Was ist neu

Der Auftrag

Mitglied
Beitritt
21.01.2016
Beiträge
206
Zuletzt bearbeitet:

Der Auftrag

In uns tobt ein Sturm. Ein nicht zu bändigendes Ungetüm, das fortwährend etwas erwartet, fordert, sich krümmt und windet und der Seele keine Ruhe schenkt. Der Wille nach mehr. Und wenn Caffee eines in den fünfunddreißig Jahren seines Lebens gelernt hatte, dann, dass man es nur mit Disziplin und Ausdauer zu einer gehobenen Lebensqualität und adäquaten Erfüllung seiner Bedürfnisse und Wünsche bringt. Und mit Skrupellosigkeit.
Abraham Caffee reckte bedächtig den Arm vor. Der Ärmel seines hauchfeinen Maßanzuges glitt herauf und er tippte mit dem Zeigefinger auf sein entblößtes Handgelenk. Der implantierte Chronometer leuchtete für einige Sekunden unter der Haut.
Schönheit, Intelligenz, Kaltblütigkeit. Für Caffee die drei Wege zum Erfolg. Auf ihn trafen alle drei Attribute zu. Einen flüchtigen Moment betrachtete er die Reflektion seines jugendlichen Gesichtes in der gigantischen Panoramascheibe der Raumstation. Dunkle Augen, dunkle Haare, gleichmäßige Züge. Ein sanftes Lächelns legte sich auf sein Gesicht und verschwand so plötzlich, wie er erschienen war.
Hinter der Sicherheitsscheibe brodelte Chipee. Obwohl fünftausend Kilometer entfernt, füllte der Gasgigant doch das gesamte Blickfeld. Zahlreiche Wirbelstürme rollten durch seine Atmosphäre, darunter sponnen gleißende Entladungen wirre Netze. Caffee wendete sich von der Panoramascheibe ab und schaute durch die Transithalle. Der staubige Boden war übersäht mit Fußabdrücken und Schleifspuren. Vor den nackten Stahlwänden befand sich eine Ansammlung von Ständen, auf denen Pfefferwodka, Tang-Krebse und faustgroßen Sandkäfer angeboten wurden. Es roch nach künstlichen Gewürzen, vermischt mit einem unterschwelligen Geruch von Algenkonzentraten und Pflanzenölen. Eine zu lange, zu dünne Chinesin mit einer Hornbrille, hinter deren Gläsern ungewöhnlich kleine, aber sehr wache Augen blitzten, bewegte sich auf ihn zu. Ihre Handrücken waren überzogen mit Brandarben. Sie blieb vor ihm stehen. Für einen Augenblick ruhten ihre Augen auf seinem Gesicht. Tiefe Falten zogen sich über ihre Wangen, als sie verschlagen lächelte und ihre wulstigen Lippen bewegte.
„Hallo Abe.“ Ihre Stimme wirkte so ölig wie ihr schwarzes Haar.

„Maylin.“
Caffee musterte die Abhörspezialistin, wie er es vor jedem ihrer gemeinsamen Aufträge tat. Doch er kratzte nur an der Oberfläche, ihr Innerstes blieb ihm wie immer verschlossen. Sie war eine freie Unternehmerin, ein Söldner der ersten Güte, so wie er. Man hatte ihnen einen fetten Köder hingeschmissen und sie hatten angebissen. Die Arbeit mit ihr war bislang immer zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Menschlich näherkommen wollte er ihr nicht. Sie waren Arbeitskollegen, die einander respektierten.
„Du bist spät dran. Wir dachten schon, du würdest nicht kommen.“ Maylin schaute ihn ohne Regung an. „Warum muss das bei dir immer so spät werden? Du weißt, dass unsere Auftraggeber keine Fehler tolerieren.“
Caffee verengte die Augen. Er ließ seinen Blick durch die Halle schweifen. Irgendwo mussten sie sein, aber sie waren wie gewöhnlich nicht zu entdecken. Zumeist kamen die Aufträge über verschleierte Personen von Geheimdiensten zustande. Es waren Mafias, wie alle anderen auch. Sowohl was ihre Methoden anging, als auch ihre Ziele. Sie vermieden es, eigene Leute in brisante Angelegenheit zu verwickeln. Das Risiko der Zurückverfolgbarkeit war ihnen zu hoch. Aber sie hatten immer ein Team vor Ort, um die Abläufe zu überwachen und im Falle einer Aufdeckung Spuren und Zeugen zu beseitigen. Lief etwas schief, entschieden Andere über sein Weiterleben, das war das Geschäft und es wurde gut bezahlt.
„Deine Instruktionen und die virtuelle Station waren detailliert, ich bin bestens vorbereitet.“ Nur die totale Überwachung empfand Caffee in manchen Momenten als unangnehm. Maylin überwachte die Zielperson, vielleicht auch ihn, das wusste er nicht. Ihr Auftraggeber überwachte das komplette Team. Allein, in einem stillen Raum, hörte er seinen eigenen Atem, was ihn daran erinnerte, dass jede seiner Regungen mitgehört, aufgezeichnet und zur Auswertung übergeben wurde. Auch das Einschlafen fiel ihm schwer, was er schon mal mit ein wenig Alkohol kompensierte. Aber diese Blöße der Schwäche konnte er sich seinen Partnern gegenüber nicht leisten. Im privaten Leben würde er zu extremen Reaktionen neigen, wenn jemand derart in seine Intimsphäre eindrang.
Maylin wandte den Kopf zur Seite. Sie registrierte, dass sie weit abseits anderer Personen standen. Dann schaute sie zurück auf Caffee.
„Unsere Zielperson trifft in zwei Stunden ein. Sie ist weiblich und wird von einer Assistentin begleitet. Es gibt eine kleine Planänderung, dazu später. Wenn du mir bitte folgen würdest.“
Sie wandte sich ab und Caffees Blick fiel auf ihr knackiges Hinterteil. Es verwirrte ihn stets ein wenig, denn im Grunde genommen fand er Maylin abstoßend. Als Geschäftspartnerin war sie erste Wahl. Planung, fachliche Qualitäten, Zuverlässigkeit, daran gab es nichts auszusetzen. Emotionell war sie mehr als zugeknöpft und er hatte das Gefühl, dass das andere Geschlecht für sie so etwas wie einen Gang auf einer Speisekarte darstellte, den sie bestellte.
„Ich war noch nie am Ende des bewohnten Raumes“, raunte er trocken und hätte sich dafür auf die Zunge beißen können. Er wollte garantiert kein persönliches Gespräch mit dieser frostigen Frau beginnen.
„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf. Sie dient noch als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“
Caffee vermied eine Antwort, während er Maylin folgte und seinen Blick immer wieder auf ihren Arschbacken richtete. Beim Verlassen der Transithalle passierten sie eine Gruppe von gedrungenen, stämmigen Männern. Hochschwerkraftgeborene, wahrscheinlich von Coxa oder Koro IV, nur wenige Lichtjahre entfernt. Caffee konnte sie riechen. Eine seltsame Mischung aus Schweiß, Diesel, Knoblauch und Fisch.
Das traurige Strandgut des Aufbruchs, dachte er. Mit dem verkümmerten Traum, reicher zu werden als in der kühnsten Phantasie. Mit jedem Jahr war ihr Traumbild blasser geworden. So, wie ihr rasch schwindendes, unbedeutsames Leben verblasste und sie sich nicht einmal mehr daran erinnerten, dass sie jemals solche Träume hatten.
Sie erreichten einen langen Gang, der an einer geätzten Glasscheibe endete. Die Wände waren mit rot meliertem Stoff ausgeschlagen, zu beiden Seiten unterbrochen von perlweißen Türen, deren Helligkeit in den Augen schmerzte. Caffee spürte einen weichen, nachgebenden Teppich unter seinen Schuhen.Gemessen an seinen ersten Eindrücken der Raumstation, am definitiv letzten Ende des menschlichen Lebensraumes, prunkte hier der pure Luxus. Welche Menschen mit gehobenen Ansprüchen mochte es hierher wohl verschlagen? Maylin zog eine Keycard durch ein Lesegerät. Caffee folgte ihr durch die geöffnete Tür mit der bronzebeschlagenen Zwölf in den Raum und erblickte Grisnam, der ihnen entgegen kam. Ein grobschlächtiger Mann mit buschigen Augenbrauen, dem man seine Kraft ansah, nicht aber seine Intelligenz und seine Schnelligkeit. Die Liste seiner Straftaten war lang und las sich wie eine Bestandsaufnahme menschlicher Gräueltaten. Eine ihrer Gemeinsamkeiten, auch wenn sie nie darüber sprachen. Die wirkliche Welt war nunmal hässlich und sie waren ein Teil davon. Caffee kannte das doppelte Gesicht des Menschen nur zu gut. Wie wütende Hunde zerrten die Machtgruppen an jedem Knochen, den auch noch ein anderes Maul begehrte. Menschlichkeit, dass war Futter für die Dummen und Armen. Die Masse der Menschen war nichts weiter als ein entbehrlicher und ersetzbarer Faktor. Es waren schließlich mehr als genug von ihnen vorhanden. Nichts weiter als Blut, Knochen und Muskeln.

Grisnams massige Oberschenkel und die absonderlich zu kurzen Beine wirkten grotesk unter seinem Anzug. Seine Augen schienen von einem selten blassen Grau. Er hob seine dichten Augenbrauen, schaute Maylin an, dann Caffee und nickte mit einem kurzen Lächeln.
„Du lässt wohl keinen Auftrag aus, Karl?“ Caffee hatte etwas gespürt, eine feine Unsicherheit, eine Distanz, wie sie für Grisnam unüblich war. Etwas, das ganz instinktiv sein Misstrauen erregte. Auf seine unterbewussten Regungen konnte er vertrauen, auf sein feines Gespür für Unlogik, sonst würde er schon lange nicht mehr atmen.
Grisnam zögerte einen Moment.
„War ein großzügiges Angebot“, erwiderte er. Seine Stimme klang hart und nüchtern. Er wandte sich ab, wie er es in dieser unscheinbaren, aber schroffen Form noch nie zuvor getan hatte. Caffee konnte es sich nicht erklären, aber es erhöhte sein Interesse und seine Aufmerksamkeit.
Maylin fischte eine Zigarette aus einer Schachtel Red Dust und zündete sie an. Sie zog daran bis ihre Wangen einfielen, um den Rauch in einer großen Wolke wieder auszustoßen, die ihren Kopf umhüllte.
„Deine Ausrüstung liegt dort drüben.“ Sie deutete mit der Zigarette zwischen den Fingern auf zwei Reisetaschen am anderen Ende des Raumes. Nun erst bemerkte Caffee einen dort an einem Tisch sitzenden, breitschultrigen jungen Mann, deutlich unter dreißig. Er hatte einen unauffälligen Haarschnitt und einen argwöhnischen, leeren Gesichtsausdruck. Caffee konnte die Anzahl der Abschüsse an seinem Gesicht ablesen. Einen langen Augenblick ruhten die Augen des Hitman auf Caffees Gesicht und studierten seine Züge. Caffee ignorierte die unterschwellige Bedrohung, die er ausstrahlte.
„Ein Service-Overall der Station, Kommunikation und eine universelle Keycard und eine Glock mit siebzehn Schuss“, fuhr Maylin fort.„Das daneben ist Anthony. Er wurde uns zugeteilt.“
„Zugeteilt? Von wem?“ Caffees Misstrauen war endgültig geweckt. Er wusste nicht viel über seine Partner. Sie waren Profis. Nach Beendigung eines Auftrages trennten sich ihre Wege wieder.
Caffee ging auf die Chinesin zu und blickte ihr scharf in die Augen.
„Niemand kann uns jemanden zuteilen. So haben wir noch nie gearbeitet. Welche Funktion hat er?“ Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Anthony sich erhob. Er empfand es als Bedrohung und als Bestätigung, dass mehr im Gange war, als nur ihr Auftrag. Nur Zentimeter von Maylin entfernt nahm er einen verstörenden Geruch bei ihr wahr, der Unbehagen in ihm ausbreitete. Es hatte Zeiten gegeben, die er nur allzu gern in seinem Gedächtnis begrub, die sich aber ohne Unterlass an die Oberfläche zurückwühlten, um zu brennen wie alte Narben. Die stinkenden Schlachthöfe in den Wohnvierteln seiner Jugend, die erbarmungslose Prügel in den verrottenden Jugendstrafanstalten auf Lalande Prime und die beißend riechenden Entzündungen, welche die Bisse der Feuerfliegen dort mit sich brachten.

Maylin wich keinen Millimeter zurück. In ihrem Blick lag kalte Abgebrühtheit.
„Mach keinen Aufstand, Abraham. Es ist ein Job wie jeder andere.“
Caffee schüttelte den Kopf.
„Wenn wir einen vierten Mitarbeiter benötigen, ist das Steiner. Du kannst die Bedingungen nicht einseitig ändern. Du hättest mich informieren müssen, bevor ich zusage.“ Er konnte sehen, wie es hinter Maylins Stirn arbeitete. Sie zuckte uninteressiert mit den Schultern.
„Ich habe es auch gerade erst erfahren. Sollen wir den Auftrag deshalb canceln?“
Caffee spürte, dass sie log und ihn unter Druck setzten wollte. Und sie war sich über seine Gedanken vollkomen im Klaren, auch das spürte er. Doch sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Grisnam schien das Gespräch zu ignorieren. Er war aber nicht der Typ, der sowas einfach hinnahm. Wusste Grisnam mehr als er?
„Zieht euch um, wir reden dann bei mir weiter, Appartment sieben.“ Maylin wandte sich ab und ließ Caffee einfach stehen.
„Karl, ich brauche noch deine Unterstützung“, zischte sie.
„Wer ist die Zielperson?“ rief Caffee ihr nach. Er stocherte im Dunkeln, aber alles sprach dafür, das ihm bewusst Informationen vorenthalten wurden. War er vielleicht ein Teil des Auftrages oder gar der Auftrag selbst? Caffee hielt es für unwahrscheinlich, drehte aber jeden Stein lieber dreimal um, bevor er seinen Hals in einer Schlinge wiederfand. Den Menschen war alles zuzutrauen, wenn es um ihre Vorteile ging, das wusste er nur zu genau. Und jeder war letztendlich das Werkzeug eines Anderen.
„Bei mir, Abraham“, sagte Maylin ohne sich umzudrehen. Sie verließ mit Karl den Raum.
Caffee schaute einen Augenblick auf Anthony, der neben dem Tisch mit den Taschen stand. Dann glitt sein Blick über das Mobiliar. Sie konnten ihn hören, wahrscheinlich sogar sehen. Wenn sie es auf ihn abgesehen hatten, war er deutlich im Nachtteil. Anthony griff nach einer der Reisetaschen, kam auf ihn zu und reichte sie ihm. Caffees Körper spannte sich. Er schaute Anthony forschend in die nichtssagenden Augen und unterließ es, nach der Tasche zu greifen.
„Wer ist die Zielperson, Kleiner? Du weißt es, genau wie die.“ Er bewegte den Kopf unmerklich zur Seite. "Sollst du mich töten?"
Anthony zeigte keine Regung. Er zögerte und schien keinen Entschluss fassen zu können. Dann senkte er die Tasche, ließ sie fallen und sprang auf Caffee zu. Anthony wollte mit einem Arm seinen Hals umschlingen und hinter ihn kommen. Er hatte schon mehreren Menschen das Genick gebrochen, ebenso wie Caffee. Er war vorbereitet und er war schnell. Sein Ellenbogen zertrümmerte dem Anstürmenden das Nasenbein und warf seinen Kopf nach hinten. Es stoppte ihn nur für eine Sekunde. Aber es lenkte ihn auch für eine Sekunde ab. Caffee hörte das Knacken des Kehlkopfes, als er ihn mit der Faust zerschlug. Er sprang zurück, um außer Reichweite zu kommen und seine nächste Aktion vorzubereiten. Anthony stand unbeweglich da. Er hatte die Augen aufgerissen und gab würgende Geräusche von sich. Er erstickte. Und er hatte nichts mehr zu verlieren. Sein zweiter Ansturm lief in einen weiteren Ellenbogenschlag, bei dem sein Schläfenbein zerplatzte. Blut und Gehirnflüssigkeit schossen ihm aus Nase und Ohren als er einknickte und auf den Rücken stürzte.

Caffees Augen wanderten über das Mobiliar. Sowohl Maylin als auch die Einsatzgruppe des Auftraggebers bekamen alles mit. Sie waren vielleicht schon auf dem Weg. Er kniete sich vor die Tasche und zog den Reissverschluss auf. Die Glock und das Magazin lagen unter einem blauen Service-Overall. Er schob das Magazin ein, entsicherte die Automatik und lud sie durch, als die Tür aufgestoßen wurde. Caffee hatte Glück. Der Mann in dem unauffälligen Anzug hatte ihn wohl nicht am Boden erwartet. Er musste seine Automatik nach unten richten, was ihm den Bruchteil einer Sekunde kostete. Caffee schoß ohne zu zielen. Der Mann zog mit aufgerissenem Mund den Bauch zurück, stieß die Schultern vor und blickte zu Boden. Er feuerte blindlinks, aber zu hoch. Dann sackte er auf die Knie und fiel vornüber.
Caffees Herz trommelte. Er riss die Waffe hoch und blickte wie gebannt auf die offene Tür. Drei Sekunden, vier Sekunden …, es schien nur ein einzelner Cleaner zu sein. Er sprang auf und rannte zur Tür. Caffees Kopf schoss ruckartig in den Gang, blickte nach rechts und links und zog wieder zurück. Er nahm lediglich einen verschwommenen Eindruck wahr, aber der Flur war leer. Mit erhobener Waffe trat er heraus und lief den Flur entlang. Er suchte Appartment sieben. Caffee wollte eine Antwort. Er musste wissen, was in Zukunft noch auf ihn zukommen könnte. Er blickte sich kurz um, als er die Tür gefunden hatte. Mit einem Tritt rammte er sie auf und ging mit erhobenener Waffe in den Raum. Maylin saß mit einem Kopfhörer vor einem Empfänger. Sie blickte auf und schaute ihn düster an. Karl, mit gespreizten Beinen auf einem Sofa sitzend, schaute sofort zu Boden.

„Warum ich?“ fragte Caffee und musterte Maylin. „Ich habe nicht viel Zeit. Du entscheidest dich für Leben oder Sterben.“
Maylin schluckte sichtbar, sagte aber nichts. Ihr Blick verharrte starr auf Caffees Gesicht.
Caffee lehnte die Tür an, ging einen Schritt vor und richtete die Waffe auf Maylins Gesicht. Sie kniff die Augen zusammen und blieb stumm. Er hob die Glock, richtete sie auf Grisnam und drückte ab. Grisnam hob erschrocken den Kopf. Er schaute Caffee erstaunt an und bewegte den offenen Mund, als wollte er etwas sagen. Dann sank sein Kopf zurück auf den Sofarücken. Seine geöffneten Augen blickten erstarrt zur Zimmerdecke. Maylin hatte sich umgeschaut und blickte entsetzt zurück auf Caffee. Zum ersten Mal nahm er eine starke Emotion bei ihr wahr.
„Die Abgeordnete Veronika van Vliet“, schoss es aus Maylin heraus. „Sie unterstützt den Widerstand hier draußen und trifft sich wahrscheinlich mit einem der Führer. Du hattest eine Affäre mit ihr.“
Caffee runzelte die Stirn. Er war gar nicht das Hauptziel. Jemand wollte nur einen plausiblen Abgang für van Vliet. Vielleicht verschaffte sie dem Widerstand zu viel Publicity, vielleicht wollte man eine Unterstützer- und Geldquelle abschneiden, wer weiß, das war nicht sein Problem. Ein arrangierter Selbstmord zog immer Spekulationen nach sich. Sie wären in ihr Appartment eingedrungen und Anthony hätte sie beide eliminiert. „Ihr wolltet es als Eifersuchtsdrama inszenieren, um der Presse das Maul zu stopfen?“
Maylin nahm langsam den Kopfhörer ab und legte ihn auf den Tisch vor sich.
„Wir erledigen Aufträge, das ist unser Geschäft. Für fünf Millionen hättest du mich auch liquidiert.“ Sie hatte ihre Ruhe zurückgewonnen und blickte Caffee ungerührt an.
Ja, wahrscheinlich, dachte er. Immerhin hatte sie fünf mal so viel bekommen wie er.
„Was willst du jetzt tun, mich aus Rachsucht eliminieren?“ fragte Maylin. „Das ist nicht dein Stil, Abe. Du kennst die Regeln so gut wie ich. Unsere Auftraggeber sind uns nicht bekannt. Wenn du die Raumstation verlässt und die Zielperson nicht warnst, hat sich die Angelegenheit für dich erledigt. Du bist doch bereits bezahlt worden, oder?“
Caffee verzog den Mund.
„Aufstehen“, sagte er barsch und hielt die Hand mit der Waffe näher an Maylins Gesicht. „Du wirst mich ein Stück begleiten.“
Maylin erhob sich, ging zur Tür und schaute durch den Spalt. Caffee setzte den Lauf der Waffe auf ihr Genick. Sie zog die Tür zurück, trat einen Schritt vor und blickte in beide Richtungen des Flurs.
„Wir sind allein.“
Caffee stieß Maylin gegen die Flurwand, schaute in den Gang und trat heraus. Er richtete die Glock auf Maylins Stirn. Sie schlug die Augen nieder.
„Das war dann wohl unserer letzter Job. Du solltest alle Informationen über mich löschen.“
„Natürlich.“ Ein feines Zittern lag in Maylins Stimme. Sie blickte weiterhin zum Boden.

Caffee glaubte ihr nicht, aber es spielte auch nicht wirklich eine Rolle. Mit erhobener Waffe lief er den Gang entlang. Hinter der ersten Biegung traf er auf eine Frau, die erstarrte und ihn entsetzt anschaute. Caffee ignorierte sie. Als er in belebtere Stationsbereiche kam, hielt er die Waffe unter der Kleidung verborgen. In der Öffentlichkeit würde der Geheimdienst nicht viel riskieren, das wusste er. Es gab immer noch Reste einer freien Presse und der Dienst kontrollierte nur einen Teil der Abgeordneten, auch wenn sie praktisch alle überwachten. Niemand durfte unangenehme Fragen stellen. Es durfte keine Beweise für kriminelle Aktivitäten geben. Trotzdem musterte Caffee jedes Gesicht, jede Bewegung, jeden Gegenstand. Doch auf dem Weg zu den Hangars traf er auf nichts Verdächtiges oder weiteren Widerstand. Er lief durch die Docking-Rampe und blickte er sich kurz um, bevor er die Aussenschleuse seines Schiffes entsperrte. Nach dem Schließen der Schleuse fiel die Anspannung von ihm ab. Adrenalin schoss wie eine heiße Welle durch seinen Körper. Mit weichen Knien lief er in die Kanzel, ließ sich in den Pilotenensitz fallen und legte die Waffe ab. Seine vibrierenden Hände entkoppelten und starteten das Schiff. Als er die Lichtgeschwindigkeit überschritten hatte, lehnte sich Caffee zurück, atmete tief durch und schloss die Augen.

 

Hallo, Rainer Hohn

Diese Geschichte war sehr gut zu lesen. Sie ließ sich flüssig und ohne Verwirrungen verstehen und war dabei auch noch spannend. Ein paar kleine Anmerkungen würde ich gerne noch machen:

Und wenn er eines in den fünfunddreißig Jahren seines Leben gelernt hatte, dann, dass man es nur mit Disziplin und Ausdauer zu einer gehobenen Lebensqualität und adäquaten Erfüllung seiner Bedürfnisse und Wünsche bringt.
Seine Gedanken kreisten dann darum, dass jede seiner Regungen mitgehört, aufgezeichnet und zur Auswertung übergeben wurde.
Er redete sich ein, dass es ja nur während eines Auftrags war.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Anthony sich erhob.

Mit dem "dass" scheinst Du ein bisschen auf dem Kriegsfuß zu stehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Fehler gefunden habe. Am besten schaust Du nochmal nach.

Ihre Hände waren überzogen mit Narben.

Das klingt rätselhaft und ist schwer vorstellbar. Was sind das für Narben? Brandnarben? Schmucknarben? Striemen oder Punktierungen? Hier würde ich mir noch ein paar mehr Wörter wünschen, weil es ansonsten schwer vorstellbar ist, wie man sich markante Narben an den Händen zuzieht.

„Der Gang ist sauber, komm raus“, tönte es hell aus dem Implantat.
Caffee riss die Tür auf und blickte auf seinen Bruder, der seine Waffe in den Gang richtete.

Okay, meine Güte, wo ist der denn plötzlich hergekommen? Ich habe schon verstanden, dass Elias seinen Bruder durch das Implantat begleitet. Dass er es merken muss, wenn Caffee angegriffen wird, verstehe ich. Aber ich dachte, der sitzt bestimmt wie jeder gute Beobachter zuhause im Büro und legt die Füße hoch. Offenbar steht er aber nur ein paar Meter hinter Caffee. Das hat mich extrem verwundert. Ich meine, wie viel Zeit ist vergangen von dem Moment, in dem Caffee bemerkt, dass er angegriffen wird, bis er den Typen erledigt hat? Maximal fünfzehn Sekunden? Seltsam. Da würde ich mir eine Ausarbeitung wünschen. Wenn Elias wirklich immer direkt hinter der Tür lauert, würde ich das als Leserin gerne vorher wissen.

„Sie wollten mich eliminieren und mir die Tötung einer Abgeordneten aus Eifersucht anhängen. Sie war unsere Zielperson“, sagte Caffee trocken.

Ich kann den Plotaufhänger irgendwie nicht ganz glauben. Diese Leute sind also nicht in der Lage, ihre Zielperson unauffällig aus dem Weg zu räumen. Deshalb ermorden sie jemand anderen, der dann der Sündenbock sein soll? Und zwar schlauerweise, bevor die eigentliche Zielperson auf der Station ankommt. Das kommt mir nicht wie ein durchdachter Plan vor. Da es Vorausdeutungen gibt, nehme ich an, dass dies aber der Plan war. Offensichtlich ist Maylin nicht so schlau, wie sie wirkt. Wie gesagt, ich finde diese Auflösung ziemlich unglaubwürdig. Das erscheint doch wie etwas viel Gemauschel für ziemlich wenig Gewinn. Wieso zwei Leute töten, wenn einer reicht? Das geht für mich aus der Geschichte nicht hervor. Da dies aber das wesentliche Plotelement ist, versieht das für mich die gesamte Geschichte mit einem ziemlich bitteren Beigeschmack. Ich war voll dabei, aber das Ende hat mich sehr stutzig gemacht. Vielleicht findest Du eine bessere Erklärung für die zuvorigen Geschehnisse, die das Ganze glaubwürdiger machen. So wirkt es ein bisschen uninspiriert. Scheint so, als wolltest Du, dass Dein Protagonist angegriffen wird, aber wüsstest nicht genau, warum so etwas geschehen sollte.

Ich hoffe, Du kannst das Problem nachvollziehen. Du hast eine tolle Geschichte geschrieben, aber am Ende konnte ich die Erklärung, die Du für alle Geschehnisse lieferst, einfach nicht glauben. Das macht sehr vieles kaputt. Ist wie eine Fernsehserie, bei der ich empfehlen würde, das Ende nicht zu gucken, weil es bis zu einer bestimmten Stelle gut ist und dann plötzlich komisch wird.

Hoffentlich konnte ich Dir damit irgendwie weiterhelfen. Weiterhin hoffe ich, dass ich kein wesentliches Handlungselement übersehen habe... Vielleicht kannst Du mir ja auch damit helfen.

Viele Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo TeddyMaria,

danke für deinen sehr hilfreichen Kommentar.

Mit dem "dass" scheinst Du ein bisschen auf dem Kriegsfuß zu stehen

Ein bisschen ist wohl eher untertrieben. Objektsatz, Attributsatz, Relativpronomen, da komme ich nicht mit. Ich versuche es mit jenes und welches, das haut aber nicht so richtig hin. Die hätten es bei der Rechtschreibreform gerne abschaffen können.

Ihre Hände waren überzogen mit Narben.
Das klingt rätselhaft und ist schwer vorstellbar

Ist etwas unpräzise, sehe ich nun auch so.

Ihre Handrücken waren überzogen mit Brandarben

Ist besser, aber noch nicht perfekt.

„Der Gang ist sauber, komm raus“, tönte es hell aus dem Implantat.
Caffee riss die Tür auf und blickte auf seinen Bruder, der seine Waffe in den Gang richtete.

Okay, meine Güte, wo ist der denn plötzlich hergekommen? Ich habe schon verstanden, dass Elias seinen Bruder durch das Implantat begleitet. Dass er es merken muss, wenn Caffee angegriffen wird, verstehe ich. Aber ich dachte, der sitzt bestimmt wie jeder gute Beobachter zuhause im Büro und legt die Füße hoch.


Der erste Satz ist gut. Stimmt, das war unausgereift. Nun hat Caffee ein eigenes Team, das ihn schützt. Das habe ich noch ein wenig verdeutlicht.

Doch er sicherte sich insgeheim ab. Geriet Caffee in eine unsichere Situation, hatte er ein eigenes Team als Rückendeckung. Elias oder Doug würden stets in seiner Nähe sein. / Und sein eigenes Team verfolgte alles über das Implantat an seinem Handgelenk.

Ich wollte einfügen, dass das Implantat auch ein Peilsender ist, ließ sich aber nicht geschickt unterbringen. Ich hoffe, dass der nächste Leser vom Auftauchen von Elias nicht mehr so schockiert sein wird.

Ich kann den Plotaufhänger irgendwie nicht ganz glauben. Diese Leute sind also nicht in der Lage, ihre Zielperson unauffällig aus dem Weg zu räumen.

„Sie wollten mich eliminieren und mir die Tötung einer Abgeordneten aus Eifersucht anhängen. Sie war unsere Zielperson“, sagte Caffee trocken.

Du zweifelst an der Auflösung. Ich verstehe aber, was du meinst. Warum zwei Personen töten, das ist erstmal nicht schlüssig.

Ich habe inzwischen so einige Passagen geändert, u. a. diese: (Dreimal „hätte“, ändere ich später)

„Sie wollten mich zusammen mit der Zielperson eliminieren und ein Eifersuchtsdrama inzenieren“, sagte Caffee trocken. "Wir hätten sie auf ihr Zimmer gelockt und dieser Anthony hätte uns beide erledigt. Niemand würde Fragen nach Hintergründen stellen. Anthony dachte wohl, ich hätte es durchschaut."

In der Regel kamen die Aufträge über verschleierte Personen von Geheimdiensten. Sein Team würde einen Selbstmord ausführen, vermutlich an einer hochrangigen Person. Es würde Ermittlungen und öffentliche Spekulationen geben, aber niemand würde ihren Auftraggeber damit in Verbindung bringen können, selbst im Falle eines Scheiterns.

Ich beziehe mich hier auf den Fall „Barschel“. Der steht bis heute im Raum. Wenn ich einen Täter und ein Motiv präsentiere, kann ich solche Entwicklungen vermeiden. Es handelt sich hier ja um eine Abgeordnete. Jemand hatte entschieden, das es mit einem zweiten Toten effektiver ist.

Ich hoffe, das lindert den bitteren Beigeschmack. Ich bin aber nicht sicher, ob der Leser diese Zusammenhänge nachvollziehen kann. Ich finde, er sollte, aber …

Und dieses:

„Wer ist die Zielperson, Kleiner? Du weißt es, genau wie die.“ Er bewegte den Kopf unmerklich zur Seite. "Sollst du mich töten?"

Er provoziert Anthony gezielt und dieser entscheidet, das der ursprüngliche Plan nicht mehr auszuführen ist.
Was der Leser hier noch nicht weiß. Er nimmt an, wie Caffee, das Caffee die Zielperson ist. Im Rückblick hält Anthony es für besser, erstmal dieses Problem zu beseitigen.

„Anthony dachte wohl, ich hätte es durchschaut.“ Caffee wusste es selbst nicht und erfuhr es erst von Maylin. Mute ich dem Leser zu viel zu?

Liebe Maria, du hast mir wirklich sehr geholfen. Du hast recht, das die Geschichte am Schluss unlogisch wird. Ein paar Dinge fehlten, ein paar Andere waren nicht weit genug durchdacht.


Vielen Dank für deinen Kommentar.

Liebe Grüße

Rainer Hohn


Nachtrag

Ich habe noch einen gravierenden Fehler gefunden. An irgendeiner Stelle habe ich wohl Einiges durcheinandergeworfen.

Caffee fragt Maylin am Ende nach der Zielperson. Er dachte aber, er wäre es.

"Warum ich?" ... ... Caffee runzelte die Stirn. Er war gar nicht das Hauptziel. Jemand wollte nur einen plausiblen Abgang.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer Hohn,

Ich fange direkt mal an mit meinen Anmerkungen:

Und wenn er eines in den fünfunddreißig Jahren seines Leben gelernt hatte

Lebens

Der Anflug eines sanften Lächelns legte sich auf sein Gesicht und verschwand so plötzlich, wie er erschienen war.

Ich finde das hört sich seltsam an, denn eigentlich verschwindet ja das Lächeln und nicht der Anflug. Deshalb würde ich eher zu "wie es erschienen war." tendieren.

Maylin wandte den Kopf zur Seite. Sie registrierte, das sie weit abseits anderer Personen standen.

dass

Als man erkannte, das im tieferen Raum nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, überließ man sie ihrem Schicksal.

Was bedeutet das? Wie wird der Tiefraum eingegrenzt? Unsere Galaxie? Eine bestimmter Radius an Kilometern? Da würde ich mir mehr Informationen wünschen, denn das erweitert deine fiktive Welt um ein weiteres Stückchen - bedeutet: Der Leser kann noch besser eintauchen.

Die wirkliche Welt war nunmal hässlich. Caffee kannte das doppelte Gesicht des Menschen nur zu gut. Menschlichkeit war Futter für die Dummen und Armen. Wie wütende Hunde zerrten die Machtgruppen an jedem Knochen, den auch noch ein anderes Maul begehrte. Die Masse der Menschen war nichts weiter als ein entbehrlicher und ersetzbarer Faktor. Es waren schließlich mehr als genug von ihnen vorhanden. Nichts weiter als Blut, Knochen und Muskeln.

Gehts in diesem Abschnitt um die Menschen, die noch auf der Erde wohnen? Oder allgemein die Menschheit, die sich mittlerweile über viele Planeten verstreut zu haben scheint? DA fehlt mir etwas die Präzision.

Er empfand es als Bedrohung und als Bestätigung, das mehr im Gange war, als nur ihr Auftrag und das es möglicherweise gegen ihn gerichtet war.

dass

Er empfand es als Bedrohung und als Bestätigung, das mehr im Gange war, als nur ihr Auftrag und das es möglicherweise gegen ihn gerichtet war.

Verkneife dir diese Information lieber. Natürlich wird er dies in dieser Situation vermutlich ahnen, aber lasse den Leser am Besten selbst darüber nachdenken, anstatt ihm die Gefahr zu verraten. Der Leser, der dies ebenfalls ahnt, würde dann gespannt sein, ob sich seine Vermutung bestätigt. Der andere, der es nicht direkt ahnt, wird später davon überrascht werden. Beides wirkt sich positiv auf deinen Text aus.

Die stinkenden Schlachthöfe in den Wohnvierteln seiner Jugend, die erbarmungslose Prügel in den verrottenden Jugendstrafanstalten von Lalande und die beißend riechenden Entzündungen, welche die Bisse der Feuerfliegen dort mit sich brachten.

Was ist Lalande? Wenn es etwas ist, dass du in deiner fiktiven Welt selbst erfunden hast, musst du es erklären, wenn du es erwähnst. Ansonsten stehen Fragezeichen auf der Stirn des Lesers.

Caffee spürte, das sie log und ihn unter Druck setzten wollte.

dass

Er stocherte im Dunkeln, aber alles sprach dafür, das ihm bewusst Informationen vorenthalten wurden.

dass

Anthony wollte mit einem Arm seinen Hals umschlingen und hinter ihn kommen. Er hatte schon mehreren Menschen das Genick gebrochen. Caffee ebenfalls.

Hier schreibst du etwas missverständlich, denn ich habe es so verstanden, dass Antony auch Caffee das Genick gebrochen hat. Versuche das vielleicht anders zu Formulieren, z.B. so: "Anthony wollte mit einem Arm seinen Hals umschlingen und hinter ihn kommen. Genau wie Caffee, hatte er schon mehreren Menschen das Genick gebrochen.

Mit erhobener Waffe ging Caffee voran. Nachdem sie den Gang verlassen hatten und auf mehr Menschen trafen, hielten sie die Waffen unter ihrer Kleidung verborgen. In der Öffentlichkeit würde der Geheimdienst nicht viel riskieren, das wusste Caffee. Es gab immer noch Reste einer freien Presse und sie kontrollierten nur einen Teil der Abgeordneten, auch wenn sie praktisch alle für die wirklich Mächtigen überwachten. Trotzdem musterte Caffee jedes Gesicht, jede Bewegung, jeden Gegenstand. Doch auf dem Weg zu den Hangars trafen sie auf nichts Verdächtiges oder weiteren Widerstand. Am Dock ihres Schiffes trafen sie auf Doug und Aaron, der seinen gedämmten Kopfhörer abnahm und den Mund verzog.

Wenn ich nichts verpasst habe, dann spielt die Handlung auf einer ausgemusterten Raumstation. Das hier hört sich aber garnicht danach an. Du erwähntest Minenarbeiter, die diese Station immer noch als Zwischenstation oder Umschlagplatz nutzen. Die "Öffentlichkeit", wie du sie in den oben markierten Zeilen erwähnst, fühlt sich für mich aber anders an. Beschreibe die Umgebung und die Menschen darin präziser, damit der Leser nicht so verwirrt wird.

Caffee ging einfach los, er wollte eine Antwort. Er musste wissen, was in Zukunft noch auf ihn zukommen könnte. Mit einem Tritt rammte er die Tür auf und ging mit erhobenener Waffe in den Raum. Maylin saß mit einem Kopfhörer vor einem Empfänger. Sie blickte auf und schaute ihn düster an. Karl, mit gespreizten Beinen auf einem Sofa sitzend, schaute sofort zu Boden.
„Warum ich?“ fragte Caffee und musterte Maylin. „Ich habe nur wenige Sekunden. Du entscheidest dich für Leben oder Sterben.“
Maylin schluckte sichtbar.
„Die Abgeordnete Veronika van Vliet. Sie unterstützt den Widerstand hier draußen und trifft sich wahrscheinlich mit einem der Führer. Du hattest eine Affäre mit ihr als Personenschützer des Dienstes.“
Caffee runzelte die Stirn. Er war gar nicht das Hauptziel. Jemand wollte nur einen plausiblen Abgang. Er drehte sich zu Elias.
„Los.“
Mit erhobener Waffe ging Caffee voran. Nachdem sie den Gang verlassen hatten und auf mehr Menschen trafen, hielten sie die Waffen unter ihrer Kleidung verborgen. In der Öffentlichkeit würde der Geheimdienst nicht viel riskieren, das wusste Caffee. Es gab immer noch Reste einer freien Presse und sie kontrollierten nur einen Teil der Abgeordneten, auch wenn sie praktisch alle für die wirklich Mächtigen überwachten. Trotzdem musterte Caffee jedes Gesicht, jede Bewegung, jeden Gegenstand. Doch auf dem Weg zu den Hangars trafen sie auf nichts Verdächtiges oder weiteren Widerstand. Am Dock ihres Schiffes trafen sie auf Doug und Aaron, der seinen gedämmten Kopfhörer abnahm und den Mund verzog.
Als sie die Lichtgeschwindigkeit überschritten hatten, lehnte Caffee sich im Co-Pilotensitz zurück und schloss die Augen.
„Wir werden nicht verfolgt.“ Elias schaute von den Instrumenten zu ihm auf. „Was war los?“

Trotz kleiner Verwirrung, die ich ja oben schon angemerkt habe, empfand ich diese Zeilen als den stärksten Teil in deiner Geschichte. Musste mir irgendwie Han Solo vorstellen, der mit dem Millenium Falken aus einem Hanger des Todeststerns fliegt und in den Hyperraum flüchtet. So verbindet jeder etwas anderes damit, trotzdem vermittelst du in diesem Teil deiner Geschichte Atmosphäre, die ich vorher leider etwas vermisst habe.
Und damit komme ich dann auch zu meinem Fazit. Du kannst an sich gut schreiben und dein Sprachstil ist flüssig. Was mich etwas gestört hat, ist wie erwähnt die etwas fehlende Präzision. Denn eine fiktive Welt ist eben fiktiv, sie entstand in deinem Kopf. Der Leser muss also ganz gezielt mit bestimmten Informationen gefüttert werden, um sich diese Welt vorstellen zu können. Ein Indiz dafür, dass du dies nicht unbedingt geschafft hast, habe ich ebenfalls oben schon erwähnt. Denn wenn ich mir den Millenium Falken und den Todesstern vorstelle, während ich deine Geschichte lese, dann bedeutet das eben, dass du mir zu wenige Details über die Umgebung der Raumstation und dem Schiff von Caffee und Elias gegeben hast. Somit fülle ich diese Lücken mit dem, was ich bereits aus Filmen kenne und dem Grundthema zumindest ähnlich ist. Deine Geschichte ist aber eben nicht Star Wars, sondern ein kurzer Einblick in eine ganz andere Welt, die DU MIR auch so vermitteln musst.

In zwei anderen Dingen stimme ich Maria zu.
1) Ergänzend zu den "dass-Fehlern", die sie gefunden hatte, habe ich dir oben auch noch einige aufgezeigt. Die Anwendungsregeln sind einfach und leicht einzuprägen, du würdest wirklich gut daran tun dies auch zu machen, denn diese verflixten "dass-Fehler" können - so harmlos sie auch scheinen - einem Text in seiner Qualität ernsthaft schaden.
2) Das Auftauchen von Elias. Ich glaube ebenfalls, dass die Information über seine Anwesenheit etwas deutlicher angeteased werden sollte. Sonst wirkt es etwas konstruiert. Aber das ist allein deine Entscheidung.

Ansonsten hat mir deine Geschichte durchaus gut gefallen, vor allem das Zukunftsszenario von einer expandierenden Menschheit, die (so vermute ich) auf ihrem Heimatplaneten keine Zukunft mehr sieht.

So, das wars erstmal von mir. Ich hoffe ich konnte dir helfen.


Gruß


Dave

 

Hallo, Rainer Hohn

Also, ich habe die Änderungen jetzt nochmal gelesen.

Erstmal zu Deiner Frage:

Beginnst du erst ab hier zu zweifeln? Das würde mich interessieren, damit ich das Problem genauer eingrenzen kann.

Die Antwort lautet - glücklicherweise: Ja. ;) Da ich mich selbst nicht als jemanden verstehe, der immer vor einer Story sitzt und die ganze Zeit nach dem Warum fragt, begannen meine Zweifel erst, als ich gemerkt habe, dass dies die wirklich echte Erklärung für die Geschehnisse ist. Solange ich einfach nur keine Ahnung hatte, war es okay. Dass Caffee irgendwie ein Mordopfer werden könnte, kann ich akzeptieren. Ich fand die Erklärung nur ziemlich schwach.

Jetzt ist es besser. Jetzt präsentiert Maylin einen wirklichen Plan. Ein kleines bisschen stört es mich zwar immer noch, weil alles, was in Deiner Geschichte geschieht, vom Protagonisten überhaupt nicht beeinflusst wird. Er rettet sich selbst, aber er ist nicht Schuld daran, dass er in diese Lage gekommen ist. Das raubt der Geschichte ein wenig die Kraft. Aber ich würde sagen, das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, und mich würde es auch nicht stören, wenn es jetzt so bleibt. Aber vielleicht denkst Du nochmal drüber nach. Generell ist es ja immer schöner, wenn ein Protagonist sich selbst in Schwierigkeiten bringt und da dann wieder raus muss, als wenn er nur der Spielstein anderer Leute ist - was ich aber als wesentliches Plotelement akzeptieren kann.

Das Team stört mich immer noch. Mit wie viel Abstand schleichen Doug und Elias denn hinter Caffee her? Wie stark sind sie bewaffnet? Warum fallen sie niemandem auf? Sie müssten doch sehr kurz nach ihm das Schiff verlassen, und danach lassen sie sich auch noch zusammen sehen. Müsste nicht jeder, der schonmal mit Caffee gearbeitet hat, wissen, dass er ein solches Team hat, so unvorsichtig, wie die sich am Ende aufführen? Ist es mit diesem Wissen nicht ziemlich blöd, ausgerechnet ihn als Sündenbock auszusuchen? Das Schlimmste daran ist meiner Meinung nach, dass dieses Team überhaupt nicht gebraucht wird. Die Tür öffnen und den Flur clearen, das würde Caffee doch sicher alleine hinbekommen. Das Schiff fliegen, okay... Aber da könnte ja auch jemand auf ihn warten. Mit dem Bruder fand ich es fast erträglicher, weil es okay ist, dass Geschwister zusammen durchs Leben gehen. Es könnte dem Charakter Tiefe geben. Aber so ist es für mich lediglich ein völlig sinnloser Schnörkel im Plot, der genauso gut weggelassen werden könnte. Und Schnörkel, die man weglassen kann, muss man meiner Meinung nach auch weglassen.

Tut mir leid, wenn das hart klingt. Ich bin ein Fan des Genres, und ich mag das Setting Deiner Geschichte - vielleicht habe ich deshalb auch praktisch kein Problem damit, mir die Umgebung vorzustellen, wie Dave es geschildert hatte. ;) Ich freue mich auch, dass Du Veränderungsvorschläge so schnell umsetzt, aber diese Änderung gefällt mir nicht. Das Team ist einfach nicht plausibel. Wieso setzt Du Elias nicht einen Piloten ins Schiff, der ihm auch den schnellsten Weg zu Maylins Appartement sagen kann (mit seinen Hackerskills, oder so)? Das wäre nicht so überflüssig und könnte ganz cool sein, wenn Du Caffee noch in einer vertrauensvollen Beziehung zeigst.

Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo Rainer Hohn,

Caffee folgte ihr durch die geöffnete Tür mit der bronzebeschlagenen Zwölf und erblickte Grisnam.

„Du lässt wohl keinen Auft ..." Caffee spürte einen starken Schmerz im Rücken. Sein Blick wurde schwammig und er musste sich abstüzen. Mit letzter Kraft sah er einen vierten Mann auf ihn zukommen. "Auftrag erledigt", hörte er noch.

Grisman schleppte Caffee in das Appartment und bereite und so weiter ...

Damit möchte ich nur sagen, dass du einen Riesenaufwand mit allen Gefahren der Aufdeckung machst, was eigentlich ganz einfach gelöst werden kann. Es gibt da sehr viele Möglichkeiten. Warum treffen sie sich nicht einfach im Appartment, da kann man Caffee noch viel einfacher ohne Aufsehen ausschalten.

"Wir hätten sie auf ihr Zimmer gelockt und dieser Anthony hätte uns beide erledigt.

Da hattest du die Idee ja auch.

„Die Abgeordnete Veronika van Vliet. Sie unterstützt den Widerstand hier draußen und trifft sich wahrscheinlich mit einem der Führer.

Und wie hätten sie die in das Zimmer gelockt? Das ist zwar nicht Teil der Geschichte, aber schlussendlich haben wir eine Abgeordnete die den Widerstand unterstützt. Sie wird wohl auf der Hut sein und vermutlich auch nicht ganz unbewacht herum laufen.

„Der Gang ist sauber, komm raus“, tönte es hell aus dem Implantat.
Caffee riss die Tür auf und blickte auf seinen Bruder Elias, der seine Waffe in den Gang richtete. Einige Schritte entfernt lagen zwei unbekannte Männer in einer Blutlache.

Ne, sorry, das ist zu billig und das kriegst du auch besser hin. Die Szene ist wie ein schlechter Actionfilm, wo der Held alle abschiesst und man sich fragt, wie dämlich und unfähig eigentlich seine Gegenspieler sind. Ab hier passiert auch nichts mehr in deiner Geschichte. Keine feindliche Teams wie vorher beschrieben, problemlose Rückkehr zum Raumschiff :sleep: .

Einer hielt noch eine Automatik in der Hand. Caffee griff nach der Waffe, die Elias ihm reichte, ohne den Blick vom Ende des Ganges zu nehmen und entsicherte sie.

Ist das nun die erwähnte Automatik oder eine andere?

Sein Blick wanderte von einem Auge zum Anderen seines Bruders.

Tönt komisch und macht man glaub auch nicht. Mindestens ich kann mir das nicht so richtig vorstellen.

****

Ein paar Anmerkungen zu Caffee.

Der Wille nach mehr. Und wenn er eines in den fünfunddreißig Jahren seines Leben gelernt hatte, dann, dass man es nur mit Disziplin und Ausdauer zu einer gehobenen Lebensqualität und adäquaten Erfüllung seiner Bedürfnisse und Wünsche bringt. Und mit Skrupellosigkeit.

Hier hab ich das Gefühl, dass du einen selbstdisziplinierten Auftragkiller beschreibst, der sich unter Kontrolle hat.

Caffee konnte kaum atmen in einem lautlosen Raum. Musste er über Nacht bleiben, betrank er sich, weil er seinen eigenen Atem hörte und in der Stille nicht einschlafen konnte. Seine Gedanken kreisten dann darum, dass jede seiner Regungen mitgehört, aufgezeichnet und zur Auswertung übergeben wurde.

Sich vollsaufen lassen passt für mich nicht zu jemanden, der professionell ist. Dieser Einschub passt auch meiner Einschätzung nach nicht zum Absatz und wirkt ein bisschen verloren. Ich verstehe den auch so, dass er in früheren Einsätzen sich in der entsprechenden Situation betrank.

Aber diese Blöße konnte er sich seinen Partnern gegenüber nicht leisten. Er redete sich ein, dass es ja nur während eines Auftrags war.

Ist mir nun nicht ganz klar. Möchte er sich in diesen Situation betrinken, oder diesmal nicht wenn er über Nacht bleiben muss. Wir er nun nur während des Auftrages überwacht, oder immer? Wie machen der Auftraggeber und sein Team das eigentlich?

Im privaten Bereich würde er jeden töten, der so in seine Intimsphäre eindrang.

Nix professionell, tönt eher nach einem Halbstarken, der noch seinen Träumen nachrennt.

Nur Zentimeter von Maylin entfernt nahm er einen verstörenden Geruch bei ihr wahr, der Unbehagen in ihm ausbreitete. Es hatte Zeiten gegeben, die er nur allzu gern in seinem Gedächtnis begrub, die sich aber ohne Unterlass an die Oberfläche zurückwühlten, um zu brennen wie alte Narben. Die stinkenden Schlachthöfe in den Wohnvierteln seiner Jugend, die erbarmungslose Prügel in den verrottenden Jugendstrafanstalten von Lalande und die beißend riechenden Entzündungen, welche die Bisse der Feuerfliegen dort mit sich brachten.

Würde ich vorher erwähnen, wo es um seinen Wille nach mehr geht. Maylin muss ja ein ganz schreckliches Parfüm haben.

Sie wandte sich ab und sein Blick fiel auf ihr knackiges Hinterteil. Es verwirrte ihn stets ein wenig, denn im Grunde genommen fand er Maylin abstoßend.

Ist ihm das nun zum ersten Mal passiert, oder vorher bei anderen Aufträgen auch schon?


****

Sonstiges:

Ich war noch nie am Ende der Welt“, raunte er trocken und hätte sich dafür auf die Zunge beißen können. Er wollte garantiert kein persönliches Gespräch mit dieser frostigen Frau beginnen.

Was willst du damit sagen? Warum ist dies hier das Ende der Welt?

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, das im tieferen Raum nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, ...

Was meinst du mit Tiefraumstation und tieferen Raum. Die Handlung spielt auf dieser Station?

... überließ man sie ihrem Schicksal. Sie dient als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“

Schicksal tönt so nach Verlassen. Aber sie wurde ja anscheinend umfunktioniert und weiterhin benützt.

Wenn man Karl Grisnam weglässt, dann hat das überhaupt keine Auswirkungen in deiner Geschichte.

****

Viele Punkte und Fragen von mir, aber das ist bitte nicht als persönliche Kritik zu verstehen. Ich hab deine Geschichte gerne gelesen und freue mich, dass wieder mehr SF veröffentlicht wird. Hoffe, dass meine Punkte dich weiterbringen.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo Dave A,

danke fürs Kritisieren.

Der Anflug eines sanften Lächelns legte sich auf sein Gesicht und verschwand so plötzlich, wie er erschienen war.

Stimmt. Der Anflug ist gestrichen, denn „wie es erschienen war“ macht es auch nicht besser.

Die Anwendungsregeln sind einfach und leicht einzuprägen, du würdest wirklich gut daran tun dies auch zu machen, denn diese verflixten "dass-Fehler" können

Inzwischen ist mir das auch klar. Ich habe es zu lange ignoriert. Das häuft sich doch ganz schön. Ich bin aber auch überrascht. Ich dachte bis jetzt, dass es nur für doppeltes das nach einem Komma gilt.Und irgendwie ist es ungewohnt, so viele dass zu sehen/schreiben.

Als man erkannte, dass im tieferen Raum nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, /Was bedeutet das?

Das bedeuted hinter der Tiefraumstation (aus Richtung Besiedlungsraum). Ich finde es eigentlich verständlich, habe es aber geändert, weil zweimal die Worte tief und raum vorkommen.

Die wirkliche Welt war nunmal hässlich. Caffee kannte das doppelte Gesicht des Menschen nur zu gut. Menschlichkeit war Futter für die Dummen und Armen. Wie wütende Hunde zerrten die Machtgruppen an jedem Knochen, den auch noch ein anderes Maul begehrte. Die Masse der Menschen war nichts weiter als ein entbehrlicher und ersetzbarer Faktor. Es waren schließlich mehr als genug von ihnen vorhanden. Nichts weiter als Blut, Knochen und Muskeln.

Gehts in diesem Abschnitt um die Menschen, die noch auf der Erde wohnen? Oder allgemein die Menschheit, die sich mittlerweile über viele Planeten verstreut zu haben scheint? DA fehlt mir etwas die Präzision.


Es geht hier um die menschliche Moral und die brutale Welt unter der Oberfläche. Kishon schrieb: die wirkliche Welt findet hinter verschlossenen Türen statt.

Er empfand es als Bedrohung und als Bestätigung, das mehr im Gange war, als nur ihr Auftrag und das es möglicherweise gegen ihn gerichtet war.
Verkneife dir diese Information lieber

Ich denke auch, das sagt schon der andere Teil aus.

die erbarmungslose Prügel in den verrottenden Jugendstrafanstalten von Lalande / Was ist Lalande?

Auf Lalande, ein anderer Planet. Ich habe „auf Lalande Prime“ draus gemacht.

Er hatte schon mehreren Menschen das Genick gebrochen. Caffee ebenfalls.
Hier schreibst du etwas missverständlich, denn ich habe es so verstanden, dass Antony auch Caffee das Genick gebrochen hat.

Korrigiert.

Wenn ich nichts verpasst habe, dann spielt die Handlung auf einer ausgemusterten Raumstation

Aufgegeben von Konzernen oder der Regierung. Mal sehen, ob ich das ausbaue.

Beschreibe die Umgebung und die Menschen darin präziser, damit der Leser nicht so verwirrt wird.

Sie kommen nun in „belebtere Bereiche der Station.“ Die Menschen zu beschreiben, die sie passieren, halte ich für vom Thema wegführend. Sie durchqueren den Bereich ja nur.

dann bedeutet das eben, dass du mir zu wenige Details über die Umgebung der Raumstation und dem Schiff von Caffee und Elias gegeben hast

Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Caffees Schiff ist nicht relevant. Die Umgebung der Raumstation, innen, da kann man durchaus noch ein paar Sätze einfließen lassen, sehe ich auch so. Die Geschichte könnte genauso gut im Londoner Hilton spielen, ich erschaffe keine Welt, die ich beschreiben möchte, sondern eine Handlung, die die Geschichte vorantreibt. Ausschweifende Beschreibungen vom Umfeld würden mE das Tempo herausnehmen. Die Beschreibungen beschäftigen sich hier mit einer moralisch verkommenen Welt.

Vielen Dank für deinen Kommentar. Er war sehr hifreich. Ich werde über deine letzten Anregungen sicher noch weiter nachdenken. Vielleicht könnte es die Geschichte verbessern.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo TeddyMaria,

das klingt nicht hart, nur ehrlich. Und es ist was dran.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich dir in einigen wesentlichen Punkten recht geben. Das Team ist überflüssig und kompliziert die Story nur. Der Gedanke war, ich gehe zu einem Drogendeal und postiere einen Scharfschützen, der im Notfall eingreift. In diese Geschichte passt es aber nicht so richtig rein. Es ist zu umständlich.
Entstanden ist das Ganze, weil ich vorausgesetzt habe, das Caffee keine Waffe bei sich trägt. Das könnte ich ändern, damit wäre das Team überflüssig.

Danke fürs Schonungslose. Ich will ja lernen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hi Rainer Hohn,

danke fürs Kritisieren.

Immer gern. :schiel:

Inzwischen ist mir das auch klar. Ich habe es zu lange ignoriert. Das häuft sich doch ganz schön. Ich bin aber auch überrascht. Ich dachte bis jetzt, dass es nur für doppeltes das nach einem Komma gilt.Und irgendwie ist es ungewohnt, so viele dass zu sehen/schreiben.

Ja, so hat jeder irgendwo im Sprachgebrauch seine Probleme. Aber das wirst du schnell ausgebügelt bekommen.

Das bedeuted hinter der Tiefraumstation (aus Richtung Besiedlungsraum). Ich finde es eigentlich verständlich, habe es aber geändert, weil zweimal die Worte tief und raum vorkommen.

Keine Sorge, das war auch verständlich, ich hatte nur das Bedürfnis, etwas mehr über diesen Tiefraum zu erfahren. Denn ich als Leser habe ja keinerlei Vorstellung davon, welche Entfernungen die Menschen in deiner Geschichte bereits überwunden haben. Ich fände es schön eine bestimmte Anzahl an Lichtjahren z.B. genannt zu bekommen, damit ich mir die Dimensionen des Besiedlungsraumes und die Entfernungen vorstellen kann.

Die Geschichte könnte genauso gut im Londoner Hilton spielen, ich erschaffe keine Welt, die ich beschreiben möchte, sondern eine Handlung, die die Geschichte vorantreibt. Ausschweifende Beschreibungen vom Umfeld würden mE das Tempo herausnehmen.

Richtig. Deine Geschichte könnte genauso gut im Hilton spielen. Das tut sie aber nicht. Denn es ist ein Sciencefiction-Szenario, das meiner Ansicht nach davon lebt, durch Bilder beschrieben zu werden. Ansonsten ist es nichts besonderes. Die Einstreuung von Details über die Umgebung drosselt vielleicht das Tempo deiner Handlung, weckt aber dafür Interesse und stillt den aufkommenden Wissensdurst des Lesers. Natürlich ist es deine Sache. Ich wollte nur meine Meinung abgeben, gefallen hat mir deine Geschichte trotzdem.


Gruß


Dave

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dave A,

grundsätzlich gebe ich dir schon recht und ich schrieb es ja auch. Einige Details des Sets schaffen Atmosphäre. Es sind auch einige vorhanden, die Panoramascheibe mit dem Gasriesen, der Flur mit den weissen Türen. Und so groß ist das Setting ja auch nicht. Trotzdem habe ich mir deine Kritik zu Herzen genommen und erkannt, es darf etwas mehr sein.
Ich habe bei solchen Einwänden immer das Gefühl, ich müsste den ganzen Raum beschreiben, aber es reicht eigentlich hier und da etwas Eingestreutes. Und es muss passen. Den Tisch zu beschreiben, an dem Anthony sitzt, fände ich ausschweifend. Und man muss auch bedenken, es hängt von der Länge der Geschichte ab. In einem Roman hat man dafür sicher mehr Raum. Einen ganzen Kosmos zu erschaffen ist dieser Geschichte nicht möglich.
Ich bearbeite die Geschichte gerade in meine Textprogramm und werde sie in den nächsten Tagen hochladen. Hier gibt es ein paar Infos über die Transithalle mit staubigem Boden und Fußabdrücken. Ich merke, das es die Geschichte bereichert, man darf aber nie ausser acht lassen, das die Handlung die Geschichte macht und nicht zu viele Beschreibungen. Die Handlung muss zügig weitergehen. Das Team von Caffee fällt übrigens weg, hat das Ganze zu kompliziert gemacht. Er wird nun einen Geheimdienstler töten und ein längeres Gespräch mit Maylin führen, in dem ich die notwendigen Informationen unterbringen werde.
Das ist ja das schöne am Forum. In der Regel setze ich einen Text ein, von dem ich denke, das ist es jetzt. Nach den ersten Kommentaren merke ich dann, es ist der übliche (halbe) Käse, den ich so produziere. Aber durch das Feedback kann ich dann noch eine hübsche Geschichte draus machen. Allein würden mir die Schwächen nicht auffallen. Ich hoffe, irgendwann habe ich das mal hinter mir.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kroko,

du hast da, glaube ich, etwas übersehen. Caffee sollte zusammen mit der Abgeordneten erschossen werden. Ein Schuss in seinen Kopf, einen in den Kopf der Abgeordneten, mit dem richtigen Eintrittswinkel für eine Selbsttötung, dann die Waffe in ihre Hand drücken, nochmal in die Wand schießen, wegen der Schmauchspuren und wir haben ein Eifersuchtsdrama. Aber das ist nicht Teil der Geschichte.
Und ein Riesenaufwand ist es auch nicht. Aufwendig ist es, wenn man jemanden betäuben muss, zum Beispiel mit etwas in einem Getränk, ihm dann hinterher mit einem Schlauch durch die Nase einen tödlichen Cocktail einflößt und ihn dann in eine Badewanne setzt.

Caffee hätte in den zwei Stunden eigentlich nichts herausfinden können. Hat aber ein derart feines Empfinden, das er es doch tat, hieran hat Grisnam einen Anteil.

„Der Gang ist sauber, komm raus“, tönte es hell aus dem Implantat. / Ne, sorry, das ist zu billig und das kriegst du auch besser hin.

Da hast du definitiv recht. Das Team ist inzwischen weg, also in meinem Textprogramm, wird komplett überholt. Caffee machts nun allein, tötet noch einen Geheimdienstler und hat ein längeres Gespräch mit Maylin und Grisnam, das die Geschichte klärt. Wird dir besser gefallen. Auch noch ein bißchen was für die Atmosphäre kommt dazu.

Sein Blick wanderte von einem Auge zum Anderen seines Bruders.

Probier es aus, du kannst immer nur eine Stelle fixieren. Schauspieler machen es, ich auch gelegentlich. Du schaust deinem Gegenüber in ein Auge oder auf die Stirn oder dieses.

Sich vollsaufen lassen passt für mich nicht zu jemanden, der professionell ist.

Das ist richtig. Ist falsch dargestellt. Es soll ihm helfen einzuschlafen, trotz widriger Bedingungen.

Im privaten Bereich würde er jeden töten, der so in seine Intimsphäre eindrang.
Nix professionell, tönt eher nach einem Halbstarken, der noch seinen Träumen nachrennt.

Dann bist du wohl noch nie abgehört worden. Versuche, es dir vorzustellen, vielleicht beim Sex, dass jemand Fremdes zuhört.

Sie wandte sich ab und sein Blick fiel auf ihr knackiges Hinterteil. Es verwirrte ihn stets ein wenig, denn im Grunde genommen fand er Maylin abstoßend.
Ist ihm das nun zum ersten Mal passiert, oder vorher bei anderen Aufträgen auch schon?

Sagt das doch hoffentlich aus. Das Ding muss wirklich knackig sein.

Was willst du damit sagen? Warum ist dies hier das Ende der Welt?

Tiefraumstation? Okay, typischer SF-Begriff.

Was meinst du mit Tiefraumstation und tieferen Raum. Die Handlung spielt auf dieser Station?

Kroko, :-), er hat durch die Panoramascheibe der Raumstation geschaut.

Schicksal tönt so nach Verlassen. Aber sie wurde ja anscheinend umfunktioniert und weiterhin benützt.

Das habe ich inzwischen verbessert. Also auf meinem PC. Kommt wohl in den nächsten Tagen.

Persönlich genommen habe ich bisher nur einen Kommentar und der war es auch.

Vielen Dank fürs Kommentieren. Ich freue mich über jede Schwäche, der bei meiner Arbeitsweise aufgedeckt wird.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo TeddyMaria,

ich habe hoffentlich den bitteren Beigeschmack entfernt und kann dich als SF-Fan nun ein wenig mehr begeistern. Ich bastel aber nach und nach immer noch ein wenig dran rum.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo, Rainer Hohn

Ich habe nochmal draufgeschaut. Diesmal auch etwas detaillierter auf die Kleinigkeiten.

Du weißt, dass unsere Auftraggeber keine Fehler tolerieren.
und sie sich nicht einmal mehr daran erinnerten, dass sie jemals solche Träume hatten.

Hier haben sich noch ein paar vertraute Fehler eingeschlichen.

Auch das einschlafen fiel ihm schwer,

"das Einschlafen"

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf. Sie dient noch als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“

Das fand ich schon immer seltsam. Da Du diesmal wirklich die gesamten Dialogqualitäten gestrichen hast, ist es mir sehr stark aufgefallen: Wer redet denn bitte so? Präteritum, total erklärend? Komplett gekünstelt!

prunkte hier der pure Luxus.

Ist "prunkte" wirklich ein Verb? Ich glaube, es gibt dazu ein Nomen oder ein Adjektiv. Ansonsten heißt es "protzte", aber ich glaube nicht, dass Luxus das tun kann. Andere Leute können mit Luxus protzen.

Wie wütende Hunde zerrten die Machtgruppen an jedem Knochen, den auch noch ein anderes Maul begehrte.

Dieser Satz ist furchtbar. "Machtgruppen"? Du meinst mächtige Gruppierungen. Zusammen klingt es total bescheuert. Außerdem würde ich den Nebensatz weglassen. An einem Knochen muss keiner zerren, wenn niemand anderes dran zieht, also ist das überflüssig kompliziert.

Er empfand es als Bedrohung und als Bestätigung, dass mehr im Gange war, als nur ihr Auftrag.

Kein Komma vor "als". Aber hier ist das "Dass" richtig. ;)

Er musste seine Automatik nach unten richten, was ihm den Bruchteil einer Sekunde kostete.

"ihn"

„Warum ich?“ fragte Caffee und musterte Maylin.
„Was willst du jetzt tun, mich aus Rachsucht eliminieren?“ fragte Maylin.

Hier fehlt ein Komma nach dem Anführungszeichen.

Das letzte Gespräch mit Maylin sieht so aus, als hättest Du es sehr schnell heruntergeschrieben. Da fehlen sämtliche Absätze, was das Lesen extrem erschwert. Bitte nachbessern.

Ansonsten hätte ich jetzt erstmal nichts mehr anzumerken - kommt vielleicht ja noch. ;) Ohne das Team gefällt es mir schon deutlich besser, und die Auflösung der Geschichte läuft mit Maylin auch viel schöner.

Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass Du auch einen größeren Fokus auf die Umgebungsbeschreibung gelegt hast. Ich hatte das zwar ursprünglich nicht vermisst, aber nun ist es wirklich sehr schön geworden. Gefällt mir.

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo Rainer Hohn,

du hast da, glaube ich, etwas übersehen. Caffee sollte zusammen mit der Abgeordneten erschossen werden. Ein Schuss in seinen Kopf, einen in den Kopf der Abgeordneten, mit dem richtigen Eintrittswinkel für eine Selbsttötung, dann die Waffe in ihre Hand drücken, nochmal in die Wand schießen, wegen der Schmauchspuren und wir haben ein Eifersuchtsdrama.

Das Caffee sterben soll war zum Glück klar erdeutlich im Text ;).
Und ein Riesenaufwand ist es auch nicht. Aufwendig ist es, wenn man jemanden betäuben muss, zum Beispiel mit etwas in einem Getränk, ihm dann hinterher mit einem Schlauch durch die Nase einen tödlichen Cocktail einflößt und ihn dann in eine Badewanne setzt.

Es geht nicht um Aufwand, sondern um Risikominimierung. Caffee hatte so viele Gelegenheiten zu merken, dass etwas nicht stimmt.

Caffee hätte in den zwei Stunden eigentlich nichts herausfinden können. Hat aber ein derart feines Empfinden, das er es doch tat, hieran hat Grisnam einen Anteil.

Das seh ich nicht so. Grismans Verhalten ... naja, vielleicht kann das Caffee mit seiner Erfahrung feststellen, aber ein normaler Leser, für den ist Grisman eine neue Person.

Aber als Anthony als ungeplanter vierter Mann auftaucht, da muss man einfach die Falle sehen. Das war ziemlich offensichtlich.

Probier es aus, du kannst immer nur eine Stelle fixieren. Schauspieler machen es, ich auch gelegentlich. Du schaust deinem Gegenüber in ein Auge oder auf die Stirn oder dieses.

Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen :schiel:. Und finde es schräg, dass er seinem Bruder von einem Auge zum anderen Auge guckt.

Dann bist du wohl noch nie abgehört worden. Versuche, es dir vorzustellen, vielleicht beim Sex, dass jemand Fremdes zuhört.

Ich hab dies anders gemeint. In der heutigen Zeit wo wir einerseits uns freiwillig überwachen lassen (Facebook, Whatsapp, fast alle Apps [Ortungsfunktion, Mikrofon ...], Smartphone, Cortana, Siri und intelligenten persönlichen Assistenten (wie Amazon Echo etc), Fitnessbänder und vielem mehr) und unfreiwillig überwachen lassen (Überwachungskameras etc) und wir uns schon stark daran gewöhnt haben (manche wissen es einfach nicht), da sollte es für Caffee eigentlich eine Normalität sein.

Tiefraumstation? Okay, typischer SF-Begriff.

:susp: Deep space im Englischen ja, aber im deutschen Gebrauch ist mir dieser Begriff so noch nicht begegnet. Für mich tönt es ehrlich gesagt komisch. Aber den Begriff gibt es tatsächlich hab ich gerade gelernt.

Kroko, :-), er hat durch die Panoramascheibe der Raumstation geschaut.

Das hab ich schon kapiert :D. Inzwischen ist es schon so abgeändert, dass mein Punkt nicht mehr da steht. Dafür aber was Neues.

Hinter der Sicherheitsscheibe brodelte Chipee. Obwohl fünftausend Kilometer entfernt, füllte der Gasgigant doch das gesamte Blickfeld.

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf.

Hochschwerkraftgeborene, wahrscheinlich von Coxa oder Koro IV, nur wenige Lichtjahre entfernt.


Wenn ich das richtig lese, dann hat die Menscheit also den Überlichtgeschwindigkeitsantrieb entwickelt. Was ist den mit nichts Verwertbares ausserhalb des Besiedlungsraumes gemeint? Es gibt in der Galaxie zwar eine lebensfreundliche Umgebung, aber dahinter kann man noch genügend Rohstoffe abbauen lassen.

Vielen Dank fürs Kommentieren. Ich freue mich über jede Schwäche, der bei meiner Arbeitsweise aufgedeckt wird.

:thumbsup: Freue mich schon auf deine nächste Geschichte :).

Beste Grüße
Kroko

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo TeddyMaria,

danke fürs erneute Reinschauen.

Das letzte Gespräch mit Maylin sieht so aus, als hättest Du es sehr schnell heruntergeschrieben. Da fehlen sämtliche Absätze, was das Lesen extrem erschwert.

Ich hatte ein Problem mit dem Schreibprogramm, das beim Zeilenumbruch häufig eine Zeile übersprang. Ich habe es im Textprogramm zwar hinbekommen, aber das wirkte sich noch auf das Abspeichern aus. Habe ich nicht überprüft.Gut, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast. Sah ja fürchterlich aus.

Die dass waren im Text noch vorhanden und ich hatte sie noch nicht gefunden. Inzwischen achte ich darauf und es klappt auch ganz gut, auch wenn ich mir nicht immer sicher bin.

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf. Sie dient noch als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“

Da habe ich etwas aus einem Uralt-Text aufgearbeitet. Aber du hast recht. Vom Zusammenhang passt das da vielleicht nicht so recht hin. Werde ich noch mal drangehen.

Er, sie, es prunkte. Durch prunkvolles Aussehen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, laut Duden. Sollte richtig sein.

Wie wütende Hunde zerrten die Machtgruppen an jedem Knochen, den auch noch ein anderes Maul begehrte.
Dieser Satz ist furchtbar. "Machtgruppen"? Du meinst mächtige Gruppierungen. Zusammen klingt es total bescheuert. Außerdem würde ich den Nebensatz weglassen. An einem Knochen muss keiner zerren, wenn niemand anderes dran zieht

Über Machtgruppen muss ich nachdenken. Ich finde es eigentlich passend, aber es geht vielleicht besser.
„Den auch noch ein anderes Maul begehrte“ sollte eigentlich ein beiderseitiges Zerren ausdrücken. Auch ein alter Satz, den ich unbedingt verwenden wollte. Denke ich drüber nach, aber finde ich im Moment akzeptabel.

Es ist interessant, zu hören, dass du den Text mit ein paar mehr Beschreibungen besser findest. Es scheint für die Gesamtatmosphäre von höherer Bedeutung zu sein, als ich bisher annahm. Das werde ich in Zukunft berücksichtigen. Auch Kroko oder Dave A hat das ja angemerkt.

Und nun gibt es für Kroko auch eine Bestimmung für Grisnam. Er wird als Druckmittel gekillt:D.

Zu Chaosfahrt: Kommentare können natürlich auch schon mal daneben gehen oder vage sein:shy:. Hier: fühlte sich schutzlos. Das ist mE deshalb nicht richtig, weil „Sie fühlte sich ohne Weste ungeschützt“ treffender ist. Schutzlos ist sie ja nicht, sie kann kämpfen.

Ich habe das Gefühl, du triffst den Charakter der Frau nicht richtig. Sie wirkt sehr ängstlich. Sie würde als Kämpferin doch anders denken. Sind bei den anderen Personen Waffen zu entdecken? Welche Körperkraft haben sie? Wie schnell können sie sich bewegen? Beobachtet sie jemand, ohne das es auffallen soll? Ich muss aber erst noch ein bißchen mehr vom Text lesen. So langsam finde ich interessant, was bei einer Belauerungssituation ausschlaggebend ist. Ich glaube, wenn man sich belauert, muss man ansatzweise wissen, was zu befürchten ist. Müssen ja nicht alle Zusammenhänge sein.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

Hallo Kroko,

Probier es aus, du kannst immer nur eine Stelle fixieren. Schauspieler machen es, ich auch gelegentlich. Du schaust deinem Gegenüber in ein Auge oder auf die Stirn oder dieses.
Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen. Und finde es schräg, dass er seinem Bruder von einem Auge zum anderen Auge guckt.

Ich finde inzwischen auch, das es irgendwie eine schräge Vorstellung ist oder zumindest schlecht rübergebracht. Es kommt raus. Upps, ich habe gerade gemerkt, Elias gibt es gar nicht mehr. Habe eine etwas andere Story eingesetzt.

In der heutigen Zeit wo wir einerseits uns freiwillig überwachen lassen

Verstehe ich nun besser. Das sind aber meist passive Systeme und berühren nicht die Intimsphäre. Man wird nicht dabei beobachtet, wie man sich auszieht und wäscht. (Ich glaube, bei Lidl war das mal im Umkleidezimmer) In einem Film ist Gene Hackman ein Abhörspezialist, der selbst abgehört wird und seine Wohnung komplett zerlegt, inklusive Fußleisten etc. Aber du scheinst ja keine Probleme damit zu haben, wenn die Nachbarn mal vorbeikommen und euch beim Sex zuschauen. :D

Was ist den mit nichts Verwertbares ausserhalb des Besiedlungsraumes gemeint?

Keine Rohstoffe, die es nicht in Mengen gibt und keine besiedelbaren Planeten in Reichweite. Ich kann das dem Leser nicht vorkauen, dann wird es Infodumping.

Danke für deine Kommentare.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo, Rainer Hohn

Ich habe nochmal über die Machtgruppen und ihre Knochen nachgedacht.

Über Machtgruppen muss ich nachdenken. Ich finde es eigentlich passend, aber es geht vielleicht besser.
„Den auch noch ein anderes Maul begehrte“ sollte eigentlich ein beiderseitiges Zerren ausdrücken. Auch ein alter Satz, den ich unbedingt verwenden wollte. Denke ich drüber nach, aber finde ich im Moment akzeptabel.

Dass man mal einen Satz hat, an dem man hängt, den andere aber abscheulich finden, kenne ich. Allerdings finde ich diesen Satz wirklich abscheulich. "Machtgruppen" klingt unbeholfen, und das mit dem anderen Maul macht den Satz unnötig kompliziert. Da die Machtgruppen (seufz) ja schon im Plural sind und "zerren" bereits zeigt, dass der Knochen nicht einfach unbeachtet auf dem Boden rumliegt, ist das doch eigentlich klar. Mein Problem bei diesem Satz war v.a., dass ich mich erst fragen musste, was zur Hölle denn Machtgruppen sind (das ist schon arg komprimiert dargestellt von Dir), und dann auch noch den unnötig komplizierten Satz aufdröseln musste. D.h., der kognitive Aufwand, den ich habe, um diesen Satz zu verstehen, steht in keinem Verhältnis zu seiner Länge. Zumal Du damit ja ein Bild malen willst, das bestenfalls sofort im Kopf erscheint, also leicht zugänglich sein muss.

Aber es gibt vielleicht auch andere Möglichkeiten. Was hältst Du z.B. von:
"Wie eine Meute wütender Hunde rangen die Mächtigen des Sonnensystems (?) um jeden Knochen."

Bestimmt fällt Dir etwas ein. Da das Bild sehr geläufig ist, glaube ich, dass Du auf Nebensätze verzichten können solltest.

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo Rainer Hohn,

meiner Meinung nach hat sich Deine Geschichte massiv verbessert :thumbsup:. Die Handlungen und Details sind nun weitgehend in sich stimmig. Auch Deine Dialoge fand ich gut.

Als letzter kleiner Punkt, der mich vorhin schon gestört hab, aber ich fand die Stelle nicht mehr.

Menschlich waren sie sich nie nähergekommen. Darauf legte auch keiner von ihnen wert. Sie waren Arbeitskollegen, die einander respektierten.

Sie waren Profis. Nach Beendigung eines Auftrages ging man vielleicht noch gemeinsam Essen oder betrank sich und dann trennten sich ihre Wege wieder.

Ein gemeinsames Essen nach dem Auftrag erscheint mir nicht glaubwürdig, für Profis. Unter Umständen sucht das ganze Polizeidepartement die Personen und die sitzen in einer Kneipe und feiern sich. Ich würde den Satz einfach rausnehmen. Desweiteren, warum sollten sie eigentlich miteinander Essen gehen? Schlussendlich legt keiner Wert, wer der andere ist. Es stellt eher ein Risiko dar, wenn man zuviel über den anderen weiss, alleine schon sein Gesicht kennt.

Gerne gelesen :).

Beste Grüße
Kroko

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kroko,

du hast recht. Eigentlich sollten sie den Ort ihrer Aktivität schnell wieder verlassen, das macht Sinn. Es wurde nun "Nach Beendigung eines Auftrages trennten sich ihre Wege wieder" daraus. Gesucht werden sie eher nicht, sie arrangieren Selbstmorde und Unfälle, ohne Spuren zu hinterlassen. Es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Danke fürs Kommentieren.

Liebe Grüße

Rainer Hohn


Hallo TeddyMaria,

Machtgruppen ist vielleicht etwas vage in den Raum gestellt, da denke ich noch drüber nach. Aber betrachten wir unsere jetzige Welt, haben wir die Russen, die Chinesen, die Amerikaner, Machtgruppen, die um Resourcen und Einflussgebiete kämpfen. Das sollte der Leser assoziieren können. Den Zusammenhang in der ganzen Passage könnte ich aber noch verbessern.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer Hohn,

ich werde es heute nicht ganz schaffen, fange aber schon mal an ...

In uns tobt ein Sturm.
Wie ich finde, ein guter erster Satz.

Ein nicht zu bändigendes Ungetüm, das fortwährend etwas erwartet, fordert, sich krümmt und windet und der Seele keine Ruhe schenkt. Der Wille nach mehr. Und wenn er eines in den fünfunddreißig Jahren seines Lebens gelernt hatte, dann, dass man es nur mit Disziplin und Ausdauer zu einer gehobenen Lebensqualität und adäquaten Erfüllung seiner Bedürfnisse und Wünsche bringt.
Auch was dann folgt, finde ich gut.

Aber ...
Da ist dir die Perspektive abhanden gekommen.
Du sprichst vom Sturm, beschreibst ihn echt gut.
Und dann ist er fünfunddreißig Jahre alt, also der Sturm. :D :confused:

Ein sanftes Lächelns legte sich
Lächeln

Dunkle Augen, dunkle Haare, gleichmäßige Züge
ihre dunklen Augen
Wieso haben sie beide dunkle Augen? Ist es (bei der Chinesin) wichtig?

aber sehr wache Augen blitzten
Generell scheinst du gerne über Augen zu schreiben. ;)

bewegte sich auf ihn zu. Ihre Handrücken waren überzogen mit Brandarben. Sie blieb vor ihm stehen. Für einen Augenblick ruhten ihre dunklen Augen auf seinem Gesicht.
"Ihre Handrücken waren überzogen mit Brandarben", also die eingeschobene, weitere Beschreibung, wirkt hier etwas verloren, es stört m.E. den Lesefluss.

„Hallo Abe“.
Punkt innerhalb der wörtlichen Rede.

Die Arbeit mit ihr war bislang immer zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Menschlich waren sie sich nie nähergekommen.
Das war so und so, und dies so und so. Finde ich nicht gut. :sleep:
Lass dir doch Zeit mit der Beschreibung der Charaktere. So wirkt es hingeschmissen.
Vielleicht erinnert er sich in dem Augenblick zurück an eine erfolgreiche Mission mit ihr, wie er versucht hatte, sie anzubaggern oder warum er es nicht tun würde usw. Da geht viel Potenzial verloren.

aber sie waren wie gewöhnlich nicht zu entdecken. In der Regel kamen die Aufträge
Erstens Wiederholungen, zweitens könntest du da bestimmt bessere Begriffe finden, auf jeden Fall für "in der Regel". Fehlt nur noch, dass du es abgekürzt hättest (i.d.R.) :D

„Du bist spät dran. Wir dachten schon, du würdest nicht kommen.“ Sie schaute ihn ohne Regung an. „Warum muss das bei dir immer so spät werden? Du weißt, dass unsere Auftraggeber keine Fehler tolerieren.“
Wer spricht da? Sie? Oder ist das "Sie schaute ihn ohne Regung an:" nur versehentlich zwischen die Sätze geraten?

„Deine Instruktionen und die virtuelle Station waren detailliert, ich bin bestens vorbereitet.“ Nur die totale Überwachung empfand Caffee in manchen Momenten als unangnehm.
Sagt er das? Also hat die Chinesin Instruktionen gegeben? ich hatte das anderes herum erwartet.

Ihr Auftraggeber überwachte das komplette Team. Alle Räume, in denen er sich voraussichtlich aufhalten würde, hatten sie verwanzt und in der Regel auch mit Kameras versehen. Allein, in einem stillen Raum, hörte er seinen eigenen Atem, was ihn daran erinnerte, dass jede seiner Regungen mitgehört, aufgezeichnet und zur Auswertung übergeben wurde. Auch das Einschlafen fiel ihm schwer, was er schon mal mit ein wenig Alkohol kompensierte. Aber diese Blöße der Schwäche konnte er sich seinen Partnern gegenüber nicht leisten.
Ich finde, es wird viel zu viel über Auftrag, Überwachen, Aufzeichnungen, Auswertungen usw. geschrieben.
Zum einen langweilt es mich als Leser, weil ich mir auch so vorstellen kann, was gemeint ist, ohne alle möglichen, damit zusammenhängenden Begriffe um die Ohren gehauen zu bekommen, zum anderen könnte es mal langsam in der Geschichte los gehen(!)

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf. Sie dient noch als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“
Mööp! Infodump par excellence

eine Gruppe von gedrungenen, stämmigen Männern. Hochschwerkraftgeborene, wahrscheinlich von Coxa oder Koro IV, nur wenige Lichtjahre entfernt. Caffee konnte sie riechen. Eine seltsame Mischung aus Schweiß, Diesel, Knoblauch und Fisch.
Eine gute Beschreibung. Völlig ausreichend, dass man sich ein Bild von denen machen kann.
Vielleicht bekommst du die Beschreibung der Chinesin auch so knackig und an einem Stück so hin. :Pfeif:

Das traurige Strandgut des Aufbruchs, dachte er. Mit dem verkümmerten Traum, reicher zu werden als in der kühnsten Phantasie. Mit jedem Jahr war ihr Traumbild blasser geworden.
Woher weiß er denn von den Träumen der Hochschwerkraftgeborenen?

So, leider muss ich aus Zeitgründen hier abbrechen, wollte dir aber schon mal erstes Futter geben.
Vielleicht kannst du damit ja schon mal was anfangen.

Viele Grüße und einen schönen Abend noch,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

Du sprichst vom Sturm, beschreibst ihn echt gut.
Und dann ist er fünfunddreißig Jahre alt, also der Sturm.

Upps, auf sowas muss man wirklich ständig achten, sonst schleicht es sich gnadenlos ein.

Ein sanftes Lächelns legte sich
Lächeln

Ursprünglich hatte ich mal „Anflug eines Lächelns“, da haute aber der Satzzusammenhang nicht hin. Ich differenziere hier, dass es mehrere Abstufungen von Lächeln gibt. Denke ich noch mal drüber nach, weil „sanft“ mir auch nicht so richtig gefällt.

Wieso haben sie beide dunkle Augen? Ist es (bei der Chinesin) wichtig?

Wäre im Prinzp nicht wichtig. Auch fünf Leute in einem Raum können alle dunkle Augen haben. Aber die Wiederholung stört. Habe ich bei der Chinesin gestrichen.

"Ihre Handrücken waren überzogen mit Brandarben", also die eingeschobene, weitere Beschreibung, wirkt hier etwas verloren, es stört m.E. den Lesefluss.

Habe ich Anfangs auch so empfunden. Aber es ist nur ein Teil einer Personenbeschreibung. Ich bin mir nicht sicher, ob das persönliches Empfinden ist. Aber die Beschreibung von Maylin scheint mir auch etwas lang geraten zu sein, weshalb ich über eine Kürzung nachdenke.

Die Arbeit mit ihr war bislang immer zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Menschlich waren sie sich nie nähergekommen.

Das war so und so, und dies so und so. Finde ich nicht gut.
Lass dir doch Zeit mit der Beschreibung der Charaktere. So wirkt es hingeschmissen.
Vielleicht erinnert er sich in dem Augenblick zurück an eine erfolgreiche Mission mit ihr, wie er versucht hatte, sie anzubaggern oder warum er es nicht tun würde usw.


Es steht im Bezug zum Satz davor und zeigt das Verhältnis unter Profikillern. Hier etwas Persönliches anzureißen ist einerseits das Selbe, andererseits passt es für mich stilistisch nicht. Ob etwas als Infodump aufgenommen wird, liegt oft nur an der Formulierung, die ich überprüfe und evtl bearbeite.
Was Infodump angeht, bin ich mir inzwischen auch nicht mehr im Klaren. Längere Passagen sollte man sicher vermeiden. Doch der Leser schaut nicht so penibel hin wie ein Autor. Für ihn sind es zusätzliche Informationen, die das Gesamtbild mitprägen. Und es sind auch nur zwei Sätze. Ich beschäftige mich aber sicher weiterhin mit dem Thema.

aber sie waren wie gewöhnlich nicht zu entdecken. In der Regel kamen die Aufträge
Erstens Wiederholungen, zweitens könntest du da bestimmt bessere Begriffe finden, auf jeden Fall für "in der Regel". Fehlt nur noch, dass du es abgekürzt hättest (i.d.R.)

In der Regel ist tatsächlich grausig. Das ist wie Verwaltungsdeutsch und wirkt auch schon fast wie i.d.R.

„Du bist spät dran. Wir dachten schon, du würdest nicht kommen.“ Sie schaute ihn ohne Regung an. „Warum muss das bei dir immer so spät werden? Du weißt, dass unsere Auftraggeber keine Fehler tolerieren.“
Wer spricht da? Sie? Oder ist das "Sie schaute ihn ohne Regung an:" nur versehentlich zwischen die Sätze geraten?

Maylin spricht, deshalb der nachgefügte Satz. Ein „sagte Maylin“ habe ich mir verkniffen. Solche Anfügungen versuche ich zu vermeiden. Ich werde „sie“ in Maylin ändern.

„Deine Instruktionen und die virtuelle Station waren detailliert, ich bin bestens vorbereitet.“ Nur die totale Überwachung empfand Caffee in manchen Momenten als unangnehm.
Sagt er das? Also hat die Chinesin Instruktionen gegeben? ich hatte das anderes herum erwartet.

Der Absatz davor handelt von Caffee, deshalb nahm ich an, es ist klar, dass er spricht. Ich werde die gesamte Passage aber noch mal überprüfen. Logisch erscheint mir alles richtig, aber du kommentierst das ja nicht aus Jux und Dollerei. Sollte mir zu denken geben.

Ihr Auftraggeber überwachte das komplette Team. Alle Räume, in denen er sich voraussichtlich aufhalten würde, hatten sie verwanzt und in der Regel auch mit Kameras versehen. Allein, in einem stillen Raum, hörte er seinen eigenen Atem, was ihn daran erinnerte, dass jede seiner Regungen mitgehört, aufgezeichnet und zur Auswertung übergeben wurde. Auch das Einschlafen fiel ihm schwer, was er schon mal mit ein wenig Alkohol kompensierte. Aber diese Blöße der Schwäche konnte er sich seinen Partnern gegenüber nicht leisten.

Hier habe ich, ungerne, gekürzt. Die Geschichte bezieht sich genaugenommen auf unsere Realität und ich möchte den Umfang der Kriminalität und Asozialität darstellen. Wenn man jemanden überwacht, dann verwanzt man seine Wohnung, sein Auto, seinen Arbeitsplatz, die Wohnung der Eltern etc. Es gibt einen Menschenrechtsanwalt, der seit 30 Jahren vom VS überwacht wurde und immer noch wird. Er hatte Einsicht in seine Akte eingeklagt, die er bekam, zwei Drittel davon geschwärzt. Die Argumentation des VS ist, man wolle die Quellen nicht preisgeben. Eine solche Quelle kann auch das komplette, illegale und menschenverachtende, Abhören sein.

„Die Tiefraumstation ist ein Relikt aus den Anfangszeiten der Expansion. Als man erkannte, dass ausserhalb des Besiedlungsraumes nichts Verwertbares mehr zu entdecken war, gaben die Konzerne sie auf. Sie dient noch als Knotenpunkt für die Minenarbeiter von den umliegenden Monden.“
Mööp! Infodump par excellence

Ist eigentlich nicht als Info gedacht, sondern als Reaktion auf Caffees Aussage. Was das für eine Station ist, ist für den Leser nicht wichtig. Aber hier könnte ich mich auf Infodump weiter oben beziehen, es dient dem Aufbau eines Bildes für den Leser.

Das traurige Strandgut des Aufbruchs, dachte er. Mit dem verkümmerten Traum, reicher zu werden als in der kühnsten Phantasie. Mit jedem Jahr war ihr Traumbild blasser geworden.
Woher weiß er denn von den Träumen der Hochschwerkraftgeborenen?

Da liegt ein Bezugsfehler von mir. Gemeint sind die Minenarbeiter oder die Menschen allgemein. Sie arbeiten sich zu Tode und vergessen, dass sie einmal Träume hatten.

Das waren ein paar interessante Anregungen zum Nachdenken.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom