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Das Haar in der Suppe

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20.10.2002
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Das Haar in der Suppe

Ich war ärgerlich, als ich ein Haar in meiner Suppe fand.
Ich war beruhigt, als ich merkte, dass es mein eigenes war.
Ich war überrascht, als ich herausfand, dass es mir noch gar nicht ausgefallen war.
Ich lag mit meinem Gesicht in der brühend heißen Suppe und wusste nicht wie ich dorthin gekommen war. Auf der anderen Seite des Suppentellers erblickte ich Sylvia, die angeekelt auf meine Haare in ihrer Suppe starrte. „Die könntest du ruhig wieder einmal waschen“, sagte sie. Ich schämte mich und wurde rot, weil die Suppe noch immer viel zu heiß war.
Meine Großmutter sagte mir früher oft, ich solle den Löffel zum Mund und nicht den Mund zum Löffel führen. Und auf einmal liegt man dann mit dem ganzen Gesicht in der Suppe.
Sylvia hatte sich inzwischen an den Tellerrand gesetzt und war nicht mehr ganz so wütend. Sie wirkte nachdenklich und traurig. Ich fragte sie „Was ist den los mit dir, Sylvia?“.
Sie sah mich an, sah weg, sah mich wieder an und sagte: „Weißt du, ich bin einfach total unzufrieden in letzter Zeit. Nichts stimmt mehr, nichts ist mehr wie es sein soll. Sieh mich doch an. Ich bin klatschnass, überall in meinem Haar ist diese heiße Suppe und ich sitze hier mit dir am Tellerrand und weiß nicht, was ich tun soll. So kann das doch nicht weitergehen.“
„Kopf hoch, Sylvia“, sagte ich, stand auf und ging.

 

Hallo Bruno Brumm,

ich muß gestehen, dass ich die Geschichte, und dessen Sinn nicht verstanden habe. Kannst Du mir einen Tipp geben?

Gruß Conny

 

Hallo Bruno und erstmal willkommen bei kg.de!

Ja, die Geschichte steht zu Recht in Seltsam; kann auch keinen klaren Sinn erkennen. Falls es einen gibt, solltest du uns wirklich einen Tipp geben oder sie ein wenig umschreiben.
Naja, interessant war der Text allemal. Aber leider wohl auch nicht mehr.

Viele Grüße - Michael :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Sylvias Problem ist es, dass sie (genauso wie ich) mit dem Gesicht in einer heißen Suppe liegt. Der Ratschlag an sie: Sie soll doch einmal die einfachste Problemlösung ausprobieren und einfach versuchen den Kopf zu heben.

Hilft diese Interpretation?

vielleicht sollte ich diese zusätzliche dimension des tellerrandes weglassen, um das eigentliche liegen im suppenteller deutlicher zu machen?

 

Hallo nochmal!

Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber irgendwie hat die E-Mail-Benachrichtigung nicht funktioniert.

Also, deine Interpretation hilft mir schon weiter und inhaltlich ist mir jetzt, denke ich, klar, was damit gemeint ist. Dennoch halte ich eine Erklärung vonnöten, da man durch die eigenwürdige Darstellungsweise der Geschichte in die Irre geführt wird und somit nur schwer den Sinn versteht. Ich denke, der müsste deutlicher rüberkommen.
Vielleicht wäre es auch besser, die Story aus Sylvias Sicht zu erzählen. Immerhin ist sie ja die eigentliche Protagonistin.
Eine Sache habe ich aber noch immer nicht verstanden: Anfangs schreibst du, der namenlose Protagonist (der Erzähler) hat das Gesicht in der Suppe, am Ende sagt er aber "Kopf hoch" zu Sylvia??
Jedenfalls habe ich die Geschichte diesmal mit anderen Augen gelesen. Dennoch bin ich der Meinung, dass du einige Dinge noch umschreiben könntest, damits verständlicher für den Leser wird.

Was mich vor allem irritiert hat, waren die Anfangssätze. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass beide Personen am Tellerrand sitzen; dachte zuerst, das trifft nur auf Sylvia zu und die andere Person sitzt am Tisch vor dem Suppenteller und beobachtet Sylvia (die in Miniatur zu sein scheint). Denn vom ersten Absatz her liest es sich, als ob deine namenlose Figur ganz normal am Tisch sitzt (in "Normalgröße") und die Suppe isst.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Wäre schön, wenn meine Erläuterungen hilfreich für dich wären.

Viele Grüße,
Michael :)

 

Ich fand die Geschichte ganz lustig für zwischendurch. Eine sehr ironische Erzählweise, bei der mit bekannten Formulierungen und auch der Erwartung des Lesers gespielt wird (z.B. ". Ich schämte mich und wurde rot, weil die Suppe noch immer viel zu heiß war." - jeder erwartet, dass es die Schamesröte ist, die ihm ins Gesicht steigt).
Ich finde eigentlich, dass der Sinn deutlich genug herauskommt. Könnte auch in "Humor" stehen, meiner Meinung nach.

Gruß, Ginny

 

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