Chuck - Ab nach Tasmanien
Ab nach Tasmanien
Alex, Linda, der Franzose und ich beschlossen, auf die ganze Wüstenkacke zu pfeifen und fuhren mit dem Pont die Westküste entlang. Dann charterten wir ein Boot. Naja, chartern nicht so wirklich. Eher entern, aber egal. Über solche Kleinigkeiten soll man sich nicht den Kopf zerbrechen. Na, jedenfalls die ehemaligen Besitzer versenkten wir vor der Küste, jeder mit einem Stein um den Hals, auf dass sie den Seegurken Gesellschaft leisten konnten.
Wir waren nun stolze Yachtbesitzer und beschlossen, ´ne kleine Fahrt nach Tasmanien zu unternehmen. Zeit hatten wir genug, Scrup werkelte noch immer in seiner Abendschule rum und es stand in den Sternen, wann er mit der ganzen Psycho-Ausbildung fertig war und es endlich zu dieser angekündigten Praxiseröffnung kam. Schließlich musste er durch die ganze Anti-Agressions-Training-Kacke. Armer, alter Scrup – bis er den Zweck von so einem Training geschnallt hatte, konnten noch Jahre vergehen und insofern machten wir uns keinen Stress.
Wir stachen von San Diego aus in See.
Alex jammerte zwar wegen Billy B. rum, aber der saß ja in so einem versifften Kaff, heulte den Mond an wie so`n verdrehter alter Werwolf und wartete auf einen gewissen Jim Bob. Wer Jim Bob war, wusste keiner, nicht einmal Linda. Ich tröstete Alex und sagte, dass wir Billy und Jim Bob ja bei Gelegenheit abholen konnten, alles kein Problem. Alex fand das schlüssig und den Franzosen fragten wir erst gar nicht um seine Meinung, da er schon wieder besoffen mit einer Pulle voll Rum an Deck rumlag und alte Seemannslieder grölte. Also war es an uns Mädels in See zu stechen und unser Schlachtruf erscholl, „Leinen los!“.
Angespannt navigierten wir die frisch getaufte "Scrup, bald liegst du in der Kiste!" bei Dunkelheit an diversen Untiefen vorbei. Und ab ging die Post, der Wind drehte nicht nur, er frischte auch zu einer respektablen Brise auf. Es war herrlich und wir fühlten uns sauwohl. Wir köpften mehrere Flaschen Rum und tranken einige Runden auf Neptun.
Am nächsten Tag bekamen wir Besuch vom weißen Hai, der uns wie ein Hündchen folgte und um Aufmerksamkeit bettelte. Da er nicht versuchte, sich unser Boot einzuverleiben fanden wir ihn ziemlich süß und nett und warfen ihm kleine Leckerli wie Fischdärme usw. zu.
Wir konnten nicht verstehen, warum Roy Scheider, Richard Dreyfuss und Robert Shaw so stinkig auf das hübsche Tier gewesen waren. Meine Güte, hatte es halt ein paar Leute angeknabbert. So was störte doch keinen großen Geist. So was kam vor, passierte eben. War keine große Sache.
Der Franzose hatte seine Leidenschaft für Poker wieder entdeckt und so saßen wir da und zockten den ganzen Tag. An Billy`s Birkenritt dachte ich kaum noch, irgendwie hatte er es auch nicht anders verdient, der olle kleine Scheißkerl.