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Der Flötenspieler

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25.12.2002
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Der Flötenspieler

Der Flötenspieler

„Mir ist langweilig!“, sagte Irmgard und kroch aus dem Zelt, das für vier Personen bestimmt war, indem jetzt fünf lagen. Sie zündete sich eine Zigarette an und starrte in Richtung See, sie war von dem Pfeifen und den Geräuschen die von dort kamen beunruhigt. Ihr Freund Marcel war schon eine halbe Stunde in der Bar die der Jugendherberge gehörte, wo, natürlich, kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Die Klasse hatte sich bereits beschwert: „Aber wir sind doch schon 16...“, sie hatten keine Chance. Die Schüler wussten sich jedoch selbst zu verpflegen.
„He, soll ich euch eine Geschichte erzählen?“, Benni war der Klassenclown und einer der Leute die ständig was zu sagen haben, er quatschte ohne unterlass. „Es gibt zu diesem Ort eine Unglaubliche Story, eine Art, wie soll ich sagen, Gruselgeschichte.“,
„Nein, keine Lust da muss ich zuviel nachdenken.“, sagte Karl der in seinem lag Schlafsack und einen Kaugummi kaute, das war sein Markenzeichen, er hatte immer einen im Mund. Er war wie man so schön sagt der „King“ in der Klasse, als vor einem Jahr ein neuer Mitschüler zu ihnen kam war er derjenige der sich darum kümmerte das der Neue keine Freunde fand und sein Leben die Hölle wurde. Am Anfang sagte man ihm die falschen Klassenräume für die nächste Stunde so dass er nie wusste wo er hinmusste und minutenlang durch das Schulhaus streifte. Später, im Winter, bekam er die meisten Schneebälle ins Gesicht, meist war er von dem geschmolzenem Eis so nass als ob er gerade aus der Badewanne gestiegen wäre. Die Lehrer schickten ihn dann oft vor Beginn des Unterrichts nach Hause um ihm mehr Erniedrigungen zu ersparen. Er wechselte nach diesem einem Schuljahr die Schule, was aus ihm geworden ist weiß keiner der fünf die jetzt im Zelt lagen.
„Ich will euch wenigstens sagen was hier passiert ist. Ich bin da letztens auf so eine Reportage im Internet gestoßen, als ich was über den Ort rausfinden wollte. Dieses Pfeifen kommt angeblich von einer Art Geist der hier spukt.“,
„Bullshit!“, sagte Karl grinsend.
„Also, lass mich doch mal ausreden. Das ist so, vor dreizehn Jahren war hier auch eine Klasse campen und da war ein Typ dabei, den die anderen der Klasse extrem fertig gemacht haben, er soll übrigens sehr gut Querflöte gespielt, wohl sein großes Hobby. Jedenfalls haben sie ihn hier eines Tages beim Schwimmen so lang unter Wasser gedrückt bis er ertrank. Es hieß damals es war aus Versehen und nicht mit Absicht passiert. Die Verantwortlichen sind, nach dem sich der Typ im Wasser nicht mehr bewegte, vom See abgehauen, wussten angeblich nicht wo er war als man am Abend auf ihn wartete. Es hieß seine Leiche sank auf den Grund des Sees, man fand ihn nie. Die Klasse fuhr am nächsten Tag zurück, ich meine sie hatten es vor. Auf der Rückfahrt verunglückte der Bus mit den anderen Mitschülern und bis auf vier von den ehemals 29 starben alle, auch die Lehrer. Der Busfahrer ist in der Nacht übermüdet von der Strasse abgekommen und einen riesigen Hang runtergerauscht, der Bus fing Feuer einige konnten sich, wie schon gesagt, retten. Ungefähr ein Jahr nachdem fing das Gepfeife an was man ständig hört.“, Karl hatte sich aus seinem Schlafsack geschält und saß jetzt kurz vor dem Zelt Ausgang hinter Benni, „Und seit dem sind sechs Schüler über die Jahre verloren gegangen, soll heißen sie sind hier auf Klassenfahrt gekommen und nicht mehr zurückgefahren, man hat sie einfach nicht finden können. Einige sagen sie sind vom „Flötenspieler“ zum See gelockt wurden und ins Wasser gestiegen.“,
„Das klingt ja fast wie der „Rattenfänger von Hameln“. Heißt der überhaupt so?“, sagte Irmgard, während sie wieder in das Zelt kam. Sie legte sich wieder in ihren Schlafsack und hörte weiter aufmerksam zu.
„Ja ich denke so kann man das ganze umschreiben. Ich stell mir das ziemlich unheimlich vor, da steht so ein aufgedunsener, bleicher Typ vor dir, mit Algen im Haar und spielt dabei Querflöte. Ich möchte wissen ob die, die in den See laufen überhaupt noch irgendwas denken.“, sagte Benni als er in seinem Rucksack kramte und kurz darauf ein Päckchen Salz-Cracker zu Tage förderte.
Im Zelt war es ausgesprochen ruhig nur Benni knusperte seine Kekse, „Mag zufällig einer von euch einen haben?“,
„Nein. Ich geh noch mal frische Luft schnappen. Das war echt die beschissenste Story die ich je gehört hab.“, Karl ging mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Zelt und man hörte seine Schritte auf dem sandigen Boden noch eine ganze Weile.
„Meinst du das was du uns da erzählt hast stimmt?“, Irmgard saß im Schneidersitz in ihrem Schlafsack und sah Benni erwartungsvoll an.
„Ich weiß nicht so recht, auf jeden fall sind hier einige Schüler spurlos verschwunden, ob nun durch einen spukenden Rachegeist oder nicht, ich hab keine Ahnung.“
Die Zeltbewohner hatte beschlossen Skat zu spielen und Benni verteilte gerade die Karten als Marcel in das Zelt spähte, „Hallo, ist jemand zu Hause?“,
„Wo warst du so lange ich hab mir schon Sorgen gemacht.“ Sagte Irmgard vorwurfsvoll als Marcel sich zu ihr gesellte.
„Oh ja, sie hat schon gedacht du bist im See spazieren.“,
„Benni hat uns grade erzählt das hier angeblich so ein netter Geist spukt, der einige Schüler ins Wasser laufen und absaufen lässt.“, sagte sie, als sie bemerkte das Marcel nicht verstand um was es ging.
„Ich gehe nicht im See spazieren, keine Angst, Karl ist mir aber gerade begegnet, er wollte noch mal an den Strand.“
Karl ist an den nächsten beiden Tagen nicht aufgetaucht und die Klasse fuhr ohne ihn nach Haus. Als er sich die nächsten Wochen nicht blicken lies ging die Polizei davon aus das er fortgelaufen ist oder einem Verbrechen zum Opfer fiel. Die Jugendherberge schloss, nach dem der siebte Schüler spurlos verschwand, seine Pforten.
Das Flöten hört man noch heute.

 

Hi Freddy (hoffe ich darf dich so nennen:D ),

deine Geschichte hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn sie vorhersehbar war.
Nachdem erzählt wurde, dass Karl einen Mitschüler schwer mitgespielt hat, und dann das mit dem ertränkten Jungen, der genauso von allen fertig gemacht wurde, und dass dessen Peiniger gestorben sind, war mir klar, dass Karl das gleiche Schicksal ereilen würde.

Trotzdem konnte ich mich gut in die Szene hineinversetzen und es kam Atmosphäre auf.

Ein Vorschlag von mir, ich hätte mir vielleicht einen der Schüler rausgepickt und die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben.
So blieben die Charaktere doch recht flach, und wirklich symphatisch war mir keiner von denen.

Die Idee an sich, dass ein Schwacher, der von allen erniedrigt wird, Rache übt, ist vielleicht nicht gerade originell, aber solche Geschichten gefallen mir meistens.

Also um ein kurzes Fazit zu ziehen: Nichts Weltbewegendes, aber ein guter Einstand und ich hab schon ne Menge Schlechteres gelesen
(und geschrieben).

Alles Gute ...

 

Moin!

danke erstmal dafür das du meine geschichte nicht vollkommen verissen hast!;)

als ich beim schreiben zum ende kam, fiel stark auf das man das ende wohl zum anfang bemerkt aber das war mir dann egal.

es ist sowieso meine vierte,fünfte oder sechste geschichte die ich geschrieben hab.

PS: ich bin erst 15!:cool:

 

Guden Frederik!
Die Geschichte hat eine gute Idee. Dennoch hat mir das Ende nicht gefallen, aber ich bin da wahrscheinlich jemand, der bei Horror Blut unterbringt und erwartet. Für einen 15 Jährigen ist das nicht schlecht, vor allem wenn es erst deine 6 Geschichte ist. Dir fehlt noch die ein oder andere Erfahrung - die kommt!!

Was ich jedoch sehr unrealistisch finde, ist das die Klasse, die damals gestorben ist, am nächsten Tag gefahren ist, ob wohl jemand gefehlt hat.
Ebenso wie diese Klasse von der du erzählst. Ich glaube nicht, das die Lehrer ihre Aufsichtspflicht dermaßen verletzen würden.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner nächsten Geschichte!!
Slayer

 

ja,ja splatter und gore. das hätte ich machen können aber man weiß ja nie wie die leute drauf reagieren...

die idee kam mir übrigens letztes jahr auf meiner klassenfahrt. wir waren da an so einem see und dort waren boote...jedenfalls haben die stahlseile an den segeln immer so komische geräusche gemacht wenn es windig war, da kam mir dann so eine idee!

 

Hallo Frederik,

Deine Geschichte bietet zwar keine Überraschungen (vielleicht fällt Dir ja noch eine ungewöhnliche Wendung für den Schluß ein), ist aber anständig geschrieben, die Dialoge passen zur Situation.
Bei dem Satz „Querflöte gespielt“ fehlt ein `haben´, da dieses Wort aber schon benutzt wurde, schlage ich vor: `er hat, so wird erzählt, sehr gut Querflöte gespielt´.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Frederik,

für einen der ersten Gehversuche ist die Geschichte nicht schlecht, aber Du könntest noch ein bisschen an der Story „basteln“.

Aus dem Ansatz, dass sich die Schüler nachts beim Zelten Gruselgeschichten erzählen, könntest Du vielleicht noch ein bisschen mehr machen. Sie könnten z.B. blöde Witze reißen und dann, wenn sie nächtliche Geräusche hören, die große Klappe abrupt verlieren oder etwas in der Art.

Der Schluss ist meines Erachtens viel zu kurz. Mein Vorschlag: Lass die Schüler am Morgen aufwachen und erst allmählich feststellen, dass einer fehlt. Zuerst denken sie sich nichts dabei, vielleicht musste er nur mal ... Als er nicht kommt, rufen sie ihn. Keine Reaktion. Ihnen wird mulmig. Sie suchen ihn im Wald und am Seeufer, hoffen, dass er nicht ertrunken ist (vielleicht war er betrunken?). Sie finden ihn nicht. Dann Szenenwechsel ins Klassenzimmer. Die vier unterhalten sich über Karl, stellen fest dass er nach Wochen immer noch nicht aufgetaucht ist. Sie erzählen sich, dass man das Flötenspiel angeblich immer noch hört.
So in etwa. Ist nur ein Vorschlag.

Du hast auch noch ein paar Fehlerchen im Text. Wenn Du ihn aufmerksam durchliest, wirst Du bestimmt einige finden.

Bei der wörtlichen Rede würde ich Dir empfehlen, mal in einem Roman nachzuschauen, wie der Autor das dort gemacht hat.

Zum Beispiel würde ich viel mehr Absätze einbauen und jedem Dialogsprecher einen eigenen Absatz geben.

da muss ich zuviel nachdenken.“ Sagte Karl der in seinem lag Schlafsack
...da muss ich zuviel nachdenken“, sagte Karl, der in seinem Schlafsack lag...

Also nach der wörtlichen Rede ein Komma, danach klein weiter „sagte er...“ etc.

Vielleicht kannst Du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. Würde mich freuen. Viel Spaß weiterhin beim Schreiben.

Und noch ein abschließender Tipp aus Erfahrung: Wenn Du eine Geschichte fertig hast, lass sie ein paar Tage liegen und lies sie dann noch mal durch. Dabei fallen Ungereimtheiten und Fehler eher auf. Diesen Vorgang solltest Du beim Überarbeiten mehrfach wiederholen, dann wird der Text von Mal zu Mal besser.

Viele Grüße

Christian

 

Moin Frederik,

nicht schlecht! Hat mir im Großen Ganzen gefallen. Atmosphärisch, nachvollziehbare Charaktere. Das Ende könntest du noch verlängern. Criss hat dir ein paar gute Tips gegeben. Du solltest auch noch ein paar Kommas regnen lassen.

Ein bißchen mehr Sorgfalt würde ich mir für deinen nächsten Beitrag wünschen. Ein guter Text wird durch Polieren noch schöner.

lg Pe

 

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