- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 2
Bunte Federn im Schnee
Bunte Federn im Schnee
In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es viel geschneit. Am Samstagvormittag spielte Herr Johnson mit seinen Kindern Eddie und Sally im Garten Indianer. Während Herr Johnson sich gerade von den Indianern gefangen nehmen lassen musste, bereitete Frau Johnson im Haus das Mittagessen. Der Duft von selbstgebackenen Pommes lag in der kühlen Luft. Eddie hatte gerade seinen Vater am Basketballkorb gefesselt. Diesen nutzten die beiden Möchtegern-Indianer nämlich als Marterpfahl. Sally veranstaltete einen Freudentanz um den Pfahl herum. Dann setzten sich beide um ihr nicht brennendes Lagerfeuer um dem Gefangenen Zeit zu geben sich zu befreien und dann wegzuschleichen, damit ihr Spiel von Neuem anfangen konnte: fangen, fesseln, flüchten lassen! Fangen, fesseln, flüchten lassen! Laut hallten die Jubelschreie der Indianer und die Hilferufe des Opfers durch die, nun nicht mehr ganz so kühle Winterluft. Die Sonne kam hinter der grauen Wolkendecke hervor und es fing an zu tauen. Je länger sie spielten, desto übermütiger und waghalsiger wurden die Kinder. Bis schließlich Herr Johnson auf einer großen Schneekugel stand und oben m Basketballkorb aufgehängt war. Wieder ließen sich die Zwei am Lagerfeuer nieder und warteten. Diesmal konnte sich Herr Johnson jedoch nicht selbst befreien, da seine Hände hinter seinem Rücken zu fest verschnürt waren. Plötzlich rief die Mutter zum Essen. Vor lauter spielen hatten die Geschwister es nicht bemerkt, doch jetzt fiel ihnen auf, wie hungrig sie waren. Also legten sie ihren künstlichen Federschmuck ab und rannten eifrig ins Haus. Natürlich fragte die Mutter, wo denn ihr Mann bliebe. Überzeugend erklärte Eddie, dass sein Vater sich prima allein befreien könne. Das habe er vorher ja auch geschafft, stimmte Eddies Schwester stolz zu. Nach dem Essen fand die doch etwas besorgte Frau ihren Mann baumelnd am Basketballkorb. Die Essenszeit hatte ausgereicht um den Schnee unter Herr Johnsons Füßen zu schmelzen.