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Serie Chrissy (1): Das Judenhaus

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CoK

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24.08.2020
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Anmerkungen zum Text

weiterer Teil zur Serie: Der Keller des Judenhauses

Chrissy (1): Das Judenhaus

„Mama, Melli hat mich gefragt, ob ich heute Nachmittag zu ihr nach Hause käme. Ich hab jetzt eine Freundin!“
Mama war es egal.
Melli hat keine Mutter und keinen Vater, nur eine Großmutter. Ihr Opa war Bahnwärter, ist aber seit dem Winter tot. Der Alte hat gesoffen, ist im Schnee eingeschlafen und dann erfroren.
„Warum sagst du zu deinem Opa Alter?“, fragte ich sie.
„Der heißt so. Meine Oma sagt, wir können froh sein, dass der Alte nicht mehr da ist. Hat nur Dreck gemacht.“
Angestrengt dachte ich darüber nach, ob mein Opa auch Dreck machte. „Mein Opa macht keinen Dreck“, erklärte ich Melli. Und dann zählte ich auf, wer alles bei uns wohnt. Nämlich Opa und Oma, Mama, Papa, meine drei kleinen Schwestern, Tante Isa und Onkel Uwe und deren zwei Kinder.
„So viele“, hatte sie gestaunt. „Heute spielen wir bei mir und das nächste Mal bei dir.“
Doch sofort hatte sich Mama in meinem Kopf gemeldet: „Bringt mir ja niemand ins Haus. Vier Bälger reichen, ihr könnt draußen spielen.“ Ich überlegte, ob ich es Melli sagen sollte, aber vielleicht durfte ich dann nicht zu ihr kommen. Also lieber nicht.
Ich lief los und erreichte eine große Steintreppe. Das Haus, in dem Melli lebte, war riesig. Es war aus gelben Mauersteinen gebaut, vom Schmutz vorbeifahrender Züge überzogen. Die dunklen Fensterläden gaben dem Haus etwas Düsteres, was die doppelflüglige, fast schwarze Eichentür noch verstärkte. Ich fühlte Neugier, Furcht und Vorfreude, als ich den Klingelknopf drückte. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür. Vor mir stand eine ältere, kleine Frau mit einer schmutzigen Schürze. Neugierig blickte ich auf ihre Füße. Sie trug Holzpantoffeln.
„Was willst du?“, fuhr mich die Alte böse an. Ich erkannte einen vertrauten, ekelig scharfen Geruch.
„Ich möchte zu Melli. Wir wollen zusammen spielen.“
„Nix da, hier wird nicht gespielt. Hau ab, du Flüchtlingskind.
Geh heim in dein Judenhaus!“ Jetzt schaute ich der alten Frau zum ersten Mal ins Gesicht. Es war voller Falten, dunkle Augen blickten mich zornig an. Ihr schmaler Mund war fest zusammengepresst. Sie erinnerte mich an die Hexe von Hänsel und Gretel.
Melli schrie im Hintergrund: „Lass sie rein, lass sie rein! Das ist doch meine Freundin!“
„Der Flüchtling aus dem Judenhaus bleibt draußen!" Mit einem dunklen Krachen flog die schwere Tür zu.
Warum war diese Frau so böse auf mich? Nur weg, ganz schnell weg. Ich wusste nicht, was ein Flüchtling war oder ein Judenhaus. Es musste etwas Schlimmes sein, wenn sie mich aussperrte. Ich weinte vor Angst und Enttäuschung.
„Mama, was ist ein Flüchtling?“
Mit diesen Worten stürmte ich ins Haus. Mama hatte keine Zeit.
Ich ging zu Oma, die in der Küche stand und Einmachgläser mit Gurken füllte. Sie sah so ganz anders aus als die von Melli. Meine Oma war groß und ziemlich mollig. Ihre grauen Haare hatte sie immer zu einem Knoten gebunden. Oma trug dunkle, bodenlange Röcke. Wenn sie sich mal über jemanden ärgerte, dann war es Opa. Er war der Einzige, der es schaffte, Oma wütend zu machen. Wütend war sie in einer anderen Sprache. Opa schimpfte dann auch mit fremden Wörtern zurück. „Oma, was ist ein Flüchtling?“
„Jesus, Maria, wie kommst du denn da drauf?“
Ich wusste nicht so genau, warum sie immer den Herrn Jesus und seine Mutter mit ansprach?
„Die Oma von der Melli hat gesagt, ich wär ein Flüchtlingskind und ich soll abhauen in mein Judenhaus.“
„Komm her!“ Schwer ließ sich meine Oma auf den einzigen Hocker in der kleinen Küche fallen. Dann zog sie mich auf ihren Schoß. „Du weißt doch, dass der Opa, ich und deine Mama aus Ungarn kommen. Wir hatten dort einen kleinen Bauernhof und einen Weinberg. Dann haben die Deutschen den Krieg angefangen und viele Ungarn wurden umgebracht. Weil wir Deutsche sind, waren die Ungarn sehr wütend auf uns und deshalb haben sie uns alles weggenommen. Wir mussten nach Deutschland fliehen.“
Ich sah, wie Tränen über die faltigen Wangen meiner Oma liefen. „Oma du weinst ja!“
„Ach was“, kam es barsch zurück, und mit einer heftigen Bewegung fuhr sie sich mit dem Handrücken übers Gesicht. „Dein Papa musste aus Schlesien fliehen.“ Ein tiefer Seufzer begleitete ihre Worte. „Darum hat sie dich Flüchtlingskind genannt.“
„Sie hat aber noch Judenhaus gesagt“, ergänzte ich.
„Ja, weil das Haus, in dem wir jetzt wohnen, früher Juden gehörte, einer Familie mit einem Kind. Und jetzt muss ich weiter machen." Energisch schob sie mich von ihrem Schoß und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
Ich hatte jedoch noch mehr Fragen: „Was waren Juden?", und: „Warum schimpfte Mellis Oma so, weil ich ein Flüchtlingskind war?"
Beim Abendessen, Papa war wie immer nicht da, fragte ich Mama: „Was waren das für Juden, die früher hier in dem Haus gewohnt haben?“
Mama beantwortete die Frage nicht, sie hatte wieder keine Zeit.
Als ich abends im Bett lag, konnte ich lange nicht einschlafen. Ich hörte, wie meine beiden kleinen Schwestern herumalberten, bevor es ruhig wurde. Sie teilten sich das untere Bett. Ich schlief im oberen allein. Meine kleinste Schwester, die in ihrem Gitterbettchen neben dem Bett von Mama und Papa lag, hörte ich an ihrem Fläschchen saugen.
Ich dachte an Melli und daran, dass wir in Zukunft draußen spielen mussten.
Mit diesem Gedanken schlief ich ein. Plötzlich hörte ich Mama schreien und wurde wach. Gedämpftes Licht drang durch die Milchglasscheibe der Schlafzimmertür. Ich stieg die kleine Leiter des Stockbettes hinunter und versuchte die Tür zu öffnen. Das ging nicht. Wenn Papa spät nach Hause kam, verriegelte sie meine Mutter.
Ein lautes Klatschen und ein dumpfes, polterndes Geräusch, dann das Weinen von Mama. Ich hatte Angst, dass etwas Schlimmes passiert war. Ich nahm den Stuhl, auf dem unsere Kleider lagen, und schob ihn ganz nah an die Tür, stieg hinauf und öffnete den Riegel des Türfensters. Um durchzusteigen, musste ich auf die Lehne klettern. Der Stuhl wippte hin und her, und ich befürchtete, meine Schwestern könnten davon aufwachen. Es gelang mir, zuerst das eine Bein durch das Fenster zu schieben und dann das andere. Langsam ließ ich mich nach unten gleiten und umklammerte mit den Händen den Fensterrahmen. Ich hatte Angst loszulassen, bis der Schmerz in den Fingern zu heftig wurde und ich mit einem Plumps im Wohnzimmer landete. Der Lärm musste wohl groß gewesen sein, denn auf einmal stand mein Vater neben mir, umgeben von diesem ekligen Geruch nach Bier und Schnaps. Ohne ein Wort hielt er mich am Hals fest, mit der andern Hand macht er das Fenster zu. Jetzt weinte ich auch wie Mama. Papa kniete sich hin, aber nur mit einem Bein. Dann zog er mich über das andere Knie. Ich hatte Angst und wimmerte leise. Ich durfte nicht laut weinen und nicht strampeln. Wenn meine Schwestern aufwachen, wird Papa mich in den Keller sperren, wußte ich aus Erfahrung.
Er holte aus und schlug mit der Hand auf meinen nackten Po. Es tat so weh! Papa, flüstere ich, Papa bitte, bitte hör auf! Papa holte wieder aus.
Er schlug zu. Ich presste die Lippen zusammen. Ich schrie innerlich, ganz tief in meinem Kopf. Ich versuchte meine Hand auf meinen Po zu schieben, damit es nicht mehr so weh tat. Papa schlug neben meine Hand. Jetzt schmerzte mein Rücken schrecklich und ich bekam keine Luft mehr. Ich weinte und schluchzte ganz leise, der Rotz lief mir aus der Nase und tropfte vor Papas Knie auf den Boden. Ich zog meine Hand wieder weg. Papa traf noch ein Mal, dann stand er auf. Ich fürchtete mich. „Bitte nicht in den Keller!" Ich war still. Doch ohne ein Wort nahm er mich auf den Arm, öffnete die Tür und warf mich zurück auf mein Bett. Ich machte mich ganz klein und rollte mich zusammen. Mein Rücken und mein Hintern brannten. Mama hatte aufgehört zu weinen. Ich hörte nur noch die Autos, die auf der Bundesstraße vor dem Haus durch die Nacht fuhren und dachte daran, wie schön es wäre, wenn ein Auto anhalten, ein nettes Ehepaar aussteigen und mich mitnehmen würde.
Ich öffnete die Augen und konnte nicht verstehen, was ich sah. An meinem Bett standen drei dunkle Gestalten. Panisch vor Angst schlüpfte ich unter meine Decke. Es waren Riesen, größer als mein Stockbett. Ich hatte gehört, wie Papa die Türe wieder abgeschlossen hatte und auch das Fenster war zu. Wie waren die reingekommen? Und warum waren sie so groß? Bitte, bitte geht weg, bat ich und hob vorsichtig die Zudecke. Sie waren noch da, dunkle Gestalten, die vor meinem Bett auf- und abliefen. Schnell zog ich das Federbett wieder über den Kopf. Hatte Mama nicht gesagt, wenn ich nicht brav wäre, würde mich der schwarze Mann holen? War er jetzt gekommen? Natürlich hatte ich gewusst, dass ich nicht durch das Fenster kriechen durfte, aber ich hatte solche Angst wegen Mama.
Würden sie mich mitnehmen? Mein kleines Herz raste, meine Hände wurden feucht und die Angst drückte auf meine Brust, so dass die Luft unter der Zudecke nicht mehr reichte. Ich hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Hysterisch begann ich nach Luft zu schnappen, davon wurde mir übel. Mit einem Ruck riss ich die Decke fort, die Augen fest zugepresst. Es geschah nichts. Niemand fasste mich an, keiner zog mich aus dem Bett und nahm mich mit. Ganz langsam öffnete ich die Augen. Die Umrisse der drei bewegten sich vor meinem Bett, gingen weiter auf und ab. Es war nichts zu erkennen als dunkle Schatten. Ich starrte sie an, versuchte sie zu sehen, aber es blieben dunkle Schatten. Irgendwann schlief ich ein.
Von nun an waren sie da, wenn ich in der Nacht aufwachte. Es war seltsam, aber mit der Zeit vermittelten sie mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Irgendwann erzählte ich meinen Eltern von den Schatten. Mein Vater meinte: „Noch einmal einen solchen Blödsinn und du kannst im Keller darüber nachdenken, was für eine Scheiße du erzählst."
Einen großen Teil meiner Kindheit lang blieben die Schatten meine nächtlichen Begleiter.

 
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Komma rauß und das mit dem Konjunktiv hat sich auch erledigt.

Nee, nix „hat sich … erledigt,

coK,

da bistu auf‘m falschen Dampfer!, denn neben der missglückenden indirekten Rede fällt der Zeitenwechsel auf

Mellis hat mich gefragt ...

Mama war es egal
da musstu selber schauen, sonst schreib ich im Endeffekt Deine Erzählung. 25 Schnitzer in der Reihenfolge ihres Auftritts sind für heute genug und jedes Problem wird im Wiederholungsfall ggfs. nur einmal aufgeführt.

Melli hat mich gefragt ob ich zu ihr nach Hause komme, heute Nachmittag.
Nach wie vor – auf jeden Fall weg mit dem letzten Komma, dafür eines vor die Konjunktion „ob“. Korrekt mit indirekter Rede und nach den Regeln zur Zeichensetzung sieht er nun etwa so aus

Melli hat mich gefragt[,] ob ich zu ihr nach Hause k[äme[...]] heute Nachmittag.
Regeln zur Zeichensetzung findestu hierorts oder unter Komma
(ich empfehle Duden.de, weil die Rechtschreibreform noch lange nicht abgeschlossen ist. Kann bei einer "lebendigen" Sprache eigentlich auch gar nicht anders sein.

Das Haus[,] in dem Melli lebte, war riesig.

Es war aus gelben Mauersteinen gebaut, vom Schmutz jahrelang vorbeifahrender Züge überzogen.
Falsches Adjektiv, es behauptet, „Züge“ brauchten Jahre, um am Haus „vorbeizufahren“ – das braucht nicht mal ein Zug, der der modernen Seidenstraße von Peking bis Duisburg folgt. Einfachste Lösung „jahrelang“ streichen oder in "seit Jahren" zerschlagen ...

Ich fühlte[...] Neugier, Furcht und Vorfreude, als ich den Klingelknopf drückte.
Warum das erste Komma?
Weg mit ihm! Ebenso hier beim zwoten Komma
Vor mir stand eine ältere, kleine Frau[…] mit einer schmutzigen Schürze.
Mich würd interessieren, wie Du auf diese überflüssigen Kommasetzungen kommst – als wären nicht schon genug durchaus sinnvolle Kommaregeln zu beachten … Hat so was vom Charakter einer Lotterie ...

Ich wusste nicht, was ein Flüchtling war oder ein Judenhaus. Es mußte etwas schlimmes sein, wenn sie mich aussperrte. Ich weinte vor Angst und Enttäuschung.
Warum „müssen“ nach alter Rechtschreibung – wenn „wissen“ der neueren folgt? Hastu öfter – musstu selber schauen (Tipp: Suchfunktion nutzen, „ß“ eingeben und die gefundenen auf Korrektheit abklopfen. „Mußtu“ ab jetzt selber suchen
„Mama[,] was ist ein Flüchtling?“
Wütend war sie[...]in einer anderen Sprache.
Du setzt öfters vors „in“ unpassende Kommas. Musstu ab jetzt selber schauen!

„Oma[,] was ist ein Flüchtling?“
Nach der Anrede i. d. R. Komma
Schwer lies sich meine Oma auf den einzigen Hocker in der kleinen Küche fallen.
Auf diesen m. E. SuperGaU der schreibenden Zunft in der Verwechselung von vom Prät. von „lassen“ mit dem Imperativ zu „lesen“ hat schon ein Kollege hingewiesen – da scheinstu sehr schwerfällig zu sein ...

Dann haben die Deutschen den Krieg angefangen und viele Ungarn sind gestorben.
Das ist quatsch! Ungarn sind genauso sterblich wie Deutsche. „Umgebracht“ wäre das korrekte und treffendere Wort

„Sie hat aber noch Judenhaus gesagt“[,] ergänzte ich.

Und jetzt muß ich weitermachen.“
Nach den neuen Regeln wäre da jetzt „Mus“ [‘mu:z] zu lesen. Die Trennung von „ß“ und doppel-s hat schon seinen Sinn ... Einfachster Merksatz in der Unterscheidung von "Fluss" und "Fuß"

Ich dachte an Melli[…] und dass wir in Zukunft draußen spielen mussten.
Komma weg, die Konjunktion „und“ ersetzt es ganz hervorragend!

Sie war abgeschlossen, das war sie nicht zum ersten Mal. Wenn Papa spät nach Hause kam, schloß meine Mutter die Türe ab.
Du weißt nach einem guten Dutzend Wörtern und zwo Satzzeichen nicht mehr um die korrekte Schreibung … Find ich sehr bedenklich. Hat was von Glückspiel - eine Schreibung wird schon stimmen ...

Ich nahm den Stuhl[,] auf dem unsere Kleider lagen[,] und schob ihn ganz nah an die Tür.
Die Regeln zur Kommasetzung beim Relativsatz lernt man – eigentlich, wenn schon nicht als I-Pützken, so doch so ziemlich als eine der ersten Kommaregeln.

Einige – wie jetzt gleich – sind schlichte Flüchtigkeitsfehler

Der Stuhl wippte hin und her und ich befürchtete, meine kleinen Schwestern könnten davon aufwachten.

Ich hing an dem Fenster und hatte Angst[,] mich fallen zu lassen.

Jetzt weinte ich auch, wie Mama,
Papa kniete sich hin[,] aber nur mit einem Bein.
Zudem dann doch noch die Frage nach dem Grund des Zeilenumbruchs und beim Folgesatz
Dann zieht er mich über das andere Knie.
nach dem Zeitenwechsel …

Papa[,] flüstere ich, Papa[,] bitte, bitte hör auf. Papa holt wieder aus.
Ich versuche meine Hand auf meinen Po zu schieben[,] damit es nicht mehr so weh tut[...].

Ich weine und schluchzte ganz leise, der Rotz läuft mir aus der Nase und tropft vor Papas Knie auf den Boden.

Papa schlägt noch ein mal.
„einmal“

kommentarlos
(zum selber üben)

Ich hatte gehört, wie Papa die Türe wieder abgeschlossen hatte und auch das Fenster war zu. wie waren die reingekommen?

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Friedrichard

Nachdem ich mich jetzt ausgiebig und ziemlich lange geschämt habe, kann ich dir versichern, dass meine Fehler keine böse Absicht sind.
Ich kann es einfach nicht. Bin aber dabei zu üben.
Da ich erst jetzt mit meinen Texten in die Öffentlichkeit gegangen bin, hatte vorher niemand Gelegenheit mich auf meine Fehler aufmerksam zu machen und mir selber sind sie nicht aufgefallen.
Lass mir also bitte noch Zeit meinen Text dem Niveau dieses Forums anzupassen.
Ich werde wahrscheinlich noch ein bisschen brauchen bis ich alles korrigiert habe. Hab also bitte noch ein bisschen Geduld mit mir.

Vielen Dank für deine Korrektur und für deine Zeit .

Lieben Gruß CoK

 

Hallo CoK,

ist mir klar, dass es keine Absicht und erst recht keine "böse" ist.

Ich denk mal, dass wir uns verstehen und vertragen werden.

Bis bald

Friedel

 

Hallo @Friedrichard

Nee, nix „hat sich … erledigt,
Ich hoffe es ist jetzt erledigt?
da bistu auf‘m falschen Dampfer!, denn neben der missglückenden indirekten Rede fällt der Zeitenwechsel auf
und der Dampfer ist der Richtige!

Liebe Grüße CoK

 

Alles okay, niemand ist (nur) perfekt und mit der Routine wird auch die Sicherheit kommen, bin ich mir sicher,

liebe/r (?) CoK.

Bis bald,

FRiedel

 

Guten Morgen liebe @CoK

ich habe Deine Geschichte gerne gelesen. Sie ist flüssig geschrieben, ich bin ganz nah bei den Protagonisten und die Story berührt mich. Ich leide mit dem Mädchen mit. Der Einstieg ist gut, nimmt mich gleich gefangen und ich möchte wissen, wie es weitergeht.

Hier ein paar Anmerkungen:

„Mama, Melli hat mich gefragt, ob ich heute Nachmittag zu ihr nach Hause käme. Ich hab jetzt Freundin!“

Da fehlt was.
Ich hab jetzt eine Freundin.

Mama beantwortete die Frage nicht, sie hatte wieder keine Zeit.

Da blutet mir jedes Mal das Herz, wenn erwähnt wird, dass die Mutter wieder keine Zeit hat.

Um durchzusteigen, musste ich auf die Lehne klettern. Der Stuhl wippte hin und her, und ich befürchtete, meine kleinen Schwestern könnten davon aufwachen.

Es reicht, wenn Du einmal erwähnst, dass es die kleinen Schwestern sind.
Hier kannst Du es streichen. Ist dem Leser jetzt klar.

Ich hatte Angst loszulassen, bis der Schmerz in den Fingern zu groß wurde und ich mit einem Plumps im Wohnzimmer landete. Der Lärm musste wohl groß gewesen sein, denn auf einmal stand mein Vater neben mir, umgeben von diesem ekligen Geruch.

Wortwiederholung
Den ekligen Geruch würde ich näher beschreiben

Wenn meine kleinen Schwestern aufwachen, wird Papa mich in den Keller sperren“, wußte ich aus Erfahrung.

Auch hier kannst Du es wieder streichen.

Er schlug zu. Ich presste meinen Mund ganz fest zu.

Wortwiederholung.
Vorschlag: Ich presste die Lippen zusammen.

Ich schrie innerlich, ganz tief in meinem Kopf. Ich versuchte meine Hand auf meinen Po zu schieben, damit es nicht mehr so weh tat.

Hier habe ich mich gewundert, dass ein kleines Mädchen (gut, das Alter wird nie erwähnt, aber es ist ja auf jeden Fall ein Kind) schon fähig ist, innerlich zu schreien und den Schmerz nicht rauszulassen.

Papa schlägt noch ein Mal, dann stand er auf.

Zeitfehler
Papa schlug ...

Ich wünsche Dir einen angenehmen Tag und einen guten Wochenstart.

Liebe Grüße,
Silvita

 

Hallo @Silvita

ich freue mich sehr das du meine Geschichte gelesen hast. Von dir habe ich schon einige Kommentare verfolgt und ich war jedes Mal beeindruckt, wie du die Fehler und Schwächen eines Textes benennen und verbessern konntest konntest.

Da fehlt was.
Ich hab jetzt eine Freundin.
Ich finde diese Aussage so wichtig und schwer, dass ich sie einfach nicht ergänzen möchte und so stehen lasse.

Hier habe ich mich gewundert, dass ein kleines Mädchen (gut, das Alter wird nie erwähnt, aber es ist ja auf jeden Fall ein Kind) schon fähig ist, innerlich zu schreien und den Schmerz nicht rauszulassen.
Ich freue mich für dich, dass du diese Erfahrung als Kind nie machen musstest und ich kann auch verstehen, dass es dich wundert.

Vielen Dank für deine Korrektur, ich habe es verbessert.
Ich wünsche dir auch einen schönen Tag und eine bunte Herbstwoche.
Liebe Grüße CoK

 
Zuletzt bearbeitet:

Silvita wundert sich:
Hier habe ich mich gewundert, dass ein kleines Mädchen (gut, das Alter wird nie erwähnt, aber es ist ja auf jeden Fall ein Kind) schon fähig ist, innerlich zu schreien und den Schmerz nicht rauszulassen.
Moin, @Silvita -

und natürlich @CoK -

die Bläck Fööss sind vllt. ein Begriff und (nochenemal) vielleicht kennt ihr die Verse
»Ich war im fünften Schuljahr, da wurde ich fies erwischt / Ich musste dann an die Tafel, wurde kalkweiss im Gesicht / Der Lehrer sagt: "Zieh die Brille aus und halt dich jetzt gut fest, / fang nur nicht an zu weinen sonst kriegst du doppelt Ärger"//
Ich möchte so gerne weinen/Doch weinen darf man nicht/Schon als kleiner Junge wird dir gesagt/Indianer weinen nicht//Ich möchte so gerne weinen/Weil es mir manchmal danach ist ...«
die einem sogar den ripuarisch-köllschen Dialekt verschlagen, aber der Song reflektiert eine uralte Erziehungsmethode – die auch lange für kleine Amazonen galt, bis der Biedermeier Mädchen mit der schillerschen „züchtigen Hausfrau“ aus "der Glocke" verknüpfte und Puppen als "Spielzeug" für die künftige Hausfrau entdeckte ...

„Kindheit“ ist eine sehr späte gesellschaftliche Einrichtung und – ich will es nur an Preußens Glanz und Gloria darstellen (da, es nicht allein für Preußen gilt empfehle ich für die Schweiz deren Nationaldichter, der nun mal nicht Fritz Schiller heißt, sondern Gottfried Keller und da besonders den „Grünen Heinrich,“ wobei die ältere Ausgabe sich von der jüngeren Fassung unterscheidet.

Also in Preußen wurde 1839 Kinderarbeit aufgehoben, keineswegs aus humanistischen Gründen, sondern weil vor allem durch den Bergbau (schmale Schächte!) und vor allem der aufkommenden Schwerindustrie junge Leute nicht mehr „gerade“, oder konkreter: "stramm" stehen konnten und für den Militärdienst ungeeignet waren. Die Entdeckung der „Kindheit“ im Gebiete teutscher Zunge hat also auch mit der Dienstpflicht zu tun. Die Kinderarbeit wurde mit Beelezbub ausgetrieben – als Kanonenfutter!
Der Militärdienst hatte dann auch noch eine disziplinierende Wirkung auf die junge Arbeiterschaft.

Und wer musste die Krüppel hernach versorgen – die Schwester. Und da gilt kein Jammern. Heute noch nicht – immerhin ist der jetzige Tarifabschluss mal sinnvoll …

Hat Seehofer ja noch was sinnvolles hingekriegt.

Tschüss

Friedel

 

Huhu liebe @CoK

ich freue mich sehr das du meine Geschichte gelesen hast. Von dir habe ich schon einige Kommentare verfolgt und ich war jedes Mal beeindruckt, wie du die Fehler und Schwächen eines Textes benennen und verbessern konntest konntest.

Vielen Dank. Darüber freue ich mich sehr :)

Ich finde diese Aussage so wichtig und schwer, dass ich sie einfach nicht ergänzen möchte und so stehen lasse.

Ok

Ich freue mich für dich, dass du diese Erfahrung als Kind nie machen musstest und ich kann auch verstehen, dass es dich wundert.

Zum Glück musste ich diese Erfahrung nie machen. Darüber bin ich sehr froh und dankbar. Es ist grausam, was manchen Kindern angetan wird

Vielen Dank für deine Korrektur, ich habe es verbessert.
Ich wünsche dir auch einen schönen Tag und eine bunte Herbstwoche.
Liebe Grüße CoK

Vielen Dank. Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag und eine angenehme Herbstwoche - hoffentlich mi viel Sonnenschen. Hier in Freiburg regnet es und ist düster und grau.

Libe Grüße, Silvita

 

Hey @CoK ,
Wie versprochen habe ich deine Geschichte gelesen und werde mir auch die anderen (wie viele Teile hast du denn schon?) zur Gemüte führen. (Auch wenn diese schon etwas älter ist)
Wow, du hast da eine echt krasse Geschichte geschrieben.

Am Anfang war mir nicht recht schlüssig, wo sich die Kinder jeweils aufhielten.
Den Rest fand ich aber richtig gut.
Schockiert hat mich, wie selbstverständlich in Ordnung die Gewalt für das Kind ist. (Der Papa macht das halt so.)

Die Situation Daheim fand ich recht gut beschrieben. Wie sich die Oma über den Opa aufregt und dass sie auf einer anderen Sprache schimpft.

Eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen:

Geh heim in dein Judenhaus !“
Erst mal: Boa, das ist eine richtig fiese Hexe! (Ich glaube, das ist ein Abstand zu viel vor dem Ausrufezeichen.

Für mich war deine Geschichte sehr bedrückend, aber auch sehr lebhaft geschrieben.
Ich freue mich schon auf die anderen Teile.

Liebe Grüße
Sijo

 
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Hallo @Sijo

Es freut mich, dass du meine Geschichte gelesen hast.

wie viele Teile hast du denn schon?
Zwei fast drei.
Der Keller des Judenhauses ist der folgende Teil der Serie. An der nächsten Geschichte: Der Nachbar des Judenhauses bin ich gerade.
Judenhaus !“
Erst mal: Boa, das ist eine richtig fiese Hexe! (Ich glaube, das ist ein Abstand zu viel vor dem Ausrufezeichen.
Stimmt. Verbessert, danke.

Liebe Grüße aus dem Schwabenländle
CoK

 

Hallo @CoK,

hat mich meine Wahrnehmung also nicht getäuscht - 31 Antworten! Hier war ja gut was los, jetzt bin ich gespannt, herauszufinden, woran das liegt. Möglicherweise am Titel? Nicht abwegig auf jeden Fall, denn der sticht ins Auge, weckt jede Menge Assoziationen. Mal sehen ...

„Mama, Melli hat mich gefragt, ob ich heute Nachmittag zu ihr nach Hause käme. Ich hab jetzt eine Freundin!“
Mama war es egal.

Gerade habe ich unter einer anderen Geschichte geschrieben, wie schwierig wörtliche Rede am Anfang einer Geschichte ist. Und dass sie für mich meist nur dann funktioniert, wenn sie kurz und prägnant gehalten wird - so wie hier. Vor allem in Kombination mit dem dann folgenden Satz ein toller Einstieg, finde ich.

Die dunklen Fensterläden gaben dem Haus etwas Düsteres, was die doppelflüglige, fast schwarze Eichentür noch verstärkte.

Nix da, hier wird nicht gespielt. Hau ab, du Flüchtlingskind.
Geh heim in dein Judenhaus!“

Der Absatz erschließt sich mir hier nicht

„Mama, was ist ein Flüchtling?“

Hier hingegegen - und auch vorher schon, bei "Ich lief los ...", würde sich einer anbieten.

„Mama, was ist ein Flüchtling?“ Mit diesen Worten stürmte ich ins Haus. Mama hatte keine Zeit.

Ich frage mich, inwiefern das von dir beabsichtigt war, aber das finde ich super, wie vorher schon das "Mama war es egal". Vielleicht auch, weil es nicht beabsichtigt wirkt. Da steht nicht: Mama hatte keine Zeit, sie machte lieber dieses oder jenes, statt mit mir zu reden, da wird nichts erklärt, sie hat einfach keine Zeit.

Ich wusste nicht so genau, warum sie immer den Herrn Jesus und seine Mutter mit ansprach?

Fände ich mit einem Punkt am Ende schöner - Geschmackssache.

Beim Abendessen, Papa war wie immer nicht da,

Hier wieder wie oben, da liegt oft so eine Endgültigkeit in den Zeilen - ist halt so! Das ist auch so ein Stück weit Kindheit, damals waren Sachen halt, wie sie waren, und irgendwann kommt dann mal so ein Punkt, an dem man mit dem Hinterfragen beginnt - so wie die Protagonistin hier.

Wenn meine Schwestern aufwachen, wird Papa mich in den Keller sperren“, wußte ich aus Erfahrung.

Da haben sich ein paar Gänsefüßchen verirrt.

Ich hörte nur noch die Autos, die auf der Bundesstraße vor dem Haus durch die Nacht fuhren und dachte daran, wie schön es wäre, wenn ein Auto anhalten, ein nettes Ehepaar aussteigen und mich mitnehmen würde.

Toll! Und wahnsinnig traurig.

Und dann ... Hm, ein wenig fasert das Ende aus, finde ich. Die drei Gestalten sind ein gutes, interessantes, spannendes Bild, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, da fehlt was am Ende, keine Ahnung. Nur ein Gefühl. Egal. Denn insgesamt habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen, wenn man das so sagen kann, und das eigenartige ist, dass ich gar nicht so genau sagen kann, woran das liegt ... Weil ... Also im Grunde fasert die Geschichte ja an mehreren Stellen, da gibt es mehrere Handlungsstränge, die nicht ganz ausgeführt werden, was bleibt ist aber eine Atmosphäre, die sich nach Kindheit und nach Erinnern anfühlt, da gibt es jede Menge Eindrücke und genauso viele Lücken und alles zusammen ergibt dann ein sehr deutliches Bild. Atmosphärisch, bedrückend, aber nicht auf Erwachsenenart, bedrückend, eher so ohne-recht-zu-wissen-warum-bedrückend.

Ach, ich lass es für heute bleiben, wahrscheinlich hast du nach 31 Antworten eh schon lange abgeschlossen mit der Geschichte und jetzt hole ich die hier noch mal hoch und weiß gar nicht so recht, warum. Hauptsächlich wohl, um zu sagen: Gerne gelesen, eine besondere Geschichte, danke dafür!

Bas

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Bas

es freut mich riesig, dass du meine erste Geschichte zu der bisher vierteiligen Serie gelesen hast. Für dein Kommentieren und Korrigieren danke. Besonders schön fand ich es, dass sie dir gefallen hat.

Der Absatz erschließt sich mir hier nicht
Geändert
Hier hingegegen -
Habe ich einen Absatz gemacht.
Toll! Und wahnsinnig traurig.
Ja, als ich diese Szene geschrieben habe, ist mir eigentlich so richtig bewusst geworden, wie oft ich in später genau das gleiche Gefühl hatte.

Die Gänsefüßchen habe ich auch gelöscht.

Und dann ... Hm, ein wenig fasert das Ende aus, finde ich. Die drei Gestalten sind ein gutes, interessantes, spannendes Bild, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, da fehlt was am Ende, keine Ahnung.
Mir ging es auch so, ich war mit dieser Geschichte nicht ganz zufrieden. Ich denke es liegt daran, dass ich einfach noch nicht so gut schreiben kann. Mir fehlt sehr viel Grundwissen.
Also im Grunde fasert die Geschichte ja an mehreren Stellen, da gibt es mehrere Handlungsstränge, die nicht ganz ausgeführt werden, was bleibt ist aber eine Atmosphäre, die sich nach Kindheit und nach Erinnern anfühlt, da gibt es jede Menge Eindrücke und genauso viele Lücken
Ja.

Wenn du erlaubst, möchte ich ein paar Sätze zu dieser Geschichte schreiben.
Es fehlt sicher so manches, aber ich denke, man spürt, dass ich mir Mühe gegeben habe.
Ursprünglich wollte ich ja nur lernen, gute Seifenschalen-Geschichten zu schreiben. Dann kam der Wunsch, Geschichten zu schreiben, (auch anderes auszuprobieren) die verständlich machen, wie Kindheit und Jugend damals war. Ich habe die Hoffnung, dass meine Enkelkinder diese Geschichten einmal lesen werden und verstehen. (Ich werde sie ausdrucken und sammeln) Hier habe ich die Möglichkeit zu lernen sie besser zu schreiben.
Es ist ja meine erste Vergangenheitsgeschichte hier. (Mir fehlt jede Art literarischer Ausbildung.) Ich hoffe das ich mit dieser Serie wachsen werde. Ich habe hier schon viel gelernt und was besonders interessant ist auch den Wunsch andere Bücher zu lesen. Zuvor habe ich meist historische Romane, Krimis und Sachbücher gelesen. Jetzt lese ich Daniel Kellermann, Setz, Heuchert usw. und dank meinem Wichtel auch Hoffmann.
Vielleicht irgendwann einmal wirst du nicht mehr das Gefühl haben, dass es ausfasert, Lücken hat, sondern besser ist.
Toll, dass es dieses Forum gibt …

Ich danke Dir und wünsche dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße von der rauen schwäbischen Alb.
CoK

 

@CoK,

aber ich denke, man spürt, dass ich mir Mühe gegeben habe.

Ja, das tut man, und noch viel mehr als das. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass du deinen Seifenschalen entwachsen bist und jetzt Geschichten wie diese hier schreibst - und vor allem, dass du sie mit uns teilst.

Auch dir noch einen schönen Tag :)

Bas

 

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