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Bettgeschichten

Monster-WG
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10.09.2014
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Bettgeschichten

Das sind keine frivolen, sondern sehr friedvolle Gedanken, vom ersten süßen Entschlummern, über die kurzen und längeren Schlafphasen mit einem Küsschen zwischendurch und einem Kurzbesuch beim Kühlschrank bis zum wohligen Erwachen.
Das wäre zumindest der Idealzustand, doch ein Bett kann auch Feindesland sein – dazu muss es nicht unbedingt vermint sein.
Oft sind Geräusche wie im Krieg zu vernehmen. Ein schreckliches Rasseln, als ob ein Pulk schnaufender Panzer gerade das Kissengebirge überwindet, und dann mit grauslichem Gegurgel einen Hochwasser führenden Fluss durchquert. Da kann die ganze Gegend beben.
Und Partisanen gibt es, jeder Couleur! Es können spitze Fußnägel sein, die blutige Spuren auf der anderen Haut hinterlassen, aber es kann auch ein ganzer Arm sein mit daran hängender Männerhand, der aus dem Nichts heranfliegt und der Liebsten aus Versehen das Nasenbein bricht. Es gibt Kolosse, mit Walrossen vergleichbar, die alles unter sich begraben, und es gibt Zappelschläfer, die des Nachts einen Veitstanz nach dem anderen aufführen.
Auch die Unvorsichtigen kennen wir, die nächtens all das ausplaudern, was sie sich tagsüber bemühen zu verschweigen, und es gibt die Mehlsäcke, die unbeweglich, wie nass geworden, die lange Nacht in unveränderter Stellung verharren.
Niemand weiß, warum das alles Männer sind.

Frauen sind nicht nur tagsüber, sondern auch bei Nacht die Klügeren. Sie sind still und stöhnen nur, um schnell wieder in Ruhe gelassen zu werden. Sie sind geschmeidig, nachgiebig wie junges Bambusrohr, haben starke Nerven und sind ausgebuffte Diplomaten – mit und ohne Worte.

Aber sie sind zu lieb. Als ob sie all das nächtliche Ungemach wegdekorieren könnten mit Firlefanz aus dem Versandhandel, mit noch mehr Kissen und Nippes, einem dritten Mobile am Fenster und einer Seidenschleierschwanzfrau im Hochzeitsschleier. Statt dessen sollten sie das Wort „HILFE!“ in großen Lettern an ihre Schlafzimmerfenster kleben – in Spiegelschrift, damit es die Welt wahrnehmen kann.
Warum vergelten sie die demolierte Nase nicht mit einem ausgeschlagenen Schneidezahn, da doch in der Schublade des Nachtschränkchens ein bronzener Nussknacker liegt? Warum erhöhen sie nicht seine Lust am Gefesseltwerden durch eine Verlängerung der Prozedur bis in alle Ewigkeit? Und warum verstopfen sie ihre Gehörgänge statt sein Schnarchmaul?
Aber mein Hauptvorwurf zielt auf das Hauptproblem: Warum setzen sie, jetzt mehr emanzipiert als die Männer, nicht wenigstens eines der Menschenrechte durch, nämlich das Recht auf erholsamen, ungestörten Schlaf?
Sie müssten nur zum nächsten Baumarkt gehen und in einem Schnellkurs den Umgang mit der Kettensäge erlernen.
Damit sollen sie nicht die Gliedmaßen des nächtlichen Plagegeistes abtrennen, und seinen Kopf schon gar nicht, nein - dieses sogenannte Ehebett sollen sie zerlegen, das ja in Wirklichkeit ein echtes Anti-Ehe-Bett ist, ein Modell aus dem Mittelalter, damit Feinslieb immer verfügbar sei. Zerlegen in eine Stückgröße, die man leicht abtransportieren, notfalls in den Müllschlucker werfen kann.

Dann wird der Gatte aufgebügelt und ab geht es zum Bettenkauf! Sie hören nicht mehr auf die trainierten Fachverkäufer mit den Vorstellungen der Großeltern, sondern kaufen zwei Betten, jedes so groß wie das zersägte gemeinsame. Beim Probeliegen sagt Lucia: „Mensch, Harald, da schlafen wir in Zukunft wie damals in diesem Motel in Miami – der reine Luxus!“
Beim Verlassen des Möbelhauses sehen sie in der gläsernen Drehtür Beni und Iris und es dauert ein paar Umdrehungen, bis klar ist, ob man sich drinnen oder draußen treffen möchte. Leicht schwindelig begrüßen sie sich und Iris platzt mit der Sensation des Tages heraus: Sie unterschreibt jetzt mit Beni den Kaufvertrag für das erste gemeinsame Bett!
„Oh!“, sagen Lucia und Harald wie aus einem Munde.

 

Hallo José,

mein Merksatz für heute lautet: Keine potentiell verstörenden Kommentare posten, wenn ich nicht sicher sein kann, in den folgenden Tagen auch online zu sein, um auf die Reaktion einzugehen! Wie es scheint, hat Dich meine Kritik härter getroffen, als sie gemeint war, und es tut mir leid, dass Du zwei Tage schmoren musstest, bis ich das jetzt noch mal aufklären kann.

Das Wichtigste vorab: Geärgert habe ich mich über Deine Geschichte, nicht über Dich. Und auch nicht mal über die ganze Geschichte, sondern eben über diesen einen Aspekt. Und auch die von Dir als förmlich empfundene Sprache hatte keine tiefere Bedeutung; es ist nicht so, als würde ich meine Kommentare zu Deinen Geschichten jetzt von Notaren verfassen und per Einschreiben mit Rückschein zustellen lassen. Zum einen animiert mich Dein Schreibstil immer wieder dazu, mich selbst gewählt auszudrücken, zum anderen war mir angesichts des (aus meiner Sicht) etwas heiklen Themas an Präzision gelegen. (Ich merke gerade, dass ich in diesem Moment wieder dahin tendiere; jetzt weißt Du's ja zu deuten.)

Dass sich bisher keine weitere klischeekritische Stimme geäußert hat, wundert mich zwar weiterhin, ändert aber nichts an meiner Bewertung. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich neulich Abend bloß besonders miesepetrig drauf war - nö, mich stört's immer noch. Macht aber nichts, ich kann auch damit leben, wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe.

Ich frage: Blödeln ohne Klischees – geht das eigentlich?
Gehen tut es bestimmt, aber das ist ja nicht wirklich die Frage. Die Frage ist aus meiner Sicht, ob Blödeln mit Klischees verboten ist, und die Antwort lautet selbstverständlich Nein. Aber in meiner Humorwelt besteht dann in wesentliches Element darin, dass das Klischee gebrochen oder entlarvt wird, indem z.B. ein Protagonist auf seinen Klischees ausrutscht und auf die Nase fällt oder indem das Klischee ins Extrem aufgebauscht und auf die Spitze getrieben wird. Natürlich ist das nicht Pflicht, aber ich finde so etwas um Längen witziger, als wenn man ein Klischee einfach präsentiert und dann - gewissermaßen unwidersprochen - stehenlässt. Und so empfand ich Deinen Text.

Er hätte wohl nicht den Anforderungen der tags ‚Satire’ oder gar ‚Humor’ genügt.
Vielleicht liegt genau dort mein Hase im Pfeffer. Und wie Du weißt, kann ich Hasenpfeffer nicht mehr goutieren.

Sie sind still und stöhnen nur, um schnell wieder in Ruhe gelassen zu werden.
Über den könnte ich mich kaputtlachen. Ich weiß, ich bin ein Idiot, eben einer, der blödelt.
Schade, dass Du nicht mitlachst.
Interessanterweise ist das genau einer der Sätze, die mich am meisten geärgert haben - vielleicht sogar der eine Satz. Nichts gegen Idiotie und Blödelei. Aber aus meiner Sicht toppst Du hier das ärgerliche zwischenmenschliche Klischee mit einem noch ärgerlicheren sexuellen. Muss nicht sein, zumal ich eben auch hier die Brechung vermisse.

Kommt’s noch dicker? In diesem belanglosen Text?
Dicker nicht. Einfach nur mehr.

Aber das ändert nichts daran, dass Du das Klischee als angeblichen Ist-Zustand darstellst.
Mit dieser Bemerkung komme ich auch nicht klar. ‚Angeblich’ bedeutet für mich ‚nicht wirklich’.
Das heißt es auch für mich. Ich habe mal unterstellt, dass Du das Klischee nicht wirklich für den Ist-Zustand hältst, sondern nur für den Zweck der Geschichte als vermeintliche (= angebliche) Tatsachenbeschreibung aus der Sicht Deines fiktiven Erzählers darstellst. Soll heißen: Dein Erzähler hält das offensichtlich für wahr, was er dort erzählt, aber Du hoffentlich nicht. Und Deine Replik gibt mir dahingehend ja auch Recht. Oder verstehe ich jetzt etwas falsch?

Wenn ich nicht wüsste, dass dieser Kommentar von Dir kommt, hätte ich als Absender eine(n) Genderbeauftragte(n) vermutet.
Der nimmt dann den Weg mit dem Einschreiben. Und die zu unterschreibende Unterlassungserklärung mit Klageandrohung liegt gleich bei.

Den Ärger hast Du Dir selbst kreiert.
Ist das nicht immer so mit Ärger jedweder Art? Da ist dies natürlich keine Ausnahme.

..., um paraliptisch zu betonen, ...
Hier hast Du eindeutig gewonnen – nicht mal Herr Gugel konnte mir helfen.
Nun, ich hatte Dich ja schon früher mal der Meisterschaft in der Kunst der Paralipse geziehen, da habe ich hier einfach mal das Adjektiv gebildet, ohne zu prüfen, wieviele Fundstellen es dafür im Internet gibt. (Meine Suchmaschine kennt vier verschiedene, davon mindestens eine in abweichender, nämlich philiosophischer Bedeutung.) Um noch mehr Altgriechisch raushängen zu lassen, könnte ich jetzt noch anmerken, dass ich wohl knapp an einem Hapax legomenon vorbeigeschrammt sei ... :D Mach ich aber nicht, womit sich der Kreis zur Paralipse schließt. :rolleyes:

Ich verstelle mich nicht – ich kenne diese Zote nicht, wirklich nicht.
Ich dachte, es gehöre zum allgemeinen männlichen Kulturgut, dass [Zote]die Frauenbewegung zu begrüßen sei - besser, als wenn die Weiber Du-weißt-schon-wobei einfach nur so daliegen.[/Zote]
Vielleicht kennt man das aber auch nur in den zwielichtigen Kreisen, in denen ich aufgewachsen bin.

Ich hätte gehofft, an dieser - wenn auch para...lipsi...lädierten (oder so) - Zote hätte man ablesen können, dass auch ich beim Schreiben meines Kommentars nicht komplett dem Bierernst verfallen sei. Hat wohl nicht funktioniert:

Hab dann noch mal Deinen Kommentar überflogen, ob er nicht mehr Witz hat, als der kommentierte Text. Aber nein, habe keine Anhaltspunkte gefunden – also muss ich Deine Worte als bare Münze nehmen.

Und dann:
Lieber Holg, bitte lies Deine Zeile noch einmal. Ist das schon böse, Richtung aggressiv?
Deine Frau? Ja, Jessas Maria! Ich hatte nicht die Absicht, ihr zu nahe zu treten.
Was hat sie denn damit zu tun?
Nichts - und besser ist das! Aber böse oder aggressiv bin ich doch nicht, nur weil ich das mir nahe liegendste (haha) Gegenbeispiel für die in Deiner Geschichte verbreiteten Klischees nenne?

Menschenskind, Holg – ich weiß nicht, warum Du solch schweres Geschütz auffährst
Lieber José, es tut mir leid, wenn meine Geschütze schwerer erschienen sind, als sie sein sollten. Die Zusammenfassung hatte ich ja schon vorangestellt, es handelt sich um reine Textkritik. Zu keinem Zeitpunkt habe ich unterstellt, dass die Meinungen Deines Erzähler die Deinen seien. Aber an wen sonst sollte ich meine Kritik adressieren, wenn nicht an denjenigen, der sich diesen chauvinistischen Paarhufer ausgedacht hat?

Nichts für ungut, ich freue mich einfach auf Deine nächste Geschichte!

Grüße vom Holg ...

PS:

Ich schreibe aufwändig, obwohl es der Duden mit ‚e’ empfiehlt, aber es hat doch mehr mit Aufwand zu tun und nicht mit wenden
Ich bin selbst oft anderer Meinung als der Duden, aber hier stimme ich ihm zu. "Aufwendig" kommt schlicht und einfach von "aufwenden". Wenn ich mich recht entsinne, war dies einer der Punkte, in dem die Rechtschreibdeform einst - mit einer Argumentation wie der Deinen - den Umstieg vom "e" zum "ä" propagierte und man sich später eines (aus meiner Sicht) Besseren besann.

 

Lieber josefelipe

ich lese deine Geschichten wirklich gern. Du überdehnst damit manchmal das Gewöhnliche, machst das aber stets mit einer besonderen Eleganz und dem Charme eines Grandseigneurs (wie ich das schon mal an anderer Stelle angemerkt habe) :thumbsup::bounce:

Ab der Stelle allerdings habe ich echt aufgehört zu lesen:

Niemand weiß, warum das alles Männer sind.

Frauen sind nicht nur tagsüber, sondern auch bei Nacht die Klügeren. Sie sind still und stöhnen nur, um schnell wieder in Ruhe gelassen zu werden. Sie sind geschmeidig, nachgiebig wie junges Bambusrohr, haben starke Nerven und sind ausgebuffte Diplomaten – mit und ohne Worte.

Aber sie sind zu lieb. Als ob sie all das nächtliche Ungemach wegdekorieren könnten mit Firlefanz aus dem Versandhandel, mit noch mehr Kissen und Nippes, einem dritten Mobile am Fenster und einer Seidenschleierschwanzfrau im Hochzeitsschleier.

keine Ahnung, ob es schon jemand angemerkt hat: aber die Reduzierung von Frauen auf Deko-Ungeheuer ist doch allzu holzschnittartig und ehrlich gesagt auch dümmlich.
Willst du wirklich auf diesem niedrigen Inhalts-Niveau schreiben?
Das kannst du viel besser, da bin ich sicher. :Pfeif:

Äh: und die Kreppelzeit ist vorüber, Fastenzeit noch eine ganze Weile.:D
viele Grüße
Isegrims

 

Hola@Isegrims,

könntest Du mir nicht jede Woche so etwas Schönes schreiben:

... ich lese deine Geschichten wirklich gern. Du ... machst das aber stets mit einer besonderen Eleganz und dem Charme eines Grandseigneurs ( wie ich das schon mal an anderer Stelle angemerkt habe)
Ja, ich erinnere mich gern daran – besonders auch an die Überraschung, feststellen zu können, dass es noch etwas gibt, was mich beinahe erröten lässt! Du bist mir ja jemand!

Auf jeden Fall meinen herzlichen Dank.
Und gerade, als ich mich selbstgefällig (Ich habe hinter dem Rechner einen Spiegel anbringen lassen, um mich beim Schreiben bewundern zu können) in Positur setze, lese ich das:

Ab der Stelle allerdings habe ich echt aufgehört zu lesen:

Da trifft mich der Schlag! Bin richtig verdattert. Verstehe die (literarische) Welt nicht mehr und bin versucht, zur Hausbar zu schreiten.

... die Reduzierung von Frauen auf Deko-Ungeheuer ist doch allzu holzschnittartig und ehrlich gesagt auch dümmlich.
Das bleibt unwidersprochen! Wenn Du das so empfindest, helfen mir keine Ausreden. Vielleicht aber ein Hinweis: In meiner Antwort auf Holgs Kommentar schrieb ich:
‚Ich bin kein Womanizer, aber ich achte, verehre und liebe die Frauen über alles. Wenn ich das Zeug dazu hätte, würde ich nur über Liebe und Erotik schreiben.’
Und das ist die Wahrheit, die reine!

Zitat Isegrims:
Willst du wirklich auf diesem niedrigen Inhalts-Niveau schreiben?
Nein, meine Liebe – das will ich nicht! Dieser Text ist wirklich eine Zumutung. Soll nicht wieder vorkommen.
Gut, zu wissen, dass wenigstens noch ein paar Menschen an mich glauben:
Das kannst du viel besser, da bin ich sicher.
Nimm mich beim Wort: Ich gelobe Besserung!

Äh: und die Kreppelzeit ist vorüber, Fastenzeit noch eine ganze Weile.
Tja, das tut mir nun leid. Du hast meine Krebbelchers an knackige Kerle verschenkt, nur weil Du nicht an Dich halten konntest – und ich bin leer ausgegangen. Mit der Fastenzeit könnt Ihr mich alle mal kreuzweise!

In unversöhnlicher Stimmung, schwer gereizt:
José

an Herrn The Incredible Holg:
Morgen werde ich nur eines im Sinn haben: Dir zu antworten!

 

Hola Jobär,

das ist ein Skandal mit meiner Buchführung!
Bitte entschuldige meine Saumseligkeit, ich muss mich besser organisieren.

Sind Drachen Kalt-, Gemischt- oder Warmblüter?
Ich habe Dir keine Antwort gegeben, weil sich die Frage nicht nach unseren biologischen Regeln beantworten lässt. Eigentlich sollten schon das Alter udn die Länge der Drachen sowie ihre Flugfähigkeit darauf hinweisen, dass hier irdische Gesetze nicht ohne weiteres gelten. Aber da sprechende Drachen mit anderen sprechenden Tieren zur Schule gehen - und selbst die kleinen Mäuse nicht in den Boden treten - muss man wohl davon ausgehen, dass in ihrer Welt einfach andere Regeln gelten. Und da ich momentan dabei bin, die langen technischen Erklärungen wieder zu streichen, wird es wohl dabei bleiben, dass vieles ungeklärt bleibt.
Ja, wenn das so ist! Alles klar, ich dachte schon, es sei komplizierter.
Aber so, wie Du mir die Sache erklärst, leuchtet es mir natürlich schlagartig ein. Hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Ich habe an anderer Stelle recherchiert – und Potzblitz: Drachen sind weder Kalt-, Gemischt- noch Warmblüter, nein, sie sind, und jetzt halte Dich fest, Überraschung: Heißblüter – alle, nicht nur die jungen Galane wie bei uns Menschen!
Ja – was sagt man dazu? Aber Sinn macht es.

Wer hat die Welt geschaffen? Die Antwort lautet darauf allermeistens: ein Gott, vielleicht mit Rauschebart, auf jeden Fall männlich - und als "Beweis" wird dann auch angeführt, dass Gott ja den Mann als "sein" Ebenbild geschaffen hat - und die Frau erst aus dem Mann. Ich gehöre zu den Menschen, die einfach aus Spass an der Freud solche Behauptungen umkehren: Sie hat die Welt geschaffen und der erste Mensch war weiblich. So in: Tagewerk. Und dass der erste Mensch, nachdem auch der Mann existierte, ihm das Sprechen beibrachte (was sie besser gelassen hätte) - das ist ein uralter Witz, der aber vielleicht auch auf bestimmte Kreise begrenzt ist.

Lieber Jobär, das Fette ist – wie auch das Gegenteil – eine Behauptung. Theorie steht gegen Theorie.
Du nimmst einen sehr souveränen Standpunkt ein, kritisch und eigensinnig. Das imponiert mir. Auch ich wäre gern ein Fan Deiner Ansichten – aber schau Dir mal die Nachrichten an!
Krieg, Ungerechtigkeit, irrsinniger Luxus und hungernde Menschen! Dieser Gott muss männlich sein.
Aber vielleicht hat Dein Standpunkt etwas Seherisches. Ich jedenfalls bin überzeugt, dass langsam, aber unaufhaltsam die Frauen die Macht übernehmen – vielleicht in der islamischen Welt früher als in katholisch dominierten Ländern Europas:shy:.

Zitat Jobär
Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig erleuchten.
Nein, das konntest Du leider nicht. Ziel verfehlt!
Aber umgekehrt war es auch nicht zu schaffen. Wir sollten nicht versuchen, den Drachenforschern und Philosophen die Arbeit wegzunehmen!
Jobär, ich danke Dir für Deinen Post
und weiterhin alles Gute!
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Holg again,

ich hoffe, es geht Dir gut. Wenn ja, dann lass uns mal bisschen Ping-Pong spielen:

Wie es scheint, hat Dich meine Kritik härter getroffen, ...
Härter getroffen? Zerschmettert hat sie mich!
... es tut mir leid, dass Du zwei Tage schmoren musstest, ...
Sadist, elendiger!

Und auch die von Dir als förmlich empfundene Sprache hatte keine tiefere Bedeutung; ...
Ich sah schon Prozesswolken heraufziehen:shy:. Nein, aber Deine Verärgerung war deutlich zu spüren.

Zum einen animiert mich Dein Schreibstil immer wieder dazu, mich selbst gewählt auszudrücken, ...
Meine Umwelt ist gewohnt, dass ich sie positiv beeinflusse. Bei Dir kann ich leider keine Ausnahme machen.

... zum anderen war mir angesichts des (aus meiner Sicht) etwas heiklen Themas an Präzision gelegen.
Holg, unglaublicher: Hier bin ich so ernst wie selten, denn das ist mir ein Rätsel. Aus meiner Sicht hatten wir anderen ein bisschen Spaß – und das war’s. Selbstverständlich akzeptiere ich Deine Meinung, Deine Gefühle; ich mach mich nicht lustig darüber. Aber glaub’s mir, ich hätte die Finger vom Thema gelassen, wenn ich nur hätte ahnen können, dass ...

Dass sich bisher keine weitere klischeekritische Stimme geäußert hat, wundert mich zwar weiterhin, ändert aber nichts an meiner Bewertung.
Na ja, die haben’s wohl so aufgefasst, wie es gemeint war: Allegro, ohne Arg.

Aber in meiner Humorwelt besteht dann in wesentliches Element darin, dass das Klischee gebrochen oder entlarvt wird, indem z.B. ein Protagonist auf seinen Klischees ausrutscht und auf die Nase fällt oder indem das Klischee ins Extrem aufgebauscht und auf die Spitze getrieben wird. Natürlich ist das nicht Pflicht, aber ich finde so etwas um Längen witziger, als wenn man ein Klischee einfach präsentiert und dann - gewissermaßen unwidersprochen - stehenlässt.
Das haste fein gesagt, das ist oder wäre der Idealzustand. Das sehe ich auch so.
Und so empfand ich Deinen Text.
Das muss ich so zur Kenntnis nehmen, aber vielleicht noch ein letztes ‚Aber’: Du beschreibst Deine Humorwelt – ich aber sagte schon, dass mein Textchen weder die tags ‚Satire’ noch ‚Humor’ bedienen kann. Dazu ist es einfach zu schwach.

Vielleicht liegt genau dort mein Hase im Pfeffer. Und wie Du weißt, kann ich Hasenpfeffer nicht mehr goutieren.
Diesem Zeugs mit all den Knöchelchen und Schrotkugeln musst Du nicht nachweinen. Dennoch ist Verzicht bitter, auf welchem Gebiet auch immer.
Ich hätte jetzt einen Spruch dazu, aber eine Bekannte hat mal gesagt, dass ich eher einen Freund verlieren als auf einen Witz verzichten würde. Das ist angekommen.

Sie sind still und stöhnen nur, um schnell wieder in Ruhe gelassen zu werden.
Schade, dass Du Dich darüber ärgern musst, denn
die Zote, die ich noch nicht kannte, aber über die mein Weib und ich herzlich lachen konnten, passt doch wie maßgeschneidert dazu.

Der nimmt dann den Weg mit dem Einschreiben. Und die zu unterschreibende Unterlassungserklärung mit Klageandrohung liegt gleich bei.
Holg, wir müssen höllisch aufpassen! Wir haben es hier mit einem ganz heißen Ding zu tun, größte Vorsicht!

Den Ärger hast Du Dir selbst kreiert.
Ist das nicht immer so mit Ärger jedweder Art?
Nein. Wieso denn? Es gab Zeiten, da fiel Dir ein Starfighter in den Vorgarten – oder heutzutage Ärger mit Nachbarn, mit Amtsschimmeln, was weiß ich.

..., um paraliptisch zu betonen, ...
Hier hast Du eindeutig gewonnen – nicht mal Herr Gugel konnte mir helfen.
Nun, ich hatte Dich ja schon früher mal der Meisterschaft in der Kunst der Paralipse geziehen, da habe ich hier einfach mal das Adjektiv gebildet, ...
Ja, sicher. Ich hab das bissel aufgebauscht, weil es doch ein sehr beeindruckendes Wort ist.

... in abweichender, nämlich philiosophischer Bedeutung.) Um noch mehr Altgriechisch raushängen zu lassen, könnte ich jetzt noch anmerken, dass ich wohl knapp an einem Hapax legomenon vorbeigeschrammt sei ...
Lieber Holg, bei den fetten Wörtern hast Du Dich offensichtlich vertippt, bitte bring das gelegentlich in Ordnung.

... womit sich der Kreis zur Paralipse schließt.
Wieso Kreis? Eine Paraellipse ist doch nicht rund. Das haben wir früher anders gelernt.

Wuff. Aber nach dem augenrollenden Smiley wird’s wie durch Zauberstab plötzlich lustig bei uns! Haben wir doch noch die Kurve gekriegt – na, Gott sei Dank.

Den chauvinistischen Paarhufer lege ich an die Kette; ich hatte meine Antwort an Dich für heute geplant und jetzt muss ich sehen, dass ich vor Mitternacht zu Potte komme.

Holg, es hat mir wieder mal Spaß gemacht, mit Dir Schere, Stein, Papier zu spielen.
Wenn Du magst, können wir das beibehalten. Und danke für Post und Dudenaufklärung!

Beste Grüße!
José
PS: Scheiße, drei Minuten über die Zeit.

 

Hallo José,

Haben wir doch noch die Kurve gekriegt – na, Gott sei Dank.
Jawoll, das haben wir. Aber wir sind ja auch erwachsene Menschen. Lassen wir deshalb die Diskussion getrost auf sich beruhen, die Missverständnisse sind m.E. ausgeräumt. Nur eines noch in allem Ernst:

aber eine Bekannte hat mal gesagt, dass ich eher einen Freund verlieren als auf einen Witz verzichten würde. Das ist angekommen.
Sei unbesorgt, es gehört wesentlich mehr dazu, mich loszuwerden.

Holg, es hat mir wieder mal Spaß gemacht, mit Dir Schere, Stein, Papier zu spielen.
Wenn Du magst, können wir das beibehalten.
Nichts lieber als das. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.

Grüße vom Holg ...

 

Hallo josefelipe,

ich habe deine Geschichte in meinem Bett, natürlich einem extra großen, sehr gerne gelesen. Anmerken möchte ich noch, dass ich zwei Kissen und zwei Leinentücher ( Für Decken ist es hier zu warm) habe, ich weiß ja nie, wer noch zu Besuch kommt. Wobei ich eingestehe, ich teile mein Bett sehr gerne. Wer weiß, wie ich nach 20 Jahren Ehe darüber denken werde. Wahrscheinlich erinnere ich mich dann an deine Geschichte, und hätte mal darauf hören sollen. Aber jeder muss ja seine eigenen Erfahrungen machen ;)

War ein netter Leseausflug. Danke dafür!

Beste Grüße,

schwarze sonne

 

Hola Schwarze Sonne,

meine Antwort auf Deinen Kommentar hat sich leider verspätet, ein paar Tage ohne funktionierende Technik sind wie Schneesturm ohne lange Unterhosen.
Aber Du hast es ja wärmer:

Für Decken ist es hier zu warm
Tja, die südliche Halbkugel. Dein Gastland kenne ich ziemlich gut – von Antofax bis P. Montt. Das fand alles in den Sechzigern statt; wenn ich mir Viña del Mar heute anschaue und mir ausmale, wie es …

Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du dort eine gute Zeit hast. Und das Wichtigste ist eh klar:

Zitat Schwarze Sonne:
Aber jeder muss ja seine eigenen Erfahrungen machen
Ja, so isses. Jetzt wär’ mir nach einem Pisco Sour zumute – der Nostalgie wegen.

Schwarze Sonne, danke Dir fürs Lesen und Deine Antwort –
Alles Gute!
José

 

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