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Das Schwarz im Wellengang

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10.09.2016
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Das Schwarz im Wellengang

Die Schalen der Windmesser klackerten wie kaputt. Durchs Dünengras, wehte Sand auf den Strandweg. Distelköpfe hagelten gegen die Scheiben. Aufs Reetdach prasselten Muscheln und kleine Steine.

– Unwetterwarnung: Bis zu hundertsechzig Stundenkilometer ...

Ich schaltete das Radio aus. Alle fünf Minuten brachten sie es schon.
Adrian saß am Ecktisch am anderen Ende des Zimmers. Während unsere Eltern Mittagsschlaf hielten, vertrieben wir uns im Gemeinschaftsraum die Stunden. Dabei machten wir überhaupt nichts gemeinsam. Ich saß auf der Couch und las Asterix-Comics und Adrian schaute aus dem Fenster, sein aufgeschlagenes Tagebuch und einen angespitzten Bleistift ordentlich vor sich hingelegt.
Nie sah ich, dass er auch nur einen Strich auf eine der dicken Seiten schrieb. Vielleicht wartete er ja auf eine gute Gelegenheit, dachte ich. Oder er sortierte die Wörter zuerst im Kopf, und wenn ich nicht hinschaute, notierte er sie.

Unsere Eltern hatten sich vor etwas über zwei Jahren kennengelernt. Für meine Mutter war es ein Neubeginn, für Adrians Mutter das Ende.
Adrian redete monatelang kein Sterbenswörtchen mit seinem Vater. In dieser Zeit hätte er wirklich, also wirklich dringend einen Freund gebraucht. Wenn jemand versuchte ihn zu trösten, bekam er richtige Wutanfälle. Nachts wälzte er sich unruhig im Bett. Ich wachte über seinen Schlaf. Erst vor ein paar Nächten hatte ich gehört, wie er im Traum zu ihr flüsterte.

Plötzlich stand Adrian von seinem Stuhl auf. Ohne etwas zu sagen, lief er zur Diele rüber und zog sich seine Gummistiefel an.
»Wohin willst du?«, fragte ich, doch da war er schon aus der Tür. Ich legte den Asterix-Comic zur Seite. Ich konnte ja nicht einfach zusehen, wie Adrian in den Sturm ging, der da draußen wütete.
Ich lief zur Garderobe, griff meinen Anorak und verließ das Haus in Richtung Strand.

Der Sturm blähte mir den Anorak auf und warf mir die Kapuze in den Nacken. Sandkörner piksten in meinen Augen. An meinem Gesicht flogen Samenkapseln vorbei, ein Distelblatt streifte meine Wange. Ich sah Adrian, kurz bevor er hinter der nächsten Düne verschwand.

Zum Schutz hielt ich mir einen Arm vors Gesicht. Ich folgte Adrian, so gut es der Sturm zuließ. Einmal atmete ich etwas Sand ein. Ich spuckte aus und schmeckte das Salz auf meinen Lippen.
Mittlerweile hatten wir den Strand erreicht und Adrian lief geradewegs auf den Wellenbrecher zu. Ich sah, wie er auf den Fels stieg, entschlossen, als hätte er ein klares Ziel vor Augen.
Die Wellen warfen turmhohe Schatten. Wassermassen schlugen beidseits aufs Gestein. Mühsam erklomm ich den Damm. Ich rief Adrian bei seinem Namen, doch das Tosen der Brandung verschluckte jeden Laut. Eine breite Wand aus Wasser erhob sich neben mir. Ihr Graugrün war schmutzig und trüb, Algen stiegen darin empor.
Obwohl zwischen Adrian und mir noch mindestens fünf Meter waren, streckte ich meine Hand nach ihm aus. Dann brach die Welle, und schmetterte mich auf die Felsen. An mehr kann ich mich nicht erinnern.

Eigentlich hat uns das Meer überhaupt nicht gewollt. Zwei Tage und eine halbe Nacht versuchte es Adrian loszuwerden. Dann spuckte es ihn endlich auf den Strand. Über dem Wasser hing der bleiche Mond.
Seine Augen waren geschlossen. Zuerst erkannte ich ihn nicht. Die Haut seines Gesichts war schwammig, seine Hände blass und aufgedunsen.
Noch oft habe ich sein Tagebuch durchblättert. Aber nie was gefunden, außer der Zeichnung einer Frau, die von einem Hochhaus springt.

 

Liebe TeddyMaria,

vielen vielen Dank, dass du dich nochmal an den Kommentar gesetzt hast. Und dass dir die Story immer noch gefällt und du ihr so viel abgewinnen kannst. Ich habe sie mittlerweile zwei Mal grob umgeschrieben. Leider sind den Überarbeitungen auch ein paar schöne Stellen zum Opfer gefallen, aber ich sehe das sportlich. Deswegen schreibe ich ja hier mit. Leider ... hat es den von dir so sehr gemochten Absatz erwischt ^^. Er ist natürlich noch in Versionen auf meinem Computer vorhanden, aber hier habe ich ihn erstmal gegen etwas weniger kompliziertes eingetauscht.

»Übrigens, mein Rechtschreibprogramm zeigt mir an, dass es „Meteorologen“ heißt und nicht „Meterologen“. Danke, Rechtschreibprogramm!«

Ach, super ^^ echt so ein Klassiker!

»Komma vor „und“s darfst Du nur setzen, wenn Du Hauptsätze aneinanderreihst oder davor oder danach ein Nebensatz kommt, während davor oder danach wiederum ein Hauptsatz steht.«

du weißt hoffentlich, dass ich solche Anmerkungen sehr liebe :-) Danke!

«Je länger ich meine Worte zurückhalte, desto schneller erfüllen sich seine Träume …
Für Sätze wie diesen hier lohnt es sich, die Geschichte zum vierten Mal zu lesen, wie ich es gerade tue. Wie gesagt, Du hast überall so verdammt viel Bedeutung drin, das ist wirklich heftig.«

Oje, ich hoffe du bist nicht enttäuscht. Ich weiß genau, was du meinst. Ich selbst hänge sehr an solchen Sätzen. Trotzdem habe ich gelernt, dass man für Überarbeitungen manchmal genau solche Schätzchen loslassen muss, um weiterzukommen, auch wenn es den Text dann zerpflückt (eine alte Version habe ich ja eh noch auf dem Computer). Danke für die Wertschätzung!!!

»Ein O r k a n wütet da draußen!
Diese Hervorhebung halte ich für Facebook-Hervorhebungen, wo man keine Kursivsetzungen benutzen kann, sich also anders helfen muss. (In manchen Dramen wir das auch so gemacht, aber na ja, ich mag’s nicht und habe es in Prosa-Texten auch noch nie so gelesen.) Ich würde es einfach kursiv setzen.«

nach den vermehrten Hinweisen dazu, hat es die Stelle auch erwischt ^^

»Den Arm vors Gesicht gedrückt, versuche ich Schritt zu halten.
„gedrückt“ finde ich etwas viel. Ich meine, man presst sich ja selten den Arm direkt auf die Stirn. Ich würde „gehalten“ verwenden, oder einfach „Den Arm vorm Gesicht“ schreiben.«

Ich habe mich für den Arm vors Gesicht gelegt entschieden (verbotener Partizip, hehe?)

»Ich erkenne einen Kopf, dann ist es nur noch Schwarz im Wellengang.
Brauchst Du das „es“?«

schöne Feinstellung. Habe ich geändert.

»Die Sperrung hat wohl einigen nicht ganz behagt. Ich werde sie vielleicht in Großlettern auflösen. Kursiv ist mir nicht dringlich genug.
Dabei lese ich das. Nein! Tu das nicht. Das ist noch viel mehr Facebook als die Sperrung. Dann lieber Sperrung. Da kann ich mir immerhin einbilden, Du würdest zu viele Reclam-Hefte lesen. Meine Güte.«

hahaha. Gut, dass wird das mal diskutiert haben ^^


vielen Dank nochmal für das geballte Lob am Ende :-) ach, das tut so gut.

»Aber ich denke nicht, dass Du Dir einen Gefallen damit tust, diese Geschichte mit dem Anspruch zu schreiben, dass jeder sie auch beim schnellen Lesen vollständig begreifen solle.«

vielleicht ist das ein ganz wichtiger Punkt. Ich möchte schon etwas Geheimnisvolles in meinen Geschichten, will aber auch, dass man mitfühlen kann. Und daran schraube ich gerade.

Liebe Maria, vielen Dank nochmal für deinen tollen Kommentar, und bis bald!

Carlo


———————————————


Lieber erdbeerschorsch,

danke, dass du die Story kommentiert hast!
Danke für deine lobenden Worte und die vorgebrachte Kritik. Wenn du sagst, dass es dir an manchen Stellen zu dramatisch ist, werde ich nicht gegenhalten. Ich experimentiere da gerade, locke mich selbst aus der Reserve, auch um meine eigene Scheu vorm Pathos ein bisschen zu verlieren, um zu einer üppigeren Erzählweise zu finden. Hier habe ich wohl an manchen Stellen zu viel gewollt ...

»Diese Radioansage fügt sich für mich nicht ganz perfekt ein. Vielleicht ist sie zu lang? «

habe sie runtergekürzt und mich an einer recherchierten Wetterwarnung orientiert.

Die Stelle mit den Erklärungen wer jetzt wessen Sohn ist und wen liebt oder eben nicht mehr, habe ich wieder umstrukturiert. Sie ist jetzt hoffentlich etwas besser lesbar. Danke für deine kritischen Anmerkungen dazu!

»»Auf gar keinen Fall!«
Es hat die Sturmwarnung gegeben, das ist schon klar, aber warum der Junge gleich so entschieden auftritt, kann ich mir nicht ganz erschließen. Viel fehlt nicht, aber irgendwas hätte ich da gerne noch, eine Vor- oder Zwischenstufe (oder beides?)«

Sehr guter Punkt. Habe ich verändert.

»als er mir im nächsten Moment seine geballte Faust ins Gesicht schlägt.
erscheint mir ein bisschen heftig (Stichwort: "zu dramatisch")«

Deine Bedenken (auch die nachfolgenden) finde ich sehr berechtigt. Ich habe das nun nochmal anders gelöst. Der Protagonist kommt nun nicht mehr dazu Adrian aufzuhalten, weil er einfach aus der Tür entschwindet. Die räumliche Distanz legt es einfach nah.

»Gerade solche Gewaltszenen sind ja beliebt, wenn man einen Effekt setzen will. Deswegen gibt es aber halt auch eine Unmenge Gewaltszenen, und da muss man sich schon etwas richtig Gutes einfallen lassen. Das ist in dem Fall aber nicht so.«

Ein Einwand, der mich zum Nachdenken anregt. Ich fühle mich motiviert, eine nie dagewesene Knüppelszene zu verfassen :D

»›Ich sehne mich nach ihr‹, höre ich eine Stimme im Flattern meiner Kapuze.
Das finde ich etwas undeutlich gezeichnet. Im ersten Moment dachte ich, ob da jetzt eine Geisterstimme flüstert. "Seine Stimme" statt "eine Stimme" wäre vielleicht klarer, aber immer noch nicht ganz. Warum nicht "im Kopf" dazu?«

Hier sehe ich es analog zu der Gewaltszene in deinem Sinn: Eine Stimme im Kopf kann jeder schreiben. Ein Flattern in der Kapuze ist da schon etwas anderes :-)

»wieder und wieder
Erscheint mir stärker ohne den Einschub.«

habe damit mal rumexperimentiert. Jetzt habe ich es doch stehen gelassen, weil es dem Rhythmus entspricht und mich einfach nicht stört.

»Ich rappel mich auf und suche in der schäumenden See: Ein Schopf, nur ein Fetzen Kleidung, einfach irgendetwas! Einmal sehe ich ihn, dann ist es Schwarz im Wellengang.
Den einen haute auf die Steine, der andere ist sofort weg. Kann zwar sein, sitzt mir aber zu sauber. Würde Adrian, wenn die Welle kommt, im Reflex sich nicht doch auch schützen wollen? Er springt ihr vielleicht nicht direkt entgegen. Warum ist er dann aber weg und der andere nicht ... ?«

auch das total nachvollziehbar ... ich habe die Stelle umgeschrieben. Die Welle erwischt jetzt garantiert nur noch den, den sie auch erwischen soll :hmm:

»Finde ich als Spiel mit den Zeiten zwar ganz hübsch, aber dann frage ich mich, ob die Geschichte nicht ohne diesen Abschnitt runder wirkt. Das ist schon nicht schlecht, dieses Nachdenken. Aber ist es wirklich so wichtig, dass du deine Geschichte dafür unterbrichst?«

Gute Frage. Sehr gute Frage. Muss darüber nochmal grübeln...

Den Abschiedsgruß am Ende habe ich auch rausgehauen. Das kursive Für Adrian sollte halb von Adrian gedacht sein und irgendwie eine Brücke schlagen zu Gedanken des Lesers.

Vielen Dank E-Schorsch für deine reichhaltigen Ausführungen :)

LG
Carlo


Edit:
Kanji den Titel kannst du gerne erstmal so stehen lassen. Ich hadere noch :) Danke fürs Angebot

 

Hallo Carlo Zwei!
Ich halte den Text für missglückt. Ich will deinen Stil mit dem Malen eines Aquarells vergleichen, du tupfst mit ein paar Pinselstrichen ein großes Drama auf die Leinwand - das kann man durchaus machen, aber dann muss man seinen Stil und die Sprache beherrschen, die Struktur der Geschichte muss perfekt sein - und leider beherrscht du beides nicht. So ist schon der erste Satz unfreiwillig komisch:

Wellen brechen auf den Damm.
Das stimmt einfach nicht, sie erbrechen sich doch nicht, es muss heißen: Wellen brechen sich am Damm.
Wellen brechen auf den Damm. Sie reißen kreischende Möwen mit sich, die in der Gischt nach Fischen jagen. Der Sturm fegt durchs Dünengras und weht Sand auf den Strandweg. Er wirbelt die Schalen der Windmesser durch, schleudert Distelköpfe gegen die Fensterscheiben. Stöcke, Muscheln und kleine Steine prasseln aufs Reetdach.
Ich bin mir auch über die Topographie nicht im Klaren: Wenn das Haus hinter einem Damm liegt (den Adrian ja später erklimmt), dann liegt es vermutlich tiefer als das Meer. Kann man da, auch wenn der Wellengang sehr hoch ist, überhaupt etwas vom Meer sehen?

Ich knipste das Radio aus. Adrian sitzt am Esstisch. Er notiert Zahlen, entnimmt dem Windmesser Werte, beobachtet das Barometer. Im Herbst. Vor einem Jahr lernten sich unsere Eltern kennen. Für meine Mutter war es ein Neuanfang nach Jahren des Scheiterns mit Männern. Nicht so für seine. Vor einem Jahr stieg Adrians Mutter ins Meer, um ihren Gefühlen, der Desillusion, einfach allem zu entkommen. Adrian sprach für ein halbes Jahr kein Wort mit seinem Vater. Ich wusste, er brauchte einen Freund, und ich war da. Während ich ihn tröstete und wir viele Stunden miteinander verbachten, ich seine Hand hielt und er weinte und ich ihn tröstete und wieder tröstete, wurde es mir mehr als bloßes Helfenwollen.
In den Absatz ist viel zuviel hineingestopft und das viel zu durcheinander. Zunächst mal Zeit einhalten: Ich knipse ... Warum macht Adrian das mit den Zahlen? Ist er Meteorologe? Macht er das immer im Herbst? Ist jetzt Herbst? Du schmeißt einfach "im Herbst" hin, ohne vernünftige Einfügung in den Text. Das große Drama um diese Dreiecksgeschichte, die mit dem Selbstmord der Mutter endet, handelst du hier in wenigen Worten ab. Kann man machen, man kann aber nicht nur so andeuten, wie die beiden Jungs sich überhaupt anfreunden. Das muss doch auch schwierig für Adrian gewesen sein, sich mit dem Sohn der Frau anzufreunden, die für den Selbstmord in gewisser Weise verantwortlich ist. Warum sollte der sich einfach so vom Ich-Erzähler trösten lassen? Wann genau war er da, wann hat er das erste Mal Adrians Hand gehalten? Du sparst zuviel aus.

Adrian sprach für ein halbes Jahr kein Wort mit seinem Vater. Ich wusste, er brauchte einen Freund, und ich war da. Während ich ihn tröstete und wir viele Stunden miteinander verbachten, ich seine Hand hielt und er weinte und ich ihn tröstete und wieder tröstete, wurde es mir mehr als bloßes Helfenwollen.

Nachts wenn er sich unruhig im Bett wälzt, den Namen seiner Mutter in die Kissen murmelt, wache ich über seinen Schlaf. Am Tag rede ich mit ihm über alles. Plaudere meine tiefsten Geheimnisse aus. Nur damit er von sich selbst spricht; keine Ahnung, ob es hilft.

Solche Übergänge sind vewirrend. Zuerst erzählt er in der Rückschau und zusammenfassend, wie sich die beiden Jungs angefreundet haben, dann erzählt er auf einmal im Präsens, aber noch immer zusammenfassend, von den unruhigen Nächten. Wo sind wir hier? Vermutlich schon im Reethaus. Wie kam es zum gemeinsamen Aufenthalt? Warum sind die beiden allein hier? (Sind sie ja nicht, wie man am Ende erfährt).
»So …« Er klappt das Notizbuch zu, schiebt den Stuhl an den Tisch, greift seine Jacke.
Okayyyy, er schreibt also da Zahlen in sein Notizbuch und dann beschließt er einfach, seiner Mutter ins Meer nachzufolgen. Will er genau die Daten festhalten, die bei seinem Selbstmord herrschen? Oder erfüllt er noch eine letzte Pflicht, bevor er geht? Okay, er schreibt offensichtlich irgendwelche letzten Worte hinein, wenn ich an das Ende denke.
Den Arm vors Gesicht gehalten, versuche ich aufzuholen
Wenn dann: Den Arm vors Gesicht haltend ... Partizipium Perfekt ist hier falsch.
›Ich sehne mich nach ihr‹, höre ich seine Stimme im Flattern meiner Kapuze.
Er hört seine Stimme IM Flattern der Kapuze? Nein, so geht das nicht, das muss sprachlich viel präziser sein.
Adrian erklimmt den Damm. Die Wassermassen prallen beidseits auf den Fels
Welcher Fels? Falls du den Damm meinst, müsste das Wasser, wenn es beidseits kommt, auch von der Landseite kommen. Falls da noch irgendwelche andere Felsen sind, dann sag das bitte. Aber ein Fels hätte wohl mehrere Seiten und nicht nur zwei. Also auch sehr unklar das Ganze.
Ihr Grau ist Schmutz, und Algen steigen in ihr empor.
Das ist schon fast surreal. :D Aber ich weiß nicht, klingt auch unfreiwillig komisch.
Dann ist es Schwarz im Wellengang.
Ich weiß, du nimmst da Bezug auf den Titel, aber grammatikalisch ist die Großschreibung einfach falsch. Warum nicht: Dann ist da das Schwarz im Wellengang?
Ich sitze in der Küche, stütze den Kopf mit den Händen. Der Schulpflicht hat mich eingeholt, der Trost mich beruhigt und die Trauer habe ich verschoben. Auf eine unbekannte Zeit.
Ralf, Adrians Vater, hat in mir einen zweiten Sohn gefunden. Er ist nicht von der Sorte Mensch, die aufgeben. Ich gehe zur Schule, ich warte. Und ich warte. Und warte.
Uff, was für ein Sprung. Und nur ganz kurz, um dann wieder zum Drama zurückzukehren:
Als ich durchnässt zum Reethaus zurückkehre, läuft Ralf mir in die Arme. Er hält mich fest. »Adrian ist in den Wellen«, spreche ich. Ralf reißt die Augen auf, lässt mich stehen, rennt zum Strand.
Du willst kurze, sehr effektvolle Streiflichter auf das Drama bringen, aber leider wirkt das auf mich nur zusammengestückelt. Das Drama berührt mich auch überhaupt nicht, diese Art der Darstellung wirkt für mich einfach aufgesetzt.
Als die Küstenwache ihn findet, ist er bleich, die Haut weiß und schwammig. Vor unseren Augen blättert meine Mutter auf die letzte Seite seines Notizbuchs
Ach, die Mutter blättert vor der Leiche im Notizbuch? Sehr seltsam. Man sollte meinen, wenn jemand die Leiche eines Angehörigen oder guten Freundes sieht (egal ob jetzt die Mutter oder der Ich-Erzähler), wird er erstmal geschockt sein und nicht die Mutter beobachten, die im Notizbuch blättert, oder als Mutter nicht im Notizbuch blättern. Denn warum genau dann, wenn die die Leiche sehen? Das Buch haben sie ja sicher schon vorher bemerkt bzw. angesehen. Das Aneinanderreihen dieser beiden Sätze ist wie ein Vexierbild, bei dem man auch nicht weiß, was man jetzt eigentlich genau vor Augen haben soll. Schön effektheischend sind beide Bilder, aber gehören sie zusammen?

Du musst einfach viel genauer werden.

Gruß
Andrea

 

Hallihallo, Carlo Zwei

Leider ... hat es den von dir so sehr gemochten Absatz erwischt ^^. Er ist natürlich noch in Versionen auf meinem Computer vorhanden, aber hier habe ich ihn erstmal gegen etwas weniger kompliziertes eingetauscht.

So schreibst Du. Da ahne ich noch gar nichts Schlimmes, vertraue Dir ja, denke, Du kriegst was anderes Gutes hin. Aber dann lese ich das:

Vor einem Jahr lernten sich unsere Eltern kennen. Für meine Mutter war es ein Neuanfang nach Jahren des Scheiterns mit Männern. Nicht so für seine. Vor einem Jahr stieg Adrians Mutter ins Meer, um ihren Gefühlen, der Desillusion, einfach allem zu entkommen. Adrian sprach für ein halbes Jahr kein Wort mit seinem Vater. Ich wusste, er brauchte einen Freund, und ich war da. Während ich ihn tröstete und wir viele Stunden miteinander verbachten, ich seine Hand hielt und er weinte und ich ihn tröstete und wieder tröstete, wurde es mir mehr als bloßes Helfenwollen.

Dieser Absatz ist nicht nur anders als in der vorherigen Version. Und klar ist der einfacher, nicht so kompliziert. Das ist in meinen Augen unglaublich tellig. Achtung, hier kommt der kurze „Was bisher geschah“-Überblick. Das ist absolut unverpackt, irgendeine Off-Stimme bricht in die Geschichte ein, um kurz alle Fragen auszuräumen. Muss das wirklich sein? Ist es wirklich das, was andere Leute sich gewünscht haben? Allein dieser Anfang: „Vor einem Jahr …“ Urgs. Wer denkt denn auf diese Weise?

Ich meine, klar ist mir bewusst, dass niemand von uns so denkt, wie wir das aufschreiben. Aber wenn ich diese Geschichte gelesen habe, hatte ich immer das Gefühl, dass alles total intuitiv passiert, sich im Fluss befindet. Das hier ist kein Fluss, hier ist nichts in Bewegung. Dein Prot ist so emotional mit rotem Kopf, tritt von einem Bein aufs andere, murmelt seine Lebensgeschichte, und plötzlich reißt ihm jemand das Mikro aus der Hand und sagt: „Nur damit wir jetzt alle mal kurz einordnen können, wovon Tom gerade redet. Vor einem Jahr …“ Nein. Sorry. Das funktioniert für mich überhaupt nicht.

Nachts wenn er sich unruhig im Bett wälzt, den Namen seiner Mutter in die Kissen murmelt, wache ich über seinen Schlaf.

Komma vor „wenn“.

Er reißt die Tür auf und der Luftzug schmeißt sie zu. Ich schnappe mir einen Anorak und spurte nach draußen.

Tatsächlich finde ich diese Stelle besser. Dass Adrian nicht einwilligst, dass einer ihm beim Suizid zusieht. Das war ja tatsächlich schon ein bisschen seltsam. So finde ich es besser umgesetzt.

Du musst schneller sein!, denke ich.

Diese Stelle wiederum. Na ja. Das macht da so eine Actionszene draus. Das passt für mich eigentlich nicht zur Stimmung des Textes.

In diesem Moment bricht die Welle, und stürzt auf ihn nieder.

Komma weg.

Der Schulpflicht hat mich eingeholt, der Trost mich beruhigt und die Trauer habe ich verschoben.

„Die Schulpflicht“?

Also, über diesen Ich-erkläre-kurz-die-Geschichte-Absatz habe ich mich jetzt ja zur Genüge ausgelassen. Durch die restlichen Änderungen verändert sich die Geschichte natürlich auch. In meinen Augen ist das aber durchaus positiv, ein klein wenig actiongeladener, ein wenig nachvollziehbarer. Wenn Du diesen Weg auch mit fraglichem Absatz gehen könntest … Na ja. Musst Du wissen. Aber make it work!

Abgesetzte Grüße,
Maria

 

Liebe Anne49,

es tut mir leid, dass du so spät Antwort bekommst. Am Wochenende war ich Odysseus in der Schweiz und gerade bin ich es in der Uni. Schmählich auch, dass ich dir noch immer nicht zu deiner »Malintzin« gratuliert habe, was ich hiermit nachholen möchte. Ich bin beeindruckt von deinen Fähigkeiten und davon, wie du dich hier bei den Wortkriegern bewährt hast :-) Einen Kommentar kriegst du (Carlo du sollst nicht schwören!) beizeiten.

Nun aber zu deinem Kommentar.

Danke für dein »Strandgut« danke für das Attribut »wunderbar« :-)

»Während ich ihn vom Sofa unserer Ferienwohnung beobachte und unsere Eltern im Nebenzimmer schlafen
Würde überlegen, einen der Possessivartikel durch einen bestimmten Artikel zu ersetzen.«

Gute Idee. Das »unser« zu betonen macht hier nicht viel Sinn.

»»Wohin willst du hin?«, frage ich.
Wo willst du hin? - würde ich schöner finden.«

Oh ja :O

»Als hätte er mir einen Hammer zwischen die Augen geschmissen.
Schmeißen scheint mir nicht so ganz zum Erzählton zu passen. Klingt doch ein bisschen derb, nicht?«

Die Stelle ist rausgeflogen. Aber ja, es passt wirklich nicht :O

»In Augen und meiner Nase brennt es.
Wie wäre es mit: In Augen und Nase brennt es mir.«

Nicht schlecht, aber durch das nachgestellte Prädikat schon auch eigenwillig.

»Bloß nicht fühlen! Es hilft.
Bin mir da nicht sicher. Hilft das oder ist das ein Plattitüde? Ich denke ja eher: Es gibt Tränen, die müssen geweint werden.«

Wohl eher Letzteres. Irgendwie schwach, ihn das sagen zu lassen.

Liebe Anne, danke nochmal, dass du kommentiert hast :) Ich habe mir vorgenommen ab August mehr bei den Wortkriegern abzuhängen. Dann sehen wir uns bestimmt wieder. Und davor bei einem Intermezzo in kolumbisch Indien.

LG
Carlo

——————————————

Hey Andrea H,

vielen Dank für deinen so ausführlichen Kommentar. Schade, dass dir die Story so missfallen hat. Da frage ich mich natürlich schon, wie du die alten Textversionen bewertet hättest. Aber ich habe ja auch nicht davor zurückgeschreckt, ganze Absätze umzuschreiben. Jetzt scheint der Text auf jeden Fall neue Probleme aufzuwerfen ...

Deine Bedenken kann ich nachvollziehen. Ich sehe es auch so, dass besonders dichte Texte Perfektion verlangen. Vielleicht habe ich den Maßstab diesmal nicht hoch genug angesetzt und hätte die Story einfach nicht hochladen sollen. Aber allein um der Erfahrung Willen bin ich froh es doch getan zu haben.

Die brechenden Wellen, um damit zu beginnen, sind natürlich wirklich ulkig. Da muss ich nochmal ran :-)

»Ich bin mir auch über die Topographie nicht im Klaren: Wenn das Haus hinter einem Damm liegt (den Adrian ja später erklimmt), dann liegt es vermutlich tiefer als das Meer. Kann man da, auch wenn der Wellengang sehr hoch ist, überhaupt etwas vom Meer sehen?«

verstehe nicht genau. Vielleicht ein anderer Begriff von Damm? Gemeint ist jedenfalls ein Wellenbrecher, der ins Meer ragt. Ein Weg führt vom Strand durch die Dünen zum Reethaus. So hatte ich das gedacht.

»Warum macht Adrian das mit den Zahlen? Ist er Meteorologe?«

dieses Detail ist in der Überarbeitung verloren gegangen. Da stand irgendwann einmal: »Adrian steigt seinem [seines Vaters] Interesse nach, und mich steckt die Begeisterung meiner Mutter für Metereologen an.«

»Das muss doch auch schwierig für Adrian gewesen sein, sich mit dem Sohn der Frau anzufreunden, die für den Selbstmord in gewisser Weise verantwortlich ist.«

Und hier stand:
»Ich wünschte, Adrian wäre ein anderer, nicht mein Stiefbruder. Dann müsste ich mich auch nicht schämen, wenn ich an seine Berührungen denke und im selben Moment an den Tod seiner Mutter, die vor einem Jahr in die Fluten stieg. Nachts, wenn der Wind durch die Ritzen der Wände pfeift, redet er mit ihr. Er verspricht ihr, alles zu ersetzen, was meine Mutter und ich ihr genommen haben.«

tja, das sind wohl die Konsequenzen zu schneller Überarbeitung. Ich danke dir für die genaue Beobachtung!

»Warum sollte der sich einfach so vom Ich-Erzähler trösten lassen? Wann genau war er da, wann hat er das erste Mal Adrians Hand gehalten? Du sparst zuviel aus.«

das wäre interessant gewesen, zweifelsohne.

»Wo sind wir hier? Vermutlich schon im Reethaus. Wie kam es zum gemeinsamen Aufenthalt? Warum sind die beiden allein hier? (Sind sie ja nicht, wie man am Ende erfährt).«

sie machen Ferien mit den Eltern, die im Nebenzimmer schlafen. Sie sind im Wohnzimmer. Auch irgendwie in den Kürzungen untergegangen, fürchte ich :/

»Will er genau die Daten festhalten, die bei seinem Selbstmord herrschen? Oder erfüllt er noch eine letzte Pflicht, bevor er geht? Okay, er schreibt offensichtlich irgendwelche letzten Worte hinein, wenn ich an das Ende denke.«

Er notiert die Windwerte seitdem ... Eine Art Ersatzhandlung fürs Trauern. Er schreibt dann auch ein paar Zeilen zum Abschied ins Buch. Das hier stand dort vorher:

»Er hinterlässt sein Tagebuch. Worte der Entschuldigung zwischen Luftdruck- und Windgeschwindigkeitswerten.«

»Wenn dann: Den Arm vors Gesicht haltend ... Partizipium Perfekt ist hier falsch.«

wird verbessert!

»Er hört seine Stimme IM Flattern der Kapuze? Nein, so geht das nicht, das muss sprachlich viel präziser sein.«

Vielleicht verwirrt dich einfach das Bild? Es geht genau darum, dass er das Flattern der Kapuze hört und meint in diesem Geflatter die Stimme Adrians wahrzunehmen. Das ist seine Einbildung.

»Welcher Fels? Falls du den Damm meinst, müsste das Wasser, wenn es beidseits kommt, auch von der Landseite kommen. «

ah, jetzt weiß ich, was Damm für dich bedeutet. Vielleicht hätte ich wirklich vom Wellenbrecher schreiben sollen.

»Ich weiß, du nimmst da Bezug auf den Titel, aber grammatikalisch ist die Großschreibung einfach falsch. Warum nicht: Dann ist da das Schwarz im Wellengang?«

Ja, das stand vorher da ^^ werde es wieder dahin ändern.

»Ach, die Mutter blättert vor der Leiche im Notizbuch? Sehr seltsam.«

Die Bilder überschlagen sich da etwas, das stimmt. Wenn ich das richtig lese, konnten die meisten ihnen dennoch folgen. Ich habe das Gefühl, dass so ein fragmentarisches Erzählen für dich einfach gar nicht funktioniert. Für mich schon. Allerdings nehme ich deine Bedenken auch ernst. Ich glaube, mit so einem Familiendrama in 7000 Zeichen hat man es nicht leicht.

So Andrea :-) nochmals vielen Dank für den umfangreichen Kommentar. Bis hoffentlich bald!

Gruß
Carlo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @AMW,

vielen Dank für dein Kommentar! Viele gute und für mich brauchbare Anregungen :-)

»Das finde ich nicht gut. Die anderen Bilder verdeutlichen, wie stark der Sturm ist, aber dass Sand auf einem Strandweg ist, das halte ich für sehr gewöhnlich. Statt weht würde ich auch vielleicht peitscht schreiben.«

peitscht ist mir ein bisschen zu dolle, aber es könnte tatsächlich noch etwas spannender sein, das gebe ich zu. Ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst.

»Ich knipste das Radio aus
Hier schreibst du auf einmal in der Vergangenheit.«

oje, danke für den Hinweis. Ist wohl bei der Korrektur passiert. Habs gleich geändert!

»Adrian dreht sich wie erschrocken zu mir,
Finde wie erschrocken nicht schön.«

kann ich, glaube ich, verstehen. Ist aber wenigstens recht genau an der Stelle. Der Prot ist sich nicht sicher, ob Adrian erschrocken ist oder er das nur rein interpretiert, weil A. im Grunde vielleicht einfach völlig abgeklärt ist.

»Der Schulpflicht hat mich eingeholt«

habe ich wieder zu »der Schulalltag« gemacht. Danke!!

»der Trost mich beruhigt
Was ist denn sein Trost?«

oh, ich hatte das eigentlich nur als den Beistand der Freunde gedacht oder der Leute, die er kennt. Vielleicht sollte ich das auch schreiben.

»Von mir aus könntest du die Wasserleiche ruhig expliziter beschreiben. Vor allem, weil ja das Meer an ihm gefressen hat. So ist mir das zu normal.«

habe zumindest zwei Details weiß und schwammig genannt. Weiß nicht.

Cool, dass dir die Geschichte im Großen Ganzen gefallen hat. Der Einschub ist wirklich etwas komisch geraten, vor allem weil die Story auch so kurz ist. Ich glaube, da habe ich dann einfach noch mal ein wenig mit dem Textmaterial herumgespielt ohne Rücksicht auf Verluste. Der Text sollte nun wohl erstmal wieder liegen. Dann werde ich ihn nochmal mit älteren Versionen kollationieren.

Danke für deine Überlegungen, die vielen Anregungen!
Gruß
Carlo


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Heyho TeddyMaria,

danke, das du dich nochmal rangewagt hast. Deine Einschätzung bringt mich weiter.

»Dieser Absatz ist nicht nur anders als in der vorherigen Version. Und klar ist der einfacher, nicht so kompliziert. Das ist in meinen Augen unglaublich tellig. Achtung, hier kommt der kurze „Was bisher geschah“-Überblick. Das ist absolut unverpackt, irgendeine Off-Stimme bricht in die Geschichte ein, um kurz alle Fragen auszuräumen. Muss das wirklich sein? Ist es wirklich das, was andere Leute sich gewünscht haben? Allein dieser Anfang: „Vor einem Jahr …“ Urgs. Wer denkt denn auf diese Weise?«

wahrscheinlich hast du recht :-( manchmal verliere ich nach sehr vielem Überarbeiten die Motivation. Da muss ich etwas dran arbeiten, weil da kommt man ja nicht drum herum ... Vor allem bei langen Texten. Ich nehme das auf und streiche den Teil rot in meinen Notizen an, und wenn ich den Text das nächste mal ausführlich überarbeite, dann hol ich entweder das Alte zurück oder verpacke alles nochmal besser.

»das hier ist kein Fluss, hier ist nichts in Bewegung. Dein Prot ist so emotional mit rotem Kopf, tritt von einem Bein aufs andere, murmelt seine Lebensgeschichte, und plötzlich reißt ihm jemand das Mikro aus der Hand und sagt: „Nur damit wir jetzt alle mal kurz einordnen können, wovon Tom gerade redet. Vor einem Jahr …“ Nein. Sorry. Das funktioniert für mich überhaupt nicht.«

das hast du schön beschrieben :-O So hat es sich auch beim Schreiben irgendwann angefühlt. Wie gesagt, rot angestrichen.

»Nachts wenn er sich unruhig im Bett wälzt, den Namen seiner Mutter in die Kissen murmelt, wache ich über seinen Schlaf.
Komma vor „wenn“.«

hab ich gesetzt, danke!

»Tatsächlich finde ich diese Stelle besser. Dass Adrian nicht einwilligst, dass einer ihm beim Suizid zusieht. Das war ja tatsächlich schon ein bisschen seltsam. So finde ich es besser umgesetzt.«

cool, dass gibt mir Hoffnung, dass es doch was bringt zu überarbeiten. ^^

»Du musst schneller sein!, denke ich.
Diese Stelle wiederum. Na ja. Das macht da so eine Actionszene draus. Das passt für mich eigentlich nicht zur Stimmung des Textes.«

kann ich verstehen, aber finde ich eigentlich nicht so ein Problem. Es ist nur vielleicht ein bisschen wenig Zeichen für alles.

»In diesem Moment bricht die Welle, und stürzt auf ihn nieder.
Komma weg.«

oje, danke!


»Der Schulpflicht hat mich eingeholt, der Trost mich beruhigt und die Trauer habe ich verschoben.
„Die Schulpflicht“?«

habe wieder »Schulalltag« daraus gemacht!

»In meinen Augen ist das aber durchaus positiv, ein klein wenig actiongeladener, ein wenig nachvollziehbarer. Wenn Du diesen Weg auch mit fraglichem Absatz gehen könntest … Na ja. Musst Du wissen. Aber make it work!«

vielen Dank für das Vertrauen, Maria (und dass du dir die Geschichte nochmal vorgeknöpft hast)! Tja, ich denke, dieser Absatz lässt mich so schnell nicht in Ruhe. Mal schauen, was daraus wird.

Bis bald und liebe Grüße!
Carlo

 

Hallo Carlo,

ich hab Deine Geschichte nicht übersehen, komm aber heute erst - Zufall? - in die knappe Erzählung um die tragische Gründungsgeschichte einer sich neu formierenden Kernfamilie (nicht alles, was neu ist, ist gleich Patchwork) und der Freundschaft zweier Minderjähriger (Schulpflicht!) Stiefbrüder, von denen Adrian den Sturm ausnutzt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Und dass Du schreiben kannst, weiß ich ja. Aber zunächst mal die Frage: Ist der Name, in dem ja die Adria überwiegt, bewusst gewählt?

Nunja, ich hab sofort zum zwoten Satz

Wellen brechen auf den Damm. Sie reißen kreischende Möwen mit sich, die in der Gischt nach Fischen jagen.
eine kleine Anmerkung: Möwen sind Allesfresser, werden also da, wo Wasser, Wind und Land aufeinandertreffen und Gischt entsteht auch Abfall, Aas und anderes Getier - Krebse, Muscheln etc. - nicht verschmähen.

Und hier wäre ein r nachzutragen

Während ich ihn tröstete und wir viele Stunden miteinander verb[r]achten, ich seine Hand hielt und er weinte und ich ihn tröstete und wieder tröstete, wurde es mir mehr als bloßes Helfenwollen.
Adrian dreht sich wie erschrocken zu mir, er starrt mich an. Ich strecke die Finger aus.
Nicht doch die ganze Hand?

Wie dem auch sei . ich wünsch Dir ein schönes, unaufgeregtes Wochenende!

Friedel

 

Hi @Carlo Zwei,

gerade steht zwar ein neuer Text von dir zur Diskussion, ich schreib trotzdem mal schnell zu diesem hier was.
Du hast, wie es aussieht, viel geändert, es fast ein neuer Text. Da lohnt es sich, noch mal reinzuschauen.
Klar, dass ich nicht mehr im Einzelnen weiß, wie der Text anfangs ausgesehen hat, aber ich kann schon sagen, dass ich diese Version noch ein bedeutendes Stück besser finde. Einige überladene Schnörkel sind weg, ohne dass der besondere Klang weg wäre.

Für die Radioansage hätte ich dennoch die Überlegung, ob du es nicht noch kürzer versuchen willst:
"— Das wird ein stürmischer Abend: Meteorologen warnen vor Orkanböen bis zu 160 Stundenkilometern —"
-- erster Satz weg? Ginge auch, und verständlich wäre es sicher.

Diesen Einschub:
"Im Herbst."
find ich etwas irritierend. Warum stellt der Erzähler das heraus? Wenn es Herbst ist, dann kann Adrian das ja im Moment nur im Herbst machen. Und es auch nicht besonders ungewöhnlich, dass jemand im Herbst Wetterbeobachtungen anstellt, so dass du das betonen müsstest. Wenn dir die Jahreszeit wichtig ist, könnte ich mir gut etwas vorstellen wie: "Es ist (wieder) Herbst."

Auch hier hab ich noch eine Anmerkung übrig:
"Vor einem Jahr lernten sich unsere Eltern kennen. Für meine Mutter war es ein Neuanfang nach Jahren des Scheiterns mit Männern. Nicht so für seine. Vor einem Jahr stieg Adrians Mutter ins Meer"
Vorab: Der ganze Absatz gefällt mir so ziemlich gut. Aber die zitierte Stelle erschient mir noch nicht ganz stimmig. Zwei mal heißt es "vor einem Jahr". Ist die Mutter vor dem Kennenlernen der Eltern oder davor ins Meer gestiegen? Wenn davor, dann kann die Begegnung ja kein Neuanfang für die Mutter gewesen sein, weil sie ihn gar nicht mehr erlebt hat. Wenn danach, dann liegt es nahe, die Begegnung als Grund dafür anzusehen, dass sie sich ins Meer stürzt. Das kann schon sein, und das würde auch erkären, warum Adrian ein halbes Jahr nicht mit dem Vater spricht (andrerseits braucht es eine socleh Erklärung gar nicht, der Sohn kann immer der Meinung sein, der Vater habe nicht genug getan). Aber: "vor einem Jahr"? Also gleich nach dem kennenlernen? Das ist eine etwas rasche Entwicklung, finde ich ... (Möglich: "Vor zwei Jahren lernten sich unsere Eltern kennen ... Nicht so für seine. Vor einem Jahr stieg Adrians Mutter ins Meer." Falls es überhaupt so gedacht war. Ich zweifle leicht daran, weil es einen ziemlich düsteren Schatten über den angeblichen Neuanfang wirft. Das ist eigentlich nicht nötig, weil es ja weniger um die Beziehung der Eltern zueinander geht, sondern um die der Söhne. Und die hat ihren düsteren Schatten so oder so.)

Dass der Ich am Ende darüber nachdenkt, auch ins Meer zu steigen, dabei aber weiß, dass er sich nicht traut, finde ich ganz gut. Vage stelle ich mir vor, dass ich es vielleicht sogar noch besser finden könnte, wenn Adrian sich auch nicht umbringt.

Ach ja, und noch etwas kleines:
"›Ich sehne mich nach ihr‹, höre ich seine Stimme"
das ist gerade eins meiner Steckenpferde, damit hier hausieren zu gehen: Für mich klingt das falsch. "Ich sehne mich nach ihr, höre ich." - das geht: Was höre ich? Antwort = Inhalt der Rede.
Oder auch: "›Ich sehne mich nach ihr‹, höre ich seine Stimme rufen" - Was höre ich seine Stimme rufen? Antwort = Inhalt der Rede.
Hier: "›Ich sehne mich nach ihr‹, höre ich seine Stimme"
muss aber die Frage gestellt werden können: Wie (oder was??) höre ich seine Stimme? Und da kann die Antwort kaum sein: "Ich höre seine Stimme ich-sehne-mich-nach-ihr". Eigentlich hat hier der Redeinhalt die Position einer abdverbialen Bestimmung. Die Konstruktion ist beim Verb "hören" nicht ganz so auffällig schräg wie wenn es hieße: "Ich sehne mich nach ihr(,?) kratzte er sich am Hemd" - dessen ungeachtet ist sie, finde ich, immer noch schräg.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hey @erdbeerschorsch,

danke, dass du dir den Text nochmal vorgeknöpft hast.. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr er mir mittlerweile auf die Nerven geht. Das schlimmste, ich bin immer noch nicht fertig mit ihm. Das ist genau wie ein Fahrradschlauch, den ich flicke und flicke, und trotzdem bekomme ich ihn nicht dicht..
Ich habe keine Ahnung, was damit los ist :-( Aber vielleicht ist er genau dafür gut, um an ihm zu üben. Ich habe schon wieder einen Vormittag damit zugebracht, zu flicken und auszubessern. Die Version gefällt mir jetzt schon besser, aber zur Zufriedenheit braucht es wohl noch lange.

Deinen Vorschlag, die Ansage im Radio zu überarbeiten, habe ich gleich miteingeflochten. Das ›Im Herbst‹ ist sofort rausgeflogen. Das hat mich heute, nachdem ich es gelesen hab, so dermaßen gestört ... :xxlmad:
Dein Vorschlag, wie ich es noch schreiben könnte, gefällt mir. Es ist jetzt aber erstmal komplett rausgeflogen ...
Ich habe auch noch viel an der Erklärung der Familientragödie herumgeschraubt, hoffe, es ist jetzt besser, und denke noch über über deine Idee nach, das Kennenlernen und den Suizid der Mutter etwas zu entzerren.

Es geht nun immer noch um die Beziehung der Söhne, aber durch die ganzen Überarbeitungen hat sich selbst das Thema etwas verschoben. Jetzt ist es mehr der Versuch, einen wichtigen Menschen zu retten. Das Problem ist natürlich, dass die Story in dieser Hinsicht dann auch schon wieder schwammig ist, weil der Tod der Mutter einfach eine ganz andere Geschichte erzählt. So etwas funktioniert einfach nie ... :heul:

... alles einfach viel zu locker geschrieben. Die Ideen hängen nicht richtig zusammen.

Das Ende, um etwas abzukürzen, habe ich auch nochmal vollständig überarbeitet. Ich habe die Story jetzt auch endlich von diesem leidigen Präsens befreit und ihr ein anständiges Präteritum und damit eine weniger offene Erzählsituation verpasst.

Deine Gedanken zur Stimme in der Kaputze sind echt erhellend. So erhellend, dass die Stelle es nicht überlebt hat.

Ahhhhhhh ... dieser T .. ehehehe... hex ... t

Edit: Vielen Dank nochmal für deine Antwort ;)

 

Lieber @Carlo Zwei,

du hast so radikal an deinem Text geschnitzt, dass sich ein erneuter Leseeindruck für dich lohnen könnte. Ich fang mal an.

Der starke erste Absatz ist gefühlt auf einen Satz geschrumpft? Das ist etwas schade, denn gerade den fand ich als Lieferanten des Settings sehr gelungen.

– Unwetterwarnung. Bis zu hundertsechzig Stundenki...
Das abgebrochene Wort empfinde ich als zu hochdramatisch, würde Kilometer doch ausschreiben.

Im zweiten Absatz hattest du mMn eine Beschreibung Adrians drin mit seiner Genauigkeit und seiner Neigung zum Forschen wie sein Vater. Ehrlich gesagt fehlt mir da was, denn seine Rationalität ließ den Selbstmord geplant erscheinen und nicht als spontane Verzweiflungstat.

Kommen wir zur mMn größten und einzig wirklichen Baustelle: der "Unsere-Eltern"-Absatz.

Unsere Eltern hatten sich vor etwas über zwei Jahren kennengelernt. Für meine Mutter war es ein Neubeginn, für Adrians Mutter ein Schlussstrich. Ungefähr ein Jahr, nachdem sie von Timo, meinem Mitschüler, einem Kumpel von Adrian, erfuhr, dass Adrians Vater gar nicht sie, sondern eine andere Frau liebte, packte sie ihre Sachen. Mit Schuhen, Mantel, Hut und Koffer stieg sie in die Flut der Nordsee, und kehrte von dort nie wieder zurück.
Adrian redete monatelang kein Sterbenswörtchen mit seinem Vater. In dieser Zeit hätte er wirklich, also wirklich dringend einen Freund gebraucht. Doch er erlaubte unter Wutanfällen nicht, dass jemand ihn tröstete. Nachts, wenn er sich unruhig im Bett herumwälzte, wachte ich über seinen Schlaf. Erst vor wenigen Nächt hatte ich gehört, wie er im Traum mit Edine redete.
1) Adrians Mutter erfährt von irgendeinem Timo (:confused:), dass ihr Mann eine andere Frau liebt? Hä? Halte ich aufgrund der Erfahrung mit meinen Kindern für unrealistisch. Erfahrungsgemäß halten sich Pubertierchen aus allem raus, was irgendwie peinlich werden könnte.
2) Das "ungefähr nach einem Jahr" verwirrt total. Ich habe mich gefragt, ab wann gilt dieses Jahr? Du schriebst unmittelbar vorher von Neubeginn und Schlussstrich und ich denke: ab da? Ne, kann nicht sein! Also erst ein Jahr, nachdem sie es gehört hat, zieht sie aus, packt ihre Sachen und begeht Selbstmord. Aber wie muss ich dieses Jahr zeitlich einordnen? Ist Toms Mutter da schon mit Adrians Vater zusammen, muss ja, sonst könnte der Prot nicht über Adrians Schlaf wachen. Leben also alle unter einem Dach: Vater, Adrians Mutter, Toms Mutter, Adrian und Tom? … Du merkst, ich bin echt verwirrt.
In die Darstellung des Beziehungsgeflechts solltest du noch ein wenig Zeit investieren, damit es unmissverständlich wird. Vielleicht könntest du den Selbstmord der Mutter auch durch Show statt Tell vermitteln. Z.B. könntest du Adrian eine Frau mit Koffer an der Hand in sein Tagebuch zeichnen lassen, die von einer hohen Welle überspült wird. Du könntest sogar die Info an den Schluss schieben und Tom die Zeichnungen im angespülten Buch entdecken lassen, sodass sich das Motiv erst im letzten Satz erschließt. Tom will immer sehen, was Adrian kritzelt, er lässt ihn aber nicht gucken, weißt? Und die Beziehung zwischen Adrians und Toms Elternteilen könntest du anfangs beiläufig miteinfließen lassen. Z.B. wenn du über den Mittagsschlaf schreibst, den nicht "unsere Eltern", sondern Adrians Vater und Toms Mutter halten.

Die finale Zuspitzung finde ich so, wie du sie jetzt hast, viel klarer. Du hast die Handlung deutlich begradigt. Der Prot. folgt Adrian, ohne dass der es merkt. Es gibt also keine Debatte über den Sinn eines Spaziergangs im Sturm und kein Anorak Hin-und-Her-Gereiche mehr.
Einzige Frage: Warum schreit Tom nicht in den Wind, um wenigstens zu versuchen, das Unheil abzuwenden?

Auch das ganze Philosophisch-Schwurbelige, über das ich bei der ersten Version extrem gestolpert bin, hast du entfernt. Das kommt deinem Text und seiner Lesbarkeit sehr zugute. Chapeau, da hast du Einiges geopfert, das tun nicht viele. Jetzt noch ein paar Schräubchen drehen … oder ´ne Weile liegen lassen. ;)

Peace, Linktofink

 

Hej @Carlo Zwei ,

mir ist, als würde ich eine neue Geschichte kommentieren und deswegen bin ich so frei und schildere, was mir unabhängig von der vorherigen Version auffällt. (So zur Warnung:shy:)

Durchs Dünengras wehte ein feiner Sand auf den Strandweg. Stöcke, Muscheln, Distelköpfe prasselten gegen Reetdach und Fenster.

als ich feiner Sand las, assoziierte ich automatisch seichten Wind und so war ich überrascht, dass alles gegen das Dach prasselte. (Nicht echt überrascht - erinnere mich ja an die Geschichte).

Adrian saß an seinem Ecktisch am anderen Ende des Zimmers. Während unsere Eltern Mittagsschlaf hielten, vertrieben wir uns im Gemeinschaftsraum, wie Adrians Vater ihn nannte, die Stunden.

Wenn du möchtest, dass ich verwirrt bin - wegen der Verhältnisse, okay, wenn nicht, dann denke ich, hier gibt es Eltern plus einen Vater.

Ungefähr ein Jahr, nachdem sie von Timo, meinem Mitschüler, einem Kumpel von Adrian, erfuhr, dass Adrians Vater gar nicht sie, sondern eine andere Frau liebte, packte sie ihre Sachen. Mit Schuhen, Mantel, Hut und Koffer stieg sie in die Flut der Nordsee, und kehrte von dort nie wieder zurück.

:eek: Das geht nicht. Da klingt ungewollt ... komisch. So bekleidet und dann wie sofort, zack ins Meer, nachdem ein Kind ein Gerücht daherplappert. Nee, das geht nicht. Die muss sonst auch noch verrückt sein. Soll ich das denken? Hach, immer diese Verknappungen. :shy:

In dieser Zeit hätte er wirklich, also wirklich dringend einen Freund gebraucht. Doch er erlaubte unter Wutanfällen nicht, dass jemand ihn tröstete. Nachts, wenn er sich unruhig im Bett herumwälzte, wachte ich über seinen Schlaf. Erst vor wenigen Nächt hatte ich gehört, wie er im Traum mit Edine redete.

Das zeichnet den Erzähler wiederum außerordentlich emphatisch und deswegen sympathisch. Leider führt ein weiterer Name für mich dazu, Notizen zu machen. Aber das ist wohl was Persönliches.
vor wenigen Nächten

Der Sturm blähte mir den Anorak auf und warf mir die Kaputze in den Nacken. Sandkörner piksten in meinen Augen. An meinem Gesicht flogen Samenkapseln vorbei, ein Distelblatt streifte meine Wange.

Ich sehe den Jungen genau. Schön gemacht. Ich hätte gerne jetzt noch die Arme irgendwo gesehen (nicht später ;)) und ich glaube es heißt Kapuze.

Carlo, die letzten beiden Absätze sind wundervoll. Als würde ich daneben stehen und die beiden Buben sehen. Ich meine mich zu erinnern, dass Adrian einen Dialog zuvor hatte und ich bin mir sicher, dass ich es so lieber mag, dass du in diesem kleinen Format einzig und allein am Erzähler bleibst, den ich total mag und dem ich jedes Wort glaube, dem ich jetzt, besser als zuvor, anmerke, ablesen kann, wie alt er ungefähr ist, weil du ihn angemessen reden und handeln lässt.

Eigentlich hat uns das Meer überhaupt nicht gewollt. Zwei Tage und eine halbe Nacht versuchte es Adrian loszuwerden. Dann spuckte es ihn auf den Strand.

Auch das kling so entzückend nach einem Jungen, der sich schützt und viel erduldet hat, schon viel weiß. Zu deinen expliziten Beschreibungen würde mir noch gut eine Wunde auf der bleichen Haut gefallen. Er sieht ja genau hin und Adrian ist sicher verletzt worden.

Das Ende mit dem leeren Tagebuch, dass auch niemand sonst als der Erzähler sieht, gefällt mir auch besser. Alle anderen Teilnehmer sind unwichtig und deswegen, ich wiederhole mich gern ;) passt mir die Erklärerei mit Timo und Edine (obwohl hübsch) ganz und gar nicht. Es wäre so viel schöner, wenn dir etwas anderes einfallen würde, um die arme Person ins Wasser gehen zu lassen. Etwas wie krankhafte Melancholie - immerhin geht der Sohn auch mir nichts dir nichts ins Wasser.

Aber, herrje, was weiß ich schon, es ist deine kleine wundervolle Geschichte, aber du siehst, sie hat mich gepackt und berührt.

Lieber Gruß, Kanji

 

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