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Buonasera

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10.09.2014
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Buonasera

Wenigstens einmal in der Woche muss ich das hören: Buonasera - dieses schöne Wort. Das gibt mir was.
Toni rauscht mit ausgestreckten Armen heran, die mediterrane Lebensfreude in Person.
„Ah Dottore, buonasera!“, schreit er, völlig aus dem Häuschen. „Clemente, meine Freund!“ Umarmt mich – ich verbitte mir, abgeküsst zu werden, und schäumt beinahe über: „Eh, Caro! Welke Freude! Buonasera, buonasera.“ Ziemlich leise fügt er noch hinzu: “Und sonst – alles okay, altes Haus?“, kneift mich in die Rippen, dass ich ihm eine scheuern möchte und schiebt mich zu meinem Katzentisch an der Säule, dem tragenden Element seines Ristorantes.
Andere tragende Elemente sind eine ordentliche italienische Küche und Tonis unvergleichliche Mischung aus Fröhlichkeit, Charme, Liebenswürdigkeit und Chuzpe.
Mein Italiener! Zehn Jahre waren wir Klassenkameraden hier in Grafenbronn. Schlimme Sachen haben wir zusammen verbrochen – wir waren die Super-Mafiosi, trugen Sonnenbrille auch bei Regen und übersahen, dass dadurch unser grimmiger Blick niemanden einschüchterte.

Tonis Großvater kam aus Catania, Gründer der ersten italienischen Eisdiele Grafenbronns. Tonis Vater machte daraus die erste Pizzeria der Stadt, mit Kerzen auf bauchigen, wachsbetropften Chiantiflaschen und karierten Tischdecken. Und jetzt, seit einigen Jahren, rotiert hier ein italienisches Ristorante jeden Abend auf Hochtouren – mit Scampi, Scaloppini und Osso Buco.

Drei Generationen. Dass bei denen zu Hause immer noch italienisch gesprochen wird, ist Verdienst der Frauen. Zwar hatte Toni in Deutsch bessere Noten als ich, doch liegt bei denen immer ein merkwürdiger Singsang in der Luft – eine schöne Sprache ohne Zisch- und Rachenlaute. Vokale in ihrer reinen Form – prall, optimistisch. Grad so wie das Leben auf italienisch.
Und dann platzt ein Typ mit Maschinenpistole in die Szene, ballert um sich und verändert die Tomatensauce von La Mamma in eine Rezeptur aus roten Blutkörperchen und Panik.
Ist wohl ein Naturgesetz. Liebe und Leid, Pasta und Mafia.
Ich habe Toni schon hundertmal angefleht, diese blöden Bilder mit den Al Capone-Leuten von der Wand zu nehmen – aber keine Chance. Fast glaube ich, dass er damit, mit der anderen Seite Italiens, ein bisschen kokettieren möchte. Passt auf – wir sind zwar die nettesten Leute der Welt, aber notfalls können wir auch anders! Eine zarte, selbstverständlich unausgesprochene Drohung, schwarzgerahmt. Hab schon an rosa Rahmen gedacht, um die Angelegenheit etwas zu entschärfen – besser aber wären Bilder von La Mamma, neben dem Pastatopf, mit den Rezepten ihrer Mutter und deren Großmutter – bis hin zu den Etruskern.
Erbe der Menschheit.
Die Botschaft vom einfachen und guten Essen all’italiano umschlingt den Globus.
Selbst in meine Mensa-Küche ist sie eingedrungen.
Die Uni wurde vergrößert, ich musste mehr Personal einstellen. Und dann betrat Monica Bellucci mein Büro. Mir gingen die Augen über. Diese super bella donna sagte schlicht: Ja, sie sei gelernte Köchin. Leider habe sie in einem italienischen Restaurant gelernt und sei deshalb nicht sehr vertraut mit der deutschen Küche. Mir verrutschte die Brille:
„Sagten Sie ‚leider’? Aber das ist doch fantastisch! Dann kochen Sie italienisch!“
Bei ihrem Aussehen hätte ich ohnehin nichts anderes sagen können.

Die Italisierung unseres Speiseplans war ein durchschlagender Erfolg. Mehr als die Hälfte der Studenten aß fortan „all’italiano“. Nur an Tagen mit ‚Rindsrouladen wie bei Muttern’ verzichteten viele auf Polpette und Lasagne di Melanzane.
Monica Bellucci heißt eigentlich Fiona Bianchi. Ich versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu wecken, ohne dass es zu einer dieser deprimierenden Affären zwischen Chef und Angestellter käme. Nur fiel mir nichts ein, bis dann der Zufall nachhalf. Sehr originell war das allerdings nicht. Alle brachen zum Wochenende auf, sie jedoch stand mit verzweifeltem Gesicht neben ihrem Auto.
„Will er nicht?“, fragte ich fachmännisch.
„Ich glaube, es liegt an etwas anderem“, sagte sie. „Ist nur blöd, dass ich noch einen Termin habe.“
„Aber das ist doch kein Problem – ich fahre Sie gern hin.“
Fiona zierte sich nicht, stieg ein und los ging’s. Die Kupplung kam etwas zu schnell, Fionas Kopf wurde jäh gegen die Nackenstütze gepresst. „Oh, Verzeihung“, sagte ich, „je schöner die Beifahrerin, desto nervöser der Chauffeur.“
Was für ein Blödsinn! Da half nur Ehrlichkeit: “Nein, wirklich – ich bin aufgeregt, weil Sie neben mir sitzen. Das ist so ein wunderbares Gefühl, als ob ... ach, ich kann’s gar nicht beschreiben.“

Die Werkstatt schaffte es nicht, Fionas Auto so schnell fit zu kriegen, wie sie hoffte; ich wiederum schwelgte in der Vorstellung, dass wir am Sonntag eine wunderbare Zeit zusammen verleben würden – schließlich stand in ihrer Personalakte ‚ledig’. Meine Fantasie schoss wie eine Billardkugel gegen die Bande – hin und her, kreuz und quer, vermutlich gegen die Regeln der Physik, oder, auf die Situation bezogen, gegen den gesunden Menschenverstand. Nach einer gescheiterten Ehe endlich die Frau, die perfekt zu mir passte.
Jedenfalls genoss ich meinen inneren Tumult. Da waren plötzlich südamerikanische Rhythmen in einem Raum, dessen Möbel seit Jahren mit Tüchern gegen Spinnweben und Staub verhangen waren. Ich war in sie verknallt. Und das bin ich immer noch.

Am Sonntag rief ich sie an, mit rasendem Puls, voller Erwartung, ob ich noch etwas für sie tun könne.
„Oh, Clemens“, sagte Fiona, „das ist wirklich sehr nett von Ihnen. Vielen Dank, aber ich werde gleich abgeholt.“
Höfliche, grässliche Worte. Ein dicker Schlauch saugte mir das Hirn aus dem Kopf. Ein Vakuum, das ich spüren konnte.
Mein Waterloo-Tag.
Hoffentlich würde mich morgen die Arbeit von meiner unendlichen Enttäuschung ablenken. Immer schon hatte ich mich für irgendwas viel zu schnell begeistert. Sah mich nach einem Malkurs schon als berühmten Maler, nach einem Tauchkurs als zweiten Jacques Cousteau. Hätte auch dieses kleine Weingut in Pomerol kaufen und eines Tages den begehrtesten Wein der Welt präsentieren oder mit Fiona dieses einmalige Restaurant eröffnen können. „Porto Fino“ sollte es heißen.
Morgen würde ich ihr begegnen, und ich wusste nicht, wie ich, ob ich ... Was für ein Dilemma. Einen Grappa hatte ich frei.

Es wurden einige.
Mit blödem Schädel sitze ich am Laptop und vermeide den direkten Kontakt zu ihr. Nach dem mittäglichen Durcheinander steht sie in der halbgeöffneten Tür:
“Clemens, haben Sie eine Sekunde?“
‚Lieber ein ganzes Leben!’, denke ich und sage: „Aber selbstverständlich.“
Sie lehnt sich ans Geländer, mit einer unvorstellbaren Grazie. Ich muss die Augen schließen.
„Clemens, hören Sie, bitte. Sie haben mir geholfen und ich danke Ihnen dafür. Doch denken Sie nicht diese Gedanken. Das kann nicht sein.“
Ich konzentriere mich und schaue sie an: „Das haben Sie gespürt?“
„Ja“, sagt sie.
„Ich kann nichts dagegen tun. Es ist ... Sie sind ...“ In meiner Verzweiflung haue ich mit beiden Fäusten auf den Tisch. Ich bin ein verdammter Idiot. Komm’ jedes Mal auf den falschen Kurs. Denk gerade noch ‚wie wunderbar’ und falle schon wieder auf die Schnauze. Fehlt nur noch, dass ich losheule.

Aber ich sage: „Fiona, es tut mir aufrichtig leid, ich wollte Sie nicht bedrängen. Ich hatte wirklich gedacht, ich könnte Sie am Sonntag begleiten. Sie faszinieren mich, ich bin wehrlos. Sie sind eine ganz wunderbare Frau."
Fiona redet beruhigend auf mich ein, sagt, dass ich doch ein ganz stattlicher Mann sei, sie sich aber in einer Situation befände, in der sie nicht nach links oder rechts schauen dürfe.
Mein Kopf klart auf. Ich sehe sie an: „Wieso das?“
„Ach, ich befürchte, dass ich Ihnen mit dieser Geschichte die Zeit stehle; Sie ...“
„Fiona, das möchte ich unbedingt wissen“, unterbreche ich sie. „Bitte, erzählen Sie’s mir.“
„Na, ganz kurz: Meine Familie stammt aus Palermo, und hier in Grafenbronn trifft sie dann auf eine andere sizilianische Familie – die Ormandos. Begeisterung auf beiden Seiten. Sie versprechen sich, dass sie sich immer unterstützen werden und dass sich einer auf den anderen verlassen kann.
Clemens, wir sind keine Deutschen – bei uns laufen die Dinge etwas anders. Ein Sohn der Ormandos hat um meine Hand angehalten. Meine Familie – und ich natürlich auch – haben ihr Einverständnis erklärt. Das fügt die Familien fester zusammen, und der Toni ist ganz in Ordnung.“
„Toni Ormando?“
„Ja“, sagt sie, „Sie kennen ihn?“
„Und ob! In- und auswendig, manchmal besser als mich. Hat mir von einer unglaublich schönen Frau erzählt, aber ihren Namen hat er nicht genannt.“
Jedenfalls bin ich ziemlich geknickt.
„Ach, Clemens!“, sagt Fiona, „Ich kann Sie ja verstehen; aber es gibt so viele tolle Frauen – das dürfte doch nicht so schwer sein.“ Ihr Blick fällt auf den Laptop. „Übrigens: Ich habe eine neue Idee: Wir machen ‚Verdure tonnato’!“
Ich bin froh, dass unser Gespräch diese Wendung nimmt. „E come?“, frage ich in reinstem Italienisch.
„Ganz einfach: die Thunfischsauce wie immer, gekochte Eier und alle Gemüse, die der Markt hergibt. Können wir gut vorbereiten, ist zeitgemäß, preiswert, gesund, super Optik ...“

Fiona hat mir einen Einblick in ihr Leben gewährt. Besser geht es mir dadurch nicht. Ich versuche, an anderes zu denken, will die Mensa neu gestalten. Eine eigene Metzgerei – und bald backen wir auch Baguette, Croissants und Ciabatta selbst.
An besonders einsamen Tagen gehe ich ins Bordell, doch komme ich meist noch frustrierter zurück.
Ich bin jetzt fünfunddreißig. Das Leben ohne Partnerin macht mich mürbe. Allein ist alles sinnlos. Habe schon Dutzende Dates gehabt, im Internet gesurft, doch ich komme nicht voran.
Fiona ist nicht mehr da. Immerhin hat sie bewiesen, dass sie sehr gut für sich selbst sorgen kann. Dass Toni Ormando nicht länger warten wollte, kann ich trotz meiner Herzschmerzen gut verstehen; an seiner Stelle hätte ich ihr schon beim ersten Kennenlernen den Ehering angesteckt.
Als er das dann endlich tut, bin ich selbstverständlich eingeladen.
Mit Fiona trinke ich Prosecco. Wir stoßen an auf das ‚Du’ und ich tanze mit ihr, bis ich nur noch bunte Bänder sehe und meine, dass ich es bin, dem sie ihr Herz schenkt. Doch wird es keine ‚opera del popolo’ – alle sind bester Laune, niemand ist betrunken. Toni und Fiona beweisen ihre Klasse, indem sie gegen zwei zum letzten Tanz bitten und ihren unvergesslichen Tag in einem völlig unitalienischen, hauchzarten Feuerwerk ausklingen lassen, nur in Silber, Weiß und Gold. Der getrunkene Wein fließt wie Quellwasser aus allen Augen.

Ich treffe Toni häufig auf dem Großmarkt.
Sein Prachtschlitten glänzt in diesem Graugrau. Ich finde es schrill, wenn er Italiens schönstes Auto mit Nudeln, Tomaten und Schinken belädt, aber auch verblüffend, wie viel Zeugs er darin unterkriegt. Meist nehmen wir noch einen Espresso zusammen, und dann qualmen seine Reifen. Er trägt zwar noch Sonnenbrille, doch sein geschäftlicher Erfolg hat ihm nicht den Kopf verdreht.
Was Toni sagt, klingt nach. Ja, er hat einen harten Job – eigentlich ist er Gastro-Psychologe. Geht wie jeder andere Künstler völlig auf in seiner Rolle. Der sonnige Italiener!
Kein Mensch fragt, wie es ihm geht. Ja, wie soll es einem fröhlichen Italiener denn anders gehen als besonders gut? Toni weiß, dass seine Kundschaft diesen Auftritt erwartet. Zuverlässig heiter, besorgt um sie, und charmant – er gibt ihnen etwas, was sie andernorts nicht bekommen. Dort bleiben sie unbeachtet. Hier sind sie wer. Toni erinnert sich an ihre Namen, an ihren Urlaub in Antalya, an den Schwimmkurs der Enkel, an die Meeresfrüchte-Allergie der Signora.
Aber Toni muss weiter, zu den anderen, hereinströmenden Gästen, die ihn schon ungeduldig erwarten. Und jedes Mal entzückt er sie mit seinem Überschwang an guter Laune und seinem südlichen Charme, ist ein großer Entertainer, redet laut genug, um das ganze Lokal zu unterhalten. Kurz vor dem völligen Zusammenbruch muss er die letzten Energien mobilisieren, noch eine Arie herausschmettern – im Zentrum, neben der Säule, steht hinter mir und krallt seine hektischen Finger in meine Schultern. Je nach Weinkonsum assistiere ich mit rollenden Augen und bewegten Lippen. Oh, mein wundervolles Italien!
Fiona ist allgegenwärtig mit stiller Freundlichkeit und Umsicht, dirigiert die Kellner, umsorgt die Gäste und erklärt die Gerichte.
Tonis Restaurant floriert beeindruckend. Ständig volles Haus, jeden Abend Show-Time. Ich halte ihm weiterhin die Treue – schließlich hat er mir nicht die Frau ausgespannt, auch unsere Freundschaft hat er nicht strapaziert. Es ist wieder mal nicht zu meinen Gunsten gelaufen, das ist alles.
Auf einem speziellen Gebiet läuft es auch bei Toni nicht gut.
Er redet lange drumherum, rührt nervös in seinem Kaffee, die Stirn ist gefurcht. Zuerst denke ich, er hätte Probleme mit der Steuer, oder mit der Gesundheit – aber nein, es ist viel ärger. Endlich kommt er auf den Punkt: Es klappt nicht mit dem Kinderkriegen, obwohl sie schon alles Mögliche versucht hätten.

Wir kennen uns seit dreißig Jahren, ein so ernstes Problem hatten wir noch nie. Ich grüble, wie ich ihm helfen könnte.
Da wäre noch ein Weg.
Mein Gott, ich spinne total – wie so oft. Aber dieser Gedanke klebt jetzt an mir.

Einige Wochen später treffe ich Fiona in einem Schuhgeschäft. Sie hat gerade gezahlt und will gehen. „Oh, hallo!“, sage ich, „Na, große Shopping-Tour? Du siehst wieder sensationell gut aus.“
„Ah, Clemens!“, freut sie sich, „Du hast dich auch toll in Schale geworfen. Ich muss immer mal an die Mensa denken – das haben wir doch ganz gut hingekriegt mit der italienischen Küche.“
Wir wollen einen Kaffee trinken. Nach Belanglosigkeiten nehme ich meinen Mut zusammen, erzähle von meinen Gesprächen mit Toni und streife das heikle Thema. Zu meiner Überraschung entzündet sich Fiona wie der Magnesiumblitz eines altmodischen Photographen.
Wir werden das durchziehen.

Die Zeit galoppiert dahin. Toni und ich kommen in besinnlichen Momenten zu dem Schluss, dass wir die Jahreszeiten mehr über unsere Einkäufe und Speisepläne erleben als in der Natur. Seit er Vater geworden ist, neigt er zu philosophischen Betrachtungen.
Meine Stirn ist höher geworden, ich versuche das mit einem Vollbart auszugleichen. In Tonis Schwarzhaar gibt es neuerdings Silberfäden; Arien singt er nur noch, wenn ihn Gäste darum bitten. Seine Statur ist noch immer respektabel schlank, meine Taille geht langsam dahin. Ich sollte die Finger von Marzipan und Whisky-Trüffel lassen; Tonis Küche hat daran keine Schuld.

Die letzten Blätter segeln im Herbstwind. Der bläst kräftig, für November ist es ungewöhnlich kalt.
Gegen meine sonstige Gewohnheit bin ich einer der ersten Gäste; nach langer Fahrt von Bremerhaven habe ich einen Bärenhunger. Es gibt deftige, wärmende Sachen wie Wildschweinskeule mit Maronen und in Speck geschmortem Radicchio, Risotto mit Steinpilzen und Salsiccia, Wachteln in Barolo mit Nusspolenta. Allein, wie ich immer noch bin, tröstet mich Tonis Küche, besonders die Desserts.
‚Halbgefrorenes’ hätte ich gern. Ein deutsches Wort, hart wie ‚Kartoffelernte’. Ich sag’s lieber auf italienisch: ‚Semifreddo’. Das klingt elegant, wie Musik. Und dazu Feigen in Limoncello – mehr geht nicht.
Mit einem Mal höre ich Kinderstimmen. Fiona hat ihre Töchter an der Hand, Chiara und Gaia. Seit ihrer Taufe habe ich die beiden nicht gesehen – auf Tonis Display zwar schon tausendmal, aber eben nicht wirklich.
Sie verzichtet darauf, ihre Mädchen wie sonst bei Zwillingen üblich gleich zu kleiden.
„Hallo, ihr beiden!“, sage ich etwas unbeholfen. „Wie geht’s euch?“
Fiona schiebt die zwei ein bisschen zu mir: „Sagt mal ‚Hallo’!“.
Wie durch den Sucher einer alten Kamera blicke ich auf die beiden. Weitwinkel, Großaufnahme, der kleine Leberfleck am Ohr, die wachen Augen und dunklen Locken ihrer Mutter.
„Hallo“, sagt die mit dem Pferdeschwänzchen, das ist Chiara, das weiß ich – und streckt die Hand aus. Ich drücke sie vorsichtig. Ein unbeschreiblicher Augenblick, mir wird ganz komisch.
Gaia schaut mich nur an. Ich reiche ihr meine Hand, doch die will sie nicht. Ein Hauch von Eigensinn. Etwas würgt in meinem Hals. Mir fällt nur ein: „Wie alt seid ihr denn?“
Chiara sagt: “Drei Jahre“. Ich muss einen Schluck trinken, es kratzt fürchterlich. Es steigt in die Augen.
„Und du, Gaia? Wie alt bist du?“ Sie sagt noch immer nichts, zeigt mir aber zwei Finger.
‚Nur zwei?’ will ich fragen, habe keine Zeit, ein Taschentuch zu ziehen, halte blitzschnell die Serviette vors Gesicht und huste und niese, was das Zeug hält, um den Tränenschwall zu kaschieren. Toni ist zur Stelle und klopft mir fürsorglich auf den Rücken. Er denkt, dass ich mich verschluckt habe.
Das kam zu schnell über mich.
Fiona hat ihre Töchter wieder an die Hand genommen und sagt: „So, jetzt gehen wir noch in die Küche und dann geht’s nach Hause. Ihr seht euch noch öfter – dann bis zum nächsten Mal.“
Auf der Toilette mache ich mich frisch. Das kalte Wasser strafft mein Gesicht und ich bekomme klare Augen. Bin ziemlich durcheinander. Wieder am Tisch, nehme ich einen kräftigen Schluck. Der Alkohol durchströmt mich wohlig und schmeichelnd. Das sind zwei Hübsche – unsere Töchter! Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so beuteln würde. Plötzlich erscheint alles, was ich über die beiden weiß, wie eine seelenlose Information – als sie vor mir stehen, wunderbar und ergreifend, in dieser Wahrhaftigkeit gar nicht zu fassen.
Ein großer Tag, ich bin dankbar.
Und glücklich? Ich weiß nicht. Denke aber, diese Frage kann unbeantwortet bleiben. Ein bisschen verrückt bin ich auf jeden Fall.
Ich schaue mich um; beobachte, wer kommt, wer geht.
Toni erzählt seinen Gästen ganz im Vertrauen, dass die italienischen Lieferanten, mit denen er selbstverständlich per du ist, schon seine Eltern beliefert hätten, stets nur allererste Qualität. Da muss man heute lange suchen! Und natürlich hat das seinen Preis.
Er kennt die Tomatenbauern persönlich, sein Onkel presst das Olivenöl aus eigenem Anbau – Bio, versteht sich; ein Vetter betreibt Salinen am Golf von Siracusa, denn die Basis einer guten Küche ist das richtige Salz. Und der Wein stammt von seinem Cousin, einem der besten Winzer Siziliens.
Ja, sie machen alles selbst, in mühseliger Handarbeit. All die Ravioli, Canneloni, Tagliatelle und Penne. Auch die Suppen, die Pesti und Sughi, die drei Stunden langsam vor sich hinköcheln müssen. Ein Hoch auf die alten Rezepte! Eine Heidenarbeit, doch nur so ist Qualität zu erreichen.

Aber deswegen sitze ich heute Abend nicht schon wieder hier. Ich sehe ja, was Toni einkauft. Hausgemachte Pasta? Da müsste er neun Schwiegermütter haben, die Tag und Nacht im Hintergrund kneten, walzen, formen und schneiden – und deshalb würde er mir diese Märchen auch nicht auftischen. Mir geht es um das Klima dieses Ortes. Hier sprühen Ätna und Vesuv als Wunderkerzen auf der grün-weiß-roten Eisbombe, duften Rosmarin und frisch geriebener Parmesan, rieselt Lebensfreude wie Konfetti. Heiter und turbulent geht es zu, ein gut trainierter Zirkus gibt seine Vorstellung, mit einer Menge freundlicher Worte, freundlicher Blicke und Gesten.
Über die Zeit habe ich gelernt, mich darauf einzulassen – und habe gemerkt, dass ich davon profitiere. Bei jedem Besuch in Tonis Ristorante geht es mir gut. Man lässt mich spüren, dass ich existiere, dass man mich mag.
Toni nimmt Kurs auf mein Tischchen. Er wird wissen wollen, wie mir seine Töchter gefallen.
Kann ich ihm in die Augen schauen oder muss ich seinem Blick ausweichen?
Nein, muss ich nicht. Ich werde ihm sagen, dass die beiden Mädchen bildhübsch sind und seine klugen Augen haben. Und das mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der er seinen Gästen versichert, dass alles, alles hausgemacht ist.

 
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Hola@schwarze sonne,

... José Pablos und Josefas nur noch mit Hose gerufen werden. Der absolute running Gag. Ich verschone dich mal damit!
Gutes Beispiel für Paralipse (hab ich von The Incredible Holg). Endlich mal eine Gelegenheit, damit bisschen auf den Putz zu hauen (Aber da hätt’ ich die Quelle verschweigen müssen:D).
Dieser Einstiegssatz gefällt mir nicht, schließlich höre ich ja nicht, was der Protagonist in diesem Moment hört.
Ja, das stimmt. Hab’s geändert:
Wenigstens einmal in der Woche muss ich das hören: Buonasera – dieses schöne Wort. Das gibt mir was.
Ich hoffe, so kriege ich Deinen gesenkten Daumen wieder hoch.

Wie ein chilenischer Malbec ...
Hier kann ich Dir folgen. Hatte in meiner Weinhändler-Zeit erst chilenische Allerweltsweine und später dann Errázuriz (Aconcagua) und Echeverria ( Curicó). Ja, doch – kann man gut trinken;).

... allerdings komme ich nicht wirklich dazu, eine ausgereifte Textkritik zu verfassen. Auch jetzt wohl nicht, aber vielleicht helfen dir meine kurzen Ausführungen dennoch.

Schwarze sonne, wenn ich nichts übersehen habe, dann störte Dich nur der Anfangssatz.
Den Rest Deines Posts habe ich als Zustimmung empfunden – und das ist natürlich genau das, was jeder Schreibende am liebsten liest.

Auf jeden Fall bedankt für Lesen und Kommentieren
und beste Grüße nach Chile!

José
p. s.: Ich wüsste gern, in welche Gegend es Dich verschlagen hat.

 
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Hallo josefelipe,

das tut mir leid mit deinem Chambrair. Wo hast du den stehen? Gehst du mit mit 'Brigitte Woman' unterm Arm in den Keller zum Lesen?

Es freut mich, dich wieder bei guter Laune zu finden. Ich habe deine Geschichte "Koopstot" inzwischen gelesen. Um es gleich zu sagen, sie hat mir auch gefallen, auch wenn sie deutlich düsterer ist als die von heute. Und trotzdem bleibe ich dabei: Es gibt einfach "Duftnoten", die "José" signalisieren. Der Platz an der Theke, der Blick auf das weibliche Personal, der bei aller Düsternis durchschimmernde Humor (Variante Sarkasmus, Selbstironie) und vor allem - wie The Incredible Holg schon sagt - der Eindruck, du hättest alles selbst erlebt.;)

Dein Angebot, auch etwas für mich zwecks Anhebung der Laune zu tun, freut mich. Zur Zeit finde ich in meinem Lebensfundus nichts, was andere Menschen interessieren könnte. Alles, was ich zu Papier bringe, ist langweilig, langweilig, langweilig ... Ja, wer so durch die Welt gesurft ist wie du, kann sich genüsslich in den Liegestuhl sinken lassen.

Einen schönen Altweibersommer mit vielen seidenen Fäden wünscht dir (und deiner lieben Frau, die du einige Male erwähnt hast)

wieselmaus

 
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Hola José,

du hast nichts verpasst, die Geschichte hat mir in der Tat gut gefallen, insbesondere der Protagonist mit seiner Dreiecks- (und am ende wohl Fünfecks)beziehung. Und dein Stil ist halt ganz anders als das, was ich sonst lese. Deshalb der Vergleich mit dem argentinischen Fleisch und dem chilenischen Wein. Ungewohnt, (für mich) unkonventionell, aber trotzdem gut. Manchmal muss man als Leser sich auf neues einlassen.

Natürlich umso schöner, dass ich dabei von dir (oder eher von The Incredible Holg) noch ein neues Wort gelernt habe.

Der Anfangssatz liest sich für mich nun viel stimmiger, jetzt versteh das sogar ich ;)

PS: Ich bin immer noch 'nur' in Santiago, im Übrigen erst seit Februar dieses Jahr. Nach einer Reise nach San Pedro de Atacama im Winterurlaub (keine ahnung ob du schonmal im bolivianischen Teil der Wüste übernachtet hast ... - 15 grad) , fahre ich heute ein paar Tage zum auspannen nach Vi(nj)a del Mar ... gestern war ja der 18.9 ... im Sommer folgt dann meine große Reise - mit dem Flugzeug nach Punta Arenas und dann zwei Monate Busfahrt zurück nach Santiago :)
Soviel mal off topic .... ach ... und in Curico war ich ebenso, auch direkt daneben, in Talca im Casino.


Wir lesen uns,

sonne

 
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Hola@Schwarzbeere,

vielen Dank für Deine Zuschrift. In der Kürze liegt die Würze.

Hast schon recht (mit Vorbehalt, siehe unten), das meiste ist schon gesagt, und unterm Stich zählt das Resultat – da freut es mich, wenn Du schreibst:

Ich fand deine Geschichte gut zu lesen, auch der Titel hat mir gefallen.

Und auch das macht mich zufrieden:
Du hast das endtscheidende für diese Idee sehr gut umgesetzt finde ich. Auch die Namen finde ich gut ausgewählt

Wenn Du aber sagst:
Ich will deine Geschichte auch nicht weiter auseinanderzerren, ich glaube das können andere besser, als ich.
... dann gebe ich zu bedenken, dass Kommentieren eine beinahe unumgängliche Übung ist, ebenso wie das Lesen anderer Kommentare. Die Beschäftigung mit anderen Texten und deren Bewertung vergrößert das eigene Blickfeld. Man wird angeregt, zu vergleichen, abzuwägen usw., letztlich ist man in der Lage, den eigenen Text kritischer zu beurteilen.
Und diese Fähigkeit wiederum führt (bestenfalls:)) zu einem befriedigenden Schreiben.
Entschuldige diese Litanei, ich möchte Dir lediglich Mut machen, aktiver zu werden.

Ich grüße Dich!
José

P.S.: Und lass Dich nicht von anderen Kommentaren verunsichern. Sag einfach klipp und klar, was Du zu sagen hast. In einer Schreibwerkstatt kann sich keiner blamieren.

 

Hola Tintenfass,
Deine erste Zeile bestürzt mich:

es hat mich erschreckt zu lesen:
Oh, mein Gott, was hab ich nur angerichtet! Ich wollte Dich nie und nimmer erschrecken – das musst Du mir einfach glauben.

... ich hoffe, Du bist in keine Sinn-, Lebens- oder Sonstwaskrise gestürzt.
Nein, weder – noch, glücklicherweise. Denn mit einer Sonstwaskrise ist nicht zu spaßen.

Wie ich die letzten Posts noch einmal überfliege, kommt es mir fast so vor, als ob ich ein wenig kokettiere mit all der Verunsicherung und Belastung wegen des eigenen Schreibstils. Und auch hier ...

Sicher, nicht alles was als Kompliment gemeint ist, kommt auch als Solches an
... kann ich nur sagen: Doch, bei mir schon. Da bin ich extrem hellhörig.
Fast komme ich mir wie ein eitler Pfau vor, wenn ich Deinen allerliebenswürdigsten Satz zitiere:
Lieber José, ich glaube, bei Deiner leidenschaftlichen Schreibweise wirst Du nie die Sympathien der Leser verlieren ...
Tintenfass, God bless you, jedoch lese ich aus diesen überaus freundlichen Worten auch die Verpflichtung, fast ein Diktat heraus, mich gefälligst weiterhin am Riemen zu reißen und nicht nachzulassen. Gar nicht so einfach.
Besonders nicht, weil das Thema meiner nächsten KG Zierfische sind (‚Blaue Guramis’).
Wenn ich’s vergeige, geh ich ins Wasser (bis 18° C, andernfalls im nächsten Sommer:D).

Tintenfass, herzlichen Dank für Deine (und jetzt ganz ernsthaft!) mich ein großes bisschen berührenden Zeilen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich auf unsere anonyme distanzierte Weise solche guten Gefühle transportieren lassen.

In der Hoffnung, dass es Dir gut geht sende ich herzliche Grüße.
Ja, das meinte ich. Das ist kein Small Talk. Auch ich schicke Dir beste Wünsche und Grüße.

José

 

Hola peregrina,

besten Dank, dass Du Dich meiner Geschichte angenommen hast. Ach ja, Leute sind immer noch das beste Thema – so, wie sie sind. Und es spricht sich immer mehr herum, dass sie alle nur mit Wasser kochen, auch die Italiener.
Doch zuerst der deutsche Wasserkocher Clemens:

... wenn der Protagonist noch erkennen lässt, dass er einen erlesenen Frauengeschmack hat, ...
Das weiß ich gar nicht so genau. Hat er den wirklich? Ja, vielleicht, warum nicht?
Aber wenn es so wäre, hätte er es sauschwer, eine attraktive Partnerin zu finden: Er hat keinen Pilotenschein, kein Kapitänspatent, keine Villa im Engadin – nix hat er. Koch isser.
Nee, die schönen Frauen orientieren sich woanders.
Clemens ist geschieden, wieder Single. Kurvt überall herum, doch es rührt sich nichts. Aus seriösen Quellen weiß ich (muss ja nicht sagen, aus eigener Erfahrung), dass mit dem Fortschreiten der Zeit die Ansprüche eines Single sukzessive abnehmen. Zuletzt, nach der großen Wedding-Party in Chiang Mai und der organisatorisch wohldurchdachten Kennenlern-Party in Kiew wurde er depressiv. Dass ihm genau in dieser Phase die Bellucci über den Weg läuft, ist reiner Zufall (Auch bei mir stand in einer ähnlichen Phase plötzlich meine Monica am Küchentresen).
Während des Lesens hatte ich ein permanentes Grinsen im Gesicht. Weiß nun nicht sicher, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist in Bezug auf das Ernstnehmen deines Textes, denke aber schon.
Was denkst Du schon? Gut oder schlecht – ich meine, da ist doch ein Unterschied!?

... es wird dir nicht gefallen, was ich dir jetzt gestehe.
Aber Du bist mir nicht gestehungsverpflichtet:D.

... geht mir Melodie und Text von Fendrich nicht mehr aus dem Kopf: Er wollte Amore mit Bella Ragazza, auf sentimentale und auf der Madrazza. Sorry!
Ebenfalls sorry! Ist schon peinlich, wenn das Niveau so absackt. Aber eine Frau kann sich das erlauben. Ich hingegen dachte an Dean Martin mit Buona Sera Signorina, Buona Sera – aber das war ja lang’ vor Deiner Zeit:D.
Den Smiley muss ich ändern, es soll ein Kompliment sein:).

Ich werde ihm sagen, dass seine beiden Mädchen bildhübsch sind und kluge Augen haben.

(Clemens Überlegungen wären noch eindringlicher, wenn es hieße: "und seine klugen Augen haben")
Das überzeugt mich. Ist geändert.

Das bleibt bis zum Ende im Verborgenen und das ist gut so, weil sich jeder seinen eigenen Reim darauf machen kann. Ich denke, @wieselmaus hat in ihrem Komm Ähnliches angedeutet.
Das ist nur mein kriminalistischer Spürsinn, der mich auf diese Gedanken bringt, das darfst du nicht zu ernst nehmen.

Ja, ja und nee, nee. Bei Euch Weibern weiß man nie genau, wo man dran ist. Wenn Männer geradeaus denken, da denkt Ihr um vier (und mehr) Ecken. Ich kann da nicht mithalten, und es ist mir egal, ob ich zu simpel bin oder Ihr zu raffiniert seid. Dann habt doch Recht, bitte schön – außerdem seid Ihr die Kommentatoren!

Und auch ich behaupte, und wenn du dich auf den Kopf stellst: Sie ist so was von typisch für dich!
Ja, und dann behaupte ich auch: Und wenn Ihr hundertmal etwas Falsches behauptet, dann wird es dadurch nicht besser – oder richtiger (wenn es dieses Wort gäbe).
Ich bin ganz anders. Muss es nur noch herausfinden.

Peregrina, ich danke Dir für den betriebenen Aufwand. Der war nicht für die Katz, sondern brachte mich stellenweise ans Nachdenken.

Gott halte seine schützenden Hände über Ulestraten, damit es Dir wohlergehe.

José

 
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Hola@Wolkengaenslein,

Dein Künstlerinnenname bestärkt mich in der Ansicht, dass man oft schon daran erkennt, welcher Typ Mensch sich so ungefähr dahinter verbirgt. Ich will keine Beispiele aufführen, schließlich will ich niemanden hofieren oder gar beleidigen. Mein ‚Joséfelipe’ ist auch nur deshalb so umständlich, weil ‚José’ schon vergeben war. Aber ‚Wolkengaenslein’ ist wunderschön.
Muss an unsere Schweizer Freunde denken – die heißen Mötteli (ganz richtig: kleine Motten, beinahe Möttelinchen, Möttelchen). Die muss man einfach gern haben.

... ich werde einen Teufel tun und irgendetwas in Deiner Geschichte kommentieren. Da kann ich mir ja als blutige Anfängerin nur die Finger verbrennen
Eine kluge Entscheidung. Lernt man wohl am besten im Frontalanflug aufs Matterhorn. Scherz beiseite: Verbrenne Dir die Finger, kaltes Wasser gibt es genug. Schwing Dich rein in den Kommentier-Betrieb. Verbrenne Zunge, Fußsohlen und Haarspitzen, aber halte Dich nicht zurück! Nur so kommst Du mit der Materie in Kontakt.
Und was für ein Widersinn! Schwebst hoch über mir – und genierst Dich, ein ‚falsches’ Wort zu schreiben.
Was ich aber doch erwähnen möchte ist, dass mich Deine Kommentare und Antworten auf die Kommentare der Anderen genauso amüsiert und erfreut haben, wie die Geschichte selbst.
Ja, das muss ich zugeben: Kommentieren und Antworten haben bei mir den gleichen Stellenwert wie die KG an sich. Ich kann mich aufregen über schlunzig geschriebene Komms. Das ist auch eine Missachtung des anderen Mitglieds. Wenn die Zeit knapp ist, dann sollte man das besser lassen.

Schöne Grüße an Dich – und eine letzte Bemerkung: Ich finde das sehr nett, wenn Du im Schreiben an mich Du Deiner Dir Dich groß schreibst wie ich, aber lass Dich von mir nicht irritieren, schon lange ist das überholt.
Ich möchte gern daran festhalten, weil ich dieses IKEA- Du eher für Berechnung halte.
Ein groß geschriebenes Du hat eine positive Aura – von Sympathie bis zum Respekt. (Wenn ich jemandem schreiben muss, von dem ich nicht viel halte, verwende ich selbstverständlich ein kleines 'du'.)
In meiner zweijährigen Mitgliedschaft bei den WKs hat sich noch niemand daran gestoßen, eher glaube ich im Gegenteil, dass sich jeder mit großem ‚Du’ Angeschriebene gut fühlt.

Wolkengaenslein (ich schreibe dieses Wort wirklich gerne), ich danke Dir für Deine Zuschrift. Die hat mich – bei aller Kürze – wirklich gefreut.

José

 
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Hola José,

du wartest noch auf eine Antwort von mir?

Während des Lesens hatte ich ein permanentes Grinsen im Gesicht. Weiß nun nicht sicher, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist in Bezug auf das Ernstnehmen deines Textes, denke aber schon.
Was denkst Du schon? Gut oder schlecht – ich meine, da ist doch ein Unterschied!?
Na, sag ich doch: Ich denke schon, dass ich nicht sicher weiß, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen ist.
Nein, nun mal Ernst beiseite. An diesem Musterbeispiel kann man meine ganz starke Seite sehen: Ich bin quasi in der Lage, meine Meinung so klar und deutlich, so unmissverständlich zu äußern, dass am Ende jeder weiß, was ich nicht gemeint habe.
Also, nächster Versuch. Ich weiß, dass ich deine Geschichte trotz meines ständigen Grinsens während des Lesens sehr ernst nehme.
Geht doch.

Aus seriösen Quellen weiß ich (muss ja nicht sagen, aus eigener Erfahrung), dass mit dem Fortschreiten der Zeit die Ansprüche eines Single sukzessive abnehmen. Zuletzt, nach der großen Wedding-Party in Chiang Mai und der organisatorisch wohldurchdachten Kennenlern-Party in Kiew wurde er depressiv. Dass ihm genau in dieser Phase die Bellucci über den Weg läuft, ist reiner Zufall (Auch bei mir stand in einer ähnlichen Phase plötzlich meine Monica am Küchentresen).
Ja, José, das weiß ich auch. Und sofort hast du ihr Herz erobert, indem du leckere Gerichte gekocht und ihr aus deiner Kurzgeschichtensammlung vorgelesen hast.

... geht mir Melodie und Text von Fendrich nicht mehr aus dem Kopf: Er wollte Amore mit Bella Ragazza, auf sentimentale und auf der Madrazza. Sorry!
Ebenfalls sorry! Ist schon peinlich, wenn das Niveau so absackt. Aber eine Frau kann sich das erlauben. Ich hingegen dachte an Dean Martin mit Buona Sera Signorina, Buona Sera – aber das war ja lang’ vor Deiner Zeit.
Jetzt ist es an mir, die Aussage nicht zu verstehen.
Wenn mich meine Gedanken zu den Textzeilen von Fendrich und zu dieser dusseligen Madrazza tragen, dann sagt das doch nichts über das Niveau deiner Geschichte aus, oder hast du das so verstanden?
Das zeigt nur, dass ich in der Welt der Musik zu Hause bin, auch Dean Martin ist mir nicht fremd. Allerdings ist mir tatsächlich der Fendrich näher, auch was das Alter anbelangt, da hast du schon recht.
Der von dir angesprochene Niveauabfall könnte doch nur darin begründet sein, dass die Matratze auf dem Fußboden liegt.

Peregrina, ich danke Dir für den betriebenen Aufwand. Der war nicht für die Katz, sondern brachte mich stellenweise ans Nachdenken.
Wenn das so einfach möglich ist, dann immer wieder gerne.

Lass es dir gut gehen und wir sehen voneinander,
peregrina

 
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Hola peregrina,

du wartest noch auf eine Antwort von mir?
Ja selbstverständlich. Ich laufe Tag und Nacht mit auf dem Rücken verschränkten Armen im Kreis, trommle mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte, hol mir noch ein Bier – aber sie kommt nicht.
Doch jetzt! Hier ist sie ja!

Ich bin quasi in der Lage, meine Meinung so klar und deutlich, so unmissverständlich zu äußern, dass am Ende jeder weiß, was ich nicht gemeint habe.
Ist völlig klar. So habe ich das auch verstanden.

Ich weiß, dass ich deine Geschichte trotz meines ständigen Grinsens während des Lesens sehr ernst nehme.
Dazu kann ich nicht allzu viel sagen, es übersteigt meine Vorstellungskraft. Und über eine eventuelle Ernsthaftigkeit meiner Geschichte hab ich mir auch noch keine ernsthaften Gedanken gemacht.

Und sofort hast du ihr Herz erobert, indem du leckere Gerichte gekocht und ihr aus deiner Kurzgeschichtensammlung vorgelesen hast.
Ja. Woher weißt Du das? Ich fand’s origineller, als jedes Mal die Briefmarkensammlung herauszukramen.
Aber eines umklammert schmerzhaft mein Herz: I hob mi bees blamiert!
Zitat José:
Ist schon peinlich, wenn das Niveau so absackt.
Ich denke an eine Schnulze, wegen der madrazza – aber Fendrich ist ja Kunst! Das zu erkennen setzt allerdings voraus, dass man ihn kennt. Und das ist bei mir nicht der Fall (gewesen). Musste erstmal gugln. Oh Schande! Und dabei finde ich einige österreichische Comedians und Liedermacher richtig gut. Jedenfalls kenne ich jetzt auch „Strada del Sole“.
(Muss dazu sagen, dass bei mir nie ein Radio läuft, auch im Auto nicht, obwohl – wie ich glaube – eines eingebaut ist. Auch der Fernseher bestimmt selten das Abendprogramm. Da gehöre ich sicherlich zu den wunderlichen Zeitgenossen).

Allerdings ist mir tatsächlich der Fendrich näher, auch was das Alter anbelangt, da hast du schon recht.
Der Text ist aber aus Lire-Zeiten. Da warst Du doch noch gar nicht auf der Welt, Du junges Ding!

Zuletzt muss ich noch mein Zitat zitieren:

Peregrina, ich danke Dir für den betriebenen Aufwand. Der war nicht für die Katz, sondern brachte mich stellenweise ans Nachdenken.
Hätt’ ich besser nachgedacht, dann hätt’ ich den Fendrich gleich angeklickt und mir die Blamage erspart. Ich danke Dir für die Anhebung des Niveaus!

Wenn das so einfach möglich ist, dann immer wieder gerne.
Schön, dass Du Dich dazu nicht verausgaben musstest. Ich war schon immer einfach zu handhaben.

Peregrina, danke für Deinen Post. Wenn Du wieder einmal den Eindruck hast, dass ich etwas nicht schnalle, dann sag’s nur. Das bringt mich nur weiter.
Alles Liebe, Schöne, Gute!

José

 

Hallo José,

nun trau ich mich doch noch an Deine Geschichte. Aber lang wird mein Kommentar trotzdem nicht. Denn ich kann auch beim wiederholten Lesen nur eine Stellen finden, die ich nicht passend finde: den "ramponierten" Tag!

Dieses Wort passt nicht zu der Poesie in Deinen sonstigen Worten. Denn egal ob Du etwas derb, humorvoll oder liebevoll formulierst. Es ist immer in Deiner besonderen Art geschrieben. Und dieses Wort passt nicht zu Dir, da es zu oberflächlich ist. Da gehört ein Wort hin mit mehr Gefühl.

Übrigens wähle ich auch ganz bewusst die großgeschriebenen Anrede. Ich mag oft recht fehlerhaft schreiben, aber das ist eines der wenigen Dinge, die ich sehr bewusst einsetze. Auch im privaten Schriftverkehr jeglicher Art. Beruflich muss ich das leider vermeiden.

Neugierig gemacht hast Du mich aber mit Deiner vermeintlichen Einschätzung. Was für eine Person vermutest Du denn hinter so einem Namen?

Ich hab leider etwas gebraucht, um mich Deiner Geschichte zu widmen, da ich in einer größeren Krise stecke. Aber wie ein guter Schluck Wein hat mir heute das erneute Lesen Deiner Geschichte das erste echte Lächeln seit vielen Tagen beschert. Ich hoffe, Du verfasst noch viele dieser Geschichten und bescherst noch vielen Menschen so ein Lächeln.

Herzliche Grüße
Wolkengänslein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola@Wolkengaenslein,

obwohl Du Deinen letzten Post beendest mit:

Herzliche Grüße
Wolkengänslein
bleibe ich bei ‚Wolkengaenslein’. Das sieht so schön altmodisch-heimelig aus, erinnert an früher (obwohl’s damals nicht so schön war wie heute).
Aber das wiederum passt nicht zu
... da ich in einer größeren Krise stecke.
Das ist sehr ernst und sehr schade. Ich wünsche Dir, dass Du das bald hinter Dir lassen kannst. Dazu habe ich ja noch ein Scherflein beigetragen, wenn Du sagst:

...hat mir heute das erneute Lesen Deiner Geschichte das erste echte Lächeln seit vielen Tagen beschert.
Darauf bilde ich mir etwas ein! Ich will keine penetrante Werbung für meine Geschichten machen – ich schreib’ ja nur aus Spaß an der Freud’ – doch vielleicht kann Dich auch meine „Myrabelle“ ein bisschen aufheitern.

Neugierig gemacht hast Du mich aber mit Deiner vermeintlichen Einschätzung. Was für eine Person vermutest Du denn hinter so einem Namen?
Du sagst es: ‚vermuten’. Etwas Konkretes kann es nicht sein, eher etwas Wolkiges. Für mich wirkt Dein Autorenname weit gefächert: Ein romantisches Wesen, harmlos und bescheiden, in einem schönen Bild mit viel Himmel und Bergspitzen – aber auch ein Wolkenmarathonläufer, zäh und unbeugsam, weil er (sie) sich dem Ziel verschrieben hat.
Vielleicht kennst Du die wunderbare Film-Doku, in der ein Bewunderer der Wildgänse sie mit einem Leichtflugzeug begleitet. Genial, ich hatte klatschnasse Augen. So viel Schönheit, Anmut, aber auch Kraft und Härte – den Programmen der Natur können nur die Besten und Stärksten folgen.
Ich sage das auch mit Bezug auf Deine momentane Situation.
Wir können nicht immer die Super-Typen sein. Wohl dem, der sich in einer schwierigen Lage für eine erforderliche Zeit ausklinken kann (bitte nicht während des Fluges).
Ich bin alt und mich hat das Leben ausgeklinkt. Das ist großartig, ich bin vogelfrei, alle früheren Verpflichtungen haben sich in Luft aufgelöst – Du aber scheinst noch eingebunden zu sein ins aktive Leben. Ich hoffe, es sind Menschen um Dich, denen Du Dich anvertrauen kannst.

Noch etwas zur KG:

... nur eine Stelle finden, die ich nicht passend finde: den "ramponierten" Tag!

Dieses Wort passt nicht zu der Poesie in Deinen sonstigen Worten.

Oha, Wolkengaenslein, gar nicht so einfach. Die Synonyme bei Google passen alle nicht. The Incredible Holg meint ebenfalls:
Dieser Tag war ramponiert.
Ein arges Understatement.
Hab’s geändert: ‚Mein Waterloo-Tag’. Bezweifle aber, ob das besser ist.

Übrigens wähle ich auch ganz bewusst die großgeschriebenen Anrede. ... das ist eines der wenigen Dinge, die ich sehr bewusst einsetze.
Da sind wir schon zwei.
Ist sowieso etwas verworren: Ich bin für die Kleinschreibung, aber hier beharre ich auf meinem Standpunkt. Die anderen hingegen, die die Großschreibung beibehalten wollen, flachen die Höflichkeitsform ab zur Kleinschreibung.

Ich hoffe, Du verfasst noch viele dieser Geschichten und bescherst noch vielen Menschen so ein Lächeln.
Und ich hoffe, dass mir das gelingt. Wolkengaenslein, herzlichen Dank für Deine Zuschrift, es freut mich sehr, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.

José

 

Sonnige Grüße
Bea
Hola! Danke, angekommen. Die haben tatsächlich die Regenwolken über den Horizont geschoben und eitel Sonnenschein liegt auf dem Lande.
Auch das ist gut angekommen:
Ich kann nicht anders, als dir zu sagen, dass sie mir rundum, also 100 Prozent gefallen hat.
Das freut mich ungemein – schließlich bist Du ja ‚keine einfache Kundschaft’.

Ihre leichte, heitere Erzählweise, gewürzt mit einer humorvollen Portion Altersweisheit, ....
Ich kenne die Gefahr: Etwas zu viel davon und fertig ist die Opa-Geschichte. Möge mich Gott behüten.

Seit ihrer Taufe habe ich die beiden nicht gesehen – auf Tonis Display zwar schon tausendmal, aber eben nicht wirklich.
... aber dass der Erzähler nicht mehr in Grafenbronn, dem Ort seines Lieblingsitalieners weilt, habe ich entweder überlesen oder wurde mir nicht klar.
Ähm, ja. Dann hab ich das nicht deutlich genug gemacht. Es war so gedacht, dass Clemens, immer am Ort, wenigstens einmal pro Woche zu Toni geht – wie das eben so ist, nicht vor acht. Da schlafen die Kinder längst. Aber die sind ja sowieso in der Wohnung der Familie und – bis auf Ausnahmen – nicht im Restaurant.
Aber als er ausgehungert von B’haven schon früh am Abend eintrifft, passiert das Beschriebene.

Warum fragt Toni ihn erst nach Jahren, wie ihm die Töchter gefallen?
Weil das das erste Mal ist (seit der Taufe), dass er sie tatsächlich und lebendig vor sich sieht.
Nicht gut? Durch oder trotz Alterskurz-(oder weit?)sichtigkeit sehe ich noch recht gut, aber möglicherweise bin ich hier blind.

Ich entdecke einen Mini-Hinweis: Fahrt von Bremerhaven ... (Wohnt er da jetzt? Das erklärt natürlich, warum er seine Mädchen erst jetzt kennenlernt, doch man überliest es schnell).
Das wäre noch eine brauchbare Ausrede für mich, doch vielleicht ein bisschen fadenscheinig.
Und Clemens hätte sein allwöchentliches ‚buonasera, altes Haus’ nicht;).
Na, howeversomuch*, auch Deine 99%ige Zufriedenheit verhilft mir zu einer 100%igen.

Bea, im Sinne von ‚geben und nehmen’ müsste ich nun Deine Weihnachts-KG kommentieren, doch ich möchte um Aufschub bitten bis zu Deiner nächsten. Ich lobe lieber, als dass ich – im Bestreben, nett zu sein – mich winde:). Nein, das hat nichts damit zu tun, dass ich gerade Novaks Kommentar dazu gelesen habe:D.

Für heute schöne Grüße

von José
(* ich wollt' ein Witzchen machen, doch lt. Google gibt es dieses Wort wirklich.)

 
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Hola Bea

Zuerst Dein Zitat:

Alles zu seiner Zeit und wie´s Spaß macht. Das sehe ich ganz entspannt und locker.

Ich hatte schon die Befürchtung, dass durch meinen (vor)letzten Satz die Stimmung kippen könnte – was nun auch eingetreten ist. Deine drei kräftigen Neee bestätigen das und wirken gar nicht entspannt und locker.
Zum ersten Neee:
... aber mit "Acht-Uhr-Abends-ins-Bett-gehen" und das bei einem echten Italiener, klappt das leider nicht.
Spielt eigentlich keine Rolle, wie die das zu Hause handhaben. Meine Geschichte spielt im Restaurant.
Zweites Neee:
Diese und auch die anderen fadenscheinigen Ausreden würde(n) dir nicht mal deine eigene Großmutter glauben, ...
Hoppla, in Deinem Komm lese ich:
Ich kann nicht anders, als dir zu sagen, dass sie mir rundum, also 100 Prozent gefallen hat.
Hier beißt sich was. Fadenscheinige Ausreden habe ich nicht nötig und deshalb auch nicht benutzen müssen. Ich habe kein Problem, eigene Fehler zuzugeben. Mag sein, dass ich früher rechthaberisch war, doch im Alter ist das unwichtig. Ich will noch etwas Positives – und das war’s schon. Schau selbst:
Zitat José:
Dann hab ich das nicht deutlich genug gemacht.
(Wo ist die Ausrede?)
Zitat José:
Nicht gut? ... , aber möglicherweise bin ich hier blind.
(Wo ist die Ausrede?)
Zitat José:
Das wäre noch eine brauchbare Ausrede für mich, doch vielleicht ein bisschen fadenscheinig.
Das heißt, dass ich auch diese Ausrede nicht gebrauche, weil sie mit zu fadenscheinig vorkäme. Capisce?
Du musst nicht meine Worte umdrehen.

Und wenn Du so verwegen bist und das von mir erfundene Grafenbronn bei Google suchst, könntest Du bei dieser Gelegenheit auch gleich nach Wolkenoberkuckucksheim Ausschau halten.
Deshalb ist Deine Folgerung:

Und das in einem Kaff, das man nicht mal bei Googlemaps findet und bei dem sich dein Personal spätestens am Sonntag bei der italienischen Eisdiele über den Weg laufen würde.
... nicht besonders scharfsinnig.

Dann soll er seine Töchter drei Jahre nicht gesehen haben, obwohl er dort lebt? Sorry, aber das ergibt 3 x Neee.
Dieser Punkt ist schon gerügt worden. Der ist wirklich schwach. Wie’s aussieht, bleibt einmal Neee.
Na ja, ich hätte vielleicht gar nicht geantwortet, aber mir gefiel Dein Ton nicht. Und meinen ‚bösen’ Satz
„Ich lobe lieber, als dass ich – im Bestreben, nett zu sein – mich winde.“
kann ich erklären:
Es sind Deine eigenen Zitateund nicht die Geschichte – die mir sagen, dass es bei diesem Text wohl nicht viel zu loben gäbe:

 
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Hola

Attacken dieser Art gehe ich meist aus dem Weg.
Mit ‚Attacke’ meinst Du vermutlich meinen Post # 35. Ist das nicht übertrieben?
Ich stelle lediglich einige Sachen klar und gerade.

Zitat José:
Vielleicht hast Du eine Idee, warum ich einen solchen Text möglichst wohlwollend kommentieren sollte, wenn schon seine Autorin ihn in Frage stellt.
Zitat Bea:
Nein, keine Idee. Ich lege nicht den geringsten Wert auf wohlwollende Heuchel-Kommentare, habe ich nie verlangt, werde ich nie verlangen!
Und wie ist dann diese Aufforderung zu verstehen:
Eigentlich müsste er die Geschichte redigieren, das wäre was ...

... du scheinst meine Kritik an dem Ende deiner Geschichte nicht gut aufgenommen zu haben, sonst würdest du mich nicht so persönlich angreifen.
Du musst die Dinge auseinanderhalten: Dein Komm # 32 lobt:
Es gibt nix zu meckern. Außer einem winzigen Häkchen, über das ich stolperte.
Ich kann nicht anders, als dir zu sagen, dass sie mir rundum, also 100 Prozent gefallen hat.

Dein Komm # 34 ist das genaue Gegenteil davon:

Diese und auch die anderen fadenscheinigen Ausreden würden dir nicht mal deine eigene Großmutter glauben, wenn sie noch lebte.
Sorry, aber das ergibt 3 x Neee.

Was soll das?

Kann deinen Streß diesbez. nicht nachvollziehen, sorry.
Nein, nein – kein Stress. Ich möchte nur nicht zuschauen, wie Dinge verbogen werden, bis sie zur aktuellen Zielstellung passen.

 

Hallo,
wir bitten, ab jetzt nur noch Kommentare zu schreiben, die sich streng mit der Geschichte befassen. Persönliche Missverständnisse könnten und sollten per PM geklärt werden. Dahin, in den persönlichen Austausch, gehören sie, nirgendwohin sonst. Turteln darf man auch öffentlich.
Ich habe mir erlaubt, ein paar persönliche und/oder unsachliche Bemerkungen in Absprache mit dem Team rauszustreichen. Die schaden eher, als dass sie nützen.

Nur eine allgemeine Bemerkung mag ich machen: Niemand ist verpflichtet, Kommentare zu schreiben, es ist aber andererseits auch überhaupt kein Sakrileg, jemand anderen um eine Kommentierung zu bitten. Ich finde das durchaus normal und erklärlich. Und zwar gerade bei Geschichten, in denen man sich sehr sehr unsicher ist. Das heißt nicht, dass man Lob einfahren will, sondern einfach Hilfe und eine ehrliche Meinung braucht. In der Vergangenheit (in den guten alten Zeiten, ach ja) hat es das öfters mal gegeben, dass man einen anderen um Rat gefragt hat. Und wenn man keine Zeit oder keine Lust hat, dann lässts man halt.

 
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Hola@Goldene Dame,

vielen Dank, dass Du meine KG kommentiert hast.
Gleich am Anfang stoße ich auf Dein:

... Kraft gegen die Italienisierung stemmt.
Kann Zufall sein, doch ich glaube eher, dass Du hier korrigierst mit Takt und Feingefühl:
Die Italisierung unseres Speiseplans ...
Zur Sicherheit google ich noch mal und stoße, um die Verwirrung perfekt zu machen, auf:
Man könnte das natürlich – böswillig – als eine Italisierung der Zentralbank ...
und
Als Italianisierung (auch Italienisierung) wird im Allgemeinen die Verdrängung anderer Sprachen durch die italienische Sprache ...
Nächste Frage bitte.

Ich finde die italienische Sprache im Übrigen nicht melodisch, im Gegenteil, schnell und laut gesprochen nervt sie mich sogar.
Ist das nicht bei jeder Sprache so? Ich mag romanische Sprachen, doch immer hängt es doch davon ab, wer spricht.

Italienische Restaurants sind wunderbar kitschig, dem stimme ich zu, ...
Pardon, aber so verallgemeinernd habe ich das nicht gesagt. Gewiss, die Folklore-Welle wird immer noch geritten, und die Pizzeria von Tonis Vater war so ein Laden, doch nach Jahrzehnten sehen heute sehr viele italienische Restaurants sehr schick und stylisch aus.

... gestern war ich gerade beim Italiener, sehr charmant, die Gastgeber, hast du treffend gezeichnet.
Das ist der Punkt! Charmant zu sein kann man lernen, aber es wird nicht gelehrt. Rollenspiele mit Videoaufzeichnung: null.
Ich hatte Einblick in die deutsche Berufsausbildung für Kellner und Köche. Bei den Kellnern sollte der Schwerpunkt der Umgang mit dem Gast sein, und gerade da hapert es gewaltig – dass man Servietten auf dreizehnfache Art biegen und brechen kann, ist doch was für die Simpel.

Die Brisanz der ungewollten Kinderlosigkeit, durch einen Seitensprung zu beheben, hast du mehr zwischen den Zeilen formuliert, ...
Nicht deutlich genug?
... nehme ich meinen Mut zusammen, erzähle von meinen Gesprächen mit Toni und streife das heikle Thema. Zu meiner Überraschung entzündet sich Fiona wie der Magnesiumblitz eines altmodischen Photographen.
Wir werden das durchziehen.

So blieb mir unklar, ob die Zwillinge als Kuckuckseier erkannt werden können, oder ob, da nur der Wunsch es wäre so, es so erscheinen ließ.
Goldene Dame – diese Frage überfordert mich. Ganz ehrlich. Ich verstehe sie einfach nicht.
Auch Deinen folgenden Satz kann ich nicht begreifen:
Auch konnte ich den Vertrauensbruch, der da dann begangen worden wäre, an den Figuren nicht nachfühlen.
„... begangen worden wäre, ...“ meint doch, das etwas vielleicht geschehen wäre?
Die Komms zu dieser Geschichte waren wollwollend. Aber sie gingen in alle Richtungen; einen ganz bestimmten Punkt gab es nicht, der unisono allen nicht gefallen hätte. Vor allem aber wird der Autor daran erinnert, dass der Leser – in diesem Falle Du – sehr aufmerksam den Text verfolgt und dass sich deswegen der Autor größte Mühe geben sollte, um keinen Schiffbruch zu erleiden.
Ich will beim Schreiben immer daran denken.

José

 

Hola Goldene Dame,

schwierige Fragen sind das. Möglicherweise gerät meine Antwort teilweise in die off-topic-Zone. Deshalb werde ich Dir eine PN schicken.

José

 

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