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Das kleine "Ich-kann-das-nicht"

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21.05.2003
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Das kleine "Ich-kann-das-nicht"

Das kleine „Ich-kann-das-nicht“

Das kleine „Ich-kann-das-nicht“ saß in der Ecke und jammerte. Da kam ein Vogel vorbei geflogen und fragte:
„Warum weinst du?“
Traurig blickte ihn das kleine „Ich-kann-das-nicht“ an und antwortete:
„Weil ich nichts kann! Überhaupt nichts!“ Es begann zu schluchzen. „Ich kann mich nicht selber anziehen, ich kann mir nicht selber die Zähne putzen, ich kann nicht Fahrrad fahren und ich kann nicht einkaufen gehen. Und sonst, sonst kann ich auch nichts. Absolut gar nichts. Verstehst Du?“
Der Vogel guckte ein wenig verwirrt. Dann schüttelte er seinen Kopf und erwiderte:
„Nein! Das verstehe ich nicht. Wenn Du doch überhaupt nichts könntest, dann könntest Du auch nicht in der Ecke sitzen und auch nicht mit mir reden, oder?“
Das kleine „Ich-kann-das-nicht“ hörte auf zu weinen. Ganz still dachte es über die Worte des Vogels nach. Dann wischte es sich die Tränen ab und sagte:
„Vielleicht hast Du Recht. Ich kann ja doch etwas. Zumindest sitzen und reden.“
„Ja, aber Du kannst bestimmt noch viel mehr!“, zwitscherte der Vogel freudig, „Du kannst doch auch gehen und springen und schlafen, oder?“
Da begann das kleine „Ich-kann-das-nicht“ zu grinsen.
„Stimmt, das kann ich auch!“
„Und die anderen Dinge, wie anziehen, Zähne putzen, Fahrrad fahren und einkaufen, “, sprach der Vogel, „die kannst Du vielleicht jetzt noch nicht, aber Du kannst sie genauso gut lernen, wie das Gehen und das Reden!“
Da sprang das kleine „Ich-kann-das-nicht“ auf, klatschte vor Freude in die Hände und beschloss, dem Rat des weisen Vogels zu folgen. Doch bevor es all diese Dinge einfach mal ausprobieren würde, wollte es sich einen neuen Namen suchen. Vielleicht sollte es von nun an ein „Ich-kann-das-noch-nicht“ oder ein „Ich-kann-das-bald“ sein, aber auf keinen Fall wollte es nur einen Tag länger ein kleines, jammerndes „Ich-kann-das-nicht“ bleiben. Schließlich konnte es ja eine ganze Menge Dinge.

 

Hallo sumsebiene!
Eine nette geschichte über das oft gesagte „Ich-kann-das-nicht“. Ich finde deine Geschichte eigentilch ziemlich gelungen. Es ist eine kurze, verständliche Geschichte, in der nicht gesagt wird, man solle sich nicht so anstellen und so. :)

Auch wenn es einem oft so erscheint, dass man etwas nicht kann (aus welchem grund auch immer), im Grunde kann man es meistens doch erreichen oder schaffen. Man muss sich nur das Ziel setzen und daraufhin arbeiten. Man muss an sich selbst glauben, sonst klappt das wirklich nicht, und man muss dran glauben, dass das Ziel erreichbar ist, der Weg vielleicht schwer und voller Hindernisse ist, es aber dennoch möglich ist, den Weg zu schaffen.

Ich finde, du beschreibst das sehr unkompliziert, ohne irgendwelche Schnörkel und Drum herum. Graderaus, die Kinder direkt ansprechend. Find ich gut.
So bleibt mMn die Kernaussagen deutlich und das finde ich wichtig.

Und vielleicht fängt ein Kind, das bisher immer „Ich-kann-das-nicht“ gesagt hat, an, die positiven Dinge an einer bestimmten Situation zu sehen und auszunutzen. Vielleicht sagt es sich: „hey, das sieht vielleicht schwer aus, aber ich werde versuchen, es zu schaffen.“
Und natürlich sind Menschen um einen herum wichtig, die einen „aufscheuchen“ und sagen: „hey, sieh mal das Gute an der sache. Dann kannst du auch gegen das negative vorgehen. Wenn du fest daran glaubst und dir Mühe gibst, wirst du es auch schaffen.“
Irgendetwas erreicht man immer, wenn vielleicht auch nicht das, was man ursprünglich anvisiert hat. Aber dann ist man ja schon einen Schritt weiter und kann von dort aus weiter an zum Beispiel dem Problem arbeiten. :)

Puh, genug geredet. Fehler sind mir auch keine aufgefallen, Bemerkungen hab ich auch keinen. ;)
Schöne Geschichte :)

bye und tschö

 

Vielen Dank für das Lob!
Ja, diese Geschichte musste ich dringend schreiben, weil bei mir zu Hause nämlich ein kleines "Ich-kann-das-nicht" sitzt und nur noch jammert. Tag ein Tag aus. Ich werde ihm morgen mal die Geschichte vorlesen und hoffe, dass er sie versteht. Ich kann es nämlich wirklich nicht mehr hören...
:D

Gruss
Sabine

 

Hallo sumsebiene!
Eine niedliche Geschichte-geniale Idee! Kann mich Moonshadow nur anschließen!

LG Ulrike

 

Liebe Sumsebiene,

ich finde deine Geschichte wieder einmal wunderbar! Sie ist für kleine und große Kinder geeignet, schnörkellos und klar. Ganz große Klasse.

Zu Hause hast du ein: "Ich kann das nicht?" Glaubt man gar nicht.

Allerdings bringt es (zumindest im Erwachsenenleben) manchmal einige Probleme mit sich, wenn man vieles kann. Man wird immer wieder gefordert, und manchmal auch von den lieben Mitmenschen ausgenutzt. Da gibt es so ein passendes Sprichwort: "Dummheit schafft Freizeit".

Aber es ist ja eine andere Frage, was man mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen macht. Manchmal ist es eben auch wichtig, den Mut zur Lücke zu haben. Das Leben ist komplex, und man kann nicht in allen Bereichen tiefergehende Kenntnisse und Fähigkeiten haben.

Für Kinder ist deine Geschichte aber sehr gut, besonders die Umwandlung in "ich kann das noch nicht" finde ich eine super Idee.

Herzliche Grüße! Marion

Zu deiner Geschichte "Komische Kamele" hatte ich auch eine Kritik geschrieben mit Vorschlägen für weitere Kamelspiele. Leider ist diese aber in den Weiten des www verschwunden. Schade.

 

Hallo Sabine,
das Schöne an Deinen Geschichten ist, dass Kinder nicht nur beim Lesen oder Vorlesen Spass haben, sondern auch noch etwas daraus lernen können. Hier wird den Kindern auf niedliche Weise vermittelt, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und das es niemanden gibt, der überhaupt nichts kann. Sehr schön.

LG
Blanca

 

Oh! Ihr seid so nett! :p Ich hoffe wirklich, dass die Geschichten wirken!
Übrigens, Marion, diese Kamelspiele habe ich doch gelesen und fand sie wirklich gut. Ich wollte sie evt.noch ein bauen. Mal sehen.
Viele Dank nochmals.

Gruss
SAbine

 

Hi Sabine,
an Idee und Aufbau Deiner Geschichte ist wieder einmal nichts zu kritisieren. Dennoch muss ich meckern.
Mir ist aufgefallen, dass du in vielen Deiner Geschichten die den Prot. umgebenden Figuren 'namenlos' lässt. Warum gibst Du ihnen keinen Namen. Ich habe mit dem „Ich-kann-das-nicht“ gelitten und wurde immer wieder durch den anonymen Vogel aus dieser Stimmung gerissen. Den Part des Vogels könnte so auch eine 'Ratgeber-Videokassette' übernehmen.

Ist meine Meinung, ich mag es persönliche.

Liebe Grüße aus Hamburg
Jochen

 

Hi Jadro!
Ich bin gespannt, was die anderen zu dem Thema sagen. Mir persönlich gefällt es so gut. Mich stören Namen bei manchen Geschichten einfach. Hier paßt es, meiner Meinung nach, auch nicht. Ich müsste den Vogel vorstellen, das lenkt nur vom Thema ab. Im übrigen hat der Vogel wirklich nur eine Funktion und ist nicht als "Person" wichtig.
Wie gesagt, mit manchen Geschichten komme ich schlecht zurecht, weil ich mich erst durch den Namensdschungel kämpfen muss. Da lass ich den Vogel, lieber Vogel.
Aber gerne würde ich die Meinung anderer dazu hören. Vielleicht stößt es ja öfters an.

Grüsse
Sabine

 

Hi Jadro!
Ich bin´s schon wieder. Habe nochmal nachgedacht und finde die Idee vielleicht doch nicht so schlecht. Es kommt ja ganz auf die Verpackung an, oder? Vielleicht probiere ich es mal aus.
Ich habe mir gerade meinen Sohn vorgestellt, der einen Vogel Archimäus oder so wahrscheinlich viel witziger und einprägsamer findet, als nur irgendeinen Vogel.

Gruss
Sabine

 

Hi Sabine,
genau das meine ich - die Geschichte wird so nachhaltiger. Bei einem Spaziergang könnte Dein Sohn dann fragen: "Mama, der Vogel da auf dem Zaun, ist das der Archimäus von dem kleinen „Ich-kann-das-nicht“?"

Gruß
Jochen

 

Hallo sumsebiene,
also mir gefällt ein Vogel ohne Namen besser. Die Probleme mit "ich kann das nicht" betreffen doch erst einmal sehr kleine Kinder, also ca. 2-3jährige. Da ist es schon gut wenn man abstrahiert. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, ein typisch schlaues Tier zu nehmen, also einen Fuchs, oder einen weisen Raben. Für ältere Kinder könnte man dann Namen verwenden. Du kannst das ja entsprechend des Alters deiner eigenen Kinder umgestalten.
Viele Grüße! Marion

 

Hallo Sumsebiene!
Auch mir gefällt Deine Geschichte gut.
Richtig niedlich wie du das kleine "ich kann das nicht " beschreibst. So machst du vielen Kindern Mut.
Hat es bei deinem Kind geklappt?
Gruß Mercedes

 

Hallo sumsebiene!

Nette Kindergeschichte, die vielen Kindern (und vielleicht auch Erwachsenen?) Mut macht, sich auch mal auf ihre Stärken zu beziehen und nicht nur die Schwächen zu sehen. Hat mir gut gefallen, sehr schön erzählt. :)

Schöne Grüße
Anne

 

Ja! :D
Von solchen Kommentaren kann ich nicht genug bekommen. Mehr davon ;)
Ich freue mich wirklich sehr, dass die Geschichte ankommt.
Ich habe sie übrigens immer noch nicht "getestet". Vielleicht morgen??

Gruss

Sabine

 

Hallo liebe Sabine,

dies ist mal wieder eine runde, niedliche Geschichte. Für mein Gefühl ist sie wirklich kindgerecht geschrieben und wird den KIndern, die verzweifelt sind, weil irgend etwas noch nicht so richtig klappt, bestimmt Mut machen.

Was den Vogel angeht, so schließe ich mich Jadro an, auch ich fände einen Namen sehr schön! Dann bleibt er nicht so anonym, schließlich hat er doch eine wirklich tragende Rolle in der story! :)

Zwei Dinge habe ich allerdings trotz allem zu bemeckern:

"Warum weinst Du?“ --> Warum schreibst Du "Du" groß? Es handelt sich doch nur um wörtliche Rede und nicht um eine Anrede in einem Brief?

"Doch bevor es all diese Dinge einfach mal auszuprobieren würde," --> ausprobieren

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Sabine,

ich kann mich nur den Vorrednern anschließen: Eine wirklich gute Geschichte! Ich glaube, dass kleine Kinder sie gut verstehen und positiver an manches herangehen werden, wenn man sie in solchen Situationen an das kleine "ich-kann-das-nicht" erinnert.

Der Vogel braucht meiner Meinung nach nicht unbedingt einen Namen.

Hast Du denn die Geschichte inzwischen getestet?
Manchmal ist ein kleines "ich-kann-das-nicht" aber in Wirklichkeit ein kleines "es-ist-einfacher-wenn Mama-das-für-mich-macht". (Ich habe so einen, der ist schon 13, aber bei den Hausaufgaben spielt er mir ein kleines, jammerndes "ich-kann-das-nicht" vor, ist aber in Wirklichkeit ein großes "ich-bin-zu-faul-selbst-nachzudenken".
Hast du für solche Exemplare auch eine Geschichte?

Liebe Grüße
HovaLiese

 

Hallo HovaLiese!

Schön, dass Dir die Geschichte gefallen hat. Meine habe ich getestet und sie ist gut angekommen. Zumindest hat sie meinem Sohn gefallen, aber mit der Umsetzung hapert es noch! :( Naja, vielleicht ist er mit drei Jahren noch zu jung? Zu dem Faul-Thema muss ich mir mal Gedanken machen. Das ist auch der Grund, warum sich unser Kleiner nie selber anziehen will usw. Mal sehen, was sich daraus machen läßt.

Grüsse
Sabine

 

Hallo sumsebiene!
Mal wieder eine hervorragende Geschichte.
Jetzt wies ich auf jedenfall, das ich nie aufgeben darf.

LG

Anaid

 

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