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Dauergeil und Vollgesaut
Diana tänzelte nervös auf ihren Zehenspitzen. Sie war nicht wirklich nervös – eher ruhelos. Ungeduldig. Dreißig Sekunden stand sie schon vor Stefans Tür. Warum machte dieser Depp nicht auf? Endlich öffnete sich die Tür. Diana schmiss sich Stefan an den Hals. „Hallo Süßer“, sagte sie und kicherte. Stefans Zimmer war nicht besonders groß, vielleicht etwas mehr als zehn Quadratmeter, aber solange Platz für das Bett da war reichte das ja auch, dachte Diana und setzte sich auf die Bettkante. „Ich komm gleich wieder“ sagte Stefan und ging aus dem Zimmer auf den Flur des Studentenwohnheims. Diana hob ihren Kopf, lauschte bis Stefans Schritte ganz am Ende des Flurs angekommen waren, dort wo die Gemeinschaftsküche war und sprang auf. Zuerst schaute sie unters Bett, aber da lagen nur die üblichen Sachen – und das Kondom dass sie letzte Woche aus Jux aufgeblasen und durch den Raum fliegen gelassen hatte. Stefan war aber bei Weitem nicht so begeistert gewesen wie Diana. Er hatte nackt auf dem Bett gelegen, Diana kniete neben ihm und eigentlich hätte sie etwas ganz anderes mit dem Kondom machen sollen.
„Was ist es bloß?!“ flüsterte Diana und öffnete leise den Schrank in der Ecke des Zimmers. Eigentlich kannte sie Stefan ja noch gar nicht so lange. Und eigentlich sollte sie seine Privatsphäre respektieren. Aber eigentlich war Diana auch von Natur aus ganz furchtbar neugierig. Sie war so gespannt. Ob er ihr mit diesem Tuch die Augen verbinden wollte? Um dann mit seinen Fingerspitzen über ihren Handrücken zu streichen? Dann über ihre Arme, dann über ihre Schultern dann über ihre – Diana lief es kalt den Rücken herunter. Heiß und kalt. Oder vielleicht wollte er sie ja auch fesseln, mit dem Strick aus dem Wergzeugkasten, den Diana gerade aus dem Regal hervorkramte. Nur ganz sanft fesseln, sie hatte ja schließlich nicht vor sich zu wehren. Stefan hatte ihr am Telefon etwas Spezielles versprochen. Etwas Ungewöhnliches. Und Unanständiges. Aber als sich Diana so im Zimmer umblickte, konnte sie beim besten Willen nichts Besonderes sehen. Zumindest nichts, was sonst nicht auch da war. Vielleicht war die Überraschung ja auch in der Küche, wo Stefan jetzt lautstark herumwerkte. Frisches Obst. Auf Dianas zierlichem Körper verteilt. Als Vorspeise. Und Diana war dann der Hauptgang. Orangenscheiben auf ihren Brüsten. Eine Weintraube in ihrem Nabel. Erdbeeren auf ihrem Schoß. Diana merkte dass sie feucht war. Und noch immer ungeduldig und furchtbar gespannt. Resignierend ließ sie sich auf das Bett fallen und strich sich ihre rotblonde Locken aus dem Gesicht. Stefan kam. Endlich. Diana grinste ihn an. Stefan lächelte zurück. „Du lässt mich ja ganz schön lange warten!“. „Tut mir echt Leid Diana, aber ich musste die Sachen noch wegräumen. Weißt Du, ich hab schon zweimal Ärger bekommen deshalb …“. Diana schaute genervt an die Zimmerdecke. „Ich bin ja jetzt auch fertig“. „Na hoffentlich!“. Diana grinste wieder. „Und jetzt?“ fragte sie übertrieben naiv. „Ich weiß nicht...“ sagte Stefan etwas verlegen. „Aber ich hab hier was...“. „Was denn?“. „Ich hab Dir doch erzählt dass ich gern was ausprobieren möchte…“. „Na dann probier doch mal?“ – Diana schob ihr blaues Sommerkleid ein Stückchen nach oben und lachte. „Ok!“ sagte Stefan. Hastig ging er zum Schreibtisch und nahm die Fernbedienung in die Hand. Diana schaute etwas irritiert - Fernsehen? Stefan kramte in seinem Rucksack. „Guck mal was ich gefunden hab!“ rief Diana, zog mit großem Geschick ihren BH unter ihrem Kleid aus und warf damit nach Stefan. Der schwarze BH flog in die Ecke, denn Stefan war voll damit beschäftigt, eine DVD in den DVD-Player zu schieben. „Ist das ein Porno?“ fragte Diana scherzhaft. Stefan sagte nichts. Er drückte ein paar Tasten auf der Fernbedienung und setzte sich neben Diana. Schließlich erschien in großen weißen flimmernden Buchstaben der Filmtitel „Dauergeil und Vollgesaut“ auf dem Fernsehschirm. Diana schaute ungläubig. „Gott, das ist ja wirklich ein Porno“ platzte es aus ihr heraus. Offenbar bestand die Handlung des Films darin, dass zwei nackte Frauen auf dem Boden einer Diskothek herumrobbten, während ein Haufen nackter Männer mit Masken um sie herumstanden und ihre milchig-klebrige Männlichkeit auf ihnen verteilten. Stefan hatte inzwischen den Arm um Dianas Taille gelegt. Diana wusste nicht ob sie lachen sollte. Der Film war so lächerlich. Und sie hatte gerade erst zweieinhalb Minuten der nicht sehr abwechslungsreichen Handlung gesehen. Was wohl in den folgenden zwei Stunden Laufzeit noch Tolles passieren würde? Diana verzichtete auf die Beantwortung dieser Frage. Sie kannte Stefan noch gar nicht so lange. Sie ging. Stefan lief ihr auf dem Flur hinterher. „Diana, jetzt wart doch mal!“. Auch als ihr auffiel, dass sie ihren BH nicht anhatte, weil dieser noch in der Ecke von Stefans Zimmer lag wartete sie nicht. „Dauergeil und Vollgesaut?!“ fluchte Diana leise. Was für ein Idiot.