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Da hüpft die Oma aus dem Bett

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10.09.2024
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Da hüpft die Oma aus dem Bett

„Ach, Kindchen, weißt du, deine Oma wird nicht alt“, sagte Erna, die im Bett lag, und seufzte. Erna wohnte bei Anne und ihren Eltern im Haus.
„Aber Oma! Du bist doch schon alt“, antwortete Anne. „Und außerdem sagst du das schon, so lange ich dich kenne. Mindestens hundertmillionen Jahre lang.“ Sanft streichelte Anne die blauen Äderchen auf Oma Ernas Hand, die auf der Bettdecke lag.
„Oma?“
„Ja, mein Kind?“
„Wie lange ist hundertmillionen Jahre?“
„Viel zu lange für deine alte Oma. Doch, doch, Kindchen, wirst schon sehen, es dauert nicht mehr lange, dann bin ich bei Opa Erich im Himmel.“
„Beim Fuchskerl?“, fragte Anne. „Oma, erzählst du mir die Geschichte vom Fuchskerl?“
„Aber die habe ich dir doch schon so oft erzählt, Kind. Mindestens hundertmillionen Mal schon!".
„Stimmt gar nicht!“, rief Anne. „Bitte, bitte, bitte, erzähle sie mir nur noch ein einziges Mal!“
Oma Erna seufzte, während Anne sich ein Stückchen Bettdecke über die Knie schob.
„Also gut. Früher, als ich noch jung und fesch war und keine Schmerzen bei jeder Bewegung hatte, da bin ich mit deinem Opa oft zum Wiesenwirt unten an der Ecke gegangen. Da war immer viel los, denn der hatte als einziger im Dorf einen Fernseher.“
„Aber da hast du nur alles grau gesehen, gell Oma?“
„Ja, Kindchen, damals gab es nur Schwarz-Weiß-Fernseher. Und man musste immer ein Fuchzgerl reinschmeißen, da konnte man dann ein paar Minuten lang fernsehen.“
„Oma, wie viel Geld war ein Fuchskerl?“
„Das Fuchzgerl waren fünfzig Pfennige, das war damals ganz schön viel Geld für uns. Und es war immer arg aufregend, wenn der Fernseher gerade an der spannendsten Stelle ausging, weil die Zeit abgelaufen war. Da hat dann jeder gejohlt und in seinen Taschen nach dem nächsten Fuchzgerl gesucht.“
„Und Opa hat den nächsten Fuchskerl reingeschmissen, gell Oma? Opa Erich war immer schneller als die anderen mit dem Fuchskerl reinschmeißen.“
„Ja, der Opa Erich war immer am schnellsten, weil er immer ganz vorn am Fernseher saß.“ Oma Erna seufzte. „Und jetzt sitzt er da oben, statt vor dem Fernseher, und schaut runter auf uns. Wirst schon sehen, Kind, dauert nicht mehr lange, dann bin ich auch da oben. Jaja, ich spüre es ganz genau, in jedem einzelnen Knochen spüre ich es.“
„Was spürst du denn da, Oma?“
„Ach, mein Kind, das ist arg schlimm für deine Oma. Da zwickt und zwackt und zieht es überall. Aber jetzt geh mal in die Küche und schau, ob das Abendbrot schon fertig ist.“
Anne stand auf und schloss die Tür hinter sich. Sie wollte gerade zu ihren Eltern in die Küche gehen, da hörte sie, wie sich diese unterhielten. Über Oma Erna. Eigentlich wollte Anne gar nicht lauschen, so etwas tat man nicht, aber jetzt stand sie ja nun mal vor der Tür und wollte ihre Eltern nicht stören bei so einem wichtigen Gespräch.
„Deine Mutter war heute wieder sehr theatralisch“, hörte Anne ihre Mutter sagen.
„Ach, heute mal nicht melodramatisch?“, fragte ihr Vater.
„Das auch.“
„Das ist das gleiche“, sagte ihr Vater.
„Eben. Aber bei den Medikamenten, die sie nimmt, kann sie doch gar keine Schmerzen mehr haben. Diese Unmengen an Tabletten und Tropfen, die sie schluckt. Dass deine Mutter im Dunkeln nicht leuchtet, grenzt an ein Wunder. Die ist doch nur zu bequem zum Aufstehen und lässt sich bedienen.“
„Nun sei doch nicht so sarkastisch. So ist sie nun mal. Wer weiß, wie lange wir sie noch haben“, sagte Annes Vater.
„Na, hoffentlich nicht mehr allzu lange“, antwortete Annes Mutter.
„Inge, bitte! Das habe ich jetzt aber mal überhört!“
„Jaja, ich weiß, immerhin ist sie deine Mutter.“
„Eben.“
Schnell huschte Anne ins Wohnzimmer, bevor die Küchentür aufging.
„Anne“, rief ihre Mutter. „Bringst du der Oma bitte ihr Abendbrot?“
Anne nahm den Teller mit belegten Broten und öffnete die Tür zum Zimmer von Oma Erna.
„Oma“, flüsterte sie. „Oma, bist du wach?“
„Aber Kindchen, natürlich bin ich das. Bei den Schmerzen kann ja kein Mensch schlafen. Komm nur zu mir.“ Oma Erna klopfte mit ihrer Hand auf die Bettdecke. Anne setzte sich und hielt Oma Erna den Teller hin.
„Na endlich! Ich bin schon fast am Verhungern. Was ist das denn wieder für eine Pampe? Hat das deine Mutter gemacht? Kein Wunder, dass mein armer Andreas so dünn ist.“
„Oma?“
„Ja, mein Kind?“, nuschelte Oma mit vollen Backen.
„Was heißt tetarisch?“
„Tetarisch?“Oma hörte auf zu kauen und runzelte die Stirn. „Tetarisch …tetarisch. Warte, Kindchen, gleich habe ich es. Ach, das alte Hirn will auch nicht mehr so. Tetarisch … also nee, noch nie gehört. Hat das deine Mutter gesagt?“
Anne traute sich nicht zu nicken. Sie wollte ihre Mutter ja nicht verraten.
„Wenn das deine Mutter war, dann meinte sie bestimmt ´theatralisch´. Das ist doch ihr Lieblingswort. Neben ´melodramatisch´. Da hat sie bestimmt wieder über mich geredet.“
Oma Erna hielt Anne den leeren Teller hin.
„Ui, Oma, dass du noch so schnell essen kannst, wo dir doch die Zähne immer so weh tun.“
„Ach, mein Kind, wenn es nur das Gebiss wäre.“ Oma Erna sank in die Kissen zurück, seufzte wohlig und schloss die Augen. „Hach, im Bett ist es doch immer noch am schönsten.“
„Oma, du musst aufstehen und im Kreis laufen. Das sagt Mama auch immer, dass du kreislaufen musst, damit du in Schwingung kommst.“
„Ach, Kindchen. Bei deiner alten Oma bringt das Rumlaufen den Kreislauf auch nicht mehr in Schwung. Eher bekomme ich da wieder meine Schwindelanfälle. Und dicke Beine. Nein, nein, da bleib ich lieber mal schön im Bett.“
Anne stand auf und wollte gerade den leeren Teller in die Küche bringen, als sie draußen auf der Straße Gekicher hörte. Sie sah zum Fenster hinaus.
Oma Erna seufzte. „Jaja, ich spür´s genau, mit mir geht’s dem Ende zu. Was ist denn da draußen los, Kindchen? Wer lacht denn da so?“
„Das ist die alte Nachbarin von gegenüber mit ihrem Sohn.“
„Die Nachbarin. Ach, du meinst Margot, die alte Schreckschraube. Aber nie im Leben hat die einen Sohn. War ja nicht mal verheiratet. Hat keinen abgekriegt, so, wie die immer über ihre Krankheiten gejammert hat, die alte Hexe. Da hat ja jeder gleich Reißaus genommen.“
„Aber die muss einen Sohn haben“, sagte Anne. „Weil die steht ganz eng mit dem und gibt ihm lauter Gute-Nacht-Küsse.“
„Was! Oooch! Nein! Das kann nicht sein! Nie im Leben!“, rief Oma Erna, warf die Bettdecke von sich, sprang aus dem Bett und stand neben Anne, noch ehe die Bettdecke zurückgesunken war. „Die alte Hexe ist doch mindestens zehn Jahre älter als ich, wenn nicht noch mehr! Und viel hässlicher! Was will die denn mit einem Liebhaber! Und noch dazu so einem jungen!“
Anne bekam große Augen und sah ihre Oma ehrfürchtig an.
„Ui, Oma. Jetzt warst du ja schneller aus dem Bett als ich am Geburtstag! Die Margot muss aber wirklich eine mächtige alte Hexenschreckschraube sein, so schnell wie die dich gesund gehext hat! Jetzt kannst du mal schön im Kreis laufen, wo du doch schon mal stehst, damit die Schwingungen kommen. Oma, was ist ein Liebhaber?“

 

Hallo @FlicFlac,

ich freue mich riesig über dein Lob! Vielen Dank dafür!

Also hier verpasst du mir eine Oma-Magenverstimmung durch einen Oma-Wort-Overkill ;)
Zumal das dann weiter so geht. Klanglich nicht so gut:
Habe ich ein wenig entrümpelt:).

Vielleicht sollte nicht so explizit gesagt werden, dass sie simuliert (als Verdacht). Wär vielleicht besser, den Leser da komplett allein zu lassen mit den Einschätzungen.
Habe ich auch etwas geändert.

Danke nochmal für dein Feedback und deine Zeit.

Viele Grüße
Kerzenschein

 

Hallo @Kerzenschein,

eine schräge kleine Geschichte über Oma Erna und du hast sie so angelegt, dass ich mir nicht sicher bin, wie diese alte Dame eigentlich gestrickt ist.
Einerseits denke ich, es geht ihr tatsächlich nicht körperlich gut, sie klagt also durchaus begründet, andererseits blitzen hie und da so Momente durch, in denen ich als Leser dazu verführt werde, zu denken, dass sie nur simuliert.
Das Ende der Geschichte weist eigentlich darauf hin, aber so ganz sicher bin ich mir da nicht.
So ganz nebenbei erfährt der Leser aber auch etwas über die Familie an sich und zwar über das komplett gestörte Verhältnis von Oma Erna zu ihrer Schwiegertochter, aber auch von den Konflikten zwischen den Ehegatten. Unter der Oberfläche brodelt es und genau hier hätte ich gerne mehr erfahren von den Figuren der Geschichte, weil da schlummern ganze Schätze an Möglichkeiten, Tiefe und Drama einzubringen.
So aber ist es am Ende eine muntere kleine Geschichte über eine Oma, die man nicht so ganz durchschauen kann und das ist auch in Ordnung

Das Fuchzgerl waren fünfzig Pfennige, das war damals ganz schön viel Geld für uns. Und es war immer arg aufregend, wenn der Fernseher gerade an der spannendsten Stelle ausging, weil die Zeit abgelaufen war. Da hat dann jeder gejohlt und in seinen Taschen nach dem nächsten Fuchzgerl gesucht.“
Herrliche Erinnerungen! Haben mir gut gefallen.
„Und jetzt sitzt er da oben, statt vor dem Fernseher, und schaut runter auf uns. Wirst schon sehen, Kind, dauert nicht mehr lange, dann bin ich auch da oben. Jaja, ich spüre es ganz genau, in jedem einzelnen Knochen spüre ich es.“
Meine Großeltern, aber nur die mütterlicherseits, haben auch schon immer damals mitgeteilt, dass sie gehen wollen. Ich glaube, es ist ganz unterschiedlich, wie sich die Menschen mit zunehmendem Alter verhalten. Die einen stemmen sich mit Wucht dagegen, alt zu werden, die anderen wünschen sich, endlich davon befreit zu sein.
„Was spürst du denn da, Oma?“
Gute Frage.

„Na, hoffentlich nicht mehr allzu lange“, antwortete Annes Mutter.
„Inge, bitte! Das habe ich jetzt aber mal überhört!“
„Jaja, ich weiß, immerhin ist sie deine Mutter.“
Hier ist so ein Punkt in der Geschichte, an dem es dir gelingt mit drei Sätzen ein ganzes Familiendrama zu skizzieren. Diese bitterböse Ansage der Ehefrau. Die ansich noch milde Erwiderung des Ehemannes. Und das leichte Abmildern der Ehefrau und man weiß, hier schwelt ein echter Flächenbrand und der Krieg bricht los. Sehr spannender Moment in deiner Geschichte.
hielt Oma Erna den Tellerhin.
Teller hin
„Na endlich! Ich bin schon fast am Verhungern. Was ist das denn wieder für eine Pampe? Hat das deine Mutter gemacht? Kein Wunder, dass mein armer Andreas so dünn ist.“
Oh, oh und auch Erna ist mit ihrem Aufenthalt bei ihrem Sohn und Schwiegertochter nicht glücklich und fühlt sich mies behandelt. Und ist selbst daran beteiligt, das Feuer zu schüren. Da brodelt es. Schade, dass du davon nicht mehr erzählt hast.
„Die Nachbarin. Ach, du meinst Margot, die alte Schreckschraube. Aber nie im Leben hat die einen Sohn. War ja nicht mal verheiratet. Hat keinen abgekriegt, so, wie die immer über ihre Krankheiten gejammert hat, die alte Hexe. Da hat ja jeder gleich Reißaus genommen.“
Oma ist offensichtlich keine Frau, die von Altersweisheit gepackt, mit ihren Mitmenschen nachsichtig und empathisch umzugehen vermag. Interessanter Charakter. Offensichtlich sind alle um sie herum Personen, die sie ablehnt. Und dafür spricht auch ihr Konkurrenzdenken.
Oma, was ist ein Liebhaber?“
Ich hab überlegt, ob da wirklich exakt Liebhaber stehen sollte oder ob das Kind nicht einfach dieses Wort auch akkustisch falsch versteht und falsch wiedergibt, also z.B. sagt Liehaber oder Bielhaber? Oder so. Vorher fragt sie ja auch jedes Mal und verwendet das falsche Wort. Nur so eine Idee.


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo Kerzenschein,
ich denke, die Aussage ist klar: Die Oma simuliert, zumindest übertreibt sie und am Ende wird sie enttarnt. Die Dialoge zwischen Oma und Enkelin lesen sich spritzig, als Schmunzelgeschichte ist das gelungen. So blendend das Verhältnis zwischen Oma und Anne ist, so klassisch schlecht ist es zwischen Oma und Schwiegertochter.

„Aber Oma! Du bist doch schon alt“, antwortete Anne. „Und außerdem sagst du das schon, so lange ich dich kenne. Mindestens hundertmillionen Jahre lang.“ Sanft streichelte Anne die blauen Äderchen auf Oma Ernas Hand, die auf der Bettdecke lag.
Das ist herzig, auch das streicheln.
„Beim Fuchskerl?“, fragte Anne. „Oma, erzählst du mir die Geschichte vom Fuchskerl?“
Das ist auch ein schöner Teil. Ich glaube, das hattest du anfangs nicht drin und mehr Dialog tut auf jeden Fall gut, der trägt die Geschichte.
„Ja, der Opa Erich war immer am schnellsten, weil er immer ganz vorn am Fernseher saß.“ Oma Erna seufzte. „Und jetzt sitzt er da oben, statt vor dem Fernseher, und schaut runter auf uns. Wirst schon sehen, Kind, dauert nicht mehr lange, dann bin ich auch da oben. Jaja, ich spüre es ganz genau, in jedem einzelnen Knochen spüre ich es.“
Der war ja ein Held, der Opa Erich. :lol:Ich sehe da auch irgendwie eine Puppenbühne vor mir.
„Eben. Aber bei den Medikamenten, die sie nimmt, kann sie doch gar keine Schmerzen mehr haben. Diese Unmengen an Tabletten und Tropfen, die sie schluckt. Dass deine Mutter im Dunkeln nicht leuchtet, grenzt an ein Wunder. Die ist doch nur zu bequem zum Aufstehen und lässt sich bedienen.“
Im Prinzip kann es natürlich schon sein, dass die Schmerzmittel nicht gut wirken, ist ja eine Wissenschaft für sich. Aber ich denke, die Aussage der Geschichte ist da eindeutig: Die Schwiegertochter hat recht
„Oma“, flüsterte sie. „Oma, bist du wach?“
„Aber Kindchen, natürlich bin ich das. Bei den Schmerzen kann ja kein Mensch schlafen. Komm nur zu mir.“ Oma Erna klopfte mit ihrer Hand auf die Bettdecke. Anne setzte sich und hielt Oma Erna den Tellerhin.
„Na endlich! Ich bin schon fast am Verhungern. Was ist das denn wieder für eine Pampe? Hat das deine Mutter gemacht? Kein Wunder, dass mein armer Andreas so dünn ist.“
Aha, Oma führt umgekehrt auch Krieg.
„Wenn das deine Mutter war, dann meinte sie bestimmt ´theatralisch´. Das ist doch ihr Lieblingswort. Neben ´melodramatisch´. Da hat sie bestimmt wieder über mich geredet.“
Das ist lustig, dass sie voll im Bilde ist. :D
„Die Nachbarin. Ach, du meinst Margot, die alte Schreckschraube. Aber nie im Leben hat die einen Sohn. War ja nicht mal verheiratet. Hat keinen abgekriegt, so, wie die immer über ihre Krankheiten gejammert hat, die alte Hexe. Da hat ja jeder gleich Reißaus genommen.“
Das mit den Krankheiten finde ich aber dann doch zu sehr Holzhammer.
„Aber die muss einen Sohn haben“, sagte Anne. „Weil die steht ganz eng mit dem und gibt ihm lauter Gute-Nacht-Küsse.“
Sweet
„Ui, Oma. Jetzt warst du ja schneller aus dem Bett als ich am Geburtstag! Die Margot muss aber wirklich eine mächtige alte Hexenschreckschraube sein, so schnell wie die dich gesund gehext hat! Jetzt kannst du mal schön im Kreis laufen, wo du doch schon mal stehst, damit die Schwingungen kommen. Oma, was ist ein Liebhaber?“
Ja, Motivation macht schon viel aus und die Enkelin plappert munter weiter. Ein amüsanter Happen ist dir da gelungen!

Einen schönen Abend noch und liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @lakita,

nun komme ich endlich dazu, deinen Kommentar zu beantworten:

Einerseits denke ich, es geht ihr tatsächlich nicht körperlich gut, sie klagt also durchaus begründet, andererseits blitzen hie und da so Momente durch, in denen ich als Leser dazu verführt werde, zu denken, dass sie nur simuliert.
Du hast völlig recht, der Oma geht es körperlich, aber durchaus altersgerecht, nicht gut, aber sie übertreibt maßlos bzw. simuliert gerne, um im Mittelpunkt zu stehen.

Herrliche Erinnerungen! Haben mir gut gefallen.
Freut mich sehr:)

Hier ist so ein Punkt in der Geschichte, an dem es dir gelingt mit drei Sätzen ein ganzes Familiendrama zu skizzieren. Diese bitterböse Ansage der Ehefrau. Die ansich noch milde Erwiderung des Ehemannes. Und das leichte Abmildern der Ehefrau und man weiß, hier schwelt ein echter Flächenbrand und der Krieg bricht los. Sehr spannender Moment in deiner Geschichte.
Danke!

Oh, oh und auch Erna ist mit ihrem Aufenthalt bei ihrem Sohn und Schwiegertochter nicht glücklich und fühlt sich mies behandelt. Und ist selbst daran beteiligt, das Feuer zu schüren. Da brodelt es. Schade, dass du davon nicht mehr erzählt hast.
Richtig erkannt. Und so im Nachhinein hast du recht, da hätte ich mehr rausholen können. Allerdings lag mein Fokus auf der Enkelin/Oma-Beziehung, da habe ich wohl Potential verschenkt.

Oma ist offensichtlich keine Frau, die von Altersweisheit gepackt, mit ihren Mitmenschen nachsichtig und empathisch umzugehen vermag. Interessanter Charakter. Offensichtlich sind alle um sie herum Personen, die sie ablehnt. Und dafür spricht auch ihr Konkurrenzdenken.
Sehr schön erkannt, sie ähnelt tatsächlich meiner eigenen Oma ...

Ich hab überlegt, ob da wirklich exakt Liebhaber stehen sollte oder ob das Kind nicht einfach dieses Wort auch akkustisch falsch versteht und falsch wiedergibt, also z.B. sagt Liehaber oder Bielhaber? Oder so. Vorher fragt sie ja auch jedes Mal und verwendet das falsche Wort. Nur so eine Idee.
Auch eine nette Idee. Ich habe überlegt, was noch passen könnte, kam aber zu dem Schluss, dass ich es erst mal lasse(n muss) zwecks fehlender Eingebung.

Danke dir für deine Anregungen und deine Zeit!

Viele Grüße
Kerzenschein


Hallo @Chutney ,

auch dir noch eine Antwort auf deinen Kommentar:

ich denke, die Aussage ist klar: Die Oma simuliert, zumindest übertreibt sie und am Ende wird sie enttarnt.
Richtig:).

Die Dialoge zwischen Oma und Enkelin lesen sich spritzig, als Schmunzelgeschichte ist das gelungen.
Danke dir, es sollte in der Tat eine Schmunzelgeschichte mit Augenzwinkern sein.

So blendend das Verhältnis zwischen Oma und Anne ist, so klassisch schlecht ist es zwischen Oma und Schwiegertochter.
Genau!

Das ist auch ein schöner Teil. Ich glaube, das hattest du anfangs nicht drin und mehr Dialog tut auf jeden Fall gut, der trägt die Geschichte.
Ja das stimmt, nachdem mehrere Kommentare meinten, es wäre zu wenig, habe ich das noch ergänzt.

Das mit den Krankheiten finde ich aber dann doch zu sehr Holzhammer.
Muss ich mal in Ruhe nochmal drübergehen.

Ein amüsanter Happen ist dir da gelungen!
Danke, freut mich sehr:)

Danke auch dir für dein Feedback!

Viele Grüße
Kerzenschein

 

Hallo @Kerzenschein ,

danke für deine Geschichte. Ich mag nicht kritisieren, wo ich nichts zu kritisieren habe. Daher auch für dich nur eine kurze Anmerkung. Ich würde den Titel ändern, da er das Ende ein Stück weit vorweg nimmt. Für mich verwässert es die Pointe.

LG El

 

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