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Das Wolkenmädchen

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19.02.2006
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Das Wolkenmädchen

- Meinem Wolkenmädchen gewidmet


Der Wunschlandwächter hatte den Jungen schon von Weitem beobachtet. Er sah, wie der Bursche durch die Wüste stolperte und kaum größer wurde, je näher er kam.
Als Wächter der Grenze musste der Wolfsmensch jedem, der die Wüste bezwang, einen Wunsch erfüllen. Er ahnte, dass dieses Ritual mit dem Jüngling besonders spaßig sein würde. Er rieb sich die Klauen und rückte die Schale kalten Wassers zurecht; daneben drapierte er saftige Früchte auf einem Teller. Als der Junge heran war, trat der Wolfsmensch aus dem Schatten des Felsens, der die Grenze zur Wunschwelt bildete. Der Junge atmete schwer und seine Stimme war so dünn wie er selbst. »Ich bin auf der Suche nach dem Wolkenmädchen.«
»Wir sind alle auf der Suche nach etwas«, beschied ihm der Wächter und lächelte.
»Hast du das Wolkenmädchen gesehen?«
»Weißt du denn nicht, wo du bist?«
Der Junge sah sich um, als nähme er seine Umgebung erst jetzt wahr. »Ich bin der Spur des Wolkenmädchens gefolgt«, sagte er anstatt einer Antwort.
»Dein Mädchen flieht vor dir?«
»Nein«, der Junge schüttelte den Kopf. »Es weiß gar nicht, dass es mich gibt.«
»Jeder, der die Wüste durchquert, ist auf der Flucht«, sagte der Wolfsmensch.
»Ich fliehe nicht, ich bin auf der Suche«, stellte der Junge richtig.
»Der Suchende flieht erst recht«, behauptete der Wächter. »Du zum Beispiel, mein dürrer Freund, du suchst etwas, weil du meinst, ohne es nicht glücklich zu sein. Ist es nicht so? Also fliehst du vor der Unzufriedenheit.«
Der Junge dachte über die Worte nach. »Das mag stimmen«, gab er zu. »Ohne das Wolkenmädchen kann ich nicht glücklich sein. Ich muss es finden.«
Der Wolfsmensch grinste. »Da hast du Glück - es ist hier vorbeigekommen.«
Die Augen des Jungen leuchteten auf, die Erschöpfung fiel von ihm ab.
»Du hast sie knapp verpasst.« Der Wächter schnalzte bedauernd mit der Zunge.
»Dann muss ich sofort los! Ich danke dir vielmals.«
»Moment, Moment.« Der Wolfsmensch machte eine beschwichtigende Geste. »Weißt du denn nicht, dass ich der Grenzwächter bin und du an mir vorbei musst, wenn du ins Wunschland möchtest?«
»Nein«, gestand der Junge. »Das wusste ich nicht.«
»Dann ist heute wirklich dein Glückstag; denn wenn ich auch niemanden die Grenze passieren lassen darf, der mich nicht bezwingt, so muss ich dir dennoch einen Wunsch erfüllen, weil du es bis zu mir geschafft hast.«
Der Wächter verzog das Gesicht zu einem wölfischen Grinsen und legte dem Jungen einen Arm um die Schulter. »Aber wie siehst du überhaupt aus? Willst du so deinem Mädchen gegenübertreten? Halb verhungert, durstig und dreckig? Sieh, ich habe frisches Wasser gegen den Durst und um dich zu waschen. Und diese köstlichen Früchte werden dich erquicken.«
Der Junge wollte nach den Speisen greifen, doch der Wolfsmensch hielt ihn zurück. »Du musst mich schon darum bitten!«
»Entschuldige meine Manieren.« Er lächelte, wie nur die Unschuld der Jugend lächeln kann, und fragte: »Dürfte ich bitte von deinem Wasser und den Speisen kosten?«
»Dein Wunsch sei dir gewährt.«
Der Junge aß von den Früchten und trank von dem Wasser und wusch sich den Staub aus dem Gesicht. Gestärkt stand er auf. »Ich danke dir für alles, aber nun muss ich gehen.«
»Ich wünsche dir Glück«, sagte der Wolfsmensch, machte aber keine Anstalten, den Weg freizugeben. »Entschuldige«, sagte der Junge - ihm war anzusehen, wie unangenehm es ihm war, abermals seine Manieren vergessen zu haben. »Würdest du mich bitte vorbeilassen.«
»Nein.«
Das Lächeln fiel aus dem Gesicht des Jungen. »Aber ich muss doch das Wolkenmädchen finden.«
»Und dabei wünsche ich dir viel Glück. Aber ich kann dich nicht passieren lassen.«
»Wie ... meinst du das?«
»Nur die, deren Wünsche wahrhaftig sind, erhalten Einlass ins Wunschland.«
»Aber mein Wunsch ist wahrhaftig!«, begehrte er auf. »Niemals habe ich mir etwas sehnlicher gewünscht!«
»Wäre das der Fall, hättest du den Wunsch genutzt, um an mir vorbeizukommen.«
»Du hast mich ausgetrickst!«
Der Wolfsmensch gab ein kehliges Kichern von sich. »Da hast du recht. Betrachte es als Prüfung.« Übergangslos wurde er ernst. »Und du hast sie nicht bestanden.«
»Gibt es noch einen anderen Weg ins Wunschland?«
»Nein.«
»Der Weg führt nur an dir vorbei?«
»Ich fürchte ja.«
»Dann tut es mir leid ...«
Mit diesen Worten sprang er den Wolfsmenschen an. Der Wächter pflückte ihn lachend aus der Luft und schleuderte ihn zurück in die Wüste. Der Junge schüttelte sich. Abermals rannte er auf den Wächter zu, täuschte einen Sprung an und wollte ihm durch die Beine schlüpfen.
Er wurde gepackt und fand sich rücklings in einem Sandhaufen wieder. Der Junge schaffte noch drei Anläufe, bis ihm vor Erschöpfung die Sicht verschwamm.
»Wie ...«, keuchte er außer Atem, »wie ... hat es das Wolkenmädchen an dir vorbeigeschafft?«
»Gar nicht.« Der Wächter klatschte sich den Sand aus den Pranken. »Ich sagte, es ist vorbeigekommen, nicht, dass es die Grenze passiert hat. Ich habe dem Mädchen einen Wunsch erfüllt, dann ist es seiner Wege gezogen.«
Schnaufend setze sich der Junge auf den Hosenboden und sah sich um. »Wohin ist sie gegangen?«
»Sie ist ein Wolkenmädchen - wohin glaubst du, ist sie gegangen?«
Der Junge schaute in den Himmel. Weiße Watte fegte über den Horizont. Der Wächter folgte seinem Blick. »Und wenn du dein Wolkenmädchen gefunden hast«, wollte er wissen, »was dann?«
Der Junge überlegte, noch immer den Blick in den Himmel gerichtet. Er konnte sein Wolkenmädchen nicht sehen, aber er spürte, dass es irgendwo dort oben war. Schließlich antwortete er ehrlich: »Ich weiß es nicht.«
Da lachte der Wolfsmensch ein raues Lachen. »Ihr im Herzen Durchbohrten, ihr seid doch alle gleich.«
Ähnliches Gelächter hatte der Junge auf seiner Suche oft ertragen müssen. Es schien ihm sonderbar, dass niemand begriff, was er fühlte. Die Menschen schüttelten nur den Kopf, wenn er von seinem Mädchen erzählte. Die Mienen wurden mitleidig, sobald er offenbarte, das Wolkenmädchen nur ein einziges Mal erblickt zu haben. Der Junge fand darin nichts Mitleidiges, denn er spürte, dass dieses eine Mal einen Anker in die Ewigkeit gesetzt hatte; er wusste, dass sie füreinander bestimmt waren. Die Leute aber sagten, er sei ein Träumer und dass er den Kopf aus den Wolken ziehen solle, weil er sonst stürzen würde. Und ein Sturz aus dieser Höhe, das hinterließe einen bleibenden Schaden. Der Junge starrte in den Himmel und kein Sturz schreckte ihn. Ein Leben ohne das Wolkenmädchen, das ahnte er, würde einen niemals endenden Fall bedeuten.
»Welchen Wunsch hast du dem Wolkenmädchen erfüllt?«, wollte er vom Wächter wissen.
»Den Weg nach oben.«
Da sprang der Junge auf. »Und mich?«, rief er, »kannst du auch mich nach oben bringen?«
Der Wolfsmensch schüttelte seinen zotteligen Kopf. »Du hast deinen Wunsch verspielt.«
»Gibt es denn nichts, was ich für dich im Gegenzug tun könnte?«
Der Wächter rieb sich das Kinn und beäugte den Jungen, als würde er ihn zum ersten Mal erblicken. »Du willst etwas für mich tun?«
»Alles, was du willst!«
»Vielleicht will ich viel«, gab er zu bedenken.
»Alles, was in meiner Macht steht, sofern ich dafür in die Wolken gelange.«
Der Wolfsmensch rieb sich das Kinn. »Also gut«, sagte er schließlich. »Ich werde dir helfen. Aber dafür übernimmst du meinen Wächter-Dienst für ein Jahr und einen Tag.«
Der Junge nickte sofort.
»Das ist eine lange Zeit, mein eifriger Freund. Was, wenn dein Wolkenmädchen nicht auf dich wartet?«
Nun war es an dem Jungen, ein Kichern auszustoßen. »Sie weiß gar nicht, dass es mich gibt - wie kann sie da auf mich warten?«
»Und das gibt dir nicht zu denken?«
»Ein Jahr Dienst schreckt mich nicht, sofern der Weg zum Wolkenmädchen mein Lohn sein wird«, versicherte der Junge, ohne die Ironie zu verstehen.
»Ich sehe, dir ist es ernst. Aber auch mir ist es ernst. In der Frist deines Dienstes musst du sieben Wünsche sammeln, damit ich dir helfen kann. Obwohl viele Menschen das Wunschland suchen, bezwingen nur wenige die Wüste. Du wirst demnach selten Besuch erhalten. Drum hüte dich davor, jemanden durch das Tor zu lassen, denn dies gilt als ein verlorener Wunsch, den ich dir nicht anrechnen darf.«
»So wollen wir es halten.« Der Junge schlug ein in die Pranke des Wolfsmenschen.
Der Wolfsmensch winkte zum Abschied und schlüpfte durch jenen Riss im Fels, den der Junge nun für ein Jahr und einen Tag bewachen musste.

Die Tage vergingen und wurden zu Wochen. Der Junge lag im Schatten und beobachtete die Wüste. In seinem Kopf entwarf er Szenarien, wie er die Suchenden abwimmelte. Als die Wochen sich zum ersten Monat stauchten, überkam ihn Unruhe. Was, wenn niemand die Wüste durchquerte, in der Abwesenheit des Wolfsmenschen? Nach dem zweiten Monat geschah es. Ein großer Mann stapfte aus der Wüste. Er lief gebückt und schnaufte schwer. In seinem Blick lag etwas Gehetztes. Der Junge bot ihm vom Wasser und den Früchten an, so wie es ihn der Wolfsmensch gelehrt hatte. Der große Mann fiel auf den Trick herein, doch als der Junge ihm den Weg versperrte, fegte ihn dieser einfach beiseite und schritt über die Grenze. Der Junge schluckte seinen Ärger herunter und sagte sich, er habe noch genügend Zeit, um sieben Wünsche zu sammeln. Was war schon ein einziger, der ihm durch die Lappen ging?

Einen weiteren Monat später erschien eine Frau. Er erblickte sie erst, als sie direkt vor ihm stand, denn sie war so dünn und durchscheinend wie Papier. Sie sprach kein Wort. Aber das war auch nicht nötig, denn auf dem Papier, das ihre Haut war, stand mit blutigen Lettern eine noch blutigere Geschichte geschrieben. Sie erzählte von einem fremden Land, in dem ein Krieg tiefe Krater in die Erde und die Seelen der Menschen gerissen hatte. Krater, tief genug, um die gesamte Familie der Papierfrau darin zu begraben. Der Junge hatte Angst, dass das Wasser sie aufweichen, das Gewicht der Früchte sie zu Boden schmettern würde. Er zeigte ihr den Weg durch den Spalt und wünschte ihr alles Gute.
Eine lange Zeit kam niemand durch die Wüste. Der Junge träumte in dieser Zeit viel.
Er saß gemeinsam mit seinem Mädchen auf einer Regenwolke. Sie ließen die Beine über den Rand baumeln und sahen auf das von Krieg und Zerstörung gemarterte Land der Papierfrau hinab. Die Erde war ausgetrocknet und rissig, öliger Qualm stieg auf. Das Wolkenmädchen spürte den Schmerz des Jungen und zog ihn auf die Füße. Sie umschlang ihn und verführte ihn zu einem sanften Tanz. Aus wiegenden Schritten wurden schwungvolle Bewegungen. Sie wirbelten über die Wolke, zuckten und stampften und lachten. Bald hüpften sie auf und ab und warfen sich immer und immer wieder mit ihrem gesamten Gewicht in das flauschige Grau. Schließlich erbarmte sich die Regenwolke und schüttete ihre Last über dem zerfurchten Land aus. Es regnete eine Ewigkeit und der Regen wusch die Kriegstreiber aus dem Land, spülte sie in schlammige Flüsse, die sie in das Meer des Vergessens spien.

Wimmernde Kinderstimmen rissen den Jungen aus seinem Tagtraum. Ein Junge und ein Mädchen standen in sicherer Entfernung vor ihm. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen und verharrten in geduckter Haltung, jederzeit bereit, wegzulaufen.
Sie hielten sich an ihren Händchen fest und bettelten mit runden Augen um Essen und Trinken. Der junge Wächter gab ihnen bereitwillig und die Art und Weise, wie sie sich über die Früchte hermachten, erzählte mehr als tausend Worte. Der Junge brachte es nicht über sich, den Zwillingen das Wunschland zu verwehren. Er war sich sicher, dass selbst der Wolfsmensch bei diesen beiden eine Ausnahme gemacht hätte.

Den nächsten Besucher abzuweisen, würde leicht werden. Es handelte sich um einen hässlichen Zwerg, der schielte und schlecht roch. Das eine Auge war ständig in Bewegung, das andere sah an dem Jungen vorbei. Mit seinen kurzen Armen zog er eine schwere Last hinter sich her. Um was es sich dabei handelte, konnte der Junge nicht erkennen, denn der Gegenstand wurde von einem staubigen Tuch verhüllt. Doch was immer es war, das Ding musste ein beträchtliches Gewicht haben; eine tiefe Furche im Wüstensand zeichnete den Weg, den der Kleinwüchsige gekommen war.
Der Zwerg stotterte eine Sprache, die der Junge nicht verstand. Routiniert gab er ihm Wasser und Früchte. Als er den Zwerg abweisen wollte, kam er ins Grübeln. Durfte er jemanden den Eintritt verweigern, wenn dieser gar nicht die Regeln des Handels verstand? Während der Junge noch überlegte, zog der Zwerg das staubige Tuch von seinem Gepäck. Darunter kam ein Topf mit Gold zum Vorschein. Die Münzen blitzten und funkelten in der Sonne und blendeten den jungen Wächter. Als er sein Staunen überwunden hatte, stellte er fest, dass der Zwerg bereits durch das Tor humpelte. Er winkte kurz mit einem Stummelärmchen, dann war er verschwunden.
Der Junge grummelte. Was sollte er mit einem Topf voll Gold anfangen? Sein Wolkenmädchen machte sich daraus nichts. Ob er das Gold beim Wolfsmenschen gegen sieben Wünsche eintauschen konnte? Denn genau so viele fehlten ihm noch. Beim nächsten Anwärter würde er härter sein, das schwor er sich. Einem Mantra gleich, sagte er sich das Tag für Tag auf. Beinahe fünf Monate brauchte es, bis er endlich Gelegenheit erhielt, seinen Entschluss in die Tat umzusetzen.
Ein alter Mann zitterte ihm entgegen. Wortreich erzählt dieser seine Geschichte, doch der Junge verschloss seine Ohren und sein Herz. Dankbar nahm der Alte Trank und Speisen an. Als er um Durchgang bat, wäre der Junge beinahe weich geworden, so großväterlich wirkte der Mann auf ihn. Doch er straffte sich. Wie wollte er das Wolkenmädchen für sich gewinnen, wenn er seinen eigenen Vorsätzen nicht treu blieb? Entschlossen schickte er den Alten zurück in die Wüste. Mit stolz geschwellter Brust stand der Junge da und sah dem kleiner werdenden Schatten nach. Als er die angehaltene Luft ausstieß, entwich auch aller Stolz. Er wusste, dass sein Wolkenmädchen diese Härte nie gutheißen würde. Jemand, der so hart war, würde durch die Wolken fallen, wie ein Stein. Er rannte dem Großväterchen hinterher und führte ihn zum Tor.

Entmutigt lehnte sich der Junge gegen den Fels und wartete auf seinen nächsten Gast. Er musste lange warten und in dieser Zeit dachte er über vieles nach. Und mit jedem Tag, der verstrich, wurden seine Gedanken trauriger. Als am letzten Tag seiner Wächter-Frist eine in Lumpen gehüllte Gestalt um Einlass ins Wunschland bat, blickte der Junge kaum auf. Ungefragt erzählte er dem Besucher seine Geschichte. Von seiner Suche nach dem Wolkenmädchen, seinem Handel mit dem Wolfsmenschen, und von seiner mangelnden Wächter-Qualität. »Und deshalb«, schloss er, »brauche ich dir als Einzigen nicht den Zugang verweigern. Mit dir waren es sieben Menschen, die ich hätte abweisen können und bei keinem ist es mir gelungen. Du wärest ein Wunsch von sieben, die ich benötige. Also geh. Ich wünsche dir alles Gute.«

Aber der Verhüllte verschwand nicht, sondern schlug seine Kapuze zurück.
»Ich hätte es mit denken können«, sagte der Junge, als er dem Wolfsmenschen in die Augen sah. »Du bist der Siebente. Selbst wenn ich alle anderen hätte abweisen können - an dir wäre ich gescheitert. Wieder ein Trick.«
»Das ganze Leben besteht aus Tricks«, belehrte ihn der Wolfsmensch mit heiterer Stimme. »Je mehr du kennst, desto einfacher kommst du durch die Welt. Dir scheint dein Können immerhin einen Topf voll Gold eingebracht zu haben.«
»Und was soll ich damit anfangen?«
»Geld ist eine ganz besondere Trickkiste, aus der man schöpfen kann. Es erleichtert vieles.«
»Aber es bringt mich nicht zu meinem Wolkenmädchen.«
»Nun sei nicht so selbstgerecht!«, fuhr der Wolfsmensch auf. »Es hätte dich wahrlich schlechter treffen können!«
Der Junge reagierte nicht auf den Ausbruch, starrte nur in den Himmel und ließ Sand durch seine Finger rieseln. »Wie ist sie in die Wolken gelangt?«, fragte er schließlich.
»Sie ist auf einem Regenbogen nach oben gestiegen.«
Der Junge stöhnte. »In meiner ganzen Zeit als Wächter hat es nicht ein einziges Mal geregnet. Ich brauche wohl nicht auf einen Regenbogen zu hoffen.«
»Es regnet nur, wenn das Wasser für die Aufgabe des Wächters erschöpft ist.«
»Es füllt sich doch immer von selbst auf. Genau wie die Früchte, am nächsten Morgen ist der Teller wieder bestückt.«
»Da ist etwas Wahres dran«, gab der Wolfsmensch zu und stieß einen langen Seufzer aus. »In der Regel ... Huppala - so etwas Ungeschicktes, jetzt habe ich die Schale aus Versehen umgestoßen!«
Es war kein Wunsch, den er dem Jungen erfüllte, denn das durfte er nicht. Die Regeln waren in dieser Hinsicht eindeutig. Und was kümmerte ihn dieser Junge schon? Aber der Wasservorrat war erschöpft, also ließ er es in seiner Funktion als Wunschlandwächter regnen, um die Schüssel aufzufüllen. Dies war schließlich seine Pflicht. Dass die Sonne gleichzeitig schien und der Junge einen Topf mit Goldstücken besaß - dafür konnte der Wächter nichts.
Sonne und Regen vereinigten sich zu einem prächtigen Farbenspiel, das sich in einem gewaltigen Bogen über den Himmel spannte. Wie es in der Natur von Regenbögen lag, endete das Farbenspektrum im Goldtopf zu den Füßen des Jungen. Der Junge sprang auf und tanzte vor Freude im Regen. Er packte den Wolfsmenschen bei den Pranken und wirbelte ihn lachend im Kreis herum.
»Nun ... Nun«, räusperte sich der Wächter. »Das Glück ist mit den Narren, wie es scheint.«
»Danke, das werde ich dir nie vergessen.«
Der Wolfsmensch hüstelte. »Bedanke dich nicht bei mir - anders werde ich dich ja nicht los.«
»Ich grüße das Wolkenmädchen von dir. Und sei nicht so hart mit den Menschen. Je närrischer sie sind, desto wahrhaftiger sind ihre Wünsche.«
»Quatsch nicht so viel, es wird nicht ewig regnen.«
Der Wolfsmensch sah zu, wie der Junge den Regenbogen nach oben ins Ungewisse kletterte. Das Wasser schwappte bereits über den Rand der Schüssel, doch der Wächter wartete, bis der Junge sicher oben angelangt war. Erst dann ließ er den Regen enden. Er schirmte die Augen mit den Händen ab und blickte in den Himmel. Der Junge winkte ihm zu und der Wächter erwischte sich dabei, wie er zurückwinkte. Verstohlen sah er sich um. Niemand hatte ihn bei dieser Narretei beobachtet. Er schüttelte den Kopf und machte sich an die Arbeit: Er rückte die Schale kalten Wassers zurecht und drapierte den Teller mit den Früchten. Dann lehnte er sich zufrieden gegen den Fels und wartete.

 

Jynx

Soll ich dir ne Motivanalyse draus machen, so wie einst zu den besten Kritikerkreiszeiten? Hach, als kleine Fingerübung zwischendurch würde mich das bei dieser Geschichte schon reizen.
jajaja, unbedingt! Her damit! :read:

Hallo Paloma,

mich schrecken lange Geschichten am Monitor immer ab,
es gibt ja auch noch die Möglichkeit, sie auszudrucken. Ich lese auch ganz gerne am Tablet, das hat dann einen ganz anderen Charme. Kommentieren ist darauf allerdings umständlich
da muss es schon so sein, dass sie mich von Anfang an in ihren Bann ziehen. Das ist mit deiner Geschichte geschehen.
so sollte das generell sein, meiner Meinung nach. Zumindest bei Kurzgeschichten. Da bleibt ja nicht zu viel Raum, um langsam was aufzubauen. Aber auch in Romanen können sich das in der Regel eher Autoren leisten, die schon eine feste Leserschaft haben.
Schön, wenn mir das hier gelungen ist. Vielleicht hilft es dir ja, dich nicht wieder so schnell abschrecken zu lassen, denn es gibt eine ganze Menge sehr guter Geschichten hier bei den Wortkriegern, die mehr als die malfürzwischendurch-Länge haben.

Ich finde sie wunderschön. Tipps, wie du sie verbessern kannst, kann ich dir leider nicht geben – mir gefällt sie, so wie sie ist.
dann freue ich mich einfach mal über das uneingeschränkte Lob. :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer.
Eine außerordentlich schöne und gut geschriebene Geschichte.
Vor allem der Anfang war sehr spannend, ich konnte hier nicht aufhören weiterzulesen.
2 Punkte sind mir aufgefallen

In der Frist deines Dienstes musst du sieben Wünsche sammeln, damit ich dir helfen kann.
Ich hab den Satz zuerst nicht verstanden: Ich finde die Formulierung verbesserungswürdig.
Er muss sie ja nicht selbst sammeln, sondern 7 Leuten erfüllen.
Das Wasser schwappte bereits über den Rand der Schüssel, doch der Wächter wartete, bis der Junge sicher oben angelangt war. Erst dann ließ er den Regen enden.
Auch hier habe ich ein kleines Problem, weil Der Wächter zuvor sagte: Es regnet, er es selber also nicht regnen lassen kann. Später verlängert er willkürlich den Regen, was ihn mächtiger erscheinen lässt. Außerdem scheint es mir ein Widerspruch zu sein, dass sich die Schüssel von selbst auffüllt, wenn sie von einem Menschen geleert wird, aber Regen braucht, wenn sie er Wächter umschüttet...

Ansonsten ein kleines Meisterwerk

lg
Bernhard

 

Bernhard

Vielen Dankl für deine lieben Worte. Es freut mich, dass gerade der Anfang so spannend war, wurden da doch auch Stimmen laut, genau dort, könne der Text noch federn lassen ...

Das mit dem Sammeln der Wünsche: In meiner Welt steht das für das Abknüpfen der Wünsche (Eintritt ins Wunschland) der jeweiligen Kandidaten.
Hast du einen Vorschlag? Ich komme da nur auf sehr umständliche Formulierungen ...

Außerdem scheint es mir ein Widerspruch zu sein, dass sich die Schüssel von selbst auffüllt, wenn sie von einem Menschen geleert wird, aber Regen braucht, wenn sie er Wächter umschüttet...
mja, das mag der Knackpunkt der kg sein. Hier scheiden sich die Geister. Also ich find das jetzt im Märchen-Rahmen nicht anstößig. Aber ich hab es auch geschrieben. ;) Wenn es dem Leser als Widerspruch erscheint und auffällt, dann habe ich da natürlich was falsch gemacht. Puh, ich glaube, ich lass es aber erstmal so stehen. Und so wie ich mich kenne, wird dieses erstmal ein ganzes Weilchen sein. Und dieses Weilchen ... :D Danke dir aber für deinen Anstoß und deinen Kommentar im Allgemeinen.
Und natürlich hierfür:
Ansonsten ein kleines Meisterwerk
:bounce:

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer

Das mit dem Sammeln der Wünsche: In meiner Welt steht das für das Abknüpfen der Wünsche (Eintritt ins Wunschland) der jeweiligen Kandidaten.
Hast du einen Vorschlag? Ich komme da nur auf sehr umständliche Formulierungen ...
In der Frist deines Dienstes musst du sieben Wünsche erfüllen, damit ich dir helfen kann.
wäre mein Vorschlag

 

Hallo bernhard

danke für deine nochmalige Rückmeldung,

allerdings wäre dein Vorschlag (in meinen Augen) sehr irre führend, ja quasi das Gegenteil von dem, was der Wolfsmensch eigentlich meint.
Er soll ja nichts erfüllen, sondern die Suchenden abweisen.
Mal sehen, ich kau noch etwas drauf rum ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer
Ich habe deine Geschichte auch total gern gelesen und auch einige der vielen Kommentare dazu. Da brauche ich nichts hinzuzufügen. Nur was den Wolfsmenschen angeht, da habe ich etwas anderes empfunden. Für mich war es so, dass er sich nicht gewandelt hat, gar nicht wandeln musste, denn der Junge hat dadurch, dass er eben all die Leutchen reingelassen hat (also vom Herzen entschieden und nicht aus seinem Willen motiviert), den Test eben bestanden! Die Aufgabe, die Leute nicht reinzulassen, war nur ein Trick, und der Wolfsmensch wusste das.
Ich weiss nicht, ob ich mich klar ausdrücke, aber manchmal ist eben genau das Gegenteil von dem gefragt, wonach es anfangs aussieht resp. was die Figuren aufgetragen erhalten. Schliesslich geht es doch darum, dass er aus Mitgefühl und Empathie handelt und nicht hart wird, nur damit er seinen Wunsch erfüllen kann. So im Sinne von Aufopferung oder so.
Wie auch immer: Auch ich konnte nicht aufhören zu lesen - und das passiert mir nicht allzu oft ... :-)

 
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Lieber weltenläufer,

gut, dass die Geschichte empfohlen wurde. Da ich mich ja hauptsächlich im Roman-Bereich betätige, wäre sie mir sonst vermutlich entgangen. Und das wäre sehr schade gewesen.
Deine Erzählung hat ein stark träumerisches Element, etwas, was mich auch aufgrund des Wüsten-Settings stark an Antoine de Saint-Exupery erinnert - dessen "Kleinen Prinzen" ich zugegebenermaßen das letzte Mal vor 15 Jahren in der Hand hatte. Also müsste es besser heißen: Deine Geschichte liest sich für mich so, wie ich Antoine de Saint-Exupery in Erinnerung habe.

Inhaltlich hat mir das sehr gefallen, eine gelungene Melange aus Fabel, Traumerzählung, grimmschen Archetypen (du kannst keinen Wolfsmenschen verwenden, und erwarten, dass dieser Eindruck nicht entsteht) und seltsamen Figuren, deren Interpretation du mehrheitlich der Fantasie des Lesers überlässt (die Papierfrau, das Wolkenmädchen).

Wenn ich etwas bemäkeln müsste, dann, dass das Bild des Goldtopfes für mich nicht funktioniert. Das ist aber nicht deine Schuld. Ich habe zweimal St. Patricks Day in New York verbracht und kann das Bild des Goldkessels assoziativ nicht mehr von dicken Leprechauns mit Guiness-Fahne trennen. Davon ab ist dieser Rückgriff in die iro-keltische Mythenkiste natürlich absolut im Sinne deiner Geschichte, die Märchentraditionen und Inhalte aus verschiedenen, kulturellen Erzähltraditionen zusammenführt.

Achja, irgendwo lässt du den Wolfsmenschen "Quatsch nicht so viel ..." sagen, diese Redewendung fand ich seltsam lapidar für ein sprachlich sonst so wohlgeformte Märchen. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau.

Super Teil, das ich auch entgegen meiner Lesegewohnheiten gerne gelesen habe.

X-Franke

 
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CynthiaGrand

vielen Dank für deinen Kommentar. Deine Lesart gefällt mir sehr - und keine Sorge, ich finde, dass du dich durchaus verständlich ausdrückst :)

Wie auch immer: Auch ich konnte nicht aufhören zu lesen - und das passiert mir nicht allzu oft
das ist natürlich ein großes Kompliment. Ich weiß ja nicht, was du sonst so liest, aber womöglich hast du noch nicht die richtigen Geschichten gefunden ;)

Jynx
wow. Vielen, vielen Dank dafür.
Du hast dir so viel Mühe gemacht und meine Antwort fällt so knapp aus, aber das liegt nur daran, dass ich überwältigt und etwas sprachlos bin. :shy:
Das ist wohl einer der schönsten Kommentare, die ich je unter einer meiner Geschichten finden durfte.
:huldig: :bounce:
werde ich wohl nicht zum letzten Mal gelesen haben ...

Exilfranke
schön, dich in diesem Setting begrüßen zu dürfen.
Mit dem Kleinen Prinzen habe ich so mein eigenes Drama auszufechten. Ich weiß, alle lieben dieses Büchlein, aber ich musste mich im Französisch-Unterricht da durchquälen und ich hab das damit verbundene Trauma nie überwunden. :D Steht aber auf meiner Agenda, dem Buch irgendwann mal eine zweite Chance zu geben. Ich denke, ich würde es heute auch ganz anders lesen, als ich es von damals in Erinnerung habe.

Inhaltlich hat mir das sehr gefallen, eine gelungene Melange aus Fabel, Traumerzählung, grimmschen Archetypen (du kannst keinen Wolfsmenschen verwenden, und erwarten, dass dieser Eindruck nicht entsteht)
hehe, nein, das erwarte ich auch nicht. Natürlich spiele ich damirt ein bisschen

Wenn ich etwas bemäkeln müsste,
musst du ja nicht :D

Achja, irgendwo lässt du den Wolfsmenschen "Quatsch nicht so viel ..." sagen, diese Redewendung fand ich seltsam lapidar für ein sprachlich sonst so wohlgeformte Märchen.
das seh ich mir noch mal an. Jetzt, so aus dem Kontext gelöst, klingt das wirklich sehr unpassend ...

Super Teil, dass ich auch entgegen meiner Lesegewohnheiten gerne gelesen habe.
das ist auch ein Punkt für den ich diese Seite so liebe. Sie zieht mich immer wieder zu Geschichten, die ich im Buchladen nie ansteuern würde. Das finde ich ungemein Horizont-weitend :)

EInen schönen Ausklang der Woche euch dreien

grüßlichst
weltenläufer

 

Lieber Weltenläufer,
dies ist mein erster Beitrag in dem Forum, deshalb nur das Wichtigste: Dein Schluss wurde ja mehrfach kommentiert, so schließt meine Idee hier an. Märchen haben ja mehrere Ebenen:

Die Geschichte mit vielen Personen, Elementen, Handlung.

Auf einer anderen Ebene kann ich es aber auch als Entwicklung eines einzigen Helden betrachten, der am Schluss mit allen anderen Personen - Aspekte seiner selbst, für deren Entwicklung er den Weg, die Reise macht - verschmilzt.

So kann der Wolf ein Aspekt des Jungen sein, der in verschiedener Gestalt Einlass ins Wunschland begehrt. In der Begegnung mit dem Jungen lernt er Liebe, Güte, Naivität kennen, so dass der Wolf vom Ende ein anderer ist, als der vom Anfang.

Für mich ist dein Schluss archaisch und wahr. Literarisch mögen die Anregungen der anderen Autoren ihre Berechtigung haben. Ich hab deine Geschichte sehr gern gelesen, herzlichst, Bernstein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

von einem romantischen Märchen lasse ich mich gern verführen. Etwas klassisch Romantisches – die Sehnsucht nach Liebe, die unerwiderte, gar vollkommen einseitige Zuneigung des Jünglings zum Wolkenmädchen, wo wir beim Streben nach Unendlichkeit, beim Greifen nach den Wolken wären, dann das Wandermotiv, das den Protagonist durch die Wüste führt, überhaupt diese romantische Naivität – trifft auf etwas klassisches Märchenhaftes, das simple Setting, dieses Sich-Wiederholen, die Begegnungen mit den „Gästen“ und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Geschichte eine unübersehbare Moral hat, das ist aber keine offensichtliche Weisheit, die da vermittelt oder einem aufgedrängt wird, eher ein tröstliches, beruhigendes Zuflüstern. Denn: Seit wann tanzt der Wolfsmensch einen glücksbringenden und lebensspendenden Regentanz? Ich konnte mich nicht dagegen wehren: Ich fand den Wolfsmensch von Anfang an sympathisch, er strahlte etwas Väterliches aus, wirkte aber freilich verschmitzt und hinterlistig. Das Trugspiel mit dem Wunsch wirkte auf mich nicht wie eine böse Tat, eher glich es einem Scherz oder Streich. Dass er am Ende wie Rotkäppchen verkleidet den armen Jüngling auf die Probe stellt oder stellen will, könnte man zurecht als „zu dick aufgetragen“ ankreiden, aber ich meine: wir sind in einem Märchen. Das taugt weder als Entschuldigung noch als Rechtfertigung, das ist einfach so, aber es ist ja nicht so, dass Schafsherden rosa Wölckchen furzen, es verbirgt sich noch so einiges zwischen den Zeilen.

Er sah, wie der Bursche durch die Wüste stolperte und kaum größer wurde, je näher er kam.
Schon im zweiten Satz übst du einen zarten Druck auf unsere Augäpfel aus, verzerrst dem Leser die Sicht auf die Dinge. Spätestens als ich diese Berührung verspürte, konnte ich mir denken, worauf ich mich einlasse.

»Ihr im Herzen Durchbohrten, ihr seid doch alle gleich.«
Hier ist noch nicht deutlich, ob er das mitleidig meint oder als Vorwurf. Ich mochte, wie geradlinig du dich an die Sache herangetastet hast. Der „teuflische Deal“, dann das Jahr und der eine Tag und die magischen sieben Wünsche, und obwohl das so klassisch Märchen ist, frage ich mich, was du mir damit sagen willst und ich sehe darin eben den typischen Fall eines „im Herzen Durchbohrten“ – mit einem fatalen Unterschied: Liebe wird oft als egoistische Gier nach einer bestimmten Person missverstanden, doch ist es weder romantisch noch poetisch, andere Menschen um ihre Wünsche oder Träume zu bringen, nur um sein eigenes Verlangen zu stillen. Dass er das vom Wolfsmensch auferlegte Soll nicht erfüllen kann, liegt demnach nicht in irgendeiner Schwäche, sondern im genauem Gegenteil: der liebesdepperte Protagonist ist verdammt stark. Er ist Opfer seines ausgedehnten Mitgefühls, wenn man es auf die Spitze treiben will: Er ist Opfer seiner Menschlichkeit. Freilich wurmt ihn das und am Ende lässt er den Kopf hängen, er weiß ja nicht, dass er am Ende auf einem Regenbogen spaziert. Er hat das Wolkenmädchen vor Augen, doch für den Moment ist das alles nur eine eingebildete Rahmung der Realität, kurz: ein Hirngespinst.

Ein Hirngespinst, das sich letztendlich als echt entpuppt. Und da lege ich mein Lächeln beiseite und stoße die beschissene Wasserschale um, weil ich nicht fassen kann, dass der Wolfsmensch das zulässt: ein Happy End. Ich habe gesagt, dass er mir von Anfang an nicht als personifiziertes Schrecken schien und ich so eine Wendung erwartet, gar befürchtet habe. Ich glaube, die Krux liegt darin, dass du – anders als der Protagonist – ein scharf konturiertes Gesicht vor dir hast, wenn du an „dein Wolkenmädchen“ denkst und dass du – den Blick getrübt vom Wüstensand – dich in dem Kerl erkennst und ihn nicht dort unten sitzen lassen kannst. Welch Ende wäre das geworden? Der Wolfsmensch haut ihm die Schüssel um den Kopf und sagt: Wer liebt und nimmt, gewinnt, wer aber liebt und gibt, verliert. Wer wahrlich liebt, mein Junge, der muss sich kein Grab schaufeln, der muss sich einfach hinlegen und sich vom Sand begraben lassen.

Zurecht schweben da drei kleine Herzchen drüber.

Beste Grüße
M. Glass

PS: Sprachlich - märchenhaft!

 

Hallo weltenläufer

Endlich komme ich dazu, dein Wolkenmädchen zu kommentieren.
Vorneweg: Ich mag die Geschichte, der rote Faden - die Suche nach der Herzdame - verwebt verschiedenste Gleichnisse zu einer unterhaltsamen Story, ohne jedoch den Mahnfinger zu erheben oder überdeutlich die Moralkeule zu schwingen. Nein, es fühlt sich eher wie ein Roadmovie mit Personal aus Mittelerde an, mit einer angenehmen Leichtigkeit erzählt. Durch Anlehnung an bekannte Sagen, mit Torwächtern (Don't pay the ferryman ;)), oder ominösen Geldtöpfen am Ende des Regenbogens, führst du mich durch deine Phantasiewelt zwischen Erde und Himmel.

Hier was mir beim Lesen auffiel:

Der Wolfsmensch winkte zum Abschied und schlüpfte durch jenen Riss im Spalt, den der Junge nun für ein Jahr und einen Tag bewachen musste.
Wie muss ich mir den Riss im Spalt vorstellen? Also entweder Riss oder Spalt, aber doch nicht beides.

Es handelte sich um einen hässlichen Zwerg, der schielte und schlecht roch. Das eine Auge war ständig in Bewegung, das andere sah an dem Jungen vorbei. Mit seinen kurzen Armen zog er eine schwere Last hinter sich her. Um was es sich dabei handelte, konnte der Junge nicht erkennen, denn der Gegenstand wurde von einem staubigen Tuch verhüllt. Doch was immer es war, das Ding musste ein beträchtliches Gewicht haben; eine tiefe Furche im Wüstensand zeichnete den Weg, den der Kleinwüchsige gekommen war.
Bei seinem ersten Erscheinen bezeichnest du das bemitleidenswerte Geschöpf unverblümt als Zwerg, da erscheint mir diese politisch korrekte Ausdrucksweise am Ende fehl am Platz.

»Es regnet nur, wenn das Wasser für die Aufgabe des Wächters erschöpft ist.«
»Es füllt sich doch immer von selbst auf. Genau wie die Früchte, am nächsten Morgen ist der Teller wieder bestückt.«
»Da ist etwas Wahres dran«, gab der Wolfsmensch zu und stieß einen langen Seufzer aus. »In der Regel ... Huppala - so etwas Ungeschicktes, jetzt habe ich die Schale aus Versehen umgestoßen!«
Es war kein Wunsch, den er dem Jungen erfüllte, denn das durfte er nicht. Die Regeln waren in dieser Hinsicht eindeutig. Und was kümmerte ihn dieser Junge schon? Aber der Wasservorrat war erschöpft, also ließ er es in seiner Funktion als Wunschlandwächter regnen, um die Schüssel aufzufüllen. Dies war schließlich seine Pflicht. Dass die Sonne gleichzeitig schien und der Junge einen Topf mit Goldstücken besaß - dafür konnte der Wächter nichts.
Im ersten Teil dieses Absatzes füllt sich die Schüssel von selbst auf, doch dann ist es plötzlich die Pflicht des Wunschlandwächters, das beisst sich meiner Meinung und erscheint mir als etwas konstruierter Kniff, die Geschichte in die richtige Bahn zu lenken.

Das war jetzt Mäkeln auf Himmelniveau, schmälert den guten Gesamteindruck in keiner Weise. ;)

Hat mich nachhaltig unterhalten.
Gruss dot

 

Bernstein,
und willkommen hier im Forum

das sind sehr interessante Gedanken, die Mehrschichtigkeit und die Aspekte, die du nennst. Immer wieder stark, wenn eine neue Lesart eindtrudelt.

Für mich ist dein Schluss archaisch und wahr
hehe, das ist schön gesagt.

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und weiterhin bei den Wortkriegern :)
Wachsmuth
auch dir einen Dank fürs Lesen. Zur "Beitragskultur" bei den Wortkriegern hatten wir ja schon via PM Kontakt.
Viel Freude hier weiterhin :gelb:
M. Glass

Ich fand den Wolfsmensch von Anfang an sympathisch, er strahlte etwas Väterliches aus, wirkte aber freilich verschmitzt und hinterlistig.
schön, wenn das so funktionieren kann, denn so habe ich ihn mir auch vorgestellt.
aber ich meine: wir sind in einem Märchen
auch das scheint zu funktionieren, wunderbar

dass Schafsherden rosa Wölckchen furzen
gnihihi

der liebesdepperte Protagonist ist verdammt stark
ich denke, so kann man das sehen.
Obwohl das Nachjagen eines Fantasiebildes vielleicht auch mit Flucht gleichzusetzen ist. Für Fantasien Kräfte zu mobilisieren ist oft einfacher (weil alles so schön in der Ferne), als sich der nüchternen Realität zu stellen.

wenn man es auf die Spitze treiben will: Er ist Opfer seiner Menschlichkeit.
wow, das ist tatsächlich weit geführt. Interessant alle Male.

Welch Ende wäre das geworden?
mja, wenn man es als Happy End liest. Du hast es ja richtig als Hirngespinst eingestuft. Dem kann er jetzt weiter nachjagen. Und selbst wenn er es findet - was dann. Von daher empfinde ich das auch nicht als zuckersüß, mein Ende.
Aber deine Vision hat auch was :baddevil:

Hach, echt herrlich, deinen Kommentar zu lesen. Besser als so manche Geschichte, die derzeit ins Forum gespült wird.
Und das mit den drei Herzen drüber, das sieht wirklich wie gemacht aus für die Story. Hehe.
Riesengroßen Dank für deine Worte, M. Glass hat mich sehr gefreut
dotslash

Endlich komme ich dazu, dein Wolkenmädchen zu kommentieren.
ich find das immer ganz nett, wenn auch noch später ANtworten eintrudeln. Da konnte die Geschichte erstmal sacken und ich gewinne einen veränderten Blick darauf.

ohne jedoch den Mahnfinger zu erheben oder überdeutlich die Moralkeule zu schwingen.
schön, wenn mir das gelungen ist.
Nein, es fühlt sich eher wie ein Roadmovie mit Personal aus Mittelerde an, mit einer angenehmen Leichtigkeit erzählt
hrhr, das ist mal ein Bild

Wie muss ich mir den Riss im Spalt vorstellen? Also entweder Riss oder Spalt, aber doch nicht beides.
Argh! das das noch keinem aufgefallen ist :eek:
Mach mich gleich ans Ändern.
Im ersten Teil dieses Absatzes füllt sich die Schüssel von selbst auf, doch dann ist es plötzlich die Pflicht des Wunschlandwächters, das beisst sich meiner Meinung und erscheint mir als etwas konstruierter Kniff, die Geschichte in die richtige Bahn zu lenken.
ja, das ist vll zu konstruiert. Das ist die Stelle, die am meisten kritische Stimmen erhalten hat.

Hat mich nachhaltig unterhalten.
nachhaltig, das lässt mich frohlocken.
Lieben Dank für deine Worte, dot.

Euch allen eine schicke Woche

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

es freut mich, dass dir mein Kommentar gefallen hat. Zugegeben habe ich mich vom Regenbogenende blenden lassen.

Von daher empfinde ich das auch nicht als zuckersüß, mein Ende.
Das ist definitiv nicht zuckersüß, du hast schon recht. Er kriegt ja nichts. Es bleiben die Suche und das Wandern. Nachdem der Lesegenuss etwas kondensiert ist, lüftet sich der Nebel und ich erkenne erst jetzt das Tragische in deinem Ende, was Vorredner ja schon erkannt haben: Die Geschichte trägt den Titel "Das Wolkenmädchen" und am Ende "regnet" es, das hat ja, rein physikalisch, die Auflösung, den Übergang der Traumfigur in einen anderen, vielleicht nicht mehr für den Protagonisten fassbaren, Aggregatzustand zur Folge, was ja das genaue Gegenteil von einem Happy End bedeutet und dem Wolfsmensch wieder das Wolfsfell überstülpt. (Und dann grinst der auch noch zufrieden.) Fuck, wie teuflisch!

Beste Grüße
markus.

 

Hallo Weltenläufer,

als ich vor ein paar Tagen in dieses Forum geraten bin, habe ich auf „Empfehlungen“ geklickt und bin in deine Geschichte geraten. Und wahrlich, sie ist ein gutes Aushängeschild für dieses Forum. Jetzt bin ich angemeldet.

Wenn ich die vielen Kommentare sehe, die ich nicht alle gelesen habe, bin ich sicher, dass zu dieser Geschichte alles gesagt worden. Ich habe nun auch nicht den Anspruch an mich, noch etwas Nichtgesagtes zu finden oder gar einen „ausgefeilten Kommentar“ zu schreiben, ich formuliere einfach einmal meine Freude, deinem „Wolkenmädchen-Sucher“ und deinem „Wolfsmenschen“ begegnet zu sein und auch deinem „wunderbaren Erzähler“.

Er hat etwas von den „orientalischen“ Erzählern, denen ich schon als Kind blind in alle ihre Gemächer gefolgt bin. Diese genialen Erzähler legen den Arm um den Leser und nehmen ihn mit in jede ihrer Welten, in Wüsten und Paläste, in Wunsch- und Wolkenländer: behutsam, Schritt für Schritt und auch schon einmal auf einem „fliegenden Teppich“, aber immer alles zu seiner Zeit, so dass der Leser gerne und voll Vertrauen auf den Erzähler, jeden seiner Wendungen mitgehen kann.

So ging es mir mit dieser Geschichte, ich habe die ersten Sätze gelesen und wusste: da weiß jemand hinzuschauen, Figuren lebendig zu entwerfen und die Sprache zu benutzen.
Da stand ein Wächter vor mir, ein wirklicher „Wächter“ eben: der nimmt den, der auf ihn zukommt fest in den Blick, er redet von „Bursche“ und „Jüngling“, er reibt sich die Klauen und will sein Späßchen haben. Da weiß ich doch mit was für einem Wächter ich es zu tun habe.
Gleich die ersten Sätze bauen ein solides Vertrauen auf, das auch im Weiteren nicht aufs Spiel gesetzt wird. Ich folge dem Autor und seinem Erzähler in „seine Geschichte“, die er mir glaubhaft, spannend und feinfühlend zugleich erzählt.

Und so treten bei mir Genrefragen in den Hintergrund: das Gesamtgebilde Geschichte vertritt sich hier selbst überzeugend.
Vielleicht würde ich in den ersten Dialogen zwischen Junge und Wolfsmensch ein wenig weglassen, aber dem Autor war es hier anscheinend wichtig, seine Gedankengänge über „Suchen und Finden und Fliehen“ etwas ausführlicher auszubreiten. Auch die Gedanken des Jungen darüber, wie die Anderen ihn sehen und wie er die Suche nach dem Wolkenmädchen sieht, wie er ein Leben ohne sein Wolkenmädchen sehen würde, hält der Autor für wichtig und gibt diesen Raum. Aus meiner Sicht bräuchte die Geschichte das nicht in der Breite, es macht aber auch nichts kaputt.

Was mich ein wenig mehr stört, und das vielleicht auch, weil es gerade in den letzten Sätzen so massiv auftritt und daher auch hängen bleibt, ist der Schwenk hin zum „Narren“. Damit öffnest sich ja durchaus auch ein neuer Gedankengang. Neben das märchenhafte tritt hier der „Narr“ als eine recht reale Figur. „Der Mensch ein Narr! Der Narr im Menschen!“ Ich finde diesen Streif in diese Richtung gut. Werde aber nicht gerne so massiv immer wieder drauf gestoßen. Es reichte als Einsprengsel. Hier die drei Stellen, im letzten Abschnitt.

„Das Glück ist mit den Narren, wie es scheint.«

„Und sei nicht so hart mit den Menschen. Je närrischer sie sind, desto wahrhaftiger sind ihre Wünsche.«

„Niemand hatte ihn bei dieser Narretei beobachtet.“


Weltenläufer, eine ganz wunderbare Geschichte und eine echt gute Empfehlung.

Liebe Grüße. Joenna

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo ,weltenläufer .
Ich finde deine Geschichte wunderschön . Für mich wirkt es wie aus einer alten Sage oder einem tollen Anime . Hoffentlich kann ich irgendwann genauso gut sein .

Liebe Grüße
michaelpoe

 

joenna

da muss ich mich ganz doll bei dir entschuldigen. Da sagst du sowas Liebes und Ausfürhrliches zu meiner Geschichte, gar dass sie ein gelungenes Aushängeschild für das Forum ist und dann antworte ich ewig nicht (was natürlich gegen das Aushängeschild arbeitet, weil das einfach unhöflich ist). Ich habe einmal eine Antwort geschrieben, recht ausführlich, und die habe ich dann mit einem dusselig-hastigen Klick gelöscht. Da war ich dann so frustriert, dass ich erstmal sacken lassen wollte. Und dann ists völlig untergegangen. Also noch mal ein ganz großes Sorry.
Hast dich jetzt ja auch schon ein paar Tage nicht mehr blicken lassen hier, ich hoffe doch, dass du wieder reinschneist, denn deine Kommentare lesen sich fundiert und sehr erfrischend.

Ich habe nun auch nicht den Anspruch an mich, noch etwas Nichtgesagtes zu finden oder gar einen „ausgefeilten Kommentar“ zu schreiben, ich formuliere einfach einmal meine Freude, deinem „Wolkenmädchen-Sucher“ und deinem „Wolfsmenschen“ begegnet zu sein und auch deinem „wunderbaren Erzähler“.
diesen Anspruch habe ich auch nicht an mich, wenn ich eine Geschichte kommentiere. Es sind oft auch Dopplungen in den Meinungen, die dann den Ausschlag geben, es klicken lassen ...

Aus meiner Sicht bräuchte die Geschichte das nicht in der Breite, es macht aber auch nichts kaputt.
da gab es noch eine Meinung in diese Richtung. Wenn es nichts kaputt macht, dann lass ich das mal in der Breite. Damals war es mir anscheinend wichtig. Kam mir schon so knapp vor, weil ich bereits eine Menge gekürzt habe. Sicher ginge da noch mehr. Aber irgendwann muss man einfach aufhören, sonst frisiert man noch alles zu Tode

Vielen, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich hoffe, man liest hier wieder mal was von dir. Vielleicht kredenzt du ja sogar eine Geschichte. Ich würde mich freuen.
Michaelpo

Hallo Michael und willkommen hier im Forum. :)

Generell pflegen wir hier einen etwas ausführlicheren Austausch. Wir sind ja hier wegen unserer Leidenschaft am geschriebenem Wort, deswegen darf es dann auch schon mal etwas mehr als ein Zweizeiler sein. ;) Da muss man kein versierter Literaturkritiker sein, man darf frei aus dem Bauch heraus seine Meinung/ Gefühle/ Gedanken äußern. Der Ansatz ist in deinem Kom vorhanden:
Eine Sage oder ein Anime sagst du, wow, das sind ja schon mal zwei interessante Pole.
Dazu könntest du sicher noch ein zwei Sätze schreiben, die interessant für den Autoren wären. Was wirkt eher wie Sage, was wirkt wie Anime?
Also nur als Beispiel, als Idee.

Wenn du etwas vergessen hast (wie deinen Gruß) oder etwas dazusetzen möchtest, kommst du über den Bearbeiten-Button in deinen Beitrag zum, Editieren.

Ich bin gespannt auf deine erste Geschichte. Übung macht den Meister, so abgedroschen es auch klingt. Lesen, lesen,lesen - schreiben,schreibenschreiben.

Viel Spaß hier noch

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

ich habe es nicht als unhöflich empfunden, dass du nicht geantwortet hast. Schließlich habe ich wahrscheinlich eine Geschichte ausgegraben [allein mir zur Freude], die du für dich schon abgeschlossen hattest. Um so mehr freut und überrascht mich nun deine Antwort, die mich in meinen Ferien erreicht.
Ich brauche noch ein wenig Zeit, mich in das Forum einzulesen und zu orientieren. Und solange kommentiere ich ein wenig zu meiner eigenen Freude. Zur Zeit hält mich allerdings der schnöde Alltag und auch das eigenen Schreiben ein wenig vom Forum fern. Werde mich jedoch nicht ganz ausklinken.

Bis dann, liebe Grüße. Joenna

 

Hallo Weltenläufer,

ich bin weder Literat noch Autor, daher will ich gar nicht erst versuchen an den hier oftmals üblichen Antworten Maß zu nehmen und eine in geschwülstiger Sprache gehaltene Kommentar-Seifenblase aufzupusten.

Bitte erlaube mir aber folgende zwei Bemerkungen:

1.

Er schirmte die Hände mit den Augen ab

Während ein solches Vorgehen bestimmt nicht ganz unmöglich ist, halte ich es allerdings für etwas kompliziert und wage es, den Erfolg in Frage zu stellen.

2. Ich finde Deine Geschichte einfach herrlich zum Dahin-und-davon-Träumen. :)

Liebe Grüße
Peter

 

Regentropfen,

da habe ich mich in meiner letzter Antwort erst bei Joeanna dafür entschuldigt, dass ich so spät antworte und nun passiert mir das wieder.

Danke fürs Lesen und schön finden. Zu deiner Anmerkung: Da steh ich auf dem Schlauch. Das ist doch eine gängige Formulierung? :confused:
maria.meerhaba
oh man, auch bei dir entschuldige ich mich. Ich sag nur: Die Jungen Väter: :kaffee: Was ich nicht gleich erledige, fällt bei mir in die Schublade des Vergessens. Schlafmangel und all die anderen Ausreden :drool:
Will dir aber unbedingt ein Dankeschön sagen für deinen wirklich tollen Kommentar.

Oida, ich bin sicherlich nicht der Einzige, der diese Parallele zu den Flüchtlingen heutzutage sieht. Oder vielleicht doch. Keine Ahnung, aber das gleicht doch einer Grenzkontrolle, nur dass eben der Arschloch-Beamte nicht „du-kommsta-net-rein“ sagt
ja, ich habe das alles kommen sehen :teach:Wie immer meiner zeit weit voraus :p

Das ist mit Abstand das beste Märchen hier im Forum!
yay, du weißt, wie du meinen Tag rettest :bounce:

Weiß ja, dass du auch anders kannst, drum hat mich dein Lob sehr gefreut.

grüßlichst
weltenläufer

edit: Auf die Fortsetzung mit den 15 Kindern musst du wohl noch ein Weilchen Warten ;)

 

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