Was ist neu

Blut auf dem Kreuz

MRG

Mitglied
Beitritt
12.03.2020
Beiträge
525
Zuletzt bearbeitet:

Blut auf dem Kreuz

Skjor Graumähne vertiefte sich in seine Meditation, bis die Realität verfloss. Der Ablauf war immer der gleiche: Er zog den Fellmantel aus, platzierte das Horn auf dem Altar, kniete sich nieder und zückte ein Feuerzeug; im Anschluss nahm er drei Räucherstäbchen, schrieb mit seiner Hand Runen in die Luft und zündete die Stäbchen an. Grauer Dunst breitete sich aus und benebelte Skjors Sinne. Nichts liebte er mehr als diesen Moment, tief atmete er den Rauch ein und fühlte sich leicht. Als nächstes folgte das Blutritual. Dafür zog er einen Dolch, schnitt sich in die Hand und ließ das Blut in das Horn auf dem Altar tröpfeln. Feuer und Blut.

Das Ritual sorgte dafür, dass sich Skjors Geist von seinem Körper befreite. Die übliche Außenschau trat ein, losgelöst von seinem Körper konnte er den gesamten Raum wahrnehmen. Ein rotes Licht rückte in sein körperloses Blickfeld, der Altar thronte hoch empor und der Geruch des Rauchs drang in seine Nase. Immer konzentrierter richtete Skjor seinen Fokus auf diesen roten Punkt, bis er das Gefühl hatte, sich zu überanstrengen und in diesem Moment verknüpfte sich das Licht mit dem Rauch. Eine Gestalt formte sich daraus. Skjor sah einen nordisch aussehenden Mann, Ketten durchzogen seinen Bart - verziert mit einem Drachen.

„Sei gesegnet mein Kind. Möge Thalos über dich wachen“, sagte der Mann.
Skjor antwortete: „Sei gesegnet, Bruder. Möge Thalos auch über dich wachen.“ Es herrschte ein vertrauter Tonfall zwischen beiden. Normalerweise folgte nach Abschluss des Rituals ein Gefühl der Einheit, der vollständigen Geborgenheit und Skjor glitt dann hinab in seine Welt. Doch an diesem Tag passierte etwas Ungewöhnlliches. Als Skjor gerade zur abschließenden Rede ansetzte, zerbrach das Fenster. Ein Ball flog hinein. Die Gestalt löste sich auf. Skjor wurde abrupt und schmerzhaft in seinen physischen Körper zurückgeworfen. Die Schreie drangen tief aus seinem Inneren hervor, zunächst noch unverständlich formten sie sich zu Sätzen: „Wer wagt es, mich zu stören? Den großen Feuermagier Skjor Graumähne?!“

Er stand auf, griff sich den Dolch und stürzte nach draußen. Wut überkam ihn und fieberhaft suchte er die Umgebung nach dem Täter ab: nach links zur großen Kreuzung, nach rechts in Richtung Stadt. Wer war es gewesen? Skjor konnte sich beim besten Willen niemanden vorstellen. Es musste jemand von außerhalb sein. Er kannte seine Nachbarn und sie wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte.

Hinter sich hörte er quietschende Reifen. Dann ertönten Kinderschreie. Skjor eilte los und schreckte zurück: Blut tropfte auf den Boden, ein kleines Mädchen lag mit verdrehten Gliedmaßen auf dem Boden. Eine große Kraft musste sie getroffen haben. Skjor fragte sich, ob sie ein feindlicher Sturm-Atronach attackiert hatte? Doch bevor Skjor diesen Gedanken weiter ausarbeiten konnte, hörte er mehrere Menschen hinter sich. „Hilfe! Mord! Mord! Hat die Beherrschung verloren … wusste, dass er eines Tages den Verstand verliert … erinnert euch an Tjark …“

Skjor sagte: „Ich war es nicht! Ich schwöre es bei Thalos!“
Blaues Licht umgab ihn, Männer griffen seine Handgelenke, verkreuzten sie hinter seinem Rücken und Metall klickte. Das musste die Stadtwache sein, sie waren gekommen, um ihn abzuführen. Skjor erkannte den Hauptmann, der zu ihm sagte: „Sie sind festgenommen.“ Skjor fühlte eine Welle der Verzweiflung. Sollte das sein Ende sein? Hatte ihn Thalos endgültig verlassen? Er schloss die Augen, schickte ein letztes Stoßgebet in den Himmel und fügte sich seinem Schicksal. Die Stadwache führte ihn in die Kaserne, wo ihn der Vogt erwartete (aufgrund der Kopfbedeckung tippte Skjor darauf, dass er in Windhelm sein musste).
„Können Sie sich ausweisen?“, fragte der Vogt.
Skjor antwortete nicht, weil er nicht wusste, worauf der Vogt hinauswollte. Das musste eine Falle sein. Bestimmt wollte er die Zugehörigkeit zu den Sturmmänteln erfragen, aber da musste er sich schon mehr einfallen lassen.
Der Vogt atmete hörbar aus: „Hatte ich mir gedacht. Sie müssen in Untersuchungshaft.“
Haft? Skjor schaute auf, dachte an die drei Gefangenen der dunklen Bruderschaft, die während ihrer Haft auf den Tod warteten. Sofort verteidigte Skjor sich: „Ich bin Bürger dieser Stadt. Ich habe ein Recht auf Anhörung, könnt mich nicht in Haft stecken. Habe nichts getan, bei Thalos!“
Doch der Vogt schüttelte nur den Kopf. Skjor hatte die Situation falsch gedeutet - sein Ende nahte.

Die Nacht in der Zelle war grausam. Er brauchte Thalos, brauchte dringend seinen Rat, um mit dieser Situation fertig zu werden. Wie hatte es soweit kommen können? Gerade war er noch in tiefer Meditation versunken und im anderen Moment war er ein Mörder? Ein Schauer erfasste ihn. Gab es eine Verbindung zwischen der Meditation und dem Mord? Nein, das konnte nicht sein. Das würde für Skjor das Ende seiner Welt bedeuten. Skjor flüsterte: „Bitte hilf mir, was habe ich denn getan? So hör mich doch, ich brauche deinen Rat.“ Doch niemand kam. Sein aufgewühlter Geist ließ nicht zu, dass er die tiefe Stille der Meditation erreichte.

Als er aus dem Schlaf gerissen wurde, fühlte er sich elend wie nach einer durchzechten Nacht. Plötzlich hörte er ein aufheulendes Signal und sah rotes Licht aufblitzen. Das war seine Chance, die Verbindung wieder aufzunehmen. Wieder konzentrierte er sich auf das Licht und versenkte sich in seine Welt …

… neben ihm hörte er das Gemurmel des Aventus Aretino Jungen, in Lumpen gekleidet.
„Dunkle Mutter erhöre mich“, murmelte der Junge unablässig, während er in seiner Hand ein Holzkreuz hielt.
Skjor antwortete: „Sie kommt nicht. Du macht es falsch.“
„Was weißt du schon von der dunklen Mutter?“
„Rituale sind mein Leben und du machst es falsch.“
„Aber ich hab das Kreuz.“
„Dir fehlt Feuer. Und Blut. So wird das nichts.“
Der Junge ließ den Kopf hängen.
„Was willst du überhaupt von der dunklen Mutter?“, fragte Skjor.
„Rache.“
„Verstehe. Ich helfe dir“, sagte Skjor und dachte an seine eigene Rache.
Er stand auf, blickte sich verstohlen in der Zelle nach Wachen um und ließ dann eine kleine Flamme aus seiner Hand entstehen. Pure Macht durchfloss seinen Körper.
„Das Kreuz. Gib mir das Kreuz“, sagte er zu dem Jungen. „Siehst du den Holzsplitter da?“
Der Junge antwortete: „Ja.“
„Wir brauchen dein Blut. Da führt kein Weg dran vorbei, muss auf das Kreuz tropfen. Dann kommt das Feuer dazu und alles wird klappen.“
Es folgte ein leises Stöhnen des Jungen, als das Blut auf das Kreuz floss. Dunkelroter Nebel breitete sich vor Skjor aus. Schatten schwebten vor ihm …

„Herr Breitmeier? Ich bin es, Tom Harvey.“
Skjor öffnete die Augen. Wo war er? Erinnerungsfetzen durchzogen seinen Geist, zerrissen die letzten Brücken zur Realität.
„Du bist ein Graubart?“, fragte Skjor. „Ich bin bereit für meine Mission. Ich werde die Drachenherrschaft beenden, wenn du mir endlich den Drachenschrei beibringst.“
Tom Harvey seufzte. „Die Polizei hat Sie mit einem Dolch neben einem überfahrenen Kind gefunden. Was meinen Sie, wie das aussieht? Ich kann Sie diesmal nicht rausholen. Der Psychiater ist schon bestellt, für das Gutachten.“

 
Zuletzt bearbeitet:

Hat kleinere Jobs
Hallo MRG. Tolle Geschichte. Aber diese Formulierung nimmt dir die Spannung aus deiner Geschichte. Jobs gabs damals noch nicht, oder?
Warum wird er für den Mord an Tjark nicht auch zur Verantwortung gezogen?
Zwei voneinander unterschiedliche Rituale. Weit voneinander entfernt (mit christlichem Symbol?) und trotzdem das Gleiche Ergebnis?

 

Hallo @MRG ,

ein wenig verwundert ließ mich dieser Teil zurück, denn einen Abschluss, ein Ende habe ich nicht erlebt. Diese Tatsache und die Länge ließ mich dann ein Flash Fiction erahnen – aber nichts da, der Text ist als KG getagged. Nun denn, dann soll es so sein und dann hier auch mein unheilvolles Wort: Ich vermisse ein Ende. Der Text hört scheinbar mitten in der Handlung auf. Exposition, Komplikation erlebe ich hier und dann ... gerade, wo die Handlung erneut beginnt sich zuzuspitzen, die Spannung steigt, hört der Text einfach auf. Hast Du dir dabei etwas Besonderes gedacht? Und sollen mir diese Worte etwas Bestimmtes sagen:

Skjor hörte ein Zischen in seinem Kopf.
Dann sah Skjor seine Ahnen wieder.
Über ihm schwebte ein fliegender Drache und zwei gekreuzte Stahläxte.
Wenn ja, dann bin ich nicht dahinter gestiegen.

Versteh mich nicht falsch, der Text ist grundauf solide, fesselt mich, der Dialog mit dem Jungen flüssig und authentisch, aber ... puff ... Es wirkt auf mich eben auch nicht wie eine abgerundete Geschichte, da fehlt einfach etwas. Vllt ist das ja als Cliffhanger gedacht, bloß zu welchem Zwecke einen in eine KG einbauen? Und wieso hört dieser Teil genau dort auf? Ich werde nicht klug daraus, alles, was ich sagen kann ist: Solide Schreibe, aber mir fehlt da etwas.

„Hat ihn bei seinen Ahnen gestört… hat die Beherrschung verloren… wusste, dass er eines Tages den Verstand verliert… erinnert euch an Tjark… seht, da ist der Eisendolch… hat für seine Ahnen getötet…“
Ein Leerzeichen vor [...], sofern diese nicht ein unvollendetes Wort signalisieren.
ein kleiner Körper lag verdreht auf dem Boden.
Der Körper liegt verdreht auf dem Boden? Wohl eher die Gliedmaßen, oder? Beim Drüberlesen fällt einem das gar nicht auf, aber wenn man genauer hinsieht, wirkt es doch irgendwie seltsam formuliert.
Es herrschte ein vertrauter Tonfall zwischen beiden.
Das erahne ich im Optimalfall anhand des Dialoges.


Bis dahin, gerne gelesen, würde auch gerne des Rest lesen. :sealed:
Vllt stehe ich auch total auf dem Schlauch und Du könntest mich aufklären.

MfG

 

Zunächst wähnte ich mich in Historik, doch im gesamten germanistisch sprachlichen Raum wäre eine „böse“ Tat vorm Thing (das ja tatsächlich unser bekanntes „Ding“ ist) öffentlich im Beisein der Freien verhandelt worden und wurde durch den Schluss bestätigt, dass ich in Fantasialand gestrandet bin,

lieber MRG,

und doch find ichs interessant, wenn der Ursprung aller Religion (der Ahnenkult) gleich auf den Monotheismus trifft, den es hinwiederum keineswegs in reiner Form gibt (was sollte sonst Luzifer - “das Licht“ als der Antipode oder Schatten des Gottes, was schon zwo ergibt – und im Kreuz wird ein Dritter angebetet … Religion, back to its roots mit seinem Höhepunkt im Advent, wenn das Horuskind in der Krippe mit Isis, der Witwe des Osiris unterm Weihnachtsbaum fröhlich Urständ’ hält und Osiris jeden Morgen – zumindest noch einstweilen – aufersteht …)

Allein eine Formulierung stört ein wenig ob ihrer Gezwirbeltheit im doppelten „werden“

Sobald der Fellmantel ausgezogen und das Horn auf dem Altar platziert worden waren, kniete er sich nieder.
Ein bissken mag der folgender Versuch zu mildern:

Als/sobald der Fellmantel ausgezogen und mitsamt Horn auf dem Altar gelegt/platziert war, kniete er nieder"

Gern gelesen vom

Friedrich am Steinweg zum Weinsteg

& eine schönes Wochenende

 

Hallo @MRG,

dein Text lässt mich aus verschiedenen Gründen etwas unbefriedigt zurück.

Zum einen finde ich, dass du dir durch den Aufbau einiges an Spannung kaputt machst. Du legst einen schönen breiten Weg an, damit der Leser am Ende ja nicht stolpert. Aber dann wird’s eben nur ein Spaziergang und kein Abenteuer.

Ich meine damit zum Beispiel, dass du erstmal lang und breit erklärst, dass man Skjor AUF KEINEN FALL bei seiner Ahnenbeschwörung stören darf.

Alle seine Nachbarn wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte. Tjark Blaustahl hatte das teuer bezahlt.
Niemand klopfte mehr bei Skjor. Sie ließen ihn in Ruhe und gingen ihm aus dem Weg.
Es musste jemand von außerhalb sein. Er kannte seine Nachbarn. Sie wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte.

Damit stellst du sicher, dass es glaubwürdig ist, dass Skjor ausflippt, als gestört wird, und dass man sogar annimmt er könnte im Wahn ein Kind getötet haben.
Ich finde, das nimmt einfach sehr viel vorweg, macht ja eigentlich schon klar, worauf du hinaus willst. Das ist wie in dem Horrorfilm in dem gesagt wird, dass man dieses eine Haus auf keinen Fall betreten darf. Ab dem Moment weiß die Zuschauerin schon, dass auf jeden Fall jemand dieses Haus betreten wird. Und ich weiß ziemlich schnell, dass Skjor auf jeden Fall gestört wird.

Vllt könntest du deinen Text etwas anders aufbauen und mit Rückblenden arbeiten. Ich weiß .. die sind teilweise auch verpönt, aber hier könnte es passen.

Erste Szene: Skor wird aus seiner Beschwörung gerissen, totes Mädchen, Verhaftung
2. Szene/ Rückblick: Skjor flippt aus, weil er gestört wird. Seine Nachbarn fürchten ihn, halten ihn vllt sogar für verrückt.
3. Szene. Skjor sitzt im Gefängnis und redet mit dem Jungen.

Ist halt auch ein bisschen die Frage, ob diese 2. Szene überhaupt brauchst. Es ist ja nicht schlimm, wenn auch ein paar Fragen offen bleiben.

Ich finde außerdem, dass du die Szene in der es ja eigentlich spannend wird, nämlich die, in der Skjor das Mädchen findet und das festgenommen wird, sehr schnell abhandelst. Bei mir kommt da leider gar keine Spannung auf.

Bevor Skjor sich bewusst machen konnte, was hier passiert war, hörte er mehrere Schreie hinter sich. „Hilfe! Mord! Mord!“ In kürzester Zeit war er umringt von einer Menschenmasse. „Hat ihn bei seinen Ahnen gestört… hat die Beherrschung verloren… wusste, dass er eines Tages den Verstand verliert… erinnert euch an Tjark… seht, da ist der Eisendolch… hat für seine Ahnen getötet…“
Das ist irgendwie so unpersönlich. Für die Szene bei der Ahnenbeschwörung nimmst du dir so viel Zeit, das würde ich mir eher hier wünschen. Es fehlen Details und Emotionen.

Die Stadtwache umringte ihn, der Hauptmann antwortete:
Ich kann die Geschichte irgendwie nicht richtig verorten. Aufgrund der Namen und dieser Ahnenbeschörung dachte ich eher an ein Wikingerdorf. Stadtwache hört sich zum einen moderner an und nach mehr als einem Dorf.

Und schon zückten sie ihre Schwerter, erhoben ihre Rundschilder und umkreisten ihn wie einen Schwerverbrecher. Skjor fühlte eine Welle der Verzweiflung.
Wieso nutzt du in so einer entscheidenden Szene Tell und handelst das so schnell ab? Ich fände hier Show passender.

Das Gespräch mit dem Jungen und das Ende lassen mich dann etwas verwirrt zurück. Auch für mich ist das nicht wirklich ein Ende, oder übersehe ich da was? Kommen die Ahnen am Ende Skjor zu Hilfe und retten ihn?

Die Idee finde ich gut und ich glaube, dass du da einen spannenden Text draus machen kannst. Ich persönlich würde mir wünschen, dass du durch die relevanten Textstellen nicht so durchhetzt, sondern dir die Zeit nimmst. Dann kann man als Leserin Bezug zu dem Text aufbauen und dann fesselt er einen auch.

Das sind alles nur Ideen und persönliche Meinungen zu dem Text. Vllt ist ja was hilfreiches dabei.

Viele Grüße,
NGK

 

Hallo @Billi, @Putrid Palace, @Friedrichard und @Nichtgeburtstagskind

bevor ich auf die einzelnen Kommentare eingehe, möchte ich einmal kurz die Idee zusammenfassen, damit ich mich nicht wiederhole:

Der Grundgedanke sieht folgendermaßen aus. Skjor ist gefangen in seiner eigenen Welt. Mein Grundansatz war, dass Skjor metaphorisch gesprochen eine rosarote Brille trägt und sich auch selbst als rosa sieht. Aber in Wahrheit trägt er gar nicht rosa, sondern eine ganz andere Farbe. Übertragen auf die Geschichte: Skjor ist der Mörder. Seine Ahnenmeditation hat gravierende Konsequenzen. Indirekt tötet Skjor damit sowohl Tjark als auch das kleine Mädchen, aber er kann das nicht denken. Er hat eben seine rosarote Brille auf.

Jetzt zum Ende: Skjor fühlt sich ungerecht behandelt, versteht die Welt nicht mehr und erklärt sich dann bereit dem Jungen zu helfen, wobei vor allem der Rachegedanke im Vordergrund steht. Er hofft darauf, sich am Mörder des kleinen Mädchens zu rächen und sich selbst wieder rein zu waschen - ohne, dass ihm bewusst wird, dass er selbst durch das Ritual dafür verantwortlich ist. Habe da einmal kurz diese Zweifel angeführt und die Fragen, die er sich selbst stellt. Sehe allerdings ein, dass das da so noch nicht in der Geschichte steht und ich noch mehr Informationen geben muss.

Ironischerweise hilft er dem kleinen Jungen dabei, das Ritual durchzuführen und der Junge ist der Sohn von Tjark, der seinen Vater rächen will. Daher wünscht er sich den Tod des Mörders von Tjark und Skjor muss dran glauben. Ich frage mich gerade, wie ich das am besten andeuten kann, ohne zu viel zu erklären.


Hallo @Billi,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Hallo MRG. Tolle Geschichte.
Danke für die Blumen, schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Jobs gabs damals noch nicht, oder?
Guter Punkt, habe ich direkt angepasst.

Warum wird er für den Mord an Tjark nicht auch zur Verantwortung gezogen?
Ja, interessant, dass du das sagst. Das scheint ja auch bei den anderen so aufgefasst zu sein. Das ist eine sehr wertvolle Rückmeldung für mich, es fehlen noch Informationen, damit das so rüberkommt, wie ich mir das vorgestellt habe.

Zwei voneinander unterschiedliche Rituale. Weit voneinander entfernt (mit christlichem Symbol?) und trotzdem das Gleiche Ergebnis?
Grundgedanke war hier, dass es zwei unterschiedliche Rituale sind, die aber beide auf Magie basieren. Die Magie ergibt sich aus Feuer und Blut.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast und die Geschichte kommentiert hast.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Putrid Palace,

vielen Dank für diesen Kommentar, der sehr hilfreich für mich ist. Wollte auf keinen Fall zu viel erklären, habe hier aber wohl zu wenig Informationen reingepackt. Da setze ich mich noch einmal dran. Danke!

Nun denn, dann soll es so sein und dann hier auch mein unheilvolles Wort: Ich vermisse ein Ende. Der Text hört scheinbar mitten in der Handlung auf.
Vielen Dank für die Rückmeldung, das hilft mir ungemein weiter, weil ich so besser einschätzen kann wie die Geschichte wirkt.

Versteh mich nicht falsch, der Text ist grundauf solide, fesselt mich, der Dialog mit dem Jungen flüssig und authentisch, aber ... puff ... Es wirkt auf mich eben auch nicht wie eine abgerundete Geschichte, da fehlt einfach etwas.
Vielen Dank, hat mich gefreut zu lesen. Ja und das Ende schaue ich mir noch einmal an. Bin gerade noch am Überlegen, wie ich das geschickt anstellen kann.

Ein Leerzeichen vor [...], sofern diese nicht ein unvollendetes Wort signalisieren.
Ist angepasst, danke für die Rückmeldung.

Der Körper liegt verdreht auf dem Boden? Wohl eher die Gliedmaßen, oder? Beim Drüberlesen fällt einem das gar nicht auf, aber wenn man genauer hinsieht, wirkt es doch irgendwie seltsam formuliert.
Ja, das ist ein guter Punkt. Das ist mir beim Drüberlesen gar nicht aufgefallen. Ich habe es angepasst wie von dir vorgeschlagen.

Bis dahin, gerne gelesen, würde auch gerne des Rest lesen. :sealed:
Vielen Dank, dass du die Geschichte gelesen hast und das Ende nehme ich mir noch einmal vor. Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut.

Beste Grüße
MRG

Hallo @Friedrichard,

vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich, dich unter meiner Geschichte zu lesen. :-)

Zunächst wähnte ich mich in Historik, doch im gesamten germanistisch sprachlichen Raum wäre eine „böse“ Tat vorm Thing (das ja tatsächlich unser bekanntes „Ding“ ist) öffentlich im Beisein der Freien verhandelt worden und wurde durch den Schluss bestätigt, dass ich in Fantasialand gestrandet bin,
Genau, ich habe auch an Fantasialand gedacht. Die Idee zur Geschichte ist mir bei Skyrim gekommen, einem Videospiel.

und doch find ichs interessant, wenn der Ursprung aller Religion (der Ahnenkult) gleich auf den Monotheismus trifft, den es hinwiederum keineswegs in reiner Form gibt
Freut mich zu lesen, dass du es interessant fandest. War mir etwas unsicher, ob das mit dem Kreuz nicht übertrieben ist.

Ein bissken mag der folgender Versuch zu mildern: „Als/sobald der Fellmantel ausgezogen und mitsamt Horn auf dem Altar gelegt/platziert war, kniete er nieder"
Ich habe mir erlaubt deinen Vorschlag so aufzunehmen. Ich finde, dass es sich so deutlich besser liest. Danke!

Wünsche dir auch ein schönes Wochenende und bedanke mich für deinen Kommentar.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Nichtgeburtstagskind,

habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut, da steckt viel drin. Finde es sehr hilfreich, vor allem den Punkt mit dem mehr Zeit nehmen.

Du legst einen schönen breiten Weg an, damit der Leser am Ende ja nicht stolpert. Aber dann wird’s eben nur ein Spaziergang und kein Abenteuer.
Das kann ich total gut nachvollziehen. Schrecke noch vor wirklich längeren Texten zurück, da habe ich noch einiges an Verbesserungspotential. Die Rückmeldung bringt mich zum Nachdenken und gefällt mir.

Das ist wie in dem Horrorfilm in dem gesagt wird, dass man dieses eine Haus auf keinen Fall betreten darf. Ab dem Moment weiß die Zuschauerin schon, dass auf jeden Fall jemand dieses Haus betreten wird. Und ich weiß ziemlich schnell, dass Skjor auf jeden Fall gestört wird.
Das kann ich auch nachvollziehen. Es ist nicht wirklich überraschend, dass Skjor gestört wird, sondern vorhersehbar. Meine Gedanken dazu sehen wie folgt aus: Ich wollte Skjor am Anfang direkt als merkwürdigen Charakter einführen, der definitiv Gewaltpotential hat. Sollte dir Grundlage für die Spekulation sein, ob er nicht vielleicht doch der Mörder des Mädchens ist.

Erste Szene: Skor wird aus seiner Beschwörung gerissen, totes Mädchen, Verhaftung
2. Szene/ Rückblick: Skjor flippt aus, weil er gestört wird. Seine Nachbarn fürchten ihn, halten ihn vllt sogar für verrückt.
3. Szene. Skjor sitzt im Gefängnis und redet mit dem Jungen.
Hm, da bin ich mir noch nicht sicher. Für mich steht Skjor als Charakter im Vordergrund und es soll ja gerade diese Faszination für seine Ahnenmeditation herauskommen. Da muss ich noch einmal drüber nachdenken. Den Vorteil deines Vorschlags kann ich allerdings sofort nachvollziehen: Du könntest als Leserin überrascht werden und das würde die Spannung erhöhen, oder?

Ich finde außerdem, dass du die Szene in der es ja eigentlich spannend wird, nämlich die, in der Skjor das Mädchen findet und das festgenommen wird, sehr schnell abhandelst.
Stimmt, das ist ein sehr guter Punkt. Ich wollte die Geschichte nicht zu lang machen und habe die Stelle eher als Übergang angesehen. Denke, dass ich hier Potential liegen lasse. Das schaue ich mir auch noch einmal an.

Das ist irgendwie so unpersönlich. Für die Szene bei der Ahnenbeschwörung nimmst du dir so viel Zeit, das würde ich mir eher hier wünschen. Es fehlen Details und Emotionen.
Die Szene mit der Ahnenbeschwörung sehe ich als absolut zentral an. Das ist ja letztendlich die Ursache für beide Morde, ohne, dass Skjor sich dessen bewusst ist. Ich frage mich noch, wie ich das besser rüberbringen kann.

Ich kann die Geschichte irgendwie nicht richtig verorten. Aufgrund der Namen und dieser Ahnenbeschörung dachte ich eher an ein Wikingerdorf. Stadtwache hört sich zum einen moderner an und nach mehr als einem Dorf.
Hatte die Idee beim Skyrim spielen und hatte die Geschichte für mich dort verrotte. Da gibt es eine Stadtwache, die auch in den umliegenden Dörfern patrouilliert. Ist daher ein wichtiger Punkt, weil ich das noch klarer und vor allem einheitlicher machen kann. Danke!

Das Gespräch mit dem Jungen und das Ende lassen mich dann etwas verwirrt zurück. Auch für mich ist das nicht wirklich ein Ende, oder übersehe ich da was? Kommen die Ahnen am Ende Skjor zu Hilfe und retten ihn?
Ah ja, die Rückmeldung geht ja in eine ähnliche Richtung wie bisher und ist sehr hilfreich für mich, weil mir nicht klar war, wie das Ende wirkt. Für mich war das offensichtlich und genau das ist ja manchmal die Falle, in die ich als Autor hineintappen kann. Das schärfe ich nach und bin auch gerade schon am Überlegen, wie ich das verbessern kann, ohne es mit dem Holzhammer zu machen. Werde ich eine Nacht drüber schlafen.

Ich persönlich würde mir wünschen, dass du durch die relevanten Textstellen nicht so durchhetzt, sondern dir die Zeit nimmst. Dann kann man als Leserin Bezug zu dem Text aufbauen und dann fesselt er einen auch.
Sehr guter Punkt, das nehme ich mir gerne mit. Da habe ich wie schon erwähnt einiges an Verbesserungspotential, es fällt mir manchmal noch schwer, die Balance zwischen Zeit lassen und dem nächsten Plotpunkt auf meiner Liste zu finden.

Insgesamt finde ich das einen sehr guten Kommentar und möchte mich herzlich dafür bedanken. Da sind viele hilfreiche Punkte für mich drin, besonders das mit dem Zeit lassen und wie das Ende auf dich gewirkt hat.

Beste Grüße
MRG

 
Zuletzt bearbeitet:

Guter @MRG ,

ich mache mal so einen kleinen Marathon-Kommentar daraus; auch weil ich gleich den Laptop zuklappen möchte, dir aber gerne noch ein erstes Zeichen geistiger Teilnahme hieran :D dalassen wollte. Entsprechend kommt jetzt erstmal noch nicht wirklich was zum Inhalt. Ich habe mir jetzt zunächst den ersten Absatz unter die Lupe genommen. Und morgen (wenns zeitlich klappt) kommt der Rest. Also ...

Ahnenmeditation

Das ist semantisch nicht der passende Begriff, oder? Als hätte der Autor hier einen Vergleich gezogen ("verhält sich so wie 'Meditation' nur bei einem Germanen-Stamm" bzw. "entspricht dem, was man in therapeutischen Kreisen als 'Meditation' umschreiben würde, ein neues Wort für Versenkung" und so weiter). Meditation ist hier ziemlich sicher ein Begriff, mit dem du dich vergalloppierst. Ich würde es mit 'Anrufung' versuchen; da vielleicht nochmal ein wenig in den Enzyklopädien graben.

Gib mir was von deinem Met!

nääääh. Klischee.

Tjark in einem Graben – mit gebrochenem Genick.

finde ich völlig übertrieben. Ich bin kein Experte für diese ostrheinischen Stämme, die mit Tacitus und Caesar ja zur Jahrtausendwende allmählich Einzug in die Geschichtsschreibung halten. Aber dort gab es auch Rechtsformen, halt Gewohnheitsrecht. Und ja, ich mag es nicht ausschließen, aber das hier scheint mir sehr übertrieben und du kommst erzählerisch auch mit wesentlich kleinerem Kaliber hin. Es reicht ja fast schon, wenn er ihn fest am Schopf packt und ihm das ganz ruhig sagt und der gepeinigte Tjark lässt das die anderen wissen oder dergleichen.

fanden die Nachbarn

Nachbarn ist hier auch nicht der richtige Begriff. Das entspricht halt heutigen Konzepten. Das kommt mir wie eine Abkürzung vor. An solchen Stellen finde ich es wichtig, nochmal zu recherchieren. Da hast du zu schnell geschrieben, denke ich.

Sie ließen ihn in Ruhe und gingen ihm aus dem Weg.

nur eine Kleinigkeit: hier könnte man gut das 'und' durch ein Komma ersetzen, weil beide Satzteile inhaltlich ja nicht ganz gleichwertig sind, sondern eher eine Abfolge beschreiben.

er fühlte sich beruhigt

da kann ich dir empfehlen (auch sowieso) mal bei Roy Peter Clark "die 50 werkzeuge für gutes schreiben" reinzuschauen – schlimmer Titel, ja ja, aber super gut, finde ich. Sehr nützliche Hinweise. Er kommt dort, meine ich, auch auf das Thema Verben zu sprechen. Und auf so etwas wie starke und schwache Verben nicht im grammatischen, sondern eher im semantischen Sinn. Was bringt ein starkes Verb wie zum Ausdruck? An diesem Beispiel kann man das eigentlich ganz gut illustrieren.

er fühlte sich beruhigt (schwach) --> es beruhigte ihn. (im Grunde auch schwach, weil der Satz das "es" zum Akteur macht und Skjor zum passiven Empfänger dieser Beruhigung; besser wäre ein Verb, bei dem Skjor etwas tut) --> anders sieht das ganze aus, wenn er sich noch einmal versichert, ungestört zu sein, durchatmet und sein Ritual fortsetzt; dann kommt Handlung in die Sache.

Ich glaube, während ich das gerade so schreibe, wer auf diesem Phänomen überflüssiger verbaler Formulierungen rumgeritten hat, war gar nicht Clark, sondern Wolf Schneider, der selbsterklärte Rechtschreib-Papst (bisschen altbacken, finde ich, aber hin und wieder auch was Gutes dabei – allerdings auch viel Dogma, was es insgesamt schwer empfehlbar macht, weil man, glaube ich, Falsches dabei lernen kann).

ungestörte Zeit mit seinen Ahnen verbringen zu können

ungestörte Zeit ist dasselbe in Grün. Da fehlt das richtige Wort. Das muss aber gesucht werden. Vom Ausdruck geht das auch, glaube ich, nicht: "ungestörte Zeit" – höchstens noch "ungestörte gemeinsame Zeit" (ohne Komma, um zu markieren, dass nicht die Zeit gestört ist – dass wäre ein physikalischer Durchbruch, schätze ich –, sondern dass die gemeinsame Zeit (also das Ritual, die Zusammenkunft, die Anrufung, wie auch immer) gestört ist.

So, wie gesagt, Weiteres folgt dann morgen, wenn Zeit da ist.
Hab erst mal einen schönen Abend bzw. eine gute Nacht!
Carlo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @MRG ,

sonst warte ich nicht mit einem Komm, bis der Verfasser seine Intention verrät, aber ich wollte hier vermeiden, fünf DIN A 4 Seiten Anmerkungen anzusammeln, nur um festzustellen, dass du was ganz anderes wollest.

Wie andere Kommentierende hab ich nämlich nicht klar bekommen, wann und wo die Geschichte spielen soll (und damit auch nicht, um wen und was es eigentlich geht), weil du - sorry - so derart viele unpassende Begriffe und Konzepte drin hast, dass eine Zuordnung unmöglich wird. Das ist - noch mal sorry - leider nicht mit ein paar oder zwei Dutzend ausgestauschten Worten behoben, das liegt daran, dass hier zu offensichtlich kein Hintergrundwissen vorliegt. Gut, der Text ist nicht mit 'Historik' getaggt.

Ich las die Geschichte vorm ersten Komm und war sicher, bei dem Prota handelte es sich um sowas wie den "QAnon-Schmanen" aus dem Sturm aufs Weiße Haus, also jemand (von mir aus ein Asatru-Anhänger), der den Bezug zur Realität verloren hat und in diesem Wahnbild gefangen jemanden tötet. Das Setting, die Sprache, die gesamte Denkweise ist 21. Jahrhundert, und da wirst du so schnell nix dran geändert bekommen, weil der regional-kulturelle Hintergrund, auf den du dich zu beziehen scheinst, ganz extrem komplex ist.

Hatte die Idee beim Skyrim spielen und hatte die Geschichte für mich dort verortete.
Ja, genau das merkt man auch.
Ich möchte nicht das Fass 'Historik = gut, Computergames = schlecht' aufmachen. Ich spiele zwar keine, bewundere aber Weltenbau, Grafik und Soundtracks bei Skyrim. Der fantastische schwarze Eisdrache (Elder Scrolls?) war ein paar Jahre sogar mein Wallpaper. Also, absolut allergrößten Respekt vor der wunderbaren Concept Art und diesen Spielen.
Was dir das - bei aller Kunstfertigkeit - nicht vermittelt, ist Historie.

Dein Text wäre ohne etwas wesentlich zu verändern, sehr leicht zu retten: Du gehst genau nach deiner Inspiration, verlegst das in die heutige Realität und lässt deinen Prota in diesem Zusammenhang die Bodenhaftung verlieren. Vllt. gar nicht (das wär sicher ein blödes, schon oft erzähltes, Klischee) im Kontext von Computerspielen, sondern Esoterik / der Suche nach einer eigenen Spiritualität. Am Plot und der Figur müsstest du nix ändern, und wenn du nur zart einwirfst, dass da kein Palast und keine Drachen sind, hättest du sogar ein tolles, komplexes Persönlichkeitsbild, innovativen Konflikt und volle Tragik.
Mit Nordmänner-Setting klingt der Text unfreiwillig komisch, davon rate ich echt ab.

Wissen über Rituale und magische Runen aus Jahrtausenden flossen dann durch Skjor.
Wenn das zur Wikingerzeit (sehr großzügig 550-1200 n. u. Z.) spielen soll, warum sind die Runen dann Jahrtausende alt? Die wurden doch zu der Zeit erst verwendet. Dann sind die nicht alt, sondern noch frisch und innovativ. Da bist du leider voll in die Zeitenfalle getappt, mit deiner Sicht von heute.

Magische Runen, naja. Ich will hier keine Abhandlung schreiben, aber so einfach ist das nicht. Dies ist das Bild aus der heutigen Esoterik, das - schlag mich - so ungefähr seit 1920 oder max. 1900 existiert. Ob und wieweit Runen mit Schamanismus bzw. einem magischen Weltbild zusammenhängen, ist nach der Christianisierung leider nicht mehr zu rekonstruieren. Das gelingt schon mehr schlecht als recht mit den Bildkonzepten, die zusätzlich zu dem Lautwert existierten und den Worten, Sätzen und Zeilen zusätzliche, inhaltsrelevante Bedeutungen verleihen. (Ich hab in der Anglistik auch mal nebenbei bissl Altenglisch gelernt, und das geht nicht ohne Runen.)

Ob Runen zur "Weissagung" oder zu Ritualen dienten, ist aber keineswegs belegt und wird heute eher angezweifelt. Das so 1:1 zu esoterischen Ideen als Fakt darzustellen halt ich für massiv unelegant.

Daraus formte sich ein großer, nordisch aussehender Mann. In seinen dunkelblonden Bart waren Ketten eingeflochten, auf denen Symbole eingraviert waren.
"Nordisch aussehend" ... also naja. Glatte schwarze Haare wie die Sami, blond wie die Schweden, braun und vllt. gelockt wie manche Norweger oder Isländer oder rötlich wie die Dänen manchmal? Die Karelier im Osten Finnlands haben schwarze Haare und dunkelblaue Augen. ;) Hier oben ist alles im Angebot.
Dazu gehört jedenfalls kein langer Bart und schon gar nicht Bartzöpfe mit Schmuck drin. Es mag sein, dass die amerikanischen Vikings auf dem "History Channel" gesendet wurden, aber das führt leider zu falschen Schlüssen, daran ist so gut wie rein gar nix - und schon erst recht nicht die Mode - historisch. Das ist also Quark, und vor dem Hintergrund finde ich zumindest so eine Geschichte dann schnell ärgerlich und faul.

Ein fliegender Drache und darunter zwei gekreuzte Stahläxte.
Die Drachen der Nordmänner hatten keine Flügel.
Okay, Stahlklingen bei Schwertern existierten (im Ausnahmefall bei hochrangigen Personen, soviel ich weiß), waren die Äxte auch daraus, oder nur aus Eisen?
Das sind eben alles so Death Metal / Game-Bilder, die in den Kontexten ja auch völlig okay sind (mag ich auch, auch diese ganzen Frazetta-Cover und so). Aber bitte nicht, wenn du einen Wikingerzeit-Weltenbau vorhast.

Sein körperloser Blick fiel auf den Elchkopf.
Da geht noch was ... :peitsch:

Zudem: wie soll ich mir das vorstellen? Doch nicht ausgestopft, oder? ;)
Soweit ich weiß, haben die ihre Schiffe / Häuser auch nicht mit den Schädeln von Huftieren geschmückt. Entweder Raubtiere oder Menschen (Vorsicht mit Letzterem: nicht überall und ggfs. eine Trashfalle).

Blind vor Wut war es ihm, als hätte sich ein Blutrausch seiner bemächtigt. Seine Augen suchten die Umgebung nach dem Täter ab.
Merkst du selbst ...
Eingefasst in das Wappen seiner Familie,
Wappen? :google: Entstanden durch die Kreuzzüge. Das dürfte genau das Gegenteil zu deinem kulturellen Hintergrund sein, egal, wo du den verortest.
Die Stadtwache führte ihn in die Kaserne
Das antike Rom?
Rede ansetzte, zerbrach das Fenster.
Glasfenster bei den Nordmännern?! :sconf: Es gab tolle bunte Glasperlen als Schmuck, nix derart Großflächiges.

Dort wurde er von dem Vogt erwartet.
-> Epochencheck. :peitsch: Alter Schwede, das ist aber ein wilder Mix, schlimmer als in GoT. Vogt gabs im Hohen Mittelalter und v.a. in der Frühen Neuzeit. Hat nix mit der Wikingerzeit zu tun.

Anders als intuitiv gedacht, ist das Passiv im Deutschen nicht in allen Situationen grammatikalisch korrekt. Ist der Täter (hier der Vogt) bekannt und will der Sprecher dessen Identität nicht verschleiern / vorenthalten, darf es nicht verwendet werden. Korrekt wäre nur: Der Vogt erwartete ihn dort. Oder: Der Vogt wartete bereits auf ihn.

Sei gesegnet, mein Vater.
Jau, das ist aber voll christlich. Nichts an deinem Setting verweist aber sonst darauf (obwohl die Christianisierung entsprechender Regionen genau in die Wikingerzeit fiel und zu derem Untergang beitrug).

Der Schmerz machte Skjor blind
Lieber mit einem passenden, starken Verb sagen: Der Schmerz blendete Skjor.

Der Schmerz machte Skjor blind und fühlte sich an, als folterte ihn jemand, indem er seine Fingernägel herauszog.
Das finde ich sehr ungünstig, weil du den Schmerz einmal über die Augen-Analogie und einmal über die Fingernägel/Hand-Analogie laufen lässt. Bis ich mit dem Satz fertig bin, hab ich nicht mehr den akuten Eindruck von Schmerz.
Die Schreie drangen tief aus seinem Inneren hervor.
Bissl unpräzise und imA ziemlich trashig. Die Stimmbänder sind in der Kehle, die Luft kommt aus den Lungen - dem würde ich versuchen, irgendwie Rechnung zu tragen, denn die Aussage da ist letztlich falsch.
Er stand auf, griff sich den Eisendolch
Hier ist das Metall korrekt. Wenn du das aber in deiner Welt sagen willst, lass das Eisen weg. Sonst frage ich mich, aus was sonst (du erwähnst keinen aus einem magischen Gestein, Drachenknochen oder sowas, also kann es nur Eisen sein). Dinge, die uns selbstverständlich sind, benennen wir ja nicht so explizit.
Blind vor Wut war es ihm, als hätte sich ein Blutrausch seiner bemächtigt.
Wenn man blind vor Wut ist, hat man selten so dezidierte Introspektive. Auch wenn es nicht 1.Person ist, rate ich zu stärker ellipitischer, assoziativer Form.
Spielst du auf die Berserker an? Die haben nix mit so einem Ahnenkult zu tun und die Frage, ob das nur im Kampf so eingeleitet wurde oder - durch Drogensucht, nicht "Meditation" - auch zu Hause stattfand, wird grad von Historikern diskutiert. (Sorry, ich werd vllt. nerdig, weil ich grad eine KG und einen langen Sachtext zu genau diesen Themen schrieb, und dieser Abschnitt der Historie ein Steckenpferd ist, auch wenn ich keine Archäologin und damit keinswegs Spezialist bin).
Palast
Häh?
Kleidchen
Das ist Biedermeier-Bürgertum.
Hat ihn bei seinen Ahnen gestört
Sehr flapsig.
Lass am besten mal Suchprogramm drüberlaufen, du hast einen ziemlichen Ahnen-Overkill. Auch stark im Intro, das mir eh doppelt gemoppelt vorkommt. (Erste zwei Absätze, da wird eigentlich alles nur wiederholt.) Das Konzept ist ja einfach und schnell zu erfassen und müsste nicht so häufig spezifiziert werden.
„Hat ihn bei seinen Ahnen gestört … hat die Beherrschung verloren … wusste, dass er eines Tages den Verstand verliert … erinnert euch an Tjark … seht, da ist der Eisendolch … hat für seine Ahnen getötet …“ [Zeilenwechsel, da Sprecherwechsel] Skjor sagte: „Ich war es nicht! Ich schwöre es bei meinen Ahnen!“
Verstand verlieren: Gibt es erst seit 1610 und kommt v.a. aus der Zeit der ersten Psychiater (der sog. "Alienists" im UK um 1800).
Beherrschung verloren: Das hat auch so einen bürgerlichen Sound. Überhaupt die ganzen Dialoge sind zu extrem postmodern mit ein paar Romantikeinsprengeln. Die aber sorgen eher für einen Victorian Gothic Touch als für die korrekte Zeit.
schickte ein letztes Stoßgebet in den Himmel und fügte sich seinem Schicksal.
Das geht so nur im Christentum, s.o..
„Ja, ja. Das sagen sie alle. Sperrt ihn ein. Da bleibt uns keine Wahl. Das Motiv ist da.“
Super moderne Haltung, Stil, Formulierungen. Sorry, MRG, da findest du glaube ich nicht überzeugend raus. Ich würde das Setting in eine Zeit verlegen, in der du dich mit deinem Stil zu Hause fühlst.
Die Nacht in der Zelle
Zelle? In welcher Zeit wolltest du das denn haben?

Ich hab auch generell ein Problem, das Ganze zu verorten: Anfangs geht es um ein 'nicht gestört werden dürfen', aber der Prota befindet sich wohl im eigenen Haus, oder? Nicht in einem Tempel, wo ja vermutlich auch niemand gestört werden würde.
Das suggeriert, es gäbe dort Privaträume, so wie man heute Kinderzimmer, Arbeitszimmer und Schlafzimmer hat. Zumindest in der Wikingerzeit und teils in den nordischen Ländern bis in die 1940er (!) gab es aber nur einen großen Raum. Anders wäre das nicht zu heizen gewesen. Abgetrennt durch Wände war höchstens der Anbau mit Vieh, die im Winter vllt. nicht immer draußen sein konnten und da auch für mehr Wärme sorgten. Dass jemand in seinem privaten Zimmer kniet, um irgendein Ritual zu begehen, ist kein Konzept deines Settings. Die Idee einer "Privatsphäre", der "Zeit für sich selbst" dürfte erst mit der Aufklärung, vermutlich (ich bin jetzt langsam zu faul, das selbst zu checken, sorry) erst mit der Romantik und dem Bürgertum aufgekommen sein.

Er brauchte seine Ahnen, brauchte dringend ihren Rat, um mit dieser Situation fertig zu werden.
Das ist der Grund, aus dem ich Vikings schlichtweg unerträglich finde: dort wird auch so ein Marketingleiterebenen-/Psychotalk verwendet. Das kann man da nicht sagen, weil die Selbstananlyse anders gelaufen sein muss. Auch, wenn wir die nicht kennen, kennen wir die zwischen 1200 und heute in der Prosa, und das wird einfach vorher anders ausgedrückt.
Und warum hören ihn die Ahnen in seinem Haus, nicht aber in der "Zelle"? (Klar, das Problem hast du in allen Religionen, aber hier fällt es eben auch auf.)
Ein Junge in Lumpen gekleidet, die einen schäbigen Eindruck machten.
Machen Lumpen meistens. ;)
12 Jahre
zwölf Jahre oder Zwölfjähriger
„Dunkle Mutter erhöre mich“, murmelte der Junge unablässig, während er in seiner Hand ein Holzkreuz hielt. Das war es, was Skjor geweckt hatte. „Sie kommt nicht. Du macht es falsch", sagte Skjor.
„Was weißt du schon von der dunklen Mutter?“
„Kenne mich mit Ritualen aus. Machst es falsch.“
„Aber ich hab das Kreuz.“
„Das Feuer fehlt. Und Blut. So wird das nichts.“
Spricht etwas dagegen, deinen Göttern (Fantasie)Namen zu geben? Das klingt immer so extrem archaisch, höhlenmenschig, wenn es solche super-vagen Umschreibungen sind. Wenn du das so lassen willst: als Eigenname vllt. eher beides groß: Dunkle Mutter.

Was für ein Kreuz? Das christliche? Sind die irgendwie Proto-Satanisten?
Ist das eine fiktive Göttin, oder hast du jemanden im Blick dafür?
Diesen spirituellen Hintergrund finde ich leider sehr schwach ausgearbeitet, dabei scheint der ja eine plottragende Rolle zu spielen. Das wäre toll, wenn es da klarere Bilder, Figurenkonzepte gäbe, dann könnte ich zumindest auch besser mitgehen.

„Mein Vater. Hat kleinere Aufträge für die Dunkle Hand erledigt. Jetzt ist er tot. Will ihn rächen.“
'Kleine Aufträge erledigt' klingt auch so modern, nach einem Vertreter oder Mafiakiller. Hat die Dunkle Hand etwas mit der Dunklen Göttin zu tun? Falls nicht, ggfs. variieren.
Vor allem aber: Wieso redet der so gebrochen? Ich hab keinen Hinweis gefunden, dass er Ausländer / Nichtmuttersprachler dort ist. Hab ich was überlesen? Oder soll der Eindruck so Tarzan-mässig sein? Ugh ugh ... all diese Barbaren, die sich natürlich nicht artikulieren bzw. in vollständigen Sätzen sprechen können?
„Brauchen dein Blut. Da führt kein Weg dran vorbei. Muss auf das brennende Kreuz tropfen.“
Dito.
Wieder konzentrierte sich Skjor auf die Flammen. Das Kreuz brannte. Es folgte ein leises Stöhnen, als das Blut auf das Kreuz floss.
Wer stöhnt? Skjor oder eine paranormale Entität?
Finde ich schwierig, zu erfassen, weil mir die paranormalen / religiösen Konzepte an sich zu unklar sind.
Am besten fände ich es nach wie vor, wenn der Prota in der Jetztzeit lebte; dann nämlich ergäbe es auch einen Sinn, dass die Spiritualität so konfus klingt, das wäre sie dann nämlich genau auch, weil aus verschiedenen Epochen rekonstruiert.

Ich hoffe, das klingt nicht zu negativ, ich meine, mit einem Dreh liesse sich hier eine tolle Story draus machen. Nur eben nicht in einem unrecherchierten Skyrim-Wikingerhistorien-Bastard, sondern heute. Dann hast du ein wunderbares Psychogramm, echte Tragik, einen schönen innovativen Plot und eine passende Sprache.

Ansonsten sähe ich nicht nur ein komplettes Umschreiben, sondern v.a. ein halbes Jahr intensive Recherche - und zwar nicht nur außerhalb von Games und Serien, sondern überhaupt außerhalb von YouTube und Wikipedia. Und dann müsste alles in einem epochen-neutraleren Stil geschrieben werden. Ich hab den Eindruck, das könne nicht zu schaffen sein, eben weil diese Epoche extrem komplex ist.

Reingeclickt hier hatte ich übrigens überhaupt nur, weil mich interessierte, ob es beim Titel um ein symbolisches Kreuz oder den Rücken geht. Irgendwie ist da was schräg bei, ich krieg den Finger nicht draufgelegt, aber vllt. einen weiteren Artikel einfügen (obwohl das auch komisch klingt: "Das Blut auf dem Kreuz", hm.). So artikellos am Anfang finde ich das irgendwie seltsam. Ähnlich seltsam wie das Zweitsprachendeutsch der einen Figur - aber nun auch auf Autorenebene.

Ganz liebe Grüße, ich wäre sehr gespannt, sollte sich dieser Geschichte noch entwickeln,
Katla

 

Hi @MRG,
da möchte ich gerne auf einen Gegenbesuch vorbeikommen und sehe, hier gibt's schon einige Komms. Hm, hoffentlich kann ich noch was Sinnvolles sagen. Ich steig mal beim ersten Satz ein :)

1. Wann immer Skjor Graumähne vor einem Problem stand, konsultierte er seine Ahnen. ---- 2. Skjor legte dann seinen Fellmantel ab. Er kniete sich vor den Altar, platzierte das Horn seines Stammvaters darauf und meditierte. ----- 3. Alle seine Nachbarn wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte.
1. Konsultieren passt mE so gar nicht in das Setting. Gedanklich bin ich im Norden, es ist kalt, das Leben hart und unerbittlich. Dann kommt dieser beinharte Kerl um die Ecke (mein inneres Bild zumindest) und denkt sich "hm, ich sollte meine Ahnen konsultieren".
2. Die Sätze würde ich verbinden. Generell ist mir aufgefallen, dass du oft kurze Sättze verwendest, wo es schon zu abgehackt klingt, aber da gucken wir später drauf.
3. Das würde ich persönlich umformulieren. Aus dem Stegreif vielleicht: Zu dieser Zeit legte sich eine bleierne Stille über das Dorf, niemand wagte es, auch nur einen Fuß in die Nähe des Hauses zu setzen. So irgendwie?
Tjark klopfte an seine Eichentür und rief: „Skjor! Gib mir was von deinem Met! Na komm schon.“
das kannst du individueller (vielleicht wolltest du auch mit dem Klischee spielen, aber das hat nicht geklappt)
Alle seine Nachbarn wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte. Tjark Blaustahl hatte das teuer bezahlt. Er machte den Fehler, Skjor während seiner Ahnenmeditation zu stören; Tjark klopfte an seine Eichentür und rief: „Skjor! Gib mir was von deinem Met! Na komm schon.“
Am nächsten Tag fanden die Nachbarn Tjark in einem Graben – mit gebrochenem Genick. Niemand klopfte mehr bei Skjor.
Du erklärst lang und breit, warum ihn niemand stören soll. Das ist mE zu viel und der Mord leicht übertrieben. Vielleicht ähnlich wie: Die Bewohner munkelten, eines Abends habe man Tjark XY an die Tür klopfen sehen. Am Morgen fand man ihn im Stall, wie er zitternd vor sich hin murmelte. Von dort an klopfte niemand mehr an Skjors Tür.
Ahnenmeditation
ein recht umständliches Wort
Im Anschluss nahm er drei Rauchkerzen, schrieb mit seiner freien Hand Runen in die Luft und ließ eine Flamme aus dem Nichts entstehen. Skjor zündete die Rauchkerzen an.
ggf. erklären, was das für Runen sind, für Wissen oder Offenheit oder so
wenn er die Flamme aus dem Nichts entstehen lässt, kann er auch gleich die Kerzen anzünden, anstatt erst in der Hand und dann zu den Kerzen
Sie sorgte dafür, dass sich Skjors Geist von seinem Körper befreite. Die übliche Außenschau trat ein.
mit "üblich" willst du anscheinend die Routine darstellen, doch das kannst du eleganter formulieren. Vielleicht genauer den Vorgang der Außenschau erklären und dann sagen, dass es immer wieder ein unglaublicher Moment ist
in diesem Moment stieg aus der Schnauze silberner Rauch hervor. Daraus formte sich ein großer, nordisch aussehender Mann.
Das könntest du in ein/zwei Sätzen genauer erläutern. Wie der Rauch langsam aus der Schnauze wabert und sich der nordisch aussehende Mann aus diesem formt
In seinen dunkelblonden Bart waren Ketten eingeflochten, auf denen Symbole eingraviert waren. Ein fliegender Drache und darunter zwei gekreuzte Stahläxte.
ggf. erklären, was denn die Bedeutung des Symbols ist. Dann wird das Ende nochmal eindrucksvoller.
Es herrschte ein vertrauter Tonfall zwischen beiden.
Die sind doch Vater und Sohn, oder? Ist das nicht per se vertraut?
Normalerweise folgte nach Abschluss des Rituals die vollständige Verschmelzung mit seinen Ahnen. Wissen über Rituale und magische Runen aus Jahrtausenden flossen dann durch Skjor.
Hier erklärst du wohl, wozu diese Verschmelzung gut sein soll. Das ist aber so knapp gehalten, dass ich den Sinn noch nicht ganz nachvollziehen kann. Der Text dreht sich ja genau um die Relevanz dieses uralten Rituals, da könntest du das schon etwas pushen.
Nach links wo der Weg zur Schmiede lang lief, nach rechts in Richtung Palast.
ich sag das gleich noch was zu. Mit der Verortung kam ich nicht so klar. Wegen des Namens und des Rituals habe ich eine Einöde vor Augen (naja, wie im Wikinger-Streifen), ein kleines Dorf gebaut aus Holz mit wenigen Menschen. Da passt der Palast nicht rein. Vielleicht kannst du die Kulisse zu Beginn spezifizieren.
In kürzester Zeit war er umringt von einer Menschenmasse.
umringt von Menschen reicht völlig.
Skjor sagte: „Ich war es nicht! Ich schwöre es bei meinen Ahnen!“
Die Stadtwache umringte ihn, der Hauptmann antwortete: „Du hast Blut an deinen Händen, die Mordwaffe in der Hand. Du bist festgenommen.“ Und schon zückten sie ihre Schwerter,
das geht ziemlich schnell. Da kommt man ja gar nicht hinterher.
Die Stadtwache führte ihn in die Kaserne. Dort wurde er von dem Vogt erwartet.
Hier nochmal zum Ort. Anscheinend sind wir doch nicht in der Einöde, oder? Jetzt bin ich zumindest irgendwie im Mittelalter gelandet.
„Ja, ja. Das sagen sie alle. Sperrt ihn ein. Da bleibt uns keine Wahl. Das Motiv ist da.
Der erste Satz ist auch oft gehört, das kannst du besser. Danach ggf. "mir bleibt keine Wahl, du hast ein Motiv"
Die Nacht in der Zelle war grausam. Er brauchte seine Ahnen, brauchte dringend ihren Rat, um mit dieser Situation fertig zu werden. Wie hatte es soweit kommen können? Gerade war er noch in tiefer Meditation versunken und im anderen Moment war er ein Mörder? Ein Schauer erfasste ihn. Gab es eine Verbindung zwischen der Meditation und dem Mord? Hatten ihn seine Ahnen verraten?
Zeig mir mehr, wie grausam es ist
Ein Junge in Lumpen gekleidet, die einen schäbigen Eindruck machten.
welche Lumpen sind nicht schäbig?
„Mein Vater. Hat kleinere Aufträge für die Dunkle Hand erledigt. Jetzt ist er tot. Will ihn rächen.“
Vielleicht: „Mein Vater. Er hat kleinere Aufträge für die Dunkle Hand erledigt", der Junge stockt. Als er Skjor ansieht, glüht sein Blick vor Wut. "Jetzt ist er tot. Ich will ihn rächen.“
„Brauchen dein Blut. Da führt kein Weg dran vorbei. Muss auf das brennende Kreuz tropfen.“
auch hier mE zu abgehackt. „Wir brauchen dein Blut, da führt kein Weg dran vorbei. Du musst es auf das brennende Kreuz tropfen.“
Denk an die Rache und wünsch dir deine toten Ahnen herbei.
Ggf.: Skjor packte den Jungen an der Schulter und sah in seine aufgerissenen Augen. "Denke jetzt an deinen Vater, daran, dass du es ihm seine Rache schuldest und wünsche dir deine Ahnen herbei."

Huch, das klang jetzt so, als hätte mir dein Text nicht gefallen, aber das hat er! Ich finde die Idee gut und mag solche Stories sehr gern. Nur waren mE einige Stellen zu kurz, die länger hätte sein müssen und andersrum und ich konnte leider nicht mitfühlen. Ich weiß eben, dass du es besser kannst, hoffe, dass du an dem Text dranbleibst und ich dir ein paar verwertbare Vorschläge machen konnte :)

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
Waldläufer

 

. Die Idee zur Geschichte ist mir bei Skyrim gekommen, einem Videospiel.

Hab ich mir gedacht oder doch besser: gefürchtet, Fantasialand und die Illusion, man "spiele" am Bildschirm,

lieber MRG,

und auch bei Dir, lieber

@Carlo Zwei

mit der neuen Geschichte,

denn ich bezweifel, dass am Bildschirm überhaupt ein Spiel möglich ist. Es geht um den Begriff des "Spiels" selber, nicht mal ums Kleinkind, dass gerade dieses spielt und alsogleich ein anderes spielt. Was am Bildschirm geschieht, ist Arbeit, meinetwegen Arbeitstraining. Ein bisschen davon hab ich unter

https://www.wortkrieger.de/threads/arbeit-konsum-und-freiheit-–-schiller-marcuse-lanier-%E2%80%9Eder-eindimensionale-mensch%E2%80%9C.54897/

vor Jahr und Tag zu verarbeiten versucht im Spannungsfeld Freiheit (Spiel), Arbeit, Konsum.

Aber ich will niemand sein Vergnügen oder seinen Glauben nehmen ...

Tschüss und schönen Restsonntag noch

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey du,

wie versprochen, zweiter Teil des Kommentars. Ich habe noch ein bisschen weiter an den Sätzen gehangen, dann habe ich es aufgegeben, weil da für mich zu viel nicht stimmte. Lass dich davon nicht entmutigen. Ich hab gelesen, dass du das vor dem Hintergrund der Bilder und Story von Skyrim geschrieben hast. War nach Gothic 2, Oblivion und ein paar anderen ein richtiges Lieblingsspiel. Ich kann nachempfinden, was das an Fantasie in einem loskickt. Tatsächlich habe ich daraufhin auch mal versucht, einen Fantasy-Roman zu schreiben (alle bitte weghören, das sag ich dir im Vertrauen :D ). Nicht dass ich was gegen Fantasy-Romane hätte; das hatte damit aber eigentlich auch nicht viel zu tun, war im Prinzip eine einzige Projektion meiner Wünsche und Spielfantasien, die da aufs Blatt gekommen ist und so sehe ich deinen Text auch. Da ist ziemlich lustgetrieben (was ja schön ist), zugleich aber auch ganz in dieser Fantasie, in dieser Wunschwelt gefangen. Es gelingt, etwas davon zu übersetzen, das meiste aber steht dem Text regelrecht im Weg. Die ganze flache Beschreibung von Ritualen, Dialogen, Verhaltensweisen und dergleichen. Fan-Fiction ist das, würde ich sagen. Da gehört für mich im Übrigen auf jeden Fall auch der Tag "Fantasy" dran und optional vielleicht wirklich "Fan-Fiction".

Routine

ist hier eigentlich auch nicht das richtige Wort. Das ist ja immer aus der Logik des Autors, der das so einordnet.

Rauchkerzen

was ist das? Jetzt mit dem ganzen Hintergrund, den ich habe, kann ich mir schon ein Bild machen. Ich sehe MRG, wie er da am Schreibprogramm hängt und Zeilen eintippt und sich diese Skyrim-Welt vorstellt und seinen bulligen Helden und sich dann so denkt: ja, in so einem Ritualzelt stehen dann auch solche räuchernden Kerzen rum (nennn wir es 'Räucherkerzen'). Gehört ins Setting. Das ist halt dekorativ gedacht, nicht sinnvoll. Während solche Gamedesigner (also auf dem Level von Elder Scrolls) sich natürlich sehr viel mit solchen Details denken bzw. das im Spiel viel mehr Sinn ergeben würde, vielleicht würde es da gar keine solche räuchernde Kerze geben, sondern so ein Thuribulum oder dergleichen. Außerdem ist es etwas anderes ein Spiel zu designen und eine Geschichte zu schreiben. Tut mir leid, aber das kann man (mMn) nicht so übertragen.
Der Designer und Schreibratgeber Randy Ingermanson (der selbst keine guten Romane schreibt) hat diesen Versuch unternommen. Das ganze ist als "Schneeflocken"-Methode bekannt geworden und hält Einzug bei solchen Events wie NaNoWriMo, weil es schnelle Umsetzung verspricht. Letztlich eine Designmethode übertragen auf den Schreibprozess. Das kann mit genug Talent dahinter sicher auch zu einem Ergebnis führen, ist aber total funktionalistisch gedacht und nicht wirklich nachhaltig (finde ich). Gibt sicher Leute, die auch damit Erfolg haben, das will ich nicht unterschlagen. Das nur als kurzer Abriss zur Übertragung von "Design"-Prinzipien (steht eigentlich auch infrage, ob sowas wie die Schneeflocken-Methode jetzt wirklich designtypisches Denken ist) aufs Schreiben.
Um auf das Übertragen von Rauchkerzen (jetzt am Beispiel) vom Spieledesign auf die Ebene einer Story zurückzukommen: Designer müssen das visuell und funktional betrachten – das musst DU nicht, das ist sogar nicht einmal wirklich sinnvoll. Das sind Details in deiner Vorstellung visuell und Teil eines Settings, das du bereits gesehen hast, für die Imagination der Lesenden allerdings irrelevant. Da kommst du schnell in der Richtung raus, wie Leute schreiben, die etwas autobiografisch erlebt haben und die Lesenden dann mit Infos zubomben.

schwirrte

Rauch schwirrt doch nicht wirklich oder? Da hat man doch lautmalerisch gesehen ganz andere Anlagen. Hör dir doch mal an, wie dieses Wort klingt. Da spürt man doch Vibration, Klang.

benebelte Skjors Sinne

Also muss da Droge drin sein. Und hier wird es ja eigentlich interessant. Da verlässt es ja die Skyrim-Ebene und wird etwas, das MRG sich erspinnt. So muss die Sache (mMn) laufen. Ich glaube, diese bereits vorgefertigte und vor allem visuell angelegte Spielewelt bringt dich viel weiter weg vom Text als sie dir nutzt.

und fühlte ein Gefühl

nee

Als nächstes folgte das Blutritual. Dafür zückte er einen Eisendolch

zücken – wieder lautmalerisch denken. Hör dir das Wort doch mal an. Das ist nicht nur metallisch wie eine Hi-Hat, sondern auch genauso kurz. Wenn du dir Zeit nimmst und ein Ritual durchführst, dann, behaupte ich, zückst du nicht, sondern ziehst. Du lässt dir Zeit.

ein großer, nordisch aussehender Mann

das ist reine Projektion des Autors.

Die Stadtwache

Und das ist null angelegt. Das ist rein aus dem Oblivion/Skyrim-Setting heraus. Eine Fiktion, die es so auch nur in dem Elder Scrolls Universum gibt. Solche spätantiken Stämme, die du da eigentlich bezeichnest, lebten lange vor der Institutionalisierung von Bürgerwehr; im übrigen auch vor der Entstehung der Städte aus frühmittelalterlichen Handelsorten und durch Marktrechtsverleihung im Hochmittelalter. Das heißt: diese Fiktion ist genuin Skyrim-Handschrift.

Mehr habe ich erst mal nicht. Ich will das überhaupt nicht niederschmettern. Hab das auch nicht mir runterzwingen müssen, gar nicht. Der Kommentar spiegelt meine Haltung dazu.
Keep on!
Carlo

 

Moin @Carlo Zwei,

vielen Dank für deinen Kommentar bzw. deine beiden Kommentare, habe ich mich sehr drüber gefreut. :-) Ich beantworte deine beiden Kommentare direkt zusammen, weil ich finde, dass das ja eher ein großer Kommentar ist. Du sprichst absolut entscheidende Stellen an. legst den Finger genau auf die Problematik, die mir jetzt erst so richtig klar wird. Da ist es kein Wunder, dass der Text nicht so funktioniert, wie er das ist meinem Kopf getan hat. Ganz besonders interessant finde ich den Punkt, dass mich die Skyrim Vorlage weiterwegbringt, anstatt mir zu helfen. Das stimmt. Ich habe es mir sozusagen leicht gemacht und vorausgesetzt, dass die Leser und Leserinnen auch Skyrim kennen. Ein sehr, sehr guter Kommentar, der mich weiterbringt, weil er mir genau aufzeigt, wo ich falsch abgebogen bin. Danke!

ich mache mal so einen kleinen Marathon-Kommentar daraus; auch weil ich gleich den Laptop zuklappen möchte, dir aber gerne noch ein erstes Zeichen geistiger Teilnahme hieran :D dalassen wollte.
Finde ich gut, danke! :D

Meditation ist hier ziemlich sicher ein Begriff, mit dem du dich vergalloppierst. Ich würde es mit 'Anrufung' versuchen; da vielleicht nochmal ein wenig in den Enzyklopädien graben.
Hm ja, guter Punkt. Wenn ich es richtig verstehe, dann sprichst du hier vor allem die sprachliche Präzision an. Das nehme ich mir für die Überarbeitung mit. Denke, dass ich da einiges überarbeiten muss, damit das Ding funktioniert.

nääääh. Klischee.
Stimmt, sehe ich ein. Muss ich noch einmal drüber nachdenken, ob ich da etwas originelleres finden kann. Vielleicht ein Werkzeug oder eine Axt? Ich habe mich noch nicht entschieden.

Aber dort gab es auch Rechtsformen, halt Gewohnheitsrecht. Und ja, ich mag es nicht ausschließen, aber das hier scheint mir sehr übertrieben und du kommst erzählerisch auch mit wesentlich kleinerem Kaliber hin.
Das ist einer der großen Schwachstellen meines Textes, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Für mich war die Welt schon komplett fertig und da habe ich mich gar nicht mit den Regeln auseinandergesetzt, die in dieser Welt gelten. Die Welt war für mich so klar, dass ich da Scheuklappen aufhatte.

An solchen Stellen finde ich es wichtig, nochmal zu recherchieren. Da hast du zu schnell geschrieben, denke ich.
Muss ehrlich sagen, dass ich die Frage gar nicht auf dem Schirm hatte. Werde ich mir auf jeden Fall für die nächste Geschichte mitnehmen.

nur eine Kleinigkeit: hier könnte man gut das 'und' durch ein Komma ersetzen, weil beide Satzteile inhaltlich ja nicht ganz gleichwertig sind, sondern eher eine Abfolge beschreiben.
Habe ich angepasst, guter Hinweis, kann ich gut nachvollziehen.

da kann ich dir empfehlen (auch sowieso) mal bei Roy Peter Clark "die 50 werkzeuge für gutes schreiben" reinzuschauen – schlimmer Titel, ja ja, aber super gut, finde ich. Sehr nützliche Hinweise. Er kommt dort, meine ich, auch auf das Thema Verben zu sprechen.
Interessante Empfehlung, habe ich mir direkt bestellt. Wolf Schneider habe ich gelesen, konnte da einiges für mich mitnehmen.

ungestörte Zeit ist dasselbe in Grün. Da fehlt das richtige Wort. Das muss aber gesucht werden.
Bringt mich zum Nachdenken. Ist eine Sache, die ich auf jeden Fall weiter verbessern möchte. Danke!

Ich hab gelesen, dass du das vor dem Hintergrund der Bilder und Story von Skyrim geschrieben hast. War nach Gothic 2, Oblivion und ein paar anderen ein richtiges Lieblingsspiel. Ich kann nachempfinden, was das an Fantasie in einem loskickt. Tatsächlich habe ich daraufhin auch mal versucht, einen Fantasy-Roman zu schreiben (alle bitte weghören, das sag ich dir im Vertrauen :D ). Nicht dass ich was gegen Fantasy-Romane hätte; das hatte damit aber eigentlich auch nicht viel zu tun, war im Prinzip eine einzige Projektion meiner Wünsche und Spielfantasien, die da aufs Blatt gekommen ist und so sehe ich deinen Text auch.
Das meinte ich oben damit, dass du genau den Finger in die Wunde legst. Es ist eine Projektion meiner Wünsche und das Spiel hat meine Fantasie absolut beflügelt. Dabei habe ich nur vergessen, dass meine Grundlage ja noch gar nicht innerhalb der Geschichte etabliert ist.

Es gelingt, etwas davon zu übersetzen, das meiste aber steht dem Text regelrecht im Weg. Die ganze flache Beschreibung von Ritualen, Dialogen, Verhaltensweisen und dergleichen.
Ja, das kann ich total nachvollziehen. Denke, dass das auch einer der Hauptgründe ist, weshalb der Text noch nicht funktioniert. Hilft mir echt weiter, so eine Rückmeldung zu bekommen, weil ich dann doch eben einen großen blinden Fleck habe.

Das ist ja immer aus der Logik des Autors, der das so einordnet.
Ist auch nachvollziehbar, weil es sich eben nicht aus der Geschichte ergibt, sondern von mir als Autor so dargestellt wird. Die Liste meiner Überarbeitungspunkte wird auf jeden Fall länger, frage mich gerade auch, wie ich das am besten umbauen kann. Denn die Geschichte und Skjor mag ich und würde ich gerne ausbauen bzw. verbessern.

Ich sehe MRG, wie er da am Schreibprogramm hängt und Zeilen eintippt und sich diese Skyrim-Welt vorstellt und seinen bulligen Helden und sich dann so denkt: ja, in so einem Ritualzelt stehen dann auch solche räuchernden Kerzen rum (nennn wir es 'Räucherkerzen').
Haha, ja, gut da steckt viel Wahrheit drin. :D

Designer müssen das visuell und funktional betrachten – das musst DU nicht, das ist sogar nicht einmal wirklich sinnvoll. Das sind Details in deiner Vorstellung visuell und Teil eines Settings, das du bereits gesehen hast, für die Imagination der Lesenden allerdings irrelevant.
Ich habe das Setting bereits gesehen und das dann indirekt auch für diese Geschichte vorausgesetzt. Das ist gut analysiert und bringt mich zum Nachdenken. Sehr wichtige Punkte, die mir auch bei weiteren Geschichten nützlich sein werden.

Rauch schwirrt doch nicht wirklich oder? Da hat man doch lautmalerisch gesehen ganz andere Anlagen. Hör dir doch mal an, wie dieses Wort klingt. Da spürt man doch Vibration, Klang.
Lautmalerisch gesehen, ja, das stimmt. Habe bislang gar nicht so lautmalerisch gedacht, gefällt mir allerdings total. Das ist eine Erweiterung in meiner Autorenbox (hört sich etwas ungelenk formuliert an, was ich damit meine ist, dass ich dem bislang keine Aufmerksamkeit geschenkt habe).

Ich glaube, diese bereits vorgefertigte und vor allem visuell angelegte Spielewelt bringt dich viel weiter weg vom Text als sie dir nutzt.
So hatte ich das gar nicht betrachtet. War in dieser Atmosphäre drin und dann kamen die Ideen. Aber ja, ich kann das gut nachvollziehen.

Und das ist null angelegt. Das ist rein aus dem Oblivion/Skyrim-Setting heraus. Eine Fiktion, die es so auch nur in dem Elder Scrolls Universum gibt. Solche spätantiken Stämme, die du da eigentlich bezeichnest, lebten lange vor der Institutionalisierung von Bürgerwehr; im übrigen auch vor der Entstehung der Städte aus frühmittelalterlichen Handelsorten und durch Marktrechtsverleihung im Hochmittelalter. Das heißt: diese Fiktion ist genuin Skyrim-Handschrift.
Ja, deswegen gab es ja auch vorher in den Kommentaren Anmerkungen dazu, dass die Stadtwache nicht funktioniert. Hilft mir, dass ich das noch besser einordnen kann.

Mehr habe ich erst mal nicht. Ich will das überhaupt nicht niederschmettern. Hab das auch nicht mir runterzwingen müssen, gar nicht. Der Kommentar spiegelt meine Haltung dazu.
Ich finde, dass es eine Menge wertvoller Punkte für mich beinhaltet. Besonders die Erkenntnis, dass mir das schon gesehen Setting gar nicht weiterhilft, war für mich nützlich.

Wahnsinn, was für ein Kommentar bzw. zwei Kommentare. Möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken und habe richtig was zum Nachdenken.

Beste Grüße
MRG

Hallo @Katla,

ich finde deinen Kommentar sehr überzeugend. Ich habe eindeutig die Komplexität unterschätzt und mich etwas von meiner eigenen Begeisterung für Skyrim leiten lassen. Hatte nicht einmal im Kopf, dass die Welt ja noch gar nicht etabliert ist. Möchte ansonsten noch ganz besonders hervorheben, dass ich von deinem Wissen beeindruckt bin.

Wie andere Kommentierende hab ich nämlich nicht klar bekommen, wann und wo die Geschichte spielen soll (und damit auch nicht, um wen und was es eigentlich geht), weil du - sorry - so derart viele unpassende Begriffe und Konzepte drin hast, dass eine Zuordnung unmöglich wird.
Kann ich gut nachvollziehen. Meine Grundlage war Himmelsrand, das war die Inspiration.

Ich las die Geschichte vorm ersten Komm und war sicher, bei dem Prota handelte es sich um sowas wie den "QAnon-Schmanen" aus dem Sturm aufs Weiße Haus, also jemand (von mir aus ein Asatru-Anhänger), der den Bezug zur Realität verloren hat und in diesem Wahnbild gefangen jemanden tötet.
Interessante Idee, ich mag auch deinen Ratschlag, dass ich die Geschichte ins 21. Jahrhundert verlege. Das dreht jetzt noch einmal den gesamten Fokus, den ich bislang auf die Geschichte und vor allem auch für die Überarbeitung hatte. Denn ich will an dem Text weiterschrauben.

Ich spiele zwar keine, bewundere aber Weltenbau, Grafik und Soundtracks bei Skyrim.
Ich auch und der Soundtrack ist in meinen Augen ein echtes Meisterwerk.

Was dir das - bei aller Kunstfertigkeit - nicht vermittelt, ist Historie.
Das stimmt, ich hätte den Text wohl besser mit Fantasy getaggt. Sehe ein, dass es so wirklich verwirrend sein kann.

Du gehst genau nach deiner Inspiration, verlegst das in die heutige Realität und lässt deinen Prota in diesem Zusammenhang die Bodenhaftung verlieren. Vllt. gar nicht (das wär sicher ein blödes, schon oft erzähltes, Klischee) im Kontext von Computerspielen, sondern Esoterik / der Suche nach einer eigenen Spiritualität. Am Plot und der Figur müsstest du nix ändern, und wenn du nur zart einwirfst, dass da kein Palast und keine Drachen sind, hättest du sogar ein tolles, komplexes Persönlichkeitsbild, innovativen Konflikt und volle Tragik.
Wie eben angesprochen, finde ich das einen guten Vorschlag. Das wäre eine gute Möglichkeit, damit ich es authentischer erzählen kann. Verändert gerade meinen Fokus. Bin da noch etwas unsicher, wie ich da vorgehen möchte.

Wenn das zur Wikingerzeit (sehr großzügig 550-1200 n. u. Z.) spielen soll, warum sind die Runen dann Jahrtausende alt? Die wurden doch zu der Zeit erst verwendet.
Dann bin ich in die Zeitenfalle getappt und habe einfach eine Grundlage genommen, die eben nicht in der Realität verankert ist.

Ob und wieweit Runen mit Schamanismus bzw. einem magischen Weltbild zusammenhängen, ist nach der Christianisierung leider nicht mehr zu rekonstruieren.
Ob Runen zur "Weissagung" oder zu Ritualen dienten, ist aber keineswegs belegt und wird heute eher angezweifelt. Das so 1:1 zu esoterischen Ideen als Fakt darzustellen halt ich für massiv unelegant.
Faszinierend, ich habe das mit den Runen einfach so als gegeben angesehen. Darüber würde ich gerne mehr wissen. Sprengt gerade in gewisser Weise einen Glaubenssatz, den ich bislang noch nie angezweifelt hatte.

Dazu gehört jedenfalls kein langer Bart und schon gar nicht Bartzöpfe mit Schmuck drin. Es mag sein, dass die amerikanischen Vikings auf dem "History Channel" gesendet wurden, aber das führt leider zu falschen Schlüssen, daran ist so gut wie rein gar nix - und schon erst recht nicht die Mode - historisch.
Ah ja, muss zugeben, dass ich Vikings gesehen habe. Bei dem Charakter, der aus dem Rauch entsteht, habe ich an einen Charakter aus Skyrim gedacht.

Das sind eben alles so Death Metal / Game-Bilder, die in den Kontexten ja auch völlig okay sind (mag ich auch, auch diese ganzen Frazetta-Cover und so). Aber bitte nicht, wenn du einen Wikingerzeit-Weltenbau vorhast.
Sehe ich vollkommen ein und das ist auch einer der Hauptpunkte, warum ich mit dem Gedanken spiele, deinen Vorschlag in der Überarbeitung komplett zu übernehmen. Ich sehe den Wellenbau momentan als große Schwachstelle meiner Geschichte an, das zu retten wird mir mit einer Überarbeitung innerhalb dieser Welt nicht gelingen.

Entstanden durch die Kreuzzüge. Das dürfte genau das Gegenteil zu deinem kulturellen Hintergrund sein, egal, wo du den verortest.
Glasfenster bei den Nordmännern?! :sconf:
Vogt gabs im Hohen Mittelalter und v.a. in der Frühen Neuzeit. Hat nix mit der Wikingerzeit zu tun.
Das meinte ich oben damit, dass ich von deinem Wissen beeindruckt bin. Ist dann natürlich doppelt schwierig, wenn ich diese "Spielwelt" als Wikingerwelt verkaufen will. Sehe das jetzt aus der Ferne auch als höchst problematisch für meine Geschichte an.

Anders als intuitiv gedacht, ist das Passiv im Deutschen nicht in allen Situationen grammatikalisch korrekt. Ist der Täter (hier der Vogt) bekannt und will der Sprecher dessen Identität nicht verschleiern / vorenthalten, darf es nicht verwendet werden. Korrekt wäre nur: Der Vogt erwartete ihn dort. Oder: Der Vogt wartete bereits auf ihn.
Wieder etwas Neues gelernt, das war mir gar nicht klar. Ich habe es angepasst.

Jau, das ist aber voll christlich. Nichts an deinem Setting verweist aber sonst darauf (obwohl die Christianisierung entsprechender Regionen genau in die Wikingerzeit fiel und zu derem Untergang beitrug).
Ja, kann diese Vermischung, die du angesprochen hast jetzt sehr viel besser nachvollziehen. Das war mir beim Schreiben gar nicht klar, das kann ich erst jetzt durch deine Rückmeldung so richtig greifen.

Lieber mit einem passenden, starken Verb sagen: Der Schmerz blendete Skjor.
Ist angepasst, danke.

Das finde ich sehr ungünstig, weil du den Schmerz einmal über die Augen-Analogie und einmal über die Fingernägel/Hand-Analogie laufen lässt. Bis ich mit dem Satz fertig bin, hab ich nicht mehr den akuten Eindruck von Schmerz.
Ich habe dieses Zitat mal exemplarisch rausgenommen, weil das eine weitere Schwachstelle meines Textes ist. Die Ebenen stimmen noch nicht so richtig, finde ich einen gunte Punkt, über den ich weiter nachdenken werde. Hatte ich auch überhaupt nicht auf meinem Radar, danke!

Wenn man blind vor Wut ist, hat man selten so dezidierte Introspektive. Auch wenn es nicht 1.Person ist, rate ich zu stärker ellipitischer, assoziativer Form.
Habe das blind rausgenommen, ergibt Sinn für mich. Die sprachlichen Anpassungen gehe ich in der Überarbeitung an.

Auch stark im Intro, das mir eh doppelt gemoppelt vorkommt. (Erste zwei Absätze, da wird eigentlich alles nur wiederholt.) Das Konzept ist ja einfach und schnell zu erfassen und müsste nicht so häufig spezifiziert werden.
Den Anfang kürzen, ah damit tue ich mich schwer. Da muss ich drüber schlafen. Das ist irgendwie so ein Darling von mir, ich mag die Stelle.

Verstand verlieren: Gibt es erst seit 1610 und kommt v.a. aus der Zeit der ersten Psychiater (der sog. "Alienists" im UK um 1800).
Wusste ich auch nicht, unglaublich, wie viel du über diese Hintergründe weißt. Ein weiterer Grund, weshalb ich die Geschichte lieber in die heutige Zeit verlege, da kann ich nicht in solche gravierenden Fallen tappen.

Super moderne Haltung, Stil, Formulierungen. Sorry, MRG, da findest du glaube ich nicht überzeugend raus. Ich würde das Setting in eine Zeit verlegen, in der du dich mit deinem Stil zu Hause fühlst.
Denke, du hast recht. Frage mich, wie ich das am besten die jetzige Welt verlegen kann. Das könnte meine Geschichte retten, sind gute Impulse, die mich zum Nachdenken bringen.

Das suggeriert, es gäbe dort Privaträume, so wie man heute Kinderzimmer, Arbeitszimmer und Schlafzimmer hat. Zumindest in der Wikingerzeit und teils in den nordischen Ländern bis in die 1940er (!) gab es aber nur einen großen Raum. Anders wäre das nicht zu heizen gewesen.
Hier habe ich wieder an Skyrim gedacht und nicht an die korrekte Zeit.

Die Idee einer "Privatsphäre", der "Zeit für sich selbst" dürfte erst mit der Aufklärung, vermutlich (ich bin jetzt langsam zu faul, das selbst zu checken, sorry) erst mit der Romantik und dem Bürgertum aufgekommen sein.
Gut zu wissen. Für mich ist Privatsphäre so selbstverständlich, dass ich das gar nicht angezweifelt hatte. Da bin ich voll ins Fettnäpfchen getreten ...

Machen Lumpen meistens. ;)
zwölf Jahre oder Zwölfjähriger
Beides angepasst. :)

Spricht etwas dagegen, deinen Göttern (Fantasie)Namen zu geben? Das klingt immer so extrem archaisch, höhlenmenschig, wenn es solche super-vagen Umschreibungen sind. Wenn du das so lassen willst: als Eigenname vllt. eher beides groß: Dunkle Mutter.
Nehme ich mir für die Überarbeitung mit. In deinem Kommentar sind so viele gute Punkte drin, glaube, den muss ich mir für die Überarbeitung ausdrucken.

Ist das eine fiktive Göttin, oder hast du jemanden im Blick dafür?
Hatte hier wieder an die dunkle Bruderschaft in Skyrim gedacht.

Diesen spirituellen Hintergrund finde ich leider sehr schwach ausgearbeitet, dabei scheint der ja eine plottragende Rolle zu spielen. Das wäre toll, wenn es da klarere Bilder, Figurenkonzepte gäbe, dann könnte ich zumindest auch besser mitgehen.
Gefällt mir die Idee, denke, dass ich da noch einiges an Verbesserungspotential habe.

Am besten fände ich es nach wie vor, wenn der Prota in der Jetztzeit lebte; dann nämlich ergäbe es auch einen Sinn, dass die Spiritualität so konfus klingt, das wäre sie dann nämlich genau auch, weil aus verschiedenen Epochen rekonstruiert.
Ah ja, das würde das Konzept zumindestens retten und ich müsste nicht alles komplett umkrempeln. Ich freunde mich mit der Idee immer mehr an.

Ich hoffe, das klingt nicht zu negativ, ich meine, mit einem Dreh liesse sich hier eine tolle Story draus machen. Nur eben nicht in einem unrecherchierten Skyrim-Wikingerhistorien-Bastard, sondern heute. Dann hast du ein wunderbares Psychogramm, echte Tragik, einen schönen innovativen Plot und eine passende Sprache.
Gebe dir da absolut recht mit dem umrecherchierten Skyrim-Wikingerhistorien-Bastard, dein Kommentar hat mich restlos überzeugt. Mal schauen, wie ich die Idee am besten umsetzen kann, dass ich die Geschichte in die jetzige Zeit versetze.

Ansonsten sähe ich nicht nur ein komplettes Umschreiben, sondern v.a. ein halbes Jahr intensive Recherche - und zwar nicht nur außerhalb von Games und Serien, sondern überhaupt außerhalb von YouTube und Wikipedia.
Dazu habe ich leider keine Zeit, auch wenn es mich interessieren würde. Mein historisches Wissen ist auf jeden Fall ausbaufähig!

Vielen Dank für diesen unglaublich guten Kommentar. Möchte mich ganz herzlich dafür bedanken, dass du so viel Zeit investiert hast. Ich mag besonders auch deinen konstruktiven Vorschlag, dass ich die Geschichte in die jetzige Zeit versetzte. Denke, dass ich das für eine Überarbeitung als sehr relevant ansehe. Mal schauen, ob ich das Umsetzen kann.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Waldläufer,

vielen Dank für deinen Gegenbesuch. Ich freue mich immer über eine Rückmeldung und deine habe ich als hilfreich erlebt. Du sprichst viele Punkte an, die gut aufzeigen, wo mein Text noch Verbesserungspotential hat.

da möchte ich gerne auf einen Gegenbesuch vorbeikommen und sehe, hier gibt's schon einige Komms. Hm, hoffentlich kann ich noch was Sinnvolles sagen.
Danke!

Gedanklich bin ich im Norden, es ist kalt, das Leben hart und unerbittlich. Dann kommt dieser beinharte Kerl um die Ecke (mein inneres Bild zumindest) und denkt sich "hm, ich sollte meine Ahnen konsultieren".
Ja, hier wieder dieses Problem der Verrottung. Meine Vorlage war das Spiel Skyrim und für mich war die Verortung so klar, dass ich das in gewisser Weise vorausgesetzt habe. Das funktioniert natürlich nicht und das ist mir durch die Kommentare jetzt deutlich geworden. Gut, dass es die Wortkrieger gibt. :D

Das würde ich persönlich umformulieren. Aus dem Stegreif vielleicht: Zu dieser Zeit legte sich eine bleierne Stille über das Dorf, niemand wagte es, auch nur einen Fuß in die Nähe des Hauses zu setzen. So irgendwie?
Spiele gerade mit dem Vorschlag von @Katla, die Geschichte in die heutige Zeit zu verlegen, um dieser Skyrim Falle zu entkommen. Muss da echt noch einmal überlegen, wie ich das anpassen kann.

das kannst du individueller (vielleicht wolltest du auch mit dem Klischee spielen, aber das hat nicht geklappt)
Das hast du nett ausgedrückt. :D Steht auf meiner Liste für die Überarbeitung, muss mir noch ausdenken, was da für die Geschichte mehr Sinn ergibt.

Das ist mE zu viel und der Mord leicht übertrieben.
Ja, das geht in die Richtung, die auch Carlo angesprochen hat. Kann ich gut nachempfinden. Das bräuchte die Geschichte in dieser Form eigentlich gar nicht.

wenn er die Flamme aus dem Nichts entstehen lässt, kann er auch gleich die Kerzen anzünden, anstatt erst in der Hand und dann zu den Kerzen
Auch wieder wahr. Glaube, dass ich da echt noch einmal in mich gehen muss, damit ich dafür sorgen kann, dass es besser funktioniert.

Vielleicht genauer den Vorgang der Außenschau erklären und dann sagen, dass es immer wieder ein unglaublicher Moment ist
Guter Punkt! Das würde auch gut passen, wenn ich die Geschichte in die jetzige Zeit verlege. Das nehme ich mir definitiv mit, danke.

Die sind doch Vater und Sohn, oder? Ist das nicht per se vertraut?
Wollte damit eher die Routine betonen, also, dass es schon viele Male genau so abgelaufen ist.

Der Text dreht sich ja genau um die Relevanz dieses uralten Rituals, da könntest du das schon etwas pushen.
Hm, ja das hat etwas mit der Gewichtung zu tun. Da muss ich für mich selbst klarbekommen, wie genau ich damit weiter verfahren will.

Mit der Verortung kam ich nicht so klar. Wegen des Namens und des Rituals habe ich eine Einöde vor Augen (naja, wie im Wikinger-Streifen), ein kleines Dorf gebaut aus Holz mit wenigen Menschen. Da passt der Palast nicht rein. Vielleicht kannst du die Kulisse zu Beginn spezifizieren.
Ja, das ist das Problem, was ich eben angesprochen hatte mir Skyrim. Die Rückmeldung ist für mich auf jeden Fall hilfreich.

umringt von Menschen reicht völlig.
Ist angepasst, danke.

das geht ziemlich schnell. Da kommt man ja gar nicht hinterher.
Ist noch etwas gehetzt, das habe ich häufiger als Rückmeldung bekommen. Finde diese Abwägung zwischen Zeit lassen und den nächsten Plotpunkt abhandeln noch schwierig für mich.

Hier nochmal zum Ort. Anscheinend sind wir doch nicht in der Einöde, oder? Jetzt bin ich zumindest irgendwie im Mittelalter gelandet.
Ah ja, das muss echt verwirrend sein als Leser, diese Vermischung von Orten und Ebenen.

welche Lumpen sind nicht schäbig?
Ist auch angepasst.

auch hier mE zu abgehackt.
Nehme ich mir mit. Bei Dialogen habe ich generell noch einiges an Verbesserungspotential.

Huch, das klang jetzt so, als hätte mir dein Text nicht gefallen, aber das hat er! Ich finde die Idee gut und mag solche Stories sehr gern. Nur waren mE einige Stellen zu kurz, die länger hätte sein müssen und andersrum und ich konnte leider nicht mitfühlen. Ich weiß eben, dass du es besser kannst, hoffe, dass du an dem Text dranbleibst und ich dir ein paar verwertbare Vorschläge machen konnte :)
VIelen Dank für die Rückmeldung, mir hat dein Kommentar auf jeden Fall weitergeholfen. Du sprichst da wichtige Stellen an, die so noch nicht funktionieren und gibst mir dadurch die Chance, deinen Leseeindruck nachvollziehen zu könne. Ich mag deinen Kommentar und bedanke mich für deine Zeit.

Wünsche dir auch noch einen schönen Restsonntag.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Friedrichard,

vielen Dank für deine Anmerkung. Ich sehe Skyrim insofern als "Spiel" an, weil ich mich dabei gut entspannen kann. Kann mich für ein paar Stunden auf diese Welt einlassen und vom Gefühl her ist das für mich ein bisschen, wie wenn ich in einem guten Buch versinke.

Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,

ich bin nur so durch den Thread geflogen und da hat mich dann Skyrim angesprungen. 11.11.11. Bis um fünf Uhr morgens durch Dungeons gedümpelt. Versehentlich die Schule verschlafen. Versehentlich direkt nach dem Aufwachen weiter durch Dungeons gedümpelt. Das war was :)

Für mich also sehr gut nachvollziehbar, dass dich das inspiriert hat, und jetzt bin ich gespannt, wie sich das in deiner Geschichte niederschlägt ...

Tjark Blaustahl hatte das teuer bezahlt. Er machte den Fehler, ...

Ich weiß nicht, ich bin absolut kein Grammatikmeister, aber irgendwie klingt das schief für mich. Da ich aber kein Grammatikmeister bin, kann ich dir nicht genau sagen, warum, aber es klingt für mich so, als wäre ... Als läge das Bezahlen weiter in der Vergangenheit als das Fehlergemache, dabei ist das Fehlergemache ja quasi zeitgleich, also beides leigt in einer weiter zurückliegenden Vergangenheit als das Jetzt, das ja präteritumbedingt auch in der Vergangenheit stattfindet ... Ach, schrecklich, was ich hier schreibe :D Klingt schief für mich, Punkt.

Ich musste den ersten Absatz ein paar Mal lesen, um ihn ganz zu begreifen. Nee, das klingt falsch, der ist sehr begreifbar, aber ich musste den ein paar Mal lesen, um reinzukommen, um alles aufzunehmen und so etwas wie einen Rhythmus zu entwickeln.
Inhaltlich und sprachlich gibt es da nichts zu mäkeln, aber ... Ja, nach dem ersten Absatz konnte ich noch nicht genau festmachen, warum es eigentlich hakelt. Im zweiten hatte ich dann aber das gleiche Gefühl und hab dann auch da mehrmals gelesen und irgendwann kam es mir: Ich empfinde das als zu aufzählend. Zu ... regieführend. Jeder Satz beschreibt etwas: Das passiert. Dann dieses. Dann jenes, weil das. Etwas passiert. Etwas wird eingeordnet. Und dann noch ein bisschen mehr präzisiert. Als würdest du die Kamera erst im Schreiben scharf stellen, vielleicht, weil dir noch eine Assoziation gekommen ist, die du dann gerne noch unterbringen wolltest. Und so tu ich mich schwer, dem Rhythmus zu folgen bzw. ihn zu finden, mich fallen zu lassen. Kannst du mit der Rückmeldung etwas anfangen oder ist das ein heilloses Durcheinander? Hoffentlich ersteres :schiel:

Skjor wurde abrupt und schmerzhaft in seinen physischen Körper zurückgeworfen. Der Schmerz blendete Skjor und fühlte sich an, als folterte ihn jemand, indem er seine Fingernägel herauszog. Die Schreie drangen tief aus seinem Inneren hervor. Als er halbwegs wieder zur Besinnung kam, rief er: „Wer wagt es?!“

Das hat mich ein bisschen rausgeworfen. Das scheint ja ein imenser Schmerz zu sein, zumindest wird das behauptet: Skjor wird vor Schmerz geblendet, es fühlt sich an, als zieht ihm jemand die Fingernägel raus, und schon im nächsten Satz, so mir nichts dir nichts, kommt er wieder - zwar nur halbwegs, aber - zur Besinnung. Ich spüre seinen Schmerz nicht, ich lese nur, wie sein Schmerz behauptet wird.

Seine Augen suchten die Umgebung nach dem Täter ab. Nach links wo der Weg zur Schmiede lang lief, nach rechts in Richtung Palast. Wer war es gewesen? Skjor konnte sich beim besten Willen niemanden vorstellen.

Da macht er keine gute Figur, möglicherweise auch hier wieder, weil ich keinen richtigen Insight bekomme: Was denkt er sich denn da währenddessen, wie fühlt er sich? "Es war ihm, als hätte ein Blutrausch sich seiner bemächtigt", das reicht mir da nicht, das ist zu generisch, zu ... was soll das überhaupt aussagen? Macht es mir schwer, mich mit ihm zu identifizieren. Wenn da jetzt stünde: Skjor sehnte sich nach Blut, er wollte den Kerl, der ihm das angetan hatte, tot sehen, ihn die Augenlider rausreißen und die Augen gleich mit und ihm alles zusammen ins Maul stopfen - dann würde ich da einen richtigen Skjor vor mir sehen, einen wütenden, fuchsteufelswilden Kerl, der er ja vermutlich sein soll.

Die Stadtwachen, die ihn umringen, feiere ich dann ein bisschen, weil ich da auch direkt wieder Skyrim vor Augen habe und die immer gleichen Dummbeutelwachen - DANN STERBT! ARGH! :D

Aber inhaltlich finde ich das eine gute Idee, was da passiert, dass das Opfer plötzlich zum Täter wird, so ganz ansatzlos.

Leider verspielst du das dann aber für meinen Geschmack, indem du die Sache sehr schnell abhandelst, zack, die Wache hat ihn, er ergibt sich und findet sich mit seinem Schicksal ab. Das ist doch nicht der Genickbrecher Skjor!

Die Nacht in der Zelle war grausam.

Zeig es mir!

Ah, die dunkle Hand ... Sanguine, mein Bruder ...

Okay. Ja, ich habe ja ein paar Sachen gesagt und so viel mehr fällt mir leider auch gar nicht ein. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte zum Ende hin sehr eilig wurde, hektisch, gehetzt und dass das, was du zu Anfang aufgebaut hast, keinen verdienten Abschluss gefunden hat. Was schade ist, weil da eigentlich eine große Lust deinerseits durchblitzt, in diese Welt einzutauchen, diese Welt zu bauen, die zwar an Skyrim angelehnt, aber ja doch deine eigene ist. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass du insbesondere Skjor mehr Tiefe gibst und die Handlung besser durchdenkst bzw. besser gewichtest - der Moment, als er festgenommen wird zum Beispiel, der verdient mehr, und auch das Gespräch im Verlies, das müsste ... eindringlicher gestaltet werden, die Motivationen, besonders Skjors Wunsch nach Rache, müssten besser bei mir ankommen.

Aber trotz aller Kritik finde ich, dass das ein Text ist, es an dem es sich zu arbeiten lohnt, vieles finde ich spannend und interessant, so, dass ich auch die doppelte Länge gerne in Kauf nehmen würde, wenn es sein muss :)

Wie auch immer - ich bin ein bisschen matschig heute Abend, entschuldige bitte eventuelle Uneindeutigkeiten, nimm dir, was du gebrauchen kannst und klopp den Rest in die Tonne ;)

Schönen Abend noch und bis bald!

Bas

 

Hallo @MRG

mir hat die Geschichte gefallen. Ich bin kein großer Geschichtsexperte, daher ist es für mich persönlich nicht so wichtig, ob da alles von den Begriffen her stimmt. Für mich ist Dein Text flüssig geschrieben und unterhaltsam. Ich hatte Kopfkino. Das offene Ende ist ein toller Cliffhanger, hier wünsche ich mir als Leser natürlich ein nächstes Kapitel :D

Hier einige Leseeindrücke:

Sobald der Fellmantel ausgezogen und mitsamt Horn auf dem Altar platziert war, kniete er sich nieder. Im Anschluss nahm er drei Rauchkerzen, schrieb mit seiner freien Hand Runen in die Luft und ließ eine Flamme aus dem Nichts entstehen. Skjor zündete die Rauchkerzen an. Grauer Dunst schwirrte umher und benebelte Skjors Sinne.

Das könnte man ein wenig flüssiger schreiben. Bei mir hakt es ein wenig mit dem Bild, in einer Hand hat er drei Rauchkerzen? Und mit der anderen Hand schreibt er Runen in die Luft? 3 Kerzen in einer Hand erscheint mir viel. Oder sind die ganz klein/ dünn?

Vorschlag: Sobald der Fellmantel ausgezogen und mitsamt dem Horn auf dem Altar platziert war, kniete er sich nieder, nahm drei Rauchkerzen in die linke Hand, während er mit der rechten Runen in die Luft schrieb. Er ließ eine Flamme aus dem Nichts entstehen, zündet damit die Rauchkerzen an. Grauer Dunst schwirrte umher, umnebelte seine Sinne.

Sie sorgte dafür, dass sich Skjors Geist von seinem Körper befreite. Die übliche Außenschau trat ein. Losgelöst von seinem Körper konnte er den gesamten Raum wahrnehmen, sah seinen eigenen Körper kniend vor dem Altar.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Immer konzentrierter starrte Skjor auf den Elchkopf, bis er das Gefühl hatte, sich zu überanstrengen und in diesem Moment stieg aus der Schnauze silberner Rauch hervor. Daraus formte sich ein großer, nordisch aussehender Mann. In seinen dunkelblonden Bart waren Ketten eingeflochten, auf denen Symbole eingraviert waren. Ein fliegender Drache und darunter zwei gekreuzte Stahläxte.

Das Wort überanstrengen passt irgendwie nicht so recht.

Diese Stelle ist ein wenig holprig.

Vorschlag: Immer konzentrierter starrte Skjor auf den Elchkopf, bis er das Gefühl hatte, dass er nicht mehr konnte/ dass es ihm zu viel wurde. In dem Moment stieg silberner Rauch aus der Elchschnauze hervor. Daraus formte sich ein großer ...

Doch an diesem Tag passierte etwas Ungewöhnliches. Als Skjor gerade zur abschließenden Rede ansetzte, zerbrach das Fenster. Ein Stein flog hinein. Die Ahnengestalt löste sich auf. Skjor wurde abrupt und schmerzhaft in seinen physischen Körper zurückgeworfen. Der Schmerz blendete Skjor und fühlte sich an, als folterte ihn jemand, indem er seine Fingernägel herauszog.

Ein spannender Moment!
Was mir auffällt ist, dass Du während eines kurzen Absatzes mehrmals den Namen ausschreibst. Das ist m.M. nach gar nicht nötig.
schmerzhaft und physisch würde ich streichen. Versteht man auch so.

Vorschlag: Skjor wurde abrupt in seinen Körper zurückgeworfen. Der Schmerz blendete ihn. Es fühlte sich an, als folterte ihn jemand, indem er seine Fingernägel herauszog.

Die Stadtwache führte ihn in die Kaserne. Dort erwartete ihn der Vogt.

Die 2 Sätze, würde ich verbinden: Die Stadtwache führte ihn in die Kaserne, wo der Vogt ihn bereits erwartete.

Die Nacht in der Zelle war grausam. Er brauchte seine Ahnen, brauchte dringend ihren Rat, um mit dieser Situation fertig zu werden. Wie hatte es soweit kommen können? Gerade war er noch in tiefer Meditation versunken und im anderen Moment war er ein Mörder? Ein Schauer erfasste ihn.

Seine Verzweiflung ist greifbar. Gut beschrieben.

Doch niemand kam. Er erreichte die tiefe Stille der Meditation nicht erneut, weil sein Geist zu aufgewühlt war.

Klingt holprig.
Vorschlag: Sein aufgewühlter Geist ließ nicht zu, dass er die tiefe Stille der Medidation erreichte.

Skjor hörte ein Zischen in seinem Kopf.
Dann sah Skjor seine Ahnen wieder.
Über ihm schwebte ein fliegender Drache und zwei gekreuzte Stahläxte.

Spannender Cliffhanger.
Hier würde mich natürlich interessieren, wie es weiter geht.

Liebe Grüße und einen sonnigen Tag,
Silvi

 

Hallo @MRG :-)

du hast hier eine kleine, interessante Geschichte formuliert, die bereits umfassend kommentiert und - wie ich finde - auch von den inhaltlichen Aspekten sehr unterschiedlich bearbeitet wurde. Ich habe deinen Text sehr gerne gelesen, denke jedoch, dass diese Geschichte noch nicht wirklich weiß, in welche Richtung die Reise gehen soll. Soll es ein Text sein, der in eine fremde, historische, animistisch-magische Welt einführt? Oder wünscht er sich eher beste Unterhaltung, die einem raffinierten Plot folgt? Also mehr Tiefe oder mehr zurückgelegte Wegstrecke? Rein sprachlich und von der simplen Verwendung der Motive - Runen, Ahnen, Skjor - hätte ich eher letzteres erwartet. So wirkte dein Text auf mich end-los im Sinne eines fehlenden Endes. Als begänne mit deinem Text eine andere Geschichte, eine längere. Überrascht war ich daher über deinen vorgestellten Plot; ein solcher, behaupte ich jetzt sehr frei und pauschal und ein wenig arrogant, braucht mehr Text, mehr Sprache.

Die Welt, die du beschreibst, wirkt vor allem über wenige, klare Symbole dieser Welt: Runen, Ahnen, Meditation, Skjor, Met ... das sind klassiche Elemente eines mittelalterlichen Settings, die selbstverständlich klischeebildend waren und sind. Aus meiner Sicht ist das kein Problem, wenn du dich eher für einen leichteren, unterhaltsamen Fantasy-Text entschieden hast, wie sie in den Buchhandlungen unserer Welt ganze Etagen füllen. Hier könntest du an den Beschreibungen ein wenig feilen, besonders an der Kerkerszene.

Der soziale Rang Skorjs beeinflusst die Reaktionen der anderen Figuren auf Skjor. Mir war nicht klar, welche Rolle er in der Stadt spielt. Auch, welchen Wert seine Meditationen für die Stadtgemeinschaft haben. Ist er anerkannt? Ist er ein blöder Typ? Gilt er als Respektsperson? Und: Welche Stellung hat die Meditation in der Stadt selbst?

Losgelöst von Motiven und Plot habe ich noch folgende Anmerkungen:

Alle seine Nachbarn wussten, dass er unter keinen Umständen gestört werden durfte.
Den Satz könntest du streichen. Generell könntest du den ersten Absatz umstellen. Erst der Tod Tjarks, dann die Meditation. Mit dem Tod von Tjark machst du klar, wie gefährlich eine Störung Skorjs Meditation sein kann. Wurde er wegen Tjarks Tod verurteilt? Oder toleriert die Stadt eine solche Handlung auf Grund der heiligen Stellung der Meditation. Oder braucht die Stadt die Meditation Skorjs sogar? Dienen sie als Orakel? Als Lebenshilfe?
Ein Gefühl der absoluten Macht erfüllte ihn, nichts konnte ihm jetzt etwas anhaben, er fühlte sich wie der Herrscher der Welt. Sein körperloser Blick fiel auf den Elchkopf. Dieser war am anderen Ende des Raums angebracht, befand sich im Rücken seines knienden Körpers und blickte auf ihn herab.
Die absolute Macht schien sehr plötzlich gespürt zu werden. Ich würde dir empfehlen, Sätze nicht mit "Dieser war ..." zu beginnen. Das ist ein deskriptiver Satz, dabei verlässt du die Szene selbst und beraubst ihr ihrer Wirkung.
Dieser war am anderen Ende des Raums angebracht, befand sich im Rücken seines knienden Körpers und blickte auf ihn herab. Eingefasst in das Wappen seiner Familie, bedeutete Skjor diese Trophäe viel. Erlegt von seinem verstorbenen Vater.
Das "bedeutete viel" wirkt recht tellig. Die Suche nach den Ahnen im meditativen Raum könnte die Bedeutung des Vaters unterstreichen.
Auf frischer Tat ertappt. In die Zelle mit ihm.“ Skjor versuchte sich zu verteidigen: „Ich bin Bürger dieser Stadt. Habe ein Recht auf Anhörung, so könnt ihr nicht mit mir umgehen. Habe nichts getan. Bei meinen Ahnen.“
Die Reaktion der Stadtwache ist die des harten Militärs, das seine Aufgabe eben tut - sympathisch sind sie nicht. Du könntest die Stadtwache ein wenig differenzierter schreiben. Wenn alle von der Gefahr wissen, die von einer Störung in Skjors meditativem Rhythmus ausgeht - warum wird er des Mordes angeklagt? Könnte die Stadtwache hier nicht die Position eines "gespaltenen Polizisten" annehmen: Skjor, es tut mir leid, wir müssen dich festnehmen.
Er erreichte die tiefe Stille der Meditation nicht erneut, weil sein Geist zu aufgewühlt war.
Das klingt ein wenig umständlich. Vielleicht anders: Sein Geist verhinderte einen Weg in die tiefe Stille der Meditation. Er sprang und saltierte, forderte ihn hier, lockte ihn nach dort.
Er hatte keine Idee, wusste nichts mit sich anzufangen und hoffte noch immer auf seine Ahnen.
Das könntest du über die Kerkerszene darstellen. Auch wenn der Weg vom aufgewühlten Geist zu Resignation und Hoffnung sehr kurz ist ... schwierig. Spontaner Vorschlag wäre eine Verbindung zwischen der Situation - hoffnungslos, alleine, zurückgestellt, Schuld, resigniert - und einem Ereignis seiner Biographie. Gab es schon mal einen Ahnen, der ihn in einer ähnliche Lage aushalf? Der seine Schuld vergab? Oder simpel Trost spendete? Und vor allem - welche Ahnen sind das? So wäre es möglich, die neue Energie Skjors zum Ende hin zu erklären.

Lieber @MRG! Das waren viele kritischen Punkte, lass dich bitte nicht entmutigen und nimm das nur als das wahr, was es ist, nämlich reine Anmerkungen!

Lg
kiroly

 

Hallo @Bas, @Silvita und @kiroly,

vielen Dank für eure Kommentare! Ich möchte auch detailliert darauf eingehen und werde euch daher am Wochenende ausführlich antworten. Wollte euch nur schon einmal kurz wissen lassen, dass ich sie gelesen und mich gefreut habe.

Beste Grüße
MRG

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin @MRG!

Ich komme noch mal kurz auf das Thema Runen zu sprechen, da hier auch darüber diskutiert wurde und es in deiner Story ja auch stellenweise darum geht.

Zu allem, was ich sage, kann man sich eigentlich den Wikipedia-Eintrag „Runen“ Unterkapitel „Magische Rituale“ durchlesen. Wikipedia als Sekundärquelle, ich weiß. Aber in dem Fall finde ich den Eintrag ausgewogen. Es gibt eine esoterische Strömung, die richtig darauf abgeht, und die teilweise rechts ist, das weiss ich auch und deswegen denke ich, dass die Forschung gerne mit der Meinung, Runen würden zu magischen Praktiken benutzt worden, abrechnet. Ich sehe das nicht so, und auch Geschichtswissenschaft unterliegt wie jede Geisteswissenschaft Trends und Zeitgeist.

Wenn das zur Wikingerzeit (sehr großzügig 550-1200 n. u. Z.) spielen soll, warum sind die Runen dann Jahrtausende alt? Die wurden doch zu der Zeit erst verwendet. Dann sind die nicht alt, sondern noch frisch und innovativ. Da bist du leider voll in die Zeitenfalle getappt, mit deiner Sicht von heute.
Es gibt auch Theorien, dass Runen im 1./2. Jh. erfunden wurden.

Magische Runen, naja. Ich will hier keine Abhandlung schreiben, aber so einfach ist das nicht. Dies ist das Bild aus der heutigen Esoterik, das - schlag mich - so ungefähr seit 1920 oder max. 1900 existiert. Ob und wieweit Runen mit Schamanismus bzw. einem magischen Weltbild zusammenhängen, ist nach der Christianisierung leider nicht mehr zu rekonstruieren. Das gelingt schon mehr schlecht als recht mit den Bildkonzepten, die zusätzlich zu dem Lautwert existierten und den Worten, Sätzen und Zeilen zusätzliche, inhaltsrelevante Bedeutungen verleihen. (Ich hab in der Anglistik auch mal nebenbei bissl Altenglisch gelernt, und das geht nicht ohne Runen.)

Ob Runen zur "Weissagung" oder zu Ritualen dienten, ist aber keineswegs belegt und wird heute eher angezweifelt. Das so 1:1 zu esoterischen Ideen als Fakt darzustellen halt ich für massiv unelegant.
@Katla Doch, es gibt durchaus Quellen und Theorien dazu. Bspw. Tacitus‘ Germania, archäologische Funde und die Edda, in dee Odin selbst als Herr der Runen geschildert wird. Er hängt sich ja selbst am Urbaum auf und erhält so die Weisheit über die Runen. Rune heisst auch „Geheimnis“ und in antiken Kulturen war es nicht recht ungeläufig, dass über Buchstaben und Schrift magische Rituale abgehalten wurden.
Gut, du sagst, dass dein historischer Standpunkt einer unter mehreren ist, er ist auch so weit ich informiert bin, sehr populär unter Historikern gerade, aber gerade auch, das ist meln Gefühl, weil es etwas Zeitgeistiges ist, weil man dem NS ein wenig eins auswischen kann und die Runenforschung, die zu NS-Zeiten auch sehr en vogue war, eben auseinander legen kann. Aber es gibt durchaus die Meinung und Quellen, dass Runen zu magischen Ritualen benutzt worden sind. Leider scheint das Meiste auf Holz o.ä. stattgefunden zu haben, und man weiß einfach sehr wenig darüber, auch durch Quellenarmut. Also dass es auszuschliessen ist, ist ein wissenschaftlicher Standpunkt, der aber nicht absolut in Stein gemeiselt ist. Deswegen finde ich gerade Prosa ok, die damit spielt und das einbringt, wie es hätte sein können. Das ist auch im historischen Roman nicht unüblich, dass man auch spannenden, ein wenig abwegige Meinungen, wie etwas gewesen sein könnte, Einzug gibt.

Wollte mal eine historische Gegenmeinung zum Standpunkt Katlas darlegen, weil ich das Magische an Runen in Prosa cool finde. Why not? Die Leute damals und ihre Kultur konnten nichts dafür, was der NS später getan hat und wie pervertiert er ihre Kultur für seinen eigenen kollektiven Narzissmus gedeutet hat. My opinion.

Viele Grüsse
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @zigga ,

mir scheint, du hast meinen Komm etwas in den falschen Hals gekriegt. :gelb:

Er entstand auf keinem Fall in Verbindung mit einem Gedanken an die Nazizeit oder an Neonazis oder - ganz ehrlich gesagt - in Verbindung überhaupt mit einer Rezeption dieser Themen speziell in Deutschland. Auf die Gefahr hin, dass dies ungehaltener klingt, als es meine Absicht ist: diese pawlowsche Reaktion Runen = Nazis halte ich für sehr verständlich, aber äußerst irreführend und mich nervt diese Reduktion ziemlich. Daran hab ich keine Sekunde gedacht (vielleicht, weil ich seit über 13 Jahren in Finnland wohne und das hier nicht so läuft).
Mein Komm kam aus rein sprachhistorischer Richtung. Daher ist es zwar lieb von dir, dass du @MRG zur Seite springst, aber das halte ich tatsächlich gar nicht für nötig, denn er schrieb ja in der Antwort, dass er das Thema spannend fände. Ich hab weder ihn noch seine Runenthematik angegriffen, sondern mich - und ihn - lediglich gefragt, wann sein Text spielt. Worauf die Antwort kam, dass es eher Fantasy sei, wovon ich beim ersten Lesen nicht ausgegangen war. Geht man von Historik als Genre aus (was ich erst tat), ist da ne Menge verdammt schief.
Also, ich gehe davon aus, dass jemand wissen will, ob sein historisches / semihistorisches Setting überzeugt oder nicht. Bei mir war es 'nicht' und das lag ganz u.a. an seinem Runenritual.

Wollte mal eine historische Gegenmeinung zum Standpunkt Katlas darlegen, weil ich das Magische an Runen in Prosa cool finde. Why not? Die Leute damals und ihre Kultur konnten nichts dafür, was der NS später getan hat und wie pervertiert er ihre Kultur für seinen eigenen kollektiven Narzissmus gedeutet hat. My opinion.
Prosa darf alles. MRG darf schreiben, was er will.
Und mit deinem Plädoyer hier rennst du bei mir offene Türen ein. Genau mein Punkt.

Allerdings auch mein Punkt: Was war die vorchristliche nordische oder - im Fall der Runen - speziell skandivanische Kultur damals wirklich?

Deswegen finde ich gerade Prosa ok, die damit spielt und das einbringt, wie es hätte sein können. Das ist auch im historischen Roman nicht unüblich, dass man auch spannenden, ein wenig abwegige Meinungen, wie etwas gewesen sein könnte, Einzug gibt.
Und? Ich bin jedenfalls immer froh, wenn mir bei einem (spekulativen!) Text jemand sagt: "Hey, um 1160 war der Lavendel im heutigen Deutschland/Polen nicht heimisch". Und ich nehm dann Thymian, obwohl Lavendel genauso gut über Handelsbziehungen hätte importiert werden können.
Ich kann doch nur einen Komm schreiben und denken, der Ersteller möchte auch wissen, ob das so klappen kann. Es sagt doch niemand, dass irgendwas irgendwie realistisch oder korrekt sein muss.

Zu allem, was ich sage, kann man sich eigentlich den Wikipedia-Eintrag „Runen“ Unterkapitel „Magische Rituale“ durchlesen. Wikipedia als Sekundärquelle, ich weiß. Aber in dem Fall finde ich den Eintrag ausgewogen. Es gibt eine esoterische Strömung, die richtig darauf abgeht, und die teilweise rechts ist, das weiss ich auch und deswegen denke ich, dass die Forschung gerne mit der Meinung, Runen würden zu magischen Praktiken benutzt worden, abrechnet. Ich sehe das nicht so, und auch Geschichtswissenschaft unterliegt wie jede Geisteswissenschaft Trends und Zeitgeist.
Wikipedia sollte man - sorry zigga - wirklich vergessen, was Spezialrecherche angeht.

Sogar Archäologie unterliegt dem Zeitgeist. Was aber nicht heißt, dass alles richtig oder alles falsch ist. Wie auch in der Astrophysik oder anderen "harten Naturwissenschaften" gilt es: Es gilt als belegt, bis jemand etwas Anderes / Gegenteiliges belegt.

Bei der dezidierten Ablehnung der "Runenmagie" durch die Sprachwissenschaft ist es aber genauso, als wolltest du Fauci mit Konspirations-YouTube-Videos vergleichen: Die "Magie" ist kein gleichwertig seriöser historischer Standpunkt, das muss wirklich so deutlich gesagt werden. "Runenmagie" ist Phantasie bzw. Esoterik (letztlich dasselbe), kein alternatives "Wissen" bzw. "ein wissenschaftlicher Standpunkt unter anderen".

Oder Zitat:
"[T]he obsession with magic of many runologists can be explained more from the psychology of the scholars than from the intrinsic contents of the inscriptions. ... [F]or almost all [of these scholars] the aura of mystery which they ascribe to the fuþark was a supplementary attraction in an otherwise austere field of labor".
Lucien Musset, zitiert in Elmer H. Antonsen, "The Runes: The Earliest Germanic Writing System," in "The Origins of Writing,"University of Nebraska, 1989.

Es gibt auch Theorien, dass Runen im 1./2. Jh. erfunden wurden.
Ja, ich bin da recht aktuell gelandet, wiel ich an die Futharks dachte. MRG verortet sein Setting nicht, und da von Christianisierung nicht die Rede ist, aber hoch- und spätmittelalterliche Begriffe vorkommen, wäre (falls das in Deutschland spielt) eine Zeit von vor 450 südlich bzw. 1050 nördlich des Rheins, oder auf Nordeuropa bezogen irgendwas vor 1170/1200 am passendsten.
Either way, die Runen wären nicht - wie im Text gesagt - "Jahrtausende alt".

archäologische Funde und die Edda, in dee Odin selbst als Herr der Runen geschildert wird.
Mich würde sehr interessieren (das ist weder flapsig noch frech gesagt), welche archäologischen Funde Odin als Herrn der Runen belegen sollen.

Die Edda wird seit mindestens 15 Jahren extrem kritisch unter die Lupe genommen. Zumindest Historiker der nordischen Länder gehen seitdem davon aus, dass die Idee von "Hel" (sowohl die Göttin wie auch das Totenreich) rein christlich-fiktiv ist. Gleiches gilt seit wenigen Jahren auch für "Valhalla". Und z. Zt. wird das ganze bekannte Konzept "Odin" überhaupt in Frage gestellt.

Die Edda ist keine Chronik im heutigen Sinne einer Authentizität. Noch um 1830-1870 notierten Ethnologen und Volkskundler nicht Gehörtes 1:1, sondern verarbeiteten das vorgefundene Material nach eigenem Gutdünken (u.a. aus dem rassistschen / klassistischen Gedankengut, dass diese 'ungebildete Landbevölkerung' bzw. indigene Völker wie die Karelier etc. keine Kultur zustande brächten und man das mal in die korrekte Form bringen müsste).
Die Römer der Antike (u.a. Caesar, über Tacitus kann ich nix sagen) ebenso wie die christlichen Missionare / Mönche wie auch Ibn Fadlan verfassten ihre Berichte nicht nach der Realität. Sondern teils nach dem Karl-May-Prinzip über Gegenden, die sie nie besuchten bzw. über Völker, die sie nie trafen; oder aus echter Beobachtung, aber in Ignoranz und Unverständnis. Z.B. interpretierten die Christen jegliche heidnischen Kulturen nach der ersten, die sie kannten: den griechisch/römischen. Daher ist Thor wie Mars, Odin wie Zeus und alles ist vermutlich der allerletzte Quark. Die Christen gingen mit den vorgefundenen Weltbildern um wie die Taliban heute mit den Zeugnissen des Buddhismus auf ihrem Gebiet.

Die Edda ist daher ein christliches Dokument der Missionierungszeit, aber nicht eines des isländischen Heidentums.

Rune heisst auch „Geheimnis“
Ich zweifle das gar nicht an, aber magst du mir kurz ne Quelle geben, bitte?
EDIT: Selbst gefunden. Diese Interpretation kommt aus dem 17. Jh.

Von sprachwissenschaftlichem Standpunkt her sieht es so aus: Runen haben drei Bedeutungsebenen: eine davon ist gesichert, eine rekonstruiert und eine ist Mischung aus Rekonstruktion und Fiktion.

Gesichert ist: Das Zeichen bzw. der Lautwert i.e. die Form der Rune als Buchstabe. ᚦ = th etc.

Rekonstruiert ist: Das Symbol (von mir aus: das Bezeichnete) hinter dem Zeichen. ᚦ = Thorn, S = Sun. Das lässt sich darüber rekonstruieren, dass verschiedene Runenzeichen ein Wort ergeben, aber das Wort (meist mehrere in einer Zeile) auch über die Symbole hinter dem Zeichen eine doppelte Bedeutungsebene erkennen lassen, und diese ist nicht arbiträr, sondern inhaltlich sinnhaft, daher ist ein Teil der Rekonstruktionen unter Vorbehalt verifiziert.
Z.B. irgendwo in der Kernerzählung des Beowulf steht wörtlich (rein über die Schriftzeichen, die Worte ergeben): "Ein Schiff, das über die Wellen segelt".
Schaut man sich aber die Konzepte zu den einzelnen Runen an, die hinter den altenglischen Buchstaben stehen, an, erschließt sich in derselben Zeile eine zweite Bildebene: "Ein schwarzes Pferd, das über einen Gewitterhimmel galoppiert." Das ist wohl nicht arbiträr, weil beides die Fortbewegunsgmittel der Nordmänner auf Vikingfahrt darstellen: Das Schiff zu Wasser und das Pferd zu Land. Und so kann man jede einzelne Zeile der Kernerzählung abgehen und erhält überall einen doppelten symbolischen Boden.
Unter dem Vorzeichen, dass auch dies keine authentisch heidnische Erzählung ist, sondern ihre christliche Bearbeitung.

Fiktionalisierte Rekonstruktion ist allerdings das Weltbild / Konzept hinter dem - bereits rekonstruierten - Symbol jeder Rune. ᚦ = th (gesichert) = Thorn (halbwegs verifizierbar rekonstruiert) = Dornenhecke / Grenze / Schutz / Verletzung. Tja. Letzteres ist eben auch ein Teil Phantasie. Es wird sich mit aktueller Quellenlage nicht verifizieren lassen, da keine einzige Quelle vorliegt, die aus Hand derer stammt, die dieses Weltbild hatten. Sondern nur von einer ignoranten, feindlich gesinnten Religion. Die im besten Fall wohlwollend editierte (wie Lönnroth sehr viel später die karelischen "magischen" Volksgesänge als Epos Kalevala zusammenschusterte / umdichtete, dabei hat das eine nix mit dem anderen zu tun - und das kann man sagen, weil sich die Originallieder bis heute in mündlicher Tradition erhalten haben, was aus verschiedenen Gründen für die skandinavischen Religionen/Weltbilder nicht gilt).

Und eben erst hier - in der dritten, nicht verifizierbaren Stufe - setzt auch die Esoterik an. Daraus wird die "Magie der Runen" abgeleitet und das ist reine Phantasie der ersten Sprachhistoriker und der Esoteriker in den letzten 120 Jahren. Bzw. der aktuellen aus den gleichen christlichen Schriften rekonstruierten 'heidnischen Religionen', auf denen Asatru u.ä. fußen. Weder das eine noch das andere hat - u.a. nicht das Geringste - mit dem heidnischen Weltbild der Nordmänner oder der Symbolik der Runen zu tun.

Kann man diese dritte Ebene als "Runenmagie" verarbeiten? Klar, wie gesagt: man darf in Prosa alles. Ich finde auch die intuitive Herangehensweise von Kvitrafn und Gaahl extrem cool und hatte beim Wardrunakonzert vor einigen Jahren Herzrasen, weil das so wunderschön war. Aber authentisch ist das ebenso wenig, egal, wie überzeugend "true nordic pagan" sich das anhören mag.

Gut, du sagst, dass dein historischer Standpunkt einer unter mehreren ist, er ist auch so weit ich informiert bin, sehr populär unter Historikern gerade, aber gerade auch, das ist meln Gefühl, weil es etwas Zeitgeistiges ist, weil man dem NS ein wenig eins auswischen kann und die Runenforschung, die zu NS-Zeiten auch sehr en vogue war, eben auseinander legen kann.
Wie gesagt, um die NS-Zeit ging es mir keine Sekunde lang.
Dies ist der Standpunkt der historischen Spachwissenschaft sowie der - zumindest soweit ich das als Nichtwissenschaftlerin sagen kann - der aktuellen historischen Forschung in den nordischen Ländern. Meine Quellen sind dabei Artikel der Universität Helsinki sowie Publikationen der SKS (Suomalaisen kirjallisuuden seura / Finnish Literature Society) aus den vergangenen 10 Jahren. Sorry, dass ich keine davon verlinke, aber ich hab nicht alles online gelesen und wenn, nicht alles gebookmarkt, weil ich nicht immer davon ausgehe, das mal für einen Onlinebeleg gebrauchen zu müssen.

Also noch mal: MRG kann und darf alles in seiner Prosa. Aber ich darf auch im meinem Wolin 1066 Lavendel gebrauchen, und bin dennoch froh, wenn mich jemand mit der Nase draufstößt. Nix anderes hab ich gemacht. Und letztlich weiß ich immer noch nicht, was die Ausgangsepoche hier sein sollte - vermutlich, weil Skyrim das ebenso wild mixt wie GoT.
Man kann also argumentieren: Aber wenns da als Fantasy funzt, kann es das hier auch. Wieder ja. Ich - und vielleicht stehe ich ja auch völlig allein mit dieser Meinung - fände diesen Text allerdings um LÄNGEN stärker und schlauer, wenn die historisch-kulturellen Verweise nicht so Kraut & Rüben wären, sondern bewusst gezielt, pointiert, eingesetzt und dann damit quasi kontrolliert gespielt.

Wenn du, @MRG, auf mehr Authentizität gehen wolltest, ohne fünfzigtausend Fachbücher zu wälzen, aber auch ohne auf YT/Wiki zu linsen, kannst du für einen ersten - aber ziemlich korrekten - Eindruck über die experimentelle Archäologie/Historie gehen. Dabei dringend drauf achten, dass es keine semi-fiktionalen LARPer sind, sondern auf Authentizität bedachte, die die Quellen ihrer Rekonstruktionen jeweils angeben und dabei nach ursprünglichen Methoden hergestellte Materialien verwenden. Für einen Quickcheck zu Kleidung, Waffen usw. kannst du dir - tatsächlich auf FB - die Seite Swehanaz anschauen. Da ght es um die kurze Vendel-Epoche zw. Eisenzeit und Wikingerzeit. Also die letzte schwedische rein heidnische Kultur. Du wirst sehen, dass das etwas :Danders aussieht als bei den TV-Vikings.

P.S. MRG
Ich freue mich übrigens sehr, dass du meinen ersten Komm aufgefasst hast, wie ich ihn meinte und eben nicht ungehalten oder negativ.

Noch etwas zu deinem Intro: Mir kam das doppelt gemoppelt vor, oben in deiner Antwort sagst du aber, dass es dir so gefällt. Wenn die Doppelung Absicht ist, meinst du das wohl als eine Art Foreshadowing (wie auch Proof das in seiner aktuellen Geschichte "Borealis" löst). Falls das wirklich so geplant war, bietet sich an, das Foreshadowing nicht zu ähnlich zum eigentlichen Ereignis geraten zu lassen. Im besten Fall ahnt man von der ersten Szene ausgehend, dass etwas irgendwie Schreckliches passieren wird, aber nicht, was. Bei dir stört jemand Skjors Ritual und er erschlägt den. Dann stört ein Mädchen ein weiteres Ritual und Skjor tötet sie. Das ist imA keine Steigerung, denn man weiß bereits beim ersten Töten, worauf ein Stören hinausläuft. Zumindest für mich ist der Tod eines Kindes in Fiktion nicht schockierender oder härter als der Tod eines Erwachsenen. Daher sehe ich das eben als reine Doppelung, die die Geschichte nicht vorantreibt oder etwas zur Spannung / Charakterisierung beiträgt.

Eine (leichte) Steigerung wäre: Erst stört ihn ein nerviges Kind und er schlägt es, dann stört eine erwachsene Person und Skjor erschlägt sie. Richtig toll fände ich es, wenn die erste Szene nicht bereits eine Unterbrechung des Rituals wäre, sondern etwas anderes. Eine Vision währenddessen, ausgelöst durch eine Kinderstimme draußen oder sowas.

Ganz liebe Grüße an euch beide,
Katla

 

Hallo @Bas,

dein Kommentar ist klasse, musste ein paar mal schmunzeln:

Bis um fünf Uhr morgens durch Dungeons gedümpelt. Versehentlich die Schule verschlafen. Versehentlich direkt nach dem Aufwachen weiter durch Dungeons gedümpelt. Das war was
Man kann schon gut in Skyrim versumpfen, kann ich richtig gut nachvollziehen. :D

Ich musste den ersten Absatz ein paar Mal lesen, um ihn ganz zu begreifen. Nee, das klingt falsch, der ist sehr begreifbar, aber ich musste den ein paar Mal lesen, um reinzukommen, um alles aufzunehmen und so etwas wie einen Rhythmus zu entwickeln.
Ich habe den ersten Satz in der Überarbeitung komplett gestrichen. Ich hoffe, dass sich das jetzt besser liest.

Jeder Satz beschreibt etwas: Das passiert. Dann dieses. Dann jenes, weil das. Etwas passiert. Etwas wird eingeordnet. Und dann noch ein bisschen mehr präzisiert. Als würdest du die Kamera erst im Schreiben scharf stellen, vielleicht, weil dir noch eine Assoziation gekommen ist, die du dann gerne noch unterbringen wolltest. Und so tu ich mich schwer, dem Rhythmus zu folgen bzw. ihn zu finden, mich fallen zu lassen. Kannst du mit der Rückmeldung etwas anfangen oder ist das ein heilloses Durcheinander? Hoffentlich ersteres :schiel:
Hier musste ich länger drüber nachdenken und für meine Überarbeitung habe ich den ersten Absatz wie schon gesagt komplett gestrichen und versucht präziser in der Beschreibung des Rituals zu sein.

Skjor wird vor Schmerz geblendet, es fühlt sich an, als zieht ihm jemand die Fingernägel raus, und schon im nächsten Satz, so mir nichts dir nichts, kommt er wieder - zwar nur halbwegs, aber - zur Besinnung.
Habe ich auch rausgenommen mit den Fingernägeln.

"Es war ihm, als hätte ein Blutrausch sich seiner bemächtigt", das reicht mir da nicht, das ist zu generisch, zu ... was soll das überhaupt aussagen? Macht es mir schwer, mich mit ihm zu identifizieren.
Ja, das kann ich gut einsehen. Habe das Wort Blutrausch ersetzt, mal schauen, ob das so besser funktioniert.

Die Stadtwachen, die ihn umringen, feiere ich dann ein bisschen, weil ich da auch direkt wieder Skyrim vor Augen habe und die immer gleichen Dummbeutelwachen - DANN STERBT! ARGH! :D
Ah, sehr cool, dass dir das gefällt. :D Genau das Bild hatte ich während des Schreibens auch im Kopf. Habe jetzt in der Überarbeitung allerdings versucht, dass Skjor selbst die Polizei als Stadtwache wahrnimmt.

Ah, die dunkle Hand ... Sanguine, mein Bruder ...
Ganz genau ... das war die Idee dahinter. Freut mich gerade, dass du die Anspielungen direkt erkennst, macht Spaß zu lesen.

Was schade ist, weil da eigentlich eine große Lust deinerseits durchblitzt, in diese Welt einzutauchen, diese Welt zu bauen, die zwar an Skyrim angelehnt, aber ja doch deine eigene ist.
Ja, du hast da einen sehr guten Punkt. Ich habe versucht die Idee von @Katla einzubauen und das ganze in der Realität stattfinden zu lassen. Skjor Graumähne ist seine fiktive Identität und er denkt sich da in seinen eigenen Wahn rein, der eben stark von Skyrim beeinflusst ist. Mal schauen, ob es so besser funktioniert.

Aber trotz aller Kritik finde ich, dass das ein Text ist, es an dem es sich zu arbeiten lohnt, vieles finde ich spannend und interessant, so, dass ich auch die doppelte Länge gerne in Kauf nehmen würde, wenn es sein muss :)
Vielen Dank für die ermutigenden Worte. Habe ich sehr gerne gelesen. :)

Insgesamt möchte ich mich für deinen Kommentar bedanken, habe mich auch darüber gefreut, dass die Anspielungen angekommen sind. Danke fürs Lesen und Kommentieren!

Beste Grüße
MRG

Hallo @Silvita,

schön von dir zu lesen, ich mag deine Kommentare sehr.

Für mich ist Dein Text flüssig geschrieben und unterhaltsam. Ich hatte Kopfkino. Das offene Ende ist ein toller Cliffhanger, hier wünsche ich mir als Leser natürlich ein nächstes Kapitel :D
Vielen Dank, das lese ich gerne. Ich habe die Geschichte noch einmal überarbeitet, um den historischen Fehlern aus dem Weg zu gehen. Spielt jetzt in der Realität und ich habe das Ende noch einmal überarbeitet.

Das könnte man ein wenig flüssiger schreiben. Bei mir hakt es ein wenig mit dem Bild, in einer Hand hat er drei Rauchkerzen?
Gebe ich dir recht und ich habe die Rauchkerzen durch Räucherstäbchen ersetzt. Hoffe, dass das Bild so mehr Sinn ergibt.

Das Wort überanstrengen passt irgendwie nicht so recht.
Ich finde, dass das Wort doch wichtig ist. Ich will damit ausdrücken, dass er seine gesamte Kraft zusammennimmt und sich extrem stark auf diese Welt einlassen will. Er flieht sozusagen aus seiner jetzigen Situation und das macht er willentlich und voller Anstrengung.

Was mir auffällt ist, dass Du während eines kurzen Absatzes mehrmals den Namen ausschreibst. Das ist m.M. nach gar nicht nötig.
Die Stelle habe ich auch umgeschrieben, hoffe, dass es besser funktioniert.

Die 2 Sätze, würde ich verbinden: Die Stadtwache führte ihn in die Kaserne, wo der Vogt ihn bereits erwartete.
Habe ich übernommen, vielen Dank für den Vorschlag.

Seine Verzweiflung ist greifbar. Gut beschrieben.
Danke! :)

Klingt holprig.
Vorschlag: Sein aufgewühlter Geist ließ nicht zu, dass er die tiefe Stille der Medidation erreichte.
Ich habe mir auch hier erlaubt, deinen Vorschlag zu übernehmen. Liest sich jetzt besser finde ich.

Möchte mich für deinen guten Kommentar bedanken und vor allem die Vorschläge haben mich überzeugt, sodass ich die direkt eingebaut habe. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Wünsche dir auch noch einen sonnigen Tag.

Beste Grüße
MRG


Hallo @kiroly,

lese deine Kommentare immer sehr, sehr gerne. Kann für mich daraus immer einiges mitnehmen:

Ich habe deinen Text sehr gerne gelesen, denke jedoch, dass diese Geschichte noch nicht wirklich weiß, in welche Richtung die Reise gehen soll. Soll es ein Text sein, der in eine fremde, historische, animistisch-magische Welt einführt? Oder wünscht er sich eher beste Unterhaltung, die einem raffinierten Plot folgt? Also mehr Tiefe oder mehr zurückgelegte Wegstrecke? Rein sprachlich und von der simplen Verwendung der Motive - Runen, Ahnen, Skjor - hätte ich eher letzteres erwartet.
Da triffst du voll ins Schwarze. Das war der Hauptpunkt, den ich mich in meiner Überarbeitung gewidmet habe. Jetzt habe ich die Geschichte in die heutige Zeit verschoben, um den ganzen historischen Stolperfallen aus dem Weg zu gehen und trotzdem noch die Skyrim Elemente drinbehalten zu können.

Die Welt, die du beschreibst, wirkt vor allem über wenige, klare Symbole dieser Welt: Runen, Ahnen, Meditation, Skjor, Met ... das sind klassiche Elemente eines mittelalterlichen Settings, die selbstverständlich klischeebildend waren und sind.
Sehr treffend analysiert, finde ich. Mein jetziger Ansatz sieht so aus, dass ich versuche die Fantasy Welt mit der echten zu verknüpfen. Bin gespannt, ob es noch immer funktioniert mit den Schlüsselwörtern oder ob das jetzt zu abgedreht ist.

Der soziale Rang Skorjs beeinflusst die Reaktionen der anderen Figuren auf Skjor. Mir war nicht klar, welche Rolle er in der Stadt spielt. Auch, welchen Wert seine Meditationen für die Stadtgemeinschaft haben. Ist er anerkannt? Ist er ein blöder Typ? Gilt er als Respektsperson? Und: Welche Stellung hat die Meditation in der Stadt selbst?
Hier habe ich den Fokus jetzt verschoben: Skjor Graumähne ist ein fiktiver Avatar, den Herr Breitmeier einsetzt, um aus seiner Realität fliehen zu können.

Den Satz könntest du streichen. Generell könntest du den ersten Absatz umstellen.
Ja, habe den gesamt ersten Absatz in der Überarbeitung gestrichen. Fiel mir nicht leicht, muss ich dazu sagen ...

Ich würde dir empfehlen, Sätze nicht mit "Dieser war ..." zu beginnen. Das ist ein deskriptiver Satz, dabei verlässt du die Szene selbst und beraubst ihr ihrer Wirkung.
Habe das mit dem Elchkopf auch wieder rausgenommen und jetzt stattdessen die technische Ausstattung betont, um hier schon einen ersten Hinweis darauf zu geben, auf was es hinausläuft und dass es in der jetzigen Welt spielt.

Das "bedeutete viel" wirkt recht tellig.
Habe ich in der Überarbeitung auch gestrichen und generell diesen Absatz überarbeitet.

Die Reaktion der Stadtwache ist die des harten Militärs, das seine Aufgabe eben tut - sympathisch sind sie nicht. Du könntest die Stadtwache ein wenig differenzierter schreiben.
Die jetzige Idee ist, dass nur Skjor denkt, dass es sich um die Stadtwache handelt.

as klingt ein wenig umständlich.
Habe ich auch überarbeitet, danke für den Hinweis.

Gab es schon mal einen Ahnen, der ihn in einer ähnliche Lage aushalf? Der seine Schuld vergab? Oder simpel Trost spendete? Und vor allem - welche Ahnen sind das? So wäre es möglich, die neue Energie Skjors zum Ende hin zu erklären.
In der Überarbeitung habe ich den Fokus von den Ahnen genommen und stattdessen führe ich Thalos ein (eine weitere Skyrim Anspielung, er ist dort einer der Götter). Konnte die Ahnen nicht so richtig gut in die Skyrim Welt einordnen und daher habe ich mich lieber auf eine engere Fokussierung konzentriert.

Vielen Dank für deinen schönen Kommentar, lieber @kiroly. Wünsche dir noch einen schönen Sonntag.

Beste Grüße
MRG


Hallo @zigga, Hallo @Katla,

vielen Dank, dass ihr euch noch einmal mit dem Thema der Runen auseinandergesetzt habt. Ich habe den Text jetzt noch einmal überarbeitet und die Runen habe ich drin gelassen, weil es eben auch eine Anspielung auf Skyrim ist. Da werden Runen eingesetzt, um eine bestimmte Art von Zaubern wirken zu können. Nichtsdestotrotz finde ich die historischen Hintergründe sehr spannend und freue mich darüber, etwas Neues gelernt zu haben.

Ansonsten spielt die Geschichte jetzt auch so wie von dir vorgeschlagen @Katla in der realen Welt. Falls du Zeit und Lust hast, bin ich auf deine Meinung gespannt.

Wünsche euch noch einen schönen Sonntag und bedanke mich für die Zeit, die ihr investiert habt. Das sehe ich nicht als selbstverständlich an.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG

schön von dir zu lesen, ich mag deine Kommentare sehr.

Das freut mich sehr :)

Vielen Dank, das lese ich gerne. Ich habe die Geschichte noch einmal überarbeitet, um den historischen Fehlern aus dem Weg zu gehen. Spielt jetzt in der Realität und ich habe das Ende noch einmal überarbeitet.

Gern geschehen.
Hab grad die Überarbeitung gelesen. Gefällt mir sehr gut, vor allem das neue Ende. :thumbsup:

Gebe ich dir recht und ich habe die Rauchkerzen durch Räucherstäbchen ersetzt. Hoffe, dass das Bild so mehr Sinn ergibt.

Ist jetzt viel stimmiger.

Ich finde, dass das Wort doch wichtig ist. Ich will damit ausdrücken, dass er seine gesamte Kraft zusammennimmt und sich extrem stark auf diese Welt einlassen will. Er flieht sozusagen aus seiner jetzigen Situation und das macht er willentlich und voller Anstrengung.

Ok und das ist verständlich :)

Ich habe mir auch hier erlaubt, deinen Vorschlag zu übernehmen. Liest sich jetzt besser finde ich. Möchte mich für deinen guten Kommentar bedanken und vor allem die Vorschläge haben mich überzeugt, sodass ich die direkt eingebaut habe. Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Wünsche dir auch noch einen sonnigen Tag.

Gern geschehen.
Ich danke Dir für Deine Worte und freue mich, dass ich mit meinem Kommentar weiterhelfen konnte. Das ist schön :)

Er stand auf, griff sich den Dolch und stürzte nach draußen. Wut ergriff ihn und fieberhaft suchte er die Umgebung nach dem Täter ab: nach links zur großen Kreuzung, nach rechts in Richtung Stadt.

Die Doppelung ist mir noch aufgefallen.
Vorschlag: ... schnappte sich den Dolch / oder .... Wut übermannte ihn

Tom Harvey seufzte. „Die Polizei hat Sie mit einem Dolch neben einem überfahrenen Kind gefunden. Was meinen Sie, wie das aussieht? Ich kann Sie diesmal nicht rausholen. Der Psychiater ist schon bestellt, für das Gutachten.“

Tolles Ende. Gefällt mir gut :thumbsup:

Hab eine schöne sonnige Woche.

Ganz liebe Grüße,
Silvita

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom