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Cuauhtémoc

Monster-WG
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04.03.2018
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Cuauhtémoc

Cuau kniet auf dem Vorderdeck, neben sich den Eimer mit Seifenlauge und wischt über das glänzende Teak mit den schwarzen Fugen. Zum dritten Mal schon, weil er nur bezahlt wird, wenn er arbeitet.
Ein hartes Klacken lässt ihn zusammenfahren. Direkt neben ihm hüpft ein Eiswürfel über das Deck und kommt an der Bordwand zu liegen. Ein Ausruf des Bedauerns weht vom Brückenaufbau herunter. Cuau hört weg, taucht den Lappen ein, wringt ihn aus und wienert das Deck, stoisch, als wäre nichts gewesen.
Der nächste Eiswürfel landet mit einem Klatschen auf seinem nackten Rücken, mittig zwischen den Schultern. Cuau zuckt, atmet stoßweise, dreht sich um, sein Gesicht eine versteinerte Maske, die Augen starr. Blut rauscht durch die Schläfen. Dort wo er herkommt, würde der Jefe dafür sterben. Mühsam schluckt er seinen Zorn herunter. „Si?“ Die Stimme rau.
„He, Cucaracha, bring mal Nachschub, wir verdursten.“ Der Jefe steht an der Kante der Flybridge und wackelt mit einem leeren Cocktailglas. Sein feister Bauch lugt aus dem offenen türkisen Hawaiihemd. Wie ein rosiger Schildkrötenpanzer wölbt er sich über die gebogene Glasschürze des Steuerstandes. Der unnatürlich nach außen gestülpte Bauchnabel ragt in hellerem Rosa aus dem Sonnenbrand. Die anderen Drei scheinen daran keinen Anstoß zu nehmen. Eine Sonnenreflexion scheint durch seinen dünnen, flachsblonden Haarschopf, der durch einige Haare vom Hinterkopf zahlenmäßig unterstützt wird. Das hat ihm Carlos unter der Hand erzählt, zusammen mit der eindringlichen Warnung, das gegenüber dem Jefe auf keinen Fall zu erwähnen.
Alles nur, um jünger zu wirken, denkt Cuau und schüttelt den Kopf. Dort, wo er herkommt, schätzen und achten sie die Alten und niemand versucht, jünger auszusehen. Niemand lässt sich dort Haare auf dem Kopf umpflanzen. Abgesehen von dem vielen Geld, das sie nicht haben, würde keiner der Mazatecos auf solch eine verrückte Idee kommen.

Cuau verschwindet unter Deck, um die Drinks zu mixen. Mit einem Seitenblick checkt er die Fenster. Durch die Bullaugen ist niemand zu sehen, nur gleißendes karibisches Meer. Er stellt vier Gläser in Reihe und spuckt in das erste. Verteilt Limettenspalten, die er mit dem Stößel zerquetscht, füllt mit Rohrzucker, Eis und zuletzt Cachaça auf. Oben auf der Flybridge reicht er die Gläser so, dass der Jefe nach dem einen Glas greift, das er für ihn präpariert hat. Er schaut zu, wie sie den ersten Schluck nehmen.
„Du darfst wegtreten, Cu … ca … ra … cha“, skandiert der aufgedunsene Fettwanst und wischt mit seiner Hand durch die Luft, als wolle er ihn von Bord fegen. In der Falte seines Mundwinkels klebt ein eingetrocknetes Rinnsal Burgersoße vom Lunch.
Wortlos sammelt Cuau die leeren Gläser der letzten Runde ein. Mit Tablett in der Hand geht er die kurze Treppe hinunter. Sobald es niemand mehr sehen kann, stiehlt sich ein flüchtiges Grinsen in sein Gesicht.
Noch nie hat ihn das fette Chancho ihn bei seinem richtigen Namen genannt. Noch nie hat der ihn angesehen, ihm die Hand gereicht oder nach seinem Befinden gefragt – obwohl er oft an Bord ist. Wenn er vor ihm steht, schauen seine kleinen Äuglein demonstrativ in die Luft, als wollte er zeigen, welch niedriges Gewürm vor ihm kriecht. Doch so schlimm wie heute war es noch nie.
Cuau erklärt das mit den beiden jungen Frauen an Bord und den Mengen an Alkohol, die alle vier schon konsumiert haben. Nur Logan, der Skipper und Kumpel vom Jefe, gibt sich zurückhaltender.

All das nimmt Cuau hin, denn er denkt nur an die kleinen Scheine, die ihm Carlos heute Abend in die Hand drückt – nach Abzweigen der Provision für die Vermittlung. Zwanzig Dollar bleiben Cuau nach zwölf Stunden an Deck.
Er kann gut damit leben. Die Arbeit ist nicht anstrengend. Verglichen mit der Hölle von Ciudad de México, seiner letzten Station, ist das hier der reinste Vergnügungspark. Und er darin das Mädchen für alles. Die Vorstellung zaubert ihm ein bitteres Lächeln in sein Gesicht.
In der komfortablen Küchenzeile unter Deck spült er die Gläser weg und räumt die Reste in den Müll. „Alles easy“, wie Carlos immer sagt. „Alles easy.“ Meistens hat er damit recht, heute nicht. Der Jefe ist mies drauf.

„Cucaracha!“ Mit schwerer Zunge ruft die Tortuga nach ihm. Nach wenigen Sekunden gespannter Ruhe noch einmal, diesmal fordernder: „Cu … ca … ra … cha!“
Er hängt das Trockentuch auf, lässt so viel Zeit verstreichen, wie er meint, erklären zu können, und steigt hoch an Deck. Oben auf dem Treppenabsatz drängen sich die beiden blassen Blondinen giggelnd an ihm vorbei, hinunter zur Plattform am Heck. Cuau hält sie nicht auf, obwohl er weiß, dass sie in ihrem Zustand nicht schwimmen sollten. Andererseits dümpelt die Providence in seichten Gewässern und ruhiger See. Sie liegen vor Anker, die beiden durstigen Motoren sind abgeschaltet.
„Todo bien“, sagt Cuau leise und dreht sich zur Flybridge. „Todo bien.“
„Hey, Rothaut, halt sie im Auge, klar?“ Wieder die Ansage der rosa Schildkröte. Cuau nickt stumm und folgt den Frauen runter zur Heckplattform. Dort lehnt er sich an den schrägen Rumpf und lässt den Blick scheinbar teilnahmslos über das Wasser streifen. Er fischt eine Zigarette aus seinen Shorts und steckt sie an. Aufpassen gefällt ihm. Leicht verdientes Geld.

Die Mädchen lassen ihre Sarongs fallen und springen ins Wasser. Dort geht die kindische Giggelei weiter. Ihre neonfarbenen Bikinis leuchten knapp unter der Oberfläche wie Korallenfische. Cuau empfindet keine Erregung beim Anblick der halbnackten Mädchen. Unauffällig spuckt er bräunliche Tabakreste ins Wasser. Obwohl sie in seinem Alter sind, reizen sie ihn nicht. Ihnen fehlt alles, was er an Frauen schätzt: Stärke, Wildheit, Temperament.
Es dauert keine Minute, bis die kleinere der beiden anfängt zu quieken. Ein roter Arm schnellt aus dem Wasser und die Lautstärke steigert sich zu panischem Kreischen. Ohne zu überlegen, schnippt Cuau die Zigarette weg und springt ins Wasser. Auf dem Weg zu den Mädchen sieht er, dass das Wasser mit kleinen transparenten Quallen durchsetzt ist.
„Mierda!“ entfährt es ihm. Ein Bruch der Regeln, es ist ihm egal. Auf dem Rückweg zum Schiff verbrennt sich Cuau mehrfach an den Nesselfäden. Indem er vorneweg schwimmt und versucht, die Quallen wegzuwedeln, macht er den Weg frei. Immer wieder zuckt er zusammen. Die Flüche, die er zwischen seinen Zähnen herauszischt, werden mit jedem Mal schärfer. Ohne weitere Verletzungen schafft er in seinem Schlepptau die beiden Mädchen zum Schiff zurück.
Der Jefe und sein Kumpel Logan beobachten das Geschehen teilnahmslos von der Flybridge. Cuau weiß, von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten.

Er nimmt die Kleine mit in die Bordküche, behandelt ihre Verletzung mit Essig. Dann schickt er sie weg und kümmert sich um seine Blessuren. Mit einem scharfen Messer schabt er vorsichtig einen Tentakelrest vom Unterarm. Die Striemen brennen wie Feuer.
„Cucaracha ... cha ... cha!“ Diesmal leicht singend, doch nicht weniger durchdringend.
„Hijo de puta“, flucht Cuau so leise er aushält. Einatmen. Ausatmen. „Bin verletzt“, ruft er durch die offene Kabinentür. Ein dunkles, ersticktes Lachen von oben.
Wieder ruft der Jefe, ungeduldig und bohrend.
„Mierda!“ Cuau verreibt schnell eine Handvoll Essig auf die Striemen und setzt sich fluchend in Bewegung.
Oben angekommen, fühlt er vier Augenpaare auf sich gerichtet. Die Frauen schlagen jedoch schnell die Augen nieder. Die kleine Blondine hält sich den linken Arm und schaut verheult drein. Beide sind wieder in Sarongs gewickelt.
„Cucaracha, die Ladies möchten, dass du für sie tanzt. Zur Unterhaltung, weißt du. Regentanz oder sowas, irgendwas Indianisches halt.“ Kein Wort des Dankes, keine menschliche Regung. Damit lässt er ihn stehen und klatscht zur Anfeuerung ein paar Mal in die Hände, wie er es in einem Puff zuhause in Miami auch machen würde. Sein Skipper-Kumpel Logan klatscht mit, lässt die Muskeln spielen und grinst zu ihm herüber. Er kennt das Spiel.
Der Jefe legt der Blondine, die bis dahin unversehrt geblieben ist, seine schwitzige Pranke aufs Knie und schaut aus kleinen Äuglein. Das Mädchen wagt nicht, die tellergroße Hand wegzuschieben. Verstört blickt sie zu Cuau. Ihre Zähne schlagen leise aufeinander.

Bisher hat Cuau immer weggeschaut und weggehört, ohne dass es ihm etwas ausgemacht hätte. Er versteht die Gringos nicht, sie denken anders. Doch gerade ist etwas passiert, er kann es spüren. Unaufhaltsam. Etwas hat die Rädchen in seinem Kopf in Gang gesetzt. Vielleicht der Blick der jungen Frau, vielleicht das beißende Gift in seinem Arm, vielleicht das Grinsen des Skippers. Oder die Mischung aus allem.
Cuau fasst einen Entschluss. Einen, der ihn den Job bei Carlos kosten kann, doch er hat genug. Das Einzige, was er sieht, ist die Schildkröte. Er wird die Tortuga zwingen, zu verstehen!
Der Indio gibt den Indianer. Er heult wie ein Wolf und läuft albern zappelnd im Kreis. Von seinen nassen Shorts tropfen feine Fäden aus Meerwasser aufs Deck. Schon nach der ersten Runde liegen die Männer flach an Deck und klopfen sich die Schenkel. Beide Frauen schauen still auf den Boden.
„Cucaracha, das ist großartig, wirklich. Damit musst du in den Zirkus, oder – noch besser – in den Zoo.“
Cuau ballt kurz die Fäuste, bis die Knöchel weiß sind, das Gesicht eine grinsende Maske. Dahinter denkt er nur an die getrockneten Pilze, die in seinem Rucksack unter Deck warten. Er weiß, der Schamane würde es absegnen.
Beim nächsten Mixen der Drinks hackt er die Pilze. In die kleine Schale gießt er heißes Wasser, bis sie gerade eben bedeckt sind. Während er die fertigen Caipirinhas nach oben bringt, beginnen die Pilze zu quellen. Beim Dinner wird er sie auf dem Sandwich vom Jefe servieren. Mit Bacon, Eiern und viel Mayonnaise. Schön scharf gewürzt mit Jalapeños, nach denen der Boss immer verlangt. Noch eine gute Stunde. Cuau kauert sich in eine Ecke vom Unterdeck. Die Quallenstiche brennen wie Höllenfeuer. Sonne und Mond tauschen die Plätze.

Punkt sieben Uhr bringt er die Sandwiches auf das Oberdeck. Es dauert nicht lange, bis der Jefe das Reden einstellt und beginnt, laut zu seufzen. Speichel läuft aus dem Mundwinkel, der Blick wandert in die Ferne. Die anderen sind zu betrunken, um seinen Zustand zu bemerken, und Cuau tut einiges dafür, sie abzulenken. Ein weiteres Mal gibt er den Indianer und tanzt wie wild mit den Armen rudernd. Dann beginnt Cuau damit, Sprüche des Schamanen in der Sprache seiner Ahnen leise aufzusagen und vor dem Gesicht des Chancho beschwörende Gesten zu vollziehen. Er sieht im Licht der Laterne die vergrößerten Pupillen. Das Nervengift wirkt.
Der Jefe stammelt jetzt undeutlich. Seine Stimme wird laut und lauter, doch niemand versteht, was er sagt. Er schlägt mit den Armen in die Luft, um das Wesen zu vertreiben, das er sieht.
Cuau bleibt knapp außerhalb seiner Reichweite und hört nicht auf, in der Sprache der Alten zu reden. Er weiß, was sich vor ihm abspielt. Immer wieder spricht er seinen richtigen Namen.
Mit den Armen imitiert er Flugbewegungen, nickt ruckartig mit dem Kopf, als würde er nach ihm hacken, und lässt den Jefe nicht mehr aus den Augen. Und so wundert er sich als einziger nicht, als die Schildkröte aufsteht und zur Reling wackelt. Um sich zu übergeben, denken alle – bis auf Cuau, der es besser weiß. Noch einmal zischt er ihm seinen Namen hinterher. So laut, dass der Jefe es gerade noch hört.

Anstatt seinen Mageninhalt dem Meer anzuvertrauen, steigt der Jefe auf die Reling, hebt beide Arme rudernd in den Himmel und ruft ein einziges Mal laut und verständlich: „Cuauhtémoc.“
Bevor jemand auch nur aufstehen kann, lässt er sich fallen und landet mit dem Kopf voran im Quallenpool. Die Nesselfäden, mit denen seine ungeschützten Hautpartien – insbesondere Schildkrötenbauch und Gesicht – in Kontakt kommen, nutzten die Einladung, in Windeseile das giftige Sekret aus ihren Nesselkapseln in die Haut zu katapultieren. Der Jefe brüllt, als würde ihm bei lebendigem Leib die Haut abgezogen. Immer wieder werden die Schreie vom Wasser zu einem hässlichen Gurgeln erstickt.
Der Skipper wirft einen rotweißen Ring in die Richtung und versucht, ihn durch laute Rufe zur Heckplattform zu dirigieren, beides ohne Erfolg, doch mehr kann er nicht tun. Der blonde Schopf tanzt im Mondlicht seinen einsamen Totentanz auf dem Meer. Vom Schiff aus ist nur noch vereinzelt Strampeln vernehmbar, bis auch das leiser wird.

 
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Nabend greenpigeon

Der letzte Satz kann den Spannungsbogen, den die Geschichte schreibt nicht so richtig zu Ende bringen, mMn. Entweder müsste man das Ende noch etwas ausschmücken. Wäre auch interessant zu lesen, wie es unmittelbar weitergeht mit den Emotionen von Skipper und Blondinen...
Den Schluss, wo drinsteht, wie es weitergeht, habe ich abgeschnippelt und der Deutungsoffenheit geopfert. Wenn ich die Rückmeldung jetzt noch öfter bekomme, muss ich das ev. teilweise revidieren. Mal sehen.

Danke für den ersten return,
Peace, linktofink

 
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Hallo linktofink,

wow, runde Sache,, schöne Sprache, alles im Fluß. Dabei mag ich es eigentlich überhaupt nicht, wenn die Handlung von parabelhafter Moral vorangetrieben wird, bzw. wenn überhaupt die Moral des Autors oder Erzählers in der Geschichte auftaucht - sie sollte ausschließlich im Kopf des Lesers stattfinden. Und das wäre auch das einzige, woran ich zu kritteln hätte: Die Charaktere verhalten sich alle genau, wie der Leser sich es wünscht, und auch wenn der Prot verbal erniedrigt wird, läuft der Racheplan ohne Hindernisse. (Schön übrigens mit dem Touch Paranormalem, das nie kitschig wirkt.)

Klar, du hast hier – bis auf die Hauptfigur – echte Klischeetypen verbraten. Bei dem Chef wäre evt. weniger mehr auf Dauer. Ich habe allerdings keinen Zweifel, dass es solche Leute zuhauf gibt (und die Story bestätigt hübsch meine Vorurteile gegen Motoryachter :D).
Ich sehe aber ein, dass die Geschichte nicht mehr so flüssig laufen würde, wenn du die Antagonisten differenzierter gezeichnet hättest. Einzige Anmerkung hier: Die Frauen waren zu sehr Opfer, vor allem da, wo die eine ihn hilfesuchend anschaut. Ich denke mal, wenn Frauen (und das sind ja keine Teens) auf so eine Yacht gehen, wissen die genau, da wird ein Luxuswochenende gegen sexuelle Dienstleistungen getauscht, so ein Verhalten werden die sicher von anderen Sugar Daddys gewohnt sein.

Mir sagte der Titel nichts, also hab ich vor dem Lesen erstmal den Namen gewikit (sowas mag ich, wenn einem nicht alles frei Haus serviert wird, sondern man als Leser noch was selbst rausfinden kann). Fiese Geschichte, und dann schwängert Cortez auch noch die Witwe, boa würg. Als hätte er nicht schon genug verbrochen. Und auf die Historie bezogen wäre dein Plot quasi to add insult to injury.

Du hast einen sehr schönen Erzählstil, unaufgeregt aber nie langweilig, und individuell genug. Obwohl ziemliche Klischees serviert werden, war ich trotzdem immer gespannt, wie es weitergeht, und hab auch nicht angefangen, querzulesen (was ich bei dem Plot vermutlich hätte, wär die Sprache schwächer gewesen). Und dein Prot ist schön gezeichnet, all die kleinen Beobachtungen nebenbei, die selbst oft gelesenes (z.B. das Spucken ins Glas) angenehm zu lesen machen.

Ein paar Vorschläge:

schwarzen PU-Fugen
-> Ja klar okay, aber man würde ja auch nicht sagen, „Gestern war ich mein Glasfiberboot segeln“, sondern nur ‚Boot‘ erwähnen. Schlage vor: PU kicken, schwarz lassen; sonst wirkt das wie extra für die Geschichte gegoogelt.

Die Stimme belegt.
-> Das Verb geht so nicht, auch nicht als Ellipse – entweder ist belegt, klingt belegt oder so.

GFK-Kante der Flybridge
-> Gleiches wie bei PU. Trotz ein paar Yachtungscheinen hab selbst ich keinen Plan, was GFK ist, und das finde ich für die weitere Handlung auch nicht wichtig. (Spricht eigentlich was dagegen, die Flybridge auch ab und zu einfach mal 'Brücke' zu nennen?) EDIT: Ich hab das mal gegoogelt, weil ich dachte, vllt ist mir das nur kein Begriff, weil ich nicht auf Deutsch segele - das findet sich mAn eher in Fachmagazinen als im alltäglichen Wortschatz der Leser.

Oben auf der Flybridge reichte er die Gläser
-> Zeitenwechsel

wischt mit seiner Hand abfällig durch die Luft
-> Du hast ein paar erklärende Wertungen drin, die könntest du alle streichen, weil schon durch den Rest klar wird, dass z.B. hier die Geste abfällig ist.

Dafür nimmt er viel in Kauf.
-> Bissl erklärend, trau deinem Leser was zu, deine Sprache ist gut und klar genug.

Mit schwerer Zunge und gebieterisch ruft
-> Finde ich als Aufzählung so suboptimal. „Ruft gebieterisch mit schwerer“ … aber wenn du die Wertung ‚gebieterisch‘ gleich rausnimmst, wird es eh besser.

lässt noch so viel Zeit verstreichen, wie er meint, erklären zu können
-> Schönes Detail.

dümpelt die „PROVIDENCE“
-> Übercodoert, „“ könnten raus, und ggfs. auch der Name normal geschrieben in kursiv.

Leicht verdientes Geld. / Die Mädchen lassen ihre leichten Sarongs
-> Wortwiederholung. Da Sarongs immer leicht sind, kann das zweite raus.

Verächtlich spuckt er bräunliche Tabakreste ins
-> Okay, jetzt, wo ich mit dem Kamm durchgehe, fallen mir ziemlich viele Wertungen auf, würd sagen, die brauchst du alle nicht, das schwächt die Erzählstimme.

Auf dem Weg zu den Mädchen sieht er, dass das Wasser mit kleinen transparenten Quallen durchsetzt ist.
-> :eek: Fies, dass wir das mit dem Prot rausfinden, als er schon im Wasser ist. Hab das bei einer Freundin am Bein nach 3 Wochen gesehen, das muss echt heftig sein.

Ein Bruch der Regeln, doch Carlos ist weit weg und er hat andere Probleme.
-> Streichkandidat. Das wissen wir schon von vorher, und das bremst hier echt aus.

Irgendwie schafft er die beiden Frauen ohne weitere Verletzungen zum Schiff zurück. Indem er vorneweg schwimmt.
-> Also doch nicht „irgendwie“. :D

Natürlich nicht.
-> Das bricht für mich aus der Erzählperspektive, die grad mehr personal als auktorial war.

Anscheinend sind sie zu einem schlechten Gewissen fähig. Immerhin.
-> Hast du mit dem Augenniederschlag schon gezeigt, als show, don’t tell, das sollte nicht nochmal erklärt werden.

Zur Unterhaltung, weißt du. Regentanz oder sowas,
-> Waaaah, igitt, was ein Typ, ey.

grinst abschätzig zu ihm herüber. Er weiß genau, was gespielt wird und er genießt es.
-> Auch übererklärt. Und wieder zu wertend.

Verstört blickt sie zu Cuau und ruft mit großen Augen stumm um Hilfe.
-> Wenn du sonst nix streichst, dann bitte diesen Satz. Das ist zu dick aufgetragen, bei mir kippt grad die Stimmung gegen dieses naive Huhn. Bei den Klischeetypen brauchst du keine Sorge haben, auf welcher Seite du den Leser hast, weniger wär mehr.

Von seiner nassen Shorts tropfen feine Fäden aus Meerwasser aufs Deck.
-> schönes Detail. Das zeigt schon alles, der nächste Satz ist unnötig.

peinlich berührt.
-> Wertung, lass das doch lieber den Leser selbst denken (den warum sonst sollten sie schweigen? Vielleicht noch, weil der Typ sie einschüchtert – lass das lieber offen, das macht die Situation vielschichtiger).

Bei der nächsten Bestellung von Drinks hackt er nebenbei die Pilze klein.
-> Der Drinks. Aber eigentlich nicht bei der Bestellung, sondern beim Mixen.

Sonne und Mond tauschen.
-> Was? Der Satz ist (grammatikalisch) unvollständig.

Sprüche des Schamanen in der Sprache seiner Ahnen
-> Sprüche / Sprache WW. Magst du was frickeln?

Er sieht im Licht der Laterne die großen Pupillen. Das Nervengift.
-> Schönes Bild, aber falsch angesetzte Ellipse, du sagst: Er sieht die Pupillen und das Nervengift.

Der Boss lallt jetzt undeutlich.
-> Kann man deutlich lallen?

Der blonde Schopf tanzt im Mondlicht auf dem Meer.
-> Hehe.

Der Skipper versucht noch, ihn durch laute Rufe zur Heckplattform zu dirigieren, ohne Erfolg.
-> Bissl tumb ist der ja, oder Rettungstraining verpennt? :D

Nimm einfach, was du gebrauchen kannst. Sonst kann ich nur raten, deiner Sprache mehr zu vertrauen, dem Leser nicht zu viel Erzählermeinung und –interpretation aufzudrängen, das funktioniert schon alles gut genug. Irgendwo fehlt ein Komma bei einem „um zu …“, das finde ich nicht mehr.

Aus deiner Antwort:

Den Schluss, wo drinsteht, wie es weitergeht, habe ich abgeschnippelt und der Deutungsoffenheit geopfert. Wenn ich die Rückmeldung jetzt noch öfter bekomme, muss ich das ev. teilweise revidieren. Mal sehen.
-> Ich rate leidenschaftlich und dringend ab, das Ende ist für mich ganz genau, wie es sein soll. Bloß nix zerquatschen und Nebenschauplätze aufmachen, du hast den Text genau in einem logischen Bogen konzipiert. Das alles klingt genau richtig aus mit diesem konkreten, aber dennoch offenen Schlußsatz.

Hat echt Spaß gemacht, ich wäre sehr gespannt eine Geschichte von dir zu lesen, wo du den Leser nicht moralisch führst. Die Fähigkeit, so zu erzählen, hättest du auf jeden Fall.

Der leicht Paranormale Dreh Indigene vs Europäer hat mich an das Ende von Robert Edrics The Broken Lands - A Novel of Artic Disaster erinnert. Dort ist die 'Rache' an den Eindringlingen nur dezent angedeutet, aber ähnlich ausgespielt. (Das Buch ist toll, aber extrem unbekannt, das soll also auf keinem Fall ein Vorwurf sein, du hättest dich irgendwie inspirieren lassen.)

Ahoi & viele Grüße, Katla

 
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Hallo linktofink,

ich freue mich, Deine Geschichte zu lesen, sie ist Dir sehr gelungen. Ich bin aber hier hauptsächlich aus einem anderen Grund, und Du weißt, glaube ich, weshalb.

Bitte entschuldige, dass ich Deine Story nicht Satz für Satz analysiere. Ich bin der Meinung, dass Du das eigentlich um einiges besser kannst als ich. Zudem hat Katla schon ein paar Dinge dazu gesagt und ich bin mir sicher, noch mehr werden sich dazu äußern. Schon weil es hier grundsätzlich ‚Geben und Nehmen‘ heißt und was Dein ‚Geben‘ angeht, da bist Du über jeden Vorwurf erhaben.

Ich komme zum Punkt: bravo!

Du weißt, mein letzter Komment bezog sich allgemein auf die Länge der Sätze. Und glaube mir, wie sehr es mich freut hier zu sehen, wie gut Du das umgesetzt hast. Du hast den Rhythmus geändert, kurze mit lange Sätze verbunden und dadurch das erreicht, was Katla als

einen sehr schönen Erzählstil, unaufgeregt aber nie langweilig, und individuell genug.

Ich stimme ihr vollkommen zu und weise Dich darauf hin, dass gerade durch diese Veränderung Du als individuell, unterhalsam und überlegen wirkst. Das war zwar auch zuvor da, nur versteckt hinter unnötig langen Sätzen. Und was Deine Themanwahl angeht, da bin ich sehr zuversichtlich. Auch hier, denke ich, wird sich noch einiges tun und ich bin mir sicher, dass ziemlich bald Du Dich auch darin so grundlegend verbessern wirst. Ich wiederhole meine Aussage: Du hast ein gutes Auge dafür und dadurch alleine schon "the sky is the limit".

Ich sagte Dir ja, dass diese Sache mit der Form mir auch begegnet ist und ich kam zu ähnlichen Rückschlüssen wie Du hier. Du wirst vielleicht lachen, aber das zweite Problem war, wie man richtig moralisiert. Ich sage bewußt 'richtig', denn das Problem wird hier angesprochen und Du wirst es immer wieder begegnen. Ich selbst habe zunächst versucht, überhaupt nicht moralisch zu schreiben. Da mir das aber nicht liegt, nur zu berichten, das wird auch bei Dir der Fall sein.

Die Lösung war: Szenen schaffen, die genau Deine Moral widerspiegeln. Das macht sogar wesentlich mehr Spaß, denn Du kannst Deine Moral/Meinung aufteilen und sie verschiedenen Charakteren in den Mund legen. Auch hier freue ich mich, Dir das zu sagen, denn jetzt weiß ich, dass meine Meinung zur Kenntnis genommen wird.

Wie Katla auch, habe ich auch wikigucken müssen. Und danke Dir dafür, die Story hat was. Ich wünsche Dir weiterhin gutes Schaffen.

Liebe GRüße

Tanghai

 

Hallo linktofink,

da ist dir wirklich eine gute Geschichte gelungen. Du hast ein ungewöhnliches Setting gewählt, bei dem vor meinem inneren Auge gleich der Film mitlief, hast das sprachlich gut hinbekommen und einen guten Spannungsbogen.

Zwei Kritikpunkte hätte ich jedoch:
1) Der Antagonist ist mir zu überzeichnet. Klar, solche Leute gibt es auch. Aber sie geben leider nicht so viel her. Ich finde Bösewichte interessanter, die noch einen Funken Menschlichkeit in sich haben, aber trotzdem verachtenswerte Arschlöcher sind. Ist aber natürlich schwierig, das in dem Medium zu transportieren.

2) Das Ende hätte ausgebaut werden können. Versteh mich nicht falsch - ich will nicht bis ins letzte Detail hören, wie der Typ krepiert. Das "offene Ende" passt gut. Aber irgendwie ging mir das zu schnell vonstatten. Das hätte noch mit ein paar kleinen Details verfeinert werden können.

LG
Jan

 
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Katla,

Vielen Dank für deinen ausführlichen und inhaltlichen comment, der mir zeigt, dass du tief in die Story eingetaucht bist.

wow, runde Sache,, schöne Sprache, alles im Fluß.
... und das von dir, der Wortbildhauerin. Ich schwebe.

Dabei mag ich es eigentlich überhaupt nicht, wenn die Handlung von parabelhafter Moral vorangetrieben wird, bzw. wenn überhaupt die Moral des Autors oder Erzählers in der Geschichte auftaucht - sie sollte ausschließlich im Kopf des Lesers stattfinden.
Da muss ich mich zu mehr Neutralität zwingen, was mir als Mensch, der ständig auf Ungerechtigkeiten kaut, schwerfällt.

Klar, du hast hier – bis auf die Hauptfigur – echte Klischeetypen verbraten. Bei dem Chef wäre evt. weniger mehr auf Dauer. Ich habe allerdings keinen Zweifel, dass es solche Leute zuhauf gibt (und die Story bestätigt hübsch meine Vorurteile gegen Motoryachter ).
Ich sehe aber ein, dass die Geschichte nicht mehr so flüssig laufen würde, wenn du die Antagonisten differenzierter gezeichnet hättest.
Genau das. Durch die ungebrochenen Stereotypen, wenn man sie denn schluckt, wird die Aufmerksamkeit auf den Prot gelenkt.

Die Frauen waren zu sehr Opfer, vor allem da, wo die eine ihn hilfesuchend anschaut. Ich denke mal, wenn Frauen (und das sind ja keine Teens) auf so eine Yacht gehen, wissen die genau, da wird ein Luxuswochenende gegen sexuelle Dienstleistungen getauscht, so ein Verhalten werden die sicher von anderen Sugar Daddys gewohnt sein
Ich hatte die Frauen in den jungen Zwanzigern verortet und tatsächlich etwas unbedarft angelegt. Für mich sind sie in etwas hineingeraten, was sie so nicht erwarteten. Wenn ich darüber nachdenke, gibt es im Text - bis auf die Giggelei - keinen Hinweis auf ihr Alter. Ich denk drüber nach.

Mir sagte der Titel nichts, also hab ich vor dem Lesen erstmal den Namen gewikit (sowas mag ich, wenn einem nicht alles frei Haus serviert wird, sondern man als Leser noch was selbst rausfinden kann). Fiese Geschichte, und dann schwängert Cortez auch noch die Witwe, boa würg. Als hätte er nicht schon genug verbrochen. Und auf die Historie bezogen wäre dein Plot quasi to add insult to injury.
Mensch, das freut mich fast am meisten, vor allem, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hätte. "Adler, der sich herabsenkt", habe ich aus der Story gestrichen. Danke für dein Graben. Es macht mir Mut, noch mehr wegzulassen.

Du hast einen sehr schönen Erzählstil, unaufgeregt aber nie langweilig, und individuell genug. Obwohl ziemliche Klischees serviert werden, war ich trotzdem immer gespannt, wie es weitergeht, und hab auch nicht angefangen, querzulesen (was ich bei dem Plot vermutlich hätte, wär die Sprache schwächer gewesen). Und dein Prot ist schön gezeichnet, all die kleinen Beobachtungen nebenbei, die selbst oft gelesenes (z.B. das Spucken ins Glas) angenehm zu lesen machen.
Gut zu hören, dass die Story auch durch die Sprache trägt. Das schaufelt mir viel Boden unter die Füße.

Deine Vorschläge werde ich zu großen Teilen umsetzen, ohne hier ausführlich zu werden, danke für deine Mühe.

Ich rate leidenschaftlich und dringend ab, das Ende ist für mich ganz genau, wie es sein soll. Bloß nix zerquatschen und Nebenschauplätze aufmachen, du hast den Text genau in einem logischen Bogen konzipiert. Das alles klingt genau richtig aus mit diesem konkreten, aber dennoch offenen Schlußsatz.
Bestärkt mich darin, dass die Streichung richtig war und bleibt!

Hat echt Spaß gemacht, ich wäre sehr gespannt eine Geschichte von dir zu lesen, wo du den Leser nicht moralisch führst. Die Fähigkeit, so zu erzählen, hättest du auf jeden Fall.
Das wird die nächste große Herausforderung, die nächste Stufe.

Der leicht Paranormale Dreh Indigene vs Europäer hat mich an das Ende von Robert Edrics The Broken Lands - A Novel of Artic Disaster erinnert. Dort ist die 'Rache' an den Eindringlingen nur dezent angedeutet, aber ähnlich ausgespielt. (Das Buch ist toll, aber extrem unbekannt, das soll also auf keinem Fall ein Vorwurf sein, du hättest dich irgendwie inspirieren lassen.)
Kenn ich nicht, aber das klingt gut in meinen Ohren. Werd mal auf die Suche gehen.


Deine Kommentare haben viel Substanz und werden mich noch weiter beschäftigen.
Danke für das Gedanken- und Tastenfutter.


Tanghai

ich freue mich, Deine Geschichte zu lesen, sie ist Dir sehr gelungen. Ich bin aber hier hauptsächlich aus einem anderen Grund, und Du weißt, glaube ich, weshalb.
I know. ;)

Ich komme zum Punkt: bravo!
:bounce:

Du weißt, mein letzter Komment bezog sich allgemein auf die Länge der Sätze. Und glaube mir, wie sehr es mich freut hier zu sehen, wie gut Du das umgesetzt hast. Du hast den Rhythmus geändert, kurze mit lange Sätze verbunden und dadurch das erreicht, was Katla als "einen sehr schönen Erzählstil, unaufgeregt aber nie langweilig, und individuell genug."
Ich stimme ihr vollkommen zu und weise Dich darauf hin, dass gerade durch diese Veränderung Du als individuell, unterhalsam und überlegen wirkst.
Auch Fagus Sylvaticus ist jetzt Dank deiner Tipps und des geschickten links überarbeitet. Alles ins Präsens gesetzt und etliches verkurzschnippelt. Viel direkter so.

Du wirst vielleicht lachen, aber das zweite Problem war, wie man richtig moralisiert. Ich sage bewußt 'richtig', denn das Problem wird hier angesprochen und Du wirst es immer wieder begegnen. Ich selbst habe zunächst versucht, überhaupt nicht moralisch zu schreiben. Da mir das aber nicht liegt, nur zu berichten, das wird auch bei Dir der Fall sein.
Katla hat das auch angesprochen, gehört zu dem Ballast, den ich lernen muss, abzuwerfen.

Die Lösung war: Szenen schaffen, die genau Deine Moral widerspiegeln. Das macht sogar wesentlich mehr Spaß, denn Du kannst Deine Moral/Meinung aufteilen und sie verschiedenen Charakteren in den Mund legen. Auch hier freue ich mich, Dir das zu sagen, denn jetzt weiß ich, dass meine Meinung zur Kenntnis genommen wird.
Du gibst mir gleich den passenden Stift in die Hand. ;)

Wie Katla auch, habe ich auch wikigucken müssen. Und danke Dir dafür, die Story hat was. Ich wünsche Dir weiterhin gutes Schaffen.

Wow, auch dir danke für die Mühe. Ich mag es auch, wenn eine Story eine Luke offenlässt, durch die man noch was anderes sieht.


LittleGhost

1) Der Antagonist ist mir zu überzeichnet. Klar, solche Leute gibt es auch. Aber sie geben leider nicht so viel her. Ich finde Bösewichte interessanter, die noch einen Funken Menschlichkeit in sich haben, aber trotzdem verachtenswerte Arschlöcher sind. Ist aber natürlich schwierig, das in dem Medium zu transportieren.
Ich weiß, es klingt banal, doch die Story war tatsächlich Trump-motiviert. Es ist meine Art, ihn zu verwursten und so ist es mir unmöglich, einen Funken Sympathie zu erlauben oder ihm ein anderes Ende zu gönnen.

2) Das Ende hätte ausgebaut werden können. Versteh mich nicht falsch - ich will nicht bis ins letzte Detail hören, wie der Typ krepiert. Das "offene Ende" passt gut. Aber irgendwie ging mir das zu schnell vonstatten. Das hätte noch mit ein paar kleinen Details verfeinert werden können.
Werde ich bedenken. Vielleicht taucht noch das ein oder andere Detail an die karibische Oberfläche.


Großes Danke euch allen und genießt die freien Tage.
linktofink

 

Ronja,

du beleuchtest ganz neue Aspekte.

dass es eine gute Idee ist, "Bösewichten ein Funken Menschlichkeit" mitzugeben
Habe ich beim Text "Routine" von AWM selbst auch ähnlich angemerkt. Doch ich mag nichts an ihm sympathisch finden, der Typ ist der Abgrund.

Nicht so schön, weil sie m.E. abgenutzt sind: "Kinderspielsplatz" und "bringt das Fass zum Überlaufen".
Da hast du recht, ich streng mal meinen Wortgenerator an. :D

Wiederholungen als sprachliches Stilmittel
bringen halt zwischendurch ein anderes Tempo in den Text und verstärken die Eindringlichkeit. Bin aber auch bislang nicht - so wie Du - darüber gestolpert.

Wie eingangs schon gesagt, ich habe die Geschichte sehr gemocht. Mir hat sie komischerweise beim zweiten Lesen noch besser gefallen. Freue mich über weitere Geschichten von Dir.
Großes Dankeschön. Ich mag halt Stories, die mich emotional beschäftigen und das tat auch deine J.R.´s Bucket List. Bin gespannt auf die nächste Version des Anfangs (falls es die gibt ;)).

Wünsch Dir ´nen schönen sonnigen Tag,
linktofink

 
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Hallo linktofink

Das liest sich ganz flott. Auf der sprachlichen Ebene sind mir drei Dinge aufgefallen:

Er schaut noch zu, wie sie den ersten Schluck nehmen.
In der Falte seines Mundwinkels klebt noch ein eingetrocknetes Rinnsal Burgersoße vom Lunch.
Er hängt das Trockentuch auf, lässt noch so viel Zeit verstreichen, wie er meint
Insgeheim denkt er nur an die getrockneten Pilze, die noch in seinem Rucksack unter Deck warten.
Der Skipper versucht noch, ihn durch laute Rufe zur Heckplattform zu dirigieren, ohne Erfolg. Vom Schiff aus ist nur noch sein Strampeln vernehmbar

Du hast da noch weitere „noch“ drin, in anderen Zusammenhängen. Aber die von mir hervorgehobenen würde ich allesamt streichen.

skandiert der aufgedunsene Fettwanst und wischt mit seiner Hand abfällig durch die Luft, als wolle er ihn von Bord fegen.
Mit schwerer Zunge und gebieterisch ruft der Boss nach ihm.
„Todo bien“, sagt Cuau beschwörend und drehte sich zur Flybridge.
Verächtlich spuckt er bräunliche Tabakreste ins Wasser.

Ich würde den Text noch mal daraufhin durchgehen, welche adveribalen Bestimmungen der Leser wirklich braucht. Das hat was sehr Bevormundenes, als hättest du Angst, der Leser begriffe nicht, wie Dialog und Gesten zu verstehen sind.

Er wischt in Kreisen über das glänzende Stabdeck aus Teakholz und schwarzen PU-Fugen.

Etwa zwanzig Minuten nach dem Verzehr hört der Boss auf zu reden und beginnt, laut zu seufzen.

Du hast eine leichte Tendenz zu technischen Details und übergenauen Beschreibungen. In deinem letzten Text war das sehr deutlich, der hier ist viel besser, aber es gibt noch kleine Überbleibsel.

Du schreibst wirklich gut und anschaulich, das kommt gut. Inhaltlich gibt mir der Text wenig. Dafür ist er mir zu linear, zu simpel, in psychologischer wie auch in plottechnischer Hinsicht. Letztlich eine ziemlich geradlinige Rachegeschichte. Erinnert mich an Hollywood.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
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Hm. Ich habe eben einen Kommentar geschrieben, konnte ihn aber nicht abschicken, weil mir der Computer anzeigte, dass irgendwas mit Security-... nicht mehr gültig ist. Kann mir irgendwer sagen, was da los ist? :confused:
Dann wollte ich meinen Kommentar noch mal abschicken, aber er wurde aus irgend einem Grund nicht gespeichert.
Und weil ich heute direkt ins Antwortfenster geschrieben habe, ist der Kommentar ganz weg, und ich muss es nochmal machen. Deswegen fasse ich mich jetzt kurz.

Hallo linktofink

Abgesehen von dem vielen Geld, das niemand hat, würde keiner der Mazatecos auf solch eine verrückte Idee kommen.
Hier verstehe ich den Zusammenhang des Satzes, und damit den ganzen Satz nicht so ganz.

Die Sonnenreflexion scheint durch seinen flachsblonden Haarschopf.
Was? Eine Reflexion scheint? Und auch noch durch die Haare? Nee, funktioniert nicht.

als es niemand sieht
Kurz vorher hast du schon
niemand zu sehen
Das ist eine sehr unscheinbare Wiederholung, aber ich wollte es trotzdem kurz anmerken.

schauen seine kleinen Äugelein
Wenn dann Äuglein, das klingt dann nicht ganz so doll nach Schlaflied. Aber am besten einfach Augen, wenn du mich fragst.

spült er die Gläser weg
vielleicht spült er sie lieber ab?

ein roter Arm ragt aus dem Wasser ... springt ins Wasser ... dass das Wasser
Zu viel Wasser in zu kurzer Zeit.

"Mierda", entfährt es ihm
Da das Wort übersetzt "Scheiße" heißt, ist es eine Überlegung wert, ein Ausrufezeichen dahinter zu setzten.

den Job bei Carlos
Wer ist das eigentlich? Sein Boss? Wieso nennt er dann immer den Blonden Tump-Verschnitt "Boss"?

liegen die Männer flach an Deck
Lieber auf dem Deck? Oder auf dem Boden? Denn Deck benutzt du im Text ziemlich oft, und es ist eh schon klar, dass sie sich dort aufhalten.

Sonne und Mond tauschen
Was tauschen die denn ? Sammelbildchen? Wenn, dann bitte "tauschen den Platz" schreiben, aber ehrlich gesagt, mag ich das überhauptnicht. Da denke ich an schlechte Kinder-Zeichentrickserien, wo die Sonne plötzlich im Halbkreis vom Himmel fällt, und der Mond auf der anderen Seite vom Bildschirm im Halbkreis nach oben fährt, und der helle Hintergrund mit einem Mal dunkel ist, das ganze begleitet von einem "Uuuuuüüip", und dann ist plötzlich "Nacht", dann bleibt es zwei Sekunden Nacht, und dann der ganze Vorgang umgekehrt, und es ist wieder "Tag" ... Sicher kein Bild, dass du mit der Geschichte hervorrufen wolltest.

So, ich hoffe, dass ich den Komm diesmal abschicken kann, und wünsche dir noch frohe Ostern,
Viele Grüße,
Anna

 
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Hallo Peeperkorn,

mein Mülleimer quillt über vor nochs und adverbialer Bestimmungen. :D

Die übergenauen Beschreibungen sind meinem Charakter geschuldet, sorry, ich bin ein Pingel.

Du schreibst wirklich gut und anschaulich, das kommt gut. Inhaltlich gibt mir der Text wenig. Dafür ist er mir zu linear, zu simpel, in psychologischer wie auch in plottechnischer Hinsicht. Letztlich eine ziemlich geradlinige Rachegeschichte. Erinnert mich an Hollywood.
Ok, das finde ich schade, weil ich denke, dass Cuau zwar verständlich, aber unmoralisch handelt. Geradlinig ja, simpel vielleicht, aber auch legitim?

Danke für deinen Kommentar. Es freut mich, zu Ostern auch mal was von den alten Hasen zu hören. :naughty:

Gruß, linktofink

Hallo annami,

so´n Mist, ist mir auch schon passiert, hab aber auch keinen Plan, woran das liegt. Eine Vermutung wäre, dass ich parallel an der Story gearbeitet habe und sie bei mir offen war?

Abgesehen von dem vielen Geld, das niemand hat, würde keiner der Mazatecos auf solch eine verrückte Idee kommen.
Das ist schon geändert: Abgesehen von dem vielen Geld, das sie nicht haben, würde keiner der Mazatecos auf solch eine verrückte Idee kommen.

schauen seine kleinen Äugelein
Wenn dann Äuglein, das klingt dann nicht ganz so doll nach Schlaflied. Aber am besten einfach Augen, wenn du mich fragst.
ok, Äuglein, aber die müssen es sein wg dem chancho.

"Mierda", entfährt es ihm
Da das Wort übersetzt "Scheiße" heißt, ist es eine Überlegung wert, ein Ausrufezeichen dahinter zu setzten.
werde ich

den Job bei Carlos
Wer ist das eigentlich? Sein Boss? Wieso nennt er dann immer den Blonden Tump-Verschnitt "Boss"?
"All das nimmt Cuau hin, denn er denkt nur an die kleinen Scheine, die ihm Carlos heute Abend in die Hand drückt – nach Abzweigen der Provision für die Vermittlung. Zwanzig Dollar bleiben Cuau nach zwölf Stunden an Deck."
Carlos ist der Vermittler der Arbeitssklaven, der Blonde ist der Auftraggeber, der ihn mietet. Wenn das nicht deutlich wird, muss ich nochmal ran.

liegen die Männer flach an Deck
Lieber auf dem Deck? Oder auf dem Boden? Denn Deck benutzt du im Text ziemlich oft, und es ist eh schon klar, dass sie sich dort aufhalten.
"Vor Lachen flach an Deck liegen" kenne ich als feststehende Redewendung, die hier zufällig passt.

Sonne und Mond tauschen
Habe ich geändert, jetzt tauschen sie Plätze.
Und das tun sie nicht in zwei Minuten, sondern gemächlich in der verbleibenden Stunde bis zu den Sandwiches.

Wenn dein Ärger verraucht ist ... sagst du mir dann noch, ob du mit der Story was anfangen kannst? ;)

Dir auch Frohe Ostern,

bis bald, linktofink

 
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Hey linktofink

Danke für die ausführliche Antwort.

Achsoo, Carlos ist der Vermittler ... hätte ich mir eigentlich denken können. :Pfeif:

Klar sage ich dir noch, ob ich was damit anfangen kann. Tut mir leid, das lasse ich oft völlig schleifen und schreibe dann nur was zu einzelnen Textstellen. Daran muss ich arbeiten, gut dass du mich daran erinnerst.

Hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich war sofort drin in deiner Welt und konnte gut mit dem Prot mitfühlen. Arme Sau! Mir hat's nichts ausgemacht, dass da manchmal "wertende Begriffe" drin waren, wie meine Vorredner angeprangert haben. Das hat gut in die Stimmung gepasst, und dazu beigetragen, dass man die Gedanken von Cuau gut nachvollziehen konnte, auch wenn ich eigentlich nicht gerade ein Anhänger von gewalttätiger Rache bin. Was mich ein bisschen gestört hat, war das "magische" Getue am Ende, mit den Beschwörungen, die er da aufgesagt hat. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Pilze auch ohne Formeln bewirkt hätten, dass der Blödmann ins Wasser springt. Na gut, du hast mit Seltsam getaggt, da ist das absolut in Ordnung. Mir hätte halt besser gefallen, wenn du in diesem absolut realistischen Setting auch realistisch geblieben wärst.

Reicht dir das als Antwort? Mir fällt es immer so schwer, längere Meinungsäußerungen zum Inhalt zu schreiben :hmm: Wie gesagt, daran muss ich noch arbeiten.

Viele Grüße,
Anna

 

Hey annami,

es freut mich, dass du dich gut in die Geschichte eingefunden hast.

Was mich ein bisschen gestört hat, war das "magische" Getue am Ende, mit den Beschwörungen, die er da aufgesagt hat. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Pilze auch ohne Formeln bewirkt hätten, dass der Blödmann ins Wasser springt. Na gut, du hast mit Seltsam getaggt, da ist das absolut in Ordnung. Mir hätte halt besser gefallen, wenn du in diesem absolut realistischen Setting auch realistisch geblieben wärst.
Na gut, das ist Geschmacksache, Da gibt es kein richtig oder falsch. Ich halte es mit dem Satz aus meinem Profil (auch als Schreiberling): "Als Leser faszinieren mich skurrile, merkwürdige, ev. übersinnliche Stories."

schönen Abend noch,
linktofink

 

Ja klar, da hab ich auch gar nichts gegen. :D
Und ich wollte ja nicht sagen, dass das schlecht ist, oder so. Für mich hat's halt diesmal nicht so ganz gepasst, aber das ist doch überhaupt nicht schlimm. Ich fand den Text trotzdem gut. Und wie du gesagt hast: Es gibt kein richtig oder falsch.
Gruß, Anna

 
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„He, Cucaracha, bring mal Nachschub, wir verdursten.“

Ja, solche Leute hab ich besonders gern, die andere mit "Kakerlake" ansprechen,

hallo linktofink,

alles schon gesagt, aber eben auch mal an der Zeit, sich nicht nur unter Kommentaren zu begegnen. Und dann gleich in einem Text, der alles hat, von den Medusen, dass sich griechische Mythologie und so was wie die Rache des Montezuma, der sicherlich so wenig ein Wohltäter der Menschheit war wie Cortez, verknüpfen lassen oder doch besser, verknüpfen ließen.

Aber es ist noch an einigen Schnitzern zu feilen, wie hier

Die Stimme rau[...].
oder hier
Eine Sonnenreflektion ...
wenn die Substantivierung von reflektieren zurückgebildet wird zur Reflexion.

Manchmal erkennstu zwar den Anfang eines Nebensatzes, verpasst aber - sicherlich oft durch eine KOnjunktion bestimmt, wirstu gleich sehen - desse Ende

Er hängt das Trockentuch auf, lässt so viel Zeit verstreichen, wie er meint, erklären zu können[,] und steigt hoch an Deck.
Die Konjunktion setzt nicht den Infinitivsatz fort, sondern den Hauptsatz. Komma am Ende des Infinitivsatzes!
Ein dto. mit Schrauben, wie man im Pott so sacht
Die anderen sind zu betrunken, um seinen Zustand zu bemerken[,] und Cuau tut einiges dafür, sie abzulenken.
(Ich weiß, die Abkürzung dto. sieht nicht nur bekloppt aus, sie spart auch nicht ein Zeichen - Abkürzung verfehlt, wer immer die erfunden hat ... Und wieder dito, wenn auch nicht mehr mit infinitief
Mit den Armen imitiert er Flugbewegungen, nickt ruckartig mit dem Kopf, als würde er nach ihm hacken[,] und lässt den Boss nicht mehr aus den Augen.

Hier wird mal der Anfang verpasst
Cuau ballt kurz die Fäuste[,] bis die Knöchel weiß sind, das Gesicht eine grinsende Maske.
Übrigens lässt sich die Komma-Flut (wo wir gerade auf dem Meer fahren) wie etwa durch Gedankenstriche eingrenzen, die den gleichen Effekt haben wie ein Komma. Niemand ist gezwungen, nur Komma zu setzen.

Hier ist's eher eine winzige Flüchtigkeit

„Bin verletzt“[,] ruft er ...

Er fischt eine Zigarette aus seiner Shorts und steckt sie an. Aufpassen gefällt ihm. Leicht verdientes Geld.
Shorts klingt nicht nur nach Plural, ist es auch immer "die Shorts", also aus seinen Shorts ...!
Von seiner nassen Shorts tropfen feine Fäden ...
Wir wären da viel zu umständlich mit den Beinkleidern, eben dem Paar Beinen.

Ja, nund kommt das schwierigste überhaupt - ganz zu Anfang scheint mir das Prinzip "Packung 'Frische Vollmilch'" (oder ähnliches) durchgeschlagen zu haben im

Cuau kniet auf dem Vorderdeck, neben sich den Eimer schwache Seifenlauge.
Ist es nicht eigentlich ein "Eimer [mit oder voll] schwacher Seifenlauge"?
De Irritation entsteht allein durch das Attribut - wie unschwer zu erkennen ist, "den Eimer Seifenlauge" wäre da bei Unsicherheit unauffällig ...

Wie dem auch sei - gern gelesen vom

Friedel,
der noch ein angenehmes Restostern wünscht!

 

Hallo Friedrichhard,

Dein comment zaubert mir ein ehrfürchtiges Lächeln ins Gesicht. Ich muss gestehen, meine Sicherheit bzgl. Rechtschreibung lässt zu wünschen übrig. Um so lieber werde ich Deine Korrekturen einbauen und davon lernen.

Freut mich sehr, dass Du es dennoch gerne gelesen hast.

Freundlicher Gruß vom Novizen zum Grammatikpabst,
linktofink

 

Aber, aber, da ist der liebe linktofink einen Fink zu flink.

Hier ist kein Pabst!,

zudem ich derzeit an anderer Stelle auch die Papisten als Mordstruppe darstelle.

Het Dante Friedchen

 

Muss gestehen, hab von Dir Friedrichard - außer Kommentaren - noch nichts gelesen, bin gespannt auf Deinen Vatikanklüngel, kann aber ein bissl dauern.

LG, linktofink

 

Hi, linktofink,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, das Setting und die Sprache gefällt mir richtig gut, und naja, ein wenig moralisierend ist es ja schon, aber gerade noch so, dass es nicht wirklich stört.

Ich habe jetzt nur noch ein paar Kleinigkeiten - es wurde ja auch schon viel gesagt,
alles im Kopf habe ich natürlich nicht mehr und hoffe deshalb, nicht so viel zu wiederholen.
Einige technische Details, wie z.B. diese komische Kante, hast du ja schon entfernt,
aber manchmal nimmst du es schon ziemlich genau, wie bei der „schwachen“ Seifenlauge – warum nicht einfach Seifenlauge, oder „Die beiden je tausendfünfhundert PS starken Motoren“ – also, mich als Leser interessiert es an der Stelle Null, wieviel PS diese Motoren haben, zumal sie ja eh abgeschaltet werden …

Ich finde, du könntest öfter mal ein Ausrufezeichen benutzen, z.B. hier:

„He, Cucaracha, bring mal Nachschub, wir verdursten.“
Es ist ja immerhin ein Befehl, und da gibt es noch mehrere solche Stellen.
annami hatte gefragt, warum Cucau den Fettwanst „Boss“ nennt – und ich frage mich das übrigens auch. Nach meinem persönlichen Empfinden beinhaltet die Bezeichnung „Boss“ irgendwie auch Loyalität gegenüber demselben – also, mir geht es so (außerdem denke ich immer an den Boss Himself), und eigentlich ist ja Carlos der Boss von Cuau, und der Fettwanst nur ein Kunde, oder? Klar hat der das Sagen, aber ich finde trotzdem, es passt nicht zu Cuau, dass er ihn so nennt. Er könnte ja irgendeinen blöden Namen haben. Sogar der Skipper hat einen Namen - das verleiht ihm übrigens meines Erachtens mehr Bedeutung, als er in der Geschichte hat.

Dort wo er herkommt, würde der Boss dafür sterben.
Mir ist schon klar, wie du es meinst, aber man könnte auch meinen: Dort, wo der Boss herkommt …

Die anderen Drei nehmen keinen Anstoß daran.
Die anderen Drei hätte ich gerne irgendwie vorgestellt bekommen, denn zu diesem Zeitpunkt muss ich rätseln, wer das sein soll – sehe da aber keinen großen Gewinn in dieser Rätselei.
Und was meinst du, woran nehmen die keinen Anstoß? An der Fettwanstigkeit und dem rosa Bauchnabel? Das ist ja nun nicht plötzlich so … Und insgeheim nehmen sie ja vllt. doch Anstoss …

Wenn er vor ihm steht, schauen seine kleinen Äuglein demonstrativ über ihn hinweg, als wollte er ihm zeigen, welch niedriges Gewürm vor ihm kriecht.
Zuviel ihm und ihn - ist schwer zu lesen so - vllt. beim ersten „er“ den Namen, (also Boss oder whatever )

…verbrennt sich Cuau mehrfach an den Nesselfäden.
Kenne ich! Gar nicht schön … :aua:

Ohne weitere Verletzungen schaffen er die beiden Mädchen in seinem Schlepptau zum Schiff zurück.

Sonne und Mond tauschen [die] Plätze.

„Cucaracha, die Ladies möchten, dass du für sie tanzt. Zur Unterhaltung, weißt du. Regentanz oder sowas, irgendwas Indianisches halt.“ Kein Wort des Dankes. Keine Nachfrage nach seiner Befindlichkeit.
Fände ich ohne die beiden Sätze stärker, die Erklärung brauchst du mMn nicht.

Hattest du den Schamanentanz von Anfang an drin? Ich glaube, nein – und mir würde es ohne zwar besser gefallen, aber trotzdem: Schöne Geschichte! :)

Viele Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Raindog,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, das Setting und die Sprache gefällt mir richtig gut, und naja, ein wenig moralisierend ist es ja schon, aber gerade noch so, dass es nicht wirklich stört.
das freut mich sehr, vielen Dank für deine n ausführlichen Kommentar,.

oder „Die beiden je tausendfünfhundert PS starken Motoren“ – also, mich als Leser interessiert es an der Stelle Null, wieviel PS diese Motoren haben, zumal sie ja eh abgeschaltet werden …
habe ich aufgeführt, um einen Hinweis zu geben, dass es ein großer Pott ist und keine kleine Schüssel :naughty:

Ich finde, du könntest öfter mal ein Ausrufezeichen benutzen
right, wird angewandt

Nach meinem persönlichen Empfinden beinhaltet die Bezeichnung „Boss“ irgendwie auch Loyalität gegenüber demselben – also, mir geht es so (außerdem denke ich immer an den Boss Himself), und eigentlich ist ja Carlos der Boss von Cuau, und der Fettwanst nur ein Kunde, oder? Klar hat der das Sagen, aber ich finde trotzdem, es passt nicht zu Cuau, dass er ihn so nennt. Er könnte ja irgendeinen blöden Namen haben.
sowas wie Loyalität kannst du von Cuau nicht erwarten, am Job interessiert ihn nur das Geld als Überlebensmittel, die Gringos (inkl. Carlos) sind ihm egal. Für ihn ist "Boss" derjenige, der momentan das Sagen hat, mehr nicht. Mit dem Ausdruck Boss könntest du recht haben. Allerdings entspricht es dem Charakter und Auftreten des Bootseigentümers. Alternativen wäre "jefe" oder "jefazo" oder ev. "Tortuga". Werde ich in Betracht ziehen, was meinst du?

Die anderen Drei hätte ich gerne irgendwie vorgestellt bekommen, denn zu diesem Zeitpunkt muss ich rätseln, wer das sein soll – sehe da aber keinen großen Gewinn in dieser Rätselei.
Und was meinst du, woran nehmen die keinen Anstoß? An der Fettwanstigkeit und dem rosa Bauchnabel? Das ist ja nun nicht plötzlich so … Und insgeheim nehmen sie ja vllt. doch Anstoss …
Ich meine, dass eine ausführlichere Vorstellung der Passagiere die Story stoppen würde, deshalb habe ich es in einem Halbsatz erwähnt. Später werden sie noch beiläufig dazugeholt, gemäß ihrer Bedeutung als Randfiguren.
Keinen Anstoß nehmen sie an der Schamlosigkeit, die Cuau sehr wohl stört.

Hattest du den Schamanentanz von Anfang an drin? Ich glaube, nein – und mir würde es ohne zwar besser gefallen, aber trotzdem: Schöne Geschichte!
Tatsächlich hatte ich den Tanz noch symbollastiger und deutlicher drin, habe jedoch - besonders am Schluss der Story - viel über den Jordan geschickt. Wie ich den comments entnehme, tat das der Story gut.

Danke für deine weiteren Anregungen, werde ich bearbeiten!

LG, linktofink


Hey Manlio,

entschuldige vorweg, ich kann ein extrem nöliger Kommentator sein.
gar nicht schlimm, wenn du meine Kommentare anschaust, wirst du sehen, dass ich selbst auch kein Blatt vor den Mund nehme.

Du bemängelst das Klischeehafte der Story, mit Boss, Bunnies und edlem Wilden.
Natürlich sind das Stereotypen, ich frage mich nur:
a) ob sie nicht ihre Berechtigung haben, da es tatsächlich genug endverblödete Ignoranten vom Schlag des Bosses gibt, ebenso wie Mädels, die sich von Sugar Daddies aushalten lassen, etc.
b) ob die Story ohne funktioniert würde, denn durch den Stil und das Setting wird der Leser auf das absehbare Ende (und die Rache) zugeführt. Und da alles so klar ist, ist es auch ok, dass das Ekel über Bord springt und stirbt, oder? Im besten Fall erschrickt man über seine Zustimmung.

Ich denke weiter darüber nach, vielen Dank für deinen comment.

Peace, linktofink

 

Hey lintofink,


ist ein klassischer Schwarz-Weiß-Text, finde ich, eine Rachegeschichte, die mich als Leser zwar befriedigen kann - je nachdem, mit welchem Anspruch, mit welcher Erwartungshaltung ich an die Geschichte gehe -, die ich jedoch vermutlich bald wieder vergessen werde. Fehlen halt die Grautöne, innere Zerrissenheit, ethische Fragestellungen, um etwas in mir nachhallen zu lassen, um mich weiter mit dem Inhalt beschäftigen zu wollen. Du bedienst meinen "oberflächlichen" Gerechtigkeitswunsch, indem du den Boss für seine Bösartigkeit und "Dekadenz" leiden lässt und bestrafst. Mehr nicht. Wenn dir das reichen sollte, passt das schon.
Würde mich bei deinen Fähigkeiten jedoch schon interessieren, wie du Texte grau halten würdest. Denn Fähigkeiten besitzt du; zweifelsohne.
Sprachlich finde ich das weitgehend gelungen, deine Schreibe hat Sogwirkung, stellenweise finde ich sie allerdings etwas unsauber.

Textkram:

Cuau kniet auf dem Vorderdeck, neben sich den Eimer mit schwacher Seifenlauge. Er wischt in Kreisen über das glänzende Stabdeck aus Teakholz und schwarzen Fugen.
Ursprünglich stand der Satz mal anders da, nicht? Ich finde, er hat durch die Überarbeitung an Rhythmus verloren. U.a. deswegen würde ich auf das Anhängsel verzichten.
Zudem, spielt es irgendeine Rolle, ob es sich um schwache oder starke Seifenlauge handelt? Weg damit.

Ein hartes Klacken lässt ihn zusammenfahren. Einen Meter neben ihm hüpft ein Eiswürfel über das Deck und kommt an der Bordwand zu liegen. Ein Ausruf des Bedauerns weht vom Brückenaufbau herunter. Cuau hört weg, taucht den Lappen ein, wringt ihn aus und wienert das Deck, stoisch, als wäre nichts gewesen.
Würde ich streichen, wofür brauchst du das?
Übrigens, du hättest mit dieser Passage ein prima Entrée für deine Geschichte - alles zuvor bräuchte es nicht, finde ich.

Der Boss steht an der Kante der Flybridge und wackelt mit einem leeren Cocktailglas.
Hm, würde mich schon interessieren, wie vielen Lesern diese Bezeichnung geläufig ist. Manch einer wird denken, das Boot hieße so, meine ich. Ich würde das erklären, oder einfach Steuerstand oder so schreiben.

Sein feister Bauch lugt aus dem offenen türkisen Hawai[i]hemd. Wie ein rosiger Schildkrötenpanzer wölbt er sich über die gebogene Glasschürze. Der unnatürlich nach außen gestülpte Bauchnabel ragt in hellerem Rosa aus dem Sonnenbrand.
Hawaii, hast du später noch mal.
Ich finde auch das Wort Glasschürze gewagt. Schon klar, was du meinst, man könnte aber schon darüber stolpern - auch wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum Bauch. Gläserne Reling des oberen Decks vielleicht; irgendsowas.

Eine Sonnenreflexion scheint durch seinen dünnen, flachsblonden Haarschopf, der durch einige Haare vom Hinterkopf zahlenmäßig unterstützt wird. Das hat ihm Carlos unter der Hand erzählt, zusammen mit der eindringlichen Warnung, das gegenüber dem Boss auf keinen Fall zu erwähnen.
Ne, gefällt mir nicht. Ich würde schon hier die Transplantation erwähnen.

Oben auf der Flybridge reicht er die Gläser so, dass der Boss das eine Glas greift, das er für ihn präpariert hat.
Vermeidbarer Doppler, unschöne Dass-das-Konstruktion.
Vielleicht (irgendwie derart): Oben auf der Flybridge reicht er die Gläser so, dass der Boss nach dem präparierten Drink (Getränk, Caipirinha)) greift (greifen muss).

Mit Tablett in der Hand geht er die kurze Treppe hinunter. Als es niemand sieht, stiehlt sich ein flüchtiges Grinsen in sein Gesicht.
Ich vermisse hier den Artikel, und das finde ich redundant - Streichkandidat.

Noch nie hat das fette chancho seinen Namen richtig ausgesprochen.
Im Kontext liest sich das für mich, als habe er immer "Cucaracha" falsch ausgesprochen.
Vielleicht: Noch nie hat ihn das fette chancho bei seinem richtigen Namen genannt.

Noch nie hat der ihn angesehen, ihm die Hand gereicht oder etwas Persönliches gesagtobwohl er oft an Bord ist.
"Etwas Persönliches gesagt", hm, ich weiß nicht, gefällt mir nicht, würde ich konkreter werden - ein weiteres Beispiel nennen.
Und, dass er oft an Bord ist, tja, davon gehe ich aus - die sind ja in der Karibik. Wäre doch 'ne Schande! Streichkandidat für mich.

Wenn er vor ihm steht, schauen seine kleinen Äuglein demonstrativ über ihn hinweg, als wollte er ihm zeigen, welch niedriges Gewürm vor ihm kriecht.
Der Satz ist zu komplex, da kann man schon durcheinander geraten, bei all den Ihns, Ers, Ihms. Würde ich vereinfachen, dann werden auch die Bezüge klarer.

Doch so schlimm wie heute war es noch nie. Cuau erklärt das mit den beiden jungen Frauen an Bord und den Mengen an Alkohol, die alle vier schon konsumiert haben. Nur Logan, der Kumpel vom Boss, ist als Skipper etwas vorsichtiger.
Ungelenk und die Erklärung scheint mir unnötig zu sein.
Vorschlag: Doch so schlimm wie heute war es noch nie, was wohl an den Frauen und dem Alkohol liegen wird. Nur Logan, der Skipper und Kumpel vom Boss, gibt sich vorsichtiger (menschlicher/ freundlicher, ...).

All das nimmt Cuau hin, denn er denkt nur an die kleinen Scheine, die ihm Carlos heute Abend in die Hand drückt – nach Abzweigen der Provision für die Vermittlung. Zwanzig Dollar bleiben Cuau nach zwölf Stunden an Deck.
Ungelenk - und wen interessiert das mit der Provision und diesem schrecklichen Abzweigen :).
Vorschlag: All das nimmt Cuau hin, (er) denkt nur an die zwanzig Dollar - für zwölf Stunden an Deck -, die ihm Carlos heute Abend in die Hand drücken wird.

Er kann gut damit leben. Die Arbeit ist nicht anstrengend. Verglichen mit der Hölle von Ciudad de México, seiner letzten Station, ist das hier der reinste Vergnügungspark. Und er darin das Mädchen für alles. Die Vorstellung zaubert ihm ein schmales Grinsen auf sein Gesicht.
Alleine schon der Dramaturgie wegen würde ich den Satz streichen :), ist wegen dem Vergnügungspark in Folge zudem redundant.
Mädchen für alles im Vergnügungspark - mja, will mir nicht so gefallen, auch sprachlich nicht ("und er darin").
Keine Ahnung, warum er dann grinst. Stellt er sich vor, er sei ein Mädchen für alles im Vergnügungspark? Finde ich nicht so gelungen.

Die beiden je tausendfünfhundert PS starken Motoren sind abgeschaltet. Sie liegen vor Anker.
Die Motoren liegen vor Anker? Nein, schon klar, der Bezug hier ist jedoch nicht ganz sauber.
Vorschlag: Der (dreitausend PS starke) Motor ist abgeschaltet. Sie liegen vor Anker.

... und lässt seinen Blick scheinbar teilnahmslos über das Wasser streifen. Er fischt eine Zigarette aus seinen Shorts und steckt sie an.
Stört mich hier. Vielleicht: ... den Shorts?

Ihre neonfarbenen Bikinis leuchten knapp unter der Oberfläche wie Korallenfische. Cuau empfindet keine Erregung beim Anblick der halbnackten Frauen. Unauffällig spuckt er bräunliche Tabakreste ins Wasser. Obwohl sie in seinem Alter sind, reizen sie ihn nicht. Ihnen fehlt alles, was er an Frauen schätzt: Stärke, Wildheit, Temperament.
Würde ich ein wenig umstellen, eindampfen, "unauffällig" streichen und den Doppler killen.
Irgendwie so (?): Ihre neonfarbenen Bikinis leuchten knapp unter der Oberfläche wie Korallenfische. Cuau spuckt Tabakreste ins Wasser. Er empfindet keine Erregung beim Anblick der halbnackten Frauen. Sie sind weder stark, noch wild - haben einfach kein Temperament.

Es dauert ungefähr eine Minute, bis die kleinere der beiden anfängt zu quieken.
Du neigst stellenweise dazu, übererklärend auf mich zu wirken. Brauchst du diese Minute? Würde ich streichen.

Ein roter Arm ragt aus dem Wasser und die Lautstärke steigert sich zu panischem Kreischen. Cuau schnippt sofort die Zigarette weg, springt ins Wasser. Auf dem Weg zu den Mädchen sieht er, dass das Wasser mit kleinen transparenten Quallen durchsetzt ist.
Kreischen ist keine Lautstärke. Panisch steckt mMn hier bereits im Gekreische. Sofort kann weg. Ragt ist mir zu lasch. Ach, nur zum Verdeutlichen, worauf ich hinaus will, folgende spontane Idee: Ein roter Arm schnellt aus dem Meer und eines der Mädchen kreischt (beginnt zu kreischen). Cuau schnippt die Zigarette weg und springt. Noch unter Wasser sieht er es bereits: Quallen! Kleine transparente Quallen, soweit das Auge reicht.

Ohne weitere Verletzungen schaffen er die beiden Mädchen in seinem Schlepptau zum Schiff zurück.
Da stimmt was nicht.

Dann schickt er sie weg und kümmert sich um seine Blessuren. Mit einem scharfen Messer schabt er vorsichtig einen Tentakelrest von seinem Unterarm.
Vermeidbar (exemplarisch). "... vom Unterarm", fände ich eleganter gelöst und vom Rhythmus her besser.

Beide Frauen schlagen jedoch schnell die Augen nieder. Die kleine Blondine hält sich den linken Arm und schaut verheult drein. Beide sind wieder in Sarongs gewickelt.
Die Frauen schlagen jedoch schnell die Augen nieder?

Kein Wort des Dankes. Keine Nachfrage nach seiner Befindlichkeit.
Ne, der sticht echt raus - kannst du viel besser!

Das Mädchen wagt nicht, die tellergroße Hand wegzuschieben. Verstört blickt sie zu Cuau. Ihre Zähne schlagen leise aufeinander.
Ist mir too much.

Bisher hat Cuau immer weggeschaut und weggehört, ohne dass es ihm etwas ausgemacht hat. Er versteht die Gringos nicht, sie denken anders. Doch jetzt ist etwas passiert, er kann es spüren. Unaufhaltsam. Etwas hat die Rädchen in seinem Kopf in Gang gesetzt.
Ersteres würde ich killen - sehe hier keinen Mehrwert, auch stilistisch nicht.
Vorschlag: Bisher hat Cuau immer weggeschaut und weggehört, ohne dass es ihm sonderlich viel ausgemacht hätte.

Schon nach der ersten Runde liegen die Männer flach an Deck und klopfen sich die Schenkel.
Too much, slapstickartig, finde ich.

Beim nächsten Mixen der Drinks hackt er nebenbei die Pilze klein. In die kleine Schale gießt er heißes Wasser, bis sie gerade bedeckt sind. Während er die nächsten Caipirinhas nach oben bringt, beginnen die Pilze zu quellen.
Vorschlag: Nachdem er die nächsten Drinks gemixt hat, hackt er die Pilze klein, gibt sie in eine Schale und übergießt sie mit heißem (kochendem) Wasser, um sie quellen zu lassen.

Sonne und Mond tauschen Plätze.
Ein Darling? Du hast schon dran geschraubt, nicht? Mir gefällt das immer noch nicht.

Etwa zwanzig Minuten nach dem Verzehr hört der Boss auf zu reden und beginnt, laut zu seufzen.
Du hast es echt mit Zeitangaben. Würde darauf verzichten, und wenn, dann nicht minutengenau, falls das nicht von Bedeutung ist.

Speichel läuft aus seinem Mundwinkel, sein Blick wandert in die Ferne. Die anderen sind zu betrunken, um seinen Zustand zu bemerken,
Auch hier stört mich die Wiederholung.
Speichel läuft ihm aus den Mundwinkeln, vielleicht? Um etwas zu bemerken, eventuell?

Er schlägt mit den Armen in die Luft, um das Wesen zu vertreiben, das er sieht. Cuau bleibt außerhalb der Reichweite der Arme und hört nicht auf, in der Sprache der Alten zu reden.
Redundant, oder? Ist doch klar, dass er sich nicht in die Reichweite begibt.

Immer wieder spricht er seinen Namen.
Wessen Namen? Seinen eigenen?

Und so wundert er sich als einziger nicht, als die Schildkröte aufsteht und zur Reling wackelt.
Vermeidbar.

Anstatt seinen Mageninhalt dem Meer anzuvertrauen, steigt der Boss auf die Reling und hebt beide Arme rudernd in den Himmel.
Nur mal zum Anmerken: So langsam wird mir zu oft mit Armen in der Luft rumgefuchtelt.

Die Nesselfäden, mit denen seine ungeschützten Hautpartieninsbesondere Schildkrötenbauch und Gesicht – in Kontakt kommen, nutzten die Einladung, in Windeseile das giftige Sekret aus ihren Nesselkapseln in die Haut zu katapultieren.
Puh, umständlich formuliert alles, finde ich, da will auch keine Spannung aufkommen. Diese "ungeschützten Hautpartien", mja, braucht es das? Ist doch klar, oder? "Nutzen die Einladung", hm, gefällt mir auch nicht. Da kommt etwas Langeweile auf. Würde ich noch mal überdenken, die Passage.

Der Skipper wirft einen rotweißen Ring in die Richtung und versucht, ihn durch laute Rufe zur Heckplattform zu dirigieren, beides ohne Erfolg. Vom Schiff aus ist nur noch sein Strampeln vernehmbar, bis auch das leiser wird.
Okay, man könnte sagen, da passiert noch was, das Ende sei offen. Klingt halt so für mich, als wenn sie den Boss ersaufen lassen. Und das kann ich nicht glauben, da der Skipper ja nicht nur Skipper, sondern auch Kumpel, Freund ist. Der Rettungsring als Versuch wirkt mir halt zu schwach. Glaube ich nicht.


Jetzt kam doch noch 'ne Menge zusammen, linktofink, ich brauche aber hoffentlich nicht extra zu erwähnen, dass all meine Anmerkungen rein subjektiv sind - und tue es dennoch :). Nimm dir einfach, was dir sinnvoll erscheint, den Rest vergiss einfach wieder.
Der Text hat Potential (das sehe ich auch - wie eingangs geschrieben - in deiner Schreibe). Er könnte jedoch noch ein/ zwei Überarbeitungen vertragen, meine ich.

Bin gespannt, was du hier noch so hochladen wirst, vielleicht ja mal was Graues ;).


Danke fürs Hochladen!


hell

 

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