Ich denke auch, dass abenteuerlich so verwendet wird - wie Juju das sagt.
Aber ich finde das kein hässliches Wort, sondern es geht so herrlich von der Zunge.
Abenteuerlich! Das kann man so schön geringschätzig aussprechen, mit so einem nasalen Laut noch hinten raus.
"Absurd" ist so hart, abwegig ist Schriftsprache, aber ich finde abenteuerlich hat was Schnarrenedes. Da geht einer gedanklich auf eine unseriöse Safari, auf ein verwegene Geistesreise, er ist auf Irrwegen, er ist ziellos und kommt am Ende zu einem Ergebnis und das ist völlig unseriös, das ist ein Abenteuer, eine Phantasterei.
Da ist auch viel Deutsches drin, dass Argumente seriös sein müssen. "Hieb- und stichfest", "niet- und nagelfest, "wasserdicht."
Auch das "Abenteuer" selbst wird im Finanz-Sinn ja nicht "positiv" verwendet, sondern nur im literarischen Sinn oder für Kinder oder in der Freizeit: Abenteuer-Spielplatz, Abenteuer-Reise. Da will man Abenteuer, aber im Leben nicht. Wenn was im Leben "abenteuerlich" ist, dann nennt man es so, dass es keiner versteht, dass das Risiko schön verschleiert wird: Venture Capital, High Yield Bonds - das ist herrlich, wie in der modernen Geschäftssprache verschleiert wird, um was es eigentlich geht.
Wenn sich einer auf eine Abenteuer-Reise einlässt oder auf eine abenteurliche Beziehung. - das ist cool. Wenn einer aber ein Finanz-Abenteuer eingeht oder ein Job-Abenteuer oder eine abenteuerliche Ehe - das ist uncool. 
Das ist schon in diesem Abenteuer das Unwägbare, das Unsichere, wo man das Ergebnis nicht kennt. Das wollen wir nicht bei bestimmten Sachen und das findet sich auch in der Sprache wieder. Ich finde das ist ein sehr schönes Wort.
Das ist unsere Mentalität, wenn du hier wem sagst: Ich mach mich selbstständig oder ich mache ein Start-Up, dann ist doch die erste Reaktion: Uuuuuuuuh, was ist bei dir denn schiefgegangen?
Es gibt ein wunderbares Beispiel dafür, Christian Lindner hat sich in einem Parlament leidenschaftlich gegen den Vorwurf verteidigt, er sen ein Bankrotteur, mit der Wichtigkeit,Risiken einzugehen, auch da Risiko zu scheitern.
http://youtu.be/WeVj256foBs
Das ist wirklich was sehr Deutsches, das Abenteuer in den "Ernsten Bereichen" negativ zu sehen.
Ich find das nicht hässlich, sondern typisch. Das sagt auch viel über unsere Sprache.
Hässliche Worte finde ich in dieser "Business"-Sprache, wenn Worte das verschleiern wollen, was sie eigentlich sagen wollen. Ich schüttel da oft den Kopf, den Leuten fällt das auch selbst nicht mehr auf. Da sagt idr einer: So und so, das ist nicht zielführend. Da denke ich mir auch: Du denkst also das bringt nix? "Zielführend" oder auch "ergebnisoffen", wer "zeitnah" statt "bald" sagt - was sind das denn für beschissene Bläh-Wörter? Also ehrlich.
Wenn ich in einer Atmosphäre wäre, dass ich so denke, dass ich diese Wörter verwende - da könnte ich gar nicht arbeiten. Wie ein Virus - ganz seltsam.