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Bettprobleme

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10.10.2006
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Bettprobleme

Als Weber einmal früh nach Hause kam, fand er die Wohnung von solcherart Tönen erfüllt, die einem Mann das Blut heiß werden lassen. Ein Wimmern und Keuchen war zu hören, wie es einzig dem tiefen Rachen einer Frau entspringen kann. Weber schloss sacht die Türe hinter sich, streifte die schwarzen Lackschuhe ab und schlich auf Socken in Richtung des gemeinsamen Schlafzimmers. Das Wimmern verstummte, je näher er der Quelle kam, und wurde durch stoßweises Atmen durch die Nase abgelöst.
Weber verzog den Mund: In seinem Magen stiegen Bläschen auf, bis sie hoch oben explodierten und ihm einen Geschmack auf die Zunge legten, als habe er von verdorbener Milch gekostet.

Sein Herz pumperte, dass er meinte, Vogelküken schlüpften in seiner Brust, und noch zwei Armeslängen von der offenen Tür entfernt, presste er sich flach gegen die Tapete und hielt inne.. Denn ihm war klar: In den nächsten Minuten galt es, ein Mann zu sein. Nun käme einer jener Augenblicke auf ihn zu, an die er sich noch lange und oft erinnern würde. In der Vergangenheit war er von jenen Momenten viel zu häufig überrascht worden, sie waren an ihm vorbeigezogen oder hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihm auszuweichen, sondern waren einfach durch ihn hindurchgefahren, dass er sich ihrer nur voll Scham und Wehmut erinnern konnte. Einige Male war er in jenen Momenten betrunken gewesen. Andermal hatten sie ihn in einem emotionalen Ungleichgewicht vorgefunden. Entweder war er zu traurig und niedergeschlagen gewesen, um sich ihnen mit breiter Brust in den Weg zu stellen, oder er war durch den Übermut des Augenblicks unvorsichtig geworden, nicht in der Lage, seine beste Leistung abzurufen. Dieses Mal würde es anders ablaufen. Dieses Mal war Weber vorbereitet.
Jedoch, leise klopfte der Gedanke an sein Bewusstsein: Warum konnte er einzig die Lustgeräusche seiner Freundin vernehmen? War es möglich, dass sie mit einem Liebhaber zugange war, der gänzlich unempfindlich gegen ihre Reize sein sollte? Dem es möglich war, jene Peinlichkeit zu vermeiden, die Weber viel zu häufig und regelmäßig widerfuhr?
Zorn flammte in Weber auf, als sei ein Gasherd entzündet worden.

Weber blieb dicht an die Wand gepresst, zog sich der Tür entgegen, als stünde er auf einem Fenstersims und hätte den Abgrund vor sich. Frühere Momente zogen an ihm vorbei und zeigten ihm die grässlichen Fratzen seiner Unzulänglichkeit, bis er schließlich am Türrahmen war und erneut das Schnauben seiner Freundin vernahm.
Endlich überwand sich Weber, fand die Kraft über seine Schulter zu linsen, ins Schlafzimmer hinein.
Dort in einem Himmelbett lag seine Freundin auf dem Bauch. Sie war nackt, die Arme hatte sie weit von sich gestreckt, die Hände in das Bettlaken gekrallt, und zwischen ihren Schenkeln hielt sie ein weißes Kopfkissen. Die Beine waren angewinkelt, die Sohlen zeigten zur Decke. Und dann raschelte das Kissen, die Beine bewegten sich, sie drückten das Kissen, sie quetschten, sie bewegten es!
Die Kante des Kissens, so folgerte Weber, musste gegen die Vagina seiner Freundin drücken. Oder gegen die Klitoris. Oder gegen irgendetwas anderes da unten, von dessen Existenz Weber nichts wusste. Und mit welcher Energie die Beine seiner Freundin das Kissen da nach oben und wieder nach unten führten. Mit welcher Regelmäßigkeit es sich hob und senkte, senkte und hob – und wie laut seine Freundin dabei wurde.
Weber malte sich aus, so müssten Perlen entstehen. Poliert und poliert und wieder poliert.
Und noch mehr passierte: Weber sah nun, dass die Hände seiner Freundin sich ins Laken verkrallten, bis die Fingerknöchel weiß zu werden drohten, und sie drückte ihren Rücken durch, dass die Brüste in die Matratze getrieben wurden.
In Webers Kopf spielte sich eine Diskussion ab: Nach dem Grund dieses Unsinns würde er da fragen. Ob sie vielleicht meine, das sei alles ganz okay, immerhin fasse sie sich ja nicht selbst an! Es sei ja keine Selbstbefriedigung, kein Verrat an ihm und ihrer Beziehung. Gar nichts passiere da, oder was, was wollte sie ihm sagen? Keine Finger? Das bin ja gar nicht ich? Meine Beine, wer hätte das gedacht? Das böse Kissen, was kann ich denn dafür?

Wieder wurde seine Freundin leiser, das Kissen ruhte – Kante auf Kante!, wie Weber dachte. Erneut schnaubte sie durch ihre Nase, so wie ein Hund hechelt, weil er nicht schwitzen kann. Ihr Po schaute nun, da die Beine das Kissen nicht mehr verkrampft hielten, entspannt nach oben, so wie Sahne auf einem Eisbecher thronte. Die Hände ruhten auf dem Laken, doch schon erhob sie sich wieder, nur kurz hatte sie inne gehalten, eine letzte Pause in einem perfiden Stück, dessen Noten Weber nicht kannte.
Er meinte es kommen zu sehen, die Muskeln in ihren Beinen spannten sich erneut, die Hände machten sich bereit zuzugreifen, und schon wieder rieb das Kissen an der Perle seiner Freundin. Härter und stärker noch als zuvor, so schien es, denn das brünstige Schreien und Stöhnen schwoll an, immer heftiger ging es da zu, geschoben und getreten wurde da, dass er jeden Wirbel im Rückgrat zu sehen meinte, das Becken flog auf und ab, und – Weber konnte es nicht anders sagen – seine Freundin fickte das Kissen.

Weber räusperte sich, doch seine Freundin war so laut und weg, dass es war, als tröpfle er zwei Tränen in den Ozean. Er stampfte mit dem Fuß auf wie ein trotziges Kind. Socke auf Schlafzimmerboden. Kein Moment für die Ewigkeit. Seine Freundin nahm ihn nicht wahr. Da fasste Weber allen Mut zusammen, trat mit zwei schnellen Schritten ans Bett und riss ihr mit der rechten Hand das Kissen zwischen den Beinen heraus, bohrte seine Hände tief in die verräterischen Daunen und warf es in hohem Bogen durch die Luft, bis es sanft gegen die Wand segelte und nach unten plumpste. Und wie es da lag, und er die Schenkel seiner Freundin an seiner Hand und an seinem Arm spürte, ihr Drängen und Schieben, da meinte er, an der Seite des Kissens, die nach unten gezeigt hatte, etwas feucht glitzern zu sehen.

Weber war nun in der glänzenden Lage, alleine dadurch am Liebesspiel seiner Freundin teilhaben zu können, dass er die Stellung seiner Hand veränderte und entweder mit der flachen Hand nach unten drückte oder eine beliebige Anzahl von Fingern streckte.
Gewissenhaft beobachtete er, welche Stellung seiner Hand welche Reaktion auszulösen vermochte, ob das stete Stöhnen und Keuchen, von dem er schon seit einiger Zeit wusste, dass es sich dabei um die Begleiterscheinungen eines koitalen Endspurts handeln musste, sich irgendwie beschleunigen ließe. Wenn er vielleicht mit dem Knöchel des Zeigefingers nach unten stieße oder ob es besser wäre, hier, im Schraubstock ihrer Beine eingespannt, einen anderen Bohrkopf zu verwenden? Doch was er auch versuchte und probierte, es änderte sich nichts. Ja, nichts vermochte er auszurichten. Zwar spürte er die Schenkel an seinem Unterarm und an den Fingerspitzen mochte er auch von Zeit zu Zeit eine Art Widerstand ertasten und die Finger krallten weiter so fest ins Laken, dass er meinte, die Haut müsse jeden Moment von den Knochen platzen, doch nichts deutete darauf hin, dass seine Freundin, und damit er, ihrem gemeinsamen Ziel in irgendeiner Form näher rückten.
Seine Schulter schmerzte seit einiger Zeit und er fragte sich, wie in Gottes Namen seine Freundin das nur durchstand, und viel mehr fragte er sich, wie überhaupt irgendein Mann auf der ganzen Welt so etwas durchstehen sollte. Und noch immer keine Veränderung ihres Zustandes.
Kein Schweißtropfen irgendwo zu erkennen. Und das Gestöhne und Gewimmer – nicht länger durch das satte Schnauben einer Pause unterbrochen – hörte sich asthmatisch an und gurgelnd.
„Schatz, du kannst auch aufhören“, hörte sich Weber sagen. „Es ist okay, ich bin dir nicht böse, du hast ja nicht die Hände genommen.“
Keine Reaktion seiner Freundin. Weber versuchte seinen Arm aus der Umklammerung der Schenkel zu ziehen, sein Schlüsselbein brannte, die Beine verkrampften sich um ihn, wieder und wieder wurden seine Finger nach unten getrieben, bis er die Gelegenheit nutzte, als die Beine nach oben fuhren, sich mit einer raschen Drehung der Hüfte den Arm frei zu kämpfen und auch die Hand, die Weber nun vor seine Augen führte und an deren Fingerkuppen er, während seine Freundin weiter auf- und abjuckelte, weiße Daunenfedern bemerkte.
„Hör auf“, rief er. Doch seine Freundin immer noch, wie eine einmal aufgezogene Maschine, auf dem Laken, jeden Wirbel ihres Rückgrats konnte er sehen, auf und ab, röchelte und stöhnte, Blut rann aus ihrem Mundwinkel auf das Laken, Daunenfedern an Webers Händen.

Weber rüttelte an den Schultern seiner Freundin, nichts, weiter: Auf und ab, er legte sich mit seinem Oberkörper auf ihre Beine, doch sie trommelten weiter gegen ihn, gegen seinen Brustkorb, ein Fingerknöchel an ihrer linken Hand hatte die Haut durchdrungen, der blanke Knochen, als hätte ihn ein Insekt abgenagt, ragte ins Freie. Sie trat ihn gegen die Lunge, von unten gegen den Brustkorb, die Sehnen an ihren Beinen wie Stahlseile gespannt.
Während Weber noch auf ihren Beinen hockte und hin- und hergeschleudert wurde, als stünde er auf einer Hüpfburg, und während er darüber nachdachte, wie zum Teufel er das hier alles erklären sollte, vor anderen und auch vor sich, wie er in diesem Moment später einmal dastehen würde, sah er das Kissen in der Ecke liegen und wieder sah er die kleinen Daunenfedern an seinen Fingern, die sich gierig an ihn schmiegten, seine Finger wärmten, ihn fast mit einer Decke überzogen – ein erneuter Tritt gegen ihn, das Knie erwischte ihn von unten, Weber stützte sich auf seine Ellenbogen, zog sich im Bett nach vorne – kein Hecheln mehr, kein Stöhnen, ein lautes, rotes Gurgeln drang allein aus ihrer Kehle – und Weber erreichte das Kissen, das dort in der Ecke lag, streckte seine von Daunen überzogenen Finger nach ihm aus, ergriff es an einer Ecke – es schmiegte sich an ihn, ganz weich - und schob es unter sich an seinem Bauch vorbei, zwischen die Beine seiner Freundin.
Eine Weile blieb Weber noch so liegen, bis es still im Zimmer geworden war.

 
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Hallo Quinn!

Ein ausgezeichnete Geschichte mit der richtigen Mischung aus feiner Ironie und leisem Grauen. Auch die komischen Stellen passen durchaus zum Ganzen. Ein bisschen mehr vom Stil des ersten Satzes hätte ich mir gewünscht.

Ja, man gewinnt den Eindruck, dass Weber eigentlich an allem Schuld hat, was danach passiert, er ist ein Versager, im Bett, aber auch als ganzer Mann. Es hilft ja nix, wenn man sich vorsagt, JETZT muss man ein richtiger Mann sein, man ist es oder man ist es eben nicht. Als Untergrund der Geschichte dient natürlich auch die Angst des Mannes, dass er es seiner Freundin nicht richtig besorgt. Die Angst, dass die Frau nie aufhört, keine Ende findet. Keine Sekunde lang ist er erregt, er will nur alles richtig machen, sich nicht mehr als Versager fühlen.

Wie das mit dem Kissen zu deuten ist, ich weiß nicht, ob man das überhaupt deuten soll, ich finde den Horrorteil hier aber nicht störend, sondern als gutes, überraschendes Entfremdungsmoment. Anscheinend gibt es da ja auch einen Wechsel der Rollen: Die Freundin übernimmt hier ja den männlichen Part, das Kissen ist ist irgendwie doch lebendig, es ist feucht, - und zwar nicht von seiner Freundin. Ja, mal schaun, was die anderen sagen. :-)

Als Weber einmal früh nach Hause kam, fand er die Wohnung von solcherart Tönen erfüllt, die einem Mann das Blut heiß werden lassen.
1A- erster Satz!
wie es einzig dem tiefen Rachen einer Frau entspringen kann
zuerst hab ich mir gedacht, "tiefer Rachen" passt nicht ins Bild, aber ich denke, es geht hier auch um das Beängstigende der weiblichen Sexualität und dann passt "tiefer Rachen" natürlich hervorragend, das Verschlingende kommt dabei gut raus.
streifte die schwarzen Lackschuhe aus
abstreifen
den Mund: in seinem Magen stiegen Bläschen au
groß nach Doppelpunkt
und versuchte, sich zu sammeln
ohne Komma, wirkt auch dann nicht so zerrissen
sondern waren einfach durch ihn hindurch gefahren
zusammen: hindurchgefahren
Dem es möglich war, jene Peinlichkeit zu vermeiden, die Weber viel zu häufig und regelmäßig widerfuhr?
ejaculatio praecox? ;)
Zorn flammte in Weber auf, als hätte jemand einen Gasherd entzündet.
gutes Bild, aber ich würde es noch stärker finden, wenn du nur "Gas" schreiben würdest
Die Beine waren angewinkelt, die Fußsohlen zeigten zur Decke
das mit den Fußsohlen find ich zu sperrig, zu bieder -das gehört irgendwas Leichtes, Heiteres, Luftiges, wenn du weißt, was ich meine. ;)
Oder gegen irgendetwas anderes da unten, von dessen Existenz Weber nichts wusste
lol
Weber malte sich aus, so müssten Perlen entstehen. Poliert und poliert und wieder poliert, im ewig gleichen Takt des Lebens.
sehr gut!
entspannt nach oben so wie Sahne
Komma: oben, so wie ...
Da fasste Weber allen Mut zusammen, trat mit zwei schnellen Schritten ans Bett und riss ihr mit der rechten Hand das Kissen zwischen den Beinen heraus, bohrte seine Hände tief in die verräterischen Daunen und warf es in hohem Bogen durch die Luft, bis es sanft gegen die Wand segelte und nach unten plumpste. Und wie es da lag, und er die Schenkel seiner Freundin an seiner Hand und an seinem Arm spürte, ihr Drängen und Schieben, da meinte er, an der Seite des Kissens, die nach unten gezeigt hatte, etwas feucht glitzern zu sehen
das ist wirklich gut
dass er meinte die Haut müsse
Komma: meinte, die ...
als die Beine nach oben führten
besser: als die Beine nach oben fuhren
während seine Freundin weiter auf und ab juckelte
zusammen: auf- und abjuckelte
und hin und her geschleudert wurde
zusammen: hin- und hergeschleudert
wie er in diesem Moment später einmal da stehen würde
zusammen: dastehen

Gruß
Andrea

 

He Quinn,

das ist auf jeden Fall mal etwas Neues. Glückwunsch. Der erste Satz ist wirklich stark, saugt einen rein und dass du den Prot so langsam zum Zimmer des Geschehens schleichen lässt ist wirklich gelungen. Da baut sich Spannung auf, die du gekonnt in die Länge ziehst und uns schön in deinen Prot einführst.
Das ist für mich auch die stärkste Passage des Textes. Es ist auch weiterhin reizvoll, wie sich seine Freundin da auf dem Bett verlustiert, aber irgendwie finde ich deine Lösung ein bisschen unbefriedigend, um mal beim Thema zu bleiben. Also mir gibt das jetzt kein Bild und die Deutung fällt mir ausgesprochen schwer. Für meinen Geschmack bietest du da nicht genug an. Böse gesprochen: du machst es dir hier zu einfach ;)

„Schatz, du kannst auch aufhören“, hörte sich Weber sagen. „Es ist okay, ich bin dir nicht böse, du hast ja nicht die Hände genommen.“
on mann, der kerl tut einem auch vorher schon leid, aber das ist echt der Gipfel
Genausogut:
Weber räusperte sich, doch seine Freundin war so laut und weg, dass es war, als tröpfle er zwei Tränen in den Ozean. Er stampfte mit dem Fuß auf wie ein trotziges Kind. Socke auf Schlafzimmerboden. Kein Moment für die Ewigkeit. Seine Freundin nahm ihn nicht wahr. D
herrlich, wie hier die Überforderung zur Geltung kommt

Angst, Angst, Angst, das dringt deinem Prot aus jeder Pore und hast du super eingefangen. Kein Funken Erregung bei ihm zu spüren. Es schreit doch alles nach einem ganz anderen Handlungsverlauf :baddevil: ;) , aber dein Prot hat wahrlich mehr als nur die Probleme, die du für Tutelwürdig hältst. UNd den ich für ziemlich lahm halte.

Insgesamt sehr gerne gelesen, aber der Ausklang ... naja, da hätt ich mir noch eine Kurve gewünscht.

grüßlichst
weltenläufer

 
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Hallo Quinn,
Das ist ein seltsames, sperriges Ding, aber ich mochte es. Beim Lesen hab ich mich dauernd geärgert: Über den sturen, verzäunigten Konkunktiv, die extrakantigen Satzbauten, den dauernden Weber, den hölzernen Klang. Gleichzeitig hab ich mich darüber gefreut, weil ich dachte: Das ist Horror.
Die Handlung ist ja ganz offenkundig austauschbar. Die Freundin könnte irgendetwas anderes tun, zehn Minuten lang stier an einem Joghurt löffeln, eine Fensterscheibe wischen (quietschend), mit der Zahnseide herumfuhrwerken, bis das Zahnfleisch platzt. Hier fickt sie eben das Kissen. Der Horror kommt nicht aus der Handlung, sondern aus der Sprache. Das ist fast ein Brückenschlag zur Sprachsatire, und es hört sich grimmig an. Grimmig und dabei absurd, albern und halbtot. Fürchterlicher Schotterbrei. Und traurig ist es.
Wenn das in Deiner Absicht lag, dann hast Du es gut hingekriegt. Wenn nicht, weiß ich auch nicht. Dann hab ich es eben nicht verstanden.

Ich hab noch Textstellen:

Weber verzog den Mund: In seinem Magen
und noch zwei Armeslängen von der offenen Tür entfernt, presste er sich gegen die Tapete der Wand
Tapete der Wand! Meine Fresse. :D
Ich würd das Komma rausmachen. Das Kursive ist ja wie ein Wort, Adjektiv oder so.
einfach durch ihn hindurchgefahren
als hätte jemand einen Gasherd entzündet.
Das finde ich schwach. Ich versteh genau: Wie da woush! die Flammen angehn, der ganze Kreis, Klang und alles, aber wenn ich dann jemand einen Gasherd anzünden sehe, seh ich den mit einer Hand am Drehregler drücken und mit der anderen mit dem Stabfeuerzeug rumklicken und all das Gefummel. Da müßte die Person aus dem Vergleich, dann könnte er besser wirken.
fand die Kraft, über seine Schulter zu linsen
die Hände in das Bettlaken gekrallt, und zwischen ihren Schenkeln
Poliert und poliert und wieder poliert, im ewig gleichen Takt des Lebens.
Der erste Satzteil ist saugut. Der zweite ist oll. Den würd ich rausnehmen.

sie drückte ihren Rücken durch, dass die Brüste sich in die Matratze trieben.
Das ist auch schief. Was genau die Brüste in der Stellung treibt, keine Ahnung, die Schultern, die Rippen, der Rücken selber, aber sie treiben sich nicht selbst. Du könntest aufs Passiv ausweichen: Daß sie ... getrieben wurden.
Das böse Kissen, was kann ich denn dafür?
Wie das so schlapp daherkommt. Schöne Stelle.
:thumbsup:
so, wie ein Hund hechelt
nach oben, so, wie Sahne auf einem Eisbecher thronte.
Auch ganz großer Horror, dieser Vergleich. Normalerweise würd ich da aufstöhnen und sagen: Schreib doch wie Sahne auf einem Eisbecher, oder laß den ganzen Quatsch gleich weg.
hatte sie inne gehalten
innegehalten. Das ist ein verblaßtes Adverb oder so, muß zusammengeschriebenm werden.
Socke auf Schlafzimmerboden. Kein Moment für die Ewigkeit.
Das geht ans Herz.
bis es sanft gegen die Wand segelte
Das paßt nicht zu meiner Vorstellung. Ein Daunenkissen, das man auf die Kante stellen und ficken kann, wiegt was und sollte, wenn es mit Schwung geworfen wird, nicht sanft an die Wand segeln. Diese Sorte macht ein sattes Flatsch und bleibt fast einen Moment an der Wand kleben.
Und wie es da lag kein Komma und er die Schenkel seiner Freundin an seiner Hand und an seinem Arm spürte
Weber war nun in der glänzenden Lage, alleine dadurch am Liebesspiel seiner Freundin teilhaben zu können, dass er die Stellung seiner Hand veränderte und entweder mit der flachen Hand nach unten drückte oder eine beliebige Anzahl von Fingern streckte.
Er hat aber beide Hände genommen, um das Kissen zu werfen. Er müßte eine Hand erst wieder da hinbringen.
hier im Schraubstock ihrer Beine eingespannt, einen anderen Bohrkopf zu verwenden?
wenn Du das Komma da behalten willst, würd ich nach hier noch eins setzen.
dass er meinte, die Haut müsse jeden Moment
Weber versuchte, seinen Arm aus der Umklammerung der Schenkel zu ziehen, sein Schlüsselbein brannte, die Beine verkrampften sich um ihn, wieder und wieder wurden seine Finger nach unten getrieben, bis er die Gelegenheit nutzte, als die Beine nach oben führten, sich mit einer raschen Drehung der Hüfte den Arm frei zu kämpfen und auch die Hand, die Weber nun vor seine Augen führte und an deren Fingerkuppen er, während seine Freundin weiter auf und ab juckelte, nun weiße Daunenfedern bemerkte.
Dieser Satz ist ganz klar der Höhepunkt des Grauens. :)
Doch seine Freundin immer noch, (...)
Dieser Satz ein Verb zuwenig.
die Sehnen an ihren Beinen, wie Stahlseile gespannt.
Wär besser ohne das Komma
hin und her geschleudert
hin- und hergeschleudert

Gruß,
Makita.

 

Hallo,

Ein ausgezeichnete Geschichte mit der richtigen Mischung aus feiner Ironie und leisem Grauen. Auch die komischen Stellen passen durchaus zum Ganzen. Ein bisschen mehr vom Stil des ersten Satzes hätte ich mir gewünscht.
Schön, dass es dir gefällt, der erste Satz ist ja aus einer Nicht-Weber-Perspektive, wenn man so will.

Ja, man gewinnt den Eindruck, dass Weber eigentlich an allem Schuld hat, was danach passiert, er ist ein Versager, im Bett, aber auch als ganzer Mann. Es hilft ja nix, wenn man sich vorsagt, JETZT muss man ein richtiger Mann sein, man ist es oder man ist es eben nicht.
Ich glaube, das Traurige bei Weber ist, dass er sich dessen bewusst ist.

Als Untergrund der Geschichte dient natürlich auch die Angst des Mannes, dass er es seiner Freundin nicht richtig besorgt. Die Angst, dass die Frau nie aufhört, keine Ende findet. Keine Sekunde lang ist er erregt, er will nur alles richtig machen, sich nicht mehr als Versager fühlen.
Ja, klar. Ist natürlich Quatsch, was makita sagt, dass die Frau da auch Joghurt essen könnte. Das ist schon wichtig, dass die da das Kissen besteigt. Diese Makita!

Wie das mit dem Kissen zu deuten ist, ich weiß nicht, ob man das überhaupt deuten soll, ich finde den Horrorteil hier aber nicht störend, sondern als gutes, überraschendes Entfremdungsmoment.
Also ich kann’s deuten. Und wie ich mich kenne, werd ich mich noch dazu hinreißen lasse

zuerst hab ich mir gedacht, "tiefer Rachen" passt nicht ins Bild, aber ich denke, es geht hier auch um das Beängstigende der weiblichen Sexualität und dann passt "tiefer Rachen" natürlich hervorragend, das Verschlingende kommt dabei gut raus.
Ja, das Beängstigende der weiblichen Sexualität ist natürlich auch für Weber ein Problem.

ejaculatio praecox?
Ja, natürlich. Das macht ihn ja total fertig, nicht dass einer mit seiner Freundin schläft, sondern dass einer mit seiner Freundin länger schlafen kann als er. ;)

Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat
Quinn

Hallo Weltenläufer!

das ist auf jeden Fall mal etwas Neues. Glückwunsch.
Ich hab damals mit einer ähnlichen Geschichte hier angefangen. Eheprobleme hieß die, deshalb fand ich den Namen Bettprobleme dann passend, so als eine Art Variation der Geschichte von damals. Aber klar, solche Geschichten gibt es hier nicht so oft. ;)

Also mir gibt das jetzt kein Bild und die Deutung fällt mir ausgesprochen schwer. Für meinen Geschmack bietest du da nicht genug an.
Also es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder das Kissen ist ein Daunenvampir, das sich statt vom Blut der Frau von ihren Ejakulationssekreten nährt und sie deshalb in einen tranceartigen Zustand versetzt, bis sie zum Orgasmus kommt.
Oder ich hab das irgendwie allegorisch gemeint!
Böse gesprochen: du machst es dir hier zu einfach
Ach ja … das kann schon sein, es ist ja eine ziemlich abstrakte Geschichte auch. Dass die Frau da in einer Trance ist. Die Geschichte war so konzipiert, ich wüsste nicht, wie sie anders verlaufen würde. Das Kissen mit Zähnen wär zu albern, fürchte ich. ;)
Ich find das jetzt auch nicht soooo schwer zu verstehen, was da vor sich geht. Es ist alles ganz simpel, nur halt bisschen grotesk übersteigert. Andrea hat die Geschichte ja schon fertig interpretiert eigentlich.

Angst, Angst, Angst, das dringt deinem Prot aus jeder Pore und hast du super eingefangen. Kein Funken Erregung bei ihm zu spüren. Es schreit doch alles nach einem ganz anderen Handlungsverlauf
Dieser andere Handlungsverlauf ist ja genau eines der Themen. Weber stößt eben nicht dazu.

Gruß
Quinn

Hallo Makita,

Die Handlung ist ja ganz offenkundig austauschbar.
Nein, find ich überhaupt nicht. Die Sprache passt sich der Handlung und den Figuren an, ich bin aber nicht so gestrickt: Heute will ich mal was schreiben, bei dem ich voll cool schreiben kann, mal gucken, ob ich mir ein Thema aus den Fingern sauge.
Natürlich erfordert Weber eine bestimmte, umständliche Art zu erzählen. Gerade im zweiten Absatz hab ich mir schon besonders Mühe gegeben, ihn über die Sprache zu charakterisieren mit den langen, gewundenen Konstruktionen. Auch wenn er seine Frau da beschreibt, da ist der Abstand zum Geschehen in der Sprache natürlich fühlbar.
Aber ich finde den Text sprachlich überhaupt nicht „ärgerlich“ – wie du es sagst. Oder super-hölzern oder so. Da haben wir dann ganz andere Vorstellungen von diesen Vokabeln. Also der Text sollte diese Hölzernheit vortäuschen, ohne aber wirklich schwierig zu lesen oder hölzern zu sein. Das ist schon was anderes. Und ein paar Stellen sollten schon schön und elegant sein. Wenn du da alles so hölzern fandest, dann ist mir das offensichtlich überhaupt nicht gelungen.

Also ich wollte den Weber tatsächlich so zeichnen wie du die Sprache empfindest … außer „albern“, aber grimmig – ja. Halbtot – ich würd’s resigniert nennen. Absurd ist die Wirkung dann.

Das paßt nicht zu meiner Vorstellung. Ein Daunenkissen, das man auf die Kante stellen und ficken kann, wiegt was und sollte, wenn es mit Schwung geworfen wird, nicht sanft an die Wand segeln. Diese Sorte macht ein sattes Flatsch und bleibt fast einen Moment an der Wand kleben.
Es ist doch ein magisches Kissen, Mensch! ;)
Und er hat’s mit einer Hand geworfen, aber stimmt, irgendwas saugt ihn da runter wohl.

Dieser Satz ist ganz klar der Höhepunkt des Grauens.
Juckelte ist furchtbar, oder? :)

Danke auch dir für den Kommentar und die Detailarbeit
Quinn

 

Ist natürlich Quatsch, was makita sagt
Das hör ich öfter. :susp:

Wahrscheinlich kommt es daher, daß ich das vielbesungene Beängstigende-und-Verschlingende der weiblichen Sexualität mal wieder nicht sehe.

 

Hallo Quinn,

was für ein merkwürdiges Teil! Der Mann Weber mit seinem dunklen Innenleben wird mit dem selbstzerstörerisch-morbid-erotischen Verhalten seiner Freundin (kein Name. Nur "seine Freundin") konfrontiert und nimmt daran teil. Das ist so schräg und abgefahren, dass ich beim Lesen die ganze Zeit gedacht habe: WTF?

Stilistisch glänzt besonders das Ende mit den Daunenfedern, die Webers Finger umspielen. Ansonsten kann ich dazu nicht viel sagen, weil es zu absurd ist. ;)

Beste Grüße,

Berg

 

Hallo Quinn

Die sonderlichste Geschichte, die ich in diesem Genre je las, hast du da vorgelegt. Am Anfang dachte ich einzig gute Finte, dieser Einstieg. Mit der Zeit begann ich ernsthaft an mir zu zweifeln, dies in der Rubrik Horror angeklickt zu haben. Erlösend dann der blanke Knochen, der ins Freie ragte, gab er mir doch Gewissheit, richtig zu ticken.

Zweifellos spannend von Beginn bis zum Schluss, der Softporno ist hier Mittel zum Zweck, die Darlegung akribisch wie Perlen aufgereiht. Ach ja:

Weber malte sich aus, so müssten Perlen entstehen. Poliert und poliert und wieder poliert.

So hatte ich mir die schwere Arbeit der Perlentaucherinnen nicht vorgestellt. :D

Der Horror ist subtil aufbauend, langsam wachsend, dafür mit Nachsinnen sich entfaltend. Von der Hintergründigkeit her eine sehr gelungene Inszenierung. Die Freundin des Prot. erinnerte mich letztlich an eine Figur von H. R. Giger, einem surrealistischen Skulpteur, in dessen Werken sich annähernd solche Wesen offenbaren. http://www.hrgiger.com/?campID=src_H. R. Giger

War mir unterhaltsam zu lesen, ein sanfter Grusel.

Gruss

Anakreon

 

Hey Makita,

ich muss mich entschuldigen, gestern hab ich mit Kasimir gesprochen und verstanden, dass du meintest, die sexuelle Handlung sei austauschbar durch andere Handlungen, die es der Freundin erlauben, Weber zu ignorieren. Du liest es , wenn Kasimir recht hat, so, dass Weber allgemein unzulänglich ist, seine Freundin zu erreichen und nicht nur in dieser Sex-Thematik.
Das ist eine Lesart, die ich durchaus nachvollziehen kann. Dann war es doch kein Quatsch. ;)

Gruß
Quinn

Hallo Berg,

ich freu mich, dass du das so liest. ;) Ich weiß es nicht, es ist sicher von dir nicht so positiv gemeint, wie ich es auffasse. Aber ich fand die Geschichte auch ziemlich schräg, mit dem Kippen ins Morbid-Groteske, von daher freu ich mich ehrlich über deine Reaktion. Ja, „seine Freundin“ – kein Name. Die ganze Frau ist ja .. man sieht nie ihr Gesicht, sie sagt nicht ein Wort, wir erfahren fast gar nichts über sie. ;)
Ist doch auch mal schön, wenn ein paar Bilder hängenbleiben.

Danke dir
Quinn

Hallo Anakreon,

ja, das mit der Rubrik „Horror“ ist tatsächlich bei solchen Geschichten ein Problem, weil sie ja inhaltlich erst spät in diese Richtung kippt. Aber ich denke, sie passt am ehesten in diese Rubrik, auch wegen der Ästhetik, die du ansprichst.
Du nennst Giger und zeigst das Bild und ja – Kreuzigung, genau. Das war eins der Schlagwörter für die Geschichte in meinem Kopf.

Freut mich, dass die Geschichte bei dir so ankam, diese surrealen Gedanken und übersteigerten Bilder sind schon das, was ich im Kopf hatte. Ich finde so eine Thematik wirkt über diese Bilder und mit dem Entfremdungseffekt durch den sehr seltsamen Erzähler dann stärker, es erlaubt dem Leser eine Distanz. Also wenn es funktioniert, dass der Leser über die Geschichte auch noch eine Weile nachdenkt, nachdem er sie gelesen und sich von ihr gelöst hat, ist alles wunderbar

Gruß
Quinn

 

Dann war es doch kein Quatsch.
Das hör ich öfter :silly:

Ja, ich finde, daß wegen der sturen Unerreichbarkeit der Freundin aus einer harmlosen Handlung etwas Gruseliges wird. Sie bemerkt ihn ja nichtmal und verhält sich, als sei sie durchgeknallt oder weggetreten. Das ist so dargestellt, daß ich es nicht allein auf sexuelle Erregung schieben kann. Als sei im Hirn eine Platte hängengeblieben.

Aber hier, das Wunder der Logik: Alle haben recht, wenn man es so liest:

Weber ist hilflos und verhält sich täppisch, das kommt wohl daher, daß er gerade bei Sex besonders unsicher ist. Deshalb wird er in die absurde Situation hineingezogen und bleibt darin kleben, was für den Horror (also für die Geschichte) wichtig ist.
Wäre die Frau beim Joghurtlöffeln weggetreten und schabte trotz Ansprache und Berührung stier am Becherboden herum (halbe Zunge klebt schon an blutigem Löffel), hätte Weber sie vielleicht einfach an den Stuhl gefesselt und gewartet, bis der Notarzt eintrifft. Seine Lage in dieser Situation wäre eine ganz andere gewesen.
Ohne die sexuelle Komponente wär die Frau mit ihrer hängengebliebenen Schallplatte alleingeblieben, und das kannst Du an der nächsten Ecke als Metapher für alles verkaufen. :D

Gruß,
Makita.

 

Grüß dich, Quinn!

Entweder war er zu traurig und niedergeschlagen gewesen, um sich ihnen mit breiter Brust in den Weg zu stellen, oder er war durch den Übermut des Augenblicks unvorsichtig geworden, nicht in der Lage, seine beste Leistung abzurufen.

Das ist ein spannender Satz, weil er andeutet, dass er "übermütig" war und unvorsichtig - und das hat ihn enttäuscht. Und ich frage mich, was hat er da getan, in diesen Momenten? Auf welche Weise war er übermütig? Das macht die Sache spannend und Weber (wieder mal Weber, den Namen hast du oft, kommt mir vor) ist nicht mehr der "normale" enttäuschte Liebhaber. Und ich bekomme eine Ahnung davon, warum die Geschichte unter Horror steht.

War es möglich, dass sie mit einem Liebhaber zugange war, der gänzlich unempfindlich gegen ihre Reize sein sollte? Dem es möglich war, jene Peinlichkeit zu vermeiden, die Weber viel zu häufig und regelmäßig widerfuhr?

Ihm ist es peinlich, auf ihre Reize zu reagieren, also unterdrückt er sie - oder möchte sie gerne unterdrücken.

Sie war nackt, die Arme hatte sie weit von sich gestreckt, die Hände in das Bettlaken gekrallt, und zwischen ihren Schenkeln hielt sie ein weißes Kopfkissen. Die Beine waren angewinkelt, die Sohlen zeigten zur Decke.

Das lese ich und denke mir: Da stimmt doch was nicht. Warum macht sie das so umständlich? Entweder sie träumt und wünscht sich, das Kissen wäre ein Liebhaber - oder es ist nur in seiner Vorstellung ein Kissen. Trotzdem: Wenn sie sich alleine fühlt, würde sie das so nicht machen, das kann ich mir nicht vorstellen. Und WENN sie es tut, muss es einen Grund dafür geben.

In Webers Kopf spielte sich eine Diskussion ab: Nach dem Grund dieses Unsinns würde er da fragen. Ob sie vielleicht meine, das sei alles ganz okay, immerhin fasse sie sich ja nicht selbst an! Es sei ja keine Selbstbefriedigung, kein Verrat an ihm und ihrer Beziehung. Gar nichts passiere da, oder was, was wollte sie ihm sagen? Keine Finger? Das bin ja gar nicht ich? Meine Beine, wer hätte das gedacht? Das böse Kissen, was kann ich denn dafür?

Das ist so absurd, das gefällt mir. Ich habe das Gefühl, Weber kämpft mit sich selbst, der verrückte Kerl. Er will eine Rechtfertigung für sich, möchte glauben, dass doch eigentlich alles okay ist mit seiner Freundin, mit seiner Beziehung, mit allem. Er sucht nach einem Ausweg, nach Ruhe und Frieden - er möchte weglaufen. Innerlich.

Da fasste Weber allen Mut zusammen, trat mit zwei schnellen Schritten ans Bett und riss ihr mit der rechten Hand das Kissen zwischen den Beinen heraus, bohrte seine Hände tief in die verräterischen Daunen und warf es in hohem Bogen durch die Luft, bis es sanft gegen die Wand segelte und nach unten plumpste. Und wie es da lag, und er die Schenkel seiner Freundin an seiner Hand und an seinem Arm spürte, ihr Drängen und Schieben, da meinte er, an der Seite des Kissens, die nach unten gezeigt hatte, etwas feucht glitzern zu sehen.

Das ist schwer jetzt. Erstmal hab ich wieder nicht den Eindruck, dass es ein Kissen ist. Auch keine Daunen, in die er da fasst. In seiner Vorstellung sind sie verräterisch - auch wenn Daunen das ja nie sein können. (Sowenig, wie eine Faust wütend, übrigens). Hat sie ihn mit einem Kissen betrogen? Fühlt er sich so? Und wie können seine Hände gleich an ihren Schenkeln sein, wenn er doch gerade das Kissen weggeworfen hat?
Und ... warum glitzert die Seite des Kissens, die nach UNTEN gezeigt hat? Denn da war ja dann das Bett, oder? Ich denke, wenn das Glitzern sie verursacht hat, wäre es an der von ihm abgewandten Seite - oder oben.

Wenn er vielleicht mit dem Knöchel des Zeigefingers nach unten stieße oder ob es besser wäre, hier, im Schraubstock ihrer Beine eingespannt, einen anderen Bohrkopf zu verwenden?

Das ist schon irgendwie abgefahren - wie er da wissenschaftlich analysiert und probiert und als Vergleich ein Werkzeug erwähnt. Horror, der Kerl ist voll der Psycho. :)

Und das Gestöhne und Gewimmer – nicht länger durch das satte Schnauben einer Pause unterbrochen – hörte sich asthmatisch an und gurgelnd.

Der bringt sie doch um gerade ... oder?

„Schatz, du kannst auch aufhören“, hörte sich Weber sagen. „Es ist okay, ich bin dir nicht böse, du hast ja nicht die Hände genommen.“

Wie geil ... ja, das ist Horror, wenn ich zusehen muss, wie er etwas anstellt, wie er unberechenbar ist, wie er ihr wehtut und das nicht mal selber sieht.

und an deren Fingerkuppen er, während seine Freundin weiter auf- und abjuckelte, weiße Daunenfedern bemerkte.

Eben. Ich sag doch, das sind keine Federn. Er sieht das nur so ... die Federn sind Blut, sag ich jetzt mal so.

Blut rann aus ihrem Mundwinkel auf das Laken, Daunenfedern an Webers Händen.

So spaltet er das. Er will alles richtig machen, das Blut aus ihrem Mund ist ihm egal - aber Sex ist nur ein weißes Kissen und der Schmutz ist Federn.

ein Fingerknöchel an ihrer linken Hand hatte die Haut durchdrungen, der blanke Knochen, als hätte ihn ein Insekt abgenagt, ragte ins Freie.

Da nichts da ist, was das mit der Haut erklären kann, denke ich: Die ist schon lange tot. Darum reagiert sie auch nicht auf ihn.

sah er das Kissen in der Ecke liegen und wieder sah er die kleinen Daunenfedern an seinen Fingern, die sich gierig an ihn schmiegten, seine Finger wärmten, ihn fast mit einer Decke überzogen

Blut, eindeutig. :) Oder, falls sie tot war, hat er sie mit Daunen ausgestopft. Wie auch immer. Aber die Federn sind seine Unschuld, so seh ich das. Zumindest in seiner Vorstellung wird alles gut.

und Weber erreichte das Kissen, das dort in der Ecke lag, streckte seine von Daunen überzogenen Finger nach ihm aus, ergriff es an einer Ecke – es schmiegte sich an ihn, ganz weich - und schob es unter sich an seinem Bauch vorbei, zwischen die Beine seiner Freundin.
Eine Weile blieb Weber noch so liegen, bis es still im Zimmer geworden war.

Und das Kissen ist besser als er. Und Weber hat verloren. Das Wesen da, das er Freundin nennt, gurgelt und das Kissen beruhigt sie. Nicht er. Er hat wiedermal versagt. Und das Kissen hat es geschafft.

Das ist eine starke Geschichte, aber so ganz steig ich nicht durch. Ich glaube mittlerweile, dass sie schon am Anfang der Geschichte tot ist und Weber nicht das erste Mal bei ihr. Er wiederholt das - und übt. Jeden Tag. Und immer verliert er. Und immer nimmt er sich vor: Das nächste Mal schafft er es.

Und da er am Ende verliert und das Kissen wieder zwischen ihren Beinen ist - wird es sich wiederholen. :)

Ja, das ist schon Horror, irgendwie. Subtil, aber hat mir gerade darum gefallen.

Bis bald!

yours

 

Hallo yours,

Weber (wieder mal Weber, den Namen hast du oft, kommt mir vor)
Ich hatte eine Geschichte im Hinterkopf, in der die Hauptfigur auch Weber hieß und ziemlich ähnlich angelegt war.

Das lese ich und denke mir: Da stimmt doch was nicht. Warum macht sie das so umständlich? Entweder sie träumt und wünscht sich, das Kissen wäre ein Liebhaber - oder es ist nur in seiner Vorstellung ein Kissen. Trotzdem: Wenn sie sich alleine fühlt, würde sie das so nicht machen, das kann ich mir nicht vorstellen. Und WENN sie es tut, muss es einen Grund dafür geben.
Das ist ja schon eine stilisierte Geschichte auch. Sie liegt natürlich nicht im Bett da und hat eine Hand an der Mumu und schaut ihn überrascht an, das würde den Punkt der Geschichte, die Wirkung, nicht unterstützen, sondern sie ruinieren. Das ist ja ein tierisches Verhalten da, er sieht sie nur von hinten, sie hat diese, fast mechanische-indirekte Art, sich da zu befriedigen.
Ich will dir nicht die Idee kaputt machen, dass der Erzähler völlig unzuverlässig ist, und sich hier an ein traumatisches Szenario erinnert, in der das Kissen ein Liebhaber war.
Aber die Geschichte ist natürlich stilisiert.

Er will eine Rechtfertigung für sich, möchte glauben, dass doch eigentlich alles okay ist mit seiner Freundin, mit seiner Beziehung, mit allem.
Was hier passiert ist, dass er denkt seine Freundin würde so denken wie er. :)
In der wunderbaren Serie Mad Men erleidet eine der Figuren einen Herzinfarkt und gibt nach ärztlichem Rat das Rauchen auf. Das heißt für ihn: Er hört auf, sich Zigaretten zu kaufen, schnorrt aber alle 3 Minuten bei einem Kollegen eine.
Das ist die Logik, die hier Weber seiner Freundin aufbürdet. Die verdrehte Logik ist da natürlich, dass er glaubt, sie betrüge ihn schon durch Masturbation, das zeigt ja auch die Problematik der Figur. Es wäre ihm ja fast lieber gewesen, er hätte sie mit einem Mann erwischt als mit dem Kissen.

Und ... warum glitzert die Seite des Kissens, die nach UNTEN gezeigt hat? Denn da war ja dann das Bett, oder?
Nein, sie sitzt nicht auf dem Kissen, sondern drückt es von oben gegen sich, von daher glitzert da schon die Seite, die durch ihre Vagina nass werden könnte, nass.

Das ist schon irgendwie abgefahren - wie er da wissenschaftlich analysiert und probiert und als Vergleich ein Werkzeug erwähnt. Horror, der Kerl ist voll der Psycho.
Das ist durchaus ein mechanischer Akt auch, ich will nicht wissen, was genau Prostituierte z.B. für Konstrukte im Kopf haben und über was sie nachdenken, während sie es dem Freier mit dem Hand oder dem Mund machen. Weber hat – außer im allerersten Satz – überhaupt keine erotischen oder sexuellen Gefühle den Text über. Und sogar im ersten Satz ist es ambivalent.

Blut, eindeutig. Oder, falls sie tot war, hat er sie mit Daunen ausgestopft. Wie auch immer. Aber die Federn sind seine Unschuld, so seh ich das. Zumindest in seiner Vorstellung wird alles gut.
Ich übernehm keine Verantwortung, dass die Geschichte stimmig ist, wenn du sie so liest, will dir aber auch nicht das Vergnügen nehmen mit Federn als Blut und Kissen als toter Liebhaber und Freundin als Leichnam, wobei BAHHH ist das eklig!

Nicht er. Er hat wiedermal versagt. Und das Kissen hat es geschafft.
Ja, genau. Böse, oder? :)

Schön dass dir die Geschichte gefallen hat
Quinn

 

Hey Flopster!

Als Weber einmal früh nach Hause kam, fand er die Wohnung von solcherart Tönen erfüllt, die einem Mann das Blut heiß werden lassen. Ein Wimmern und Keuchen war zu hören, wie es einzig dem tiefen Rachen einer Frau entspringen kann. Weber schloss sacht die Türe hinter sich,
Du reagierst immer ganz allergisch, wenn die Zeiten sich innerhalb eines Satzes ändern. Ich bin ganz stark dafür, dass diese Geschichte hier in Präsent erzählt werden sollte. ICh wei´ß, dass du kein Fan davon bist, weils dann eher nach Bericht klingt als Geschichte. Aber der Meinung bin ich nicht, es gibt Geschichten, die in Präsens erzählt werden sollte, weils einfach stärker klingt. Weil das hier und jetzt spielen könnte.

Den ersten Abschnitt find ich übrigens ganz toll.

Sein Herz pumperte, dass er meinte, Vogelküken schlüpften in seiner Brust,
ich find dieses "das er meinte" nicht schön.
Warum nicht ein einfach: Sein Herz pumperte, als schlüpften Vogelküken ...

, presste er sich gegen die Tapete der Wand
Wenn man dir das schon zeigt, warum änderst du's dann nicht? Du Amateur!
Jedoch, leise klopfte der Gedanke an sein Bewusstsein:
Das klingt nicht poetisch, falls du das glaubst. Der Rest schon.
In den nächsten Augenblicken galt es, ein Mann zu sein. Nun käme einer jener Augenblicke auf ihn zu, an die er sich noch lange und oft erinnern würde. In der Vergangenheit war er von jenen Momenten viel zu häufig überrascht worden, sie waren an ihm vorbeigezogen oder hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihm auszuweichen, sondern waren einfach durch ihn hindurchgefahren, dass er sich ihrer nur voll Scham und Wehmut erinnern konnte. Einige Male war er in jenen Momenten betrunken gewesen. Andermal hatten sie ihn in einem emotionalen Ungleichgewicht vorgefunden. Entweder war er zu traurig und niedergeschlagen gewesen, um sich ihnen mit breiter Brust in den Weg zu stellen, oder er war durch den Übermut des Augenblicks unvorsichtig geworden, nicht in der Lage, seine beste Leistung abzurufen. Dieses Mal würde es anders ablaufen. Dieses Mal war Weber vorbereitet.
Das mit dem "Augenblick" check ich nicht so. Ist mit diesem "Augenblick" die Momente gemeint, in denen er sie öfters beim Masturbieren erwischt hat, oder in denen er glaubte, sie würde ihn betrügen, und dann hat sie nur mit der Katze geschmust. Also, klar, der Typ hat Angst, betrogen zu werden, weil er es ihr nicht besorgen kann oder glaubt, es ihr nicht besorgen zu können. Und dadurch, dass er immer glaubt, sie würde ihn betrügen und eben mit so einem Gefühl sie beim Masturbieren erwischt, kommt ihm dieser Akt wie ein Betrug vor.
War es möglich, dass sie mit einem Liebhaber zugange war, der gänzlich unempfindlich gegen ihre Reize sein sollte? Dem es möglich war, jene Peinlichkeit zu vermeiden, die Weber viel zu häufig und regelmäßig widerfuhr?
Der kämpft doch nicht gegen ihre Reize an, ganz im Gegenteil. So wie ich diese Sätze verstehe, kommt Weber beim Sex viel zu schnell und seine Freundin hat nix davon. Das ist die Peinlichkeit, gell?
Endlich überwand sich Weber, fand die Kraft über seine Schulter zu linsen, ins Schlafzimmer hinein.
Jup, Waschlappen. :)
Kopfkissen. Die Beine waren angewinkelt, die Sohlen zeigten zur Decke. Und dann raschelte das Kissen, die Beine bewegten sich, sie drückten das Kissen, sie quetschten, sie bewegten es!
Die Kante des Kissens, so folgerte Weber, musste gegen die Vagina seiner Freundin drücken. Oder gegen die Klitoris. Oder gegen irgendetwas anderes da unten, von dessen Existenz Weber nichts wusste. Und mit welcher Energie die Beine seiner Freundin das Kissen da nach oben und wieder nach unten führten. Mit welcher Regelmäßigkeit es sich hob und senkte, senkte und hob – und wie laut seine Freundin dabei wurde.
Prääääsens.
Doch seine Freundin immer noch, wie eine einmal aufgezogene Maschine, auf dem Laken, jeden Wirbel ihres Rückgrats konnte er sehen, auf und ab,
Beim zweiten Lesen denkt man bei diesen Worten dann: Oh, oh.
ein Fingerknöchel an ihrer linken Hand hatte die Haut durchdrungen, der blanke Knochen, als hätte ihn ein Insekt abgenagt, ragte ins Freie.
Keine Ahnung, aber Nagen ist doch eher "Feinarbeit", während hier ja der Knochen aus der Haut gedrungen ist. Die Haut hat sich ja nicht abgenutzt.
Sie trat ihn gegen die Lunge, von unten gegen den Brustkorb, die Sehnen an ihren Beinen wie Stahlseile gespannt.
Wadenkrampfalarm! :D
als stünde er auf einer Hüpfburg
wohl eher auf einem tollwütigen Karusselpferd.
und während er darüber nachdachte, wie zum Teufel er das hier alles erklären sollte, vor anderen und auch vor sich, wie er in diesem Moment später einmal dastehen würde
Der Typ ist so spießig und bieder und so gefühlskalt und weit davon entfernt ,seine Lage zu checken.
Eine Weile blieb Weber noch so liegen, bis es still im Zimmer geworden war.
Schöner Abschluss.

Mir hats insgesamt gut gefallen. Ja, mal was anderes, als der übliche Kram hier. Man weiß erst bei den letzten Absätzen, wo eigentlich der Horror liegt und beim zweiten Lesen fällt einem diese übertriebene egoistische und egozentrische Art Webers auf, was ihn beim zweiten Lesen wohlgemerkt unsympathisch macht. Denn der Horror passiert ja der Freundin, aber sie ist ja nicht einmal die Hauptfigur. Sie ist wirklich in dieser Bewegung stecken geblieben, wie eine Maschine, hat kein Bewusstsein und nichts Menschliches mehr an sich, außer den Trieb das Kissen zu pimpern, aber das ist ja nicht mehr sie. Das ist ja das gruselige, ist es das böse Kissen, ist sie so tief drin in ihrem Unbewusstsein und den tierischen Trieben, dass ihr ne Schraube locker wird?
Ein magisches Kissen? Ein Vampirkissen? Das etwas mit dem Kissen nicht stimmt, merkt man, als er sich das Kissen schnappt und es sich an ihn schmiegt. Wenn das Kissen der Schlüssel ist, das also hier ein Gegenstand, etwas nicht-menschliches zu etwas Handelndem wird, dann musst du das Kissen mehr in den Vordergrund stellen, finde ich. Das ist ja das Gruselige, wenn entweder Menschen nicht mehr wie Menschen handeln, (die Freundin, und auch der Weber, der angeblich "Normale") oder wenn ein Gegenstand (Roboter, Computer, Kissen :D) wie Menschen handeln.

Aber wie gesagt, insgesamt hats mir gut gefallen. Beim ersten Mal fand ich den Stil auch hölzern, also stockend. Beim zweiten Mal hatte ich jetzt keine PRobleme, außer an der Stelle, die ich aber auch schon angemerkt habe.

JoBlack

 

Hallo Jo,

Du reagierst immer ganz allergisch, wenn die Zeiten sich innerhalb eines Satzes ändern.
Ja, das stimmt, aber hier ist es doch ganz gut kaschiert mit dem Infinitiv.

Ich bin ganz stark dafür, dass diese Geschichte hier in Präsent erzählt werden sollte. ICh wei´ß, dass du kein Fan davon bist, weils dann eher nach Bericht klingt als Geschichte.
Ich hab nichts gegen Präsens, nur in Verbindung mit der 3. Person finde ich das nicht gut.
Die Geschichte hier sollte nicht so direkt erzählt sein, wie sich einige das wünschen und wie ich es auch manchmal bevorzuge. Ich hatte hier tatsächlich eine Distanz zum Erzählgegenstand in der Absicht, ich wollte überhaupt die Geschichte von „weiter weg“ erzählen, ein wenig anachronistisch. Also sie sollte eben nicht im „hier und jetzt“ spielen.


Warum nicht ein einfach: Sein Herz pumperte, als schlüpften Vogelküken ...
Ja, gut.

Wenn man dir das schon zeigt, warum änderst du's dann nicht? Du Amateur!
Weil ich anderer Meinung war. ;)

Das mit dem "Augenblick" check ich nicht so. Ist mit diesem "Augenblick" die Momente gemeint, in denen er sie öfters beim Masturbieren erwischt hat, oder in denen er glaubte, sie würde ihn betrügen, und dann hat sie nur mit der Katze geschmust.
Ist schade, dass das nicht rauskommt. Es ist allgemeiner gehalten, es sind Augenblicke gemeint, an die man sich für den Rest seines Lebens erinnern wird.

Der kämpft doch nicht gegen ihre Reize an, ganz im Gegenteil. So wie ich diese Sätze verstehe, kommt Weber beim Sex viel zu schnell und seine Freundin hat nix davon. Das ist die Peinlichkeit, gell?
Ja. Deshalb ist es cool Fremdwörter zu kennen. Andrea musste nur „ejaculatio praecox“ schreiben, um genau dasselbe zu fragen. ;)

Jup, Waschlappen.
Ich fand den Satz beim Schreiben unheimlich komisch, weil er diesen langen Vorlauf hat und sich überwindet und es mit all seinem Mut nur schafft über die Schulter zu linsen.

wohl eher auf einem tollwütigen Karusselpferd.
Das Hüpfburg sollte was unschuldig-naives reinbringen, dass er sich hilflos fühlt.

. Denn der Horror passiert ja der Freundin, aber sie ist ja nicht einmal die Hauptfigur. Sie ist wirklich in dieser Bewegung stecken geblieben, wie eine Maschine, hat kein Bewusstsein und nichts Menschliches mehr an sich, außer den Trieb das Kissen zu pimpern, aber das ist ja nicht mehr sie. Das ist ja das gruselige, ist es das böse Kissen, ist sie so tief drin in ihrem Unbewusstsein und den tierischen Trieben, dass ihr ne Schraube locker wird?
Ja, das ist schon das Thema. Die Sexualität der Freundin macht Weber Angst. Es ist auch etwas, das im Verborgenen liegt, Weber erwischt sie ja, als sie nicht damit rechnet (er kommt früher nach Hause) und als er sie mit ihrer eigenen Sexualität (dem Kissen) erwischt – das macht ihm Angst.

Wenn das Kissen der Schlüssel ist, das also hier ein Gegenstand, etwas nicht-menschliches zu etwas Handelndem wird, dann musst du das Kissen mehr in den Vordergrund stellen, finde ich.
Die Geschichte ist eine Groteske, wenn man so will. Es wird ein ganz normaler Konflikt, den es wahrscheinlich in vielen Beziehungen gibt, übersteigert und dargestellt. Das Kissen wird von Weber mit Bedeutung aufgeladen, es steht für die Sexualität seiner Freundin, es gehört alleine ihr und in diesen Kreis.

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat, ich finde auch, dass es mal was anderes ist, wobei die meisten wohl doch das nicht-andere bevorzugen
Danke dir für den Kommentar
Quinn

Hallo Maria,


ich weiß nicht. Ich weiß wirklich nicht. Die Geschichte ist etwas Ernstes, doch ich nehme sie alleine wegen dem Stil kaum ernst. Das Ganze klingt wie ein Märchen aus dem Mittelalter.
Also sie ist schon anders erzählt, aber es sollte sicher nicht „doof auf alt gemacht“ wirken.
Wenn du das nicht magst – was ich verstehen kann –, tut es mir leid, ich weiß aber auch nicht, wie ich dem entgegenwirken könnte, mir macht das schon Spaß andere Tonarten zu probieren als nur moderne. Ist mehr möglich so.

Danach habe ich eine japanische Pornogeschichte gelesen ^^
Ich passe. Damit hab ich mich noch nie beschäftigt. Traum der Fischersfrau? Tentakel in Muschis?

Du schreibst hier wirklich etwas Neues, ein Monsterkissen glaube ich, gab es ja noch nie, aber der Stil allein ruiniert mMn alles.
Es ist doch kein Monsterkissen. ;)
Das Monster in der Geschichte ist die Sexualität der Freundin, die Weber weder versteht noch befriedigen kann.
Wenn es ein Monsterkissen gewesen wäre, wäre es im letzten Drittel eifersüchtig geworden, ihm wären Zähne und Flügel gewachsen, es hätte Weber kastriert und aus der Freundin wären kleine Kissenbabys geschlüpft.
Das wäre die Geschichte vom Monsterkissen gewesen.

Danke dir für deine Kritik, schade dass du mit der Geschichte so wenig anfangen konntest
Quinn

 

Hi Quinn!

Deine Geschichte hat mir gar nicht mal so schlecht gefallen. Dein Text ist insgesamt recht abstrakt und sperrig, was meiner Fantasie ganz zuträglich war.
Allerdings muss ich Maria zustimmen: In westlichen Gefilden wirkt deine Geschichte frisch und unverbraucht, aber gerade in Nippon ist Sexualität ein beliebtes Thema für Horrorstorys und wird sogar in Videospielen verarbeitet.

Rein sprachlich kann ich keine echten Kritikpunkte aufzählen. Dein Text ist zwar vollgestopft mit Metaphern, aber das gefällt im Gesamtzusammenhang.
Insgesamt habe ich's gern gelesen. Schönes Ding!

Gruß
Pale Man

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Quinn!
Ich kann mit dem Text nichts anfangen. Er löst kaum ein Gefühl bei mir aus, weil das alles so fremd klingt. Die Perlen der Geschichte bleiben für mich verborgen und der erste Absatz verspricht mehr als die weiteren bieten. Irgendwie klingt das umständlich

Weber sah nun, dass die Hände seiner Freundin sich ins Laken verkrallten, bis die Fingerknöchel weiß zu werden drohten.
Kapier das nicht, warum schreibst du so? Weiß zu werden drohten… Wieso wurden die Knöchel nicht einfach weiß?
Sein Herz pumperte, dass er meinte, Vogelküken schlüpften in seiner Brust, und noch zwei Armeslängen von der offenen Tür entfernt, presste er sich flach gegen die Tapete und hielt inne..
wieso zwei Punkte am Ende?

Socke auf Schlafzimmerboden. Kein Moment für die Ewigkeit
Das find ich klasse!
-
Das Wimmern verstummte, je näher er der Quelle kam, und wurde durch stoßweises Atmen durch die Nase abgelöst
.
Also verstummen bedeutet doch, dass es nicht mehr zu hören ist, schlagartig. Dann ist das hier falsch. Ist doch als würde ich schreiben: Ich erstarrte, je näher ich dem Monster kam….oder?

-

Dem es möglich war, jene Peinlichkeit zu vermeiden, die Weber viel zu häufig und regelmäßig widerfuhr? Nur regelmäßig bzw. nur viel zu häufig wäre besser.

Erneut schnaubte sie durch ihre Nase, so wie ein Hund hechelt, weil er nicht schwitzen kann.
/Weil er nicht schwitzen kann passt für mich hier nicht, oder ich erkenne den Sinn hinter diesem Vergleich nicht.

Gewissenhaft beobachtete er, welche Stellung seiner Hand welche Reaktion auszulösen vermochte, ob das stete Stöhnen und Keuchen, von dem er schon seit einiger Zeit wusste, dass es sich dabei um die Begleiterscheinungen eines koitalen Endspurts handeln musste, sich irgendwie beschleunigen ließe. Wenn er vielleicht mit dem Knöchel des Zeigefingers nach unten stieße oder ob es besser wäre, hier, im Schraubstock ihrer Beine eingespannt, einen anderen Bohrkopf zu verwenden
naja, klingt doch schon sehr autistisch, was der Weber so denkt und mich wunderts nicht, dass man ihm ein Kissen vorzieht.
Kein Schweißtropfen irgendwo zu erkennen
wieder das mit dem fehlenden Schweiß, anscheinend willst du damit doch mehr aussagen… Aber ich empfange es nicht
wie zum Teufel er das hier alles erklären sollte, vor anderen und auch vor sich, wie er in diesem Moment später einmal dastehen würde
Hier wird mir klar, dass ich etwas Wichtiges nicht verstanden habe, denn ich weiß nicht, warum er das irgendwem erklären müsste. Liegt sicher auch an mir, aber vielleicht hättest dus auch bisschen einfacher machen können….

Mir hats nicht sonderlich gefallen, sorry. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich weiß, wie toll du schreiben kannst und hier ist alles so voller Konjunktiv und Passiv und Schachtelsätzen etc. und mir ist schon klar, dass dir das auch bewusst ist. Trotzdem hat mir der Spaß bei Lesen etwas gefehlt und ich fand den ersten Absatz am besten, auch der letzte war gut.

Gruß

Herrlollek

 

Hallo Pale Man,

Dein Text ist insgesamt recht abstrakt und sperrig, was meiner Fantasie ganz zuträglich war.
Komisches Kompliment, aber danke. :)

Allerdings muss ich Maria zustimmen: In westlichen Gefilden wirkt deine Geschichte frisch und unverbraucht, aber gerade in Nippon ist Sexualität ein beliebtes Thema für Horrorstorys und wird sogar in Videospielen verarbeitet.
Ich kenn mich mit dem asiatischen Markt wirklich nicht aus, die Geschichte hier steht aber, wie ich finde, nun nicht gerade in einer Tentakel-Porno-Tradition.

Rein sprachlich kann ich keine echten Kritikpunkte aufzählen. Dein Text ist zwar vollgestopft mit Metaphern, aber das gefällt im Gesamtzusammenhang.
Insgesamt habe ich's gern gelesen. Schönes Ding!
Das freut mich, vielen Dank
Quinn

Hallo herrlollek,

Ich kann mit dem Text nichts anfangen. Er löst kaum ein Gefühl bei mir aus, weil das alles so fremd klingt.
Ich kenn das auch, gerade bei solchen Texten, die grotesk wirken wollen, die nerven mich auch immer furchtbar schnell. Ich fände aber Texte, die ausschließlich sprachlich gefallen und „Gefühle beim Leser“ auslösen wollen, auch schnell fade. Das soll keine Ausrede sein, ich kann deine Kritik vollständig nachvollziehen.
.
Also verstummen bedeutet doch, dass es nicht mehr zu hören ist, schlagartig. Dann ist das hier falsch. Ist doch als würde ich schreiben: Ich erstarrte, je näher ich dem Monster kam….oder?
Ja. Das ist logisch und sprachlich so richtig, aber ich glaube, man verwendet „verstummen“ im Deutschen auch als Prozesswort, weil „leiser werden“ 2 Wörter sind, aber man sollte es nicht.

naja, klingt doch schon sehr autistisch, was der Weber so denkt und mich wunderts nicht, dass man ihm ein Kissen vorzieht.
Autsch! :)
Ich glaube die Hauptfiguren meiner letzten drei Geschichten wurden jetzt nacheinander als Loser, Weichei und nun Autist bezeichnet. So langsam mache ich mir wirklich Sorgen!

wieder das mit dem fehlenden Schweiß, anscheinend willst du damit doch mehr aussagen… Aber ich empfange es nicht
Na jo, er versteht es eben nicht, die Situation ist grotesk. Er will sie als Tier sehen, aber kriegt das auch nicht hin. Die Sexualität seiner Freundin ist ihm fremd.

Hier wird mir klar, dass ich etwas Wichtiges nicht verstanden habe, denn ich weiß nicht, warum er das irgendwem erklären müsste. Liegt sicher auch an mir, aber vielleicht hättest dus auch bisschen einfacher machen können….
Nee, das mit dem „einfacher“ machen, geht immer nicht, so eine Geschichte ist ja kein Kreuzworträtsel. Die hat eben dem Einzelnen – bis zu einem gewissen Grad – so viel zu bieten, wie er mitnehmen möchte. Und wenn einen eine Geschichte gar nicht anspricht, dann wird sie das auch nicht, wenn sie marginal verändert wird.
Es ist immer ärgerlich, wenn man als Leser das Gefühl hat, etwas nicht mitzubekommen, aber hier gibt es das eigentlich nicht so. Es gibt eine Meta-Ebene, aber das ist jetzt nicht gerade: Der Hund steht für Treue!, sondern „Die Frau macht es sich mit dem Kissen“ steht für „Frauen machen es sich manchmal selbst“.

Das liegt vielleicht auch daran, dass ich weiß, wie toll du schreiben kannst und hier ist alles so voller Konjunktiv und Passiv und Schachtelsätzen etc. und mir ist schon klar, dass dir das auch bewusst ist.
Ja, ich bin ja nicht Reinhard Mey, der immer „Über den Wolken“ singen muss, egal, welche Lieder grade auf seiner neuen Platte sind. :)
Ich weiß nicht, wie toll ich schreiben kann – es kommt dann drauf an, was die Geschichte erfordert, was der Erzähler möchte. Mir macht es Spaß und ich denke, es bringt mich auch weiter, so zu schreiben, wie es die Geschichte erfordert und nicht immer im selben „Stil“ – obwohl ich mir sicher auch ein paar Marotten eingefangen habe.


Danke dir für deine Kritik, die Detailanmerkungen arbeite ich später ein
Quinn

 

Ja, die Frauen – wehe wenn sie losgelassen! Habe ein einziges Mal eine erwischt, die sich selbst befriedigte, zwar nicht mit dem Kopfkissen, sondern mit teilweise zusammen gerolltem Bettzeug. Scheint eine gängige Sache zu sein, sich mit weichem Zeugs abzugeben, obwohl sie so gar keine richtige Friktion hinkriegen dürften. Egal – verstehe das, wer will.

Aber deine Geschichte, Quinn, die verstehe ich. Halbwegs zumindest: Eine Frau kriegt es nie genug. Wenn sie den richtigen Partner hat. In diesem Fall ist das ein Kissen, an dem sie sich zu Tode reibt, und das sich danach dem nächsten Opfer nähert, dem Weber.

Oder Weber nähert sich ihm, magisch angezogen von diesem perfekten Liebhaber, der er selbst gern sein wollte. Aber er ist leider ein Verklemmter. Kennt nur lateinische Ausdrücke für das, was Frauen zwischen den Beinen haben – nur einmal entschlüpft ihm ein vulgäres Wort. Ansonsten lebt er in einer Welt, die wohl geordnet ist und perfekt sein könnte – wenn seine Freundin mitmachte.

Aber sie macht nicht mit, denn sie ist wie alle Frauen: Auf eigenen Genuss bedacht. Gut, Männer sind da auch nicht anders, aber sie geben das wenigstens zu. Nicht so diese Frau. Wenn sie unbefriedigt bleibt, ist natürlich er schuld. Das lässt sie ihn spüren, bis er sich nicht mal zu Hause zuhause fühlt. Schleicht sich wie ein Dieb an, um zu sehen, wie der andere es seiner Freundin besorgt. Und ist froh, dass es nur ein Kissen ist.

Ich habe dieser Tage gelesen, dass Frauen und Männer unterschiedlich eifersüchtig sind. Männer sind nur eifersüchtig, wenn sie dahinter etwas Sexuelles vermuten, Frauen jedoch auf alles, was der Mann ohne sie macht. Auch auf Sachen, Hobbies, ja selbst auf Kinder, wenn er allein mit ihnen spielt. Sie befürchten, dass er sich dabei emotional von ihnen entfernt. Deswegen tolerieren sie Seitensprünge, wenn sie nur sexuell sind, Hauptsache er bleibt emotional noch bei ihnen.

Dieser Weber ist natürlich ein Waschlappen, sexuell eingeschüchtert, wahrscheinlich hat ihn seine Mama mal beim wichsen erwischt und gesagt, davon bekomme man Rückenmarkschwund. Ja, entweder das - oder sie legen selbst die Hand an. Diese Extreme gibt es, alles dazwischen ist vorstellbar und Realität.

Es ist wie verhext, wie man’s auch macht ist verkehrt – ein Wunder, dass so viele normale Menschen herum laufen. Aber vielleicht sind sie gar nicht normal, vielleicht tun sie bloß so. Wir werden es nie wissen, wir haben nur uns, um das zu beurteilen. Und nur hier und heute, denn morgen kann das Normale schon anders aussehen.

Tolle Geschichte, Quinn, wie beinahe alles, was ich bisher von dir gelesen habe.

 

Ich kenn mich mit dem asiatischen Markt wirklich nicht aus, die Geschichte hier steht aber, wie ich finde, nun nicht gerade in einer Tentakel-Porno-Tradition.

So habe ich das auch nicht gemeint ;). Deine Geschichte würde ich nie mit einem simplen Porno vergleichen. Es gibt aber z.B. asiatische Filme, die sich auch damit beschäftigen, wie Menschen von ihrer eigenen Libido geradezu verschlungen werden (mir fällt nur kein Titel mehr ein). Japaner haben ein sehr feines Gespür dafür, Sexualität in etwas Groteskes und Unheimliches zu verwandeln. Du hast genau dieses Gefühl eingefangen, wenn auch zufällig.


Gruß
Pale Man

 

Hallo,

Egal – verstehe das, wer will.
Das ist ja ein grundlegendes, nicht zu überwindendes Problem, dass die Sexualität des jeweils anderen Geschlechts nicht erfahrbar und verstehbar ist. In Sci-Fiction-Fiömen wie Strange ays oder Minority Report ist eine der Virtual-Reality-Erfahrungen immer: Einmal Sex als Frau erleben!
Da ist also schon ein Konfliktpotential da.

Kennt nur lateinische Ausdrücke für das, was Frauen zwischen den Beinen haben – nur einmal entschlüpft ihm ein vulgäres Wort. Ansonsten lebt er in einer Welt, die wohl geordnet ist und perfekt sein könnte – wenn seine Freundin mitmachte.
Es ist erstaunlich, was für ein Bild jeder sofort von dieen ich-Erzählern hat, das freut mich auch ein Stück weit. Weil das eines meiner Grundsätze beim Schreiben ist, zu versuchen, den Sprecher über die Sprache zu charakterisieren. Wir erfahren ja nichts über Weber von dritten, sondern nur durch sein Verhalten.

Nicht so diese Frau. Wenn sie unbefriedigt bleibt, ist natürlich er schuld.
Du siehst die Frau aktiver als ich sie in der Geschichte hatte. Als bewusst Einfluß nehmend, ich wollte sie tatsächlich fast entpersonalisieren nur auf die Libido hin.

Das lässt sie ihn spüren, bis er sich nicht mal zu Hause zuhause fühlt. Schleicht sich wie ein Dieb an, um zu sehen, wie der andere es seiner Freundin besorgt. Und ist froh, dass es nur ein Kissen ist.
Ja, sicher. Er spielt ja keine traditionell aggressive Rolle, dass er da mit Schürhaken wie ein Racheengel in der Tür steht. Ich weiß gar nicht mal, ob er froh ist, dass es nur ein Kissen ist. Der Gedanke kommt nicht vollständig bei ihm an, sobald er die Frau sieht, ist er eigentlich zu keinem Gedanken mehr fähig, erst später, als er auf ihren Beinen hockt, kann er ja wieder „denken“.
Das ist, da bin ich mir ziemlich sicher, auch eine wahrheitsgemäße Wiedergabe männlichen Verhaltens. :)

Dieser Weber ist natürlich ein Waschlappen, sexuell eingeschüchtert, wahrscheinlich hat ihn seine Mama mal beim wichsen erwischt und gesagt, davon bekomme man Rückenmarkschwund.
Ich hatte ja extra nicht Impotenz genommen, was typischer wäre, sondern dieses „Nicht genug“, es ist, glaub ich, bei Weber eine Unzulänglichkeit in dieser Hinsicht, das macht das ganze stärker, glaube ich. Es ist ja kein „Bösewicht“ oder ein schlechter Mensch, sondern die Rolle des Unzulänglichen ist immer eine tragische Rolle, weil jemand im Rahmen seiner Möglichkeit handelt und es dann nicht genug ist.
Und diese Unzulänglichkeit wollte ich so übersteigert darstellen, dass das Kissen etwas erreicht, was er nicht hinbekommt.
In der Popkultur ist es übrigens fast immer die Frau in dieser Rolle; der Mann geht fremd mit einer Jüngeren, und die Mutter seiner Kinder wartet zu Hause aufgelöst auf ihn und schreit dann: „Genüg ich dir nicht mehr.“
Also Frauen binden Männer schon durch ihre Sexualität an sich und wenn das verloren geht, mögen sie das traditionell gar nicht. :)
Aber darum ging es in der Geschichte nun nicht.

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat
Quinn

Hallo Pale Man,

Du hast genau dieses Gefühl eingefangen, wenn auch zufällig.
Na ja, ich schreib ja net völlig blind was und überleg mir dann, wie ich das interpretiere. :)
Also zufällig ist das nicht, Weber konnte nur seine Freundin da im Bett finden und keine kämpfenden Orks oder so, das wäre dann zufällig gewesen. :) Dass ich vorher auswürfle: Okay 1-2 Orks, 3-4 Tentakel-Monster wie bei Lovecraft und 5-6 Vampirkissen!

Wie gesagt, ich kenn mich mit Japan wenig aus, ich hab da wohl ein paar Filme gesehen, aber mit Sex wäre mir da nichts groß aufgefallen … aber ich glaube das gerne
Gruß
Quinn

 

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