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Bereits für einen Wettbewerb eingereicht. Geschichte sollte bis zu 2000 Zeichen haben. Diese hat 1991. Es sollte das kürzeste Märchen werden mit interkulturellem Hintergrund.
Das Märchen von Anfang oder Ende?
Ein Märchen von Anfang oder Ende?
Es war einmal ein kleines Land in dem es keinen Regen und weder Tag noch Nacht gab. Die Kinder starben und die Alten wurden geboren. Es gab auch keine Jahreszeiten. Die Vögel sangen nicht und niemand musste Arbeiten. So war es halt.
Alles wäre auch weiter ohne Mühe so geblieben. Bis ein Knabe Namens Ende, von hübscher Gestalt, mit reichen Erfahrungen eines langen Lebens, die Kraft des Tanzes entdeckte. Sprang und hüpfte durch seine Welt. Entfachte den Wind und wirbelte den Boden auf. Sein heißer Körper dampfte und so bildeten sich die ersten Wolken.
Das dumpfe Grollen seiner Schritte vermischte sich mit dem Rauschen des Windes. Der Himmel begann zu leuchten und die ersten schweren Tropfen vielen herunter. Verwandelten den aufgeworfenen Boden unter den Füßen des Knaben in feuchten Schlamm. Froh und glücklich tanzte er noch wilder. Bis er erschöpft zu Boden fiel, in seinen ersten tiefen Schlaf. Da träumte er. Wie sich der Regen zu kleinen Rinnsalen bildete und zu Bäche formte. Diese zu Flüssen, mächtige Ströme wurden und schließlich in ein großes Meer flossen. Aus diesem sich die Wolken bildeten angezogen von dem Licht, das hoch oben am Himmel stand und seine Wärme und Kraft gespeichert hatte.
Nicht weit von ihm da saß ein kleines Mädchen Namens Anfang. Ihr Herz ganz mit dem Knaben, der dort mit einem Lächeln lag. Ging zu ihm hinüber und schüttelte ihr nasses langes Haar. Wo ihre Tropfen hinfielen, wuchsen zu gleich Blumen und Büsche, Bäume, Sträucher jeglicher Art. So wurde es dunkel im ersten Wald. Sie klatschte in die Hände, der Ton vertrieb die Wolken. Ihrer Augen leuchteten und langsam legte sie sich neben ihn. Beide erwachten gemeinsam vom Singen der Vögel die Samen in die Welt trugen. Sein Licht erstrahlte am Himmel. Am Tag spielten und in der Nacht schliefen sie gemeinsam. Ihre Kinder wurden Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Deren Kinder sind die Sterne. Und, wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch Heute.