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Das kleine Licht

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03.11.2011
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Das kleine Licht

Und es begab sich, dass die Erde heftig bebte als wolle sie die abschütteln, die auf ihr wimmelten und sie quälten. Unter ihnen war ein junges Paar auf Reisen. Die junge Frau aber war hoch schwanger und es nahte für sie die Zeit zu gebären. Dem Beben glücklich entronnen kamen sie an eine Küste über die eine große Flut hin weggegangen war. Sie hatte Dörfer, Wege und Felder verwüstet und Menschen und Tiere in großer Zahl getötet. Es war schwer für die kalte Nacht noch einen heilen Unterschlupf zu finden, und so waren sie froh, einen verlassenen, schäbigen Stall in der Nähe eines großen Hauses des Lichtes zu entdecken. In dieser Nacht nun gebar die junge Frau mit ihrem Mann einsam ihr erstes Kind, einen kleinen Knaben, während das Haus des Lichtes bedrohlich glühte und rauchte. Dann zog eine Gruppe von Heimatlosen wehklagend vorüber und als sie das Neugeborene und seine Mutter gewahrten, so klagten sie um so mehr und bedauerten das kleine Kind und seine Eltern, denn sie fürchteten sich vor dem glühenden und rauchenden Haus des Lichtes. Doch die junge Mutter und ihr Kind waren zu schwach zur Flucht. Durch den Rauch war es allen so seltsam, dass sie vermeinten Engel seien zu ihnen herabgestiegen und sie gewahrten den Lobpreis Gottes durch die Heiligen.

Nach dem großen Beben und der großen Flut beschloss der Kaiser, die weisen Männer zu entsenden, die das große Haus des Lichtes im Solde der Herren auf den goldenen Bergen ersonnen hatten, um zu erkunden, wie es um das große Haus des Lichtes und das Volk in seiner Umgebung stand. Er war tief besorgt um seine Untertanen, denn sie waren es, die durch Steuern auf ihrer Hände Arbeit das Reich erhielten. Doch unvorstellbar reich wurde der Kaiser durch die Tribute der Herren auf den goldenen Bergen, die das große Haus des Lichtes betrieben das zu seinem Ruhme das Land bei Dunkelheit und Kälte erhellte und wärmte. So gab der Kaiser den weisen Männern ein großzügiges Maß an Gold und Weihrauch und Myrrhe, auf dass sie ihm die ersehnte Kunde brächten wie es um sein Reich und sein Kaisertum stehe. Nun eilten die Waisen die überflutete Küste entlang, an den verwüsteten Dörfern, Wegen und Feldern und den Leichen von Menschen und Tieren in großer Zahl vorbei zum Hause des Lichtes. Dort besahen sie sich kurz den Schaden und wandten sich zur Flucht vor dem Glühen und Dampfen, an dem schäbigen Stall und den vielen heimatlos Umherirrenden vorbei. Sie beschlossen mit samt dem Gold, dem Weihrauch und der Myrrhe des Kaisers und dem Sold der Herren auf den goldenen Bergen das Land zu verlassen damit sie nicht zur Rechenschaft gezogen würden für ihre Prahlereien beim Bau des großen Hauses des Lichtes. Weil sie auch die Wut des Volkes fürchteten, erzählten sie allen, denen sie auf ihrer Flucht begegneten, dass das große Beben und die folgende Flut ein großes Unheil von Gott sei und das der Kaiser sich nun um das Volk kümmern werde und das die Herren auf den goldenen Bergen ihnen bald wieder mit dem großen Haus des Lichtes Wärme und Helligkeit spenden werden.

Doch das große Haus des Lichtes glühte und rauchte weiter. Unsichtbare giftige Dämpfe legten sich über Dörfer, Wege und Felder und Menschen und Tiere. Schon bald verlosch das kleine Licht des neugeborenen Knaben und dann das Licht der geschwächten Mutter. Zuletzt verlosch der Mann, ja sein Gram tötete ihn schneller als das giftige Glühen des großen Hauses des Lichtes. Die Überlebenden des Volkes aber, und auch die weisen Männer, die Männer auf den goldenen Bergen und der Kaiser, erfuhren nie vom Verlöschen des kleinen Lichtes des neugeborenen Knaben in dem schäbigen Stall. Sie erfuhren nie, dass sein Licht ein göttliches war, das Erleuchtung und Frieden hätte bringen sollen. Sie erfuhren nie von der wunderbaren Macht seiner Liebe und Güte, seinem Glauben und seiner Hilfsbereitschaft, noch von seiner Weisheit und Gerechtigkeit. All dies war verloren, nicht nur für dieses Volk, nein für alle Völker der Erde und ihre Kinder bis auf unabsehbare Zeit. So blieb ihnen nur das Gift des glühenden und rauchenden Hauses des Lichtes, das noch nach etlichenen Generationen die Gesundheit und gar das Leben vieler fraß. Die arbeitenden Hände des Volkes waren schwach geworden und der Ertrag der Steuern auf ihre Arbeit war so gering, dass sie kein Reich erhielten. Das große Haus des Lichtes war verfallen und das Land darum öde und leer. Kein Kaiser begehrte mehr über es zu herrschen.

So höret ihr Völker! Fürchtet die prahlerischen Waisen, die den Mächtigen und Kaisern dienen, fürchtet die Herren der goldenen Berge, die Reichtum häufen, fürchtet die Kaiser, die nur ihr Kaisertum sehen. Sie alle wollen Götter sein, doch sie haben ihr Licht schwarz gemacht. Fürchtet alles, was euch leichten Wohlstand, Licht und Wärme um wenig Geld verspricht. Im Schweiße eures Angesichtes sollt ihr euer Brot essen. Ein leichtes Leben hat unweigerlich seinen Preis. Doch am meisten fürchtet das verlöschen jedes kleinen Lichtes. Was alles durch sie zu uns gesandt werden sollte, und doch verloren wurde, hat uns so arm gemacht, wie wir nun sind.

 

Und weil es noch lange nicht zerfallen ist, so raucht und dampft es heute noch.

Lieber vgzbhunji,

du merkst, dein "Werk" hat mir so gar nicht gefallen, sei es nun die ins Gegensätzliche verdrehte frohe Botschaft, sei es die bewusst an Bibeltexte erinnernde Sprachmelodie oder die zahlreichen Tippfehler und konfusen Satzkonstrukte.

Klar, mit "das große Haus des Lichtes" werden wohl die Reaktorbläcke 1 bis 4 von Fukushima I gemeint sein, die nach dem grossen Beben beschädigt wurden. Doch was es mit dem "neuen" kleinen Messias auf sich hat, der, so schnell wie er geboren wurde, auch schon wieder sterben musste, dass bleibt dann völlig im Dunkeln.
Auch verschliesst sich mir die Botschaft, ich solle mich vor den Reden der Waisen und Kaiser fürchten! Eigentlich sollten wir die Reden hinterfragen, und die richtigen Leute in die Regierung wählen, damit es keine neuen "Häuser mit verstrahlendem Licht" mehr gibt. Die Blender jagen wir besser in die Wüste, statt sie zu fürchten, jawoll! ;)

Es war schwer für die kalte Nacht noch einen heilen Unterschlupf zu finden[KOMMA] und so waren sie froh[KOMMA] einen verlassenen[KOMMA] schäbigen Stall in der Nähe eines großen Hauses des Lichtes zu entdecken.
Doch die junge Mutter und ihr Kind waren zu schwach zur Flucht.
für die
und sie gewahrten den Lobpeis Gottes durch die Heiligen.
Lobpreis

Nach dem großen Beben und der großen Flut beschloss der Kaiser[KOMMA] die weisen Männer zu entsenden, die das große Haus des Lichtes im Solde der Herren auf den goldenen Bergen ersonnen hatten, um zu erkunden[KOMMA] wie es um das große Haus des Lichtes und das Volk in seiner Umgebung stand.
- um sie erkunden zu lassen
Er war tief besorgt um seine Untertanen[KOMMA] denn sie waren es,
Er war tief besorgt um seine Untertanen[KOMMA] denn sie waren es,
So gab der Kaiser den weisen Männern ein großzügiges Maß an Gold und[KOMMA] Weihrauch und Myrrhe[KOMMA] auf dass sie ihm die ersehnte Kunde brächten[KOMMA] wie es um sein Reich und sein Kaisertum stehe.
Dort besahen sie sich kurz den Schaden und wandten sich zur Flucht vor dem Glühen und Dampfen, an dem schäbigen Stall und den vielen heimatlos Umher irrenden vorbei.
Umstellen:
Dort besahen sie sich kurz den Schaden und machten sich auf, vorbei an dem schäbigen Stall und den vielen heimatlos Umherirrenden, zur Flucht vor dem Glühen und Dampfen. (o.ä.)

Sie beschlossen mit dem Gold, dem Weihrauch und der Myrrhe des Kaisers und dem Sold der Herren auf den goldenen Bergen das Land zu verlassen damit sie nicht zur Rechenschaft gezogen würden für ihre Prahlereien beim Bau des großen Hauses des Lichtes.
Sie beschlossen, mit samt dem Gold, Weihrauch und Myrrhe des Kaisers das Land zu verlassen, damit sie für ihre Prahlereien beim Bau des großen Haus des Lichtes nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnten.
ein großes Unheil von Gott seien
sei
Doch das große Haus des Lichtes glühte und rauchte weiter und unsichtbare giftige Dämpfe legten sich über Dörfer, Wege und Felder und Menschen und Tiere.
Zuletzt verlosch der Mann, ja sein Gram tötete ihn schneller[KOMMA] als das giftige Glühen des großen Hauses des Lichtes.
erlosch das Leben des Mannes
... und der Kaiser[KOMMA] erfuhren nie vom Verlöschen des kleinen Lichtes
Erlöschen
So blieb ihnen nur das Gift des glühenden und rauchenden Hauses des Lichtes, das noch nach vielen Generationen die Gesundheit[KOMMA] und gar das Leben vieler fraß.
war so gering, das sie kein Reich erhielten.
dass

Kein Kaiser begehrte mehr über es zu herrschen[PUNKT]
Kein Kaiser begehrte mehr darüber zu herrschen.

fürchtet die Herren der goldenen Berge[KOMMA] die Reichtum häufen,

Fürchtet alles[KOMMA] was euch leichten Wohlstand, Licht und Wärme um wenig Geld verspricht.
für wenig Geld

Doch am meisten fürchtet das verlöschen jedes kleinen Lichtes. Was alles durch sie zu uns gesandt werden sollte[KOMMA] und doch verloren wurde[KOMMA] hat uns so arm gemacht[KOMMA] wie wir nun sind.
Wie meinen?
- das Erlöschen
- Was dadurch alles zu uns ...
- ... verloren ging

Mir kommt unweigerlich der kleine Junge in den Sinn, der vor zwei Wochen in unserer Nachbargemeinde auf dem Fussgängerstreifen von einem alkoholisierten Rentner beim Überholen des vor ihm wartenden Fahrzeugs zu Tode gefahren wurde! Fahrerflucht, wurde von der Polizei zu Hause angehalten, bestritt die Tat (sic!).

Da wurde ein kleines Licht mit einer Alkoholfahne ausgepustet, durch Dummheit, Arroganz und Selbstgefälligkeit. Es braucht nicht immer gleich ein Atomreaktor sein, der in die Luft fliegt, manchmal reicht auch ein ganz normales Individuum mit einem Achtzylinder-Verbrennungsmotor unterm Hintern.


Nix für ungut,
dot.

 
Zuletzt bearbeitet:

Sehr geehrter Herr dotslash!

Vielen Dank für die ausführlichen Überarbeitungsvorschläge. Vieles, besonders die Kommata, habe ich übernommen. Auch einige Ausdrucksprobeme konnte ich mit Ihrer Hilfe ausräumen. Die anderen Vorschläge muss ich mir noch genau überlegen. In der Tat folgt die Satzmelodie nicht unserem heutigen Sprachgebrauch, sondern erinnert an alte Bibelübersetzungen und alte Märchen und Fabeln. Dies führt mich nun zur Ihrer Kritik an Inhalt und Stil. Der verfremdete Sprachgebrauch soll den Leser weg von gegenwärtigen Problemen zur eigentlichen Botschaft führen. Die Katastrophe in Japan ist nicht Gegenstand der Geschichte! Sie ist bestenfalls der Anlass. Mich freut ganz besonders, dass die Geschichte bei Ihnen zwei Assoziationen auf die ganz entschiedene Stellungnahmen folgten, ausgelöst hat. Ihrer Forderung die Waisen, Könige und reichen Herren nicht nur zu fürchten, sondern auch gegen ihre gefährlichen Pläne politisch aktiv zu werden findet meine volle Zustimmung. Wenn dies jedoch eine Geschichte für die ganze Welt ist, dann hat die Mehrheit der Menschen leider nicht die Freiheit "die Blender in die Wüste zu jagen". Außerdem wird in vielen Ländern die Atomkraft (hier exemplarisch für so viele Versprechungen von Wohlstand und einem leichten Leben) von großen Teilen der Bevölkerung als Fortschritt angesehen. In diesen Ländern wäre es immerhin ein Anfang, wenn man nach genauerem Nachdenken begänne sich zu fürchten und nicht nur unkritisch zu glauben was man von oben verordnet. Noch dankbarer bin ich Ihnen, dass sie mir die kurze, tragische Geschichte des kleinen Jungen geschenkt haben. Beantwortet sie nicht wunderbar Ihre Frage nach der Bedeutung des kleinen Lichtes?

Mit Freundlichen Grüßen

vgzbhunji

 

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