Was ist neu

Bleich

Mitglied
Beitritt
31.03.2002
Beiträge
9

Bleich

Die Schaukel die vom Wind langsam hin und her geschwungen wurde, sah aus als ob sich ein Geist darauf vergnügen würde und ihre rostigen Ketten rasselten dabei.
Der Himmel darüber glühte in einem so strahlenden blau, dass Rob gequält den Blick abwenden musste, neon- gelbe Flecken zuckten über seine Netzhaut nachdem er seine brennenden Augen schloss, als hätte die Sonne grausame kleine Boten geschickt, die ihn daran erinnern sollten, dass man nicht vor ihr flüchten konnte.
Schon gar nicht im Sommer.
Und was für ein Sommer, dachte Rob.
Eine schweißtreibende Kleinstadt- Hölle voll von Neid, Neid auf die fröhlichen Stimmen.
Auf die freien Stimmen von lachenden Kindern, die von fernen Wiesen aufstiegen und vom gemeinen Geräusch tschirpenden Vogelgezwitschers und spritzenden Wasserbomben begleitet war.
Das war zumindest alles was er für gewöhnlich vom Sommer hörte.
Was er aber davon sah, das war nichts als die heruntergezogenen Jalousien, durch die das gedämpfte Sonnenlicht aus einer fernen, warmen Welt, der Welt der Kinder, ihm entgegen lachte.
Ihn verspottete, und ihn an sein Leid erinnerte.
Die ihn an das erinnerte, was ihn von anderen Kindern unterschied, an das, was ihn anders machte, was ihn für immer zwischen kalten Zimmermauern einsperren würde, wenn andere Jungen in der knallenden Hitze miteinander herumtollten.
Das, was ihn anschrie, wenn er sich zwang in den Spiegel zu sehen.
Rob’s rote Pupillen durchlöcherten das zweite Kind geradezu, als es den Spielplatz betrat.
Es hatte enge, ausgewaschene Jeans an auf dem unzählige bunte Flicken genäht waren, sein rotes T- Shirt war starr vor Dreck und hatte an manchen Stellen die Farbe von Äpfeln mit Druckstellen.
Sein Wasserkopf saß zwischen schmächtigen Schultern, wie ein übergroßer Lampenschirm auf einem dünnen Ständer.
Winky laß Rob auf seinem Namensschild.
Er konnte spüren, wie sehr ihn sein Anblick erschreckte.
Das beruhte auf Gegenseitigkeit, dennoch fühlte sich Rob besser, Winky erweckte in ihm von Anfang an ein Gefühl von Gleichberechtigung.
Er hätte ihm das liebend gern verraten, statt dessen sagte er:
„Hey, endlich kommt mal einer von euch Idioten hier an, ich warte hier schon ‘ne halbe Ewigkeit!“
Mit schüchternen Augen streckte Winky ihm seine nasse Hand entgegen.
„Hallo, ich bin ... man nennt mich Winky. Wie heißt du?“
Die braunen Knopfaugen die sich in seinem gigantischen Schädel drehten, sahen aus wie zwei dunkle Murmeln in einem unförmigen Stück Germteig.
Ich bin Winky wie heißt du?
Es hörte sich einstudiert und traurig an, was Rob die Tränen in die Augen drängte.
Er hielt sie mittlerweile schon automatisch zurück, wie durch einen natürlichen Reflex.
„Rob heiß ich.“
Ihre Hände umschlossen sich, nass an trocken, fleischfarben gegen weiß.
Es war eine gemeinschaftliche Geste, und das war für beide etwas fast gänzlich neues.
Es fühlte sich gut an, jemand fremdem die Hand zu geben, und das irritierte Rob.
Rasch zog er seine Hand zurück, alleine schon um seine bleiche Haut nicht mehr sehen zu müssen.
So standen sie beide für eine Weile herum, mitten im örtlichen Spielplatz, umgeben von schweigenden Wippen, einem einsamen Basketballkorb, der geschwungenen Rutsche, und der Geisterschaukel.
Nicht nur der Platz war frei von Menschen, alle Straßen, Geschäfte und Bänke waren leer, seitdem man seit Wochen im Radio von grausam zugerichteten Kinderleichen hörte, und darüber in der Zeitung laß.
Es wirkte alles ein wenig wie ein Flohzirkus für Riesen, und doch mehr wie ein verlassener Friedhof als ein Spielplatz für Kinder.
Sprich doch mit ihm, sprich mit ihm so wie es normale Menschen auch tun.
Versuche wenigstens normal zu sein. Normal, normal, normal...
Ich WILL nicht normal sein! Ich BRAUCHE keine Menschen!
Der Albino musste sich innerlich selbst anschreien, um nicht wahnsinnig zu werden.
Er brauchte jetzt eine Zigarette.
Als Rob in seiner Tasche kramte um nach seinem Päckchen Zigaretten zu suchen, stampfte Winky plötzlich wie auf ein geheimes Signal hin los, und ließ sich schnaufend auf einer Bank nieder.
Seinen Kopf stützte er wie eine zu schwere Melone auf die Lehne, von der grüne, ausgebleichte Farbe abblätterte.
Wieder fühlte sich Rob irritiert, versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen und steckte sich eine Zigarette zwischen die blutleeren Mundwinkeln.
Er nahm sich zusammen und deutete mit der Packung auf den mißgestalteten Kopf des anderen Jungen.
„Willst du eine?“
Winky wollte gerade antworten, als plötzlich ein rostiges Quietschen vom Eingang her zu hören war.
Büsche zitterten, Äste bogen sich, und vor ihnen standen zwei weitere Kinder.
Auch wenn „stehen“ der falsche Ausdruck war.
Gleißendes Licht strahlte in seine roten Augen, Rob schrie vor Schmerz und riss den Kopf herum.
„Aaah! Könnt ihr nicht aufpassen ihr verdammten Penner! Ich kann meine scheiß Augen noch brauchen verdammt!“
Er zeigte die Zähne und seine Augen mit den Händen, wie ein Soldat, vor dessen Augen eine Blendgranate explodiert war.
Das leise Quietschen war wieder zu hören, und die Reflexion erstarb, lackierte Fingernägel legten sich kraftvoll über poliertes Chrom, und ließen den Rollstuhl im Schritttempo über den holprigen Rasen gleiten.
„Es tut mir leid! Ist auch nichts passiert?“
Sagte eine weiche Mädchenstimme. Rob hörte sie nicht einmal.
„Oh nein! Es tut mir wirklich leid, dass ich dich geblendet habe. Ist auch alles Ordnung bei dir?“
Das bleiche Kind fuhr herum und blickte ins nichts, weil es nur flackernde Sterne vor den Augen herum schwirren sah.
Die nackten Unterschenkeln standen nebeneinander wie zwei Milchflaschen.
„Verdammt nochmal was soll mir das nützen?!
Denkst du davon hol ich mir jetzt einen runter, du verd...“
Ein Mädchen!
Durchfuhr es Rob, und der Gedanke durchschnitt seinen Redefluss, durchschnitt seine Wut, durchschnitt einfach alles.
Ein hübsches, junges Mädchen saß da vor ihm, ein kleines Wunder von dem er nicht mehr gedacht hätte, das sein grausames Schicksal es noch zulassen würde.
Manchmal hat Gott eben doch ein Einsehen.
„Alex“ stand in ordentlicher Schrift auf ihrem Namensschild, wie auf einem Kärtchen, das auf einem neu gepflanzten Baum im Forst angebracht war.
Alex, ein Wunder vom Typus „Alex“.
„Hey sei bloß leise! Falls du’s nicht bemerkt hast, es ist fast sieben!“
Ein schlaksiger Junge trat neben das Wunder mit den Maroni- braunen Haaren und dem einfühlsamen Lächeln.
Der Junge irritierte Rob mehr, als alles andere an diesem Tag.
Er sah kräftig aus, war gut einen Kopf größer als er und schien insgesamt in einer Top- Verfassung zu sein.
Aus seinen kurzen Kampfhosen ragten braune Beine hervor, braun das ist die Farbe aus dem die Träume sind, dachte Rob, und sein schwarzes Haar, schimmerte rötlich im glühenden Licht der versinkenden Sonne.
Allein sein rechter Arm war in eine Schlinge gelegt, für alles andere beneidete ihn der Albino.
Nervös fuhr er sich beim Anblick von der Frisur des Jungen der für seinen Geschmack viel zu normal war, durch sein weißes Haar.
Es hatte die Farbe von sehr dünn geschnittenem Papier.
„Was hast DU mir schon zu befehlen! Denkst wohl du kannst dich mit deiner lächerlichen Scheiß- Armschlinge hier einschleichen, als wärst du ‚n Krüppel.“
Er bewegte die Lippen als hätte er etwas zwischen den Zähnen stecken.
„So wie wir alle, aber da hast du dich geschnitten.“
Er schüttelte bösartig lächelnd den Kopf, seine Augen leuchteten im Licht des Sonnenuntergangs wie die Augen des Teufels persönlich.
Tiefer Hass brodelte in ihm, Hass gegen Leute die dachten sie könnten ihm befehlen, vor allem aber Hass gegen normale Scheißleute wie den Jungen mit dem gebrochenen Arm.
„Wieso bist du ständig so gemein? Ich kenne dich gerade eben ein paar Minuten, und habe nur Gemeinheiten von dir gehört.
Ich sage dir- Kurt hat es von uns allen vielleicht am schlimmsten erwischt!“
Sagte das Rollstuhl- Mädchen mit ihrer besorgten Stimme.
Sie klang ungeheuer sanft und geschmeidig, wie Seide die vom Wind gestreichelt wurde, und ihre Lippen dehnten sich über glänzende, weiße Zähne.
Rob machte es stutzig sie reden zu hören, er zwinkerte etwas verwirrt und stutzte.
„Ich habe Glasknochen.“
Sagte Kurt ernst und holte sein Namensschild hervor, ohne den Blick vom nichts das weit hinter Rob lag, abzuwenden.
In seiner Stimme schwangen böse Erinnerungen mit, und er starrte mit glasigen Augen ins Leere.
Rob wurde aus seinen Gedanken gerissen, und der verträumte Schleier der ihn umgeben löste sich schlagartig wie in einem Säurebecken auf.
„Denkst du ich nehme dir den Schwachsinn ab? Tanzt hier mit ‘nem kaputten Arm an und...
Hey! Wahrscheinlich IST das nicht mal ‘n kaputter Arm!“
Rob, rasend vor Wut, packte ihn brutal bei der linken Schulter und drückte zu.
Unter seinen Fingern hörte, und spürte er ein Geräusch, als hätte er einen trockenen Ast zerdrückt.
Schreiend zuckte Kurt zusammen und griff sich an die Schulter.
Vollkommen perplex riss Rob seine Hand zurück, und machte ein Gesicht, als hätte er versehentlich seinen Vater geschlagen.
Er hatte ein Gefühl als wäre ein Geist durch ihn durchgelaufen.
Vor ihm kauerte Kurt, ein sich windendes heulendes Stück Elend, das er vor wenigen Augenblicken noch beneidet hatte, und Alex, die versuchte ihm zu helfen.
Sein Gehirn schien vor Unbehaglichkeit und Herzklopfen, siedend heiß zu werden, und ein Gefühl stieg aus einem tiefen schwarzen See in seinem inneren auf.

Erinnerungen
Fliegende Füße,
Gekreische, es hallt in weiten (leeren) Gängen wieder,
Vergnügen, vergnügtes Gekreische,
das Krachen von Knochen, reißender Stoff,
Tritte, Spucke, die an ihm klebt
„Du bleiche kleine Mißgeburt!“
(leer)
Einsam zurückgelassen, blutend, heulend, durch ein Stück Stoff.
Leere (leere!) Gänge.
Weiße Haut, er ist anders.
Anders geboren und anders gemacht worden.
Von Tritten und Spucke.

Rob gab es auf sich zurückzuhalten, und der steinerne, weiße Gesichtsausdruck löste sich zum ersten mal auf und wurde von einem Sturzbach laufender Tränen übergossen.
Er streckte seine Hand wie ein Ertrinkender aus, und bückte sich nach Kurt hinunter.
„Ich... ich wollte das nicht. Ich wollte dir nicht weh tun.“
Alex‘ winselnde Stimme vermischte sich mit seiner, ein tränenschwangerer Chor aus jahrelangem Schmerz, begleitet von Kurt’s gequältem Stöhnen.
„Es tut mir leid.“
Es war mehr ein Schluchzen, als eine Stimme.
Kurt ergriff mit seiner rechten kraftlos Rob’s Hand und tätschelte sie.
„Es is‘ schon okay Mann.
Wirklich du... konntest das nicht wissen. Woher hättest du.“
Und da konnte Rob wieder seinen glasigen Blick sehen.
Sie erzählten Geschichten von schrecklichen Ereignissen, die über Kurt’s Seele hinweggerollt sind, und sie fast zerstört hätten.
Geschichten von einer Mutter, die gestorben war um ihm sein Leben zu schenken, und von einem saufenden, dicken Vater, der ihn dafür verantwortlich machte.
Bilder von Kurt, der wie eine Puppe die Stiegen hinuntergeworfen wurde, und dessen Knochen mit jeder Stufe brachen, wie Porzellan mit etwas Haut überzogen.
Zerbrochen.
Was zerbrach, seine Knochen oder er selbst?
Die Augen glänzten wie ein thailändischer Salzwasserpool, und sein Gesicht sah einen Moment lang so zerbrechlich aus wie Glas.
„Woher hättest du das wissen sollen?“
Plötzlich konnte Rob etwas großes, schweres an seiner Schulter spüren.
Es war der Wasserkopf von Winky, der die ganze Zeit über kein Wort von sich gegeben hatte.
Und so weinten sie leise vor sich hin, ein einziges, lebendes Bündel aus weinenden Kindern.
Gleich hinter den Büschen konnte Rob etwas sehen.
Es war ein schwarzer Schatten, ein Mann der sie von außerhalb des Spielplatzes beobachtete.
Im Licht der Straßenlaterne konnte er etwas aufblitzen sehen.

Kurt würgte mit sichtlicher Anstrengung seine Tränen hinunter, während Rob ihm half, aufzustehen.
Er schniefte.
„Ich denke wir sollten schon langsam anfangen.“
Diese Worte hatten sie alle schon lange erwartet, wegen ihnen waren sie hier, und umso mehr fürchteten sie sich vor ihrer Bedeutung.
Die rostige Schaukel gab einen langgezogenen, leisen Schrei von sich.
Blicke suchten den Boden.
Sie alle hatten gewußt, dass sie sich nicht kennenlernen wurden, nicht in dem Sinn, dass sie zusammenbleiben und miteinander telephonieren würden, keiner hatte erwartet, dass ausgerechnet, DAS ihnen den meisten Kummer bereiten würde, als sie das Treffen vereinbart hatten.
Alex dachte an die entsetzten Blicke ihrer Mutter, als die Nachricht des nächsten getöteten Kindes aus dem Radio.
Sie hatten zum Frühstück WAXO im Radio gehört, es war vor ein paar Wochen kaputt gegangen, als Alex versucht hatte die Antenne auszurichten und es auf den Boden geknallt war.
Ihr Vater hatte es mehr schlecht als recht repariert und seitdem war der Empfang grauenvoll.
Es hatte sich unwirklich angehört, wie eine Botschaft aus einer anderen Dimension.
„Ich denke es wäre das beste wenn wir es schnell hinter uns bringen.“
Sagte sie kaute auf ihrer Unterlippe.
Rob starrte nervös auf den menschenförmigen Schatten hinter den Büschen.
Er schien ihre Gespräche nicht zu hören, und wenn er sie überhaupt sehen könnte, hätte er sie vor den Gefahren gewarnt, vor dem...
Vor dem Mörder.
„Okay dann fang ich mal eben an. Einverstanden?“
„Einverstanden Kurt.“
„Einverstanden.“
„Einverstanden.“
Piepste auch Winky.
Seine Augen waren traurig und er hielt geistesabwesend seinen Wasserkopf.
Kurt fing an.
„Wenn der Henker Blut sehen will...“
Es war ein dummer Abzählreim, dachte Rob.
Ein dummer, dummer ,dummer Abzählreim.
„...holt er sein Messer raus, wenn du allein im Bettchen liegst, kommt er in dein Haus.
Gedärme raus,...“
Die dunkle Silhouette.
„...Gedärme raus,...“
Kurt’s Zeigefinger der abwechselnd auf Rob zeigte, auf Alex, auf Winky, auf sich selbst, auf Rob...
Angst verschwand, Angst kam über einen und verschwand wieder.
„...Gedärme raus und du bist raus!“
Der gemeine kleine Finger zeigte auf Rob’s rote Augen.
Das ist alles real dachte er sich.
Es ist wirklich, du hast dich darauf eingelassen, du wolltest es.
Er zog sein T- Shirt aus und entblößte seinen Oberkörper, der im kalten Licht des Mondes einen hellgrauen Farbton angenommen hatte.
Er schluckte.
Zitternd ging er vor ihnen in die Knie und versuchte nicht allzu ängstlich auszusehen.
Alex rutschte aus ihrem Rollstuhl und zog sich mit ihren Händen ungemein geschickt und schnell bis zu Rob vor, der sie bewundernd ansah.
Winky schleppte sich zu ihm hin und Kurt setzte sich neben ihn.
Er konnte ihre weißen Gesichter sehen, und er fühlte sich unter Gleichgesinnten.
Ihre Köpfe sahen ungewöhnlich leicht aus sie leuchteten geradezu und hoben sich bleich wie der Mond gegen die Schwärze der Nacht ab.
Vier Klingen aus nacktem Stahl wurden nacheinander in die Dunkelheit gezogen.
Und Rob schrie.
Er wußte nicht wer ihn als ersten getroffen hatte, denn das Ritual verlangte, dass er den Kopf in den Nacken legte, aber er wußte, dass es weh tat, weh!
Der Anblick seines eigenen Blutes wie es über seine bleiche Haut rann, wie Siegelwachs über Papier, hätte ihm den Verstand geraubt.
Er schrie und schrie, als er aus den Augenwinkel den schwarzen Schatten aufhorchen und auf sie zulaufen sah, und er schrie noch mehr, als ihm klarwurde, dass er sich nie bei seiner Mutter würde entschuldigen können, für seine Beschimpfungen, dafür, dass er ihr nie gezeigt hatte wie sehr er sie liebte.
Das Leben bestand für ihn nur noch aus fernen, schwimmenden Geräuschen wie unter Wasser,
aus stakatto- artigen Bildern seiner Umgebung, die wild und sinnlos zusammengeschnitten waren.
Der Mond, Sterne, Baumwipfeln, die grün- schwarze Wiese, die Gestalt die auf sie zugelaufen kam, das leuchten einer Taschenlampe, begleitet vom Entsetzen in einer fremden Stimme.
Die langen Spitzen ließen von ihm ab und nun bohrte sich nichts mehr in seinen Körper.
Verbissene Gesichter, die von künstlichem Licht bestrahlt wurden.
Er hört und sah ihre Laufschritte, hörte das hektische Quietschen von Rädern, die über Erde holperten, gedreht von lackierten Fingern.
Der Mann starrte ihm entsetzt in die roten Augen, und übergab sich wie in einem Wasserfall in seine Hände, gleichzeitig konnte Rob seine Gedärme spüren, die wie rote, dicke Schlangen aus seinem Bauch quollen.
Das Ritual wirkte.
Rob packte den verzweifelten Mann beim Hals und biss ihm in die Kehle.
Seine Zähne sanken tief in seinen Kehlkopf ein.
Der Unbekannte tat ihm leid, aber er hatte dafür bezahlt, das hier tun zu können, es war gerecht.
Er hatte seit seiner Geburt täglich dafür bezahlt.
Plötzlich viel ihm auf wie allein er sich fühlte auf diesem leeren, auf diesem leeren Spielplatz.
Das Bild von seinen einsamen Schmerzen in den leeren Gängen des Schulkellers drängte sich ihm auf.
Dieser Gedanke an die quälende Verlassenheit und Befremdung war der letzte, den er als Kind tat.
Er verließ seinen verhassten Körper.

Die friedliche Stadt summte wie ein Bienenstock, als sich die Nachricht wie ein Virus verbreitete.
Ein weiteres Kind war gefunden wurden, diesmal ein Albino.
Es hieß er habe noch gelebt nachdem seine Gedärme zwischen seinen Beinen liegen geblieben waren.
Er starrte voller Furcht seinen Körper an, als wäre er nicht sein eigener, hieß es, und seine Augen sahen aus wie die eines erwachsenen.
Mannes
Rob hörte davon im Radio, als er beim Frühstück saß.
Er hatte sich den Anzug aus dem Schrank genommen, der ihm am besten gefiel, dunkles Azur- Blau von Gucci.
Bevor er zur Arbeit ging, küßte er seine Frau und Tochter, und auf dem Weg in die Stadt konnte er seinen Blick nicht von dem glücklichen Gesicht nehmen, dass ihn im Rückspiegel anlächelte.
Braun.
Braun ist der Stoff aus dem die Träume sind, dachte er und fuhr sich durch sein dunkles Haar.

 

Wenn Du mit dem Nick reinkommst, dann kommst Du auch mit dem anderen rein.

 

Hi!
Ich muss zugeben, ich habe die Geschichte auch erst nach längerem Nachdenken verstanden. Vielleicht solltest du an manchen Stellen einfach etwas konkreter werden, auch, was das Ende angeht und manche Umstände ausführlicher erklären. Ansonsten ist die Idee wirklich originell und gefällt mir. Ein weiterer Negativpunkt ist, dass leider kaum Spannung aufkommt, was vielleicht auch daran liegt, dass man als Leser alle Kraft darauf verwendet, zu verstehen, was überhaupt vor sich geht. Egal, ansonsten stimmt der Plot und dein Stil ist auch okay.

 

Yo, Dolle!

:D

Danke fürs Lesen sowie Kommentieren

Ein weiterer Negativpunkt ist, dass leider kaum Spannung aufkommt, was vielleicht auch daran liegt, dass man als Leser alle Kraft darauf verwendet, zu verstehen, was überhaupt vor sich geht.

Wie soll ich das nachvollziehen?
Ich seh da absolut keine Unklarheiten während des Haupthandlungsverlaufs in der Mitte-
Immerhin is alles was es da zu verstehen gibt, dass ein paar Kinder auf einem Spielplatz abhängen und reden...
Dann ziehen sie irgendein Ritual ab, bei dem es auch noch nichts zu verstehen gibt, außer, dass es irgendein Ritual ist...

Zum Schluss dann das Resultat im Körpertausch- das is klar, dass man da mal das Hirn einschalten muss- war auch meine Absicht.
Aber diese Phase is vorbei bevor sie überhaupt richtig begonnen hat, also bin ich ratlos, was dein Kommentar betrifft...

Naja wie dem auch sei- Danke für alles!

Mat

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom