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Bohnen

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09.09.2013
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Bohnen

Johann Sempala wollte mit neunzig Jahren das Besondere in seinem Leben erreichen. Die Welt müsste sehen, welche Fähigkeiten sein Körper in der allgemeinen Verdauung besäße, denn er glaubte von sich, ein Experte in Fragen der gerechten Ernährung geworden zu sein. Leider waren inzwischen fast alle Zielpersonen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis verstorben oder lebten in Heimen. Aber die Jugend war ja da, eine lebhafte Jugend. Und die wartete auf Johann Sempala. Ganz sicher.

Johann kaufte auf dem Markt grüne Bohnen. Er war bemüht, sich Selbständigkeit zu erhalten, besonders was das Essen und das Ausruhen betraf. An Kochen und Socken sparte er. Stopfen hasste er, ganz egal, ob es um Kleider, Kochtöpfe oder Spülmaschinen ging. Johann besaß Lebenserfahrung. Er wusste, dass man Bohnen nicht roh essen sollte, wegen giftiger Lektinen, die beim Kochen zwar zerstört würden, auf keinen Fall aber wegen Johanns persönlicher Erhaltungsregel, an deren erster Stelle der Respekt gegenüber der Verdauung stand, beschädigt werden dürften. Er wollte die Bohnen roh zu sich nehmen, das konnte ihm niemand verbieten. Also steckte er sich eine Bohne in das linke Nasenloch und zog tief Luft ein. Die Bohne rutschte in eine sonderbare Enge, drückte auf Nerven, und weit hinten im Nasenraum schien sie irgendeinen Durchgang zu verstopfen. Johann fühlte ein Kratzen und Quetschen, bevor die Bohne, wie aus einem Gewehr geschossen, beim nächsten Atemzug in die Luftröhre flutschte und von dort aus in die Lunge rutschte. Natürlich war der Vorgang mit Schmerzen verbunden und Schleim tropfte aus der Nase. Aber so eine Nebensächlichkeit hielt Johann nicht davon ab, sich weitere Bohnen in die Nase zu stecken, abwechselnd rechts und links, immer schneller, denn so verkürzte sich die Leidensspanne. Er hatte mit einer Entdeckung begonnen und musste sie vollenden: Verdauen in der Lunge, der Magen war überflüssig. Keine Magenschmerzen, kein Sättigungsgefühl und trotzdem eine Methode zum Schlankwerden. Eine Sensation. Er bekam überraschend schnell Übung im Bohneneinatmen und gewöhnte sich an das Brennen hinter der Nase. Das ertrug er, weil er ein Held war. Bohne für Bohne zog er durch die Nase ein und die Lunge begann beim Atmen zu quietschen. Johann hörte aus der Finsternis seiner Organe Lob für seine Tapferkeit heraus. Bald jedoch war die Lunge voll, eine Bohne schaffte es nicht mehr nach unten und blieb in der Luftröhre. Johann hatte das Gefühl, etwas vollbracht zu haben, was sich kein Mensch vor ihm getraut hatte. Zufrieden legte er sich auf das Sofa und versuchte, sein neues Atmen zu genießen. Es kitzelte in den Lungen, bevor sich beim Ausatmen kratzende Schmerzen spürbar machten. Die Luftreibung an den gestapelten Bohnen führte zu einem zusätzlichen Quieken wie bei einem Badenentchen, das unter Wasser gedrückt wurde. Die Geräusche erfreuten Johann. Er war auserkoren, andersartige Gefühle zu erleben.

Die Tage vergingen und Johann fühlte sich wie ein angehender Nobelpreisträger, wusste aber noch nicht, wie er der Welt seine Entdeckung zeigen könnte. Das Kribbeln, das sich bisher auf die Lunge beschränkt hatte, stieg langsam höher bis in die Luftröhre, nahm an Intensität zu und erreichte schließlich das Innere der Nase. Auch das eigenartige Quietschen während des Atmens verstärkte sich. Dies führte dazu, dass Johann besonders das Ausatmen in liegender Position genoss und so ließ sich auch der Hustenreiz am besten aushalten. Er sah die Welt positiv und konnte sich im Gegensatz zu vielen älteren Menschen an Neues gewöhnen. Er dachte sogar, dass er jetzt eine Bereicherung in einem Chor sein könnte. Oder doch eher in einem Blasorchester?

Eines Tages, als Johann sich das Gesicht waschen wollte, sah er erstaunt, dass ein winziges, grünes Blättchen aus seiner Nase ragte. Es hing an einem weißen Stiel, der tief in der Nase oder noch weiter unten verwurzelt zu sein schien. Johann wollte mit seinem Finger in die Nase, wie wenn er einen Popel herausziehen wollte, gab aber gleich auf, weil er das zarte Pflänzchen nicht beschädigen wollte. Denn Johann erkannte gleich, dass er unendlich Glück hatte. Etwas Wunderbares war in ihm gewachsen. Die Natur meinte es gut mit ihm. Er wäre ein Glückspilz, dachte er, und der wusste, dass er nun als einziger und als erster Mensch in seiner Lunge Bohnenwurzeln haben musste. Das aus seinem Nasenloch wachsende Bohnenblatt war der Beweis. Jetzt konnte er der Welt zeigen, was für Heldentaten er mit großem Mut vollbracht hatte. Sicher würden noch mehr Bohnenpflanzen aus der Lunge hochwachsen. Bald könnte er sogar Bohnen ernten. Nur eine Erkältung oder Lungenentzündung wären in der Lage, solchen Taten im Wege zu stehen. Johann sah sich wie noch nie in der Pflicht, sich von Kranken fern zu halten.

Die Biervorräte gingen zu Ende, während aus Johann Sempalas Nasenlöchern mehr und mehr Bohnensprossen wuchsen und schließlich über den Backen hingen. Johann freute sich über den grünen Schmuck und wagte sich mit einem riesigen Durst wieder auf die Straße, denn jetzt könnte niemand seine Leistungen übersehen. Stolz marschierte er in Richtung des Getränkemarktes und blickte nach allen Seiten, ob man ihn sähe und bewunderte. Aber nur zwei Kinder kamen ihm entgegen. Der Junge lachte gleich. „Sieh mal, der Opa hat sich Kraut in die Nase gesteckt.“
„Der ist ja lustig“, meinte das blondlockige Mädchen.
„Rotzeopa, Tatterpflanze, Quietschemann!“ Frech und selbstbewusst näherte sich der Junge dem Alten, streckte die Hände nach oben und versuchte, an den Blättern zu ziehen. Es war Johanns Glück, dass der Bengel noch zu klein war, um an seine Nase zu gelangen.
„Geht weg“, versuchte Johann höflich zu sagen, brachte es aber nur zu einem Nasallaut und wurde sich bewusst, wie langsam sein ganzer Körper überhaupt geworden war. Weglaufen konnte er nicht mehr. Erst als die Kinder an Johanns Jacke zogen, half ihm ein Mann in dunklem Anzug, der den Kindern befahl zu verschwinden.

Der Advokat Luis Gurrit war gerade noch rechtzeitig gekommen. Er hatte Johann erkannt und wusste aus seiner Arbeit bei Gericht, dass zwar Johanns Alter, nicht aber dessen gegenwärtiges Verhalten, Aussehen, Benehmen und alles, was damit verbunden war, erlaubt sein könnte. Er betrachtete Johann ernst und überlegend; fast bekam er Mitleid, aber das durfte er, um seinem Beruf und seiner Zukunft nicht zu schaden, keinesfalls zeigen.
„Sie haben eine unbeschriebene und daher unerlaubte Morphologie“, begann er.
„Ich bin ein Entdecker“, antwortete Johann. Bei dieser Aussage blickte Herr Gurrit noch ernster, seine Augenlider zitterten, als fühlte er sich unbehaglich. Johann verstand nicht, weshalb Herr Gurrit die Möglichkeiten seiner Erfindung nicht erkannte, und wäre – ohne seinen trainierten und abgehärteten Charakter – enttäuscht gewesen.
„Kann ich Ihnen helfen? Sie haben doch ernsthafte Probleme?“, fragte Herr Gurrit.
Johann schüttelte den Kopf, so dass die Bohnentriebe hin und her flatterten. Herr Gurrit trat entsetzt einen Schritt zurück und hielt beide Hände vor das Gesicht.
„Bedrohen Sie mich nicht so! Sicher haben sie für diese Sprossen aus der Nase keine Genehmigung“, brüllte Herr Gurrit.
„Ich will Ihnen nur meine Erfindung zeigen“, sagte Johann, während die Bewegung der Bohnensprossen nachließ.
Herr Gurrit beruhigte sich. „Ich will Ihnen nichts abkaufen. Sie sollten sich beim Dingeverwalter, Herrn Mario Stummler, melden.“
Im Hintergrund lachten Kinder. Herr Gurrit hob den Kopf, machte einen Schritt zur Seite und ging an Johann vorbei, ohne sich zu verabschieden.
„Das werde ich tun“, rief ihm Johann hinterher und dachte dabei, dass er beim Dingeverwalter endlich die verdiente Anerkennung fände.

Große Erwartungen trieben Johann zum Dingeverwalter und er war überzeugt, dass dies ein historischer Augenblick werden könnte. Guter Hoffnung trat er in das geräumige und angenehm warme Büro, in dem Herr Stummler vor einem Bildschirm saß. Parallel angeordnet lagen verschiedene Stifte und ein Radiergummi auf dem Schreibtisch. Daneben war eine Zeitung aufgeschlagen und Johann erkannte die Seite mit den Sudokus und Kreuzworträtseln.
„Guten Tag, Herr Stummler“, begann Johann.
„Sie hätten draußen im Gang noch ein paar Minuten warten sollen. Sehen Sie nicht, dass ich zu tun habe? Aber nun sind Sie schon drin. Womit kann ich Ihnen dienen?“ Herr Stummler rückte auf seinem Stuhl nach hinten und drehte sich zu Johann.
„Ich habe eine Entdeckung gemacht und möchte diese anmelden“, sagte Johann und zeigte dabei mit dem rechten Zeigefinger auf seine Nase.
„Und?“, fragte Herr Stummler.
„Das sind Bohnensprossen! Bohnen werden mir in den Mund wachsen?“ Johann lachte dabei und seine Hoffnungen wuchsen, als Talent erkannt zu werden. „Ich bin zu einem Garten geworden“, ergänzte er. „Ich ernähre mich alternativ.“
„Haben Sie denn die Gebühr für den neuen Garten bezahlt?“, fragte Herr Stummler unbeeindruckt.
„Ich bezahle gerne, wenn ich etwas dafür bekomme“, antwortete Johann und fühlte sich dabei überlegen.
„Dann gebe ich Ihnen ein Formular.“ Herr Stummler reichte Johann einen Stapel Papier. Johann blätterte darin. Erstaunt betrachtete er die hellgrünen Kästchen und blickte schließlich zu Herrn Stummler.
„Das ist doch ein Bauantrag?“, fragte er.
„Ja, was wollen Sie denn sonst?“
„Einen Auftritt im Fernsehen und einen Artikel in der Zeitung über mich und meine Taten und Erfindung.“
„Jetzt hören Sie erst mal mit dem Quietschen auf!“, bat Herr Stummler.
„Das gehört doch zu meiner Erfindung.“ Johann staunte über die Ignoranz. „Ich bin der Retter.“
„Was sind Sie?“
„Der Retter. Die Menschen können dank mir, ihre Nahrung an sich selbst wachsen lassen.“
„Sie reden Blödsinn. Sowas kann man nicht verwalten. Das wäre neu.“
„Sehen Sie doch.“ Johann leckte mit der Zunge an einem Bohnenblatt.
„Sie sind verrückt. Gehen Sie hinaus!“
Johann fühlte Schwindel und gab den Bauantrag zurück. Er hatte nicht mehr die Kraft, gegen den jungen Dingeverwalter zu kämpfen, und verabschiedete sich. Enttäuscht machte er sich auf den Weg nach Hause, blickte sich nicht mehr um und verschloss resigniert die Wohnungstür hinter sich.

Es handelte sich um einen Verdacht. Trotz Hindernisse hatte es jemand geschafft, seine Erkenntnisse durchzusetzen. Es war keine Schande mehr, anders auszusehen. Pflanzen hatten ihren Lebensraum erweitert und wuchsen auf Menschen wie Pilze und Hefen, rochen aber nicht nach Fußpilz, sondern frisch und fruchtig. Als ehemaliger Kollege von Johann Sempala hatte man mich beauftragt, die Sache, nämlich die Übergriffe der Pflanzen, aufzuklären, wobei ich wusste, dass auch nach einer systematischen Bearbeitung niemand zufrieden sei. Denn was auch herauskäme, wir lebten so oder so und überall in einer Symbiose mit Pflanzen. Johanns Wunsch war es gewesen, all sein Wissen, seine unerreichbare Lebenserfahrung, auf die Verdauung zu übertragen. Er wollte die Menschen freier werden lassen.
Auf meiner Schulter breitete sich ein Vergissmeinnicht aus. Ich hatte mich daran gewöhnt und wollte die blauen Blüten nicht mehr missen. In alle meine Hemden und Pullover hatte ich oben Löcher geschnitten, so dass die Blumen nicht zerdrückt würden und genügend Licht bekämen. Jetzt sollte ich die Ursache für die Eigenmächtigkeit der Pflanzen finden.
Gewaltsam öffnete ein Polizist, neben dessen Mütze eine Margerite aus den Haaren ragte, die Tür zu Johann Sempalas Wohnung. Beim Eintreten verlor ich jedes Gefühl von Angst, Misstrauen oder Unbehagen. Es roch nach Faulbaum – wie in einem Wald. An den Wänden hingen detailgetreue Bilder von Pflanzen mit deren lateinischen Namen. Phaseolus vulgaris und ein riesiger, hellgrüner Keimling traten besonders hervor. Auf dem Fenstersims standen Töpfe mit Orchideen, Wunderblumen und Erbsen. Diese Pflanzen wuchsen auch auf dem Boden, nur waren noch grüne Bohnen mit fast reifen Früchten dabei. Sie bildeten die Form eines menschlichen Körpers mit ausgestreckten Armen und Beinen. Es war der Garten eines Erfinders.

 

Hallo Fugusan,

hat Spaß gemacht, deine ungewöhnliche Geschichte zu lesen. Nur mit dem Ende werde ich nicht ganz warm, da ich es nicht vollends verstehe. Die Erzählperspektive wechselt und anscheinend dringt jemand in Johanns Wohnung ein, wo wer zum Garten geworden ist. Aber warum wächst dem Ich-Erzähler am Ende ein Vergissmeinnicht auf der Schulter? Das habe ich nicht verstanden.


Dann noch ein paar formale Kleinigkeiten, die ich beim Lesen entdeckt habe:

Das aus seinem Nasenlcoh wachsende Bohnenblatt war der Beweis. Jetzt konnte er der Weilt zeigen, was für Heldentaten er mit großem Mut vollbracht hatte.


Der Advokat Luis Gurrit war gerade noch richtig gekommen.
Sollte es nicht besser "rechtzeitig" heißen?

„Das werde ich tun,“ rief ihm Johann hinterher und dachte dabei, dass er beim Dingeverwalter endlich die verdiente Anerkennung fände.
Komma muss hinter das Anführungszeichen.

 

Lieber Fugusan,

ein Greis nimmt Bohnen durch die Nase zu sich, um sie in der Lunge zu verdauen. Die dabei empfundenen Schmerzen nimmt er dankbar in Kauf, sieht darin sogar eine Art Belohnung für seinen Mut, neues auszuprobieren. Am Ende wächst ihm eine Bohnenstange aus der Nase. Eine typische Fugusan-Geschichte, täte ich jetzt sagen: Seltsam, an körperliche Absurditäten gekoppelt, irgendwie auch ekelig, bewusst oder unbewusst am Genre des Body-Horrors vorbeischrammend.

Das aus seinem Nasenlcoh

Nasenloch

„Sie hätten draußen im Gang noch ein paar Minuten warten sollen. Sehen Sie nicht, dass ich zu tun habe? Aber nun sind Sie schon drin. Womit kann ich Ihnen dienen?“ Herr Stummler rückte auf seinem Stuhl nach hinten und drehte sich zu Johann.

Ich kann schwer beschreiben, was es ist, aber solche Sätze wirken so herrlich kurios, ohne überzeichnet zu sein. Da schimmert ein wenig Humor a la Loriots Papa ante portas durch.

Das Ende hat mich, auch wenn ich es schön geschrieben fand, ratlos zurückgelassen. Da geht es mir ähnlich wie Henrik Sturmbluth. Wieso der Perspektivenwechsel? Warum wachsen plötzlich anderen Menschen Pflanzen aus dem Körper? Und ist Johann am Ende seiner Metamorphose gänzlich zum Blumenbeet geworden?

Unterhaltsam ist die Geschichte trotzdem.

Besten Gruß

Exilfranke :)

 

Hallo Henrik Sturmbluth,
freut mich sehr, dass Du mit meiner Geschichte Spaß hattest. Danke fürs Aufspüren der Rechtschreibfehler und ähnlichem, was jetzt korrigiert ist.

Die Erzählperspektive wechselt
Das Ende der Geschichte ist: Johann starb. Weil so ein Ende unbefriedigend wäre, berichtet der Erzähler aus seiner Perspektive weiter. So taucht auch keine neue Person auf, die erzählt. Der Perspektivenwechsel am Schluss war ein Experiment, ein Mittel, um Johanns Tod darzustellen.
und anscheinend dringt jemand in Johanns Wohnung ein, wo wer zum Garten geworden ist.
Das ist richtig.
Aber warum wächst dem Ich-Erzähler am Ende ein Vergissmeinnicht auf der Schulter? Das habe ich nicht verstanden.
Es könnte sein, dass Johann gezielt Pflanzen züchtete, so dass sie auf Menschen wachsen, und zum Dank oder als Geschenk Samen in die Menschheit streute. Vielleicht ist aber einfach Zufall im Spiel oder Johanns Rache.
Hat mir sehr geholfen, Dein Kommentar.
Viele Grüße
Fugu


Hallo Exilfranke,
es freut mich sehr, dass Du wieder mal bei mir reingeschaut hast, und das umso mehr, weil Dich die Geschichte unterhalten hat.

Die dabei empfundenen Schmerzen nimmt er dankbar in Kauf, sieht darin sogar eine Art Belohnung für seinen Mut, neues auszuprobieren.
Ja, ernsthafte Forscher und richtige Künstler ertragen Leid.
Seltsam, an körperliche Absurditäten gekoppelt, irgendwie auch ekelig, bewusst oder unbewusst am Genre des Body-Horrors vorbeischrammend.
Es ist gut, wenn man nicht Arzt sein muss.
Das Ende hat mich, auch wenn ich es schön geschrieben fand, ratlos zurückgelassen.
Etwas schade. Aber ich denke, nachdem ich Deinen Kommentar zu Ende gelesen habe, "Du hast alles richtig verstanden."
Wieso der Perspektivenwechsel?
Ich brauchte jemanden, der über Johanns Tod berichten kann. Der Protagonist war zu schade, um einfach wegzusterben. Den Erzähler ins „Ich“ wechseln zu lassen, dachte ich, wäre ein guter Trick. Scheint nicht angekommen zu sein und ich muss nach einem anderen Trick suchen.
Warum wachsen plötzlich anderen Menschen Pflanzen aus dem Körper?
Andere Pflanzen wurden neidisch auf die Bohnen. Johann sah das als seine Chance für Neues. Der Platz der Lunge hat zudem nicht mehr ausgereicht. Die Pflanzen wollten alles vom Menschen. Wären Pilze Pflanzen, so wären unsere Körper voller Pflanzen. Gut, dass die Pilze auf der Haut klein bleiben. Aber das alles gehört nicht zur Geschichte.
Und ist Johann am Ende seiner Metamorphose gänzlich zum Blumenbeet geworden?
Ja, ganz genau. Als Alternative zum Abbau durch Insektenlarven, Würmer und Mikroorganismen. Ich fände den Abbau durch Pflanzen irgendwie schöner.
Wann geht’s denn mit den Eulen weiter?
Viele Grüße
Fugu

 

Hej Fugusan,

es war mir ein Vergnügen, deine surreale Geschichte zu lesen.
Erstaunlich, wie du es geschafft hast, fantastische Vorgänge so erklären, als wären sie die normalste Angelegenheit der Welt. Klar kann man sich Bohnen durch die Nase, Luftröhre und dann in die Lunge pflanzen. :D
Den absurden Widerstand der Menschen, weil man den Vorgang nicht "verwalten" kann, oder weil man seinen Ruf verlieren könnte, ist sehr amüsant.
Einzig die Beweggründe des Herrn Sempala "enttäuschen" mich etwas, allerdings die, sein Haus zu verlassen, um Bier zu kaufen, ist schon wieder wundervoll.

Nur: wer ist "er" denn am Ende?

Ich bewundere deine Phantasie. Vielleicht kennst du den Regisseur Michel Gondry
In "Tokyo" u.a. metamorphiert eine junge Frau zu einem Stuhl. - Das hat aber andere Gründe. :hmm:

Vielen Dank fürs Einstellen und Teilhaben.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Fugusan,

Nur eine Erkältung oder Lungenentzündung wären in der Lage, solchen Taten im Wege zu stehen. Johann sah sich wie noch nie in der Pflicht, sich von Kranken fern zu halten.
Gemeint sind ja wohl alle ansteckenden Krankheiten, denn eine Lungenetzündung durch Bohnen zieht der Prot ja nicht in Betracht.

Aber ansonsten eine hübsche Geschichte über alternatives Leben. Dass sich dieses Wachstum auf Menschen derartig schnell verbreitet, zeigt ja recht deutlich, dass die Menschen hier etwas übersehen haben. Der Verdacht wird zwar überprüft, aber im übrigen scheint niemand mehr dieses Wachstum abnorm zu finden.

Schöne Idee, habe die Geschichte gerne gelesen.

Jobär

 

Hallo Kanji,
es ist schön, dass Du meine Geschichte so positiv kommentierst. Ich danke Dir dafür.

Einzig die Beweggründe des Herrn Sempala "enttäuschen" mich etwas, allerdings die, sein Haus zu verlassen, um Bier zu kaufen, ist schon wieder wundervoll.
Die Bewegründe kommen aus der Tiefe des Inneren. Eine Rolle spielen dabei vor allem das Alter, die Menschenkenntnis und das Wissen, was der Welt noch fehlt.
Nur: wer ist "er" denn am Ende?
Das wird von anderen auch bemängelt. Der Erzähler springt ein, weil keine neue Person am Ende der Geschichte eingeführt werden soll. Ich hielt das eine Zeitlang sogar für einen Geistesblitz. Hat leider nicht besonders funktioniert. Ich habe aber noch keine bessere Lösung gefunden.
Den Film "Tokyo" kenne ich nicht. Danke für den Hinweis. Ich werde mir den Film merken.
Dein Kommentar hat mich sehr gefreut.
Viele Grüsse
Fugu

Hallo jobär,
auch Dir herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Deine anspornende Einschätzung.

Gemeint sind ja wohl alle ansteckenden Krankheiten, denn eine Lungenetzündung durch Bohnen zieht der Prot ja nicht in Betracht.
Ja, richtig. Husten und Schnupfen täte auch den Bohnen nicht gut. Wenn der Sempala (nicht Simpel) Angst vor einer Lungenentzündung durch die Bohnen hätte, könnte er ja Immunsupressoren schlucken. Er besitzt aber genug Erfahrung und Altersweisheit und bleibt bei Bier!
Dass sich dieses Wachstum auf Menschen derartig schnell verbreitet, zeigt ja recht deutlich, dass die Menschen hier etwas übersehen haben. Der Verdacht wird zwar überprüft, aber im übrigen scheint niemand mehr dieses Wachstum abnorm zu finden.
Genau. Es ist vielleicht ein Gewinn. Auch die Schuldfrage wird nicht mehr gestellt.
Freut mich, dass die Geschichte für Dich so klar rübergekommen ist.
Viele Grüsse
Fugu

 

Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen.
Volksmund

„Ich habe keine Muskeln,
ich treibe keinen Sport,
ich spring aus keinem Flugzeug,
ich weiss nicht wie man kocht.
Blütenknolle, Triebe,
das isses, was ich liebe,
...“​


beginnt Jürgen von der Lippe seinen Blumenmann,

lieber Fugu,

und Johann Sempala ist mir sein schmetterlingsblütiger Kollege. Da wären doch – wenn schon nicht alle Probleme, so doch Hugersnöte weitestgehend zu vermeiden, wenn der Mensch seine vielstöckige Anbaufläche zur Verfügung stellte zu Nutz und Frommen der menschlichen Gesellschaft.

Aber ach, es stellen sich dem Projekt Justiz und Verwaltung entgegen, sofern die (landwirtschaftliche) Bebauung am Menschen nicht ordnungsgemäß vom Dingeverwalter - das Ding als Thing = Gericht, und Sache, die den Sachverhalten des Sachenrechts und Bebauungsplans unterliegt. Denn liegt der lebendige Garten zu Bett oder Hängematte, Couch oder Sofa, ist er als Liegenschaft einzuordnen. Stellt sich die Liegenschaft aber auf, sollte die Obrigkeit ein gar strenges Auge auf den Aufstand der Liegenschaft haben und man sollte Herrn Sempala als Terroristen einschätzen, der dem industriellen Gemüseanbau und somit der Volkswirtschaft eine erhebliche Gewinneinbuße bescherte.

Gottseidank gilt TTIP NOCH nicht!

Aber,

sehr geehrter Herr Sempala,

was ist mit Ihrer Grammatik? Ich weiß, mit 90 hat man noch den ersten Duden überhaupt in der Hand gehabt (wenn auch nicht mehr den Konrad persönlich kennen können). Nein, das kann nun nicht die amtliche Aufsichtsbehörde der Grammaticker so durchgehen lassen. Merken Sie also auf, junger Mann!

Am Kochen und an Socken sparte er,
wenn doch einfach „an Kochen und Socken“ sich schon ein Wort sparen ließe und „wegen“ eigentlich nach dem Genitiv ruft
Er wusste, dass man Bohnen nicht roh essen sollte, wegen giftige[r] Lektinen, …, auf keinen Fall aber wegen Johanns persönlicher Erhaltungsregel, …
und – wie man am Johann erkennt, auch weiß.Bei den Lektinen behalten wir uns vor, in einem Fachbuch der Biochemie nachzuschauen. Wir kommen ggfs. darauf zurück!

..., und weit hinten im Nasenraum schien sie irgendein[en] Durchgang zu verstopfen.

Auch das eigenartige Quietschen während de Atmen verstärkte sich.

Die Biervorräte gingen zu Ende, während aus Johann Sempalas Nasenlöchern mehr und mehr Bohnensprossen wuchsen und über die Backen hingen.
Die Sprossen mögen wohl zunächst „über die Backen“ i. S. von Wangen wachsen, aber schließlich „über den B./W. hingen“.

Von der Lippe haben wir begonnen, mit den Versen werden wir schließen

„Wo andre sich was holen,
freu ich mich Gladiolen.
Eine Anemone,
gibt mehr als Oben ohne.
Ich werde auf der Stelle spitz,
wenn ich vor einem Lotos sitz.“​
schließen wir unseren amtlichen Besuch.

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hej Fugusan,

hier möchte ich noch einmal nachhaken. Die nachfolgenden Zitate fühlten sich nicht so richtig an. Die Handlungsweise des weisen Alten, seine autarke Vorgehensweise und sein freundliches, zurückhaltendes Wesen irritierten mich dazu. Sehr wahrscheinlich hatte ich einfach ein anderes/falsches Bild von ihm entworfen. Denn eigentlich zeigt der erste Satz ja schon, wie extrovertiert er ist.

Die Tage vergingen und Johann fühlte sich wie ein angehender Nobelpreisträger, wusste aber noch nicht, wie er der Welt seine Entdeckung zeigen könnte.

Jetzt konnte er der Welt zeigen, was für Heldentaten er mit großem Mut vollbracht hatte.

Einen Auftritt im Fernsehen und einen Artikel in der Zeitung über mich und meine Taten und Erfindung.“

Der Retter. Die Menschen können dank mir, ihre Nahrung an sich selbst wachsen lassen.“

Enttäuscht machte er sich auf den Weg nach Hause, blickte sich nicht mehr um und verschloss resigniert die Wohnungstür hinter sich.

Schade dennoch, dass er sich selbst nicht gereicht hat. :shy:

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Fugu,

eine abgedrehte Story. Mir gefällt, wie du das Abstruse ganz nüchtern und unaufgeregt erzählst, als wäre es das Normalste der Welt. :thumbsup:

Stopfen hasste er, ganz egal, ob es um Kleider, Kochtöpfe oder Spülmaschinen ging.
Was soll es denn an Kochtoöfen und Spülmaschinen zum Stopfen geben?

Sie sollten sich beim Dingeverwalter, Herrn Mario Stummler, melden.
Klasse!

„Das sind Bohnensprossen! Bohnen werden mir in den Mund wachsen?“ Johann lachte dabei
Warum Fragezeichen?

Hat mir echt gut gefallen. Der Perspektivwechsel am Ende ist gar nicht weiter schlimm :lol:

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel,

es ist immer ein besonderes Gefühl, wenn du über eine Geschichte gehst. Da hast Du ja noch einiges aufgestöbert, was jetzt verbessert ist. Zu unserer, Herrn Sempalas und meiner, Verteidigung muss ich erwähnen, dass beide dem alemannischen Sprachraum entstammen und die von Dir zitierte Wem-Am-Grammatik dort nicht ganz so daneben auffällt. Wegen dem halt.

Es freut mich, dass Du den Sempala entlarvt hast. Der war wirklich ein Terrorist, sogar ein ganz gefährlicher. Das meinte auch die Firma Heiligmond, die bei der Bekämpfung gleich von einigen Staaten mit Juristerei und Verwaltung unterstützt wurde, einer Verwaltung , die, wie diese hier, nicht gestört werden will: Per Vers.
Sempalas Alter und Tod waren zunächst ein Glück für Heiligmond. Inzwischen meint jedoch eine andere Firma, nämlich diejenige, die Heiligmond übernehmen will, dass riesige Marktchancen mit der Ignorierung von Sempalas Entdeckung entgangen seien. Man könnte nämlich genmanipulierte Bohnensamen verwenden und gleich dazu das entsprechende Pflanzenschutzmittel (Anmerkung des Verfassers: Der korrekte Ausdruck ist Gift) verkaufen. Das ist ja bereits so Sitte. Jetzt kommt aber das Übergeniale: Die Pflanzenschutzmittel machen die Menschen krank und Professor Hans Mübareg denkt darüber nach, welche Medikamente man da verkaufen könnte. Muss natürlich billiges Zeug sein, Massenware, so was wie Cholesterinsenker; Natursubstanzen wären viel zu teuer. „Ein riesiger, neuer Markt für neue und alte Medikamente und neue und wiederentdeckte Krankheiten“, erzählte Mübareg der Presse. Man freue sich auf viel Geld und Ruhm und Luxusschiffe. Auch die Krankenversicherungen freuten sich, meinte Mübareg, die hätten neue Argumente, um die Beiträge zu erhöhen. Mübareg kaufte sich gleich in den Aufsichtsrat so einer Versicherung ein, natürlich mit staatlicher Hilfe. Freunde seien da am wichtigsten, das weiß der Professor. Und übrigens, Bohnen führen zu einer Erhöhung des Cholesterinwertes im Blut, ja sogar im Blut, das zeigte jetzt eine ältere Studie mit drei achtzigjährigen Frauen, nachdem die mal so richtig statistisch und modern ausgewertet wurde; war ja endlich an der Zeit. Da wäre man sofort im neuen Markt. Aber Mübareg hat einen Gegner … und Sempala behandelte seine Probleme mit Bier, auch mit Bier aus dem Pott.

Zum Schluss ist mir noch aufgefallen, dass es Dir nichts ausmachte, dass Herr Sempala mich beauftragt hatte, nach seinem Tod weiter zu berichten. Als Terrorist wagte er es jedoch nicht, mir seinen Wohnungsschlüssel anzuvertrauen.

Dir ein herzliches Dankeschön für die Korrekturen und Hinweise und wegen dem Blumenmann und wegen des Blumenmannes. Nur da hast du mich etwas verwirrt: Wegen: Genitiv oder Dativ?.
Viele Grüße und ein erfolgreiches Wochenende
Fugu

Hallo Kanji,
schön, dass Du dich nochmal meldest. Ich hoffe, dass Dir mein Kommentar, den ich oben dem Friedel geschrieben habe, etwas weiterhilft. Das Ende eines selbsternannten Retters. Es ist interessant zu wissen, dass Johann so extrovertiert bei Dir ankommt. Danke für den Kommentar.
Viele Grüße und ein erholsames Wochenende
Fugu

 

Also, Fugusan, das ' ja mal 'n Ding :eek:
Ich habe den Namen lediglich gegugelt und nix derartiges gefunden. Ach was!:hmm:
Die Glyphosatverharmlosung geht mir ohnehin schon auf die Nerven.
Aber dass du so klammheimlich eine solche Geschichte verfasst, und den Bezug ( bescheiden ) verheimlichst, tröstet mich über aufmerksamkeitsgierigen Protagonisten im Text hinweg. :shy:

Danke, für die Aufklärung und den Zusatz für Friedrichard

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,
Danke fur's Lesen und Deinen Kommentar. Hat sich gerade mit meinem Antwortschreiben überschnitten.

Was soll es denn an Kochtoöfen und Spülmaschinen zum Stopfen geben?
Johann hat nur kleine Kochtöpfe und muss sie bis oben hin vollstopfen und abdichten, wenn er satt werden will. Ausserdem kocht er nur, wenn er richtig Hunger hat. Die Spülmaschine stellt er erst an, wenn sie richtig vollgestopft ist. So stelle ich mir den Haushalt eines alten Mannes vor.
GoMusic schrieb:
Fugusan schrieb:
„Das sind Bohnensprossen! Bohnen werden mir in den Mund wachsen?“ Johann lachte dabei
Warum Fragezeichen?
Johann kann nicht wissen, ob erstens, Bohnen an den Sprossen wachsen werden, und zweitens, ob er diese auch essen kann. Es ist eine Hoffnung, eine wahrscheinliche.
Freut mich, dass Dir die Geschichte gefallen hat. Und, dass das Ende kein Problem war. Ich überlege jetzt, ob ich es so lasse.
Viele Grüsse und ein Wochenende zum Baden
Fugu

Hallo Kanji,
ja, das ist ziemlich versteckt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zuviel Offenheit polarisiert. Danke für's nachhaken.
Viele Grüsse und Guten Appetit
Fugu

 

Hallo Fugusan, grüß Dich, Kanji,

schon allein, dass eine Verteidigungsrede (eigentlich ein Beitrag) zu der Genitivbildung nach "wegen", nicht zu verwechseln mit Norwegen, gehalten werden muss, zeigt doch, dass man schwimme ... und wenn's nur trockenschwimmen wäre. Aber es ist ein Unterschied, ob ich (jetzt bewusst gewählt) jemand in wörtlicher Rede was grammatisch "falsch" sagen lass, weils eben Umgangssprache ist, die deshalb so heißt, weil sie Probleme wie die Umgangsstraße, pardon, Umgehungsstraße umgeht oder wie die Leute miteinander umgehn, oder ob ich darüber referier (indirekte Rede). Aber ist bisher der Dativ "dem" Genitiv sein Tod, so ist das Ruhrlatein schon viel weiter: Der Akkusativ mordet den Dativ, kannze mich glauben!, wenn ichet dich sach.

Man schreibt halt nicht, wie man spricht. Nur manchmal eben.

Achja, das erste HOCHdeutsche Vaterunser ist Allemannisch (wahscheinlich sogar allamännlich). Daher kommt ja der Name HOCHdeutsch. Wir hier unten leben halt überwigende im platten Land ...

Schönes Wochenende wünscht der

Friedel

 

Friedrichard

Aber wir Norddeutschen behaupten, wir sprächen hochdeutsch, wobei das Hoch wohl eher als Hinweis Hochsprache gemeint ist, und das Niederdeutsche (vulgo Plattdeutsch - vom platten Land) spricht heute kaum jemand.

 

Ich weiß,

lieber jobär,

selbst das Ohnesorgtheater bleibt nicht ohne Sorg', nur noch der spitze Stein wird bleiben. Ein Jammer, der zeigt, wie vom Niederfränkischen (die Chatten leben schon grenzwertig) bis zum Sächsischen die Sprache der Südländer verinnerlicht wurde ... Nur noch eine einsame Insel - Ameland - verteidigt den westfriesischen Dialekt der Insel ... Immerhin: Amtssprache in der Provinz Friesland!

Gruß & schönes Wochenende vom

Friedel

 

Hi Fugusan,
Herrlich kurios deine Geschichte:

Natürlich war der Vorgang mit Schmerzen verbunden und Schleim tropfte aus der Nase.
Ich hätte hier beinahe die Horrorkatrgorie zugewiesen.
Der Anfang war genial, zieht richtig gut rein.
In dem Absatz mit dem PErspektivwechsel hast du mich abgehängt. Da müsstest du noch darann feilen. Wirkt zum Schluss hin irgendwie als wolltest du schnell fertig werden. ISt aber eine großartige Geschichte und die verdient auch ein großartiges Ende.
Auch bin ich mit dem
Dingeverwalter
nicht zufrieden. Das kam bei mir Kinderbuchmäßig an. Warum nicht einfach das Patentamt?

lg
Bernhard

 

Hallo Fugusan,

Vielen Dank für diese skurrile Geschichte. Dein Herr Sempala ist mir sehr sympathisch. Du hast da sehr liebevoll einen kauzigen Alten gezeichnet. Und erst die Idee mit den Bohnen! Da muss man erstmal drauf kommen.
Der Anfang und Mittelteil der Geschichte gefallen mir sehr gut. Zum Ende hin wird es für meinen Geschmack etwas zu wirr und "überwuchert". Aber das ist nur meine Meinung.

Sehr amüsiert gelesen!

Grüße
Lind

 

Hallo Fugusan,

hat mir Spaß gemacht, deinem exzentrischen Forscher zu folgen. Das sind Genies, die in ihrem Forscherdrang kein Risiko scheuen im Selbstversuch. Aber wenn man davon überzeugt ist, eines der großen Weltprobleme zu lösen ...

Leider kommt dein skurriler Erfinder der Nasenplantage nicht lebend davon, sonst könntest du ihn auf weitere bahnbrechende Forschungsreisen schicken.

Kann er nicht doch aus einer der von ihm selbst erzeugten Pflanzen neu erblühen? Normale Menschen tun das ja auch, wenn auch nicht vegan. ("ganz die Mutter, nee, ganz der Vater!")

Danke für das Lesevergnügen.
viele Grüße wieselmaus

 

Hallo Bernhard,
ich habe mich wieder sehr gefreut, dass Du Dich meiner Geschichte angenommen hast.

In dem Absatz mit dem PErspektivwechsel hast du mich abgehängt. Da müsstest du noch darann feilen. Wirkt zum Schluss hin irgendwie als wolltest du schnell fertig werden.
Ich habe den ersten Abschnitt des Schlusses ergänzt:
Es handelte sich um einen Verdacht. Trotz Hindernisse hatte es jemand geschafft, seine Erkenntnisse durchzusetzen. Es war keine Schande mehr, anders auszusehen. Pflanzen hatten ihren Lebensraum erweitert und wuchsen auf Menschen wie Pilze und Hefen, rochen aber nicht nach Fußpilz, sondern frisch und fruchtig. Als ehemaliger Kollege von Johann Sempala hatte man mich beauftragt, die Sache, nämlich die der pflanzlichen Selbständigkeit, aufzuklären, wobei ich wusste, dass auch nach einer systematischen Bearbeitung niemand zufrieden sei. Denn was auch herauskäme, wir lebten so oder so und überall in einer Symbiose mit Pflanzen. Johanns Wunsch war es gewesen, all sein Wissens, seine unerreichbare Lebenserfahrung, auf die Verdauung zu übertragen. Er wollte die Menschen freier werden lassen.
Ich hoffe, dass so mehr Hintergründe und der Ich-Erzähler klarer werden.
Dingeverwalter
Es ist nicht unbedingt schon das Patentamt. Ich dachte eher an eine untere Behörde, die erste Anlaufstelle, die von Experten und guten Freunden empfohlen wird. Da kann es ruhig etwas kindisch klingen, denke ich.
Du hast mir wie immer sehr weitergeholfen.

Hallo Lind,
freut mich unheimlich, dass Dir meine Geschichte gefallen hat und dass Du mir das so nett mitteilst. Das Ende habe ich etwas geändert, siehe auch die Antwort an Bernhard. Ich hoffe, es wird so etwas verständlicher. Mit dem Ende hatten ja schon andere Probleme.

Hallo wieselmaus,
auch Dir herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Es ist erleichternd zu wissen, dass eine Gechichte gut ankommt. Deine Gedanken dazu finde ich faszinierend.

Leider kommt dein skurriler Erfinder der Nasenplantage nicht lebend davon, sonst könntest du ihn auf weitere bahnbrechende Forschungsreisen schicken.
Ja, das hängt mit seinem Alter zusammen. Aber sein Thema und Projekt könnten andere weiterführen.
Kann er nicht doch aus einer der von ihm selbst erzeugten Pflanzen neu erblühen? Normale Menschen tun das ja auch, wenn auch nicht vegan. ("ganz die Mutter, nee, ganz der Vater!")
Das wäre ein sehr großer Schritt. Aber eigentlich eine starke Idee. Eine Art Zombie aus Pflanzen? Ich werde darüber nachdenken.

Nochmals herzlichen Dank an Euch Drei und einen schönen Restsonntag
Fugu

 

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