Und die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst zwei Wochen.
Sätze mit "und" anzufangen, sollte man vermeiden. Das kann ruhig weggelassen werden.

Johannas Bedenken waren nur, er würde wie immer erst kurz vor, oder sogar erst nach Sechs wieder zurück sein.
Zahlen in Uhrzeitangaben werden nicht groß geschrieben. Das ist ein paar Mal im Text.

Nichts wollte Helmut ihr verderben. Aber er konnte nicht einfach daheim bleiben. Familien, Kinder warteten auf den Weihnachtsmann. Die Eltern könnten nicht mehr umplanen und die Kinder wären endlos enttäuscht. Nein, das kam nicht in Frage. Er wollte aber auch keinen Streit mit Johanna. Helmut war Weihnachten genau so wichtig wie Johanna, und so bemühte er sich um seinen sanftesten Tonfall.
Ich finde, das ist zuviel Erklärung. Show, don't tell. Den Großteil dieser Informationen könntest du über Dialoge transportieren, vieles können sich Leser auch selbst erschließen.

Er wünschte sich, wie jedes Jahr, strahlende, glückliche Kinderaugen - eine schmerzhafte Sehnsucht für ihn selbst - ihre Ehe war kinderlos geblieben. Hatten er und Johanna zu viele Wünsche gehabt, die sie sich erfüllen mussten, bevor Platz für ein Kind gewesen war? Er wollte weder sich noch Johanna deswegen einen Vorwurf machen. Sie hatten sich gemeinsam für dieses Leben entschieden - doch er musste sich eingestehen, dass er heute darunter litt.
Und Johanna? Wenn sie Kinder hätten, feierten sie Weihnachten zusammen. War sie deswegen so froh, ihren Vater wiedergetroffen zu haben, damit Kinder mit ihren Eltern feiern können?
Das ist mir auch zuviel erklärt, viel zu viel, ehrlich gesagt. Eine kurze Bemerkung dazu, warum er so gerne Weihnachtsmann ist - klar, das passt, auch wenn es für die Geschichte nicht zwingend notwendig wäre. Aber solche Überlegungen, dass er selbst gerne Kinder gehabt hätte, und dass der Frau aus diesem Grund der Familienzusammenhalt so wichtig sein könnte - das sind solche Sachen, auf die man den Leser am besten selbst kommen lässt. Natürlich kommen diese Gedanken in der Regel, weil du als Autor geschickte Andeutungen machst, quasi Hinweise gibst. Aber idealerweise halt so, dass das Publikum nicht sieht, wo das Kaninchen versteckt war!
Klar, wenn man das subtil macht, kann es sein, dass nicht jeder Leser drauf kommt. Wenn du zum Beispiel den Satz "War sie deswegen so froh, ihren Vater wiedergetroffen zu haben, damit Kinder mit ihren Eltern feiern können?" weglässt, wird nicht jeder darüber nachdenken, warum sie so viel Wert auf Weihnachten mit ihrem Vater legt - aber die Geschichte wäre meiner Meinung nach besser.

„Nicht gerade optimal, hier als Weihnachtsmann vorbeizufahren“, murmelte Helmut
Den Gedankengang verstehe ich nicht. Warum soll man als Weihnachtsmann nicht an einer Flüchtlingsunterkunft vorbei fahren?

„Nicht erschrecken, ich tu ihnen nichts. Ich bin nur der Weihnachtsmann.“ Helmut hätte laut loslachen können, als er seine Worte überdachte. ‘Ich bin nur der Weihnachtsmann.’
Witze werden in der Regel nicht lustiger, wenn man sie wiederholt.
Ohne den fetten Teil wäre das eine Stelle, die ich witzig gefunden hätte. Mit dem fetten Teil ist es für mich bloß eine Stelle, wo der Autor ein großes, blinkendes Neon-Signal mit der Aufschrift "Achtung, das ist witzig" aufgestellt hat. Da krieg ich so ein bisschen den Eindruck, du nimmst mich nicht für voll, und dann finde ich es erstens nicht mehr so lustig und zweitens bin ich da nicht mehr im Geschehen drin, sondern hab wieder einen unfreiwilligen Blick hinter die Kulissen geworfen und wurde dran erinnert, dass das "nur" eine Geschichte ist. Ich brauch keine Neon-Signale, und vor allem will ich die auch nicht. Trau den Lesern mehr zu. :)

„Do you have a mobilephone?“ Der Junge schüttelte zögerlich den Kopf.
Das glaub ich jetzt nicht, dachte Helmut, es hieß doch, die Flüchtlinge hätten alle eins.
"mobile phone" sind zwei Wörter.
Und dann ist das wieder so eine Stelle, wo mir deine Absichten zu offensichtlich sind - auch wenn es dieses Mal wenigstens keine lange Erklärung gibt. Helmut hat ein Vorurteil im Kopf, das sich nicht bestätigt - ich verstehe natürlich, warum du so eine Stelle drin haben möchtest. Aber an der Stelle kommt mir das einfach künstlich vor. Da ist einer ernsthaft verletzt, und es ist offensichlich kein Handy in Reichweite. Da zu denken "die haben doch alle eins" ... ich weiß nicht. Vorurteile hin oder her, das ist einfach eine seltsame gedankliche Prioritätensetzung in dieser konkreten Situation, finde ich.

Er war geschockt, als er sah, dass manche Liegen mit Wäscheleinen und daran befestigter Kleidung für ein Minimum an Privatsphäre sorgen sollten.
Die Formulierung ist schräg. Nicht die Liegen, sondern die Wäscheleinen sollen für Privatsphäre sorgen.

Hakim blickte zu dem Jungen, sah das Bein und die Spur, und war der Meinung, es konnte nur so geschehen sein. Helmut spürte Wut in Hakim hochkochen.
Es wäre besser, wenn du die Perspektive einer Figur beibehältst. Wir haben die ganze Geschichte durch Helmuts Augen gesehen, es ist ablenkend, wenn für einen Satz plötzlich aus Hakims Sicht erzählt wird. Und niemand spürt Wut in jemand anderem hochkochen. Das kann man höchstens sehen.

Er sagte etwas zu seinen Begleitern, Helmut schlussfolgerte, dass Hakim ihnen seine Meinung mitgeteilt haben musste, und er beobachtete konsterniert, wie sie zu ihm kamen.
"schlussfolgerte." "mitgeteilt." Das ist Beamtendeutsch, das klingt eher nach Polizeibericht als nach Kurzgeschichte. Das ist eigentlich eine spannungsgeladene Situation - aber durch den Tonfall, in dem es erzählt wird, kommt das leider gar nicht rüber.
Und ich glaube "konsterniert" passt hier nicht wirklich. Das heißt so viel wie verblüfft. Ich denke, an der Stelle müsste er vielmehr besorgt sein. Aber selbst wenn du hier wirklich Überraschung ausdrücken möchtest - wähle lieber ein Wort, bei dem ich nicht erst überlegen und ein Online-Wörterbuch bemühen muss. Manchmal gibt es keine Alternative zu einem Fremdwort, weil man sonst nicht die richtige Bedeutungsnuance trifft oder weil es schlicht kein anderes Wort gibt. Aber das ist echt selten der Fall, und man ist meistens mit alltäglichen Worten am besten bedient.

Das Schlimme war, Helmut konnte im Moment selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob er den Jungen angefahren haben könnte, und ob das Bein schon gebrochen war, bevor Helmut die Notbremsung vollführt hatte.
Für mich war eindeutig, dass das nicht sein kann. Du beschreibst, dass der Junge schon auf der Straße lag, als er da lang fuhr, und dass es schwierig war, auf der glatten Straße auszuweichen. Dass er aber ausgewichen ist, war für mich nicht zweifelhaft. Wenn du das erreichen willst, müsstest du vielleicht die entsprechenden Stellen am Anfang noch etwas verändern. Oder du machst es hier deutlicher, dass Helmut Zweifel bekommt, ob seine Erinnerung richtig ist und ob er den Unfall verursacht haben könnte, weil er mit dem Vorwurf konfrontiert wird. Sonst wirkt es widersprüchlich.

„Ich habe mein Mobiltelefon hier. Ich rufe selber einen Arzt. Was muss ich wählen?
"Mobiltelefon" sagen ja nicht mal deutsche Muttersprachler. Auch wenn er sehr gut Deutsch kann, ist das doch eher sein Handy. Und die Notrufnummern sind auch ziemlich einfach zu lernen und ziemlich wichtig ... wer eine Sprache so gut kann und eine Weile im Land ist, würde die sich wahrscheinlich einprägen. Ich denke nicht, dass er danach fragen müsste.

Wo hast du eigentlich so gut Deutsch gelernt?“, wollte Helmut von Hakim wissen, als der das Handy in die Hosentasche gleiten ließ. Er hatte sich schon, seit Hakim ihm in der Halle geantwortet hatte, über dessen gutes Deutsch gewundert.
Überflüssig. Er stellt die Frage - höchstwahrscheinlich, weil er sich darüber gewundert hat.

„Ja“, erwiderte Helmut. „Heut ist schließlich Weihnachten.“
„Nur deshalb?“
„Nein, natürlich nicht. Das hat nichts mit Weihnachten zu tun.“
Warum sagt er dann "Heut ist schließlich Weihnachten"?

Um das in der ganzen Kritik nicht untergehen zu lassen: das ist eine schöne, aktuelle Weihnachtsgeschichte. Aber sie könnte aus meiner Sicht viel besser sein, wenn du nicht so viel erklären und ausformulieren, sondern einfach erzählen würdest.

Grüße von Perdita

 

Hallo Achillus,

ich will mich nicht vor einer Diskussion mit dir drücken, aber wir sollten das nicht in diesem Thread fortsetzen. Ich denke, das ist so interessant, dass ich einen Blog aufmache.


Hallo AmelieS,

Lieber khnebel, du siehst mich besorgt.

Liebe Amelie, das ist ganz lieb von dir. Ich pass schon auf mich auf.

In deiner Überarbeitung lese ich viele Erklärungen, die nicht nötig sind. Lass die Leser selbst denken und verfolge deine Idee, ohne dich aus dem Konzept bringen zu lassen.

Ich habe soeben eine neue, und nun endgültig die letzte gepostet, in der ich die Erklärungen eliminiert habe. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass mir das einigermaßen gelungen sein sollte.


Hallo Perdita,

ich möchte dir ein ganz großes Dankeschön für deinen Kommentar sagen. Ich hatte eigentlich nicht mehr die Absicht, etwas an der Geschichte zu ändern, heute ist die Challenge zu Ende und gewinnen werde ich sie ohnehin nicht. Aber dann habe ich mir gedacht, die vielen gut gemeinten Ratschläge sollten nicht umsonst für diese Geschichte gewesen sein, und habe mich drangemacht, noch einmal zu überarbeiten.

Trotzdem ist es so, dass mich der Text als literarisches Werk nicht wirklich überzeugt. Er wirkt auf mich einfach zu "gewollt", zu konstruiert.

Vielleicht ist es mir gelungen, davon ein bisschen abzubauen. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass du jetzt meine Geschichte wieder liest, aber ich habe versucht, so viel wie möglich von deinen und den vielen anderen Hinweisen zu berücksichtigen. Allen kann man es sowieso nicht recht machen. :)

Aber dieser ganze Prozess hat etwas von einem Zaubertrick.
Ich weiß als Leser zwar, dass sich das, was ich da lese, in Wirklichkeit nur auf einer Buchseite oder meinem Monitor abspielt - aber im Idealfall kann ich das für die Dauer der Geschichte vergessen. Ich sehe dann nicht die Gedankengänge des Autors, der sich überlegt, wie er seine Kapitalismuskritik am besten auf den Punkt bringen kann, sondern ich leide mit der Figur, die ihren Arbeitsplatz verloren hat und nicht weiß, wie sie die Miete bezahlen soll. Ich werde zwar durchaus manipuliert, aber es fühlt sich nicht so an.

Damit das Publikum einen Zaubertrick wirklich gut findet, ist es ganz wichtig, dass es nicht merkt, wie der Trick funktioniert. Wenn ich erst mal rausgefunden habe, wo das Kaninchen versteckt war, dann kann ich zwar immer noch deine Bühnenausstattung, dein Auftreten als Zauberkünstler und deine geschickten Ablenkungsmanöver bewundern - aber die Illusion ist zerstört, und ich kann nicht mehr darüber hinweg sehen, dass das Ablenkungsmanöver sind.


Das fand ich so schön, dass ich dachte, schon deshalb sollte ich die Chance auf eine Verbesserung nicht vergehen lassen.

Nun zu deinen Hinweisen im Text:

Heiligabend Nachmittag ist geändert in Heiligabend

Sätze mit "und" anzufangen, sollte man vermeiden. Das kann ruhig weggelassen werden.

Habe ich geändert

Zahlen in Uhrzeitangaben werden nicht groß geschrieben

Ist geändert

Dann kommen die zwei Anmerkungen mit den überflüssigen Erklärungen. Show, don’t tell, ich hab’s versucht. Vielleicht habe ich dabei auch das Kaninchen nicht so offensichtlich gezeigt.

Den Gedankengang verstehe ich nicht. Warum soll man als Weihnachtsmann nicht an einer Flüchtlingsunterkunft vorbei fahren?

Habe ich gestrichen

Witze werden in der Regel nicht lustiger, wenn man sie wiederholt.

Dein fett Gedrucktes ist gestrichen

"mobile phone" sind zwei Wörter.
Und dann ist das wieder so eine Stelle, wo mir deine Absichten zu offensichtlich sind - auch wenn es dieses Mal wenigstens keine lange Erklärung gibt.

Ist geändert, das Vorurteil habe ich, nachdem es schon mehrmals angesprochen, und ich versucht hatte es abzuschwächen, gestrichen.

Hakim blickte zu dem Jungen, sah das Bein und die Spur, und war der Meinung, es konnte nur so geschehen sein. Helmut spürte Wut in Hakim hochkochen.

Es wäre besser, wenn du die Perspektive einer Figur beibehältst.

Ist geändert

Manchmal gibt es keine Alternative zu einem Fremdwort, weil man sonst nicht die richtige Bedeutungsnuance trifft oder weil es schlicht kein anderes Wort gibt. Aber das ist echt selten der Fall, und man ist meistens mit alltäglichen Worten am besten bedient.

Ich hab es geändert, aber ich könnte quieken. Ich habe das Wort extra gesucht, weil mir ja ernst offshore gerade vorwirft, eine zu alltägliche Wortwahl zu haben.

Das Schlimme war, Helmut konnte im Moment selbst nicht mit Sicherheit sagen, ob er den Jungen angefahren haben könnte, und ob das Bein schon gebrochen war, bevor Helmut die Notbremsung vollführt hatte.

Für mich war eindeutig, dass das nicht sein kann. Du beschreibst, dass der Junge schon auf der Straße lag, als er da lang fuhr, und dass es schwierig war, auf der glatten Straße auszuweichen. Dass er aber ausgewichen ist, war für mich nicht zweifelhaft. Wenn du das erreichen willst, müsstest du vielleicht die entsprechenden Stellen am Anfang noch etwas verändern. Oder du machst es hier deutlicher, dass Helmut Zweifel bekommt, ob seine Erinnerung richtig ist und ob er den Unfall verursacht haben könnte, weil er mit dem Vorwurf konfrontiert wird. Sonst wirkt es widersprüchlich.

Das habe ich versucht, zu verdeutlichen

"Mobiltelefon" sagen ja nicht mal deutsche Muttersprachler.

Er hat jetzt ein Handy. :)

Er hatte sich schon, seit Hakim ihm in der Halle geantwortet hatte, über dessen gutes Deutsch gewundert.

Überflüssig. Er stellt die Frage - höchstwahrscheinlich, weil er sich darüber gewundert hat.

Gestrichen

„Ja“, erwiderte Helmut. „Heut ist schließlich Weihnachten.“
„Nur deshalb?“
„Nein, natürlich nicht. Das hat nichts mit Weihnachten zu tun.“

Warum sagt er dann "Heut ist schließlich Weihnachten"?

Das steht jetzt so da:

„Ja“, erwiderte Helmut. „Heut ist schließlich Weihnachten.“
„Nur deshalb?“
„Nein, natürlich nicht.“

Um das in der ganzen Kritik nicht untergehen zu lassen: das ist eine schöne, aktuelle Weihnachtsgeschichte. Aber sie könnte aus meiner Sicht viel besser sein, wenn du nicht so viel erklären und ausformulieren, sondern einfach erzählen würdest.

Dafür danke ich dir sehr und ich denke und hoffe, dass es mir gelungen ist, etwas von den vielen Hinweisen so umzusetzen, dass es der Geschichte etwas gebracht hat.

Euch Dreien vielen Dank und einen guten Rutsch
Khnebel

 

Liebe Wortkrieger,

Ich möchte allen Kritikern und Kommentatoren, die sich mit meiner Geschichte befasst und mir ihre Meinung dazu gesagt haben, ganz herzlich danken. Die Challenge geht heute zu Ende und ich hoffe, das ist nicht die letzte gewesen. Dazu ein ganz großes Dankeschön an Fliege.

Ich wünsche allen eine schöne, ausgelassene und feuchtfröhliche Feier heute Abend und für das neue Jahr einen guten Start, die passende Gesundheit und immer gute Ideen.

khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Khnebel,

da ich mich aus persönlichen Gründen erst in diesem Jahr mit all den Beiträgen zum Wettbewerb befassen kann, ist mir deine aktuellste Version unter die Augen gekommen, ich schließe aber aus all den vielen Kritiken, dass du zuvor eine fast vollständig andere Geschichte dort stehen hattest.

Aus den vorangegangenen Beiträgen entnehme ich, dass du gehörig viel an Kritik ausgehalten und immer wieder an deiner Geschichte gearbeitet hast. Respekt!

Das bewundere ich sehr, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen.

Was ich nun als das quasi Endergebnis all der Mühen lese, lässt sich aus meiner Sicht durchaus lesen.
Ich bin zwar nicht mit Allem zufrieden, was du geschrieben hast, aber ich finde auch super gute Anteile in deiner Geschichte.

Womit fand ich nun am besten an? Ich denke mit dem, was mir nicht so gefallen hat, dann ist es für dich einfacher nur Lob am Ende zu lesen. :D

Ich finde den Plot, also deine Intention der Geschichte etwas schwierig zu erkennen. Das liegt nicht nur an dir, sondern zu einem Teil auch an den jetzigen Verhältnissen und den ständigen Gefahren, wenn man seine Meinung zur Flüchtlingsfrage äußert, von einer der Extremen vereinnahmt zu werden.
Ich vermute, du wolltest aufzeigen, dass Menschlichkeit nichts mit Glaubensrichtungen zu tun hat.
Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.
Wenn dies die Intention deiner Geschichte war, dann hättest du noch deutlich mehr den Fokus darauf setzen sollen, aber bitte frag mich nicht wie. Ich kann dir keine Lösung anbieten. Ich finde jedenfalls, dass es schon recht mutig von dir ist, sich eines ziemlich schwierigen Themas anzunehmen. Da ist die Umsetzung nie einfach.
Und dann ist mir an einigen Stellen aufgefallen, dass du noch ein wenig zu geschwätzig bist als Autor.

Auch wenn ich mich wiederhole, weil ich das schon an einigen anderen Stellen mal so geschrieben habe, ist es immer noch so, dass im Grunde genommen in einer Kurzgeschichte kein überflüssiger Satz stehen darf. Welche Sätze sind überflüssig: all diejenigen, die die Geschichte nicht weiter voran bringen. Und da schließt sich der Kreis zur Frage nach deiner Intention. Wenn die Intention die war, aufzuzeigen, dass die Unterschiede zwischen Ausländern und Deutschen sofort verschwinden, wenn es um rein menschliche Dinge, wie hier den Unfall, geht, dann legt sich deine Geschichte zu breit in Richtung Weihnachtsmannjob aus.
So und nun zum Lob:
Zunächst finde ich es, wie ich schon geschrieben hatte, mutig, sich überhaupt eines solchen Themas anzunehmen. Es gibt tausend pflegeleichtere Themen, aber du bist nicht davor zurückgeschreckt und das finde ich gut.
Dann hat mir die Szene am Ende der Geschichte gut gefallen, die zwar süsslich und weihnachtlich ist, aber genau das darf eine Weihnachtsgeschichte auch sein. Du erhältst damit dieser Geschichte nämlich den weihnachtlichen Charakter, den man von einer Weihnachtsgeschichte ja auch erwartet.

Ausnehmend gut hat mir die sog. Unfallszene gefallen. Da baust du perfekt die Spannung auf, man steigt mit deinem Protagonisten aus dem Wagen und steht plötzlich inmitten all der Probleme, die dann auf ihn einprasseln. Die Idee, das Handy nicht dabei zu haben, ist perfekt eingefügt und gibt der Spannung einen gehörigen Kick. Dieses Bedrohliche, dass da plötzlich ein Weihnachtsmann eventuell der Verursacher einer Körperverletzung sein könnte, die Zusammenrottung der Flüchtlinge, quasi das Zusammenziehen der Schlinge ist beeindruckend beklemmend gelungen. Du spitzt die Situation fast schon vorschriftsmäßig zu, indem du von Satz zu Satz immer noch eine Schippe Probleme mehr draufgibst. Weiter so!

Ein wenig schnell kommt dann die quasi Entwarnung, aber vermutlich würde da nur ein einziger Satz fehlen, nämlich vielleicht die Übersetzung dessen, was der am Boden Liegende mitteilt, nämlich dass er schon vorher ausgerutscht war, bevor das Fahrzeug kam. Da fehlt also nicht viel an Erklärung, um dieser Situation die Plötzlichkeit zu nehmen.

Ich habe deine Geschichte gern gelesen.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo lakita,

ich hatte deinen Kommentar schon gesehen, konnte mich aber erst mal nicht sofort darum kümmern. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Auf jeden Fall danke ich dir für den ausführlichen und schönen Kommentar.

Ich finde den Plot, also deine Intention der Geschichte etwas schwierig zu erkennen. Das liegt nicht nur an dir, sondern zu einem Teil auch an den jetzigen Verhältnissen und den ständigen Gefahren, wenn man seine Meinung zur Flüchtlingsfrage äußert, von einer der Extremen vereinnahmt zu werden.

Ich denke, da habe ich selber so meine Probleme gehabt. Die Sache mit dem Vater, und dass es der letzt Einsatz als Weihnachtsmann sein soll, habe ich nur reingenommen, damit das Thema „Letzte Ausfahrt“ umgesetzt ist.

Ich vermute, du wolltest aufzeigen, dass Menschlichkeit nichts mit Glaubensrichtungen zu tun hat.
Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.

Da liegst du absolut nicht falsch. Nicht nur Menschlichkeit, sondern Toleranz, gerade in Glaubensfragen. Ich bin zwar evangelisch getauft, aber aus der Kirche ausgetreten und keiner anderen Glaubensgemeinschaft beigetreten. Wenn du mich fragen würdest, an was ich glaube, dann antwortete ich dir schon als Christ. Aber ich bin zu anderen Glaubenslehren aufgeschlossen. Ich habe hier im Forum schon mal einen Rüffel gekriegt, weil ich in einem Kommentar geschrieben hatte, der/die AutorIn sollte doch den Koran lesen, weil es um den Islam ging. Wenn ich das sage, dann meine ich doch nicht, dass es darum geht, die Lehre des Koran anzunehmen. Es erweitert doch aber den Horizont, wenn ich den Inhalt kenne. Einschränkend dazu muss ich allerdings einräumen, was mir ein muslimischer Freund gesagt hat: Jede Übersetzung entspricht nicht mehr dem Original. Aber ist das mit der Bibel nicht genauso? Interpretiert die Kirche nicht auch die Evangelien der Apostel für die Anwendung in unserer modernen Gesellschaft?

Warum also mein Wunsch nach Toleranz? Weil die drei großen monotheistischen Religionen doch alle auf dem alten Testament basieren und mit Jahve, Gott oder Allah ein und denselben Gott meinen und anbeten.

Aber ich glaube, was ich hier sage, kann schon wieder polarisieren und den Unmut wecken.

Und dann ist mir an einigen Stellen aufgefallen, dass du noch ein wenig zu geschwätzig bist als Autor.

Ich weiß :(

Ein wenig schnell kommt dann die quasi Entwarnung, aber vermutlich würde da nur ein einziger Satz fehlen, nämlich vielleicht die Übersetzung dessen, was der am Boden Liegende mitteilt, nämlich dass er schon vorher ausgerutscht war, bevor das Fahrzeug kam. Da fehlt also nicht viel an Erklärung, um dieser Situation die Plötzlichkeit zu nehmen.

Erst mal ein dickes Dankeschön für dein Lob. :) Den Gedanken hatte ich auch schon, den Verletzten etwas sagen zu lassen, wusste aber nicht, wie ich das am besten machen sollte. Eine Übersetzung dessen, was er sagt, ist eine gute Idee. Das werde ich noch einfügen.

Ich habe deine Geschichte gern gelesen.

Darüber freue ich mich sehr! :)

Vielen Dank und schönen Gruß
khnebel

 

Hey khnebel,

ich finde, deine Bemühungen die Geschichte zu runden und zu glätten haben sich wirklich gelohnt. Ich habe nicht mehr die großen Logikfragezeichen über dem Kopf schwirren gehabt und konnte mich so auf die Geschichte selbst viel besser einlassen. Also dafür schon mal: :thumbsup:.

Bisschen Sprachkramvorschläge habe ich noch im Gepäck ...

„Ja, dann tschüss und bis dann, ich freu mich.“ Johanna legte das Telefon auf den Tisch und lächelte zufrieden, als Helmut zur Tür hereinkam und es sie wie eine Bombe traf.

Ganz kleine Änderungen und aus dem Satz, der doch sehr lang und bisschen umständlich als Einstieg ist, könnte man noch ein wenig an der Spannung schrauben: Johanna legte das Telefon auf den Tisch und lächelte zufrieden, bis Helmut zur Tür hereinkam. Die Bombe finde ich bisschen drüber, weil J. im weiteren ja nur gereizt reagiert und nicht "wirklich" explodiert ;).

„Wie soll ich das jetzt verstehen?“, fragte sie gereizt.
Helmut (wusste natürlich, was sie meinte, aber allem Widerspruch zum Trotz) schob (er) majestätisch das Kinn vor und reckte die Brust heraus.

Ich würde seine Geste als solche allein für sich sprechen lassen, ohne Erklärzeugs dazu.

Es war Heiligabend, die Dämmerung brach bereits herein, Zeit für Helmut, sich auf den Weg zu machen. Seit über zwanzig Jahren fuhr er durch die Stadt und in umliegende Dörfer, um als Weihnachtsmann bei Familien deren Kinder zu beschenken.

Ja, Kinder und Familien. Für die Rehe im Wald wohl eher nicht dieser Aufzug. So selbsterklärende Dinge sind immer bisschen lästig zu lesen, finde ich.

Die Termine standen bereits seit dem Sommer fest. Die Idee, zu Johannas Vater zu fahren, erst seit zwei Wochen. Ihr Vater lebte seit der Scheidung allein in Johannas ehemaligem Elternhaus, und sie waren erst seit kurzem wieder in Kontakt getreten.

Wieso hatte sie vor der Scheidung keinen Kontakt zu ihren Eltern? So Sätze die Fragen aufwerfen, um die sich die Geschichte aber nicht weiter kümmern will, würde ich nicht schreiben. Frau weg, Vater allein - genug Grund für Töchterchen dahin zu fahren. Einen Liebeskranken Vater kann man an Heilig Abend überhaupt gar nicht allein im "Erinnerungshaus" sitzen lassen.

Johanna freute sich nun nach den vielen Jahren auf ein Wiedersehen. Und damit stand sie vor einem Problem: Natürlich mochte sie Helmuts Heiligabend-Weihnachtsmanneinsätze. In seinem neuen Kostüm fand sie ihn richtig professionell und schnucklig. Johannas Bedenken waren nur, er würde wie immer erst kurz vor, oder sogar erst nach sechs wieder zurück sein. Wenn sie noch zum Abendessen pünktlich bei ihrem Vater sein wollten, mussten sie spätestens um sechs losfahren.

Erklär, erklär, erklär ... und wer brauchts, wo Du es anschließend im Dialog viel schöner an den Leser bringst? (Und ich habe mal bisschen was weggekürzt - sorry.)

„Helmut. Schatz. Mir wäre wohler, du würdest heute nicht fahren. Ich möchte nicht, dass Papa sich Sorgen macht, wenn wir uns verspäten. Es ist Weihnachten. Bitte. Verdirb es uns nicht.“

„Liebling, ich kann nicht einfach daheim bleiben. Das wäre doch viel zu kurzfristig, wenn ich jetzt absage. Um sechs bin ich zurück, wie immer.“ Er hatte den Bart unters Kinn gezogen und gab ihr einen Kuss. Der künstliche Schnauzbart kitzelte sie gewaltig und sie konnte das Lachen nicht unterdrücken.
„Sei aber bitte vorsichtig“, sagte sie versöhnlicher, dann stand sie unvermittelt auf und nahm seine Hände. „Ich weiß, wie gerne du der Weihnachtsmann sein willst - und auch bist. Du denkst vielleicht, ich merke es nicht, dass du dich nach Kindern sehnst zu Weihnachten, und ich will dir das auch nicht wegnehmen.“ Sie senkte ihren Blick, dann drehte sie den Kopf leicht zur Seite. „Vielleicht waren wir wirklich dumm, nur an unsere Wünsche zu denken. Vielleicht haben wir uns nur nicht das richtige gewünscht.“

Ich weiß nicht, aber die reden und benehmen sich wie eine Akte nach DIN-Norm. Mir kommt das sehr gestellt und unnatürlich vor. Weiß jetzt aber auch nicht, woran das liegt. Ich weiß nur, es ist irgendwie alles zu viel. Zu viele Worte, zu umständlich, zu erklärend - keine Ahnung, irgendwas mit zu jedenfalls :). Ich geh noch mal mit der Kettensäge rein und PPQ - brauchts hier überhaupt nicht, es läuft doch alles linear ab.

„Ich kann nicht einfach so kurzfristig absagen. Um sechs bin ich zurück. Versprochen.“ Er zog den Bart unters Kinn und gab ihr einen Kuss.
Sie nahm seine Hände. „Ich weiß, wie gerne du den Weihnachtsmann spielst, wie sehr du dich nach strahlenden Kinderaugen sehnst. Ich will dir das auch nicht wegnehmen.“ Sie senkte ihren Blick und brachte die folgenden Worte nur noch flüsternd hervor. „Vielleicht waren wir wirklich dumm. Zu egoistisch mit unseren Wünschen. Vielleicht haben wir uns nicht das richtige gewünscht.“

Und so weiter. Ich mein, dass ist jetzt sehr ich, aber ich kann es halt auch nicht wirklich benennen, warum mir das alles so steif vorkommt, von daher wollt ich es einfach nur zeigen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen :).

Es schneite schon seit Stunden und der Winterdienst schien überfordert zu sein.

Wieso schien? Er ist. Also nicht abschwächen durch so Worte wie schien. Im Gegenteil, schön die Geafhr herausarbeiten, die Du im weiteren benötigst.

Und er hoffte, die Menschen fänden mit der weißen Pracht zu Ruhe und Zufriedenheit.

So was denkt kein Mensch. Er fühlt es für sich, gut, aber dann reicht auch ;).

Ich höre an der Stelle mal auf. Ich glaube, es wird deutlich, dass da noch einiges ginge, sofern Du es überhaupt noch willst. Könnte auch gut verstehen, wenn Du alle vier gerade sein lassen willst bei der Story. Wenn nicht, dann guck dir einfach jeden Satz an und frag dich, ob das nicht auch kürzer und treffsicherer ging. Diese ganzen war und hatte und geschachtelten Sätze. Dazu die Erklärungen durch den Erzähler. Da könnte schon noch was ... aber wie gesagt, mein Empfinden. Wenn das eben Du bist, dann ist das echt khnebelig und soll es auch bleiben.

Viel runder, viel schöner und, wie ich finde, ein sehr schöner Weihnachtsplot. Falls mal eine Ausschreibung zu so einem Thema kommt, miste aus und schick hin ;).

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo khnebel,

nach der Lektüre ist mir doch wirklich ein bisschen warm ums Herz, da ist dir eine schöne Weihnachtsgeschichte gelungen. Lustig aber wahr: Bei uns gab es am 24.12. in gewisser Weise die gegenteilige Geschichte, da ist der Weihnachtsmann von einigen syrischen Flüchtlingen gerettet worden, der ist nämlich gestolpert, die Böschung runtergerutscht und wurde dann von drei jungen Männern aus dem Bach gezogen. Ehrlich gesagt, er hätte es auch so überlebt, aber es war eine schöne Geste, die hier schnell die Runde gemacht hat und durchaus die Meinung einiger positiv pro Flüchtlinge geändert hat.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, handwerklich habe ich nichts auszusetzen, inhaltlich ebenso wenig, ich war nur kurzzeitig zweimal auf einer falschen Fährte, erst habe ich gedacht, verdammt, der Weihnachtsmann wird jetzt schwer verunglücken, dann dachte ich, okay, irgendwie kommt der heute noch an ein Findelkind, weil du den Kinderwunsch so hervorgehoben hast. Ist dann ganz anders gekommen und das ist auch gut so.
Das weihnachtliche Happy-End finde ich rund, auch wenn mir der Dreijährige leid tut ;)

Hier noch ein bisschen Textkram…

Liebling, ich kann nicht einfach daheim bleiben.
daheimbleiben wird zusammengeschrieben

„Sei aber bitte vorsichtig“, sagte sie versöhnlicher, dann stand sie unvermittelt auf und nahm seine Hände. „Ich weiß, wie gerne du der Weihnachtsmann sein willst - und auch bist.
Langer Gedankenstrich vor „und auch bist“

Vielleicht haben wir uns nur nicht das richtige gewünscht.“
Das Richtige

Im nächsten Leben machen wirs besser.“
Ich bin mir nicht ganz sicher, denke aber es müsste „wir’s“ heißen

Nur wenige Autos kamen ihm entgegen. Meist waren es andere Weihnachtsmänner.
Hier dachte ich erst, nanana, das ist ein bisschen dick aufgetragen jetzt, denn mir sind auch bei schlechten Wetter um 18.00 kaum bis gar nicht irgendwelche Weihnachtsmänner in Autos entgegengekommen. Aber dann musste ich lachen.Also, lass das drin, ist schön absurd und die Geschichte verträgt das. ;)

Alles war ruhig, die Straße war glatt, und Helmut hatte es eilig. In fünf Minuten musste er sein erstes Ziel erreicht haben - die Adresse der Familie mit dem kleinen Sven.
Langer Gedankenstrich vor „die Adresse der Familie“


Dabei griff er in die Manteltasche seines Kostüms, um das Handy herauszuziehen und - griff ins Leere.
Hier auch langer Gedankenstrich…

Er konnte nicht Bescheid geben und gerade in diesem Jahr wurde er dringend erwartet, denn der kleine Sven sollte dem Weihnachtsmann sein ‘Nucki’, wie er liebevoll seinen Schnuller nannte, mitgeben.
Das steht bei uns dieses Jahr an. 2015 konnte sich unser Kleiner noch nicht dazu durchringen dem Opa… ähm Weihnachtsmann den Schnuller mitzugeben. Aber er ist auch ein Jahr jünger als Sven ;)

Helmuts Spur und das verletzte Bein des Jungen mussten es in Hakims Augen genau so gewesen sein lassen.
genauso

Helmut sah sich mit einem Male in der Täterrolle
Das klingt zu formell, die Täterrolle würde ich umschreiben….

Der Arzt sprach mit Hakim und Helmut konnte verstehen, wie Hakim erklärte [Komma]dass Helmut nichts mit der Verletzung des Jungen zu tun habe.

Sie wäre wirklich sauer, wenn er sein Versprechen nicht hielt und zuspät kam.
zu spät in zwei Worten

Schönes Weihnachtsstück.

LG svg

 

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