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Der Trip im Taxi

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06.12.2001
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Der Trip im Taxi

Das Taxi setzte sich langsam in Bewegung. Draußen war es zum Einen eisig kalt zum Anderen stockfinster.
Der Taxifahrer drehte mir sein Gesicht zu. „Wohin soll es gehen?“ Seine teuflischen Augen blickten mich an und er wartete auf eine Antwort während der Geifer zwischen seinen schimmligen Zähnen hervorquoll . Plötzlich lachte er auf eine bestialische Weise auf, die mich eher an ein Schwein als an einen Menschen erinnerte. Ich antwortete :„In die Innenstadt “ Um mich nicht von dem Gestank, der von dem Taxifahrer ausging und von seinem Anblick übergeben zu müssen, versuchte ich mich auf die Straße zu konzentrieren. Die Häuser zogen an mir vorbei. Doch in den dunklen Ecken dazwischen spielte sich etwas ab. Ich sah behaarte , immer größer werdende Hände aus den Zwischenwelten nach mir greifen. Der Sitz auf dem ich mich befand schien zu allem Überfluß ein gewisses Eigenleben zu entwickeln, denn ich spürte wie er sich unter mir zu winden begann. Die Situation schien ernster als ich dachte . Irgend etwas mußte geschehen sein und es hatte etwas mit dem Taxifahrer zu tun, das spürte ich genau.
Aus den Fensterdichtungen ergossen sich plötzlich dicke Flüsse aus Blut, die durch die Gravitation angetrieben immer schneller werdend den Taxiboden zu berührten suchten. Das Dumme an der Sache war nur , daß sich das Taxi langsam mit Blut zu füllen begann und außerdem ... hatte ich meinen Taschenrechner nicht dabei. Verdammt, was konnte ich ohne anfangen? Das Blut stieg immer höher und der Taxifahrer lachte wieder wie ein Wahnsinniger ... schaute mich an, dann die Straße, dann wieder mich...Ein wahnwitziger Schrei durchschnitt die kalte Luft des Taxis, ich schreckte zusammen um kurz darauf zu bemerken, daß es mein eigener war.

Das Taxi stand still, die Fahrer- als auch die Beifahrertür stand offen. Der Taxifahrer war zu seinem Passagier geeilt.

Der geifernde Taxifahrer befingerte mich auf eine elendig derbe Art, ich riß mich los und rannte von Dämonen verfolgt in die Dunkelheit meinem sicheren Tod entgegen. Immer im Bewußtsein des Nichtswissens und in der Erkenntnis meiner Dummheit.
Die Welt wurde vor meinen Augen zu einem verschwommenen Film...

[Beitrag editiert von: francofranch am 14.12.2001 um 20:16]

 

Hi Franco!

:thumbsup: Eine gelungene Geschichte, finde ich.

Aber wie kommst Du denn drauf, daß Du dumm bist?Wer hat Dir denn DAS eingetrichtert....?
Ist es überhaupt möglich, daß jemand dumm ist, der solche Sätze schreibt?
Die sind nämlich absolut gelungen!

Was den Schluß der Geschichte betrifft, kann ich sie auf drei verschiedene Arten lesen, sozusagen eine Mehrweg-Geschichte.

War das ein Traum von Dir?

Liebe Grüße aus Wien
Susi <img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />

 

Ich mag Geschichten, die man vielseitig deuten kann - so das Video von Bin Laden - doch ich habe ein Problem mit Geschichten, die klingen, als seien sie unter dem Einfluss von legalen - oder auch illegalen - Drogen entstanden. Etwas mehr Zielgerichtetkeit könnte den meisten Menschen - so auch dem Autoren - gut tun, denn man kommt da an, wo man ankommen muss - an einem guten Ende.

[Beitrag editiert von: Mr.Anderson am 17.12.2001 um 12:33]

 

Original erstellt von Mr.Anderson:
Ich mag Geschichten, die man vielseitig deuten kann - so das Video von Bin Laden - doch ich habe ein Problem mit Geschichten, die klingen, als seien sie unter dem Einfluss von legalen - oder auch illegalen - Drogen entstanden. Etwas mehr zielgerichtetkeit könnte den meisten Menschen - so auch dem Autoren - gut tun, denn man kommt da an, wo man ankommen muss - an einem guten Ende.

...doch ich habe ein Problem mit Geschichten, die klingen, als seien sie unter dem Einfluss von legalen - oder auch illegalen - Drogen entstanden. Etwas mehr zielgerichtetkeit könnte den meisten Menschen - so auch dem Autoren - gut tun, denn man kommt da an, wo man ankommen muss - an einem guten Ende

Eigentlich finde ich das eine Unverschämtheit, mir zu unterstellen , ich würde illegale Substanzen konsumieren.
Zu einer guten Geschichte gehört auch ein gewisser Hintergrund, da der "Autor" sich mit einigen Leuten die auf diesem Gebiet "Feldforschung" betrieben haben unterhalten hat, zeugt diese Geschichte höchstens von einem guten Einfühlungsvermögen, jedoch nicht von Drogenmißbrauch meinerseits.

Weitere Spekulationen verbitte ich mir.

Etwas mehr zielgerichtetkeit könnte den meisten Menschen - so auch dem Autoren - gut tun,...

Aufgrund von einigen gelesenen Zeilen aus dem Internet auf den Charakter einer unbekannten Person zu schließen, scheint mir nur dann möglich, wenn man selbst sehr vorurteilsbeladen ist.
"Etwas mehr Toleranz könnte den meisten Leuten- so auch dem Autoren - gut tun..."

Übrigens , Zielgerichtetkeit oder Zielgerichtetheit schreibt man groß.

Gruss Franco :mad:

[Beitrag editiert von: francofranch am 15.12.2001 um 17:40]

 

Original erstellt von Häferl:
Hi Franco!

:thumbsup: Eine gelungene Geschichte, finde ich.

Aber wie kommst Du denn drauf, daß Du dumm bist?Wer hat Dir denn DAS eingetrichtert....?
Ist es überhaupt möglich, daß jemand dumm ist, der solche Sätze schreibt?
Die sind nämlich absolut gelungen!

Was den Schluß der Geschichte betrifft, kann ich sie auf drei verschiedene Arten lesen, sozusagen eine Mehrweg-Geschichte.

War das ein Traum von Dir

Liebe Grüße aus Wien
Susi <img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />


War das ein Traum von Dir?
Zum Glück nicht. Ich hatte die Idee als ich nach einer Uni-Party mit einem Freund in einem Taxi nach Hause gefahren bin.

Freut mich , daß dir die Geschichte gefallen hat.
Normalerweise finde ich meine Geschichten am Tag nach der Verfassung scheiße, diese aber nicht. Und das erfreut mich auch.

Liebe Grüße aus Ulm (zurück)
Franco <img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />

 

@Häferl

Aber wie kommst Du denn drauf, daß Du dumm bist?

LÖl.

Man muss immer zwischen dem Autor und dem lyrischen Ich unterscheiden. Das sage ich nur, damit wenn ich mal eine Geschichte schreiben sollte und Sätze wie:

"[...] zu Töten ist meine Lust, zu Strafen meine Pflicht. Arm die Seelen jener, die ich besuche[...]"

darin vorkommen, du mir nicht die Bullen vorbeischickst. :p

@Franco
Zu einer Kritik habe ich gerade keine Zeit. Sind ein paar nette Sätze drin, aber ... naja ... ähm... ach, ich schreib nacher was dazu.


Grüsse,

Batch

 

"Nachher" gehört zur Gruppe der dehnbaren Begriffe.

<img src="graemlins/xmas.gif" border="0" alt="[xmas]" />

 

Das ist genau das, was ich unter Seltsam verstehe.

Das Dumme an der Sache war nur , daß sich das Taxi langsam mit Blut zu füllen begann und außerdem ... hatte ich meinen Taschenrechner nicht dabei.

So Sätze liebe ich! :thumbsup:

 

@Franko

Oki, dann will ich mal eine ernsthafte Kritik schreiben.

Draußen war es zum Einen eisig kalt zum Anderen stockfinster.
Mag ich nicht besonders. Besser hätte ich gefunden: "Draußen war es eisig kalt und stockfinster".


Das Dumme an der Sache war nur , daß sich das Taxi langsam mit Blut zu füllen begann und außerdem ... hatte ich meinen Taschenrechner nicht dabei
Nun ja, die Sache mit dem Taschenrechner. Auch wenn es von dir bewusst so gewählt wurde, so stolpert man als Leser drüber. Einfach weglassen.

Erkenntnis meiner Dummheit.
Inwiefern erkennt das lyrische Ich die eigene Dummheit ? Worin besteht diese ? Sicher, es ist durchaus legitim, Platz für die Interpretation des Lesers zu lassen. Persönlich hätte ich mir da aber einen Nebensatz gewünscht, in dem das erläutert wird.

Insgesamt scheitert die Geschichte, am nicht ausgeprägten Spannungsbogen. Es ist nicht genug Steigerung vorhanden.
Wenn du gleich in den ersten Zeilen schreibst
:

Seine teuflischen Augen blickten mich an und er wartete auf eine Antwort während der Geifer zwischen seinen schimmligen Zähnen hervorquoll .
so wird es schwer die Bedrohungssituation des Protagonisten im unteren Abschnitt zu verschärfen.

Ich hoffe das bringt dich weiter :)

Grüsse,

Batch

 

@Batch:

Ich finde der Schreibstil ist natürlich eine Sache die man meistens leicht kritisieren kann. Was dem einen gefällt, mißfällt dem Anderen:" Das Dumme an der Sache war nur , daß sich das Taxi langsam mit Blut zu füllen begann und außerdem ... hatte ich meinen Taschenrechner nicht dabei."
Der Geschmack ist bei Verschiedenen eben doch verschieden, deshalb werde ich das eben nicht weglassen.

Und zum Schluß der Geschichte wollte ich die zunehmende Verwirrtheit des LYRISCHEN (<-für MR.Anderson) Ichs ausdrücken, deshalb habe ich den letzten Worten keinen besonderen Sinn zugedacht.

Gruss Franco

:D

 

Ich finde der Schreibstil ist natürlich eine Sache die man meistens leicht kritisieren kann.

Yep. Logo. Ich wollte wirklich nur meine eigene Perspektive präsentieren. Das das keine universelle Wahrheit ist, sehe ich genauso :) .

Gruss,

Batch

 

Original erstellt von Uffmucker:
.So Sätze liebe ich!

Na dann bereite dich mal auf was vor, denn bald kommt sowas noch einmal und zwar laenger und noch abgedrehter....

:D
Gruss Franco

[Beitrag editiert von: francofranch am 18.12.2001 um 10:39]

 

Hey, Franco! Was machst Du jetzt schon hier? Du wirst doch erst 19978 geboren!

Aber mach Dir nix draus, bei mir sagte heute die ORF-HP, daß mein letzter Besuch auf der Seite am 20.11.2286 um 18:46 war. Kein Spaß!

Auf dann in der Zukunft!

Alles liebe
Susi

 

Im ganzen gefällt mir die Geschichte sehr gut, der Stil erinnert mich ein wenig an Wolfgang Hohlbein, voralem das mit dem Sitz und dessen Eigenleben. :) Aber das mit dem Rechner will nicht so recht in diese Geschichte passen, dünkt es mich. Oder bin ich nicht gestiegen? :shy:

 

@All:

Ich sehe mich in Erklärungsnöten, deshalb habe ich beschloßen kurz einiges aufzuklären.
Die Interpretation der Geschichte sollte dem Leser vorbehalten bleiben. Ich glaube man kann sie als Fantasy-Geschichte deuten, dann ist der Satz mit dem Taschenrechener etwas fehl am Platz, das gebe ich zu. Aber sicher könnte man das noch mit einer Fortsetzung richten.
Man kann sie aber auch als die Geschichte aus der Perspektive eines Wahnsinnigen interpretieren.
Was ich als das Wahrscheinlichste erachte ist, daß der Ich-Erzähler ein Erlebnis im Drogenrausch hat, deshalb werden seine Gedanken immer verworrenen.
Die zwei durch Absatz getrennten Sätze im letzten Drittel der Geschichte sollten die Aufmeksamkeit des Lesers auf sich ziehen.An der Stelle bräuchte man nicht unbedingt ein Absatz. Ich dachte man könnte sich denken, dass sie die objektive Wirklichkeit beschreiben.

Ich hatte natürlich beim Schreiben die letzte Alternative im Sinn, habe sie aber so vage und interpretationsfähig gehalten, da ich gespannt war, was andere in die Geschichte hineinlesen. Leider hat sie irgendwie nur für Verwirrung gesorgt.

Gruss Franco :p

[Beitrag editiert von: francofranch am 19.12.2001 um 20:17]

 

Hey Franco altes Haus,

echt nette Geschichte. Echt Profi-Arbeit. Glen hätte es nicht besser machen können.
Am Ende hätte man noch feilen können!

Gruss

Dein literarischer Kollege

Greg Plinius

 

Schöne Story! Trips im Taxi (reine Interpretation ...) können halt nach hinten losgehen.

Interessant finde ich auch das große Feedback auf Deine Geschichten, welches die Wörterzahl der Stories um ein vielfaches übersteigt.

Weiter so!

Ralf

 

Hi!
Sorry, aber so umwerfend fand ich die Story nicht. Wobei ich mir die Frage stelle, mit welchem Anspruch Du geschrieben hast. Wenn es, wie Du in einer Deiner Antworten meintest, der Drogenrausch am ehesten sein könnte, dann kann man da nicht viel gegen sgen, weil das inhaltlich alles legitimiert. Ich habe beim Lesen einfach das Gefühl gehabt, daß Du, nach dem Einfall während der Taxifahrt, mit aller Macht irgendetwas Seltsames schreiben wolltest, was Dir auf jeden Fall gelungen ist. Aber das Schema ist, meiner Meinung nach, einfach zu deutlich. Rein ins Taxi, komischer, bedrohlicher Fahrer, dann muss das Gefährt selbst sich bedrohlich verhalten und dann kommt das Blut. Die Aktion des besorgten oder ärgerlichen Fahrers wirkt ebenfalls bedrohlich. Horrortrip.

Mir persönlich hat das einfach nicht gelangt. Aber nichts für ungut, denn seltsame Geschichten sind sicherlich die, die am schwersten zu beurteilen sind.

Gruß, baddax

 

@Baddax:

Danke erstmal fuer deine Kritik.
Natürlich ist es einfach viel Scheiße zu schreiben und es dann dem ,mit Drogen vollgepumpten, lyrischen Ich in die Schuhe zu schieben. ->Immer ein gutes Alibi für die eigene Unfähigkeit.

Aber ich mußte mich nicht sonderlich verrenken beim schreiben, es sprudelte einfach aus mir heraus.

Gruss Franco

 

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