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Der blaue Planet

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11.01.2002
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Der blaue Planet

Ich saß auf der obersten Stufe vor unserem Haus und betrachtete den Nachthimmel. Das Fester zu meinem Schlafzimmer stand offen, die Musik, die im Radio lief, drang an mein Ohr, während ich nachdachte.

Absurd, wie konnte man jetzt noch am Mikrofon hocken und Musik abspielen, schließlich würden wir bald nicht mehr sein. Ich blickte an die Stelle, an der sich der nächste Planet unseres Sonnensystems befinden müsste und versuchte, auch wenn ich wusste, dass ich ihn nicht erkennen werden könnte, ihn auszumachen. Es waren schon etliche Raumsonden dorthin geschickt worden, doch niemals wurden Anzeichen von Leben gefunden – und was man fand, sprach fast ausnahmslos dagegen. Doch, wer weiß, vielleicht ist dort einst etwas ähnliches geschehen, wie wir es noch vor uns haben, weil sie genau so dumm oder unachtsam und egoistisch waren, wie wir, - oder noch besser, vielleicht schicken dort irgendwann, wenn in ein paar Millionen Jahren Leben entstanden ist, Lebewesen Raumsonden hierher, suchen nach Leben, welches sich schon längst selbst zerstört hat, und es sitzt ein Junge wie ich drüben vor seinem Haus und denkt das, was ich denke.
Doch das ist bloß alles Phantasterei – und als dies gedacht war, genau in dem Moment war wieder eine Stunde rum und durch das offene Fenster kam wieder die Nachrichtenansage und um ein weiteres Mal die Meldung, für die, die es immer noch nicht mitbekommen haben, wahrscheinlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren: wir waren noch damit zugange, unseren Planeten zu zerstören, doch durch einen bösen Fehler von Chemikern oder Technikern oder sonst wen, keine Ahnung, war mir egal, konnten wir dies sogar beschleunigen, um ein paar Jahrzehnte oder so.
Nun, schade, ich war gerade erst zwanzig geworden und dann würde mein Leben schon enden. Mir war noch nicht einmal mein zweites paar Beine gewachsen. Wie ich nun meine Flügel ausbreitete, um zu meinem Freund ein paar Straßen weiter zu Fliegen, dachte ich immer noch an die Wesen, die vielleicht bald dort entstehen oder vielleicht auch alles schon falsch gemacht haben und so unachtsam gewesen waren, sich selbst auszulöschen, drüben, auf dem blauen Planeten.

[Beitrag editiert von: Gina am 15.01.2002 um 15:09]

 

Ich habe das gleiche Problem wie Rainer. Ich habe in letzter Zeit einfach zu viele solcher Geschichten gelesen, als dass der Effekt wirklich wirken könnte.
Und vergleiche ich Deine Geschichte mit einer anderen, die ich gerade im Kopf habe, so muss ich zugeben, dass Deine Geschichte da schlechter abschneidet, was hauptsächlich an Deinem Schreibstil liegt.
Lange Sätze sind schön und gut. Aber möchte man den Leser dazu bringen, dass er mit dem Text eins wird, so muss man es auch verstehen lange Sätze ohne Stolpersteine zu schreiben. Oder zumindest Nebensätze/Hauptsätze, wenn sie denn nicht durch Punkte getrennt werden, nicht bloß mit ewigen "und"s zu verbinden. Das liefert lediglich eine langweilige, und daher nervende Enumeration von Teilen, deren Wichtigkeit mit der Trivialität ihrer bloßen Aneinanderreihung verfließt.
Dein Ziel mag erstrebenswert sein, die Ausführung aber ist leider laienhaft. Lass Dich aber nicht davon entmutigen. Das ist nämlich nur eine Frage der Übung.

 

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