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Der Angriff

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28.05.2001
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Der Angriff

Der Angriff

Als die Invasion der Erde begann, lag Henry in seinem Liegestuhl und trank eine eisgekühlte Zironenlimonade. Er hatte die Rinder auf die Ostweide getrieben und genoss die angenehme Müdigkeit des Feierabends. Der Angriff traf ihn völlig unvorbereitet...

* * *

“Gehen jetzt auf Unterlichtgeschwindigkeit.”, meldete Plack, der 1.Offizier
General Juck kratzte sich gelangweilt an einer seiner Genitalien, als das Schlachtschiff “Tock von Schmock” aus dem Hyper- in den Normalraum zurückkehrte.
“Zieh hoch!”, brüllte Guck, der Navigationsoffizier.
Lenck, der Steuermann wich dem Saturn gerade noch aus, raste jedoch mitten durch einen seiner äußeren Ringe, was einige Lichter veranlasste, hektisch, rot und bedrohlich zu blinken. Doch die “Tock von Schmock” war das beste Schiff, das die Föderation von Schlack jemals gebaut hatte. Sein phantasiegetriebener Zeck-Antrieb schaffte 48 Nuck pro Schnack, also etwa 12 Lichtjahre pro Stunde. Bewaffnet war es mit den neuesten Zack-Geschützen und sogar einer Plock-Kanone!
Die Demonstration dieser gewaltigen Feuerkraft sollte die Erdenbewohner überzeugen, ihren Planeten freiwillig zu übergeben. Andernfalls...
General Juck lächelte.
Seit vielen Jahren schon störten die von der Erde ausgesandten Radiowellen sein Volk. Sie beeinträchtigten zwar nicht den Funkverkehr, doch sie verursachten den Schlackianern heftige Kopfschmerzen. Sein Befehl lautete, die Erde zu versklaven oder zu zerstören – egal – Hauptsache, die Quelle dieser Radiowellen, die völlig sinnlose Bilder und Laute transportierten, würde eliminiert. Schlackianer sind von Natur aus ein kriegslustiges Volk. Doch wenn Sie jemals einem Schlackianer mit Migräne begegnen, sollten Sie sich in Acht nehmen...

Die Schäden waren unbedeutend, und so setzte Navigationsoffizier Guck einen Kurs, der sie in den Marsschatten brachte. Sicherlich stellten die menschlichen Waffen keine Herausforderung dar, doch der Vorteil eines Überraschungsangriffs sollte nie ungenutzt bleiben.
Der General zog sich in seine Gemächer zurück, wo Schleck, Fuck und Sauck, seine Konkubinen, ihn schon freudig erwarteten.

Plack, der 1. Offizier, rief ihn am nächsten Morgen über das Intercom: “Mein General, wir erreichen den Mars in 1.2 Nick!”
“Ich komme!”, grunzte der General schwer atmend, “Danach begebe ich mich zur Brücke.”

0.8 Nick später erschien er dort. Seine Gehörmembranen zitterten und leuchteten immer noch purpur, doch die Mannschaft verkniff sich die Witze vorerst. Mit General Juck war nicht zu spaßen.
Der Mars füllte den Brückenbildschirm. Die “Tock von Schmock” umrundete den roten Planeten und beschleunigte noch einmal auf 2 Nanonuck/Schnack. Kurz vor dem Mond trat Steuermann Lenck in die Eisen. “Frontalangriff!”, rief der General, und das mächtige Schlachtschiff stürzte sich in die Erdatmosphäre. Juck, der größte Feldherr von Schlack, suchte sich einen Kontinent aus und befahl den Angriff im Tiefflug.

Sie rasten über eine Ebene hinweg, als die Sensoren das Gebäude erfassten. Plack fuhr die Schilde hoch. Erstaunlicherweise feuerte niemand auf sie. Wahrscheinlich wollten sie kapitulieren. Ein unblutiges Ende schmeckte General Juck zwar nicht, doch angesichts dieses riesigen Gebäudes, das wohl das Hauptquartier der Erdlinge sein musste, war eine diplomatische Lösung vielleicht gar nicht so unklug: “Suchen sie einen Landeplatz! Die Bodentruppen sollen sich bereit halten.”
Als die “Tock von Schmock” landete, bebte der Boden unter ihr.
“Feuer!”, brüllte der General und die Zack-Geschütze rotzten ihre tödlichen Partikelstrahlen hinaus in die fremde Welt.

Sie waren in einen Hinterhalt geraten!

* * *

“Autsch!”
Henry klatschte sich auf den Unterarm. Sofort spürte er einen schmerzhaften Stich in seiner Handfläche. Instinktiv schleuderte er den Inhalt derselben auf den Dielenboden seiner Veranda und zertrat ihn mit dem Absatz seines Stiefels. Komisches Insekt!
Die Stiche brannten ganz schön. Besser, er tat Jod drauf.

Doch zuerst würde er den friedlichen Sonnenuntergang genießen.

 

Na ja, ein Wechsel von originellen und primitiven Einfällen, der in einer gelungenen Pointe gipfelt.
Durchaus lesenswert.

 

Geile Geschichte!
Warum haben die bis jetzt so wenig gelesen?

General Juck kratzte sich gelangweilt an einer seiner Genitalien

Wieviel Genetalien hat er den?


Der General zog sich in seine Gemächer zurück, wo Schleck, Fuck und Sauck, seine Konkubinen, ihn schon freudig erwarteten

Warum heisst der Dritte nicht Suck, sondern Sauck.

Na gut, das war das Wesentliche.

Die Geschichte ließ sich nur etwas komisch, weil so viele "Fremdwörter" darin vorkamen.

Eine sehr gelungene Geschichte!

Mfg: Uffmucker :)

 

Ich wollte verschiedene Vokale. Deshalb. Ansonsten ist das eine der typischen in Bierlaune hingehunzten storys, so nach dem Motto: Ich bau mal 'ne dicke Tüte und schreib 'ne Kurzgeschichte. Die Pointe ist im Prinzip auch ein alter Hut, aber das hat mich nicht groß gekümmert, hehehe.

 

Nicht schlecht die Geschichte, nur eine kleine Anmerkung.

Schlackianer sind von Natur aus ein kriegslustiges Volk. Doch wenn Sie jemals einem Schlackianer mit Migräne begegnen, sollten Sie sich in Acht nehmen...
Warum denn "Doch"? Wo ist denn da der Widerspruch?

 

@Drumsmasher
Da dir Alpha nicht geantwortet hat, kann ja ich es mal versuchen.
Also (hüstelräusper), dieses "doch" ist eine Steigerung. Von Natur aus sind die Schlackiander kriegslustig, DOCH wenn sie Kopfschmerzen haben, sind sie (z.B.) mordsmässig explosiv und kämperisch. Okay?
Gruss
Zauberli

 

Der witz bleibt hier etwas auf der Strecke, wenn überhaupt, dann sorgen einzig und allein die Namen für den versprochenen Humor. Wenigstens ist es in einem guten, lockeren Stil geschrieben, so daß es sich immerhin noch zum sinnlosen Zeitvertreib eignet, offensichtlich ganz im Sinne des Autors ;)

 

Also, teilweise schon etwas "gebraucht"... Aber durchaus cool. Und es mag vielleicht was über meinen Humor aussagen, aber den Satz

“Ich komme!”, grunzte der General schwer atmend, “Danach begebe ich mich zur Brücke.”
fand ich nach einer Moment-Muss-Erst-Mal-Raffen-Sekunde echt super-scharf.

VlG Mee

 

Hallo Alpha,

tja - nicht nur Autoren, auch Raumschiffe können phantasiegetrieben sein. Eine prima Idee, verglichen mit dem üblichen HiTec. Überhaupt ist es schön, `mal eine humorvolle SF- Geschichte zu lesen. Natürlich bin ich da nach meinem `Jeff Watson` auch etwas voreingenommen.
Bei versklaven oder zerstören wäre vielleicht ein krasserer Gegensatz besser (zu Stepptänzern ausbilden oder zerstören...).

Tschüß... Woltochinon

 

Die Pointe ist wirklich ein alter Hut. Die Geschichte auch. Gibts sogar schon als Kurzfilm. So vor 5 Jahren gesehn. Dich scheints nich zu jucken. Dann solls mir auch egal sein. :p

 

Ich weiß nicht, warum, aber die Geschichte bringt mich zum Lachen. Die Fremdwörter sind übertrieben viele und alle einsilbig, das ist auch irgendwie komisch. Und es ist alles so übertrieben unrealistisch, daß man schon wieder lachen muß.

 

schön geschrieben, finde ich. die auswahl der namen und technischen Begriffe gefällt mir. Die Schlusspointe ist im Prinzip super, aber wer "Per Anhalter durch die Galaxis" gelesen hat, der weiß schon ziemlich schnell, was kommen wird. Da gibt's nämlich auch so einen Angriff auf die Erde. Ich glaube, da endet der in einem Haufen Hundescheiße oder so.
"Ich komme!" ... "Und dann begebe ich mich auf die Brücke" ist natürlich voll platt, aber über so was kann ich trotzdem immer lachen.

 

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