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Der kleine Stern

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02.06.2002
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Der kleine Stern

Einst leuchtete am Sternenhimmel ein kleiner Stern.
Der Stern war traurig: Die anderen Sterne funkelten viel heller und er fühlte sich unscheinbar und nutzlos.
Versuchte er zu strahlen, bildeten sich vor ihm dichte Wolken, die ihn verdeckten. Schaute er sich die anderen an, wurde er noch trauriger, dass niemand ihn in all seiner Schönheit glänzen sah.
„Wäre ich doch nur wie sie“ weinte er und die Tränen die über sein Sternengesicht liefen, löschten beinahe den gesamten restlichen Glanz aus, den er besaß.
„Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als dass die anderen endlich sehen, dass ich auch schön sein kann und nicht nur nutzlos bin.“
„Gib niemals auf und verzage nicht, irgendwann wird auch deine Zeit kommen.“ hörte der kleine Stern leise.
„Wer bist du?“ fragte er, doch er bekam keine Antwort darauf.
Der Stern dachte über diese Worte nach und auch wenn es ihm schwer fiel, versuchte er sein bestes, um zu überleben.
Nach und nach starben viele Sterne.
Sie hatten zu viel Kraft für ihren ständigen Glanz gebraucht.
Und am Sternenhimmel blieb nur noch einer funkeln: Der kleine Stern

„Schwesterlein, siehst du diesen schönen Stern da oben?“
„Ja, Brüderchen, es ist der schönste Stern, den ich je gesehen habe und es sieht so aus, als ob er lächelt!“

 

Hallo dolphinscry!

Ein sehr nettes und liebevoll geschriebenes Märchen, das du dir da ausgedacht hast. Gefällt mir insgesamt recht gut. Ist zwar etwas kurz, aber die Textlänge reicht, um den behandelnden Inhalt angenehm beim Leser rüberzubringen. Besonders das Ende ist schön.
Eigentlich auch als Gute-Nacht-Geschichte für Kinder geeignet.

Viele Grüße - Michael :)

 

Hallo dolphinscry!
Mir hat deine Geschichte auch gut gefallen. Ohne überraschende Wendungen, eine schöne stille Geschichte. Irgendwie stimmt sie ja. Wer immer nur darauf aus ist, im Mittelpunkt zu stehen, zu strahlen, vergeudet seine Kraft. In der Ruhe liegt die Kraft.(okay, das passte jetzt nicht ganz so gut, aber ich denke und hoffe es wird klar, was ich meine?)
Bis dann moonshadow

 

Hm - alle Sterne tot. Bis auf einem. Und dieser lächelt dann auch noch darüber.

Ziemlich makaber, würde ich sagen. Begriffe wie "sehr nettes und liebevoll geschriebenes Märchen" bzw. "schöne stille Geschichte" kommen mir dabei jedenfalls nicht in den Sinn.

Klaus

 

Der kleine Amoklauf

Es war einmal ein kleiner Junge, der wurde von niemanden gemocht und stand immer am Rand. Die anderen Kinder machten oft gemeine Witze über ihn und lachten ihn wegen seinem Äußeren aus. Jede Nacht weinte der Jungte über sein trauriges Los.

Da betrug es sich, dass seine Mutter ihm zum Trost eine Geschichte vorlas, nämlich das Märchen vom kleinen Stern. Und da begriff der Junge und wusste auch seine Zeit würde kommen.

*

Als er zum Geburtstag eine Schrotflinte von seinem Vater geschenkt bekam, beschloss er nicht so lange wie der keine Stern zu warten und stattdessen seinem Schicksal etwas nachzuhelfen.

Er ging in die Schule und ließ alle anderen Kinder an seinem schönen Present teilhaben, jedem schenkte er ein paar kleine Bleikügelchen, die sich mit lustigen Geräuschen durch den Körper fraßen. Hach, war das lustig!
Und als er als Einziger übrig blieb, erinnerte er sich an den kleinen Stern und dachte: 'Du kleiner Stern, du bist der Nächste..'. Und bei dieser Idee musste er lächeln.

- Ende -

***

Hey dolphinscry!
Ich hoffe, Du nimmst mir meine kleine Persiflage nicht übel. Aber damit wollte ich nur verdeutlichen woran neben mir wohl auch Sternenkratzer denken musste.

Du wolltest eine Kindergeschichte schreiben und hast Dir als Motiv einen kleinen Stern ausgesucht. Bis hierhin wirklich schön. Aber Kinder sind auch für unterschwellige Botschaften sehr empfänglich, und die Message bei dieser Geschichte ist noch nicht einmal besonders versteckt. Es würde mich interessieren wo Du diese siehst, aber für mich kommt es so rüber, dass unser großer Tag erst kommt, wenn alle Anderen tot sind.
Mhh.. Wie wirkt diese Geschichte nun auf Kinder? Was denken sie? 'Aus Dir kann nichts Besoderes werden, solange Menschen neben dir sind, die schöner, besser, sonstwas sind'? Ich glaube nicht, dass Du das wirklich aussagen wolltest.

Das hier sollte bestimmt eine kleine Mutmach-Geschichte werden. Eben für die Kinder, die wie der kleine Stern auch denken, nicht hell genug zu strahlen. Aber kann man diese Kinder nicht anders aufmuntern, nicht eine andere Botschaft vermitteln? Hat nicht jedes Kind eine ganz besondere Art, Eigenschaft oder Fähigkeit, die es zum Strahlen bringt? Manchmal brauchen Kids nur eine kleine Hife um sebst dahinter zu kommen was sie zu etwas ganz Besonderen macht.

Vielleicht hast Du Lust bei Deinem Stern noch etwas anderes zu finden, als nur die Gabe geduldig zu sein bis alle anderen tot sind und sich dann zu freuen konkurrenzlos zu strahlen. Ist es nicht schöner mit vielen anderen Sternen gemeinsam den ganzen Himmel zu erleuchten und ist es dabei wirklich noch wichtig wer wie hell dabei ist?

Vielleicht hast Du ja Lust diese Geschichte zu überarbeiten, würde ihr gut tun.

Ugh

 

Hm... jetzt im nachhinein muss ich Sternenkratzer und Bibliothekar Recht geben, was den Inhalt anbelangt.
Dass am Schluss nur noch der eine Stern so ganz alleine übrig bleibt, ist wirklich nicht besonders schön. Das solltest du wohl doch noch umschreiben.
Aber gut gefiel mir, dass der kleine Stern am Ende glücklich war, weil die Kinder ihn bewunderten. Dieses Happy-End würde ich auf jeden Fall stehen lassen. Allerdings würde er wohl noch glücklicher sein, wenn er inmitten unter Gleichgesinnten, also unter anderen Sternen, mit denen er befreundet ist, wäre.

Unabhängig vom Inhalt finde ich den Text sprachlich wirklich schön märchenhaft geschrieben.

Also, an dem Text dranbleiben und weiterschreiben.

Grüße - Michael :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!
erstmal danke für alle Antworten und sorry, dass ich erst jetzt dazu Stellung nehmen kann.
Es war überhaupt nicht meine Absicht, hier eine "Amoklauf-Geschichte" zu schreiben und ich wollte auch damit nicht sagen, dass alle Sterne totsein müssen um den Glanz des einen Sternes zu bemerken.das also zu "und die Message bei dieser Geschichte ist noch nicht einmal besonders versteckt". Daran hatte ich wirklich auf keinen Fall gedacht!
Ich wollte damit nur sagen, dass leider heutzutage so ist, dass man immer nur die Menschen bewundert die sich am besten zeigen, aber viele kleine "Sterne" übersehen werden. Außerdem sterben ja alle Sterne an ihrer eigenen Schuld in der Geschichte, weil sie sich ihren Glanz falsch eingeteilt haben und um jeden Presi versuchen wollten, zu glänzen und sich bei den anderen zu beweisen.
'Aus Dir kann nichts Besonderes werden, solange Menschen neben dir sind, die schöner, besser, sonstwas sind'? Das wollte ich mit dieser Story auf keinen Fall sagen, sondern dass man viel zu oft die Menschen sieht, die sich am meisten in den Mittelpunkt stellen oder am meisten erreichen. Dabei gibt es soviele Menschen, die man auf den ersten Blick übersieht oder nicht bemerkt, die vielleicht keine großen Erfolge in ihrem Leben nachweisen können und oft nur deswegen üebrsehen werden, weil die Leute sich blenden lassen von der "Schönheit" anderer. Was anderes wollte ich damit gar nicht sagen. Und schon gar nicht erst, dass alle Sterne tot sein MÜSSEN.
Und der Stern lächelt bestimmt nicht darüber, dass die anderen gestorben sind, sondern dass man ihn endlich glänzen sah und auch für ihn die Zeit der Bewunderung gekommen war, auf die er lange gewartet hatte.

Und ich wollte nur sagen: " Abwarten zu können ist das größte Geheimnis des Erfolges"

Naja, schade, dass ich das nicht rüberbringen konnte.

Werd mir überlegen, ob ich die Geschichte noch mal überarbeite.

Danke für eure Kommentare.

Christine

 

@ChiefDragon:
Sorry, hatte mich vertippt....war ziemlich in Eile, hab den Spruch aber mittlerweile editiert.
Ich denke schon, das es wichtig ist, Abwarten zu können , weil nicht immer alles so passiert, wie man es will. Damit ist meiner Meinung nicht gemeint, dass du nichts dafür tun sollst und deine Chancen vergeb sollst, sondern im Gegenteil, weiter am Ball zu bleiben, auch wenns mal nich tklappt. Aber irgendwann bekommt man die Lorbeeren für den Erfolg, auch wenn man sie nciht immer sofort erntet. Da heißt es nur Abwarten zu können!

:) Christine

 

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