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Das Medaillon

GKL

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11.10.2001
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Das Medaillon

Ich entdeckte den Brief am späten Nachmittag. Er war mir sofort aufgefallen, denn das Kuvert trug keinen Poststempel. Die Aufschrift lautete nur: DETEKTEI GEORGE WALLMAN. Der Brief kam von einem Mr. Spandish, der mich bat, ihn so schnell wie möglich in seinem Haus in der Oakstreat Nr.37 aufzusuchen. Er schrieb, dass er dringend meine Hilfe brauche, fügte aber keine nähere Erklärung hinzu.
Der Himmel war den ganzen Tag über schiefergrau gewesen und auch später verriet nur ein schwefelgelber Streifen im Westen die Stelle eines verhangenen Sonnenunterganges. Es war schon dunkel, als ich schließlich meinen Mantel überstreifte und auf die Straße trat. Durch die schwarze Wand vorbeiziehender Wolken stahl sich gelegentlich das Mondlicht.
Die Oakstreat liegt im Osten, etwas außerhalb der Stadt. Ich hatte schon öfter in dieser Gegend zu tun gehabt und kannte den Weg gut. Es regnete jetzt wieder, jedoch nicht in schweren Tropfen, sondern in Schwaden feinen Sprühregens, die der Wind vor sich her trieb. Nach einer Weile wurden die Abstände zwischen den Häusern immer größer und ich bog in die Oakstreat ein. Die vereinzelten Straßenlaternen strahlten kaum genügend Licht aus, um die Finsternis dieser Nacht zu durchdringen.
Das Haus Nr. 37 war mir noch nie zuvor aufgefallen, es machte einen ziemlich verwahrlosten Eindruck. Uralte Eichen überschatteten den von Efeu überwucherten Bau, während Ligusterhecken und ähnliches Strauchwerk den scheinbar seit Jahren nicht mehr gepflegten Garten von der Straße abschirmten. Ich gewahrte keinen Lichtschimmer in dem Haus, die Fenster starrten mir blind entgegen.
Ich öffnete die Pforte und stieg einige Stufen zur Haustür empor. Im Schein der Straßenlaternen konnte ich weder einen Türklopfer, noch eine Glocke entdecken. So begann ich, erst zögernd, dann heftiger mit der Faust gegen die Tür zu klopfen.
Ein Geräusch drang aus dem Inneren des Hauses und kurz darauf wurde die Tür lautlos geöffnet. Ich erblickte einen schmächtigen Mann, der mich ängstlich musterte. Nachdem ich jedoch meinen Namen genannt hatte, bedeutete er mir einzutreten und verschloss dann schnell wieder die Tür hinter uns.
Muffige Luft schlug mir entgegen. Man konnte den Verfall des Hauses deutlich erkennen, denn von den Wänden blätterte die Farbe.
Ich legte meinen Mantel ab und folgte dem Hausherrn. Mr. Spandish schien das Haus allein zu bewohnen. Er führte mich in einen Raum, dessen einzige Lichtquelle ein kraftlos leuchtender Lüster war, die Kohlen im Kamin hatten das Zimmer überhitzt.
Mr. Spandish bat mich Platz zu nehmen, er selbst ließ sich in einem Ohrensessel nieder. Seine Hand zitterte, als er sich fahrig übers Gesicht strich.
Ich zündete mir eine Zigarette an und fragte ihn, in welcher Angelegenheit er meine Hilfe brauche. Der Mann schien mit den Nerven völlig am Ende zu sein. Aber nach kurzem Zögern erzählte er mir dann folgendes:
Da er in letzter Zeit an Schlaflosigkeit litt, hatte er am Samstag vor drei Tagen einen nächtlichen Spaziergang unternommen. Die Straßen waren, wie gewöhnlich zu dieser späten Stunde, menschenleer gewesen. Als er in der Gegend angekommen war, wo der Willowroad am Pattlers-Park vorbei führt, tauchten plötzlich drei Burschen vor ihm auf, die, ohne ihn zu beachten, eilig im Park verschwanden. Wenig später stieß er auf einen Mann, der zusammengekrümmt am Straßenrand kniete. Der Mann musste verletzt sein. Als Spandish näher trat, sah er, wie der Verletzte verzweifelt versuchte, ein glitzerndes Ding zu ergreifen, das für ihn unerreichbar etwa zwei Meter entfernt auf dem Gehsteig lag. Im trüben Licht der Straßenlaterne erkannte Spandish ein Medaillon, an einer zerrissenen Kette.
Als der Mann Spandish wahrnahm, hob er seinen Kopf, keuchte etwas Unverständliches und wies mit seinem Zeigefinger auf das Medaillon. Dann sackte er wieder in sich zusammen.
Spandish war seit frühester Jugend gewohnt, allen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. So drehte er auch jetzt kurz entschlossen auf dem Absatz um. Jedoch bevor er sich davonmachte, drängte ihn das Aufblitzen einer ihm bisher völlig unbekannten Gier, sich zu bücken und das Medaillon aufzuheben. Er meinte noch zu hören, wie der Mann krächzend einen Fluch ausstieß, dann eilte er auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Spandish versuchte seine Gewissensbisse zu dämpfen, indem er sich einredete, dass irgendein Passant den Verletzten finden und sich um ihn kümmern würde.
Am nächsten Tag aber las er in der Sonntagszeitung von einem Mann, der in der Nacht zuvor am Pattlers-Park niedergestochen und beraubt worden war. Da offenbar niemand den Verletzten entdeckt hatte, verblutete er auf der Straße. Von den Tätern fehlte jegliche Spur.
Das Foto unter dem Artikel zeigte das Gesicht eines Mannes mit Glatze und schmalen, zusammengepressten Lippen.
Spandish fühlte sich an diesem Tag nicht wohl. Als es dunkel wurde und er sich schließlich aufraffte, um ins Bett zu gehen, vernahm er ein Scharren an der Haustür. Er wollte gerade öffnen, als ihn grässliches Stöhnen zusammenschrecken ließ. Es klang so unheimlich, dass er sich schaudernd in sein Zimmer zurückzog.
Am Abend des folgenden Tages dann, gewahrte er leises Pochen an der Fensterscheibe. Als er darauf zum Fenster eilte, raunte dort jemand seinen Namen, obwohl er weit und breit kein menschliches Wesen entdecken konnte. Wenig später vernahm er Poltern aus dem Obergeschoss.
Der Panik nah, konnte er keinen klaren Gedanken fassen und schloss sich in seinem Zimmer ein. In den folgenden Stunden dann, glaubte er immer wieder Schritte vor der Zimmertür zu hören, als ob ihm dort jemand auflauerte.
Spandish konnte die ganze Nacht kein Auge schließen und erst als es hell wurde, verstummten die Geräusche vor seiner Tür.
Ihm wurde bewusst, dass er Hilfe brauchte.


Nachdem Mr. Spandish geendet hatte, erhob er sich und reichte mir einen Gegenstand. Es war ein goldenes Medaillon, etwa 5 cm im Durchmesser, mit einem eingravierten Pentagramm. Die Mitte des Pentagramms zierte ein stecknadelkopfgroßer roter Stein.
Als ich das Medaillon umdrehte, konnte ich dort eine Inschrift entziffern, die lautete:

Gebunden an seine Herren
Weder Krankheit noch Tod
Schwächt die Macht aus diesem Stern

Während ich noch über die Bedeutung der Worte nachdachte, hatte ich das unangenehme Gefühl, als begänne das Medaillon in meiner Hand zu pulsieren.
Mr. Spandish lief nervös im Zimmer auf und ab.
Ich versuchte ihn zu beruhigen, indem ich ihm anbot, die Nacht hier im Hause zu verbringen, damit ich - traten die seltsamen Phänomene noch einmal auf - entsprechende Maßnahmen ergreifen konnte.
Mr. Spandish schien erleichtert, setzte sich wieder in seinen Sessel und legte das Medaillon neben sich auf einen Beistelltisch.


Ich hatte eben die Überprüfung der Räumlichkeiten des Hauses abgeschlossen, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben, als ich plötzlich auf ein Geräusch aufmerksam wurde, das von oben, aus einem der leerstehenden Räume kam. Dann war es wieder still, obgleich mir die Stille, die nun herrschte, je bewusster ich sie empfand, immer unheimlicher wurde. Irgend etwas veränderte sich im Zimmer, es schien, als breite sich eine fremdartige Atmosphäre im Raum aus.
Mr. Spandish hatte sich in seinem Sessel aufgerichtet, seine Hände umklammerten krampfhaft die Lehnen.
Ich erhob mich, zog meinen Revolver und schlich zur Tür. Nun meinte ich verstohlene Schritte zu hören. Treppenstufen knarrten kaum vernehmbar, doch auf dem Flur war niemand zu sehen.
Lautes Zischen ertönte über mir. Ich duckte mich und wollte eben die Treppe hinauf stürmen, blieb dann jedoch wie angewurzelt stehen.
Jeder hat wohl in seinem Leben schon einmal jenes Gefühl von Gefahr gespürt, das uns - ist es stark genug - unsere Absicht spontan ändern lässt. Ein sonst verborgener Instinkt hinderte mich wohl in diesem Augenblick daran, die Stufen zum Obergeschoss zu erklimmen. Ich bemerkte, wie eine Kälte, eine beißende Kälte, meinen Geist und meinen Körper langsam zu lähmen begann. Gleichzeitig nahm ich einen unnatürlichen Schimmer wahr, der, einem Nebel vergleichbar, die Treppe herunter wallte und dann durch die offene Tür ins Zimmer schwebte. Ich spürte ein prickelndes, kribbelndes Gefühl in mir aufsteigen. Meine Gliedmaßen gehorchten mir nicht mehr, ich war handlungsunfähig, ja konnte nicht einmal mehr sprechen.
Der Nebel hatte inzwischen die Mitte des Raumes erreicht und sich an dieser Stelle verdichtet. Während sich eine lähmende Schwere, wie eine Klammer um mein Gehirn legte, gewahrte ich, dass sich aus dem Dunst eine Gestalt materialisierte. Ich erblickte, schemenhaft, wie hinter einem Schleier verborgen, die Konturen eines glatzköpfigen Mannes.
Plötzlich wehte ein Luftzug durch das Zimmer, das Licht des Lüsters flackerte kurz und erlosch dann. Im selben Augenblick wich die Lähmung von mir und ich stürmte vor. Da ich aber nicht sehen konnte wohin ich lief, stieß ich gegen einen der herumstehenden Stühle, der umstürzte und mich staucheln ließ.
Leises Raunen erfüllte den Raum. Eine Stimme wisperte in meiner Nähe. Dann ertönte ein angsterfüllter Schrei und gleich darauf vernahm ich lautes Röcheln.
Obwohl mein angeschlagenes Schienbein wie Feuer brannte, rappelte ich mich auf und tastete mich vorwärts. Grabesstille herrschte. Die Kohlen im Kamin strahlten ein unwirkliches Licht aus.
Auf einmal flammte das Licht des Lüsters wieder auf. Ich blickte suchend umher. Von der nebelhaften Gestalt war keine Spur mehr zu entdecken, sie hatte sich anscheinend in Luft aufgelöst.
Mr. Spandish lehnte schlaff in seinem Sessel, seine weit aufgerissenen Augen starrten leblos an mir vorbei ins Leere.
Und dann bemerkte ich, dass das Medaillon, das noch eben neben Spandish auf dem Beistelltisch gelegen hatte, verschwunden war.

[ 14.05.2002, 14:38: Beitrag editiert von: GKL ]

 

Moin GKL,

schöne Geschichte mit den klassischen Horrorelementen dunkel, Nebel, übernatürliches. Besonders den Anfang fand ich gut. Die Stimmung kam durch die viele Details gut rüber. Aber dann kam es mir so vor, als wenn du schnell fertig werden wolltest. Der Rückblick von dem Mr. Spandish fand ich zu kurz mit zuwenigen Erläuterungen. z.B. Warum hat er das Medaillon aufgehoben? Gier, Reflex oder ein innerer Drang? Warum hat er nicht einmal anonym den Notruf verständigt?
Und das Ende fand ich dann enttäuschend. Es war so schnell vorbei. Geist kam rein, erwürgt den Hausherren und verschwindet mit Medaillon. Ich denke, es fehlen einfach die Gefühle der Hauptperson. Vorher hast du sie immer beschrieben, aber dann in dem Teil ausgelassen. Auch fehlt mir da die Detailreiche, z.B.

Da ich aber nicht sehen konnte wohin ich lief, stieß ich gegen einen Widerstand und strauchelte.
"Als ich zur Tür lief, stieß ich gegen einen harten, kantigen Widerstand, der in der Dunkelheit/ dem Nebel meinem Blick verborgen war. Ein stechender Schmerz ließ mein Bein in Flammen stehen und brachte mich ins straucheln."
Also Info's über -Wohin läuft er- -Was für ein Widerstand- -Gefühle- fehlen.
Also schreib einfach das Ende in dem gleichen Stil wie den Anfang.

Liebe Grüße
Jack

 

Hi GKL.
Wieder eine feine Geschichte! :cool:
Doch auch hier hätten einige unvorhersehbare Wendungen nicht geschadet: Der Ich-Erzähler selbst hätte sich zum Beispiel plötzlich als der grausame Rächer erweisen können. :eek2:
Was hältst du davon?
Gruß
Elis

 

Hi GKL,
auch diese Geschichte hat mir gut gefallen.
Alledings fand auch ich das Ende sehr plötzlich.
Mir fehlt einfach ein bißchen emotionale Dramatik in der Story.
Allerdings hast du eine fast greifbare Atmosphäre aufgebaut.
Wirklich gut gemacht.
gruß
Rub.

 

Hi
ihr
drei,

danke für eure Kritik. Ich sollte wohl zumindest den Schluss der Geschichte noch einmal völlig überarbeiten und mehr Details einfügen. Elis' Vorschlag, eine unvorhersehbare Wendung mit George Wallman als grausamer Rächer herbeizuführen, ist wirklich nicht schlecht, ich werd mal drüber schlafen.
In den letzten Tagen war ich allerdings mehr mit Gitarre spielen beschäftigt und ich glaube, das fällt mir zur Zeit doch leichter als Kurzgeschichten zu schreiben.

Schönes Wochenende

Günter

 

Hi GKL !

Auch ich kann nur mein Lob aussprechen.
Toller Schreibstil. :thumbsup:

Die Geschichte selbst fand ich jetzt zwar nicht gerade genial, weil einfach zu "normal" für meinen Geschmak, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch.
Über das Ende solltest du wirklich noch mal ne Nacht schlafen. Ist einfach zu langweilig.

Und nun nimm dir ein Beispiel an mir. Ich schaffe es auch meine Gitarre mal zwischendurch weg zu stellen. Hätte ich das nicht getan, hätte ich deine Geschichte nicht lesen können. :)

Gruß
L.o.C.

 

Hey Lady Guitar,

thanks for the thumpsup. Freut mich, dass dir mein Schreibstil gefällt. :prost:

cu

Günter

[ 04.05.2002, 00:54: Beitrag editiert von: GKL ]

 

Hi GKL!
Tja, was soll ich sagen? Tolle Geschichte!
Die meisten Punkte haben ja schon meine Vorredner angesprochen, wobei ich Dir dringend davon abraten würde, George Wallman zum Täter zu machen. Denn dann würde meiner Meinung nach die Atmosphäre dieser Geschichte nicht mehr passen und dadurch zerstört.

Deine Geschichte erinnert mich an die Gespenstergeschichten des 19. Jahrhunderts, ich schätze, das war beabsichigt.
Gefällt mir auch wirklich total gut, nur stören mich dann Begriffe wie beispielsweise "Deckenlampe". Wie wär´s mit "Kronleuchter" oder so?

Aber ansonsten toll!

Ugh

 

Hjeh Biblo,

schön, dass es dich gibt. :prost:
Ich wäre sonst nie auf die Idee gekommen, dass "Deckenlampe" nicht zum Stil meiner Geschichte passt. Aber es stimmt, ich habe "Deckenlampe" durch "Lüster" ersetzt.
Dass meine Geschichte an Gespenstergeschichten des 19. Jahrhunderts erinnert, war natürlich beabsichtigt.

Gruß

Günter

 

schön, dass es dich gibt
Find ich auch.. :D

Nein, im Ernst: Schön, dass Du nicht denkst, ich muss kramppfhaft einen "Fehler" suchen - und schön, dass es Deine Geschichten gibt. :)

Ugh

 

Hallo GKL!

Stil, Bilder und Atmosphäre der Geschichte finde ich gelungen.

Auf die Schwächen in der Story wurde im Vorfeld schon mehrfach hingewiesen. Sie ist zu einfach aufgebaut. Der Spannungsbogen hebt sich zu spät; Du lässt ihn dann zwar gekonnt steigen, aber er endet viel zu schnell. Du erschaffst zwar eine düstere Stimmung, in der Horror sehr gut wirken könnte, aber das mißlingt aufgrund des schwachen Endes der Geschichte. So bleibt der Leser mit dem Gefühl zurück, dass er um den Horror, den ihm die übernatürliche Atmosphäre der Story versprochen hatte, betrogen wurde.
Noch ein bißchen daran feilen? Ich denke nämlich, das Potenzial wäre da!

Noch Kleinzeug:

während Ligustahecken
Liguster

als breite sich eine fremdartige Atmosphäre im Raum aus
Ein prickelndes, kribbelndes Gefühl breitete sich in mir aus
Ich bemerkte, wie sich eine Kälte ausbreitete
Da Du sonst sehr auf Deine Wortwahl achtest, stören mE diese Wortwiederholungen.

Liebe Grüße,
Kitana

 

Hi Kitana,

danke für deine Kritik.
Den Kleinkram hab ich mir schon mal vorgenommen. Für eine vollständige Überarbeitung der Story brauch ich aber doch noch etwas mehr Zeit.

Gruß

Günter

 

Es wurde bereits darauf eingegangen, deshalb nur ganz kurz ein paar Anmerkungen:

Der Anfang der Geschichte liest sich wahrlich grandios, aufgrund der dichten Atmosphäre, die einen Film vor den Augen des Lesers ablaufen lässt.
Auch die Geschichte des alten Mannes klingt spannend und lässt auf ein zündendes Ende oder eine gute Pointe hoffen.

Leider hast du dich für das naheliegendste entschieden, noch dazu in wenigen Sätzen - wie soll da Spannung aufkommen? Ich wurde dadurch nur frustriert! So gut die Geschichte in der ersten Hälfte ist, so konventionell klingt sie aus, als hättest du keine Lust mehr zum schreiben gehabt.
Schade, jammerschade! Da ließe sich viel mehr draus machen.

 

Nach den Kritikpunkten, mit denen ich weitestgehend konform gehe, möchte ich noch zwei Vorzüge deiner Geschichte herausstreichen:
Zum Einen das bewusste Unterlassen, wörtliche Rede einzufügen - was natürlich der Hommage an Gespenstergeschichten aus dem 19. Jahrhundert geschuldet ist. Wie sie etwa auch Poe verfasst hat. In diesem Zusammenhang hab ich die Vermutung, dass dein etwas antiklimaktischer Schluss als subtiler Seitenhieb bzw. von dir gewählte Kontrastierung zum Vorbild gedeutet werden könnte. Liege ich damit halbwegs richtig oder ist dir zum Ende hin tatsächlich die Puste ausgegangen?
Zweitens ergehst du dich nur selten in prätenziösen Vergleichen, sondern verwendest ein Vokabular, das 'angemessen' ist und sich in den Dienste deiner Idee stellt, die als solche zwar nicht das Rad neu erfindet, aber - bis auf das Ende - gut funktioniert.

 

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