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Charlotte

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20.06.2003
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Charlotte

Charlotte


Genussvoll leckte Charlotte an ihrem Schokoladeneis. Sie saß im Park, auf ihrer Lieblingsbank. Der Rucksack lag ganz dicht neben ihr. Er war rot. So rot wie ihre Haare. Sie hatte rote Engelslocken. Charlotte hob vergnügt ein Bein vor das andere.
Der Teenager war mit seinen zwölf Jahren anders als Mädchen in ihrem Alter.
Jeden Tag saß sie im Park. Gleich nach dem Schulunterricht ging sie zu dem nahen Eismann und kaufte sich eine Kugel Schokoladeneis. Dann lief sie zügig bis zum Park. Von der Bank aus schaute Charlotte auf eine große weite Wiese.
Irgendwann stand Charlotte dann auf, schnappte ihren Rucksack und schnallte ihn auf ihren Rücken.
Nach drei Schritten drehte sie sich um, als ob sie sagen wollte, "Tschüß bis morgen".
Sie hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Daheim war sie so gut wie allein. Außer, ja da gab es ja Tomi. Tomi war ihr kleiner Wellensittich und Charlottes bester Freund.
Zwei Minuten später schloss Charlotte die Wohnungstür auf. Ordentlich stellte sie ihre Schuhe ins Schuhregal und hängte die weiße Windjacke über die Garderobe.
Dann stellte die junge Dame ihren Rucksack an ihrem Schreibtisch und schloss die Zimmertür.
„Hallo Tomi“, rief sie. „Du hast ja gar nichts mehr zu trinken. Tut mir Leid. Ich habe heute mal wieder getrödelt. Bitte nimm es mir nicht übel.“
Sie nahm den Wassernapf, ging ins Bad und füllte ihn voll. „Futter bekommst du auch schon.“
Zur Antwort zwitscherte der hellblaue Wellensittich.
„Und wenn ich schon mal dabei bin, mach ich deinen Mistkäfig gleich sauber. Wann war es das letzte Mal, vorgestern? Ach Tomi du machst es mir nicht einfach", lächelte sie ihn an und befestigte den Vogelkäfig.
Tomi zwitscherte heftig drauf los, dabei hüpfte er von einer Stange zur anderen. Charlotte öffnete den Vogelkäfig.
Von der Couch aus beobachtete sie den kleinen Piepmatz. Richtig verliebt sah sie ihn an. Das Telefon klingelte.
Der Teenager hatte keine Lust aufzustehen.
Nach einer Weile ging sie dann doch. Sie nahm den Hörer ab und sagte: „Ja.“
„Hallo Charlotte ich bin es.“
„Ja Mama, hallo.“
„Charlotte, es tut mir leid, aber ich muss heute noch einen Dienst übernehmen. Eine Kollegin ist krank geworden. Ich habe etwas im Kühlschrank aufgehoben.“
„Wann kommst du denn?“, fragte Charlotte. „Morgen früh“, antwortete ihre Mutter.
„Morgen erst“, rief Charlotte ganz enttäuscht.
„Ja nun mach keinen Aufstand, du bist groß genug. Also bis morgen.“
In der anderen Leitung war nur noch ein Tuten zu hören.
Unglücklich legte Charlotte den Hörer auf. Wütend wischte sie sich mit dem Handrücken eine Träne weg.
Immer bin ich allein. Mutti hat nie Zeit für mich, dachte sie.
Total bedrückt ging Charlotte in die Küche. Im Kühlschrank standen Nudeln mit Tomatensoße. Charlotte setzte sich an den Küchentisch und aß. Ein Gefühl der Einsamkeit kam in ihr hoch.
Tomi flog zu ihr. Gleich wurde ihre Stimmung besser. Der Piepmatz setzte sich auf die Gardinenstange und trällerte ihr ein Lied.

Sie saß immer noch in der Küche. Ihre Nudeln mit Tomatensoße waren halb aufgegessen.
Charlotte stocherte in ihrem Essen lustlos herum. Da kam der kleine Tomi angeflogen und setzte sich auf den Küchentisch.
„He, mach doch nicht so ein Gesicht“, versuchte er Charlotte aufzumuntern.
Charlotte lief eine Träne über ihre Wangen.
„Aber sie hat doch nie Zeit. Das passiert doch ständig“, sagte sie ganz traurig.
„Hast du denn keine Freundin?“
Charlotte guckte ihn verständlos an. Nach einer Weile sagte sie: „Ich habe doch dich.“
„Natürlich. Und ich halte stets zu dir. Aber du brauchst doch noch andere außer mir. Richtige Menschenkinder, die so sind wie du.“
Charlotte sah auf ihren Teller. Nun fühlte sie sich noch trauriger.
„Die in der Klasse sind alle doof. Die Mädels schminken sich und reden nur über Jungs. Das mag ich nicht. Ich habe dich. Ich liebe mein Schokoladeneis. Und das reicht mir.“
Sie brachte den Teller in die Küche und stellte ihn in den Geschirrspüler. Wortlos ging sie in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett.
„He, habe ich dich nun verärgert?“, fragte der Wellensittich und setzte sich auf ihren Schreibtisch.
„Nein, hast du nicht“, entgegnete sie. „Weißt du Tomi, am liebsten will ich einfach abhauen. Mich hält hier nichts." überlegte sie. "Mutti hat keine Zeit, und sonst habe ich niemanden.
Charlotte lag auf dem Rücken und starrte in die Luft.
„Ich will dich ja nicht ärgern, aber ich glaube, damit tust du deiner Mutti keinen Gefallen“, meinte Tomi.
Charlotte drehte sich wütend auf die Seite.
Tomi flog zu ihr ans Bett und stupste sie mit dem Schnabel in den Arm.
„Aua, was soll das denn, komm lass mich jetzt einfach in Ruhe!“, befahl sie.
Der Wellensittich flog wortlos aus ihrem Zimmer. Genervt machte Charlotte die Tür von innen zu.
Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, legte sich ein Blatt Papier zurecht und schrieb drauf los.

„Liebe Mutti, ich habe beschlossen wegzugehen. Du hast ja keine Zeit für mich.
Ich melde mich bestimmt. Deine Charlotte.“
Dann faltete sie den Brief viermal zusammen und stellte ihn auf die Kommode im Flur.
Sie packte ihren Rucksack. Steckte ihr Tagebuch, zwei paar Pullis und eine Hose hinein. Dann griff sie nach ihrer Zahnbürste und schaute noch in den Kühlschrank, fand aber nichts.
Aus ihrer Spardose nahm sie zehn Euro heraus.
Dann machte sie die Tür leise auf und wieder zu.
In ihr war ein komisches Gefühl. Doch irgendwie fühlte sie sich befreit.
Charlotte ging zur S-Bahn. An der kleinen Kirche entlang, vorbei an dem Bach.

Endlich saß sie in der S-Bahn. Sie fuhr bis zur Endstation. Charlotte war nun da, wo sie noch gewesen war.
Sie lief im Bahnhof umher, und hatte das Gefühl, sie wäre um die ganze Welt gereist.
Auf einmal, wurde sie so traurig darüber, dass sie einfach abgehauen war. Aber sie wollte auf keinen Fall wieder nach Hause.
Plötzlich tippte sie ein junger Mann an. „He, so spät noch unterwegs?“, fragte der Unbekannte.
Charlotte zuckte zusammen. „Na und", antworte sie.
„Wo willst du denn hin?“, wollte der Unbekannte wissen. „Ich, ich will zu meiner Oma", log Charlotte. „Ach, wo wohnt denn deine Oma?“, fragte er. „Das sage ich nicht“, sagte Charlotte. „Ich würde dich sehr gerne begleiten“, meinte der Unbekannte. „Nein“, rief Charlotte ängstlich.
“Wieso, ich habe gerade Zeit, und du bist so allein."
Der Unbekannte fing an, sie zu streicheln. Charlotte zog wütend ihren Arm weg.
Sie ging schnurstracks zu ihrem Bahnsteig. Charlotte sprang in die Bahn, die gerade noch da stand.
Ihr Herz pochte vor Aufregung.
Als sie endlich in ihrem Ort war, lief sie ganz schnell nach Hause. So zügig wie noch nie.
Daheim schloss sie die Tür hinter sich zu. Sie legte sich samt Klamotten in ihr Bett und zog die Decke über ihren Kopf.

„Charlotte", rief ihre Mutter. „Musst du nicht zur Schule?“
Sie setzte sich auf, nahm ihren Wecker in die Hand und erschrak. Es war schon viertel nach acht.
Sie hatte in der Aufregung den Wecker nicht gestellt.
„Wie siehst du überhaupt aus?“, fragte ihre Mutter und zog ihre Decke weg.
„Ich“, stotterte Charlotte herum. „Ich war gestern weg. Ich war einfach weg. Hast du meinen Brief gar nicht gelesen?“
„Nein, wo ist der Brief?“
„ Da wo immer die Post liegt.“ Die Mutter stand auf, und holte den Brief.
Dann las sie ihn und setzte sich auf Charlottes Bett.
„Aber Charlotte“, streichelte sie ihre Tochter. „Du kannst doch nicht einfach abhauen. Ich wäre umgekommen vor Sorge.“
„Das glaube ich nicht. Vielleicht hättest du das gar nicht gemerkt.“
„Wie kannst du das sagen?“
„Es tut mir Leid, ich habe wirklich wenig Zeit für dich. Wenn dir was passiert wäre?“
Charlotte sah, wie ihre Mutter feuchte Augen bekam. Sie erzählte nichts von dem Unbekannten.
„Mein Engel, ich habe die nächsten zwei Tage frei, wenn du möchtest, gehen wir dann Eis essen.“
Charlotte konnte fast wieder lächeln, und nickte zustimmend.
„Muss ich denn heute zur Schule?“, fragte Charlotte ganz vorsichtig.
„Heute drück ich noch ein Auge zu. Aber morgen gehst du wieder“,sagte ihre Mutter, und lächelte sie dabei an.
„Gehen wir dann auch in den Park?“, wollte Charlotte noch wissen. „Wenn du möchtest, ja.“
Nun war sie das glücklichste Mädchen der Welt.

 

Nach jedem Punkt einen neue Zeile anzufangen, erscheint mir etwas übertrieben. Geh den Text doch nochmal durch und teile ihn in sinnvolle Abschnitte und Absätze ein. Das macht ihn auch viel lesbarer.

Genauere Kritik kommt später. ;)

 

Hallo Kitana,
habe es erledigt. Ich hoffe der Text ist nun lesbarer.
Viele Grüße Mercedes:rolleyes:

 

Es ist nicht nötig, ständig die Augen zu verdrehen. In dem Text sind zuviele Satzzeichenfehler, oftmals fehlt jetzt ein Leerzeichen nach dem Punkt, dafür ist davor eines. Naja, und im Grunde genommen, beginnst du immer noch nach fast jedem Satz mit einer neuen Zeile. Auch einige Grammatikfehler müssten verbessert und fehlende Textstellen eingefügt werden:

Charlotte öffnete den Vogelkäfig und sagte.
Von der Couch beobachtete sie den kleinen Piepmatz.

Ich verschiebe den Text ins Korrekturcenter, guck in deine PMs, ich schreib dir noch Genaueres dazu.

Kitana

Häferl/criss: der Text kommt aus der Rubrik Kinder.

 

Hallo Mercedes!

Eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne gelesen hab und nun wieder vom Korrekturcenter in die Rubrik "Kinder" verschiebe, da Du die Fehler korrigiert hast. :)

Eine Stelle ist mir jetzt noch aufgefallen, die ich anders schreiben würde:

„Charlotte", rief ihre Mutter. „Musst du nicht zur Schule?“
Sie setzte sich auf, nahm ihren Wecker in die Hand und erschrak. Es war schon viertel nach acht.
Ich finde, die Mutter müßte schon etwas früher draufkommen, daß die Tochter zur Schule müßte... ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Mercedes,

ich denke, das ist eher eine Jugend- als eine wirkliche Kindergeschichte, aber dafür haben wir ja (zumindest bisher) keine eigene Rubrik. Allerdings scheinst Du Dir über die Zielgruppe noch nicht ganz klar zu sein, meiner Meinung nach paßt das recht fantastische Gespräch mit dem Vogel nicht so ganz zum Rest.

Thematisch ist die Geschichte sehr interessant. Zumindest im letzten Teil würde ich aber die Gefühle von Mutter und Tochter ein bißchen mehr "explodieren" lassen.

Trotzdem: Schön, hier auch mal was für die Größeren zu lesen.

Schöne Grüße
Roy

 

Hallo Häferl,
ich habe mir nur gedacht die Mutter kommt von ihrer Nachtschicht nach Hause, und wacht erst gegen acht auf. Dann weckt sie Charlotte. Und dann ist es schon viertel nach acht.
Mercedes

 

Hallo Roy,
ja mit dem Vogel und der Rest der Geschichte paßt vielleicht nicht so zusammen. Aber ehrlich gesagt ist mir nichts besseres eingefallen.Sie ist eben viel alleine und der Vogel ist ihr Freund.
Gruß Mercedes

 

Hallo Mercedes,

die Idee deiner Geschichte finde ich sehr gut. Das Mädchen, das allein ist, weil ihre Mutter so viel arbeiten muss und weil sie gegenüber ihren Altersgenossinnen eine Außenseiterin ist - das hast du auch schön herausgearbeitet. Besonders gut finde ich, dass du auch das Thema "Sexuelle Belästigung" aufgreifst. Gerade in der Verknüpfung mit der Einsamkeit des Mädchens ist das auch gut nachvollziehbar; gerade solche Kinder sind natürlich potentielle Opfer von Tätern, die "freundlich" zu ihnen sind.

Aber (das kam ja auch schon in der Kritik der anderen etwas zum Ausdruck): für Mädchen in dem Alter müsste der Text etwas anspruchsvoller sein. Das fängt schon bei den Sätzen an; die sind bei dir sehr kurz und einfach, also eher etwas für Leseanfänger. Und auch die Handlung könnte nach meiner Einschätzung etwas komplexer sein; du beschreibst eigentlich nur, was Charlotte tut. Da würde ich mir wünschen, dass du etwas stärker ihre Gefühle darstellst und etwas mehr "Dramatik" in die Handlung bringst.

Die Szene, wo sie mit dem Vogel spricht, stört mich persönlich nicht so. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der einsam ist und niemanden anderen zum Reden hat, mit seinem Haustier spricht. Vielleicht könntest du es aber so machen, dass sie sich nur vorstellt, dass er antwortet?

Stilistisch sind mir noch zwei Sachen aufgefallen:

"Sie saß im Park, auf ihrer Lieblingsbank. Aber das schien Charlotte nicht zu stören." - Den Zusammenhang zwischen diesen beiden Sätzen verstehe ich nicht,

Und dann hast du irgendwo im Text das Wort "Backfisch" verwendet; ich weiß nicht, ob das noch zeitgemäß ist. Ich kann mir vorstellen, dass Kinder diesen Begriff heute gar nicht mehr kennen (außer natürlich in der wörtlichen Bedeutung - Lecker!!!).

Liebe Grüße

 

Hallo Wossibär,

vielen Dank fürs lesen und deine guten Tipps.
Ja die Geschichte ist einfach geschrieben, meinst du zu einfach für eine zwölf Jährige?
Und mehr Dramatik wünscht du dir? Hm, ich dachte für Charlotte ist das schon zu viel, weil sie ja sehr zurück gezogen lebt. Aber vielleicht habe ich noch eine bessere Idee :)

Sie saß im Park, auf ihrer Lieblingsbank.Aber das schien ihr nicht zu stören. -Den Zusammenhag zwischen diesen beiden Sätzen verstehe ich nicht.
Habe ich so geschrieben wie ich meine. Charlotte sitzt einsam und verlassen dort, aber es ist ihr egal.

Das Wort Backfisch, wird wahrscheinlich nicht mehr so benuzt. Das ändere ich.

Nochmal Danke. Mercedes :)

 

chelte sie ihre Tochter an.
„Gehen wir dann auch in den Park?“, wollte Charlotte noch wissen. „Wenn du möchtest, ja.“
Nun war sie das glücklichste Mädchen der Welt.

[/QUOTE]

 

Hallo Mercedes!
Ich habe soeben Deinen Text gelesen und hätte auch ein paar Vorschläge, aber leider komme ich im Moment nicht mit der Technik klar. (Frauen und Technik;)).

(Ich kriege das mit den Zitaten nicht hin. Kann mir denn niemand helfen)
Also zuerst einmal finde ich das Thema der Geschichte gut und interessant. Auch ist die Stimmung, in der Charlotte ist, gut herübergekommen. Zum Stil wurde ja schon einiges geschrieben. Sicherlich sollte der Text und Satzbau komplexer werden, aber dazu hast Du ja schon einige Meinungen gehört.
Mit der zuletzt zitierten Stelle, hatte ich auch mein Problem. Ich wusste gar nicht, was sie stören sollte. Wenn es ihr nichts ausmacht, alleine zu sein, dann solltest Du das auch schreiben. Da steht ja nur, dass sie Eis ist und auf der Bank sitzt und dass sie dies nicht stört. Habe ich also auch nicht verstanden.
Und dann war der Text an manchen Stellen etwas holprig, ich gebe mal ein paar Beispiele:
Zitat:
Außer, ja da gab es ja Tomi.

Vielleicht besser: Abgesehen von Tomi!

Zitat: Dann stellte die junge Dame
Junge Dame hört sich nicht so toll an. Einfach nur "sie" wäre besser. Das andere klingt so gewollt.

Zitat: Von der Couch beobachtete sie den kleinen Piepmatz. Richtig verliebt sah sie ihn an. Wieder hatte sie so ein zufriedenes Lächeln.

Ich würde die trübe Stimmung schon einfließen lassen und ihre Einsamkeit spürbar machen. Warum lächelt sie denn zufrieden, wenn sie so alleine ist?

Zitat: Der Teenager hatte keine Lust aufzustehen.
Nach einer Weile ging sie dann doch. Sie nahm den Hörer ab und sagte: „ja.“

"Der Teenager" klingt wieder so gewollt. Wahrscheinlich wolltest Du Abwechslung schaffen, aber mir ist die Formulierung unangenehm aufgefallen. Ich würde die Sätze verbinden und das "Ja" bitte groß schreiben.

Zitat:Unglücklich legte Charlotte den Hörer auf. Wütend wischte sie sich mit dem Handrücken eine Träne weg.

Es klingt nicht so schön, wenn zwei Sätze hintereinander mit einem Adjektiv anfangen.

Zitat: Total bedrückt ging Charlotte in die Küche. Im Kühlschrank standen Nudeln mit Tomatensoße. Sie hatte einen Bärenhunger.

Warum hat sie denn nun noch einen Bärenhunger? Bei diesen schlechten Nachrichten wäre mir der Appetit schon vergangen. Vielleicht könntest Du damit die Stimmung herausarbeiten?

Zitat: Dann griff sie noch ihre Zahnbürste. Charlotte schaute noch in den Kühlschrank, fand aber nichts.

Besser klingen würde: dann griff sich nach ihrer Zahnbürste. Ansonsten hast Du auch zweimal noch hintereinander.

Zitat:
Charlotte war nun da, wo sie noch nie war.

Ich glaube es heißt: ..., wo sie noch nie gewesen war. (Vorvergangenheit)

Zitat:
Nun war sie das glücklichste Mädchen der Welt.

Vielleicht könnte der letzte Satz etwas einfallsreicher sein?

Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr genervt mit meinen Anmerkungen.

Viele Grüsse

Sabine:( :(

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Mercedes,

das Ende ist schon süß, dass sich Charlotte wünscht, ihren Lieblingsplatz mit ihrer Mutter zu teilen. Das war eine hübsche Auflösung und weckte meine Sympathie für deine Protagonistin. Ansonsten glaube ich auch, dass das weniger eine Kinder-, als vielmehr eine Jugendgeschichte ist. Ansonsten hab ich mich an Tomi, den Wellensittich, gestört. Dein nüchterner Schreibstil hat sehr gut zum Inhalt gepasst, den du deinen Lesern vermitteln wolltest. Aber es wirkt einfach absurd, dass du in diesem Stil dann auch über einen Wellensittich schreibst, der in vollständigen Sätzen mit deiner Protagonistin spricht. Das wird dir sicher widerstreben, aber ich würde dazu raten, dass du den Vogel durch das Tagebuch ersetzt, von dem du schriebst. So könntest du den Dialog durch einen inneren Monolog ersetzen. Ein interessantes Thema hast du dir da ausgesucht…

bye
exi


Anmerkungen:

Genussvoll leckte das kleine Mädchen an ihrem Schokoladeneis. Sie saß im Park, auf ihrer Lieblingsbank. Aber das schien Charlotte nicht zu stören. Der Ranzen lag ganz dicht neben ihr. Er war rot. So rot wie ihre Haare. Sie hatte rote Engelslocken. Charlotte hob vergnügt ein Bein vor das andere.
Der Anfang liest sich, als würde Charlotte „das kleine Mädchen beobachten“, dabei ist sie es doch selbst, die da auf der Bank sitzt.
Nach drei Schritten drehte sie sich um, als ob sie sagen wollte, "tschüß bis morgen".
Sie hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen. Daheim war sie so gut wie allein. Außer, ja da gab es ja Tomi. Tomi war ihr kleiner Wellensittich und Charlottes bester Freund.
---
Zwei Minuten später schloss Charlotte die Wohnungstür auf.
Liegt der Park so dicht an ihrem Zuhause? Ansonsten kann ich mir nämlich nicht die zwei Minuten erklären, in denen Charlotte die Wohnungstür erreicht hat. Vorallendingen, weil du doch selbst schreibst, dass sie es nicht eilig hat nach Hause zu kommen. An dieser Stelle würde auch eine Leerzeile die Geschichte besser strukturieren (von mir mit drei Bindestrichen angedeutet).
„Und wenn ich schon mal dabei bin, mach ich deinen Mistkäfig gleich sauber. Wann war es das letzte Mal, vorgestern? Ach Tomi du machst es mir nicht einfach. Von mir hast du das sicherlich nicht“, lächelte sie ihn an und befestigte den Vogelkäfig.
Was hat der Vogel von ihr „sicherlich nicht“? Das er so oft „scheißen“ tut? Der Zusammenhang des letzten Satzes zum übrigen Kontext ist mir schleierhaft.
„Wann kommst du denn?“, fragte Charlotte. „Morgen früh“, antwortet*e ihre Mutter.
Tomi flog zu ihr. Gleich wurde ihre Stimmung besser. Der Piepmatz setzte sich auf die Gardinenstange und trällerte ihr ein Lied.
---
Sie saß immer noch in der Küche. Ihre Nudeln mit Tomatensoße waren halb aufgegessen.
Hier wäre wieder eine Leerzeile der äußeren Form deiner Geschichte förderlich.
Dann griff sie noch ihre Zahnbürste. Charlotte schaute noch in den Kühlschrank, fand aber nichts.
Du solltest auf Wortwiederholung, so kurz nacheinander, verzichten. Die beiden Sätze mit einem „und“ zu verbinden, wäre stilistisch hier besser: Dann griff sie noch ihre Zahnbürste und schaute in den Kühlschrank, fand aber nichts.
Dann machte sie die Tür leise auf und wieder zu.
Eigentlich wollte ich hier auf die beschränkte Ausdrucksweise hinweisen. Aber es interessiert mich viel mehr, warum du extra schreibst, dass sie lautlos durch die Tür verschwindet. Es ist doch niemand da, außer ihr Vogel.
Charlotte zuckte zusammen. „Na und", antworte*te sie.
„Wo willst du denn hin?“, wollte der Unbekannte wissen. „Ich,_ich will zu meiner Oma", log Charlotte.
Hier hast du ein Leerzeichen vergessen.
„Wie kannst du das sagen?“
„Es tut mir Leid, ich habe wirklich wenig Zeit für dich. Wenn dir was passiert wäre?“
Beides wird hier von der Mutter ausgesprochen. Es wirkt verwirrend, wenn du in der nächsten Zeile weiterschreibst.

 

Hallo Sumsebiene,
danke fürs lesen und für die Kritik.
Ich werde mir deine Tipps nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen. Einiges muß ich bestimmt noch mal ändern.
Viele Grüße Mercedes:)

 

Hallo Exentriker!
Auch dir Danke ich fürs lesen und für die Kritik.
Ich werde mir deine Tipps noch mal durch Kopf gehen lassen.
LG Mercedes :)

 

Hallo Sumsebiene,
ich habe jetzt mein Text etwas geändert. aber sei bitte nicht so entteuscht wenn ich nicht alles geändert habe was du vorgeschlagen hast.

Da steht ja nur, dass sie Eis ist und auf der Bank sitzt und dass sie dies nicht stört. Habe ich also auch nicht verstanden.

Den Satz habe ich nun entfernt.

Außer, ja da gab es ja Tomi. Vielleicht abgesehen von Tomi!

Den Satz meinte ich so wie Charlotte fühlt, denkt.
Junge Dame hört sich nicht so toll an. Enfach nur "sie" wäre besser. Das andereklngt so gewollt.
Das wollte ich nicht ändern.
Von der Couch beobachtete sie den kleinen Piepmatz. Richtig verliebt sah sie ihn an. Wieder hatte sie so ein zufriedenes Lächeln. Ich würde dei trübe Stimmung schon einfließen lassen und ihre Einsamkeit spürbar machen. Warum lächelt sie denn zufrieden, wenn sie so alleine ist?
Da ist sie ja noch zufrieden. Aber nach dem Anruf nicht mehr so.

Der Teenager klingt wieder so gewollt. Wahrscheinlich wolltest du Abwechslung schaffen, aber mir ist die Formulierung unangenehm aufgefallen.
Mir gefällts so. Das Ja habe ich natürlich geändert.
Unglücklich legte CH. den Hörer auf. Wütend wischte sie sich mit dem Handrücken eine Träne weg. Es klingt nicht so schön wenn zwei Sätze hintereinander mit einem Adjektiv anfangen.
Das wllte ich aauch bei behalten.

Das mit den Bärenhunger habe ich auch gestrichen. Da bin ich deiner Meinung.

Besser klngen würde: dann griff sie nach ihrer Zahnbürste.
Geändert.
CH. war nun da, wo sie noch nie war. Ich glaube es heißt... wo sie noch nie gewesen war.
Habe ich auch geändert.
Nun war sie das glücklichste Mädchen der Welt. Vielleicht könnte der letzte Satz etwas einfallsreicher sein.
Hast du eine Idee?
Mir viel nichts besseres ein.

Vielen Dank für deine Tipps.
Mercedes

 

Hallo Exentriker,
bin soeben deine Kritikpunkte nocheinmal durchgegangen.

Der Anfang liest sich, als würde Ch. "das kleine Mädchen beobachten", dabei ist sie es doch selbst, die da auf der Bank sitzt.

Hast du schon recht. Aber ich mag das nicht ändern.

Was hat der Vogel von ihr "sicherlich nicht"? Das er so oft "scheißen" tut? Der Zusammenhang des letzten Satztes zum übrigen Kontext ist mir schleierhaft.
Da gebe ich dir vollkommen recht. So habe ich noch nicht gedacht. Habe den Satz gestrichen.
Eigentlich wollte ich hier auf die beschränkte Ausdruckweise hinweisen. Aber es intressiert mich viel mehr, waum du extra schreibst, dass sie lautlos durch die Tür verschwindet. Es ist doch niemand da , außer ihr Vogel.
Ersteinmal finde ich nicht gut das du schreibst "beschränkte Ausdruckweise".Da wäre dir bestimmt ein besseres Wort eingafallen.
Um deine Frage zu beantworten, Charlotte ist nicht wohl bei der Sache einfach weg zu laufen. Sie tut was verbotendes.
Deswegen macht sie es leise, auch wenn sie allein ist.
Sie hat ja ein komisches Gefühl, egal ob es jemand hört oder nicht.

Vielen Dank für deine Tipps.
Mercedes

 

Wollte dich nur darauf aufmerksam machen, daß eine zwölfjährige noch kein Teenager ist. Der Ausdruck kommt, wie jeder weiß, aus dem englischen und bezieht sich aus der Endung "teen" der Zahlen thirteen, fourteen...bis nineteen. Demzufolge ist man also nur zwischen dreizehn und neunzehn Teenager.

 

Hallo Aragorn _ Lionheart,

ich danke dir für diesen Tipp. Nun bin ich wieder ein Stückchen schlauer.:)
LG Mercedes

 

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