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Begleittiere

Monster-WG
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04.03.2018
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Anmerkungen zum Text

"Schnee ist das Blut der Geister" ist ein Graffito an einer Mauerecke in Klagenfurt und der Ausgangspunkt für diese Geschichte.
Und nein, es gibt keine Verbindung zu einem Bachmannshit.

Begleittiere

Auf den Brücken hocken die Grauen, stecken ihre Beine durch Geländerstäbe und schaukeln mit den Füßen in der Luft. Seit wenigen Tagen kann ich sie sehen, die Stadt ist gestopft mit ihnen. Dort, wo Leben ist, bilden sie Rudel, um es anzuzapfen und sich einzuverleiben. Fahle Gestalten, die den Lebenden zuschauen bei dem, was sie selbst nicht mehr zu tun vermögen. Sie trotten neben ihnen her, zerren Gedanken und Träume aus Köpfen und tauschen sie gegen Stumpfsinn und Müdigkeit.
Einige von ihnen werden durchsichtig. Früher oder später alle. Es geschieht, wenn sie beginnen, die Lebenden in Ruhe zu lassen.

Die Frau flaniert durch die Stadtallee und hinein in die eine Gasse. Die Leine zu ihrem weiß befellten Begleittier hängt durch, ein genügsames Tier, das nur selten an ihr zerrt. Ich weiß, wohin sie mich führt, sie geht diesen Weg jeden Sommertag um diese Zeit und jedes Mal geht sie achtlos an der Mauerecke vorbei. Ein Graffito steht darauf, rot auf einer weißen Wand. Oft schon wurde es übermalt, es kehrt zurück niemand hat je gesehen, wie. Als würde die Wand selbst die Schrift ausbluten, ein Wundmal dieser Stadt.
Schnee ist das Blut der Geister, steht dort. Das Rot sticht in den Augen. Ich kann ihn sehen, den grauen Alten: er hockt auf dem Mauervorsprung und wartet. Vom Pinsel in der Rechten tropft rote Farbe auf das Pflaster. Ich nicke ihm zu, er bewegt ein Auge. Auch durch meine Adern fließt Schnee. Nasser Schnee.

Sie nutzt die Schattenkühle, um einen Zigarillo anzuzünden. Ihr Blick schweift durch die Häuserschlucht zum Platz dahinter, an dem der Tanzsaal liegt. Sehen kann sie ihn nicht, weil der Brunnen auf der Platzmitte den Blick versperrt. Ich schwebe leicht über ihr, sauge blaue Rauchkringel ein, die nach gemeinsamen Erinnerungen schmecken und ein wenig nach verrauchtem Tanz.
Ihr Begleittier nutzt den entstandenen Freiraum dazu, die uringetränkte Wand hinter dem Anstrich zu erschnuppern. Es wedelt mit dem Schwanz und kümmert sich mit seinem undichten Hinterteil um das strahlende Weiß, dem er rapsgelbe Strichpunkte hinzufügt.

Der Alte schüttelt erst den Kopf, dann den Pinsel mit dem stechenden Rot. Das Begleittier erschrickt so mit einem geheulten Satz zur Seite, dass es der Frau den Zigarillo aus der Hand fegt. Auf seinem weißen Rückenfell leuchten rote Punkte wie Blutspuren im Schnee. Nach einem Moment der Verwunderung tippt sie mit dem Finger und einem leisen Merde! ins Rot. Schon während sie den Mund verzieht, löst sich die Farbe mitsamt dem Gedanken daran auf.
Und auch der Kläffer hat es morgen vergessen und wird an dieselbe Ecke pinkeln, um sich aufs Neue zu erschrecken. Seine Barthaare streckt er in die Luft und lässt viel von dem Weiß seiner Augen sehen, als er in alle Richtungen knurrt. Er weiß um das, was er wittert, zieht den Schwanz ein und die Leine straff. Ich bleibe stehen und lasse sie ziehen.
Bevor ich zurückgehe, nehme ich dem Alten den Pinsel aus der Hand und übermale den unteren Bogen vom G, das etwas von dem Gelb abbekommen hat.

Vor einigen Tagen haben sie nachts einen Obdachlosen in seinem Schlafsack übergossen und angezündet. Unten am Entenkanal in der Unterführung. Jugendliche, nicht offensichtlich Rechte, nur ohne Skrupel. Vorher traten sie auf ihn ein, es war erstaunlich schnell vorbei. Bevor jemand den Löschtrupp rief, war er verkohlt und das Video dazu viral, wie sie sich begeistert zuriefen.
Das Absperrband spannt im Luftzug einen Bogen. Davor stehen verhärmte Gestalten mit beladenen Einkaufswagen oder einfach so. In ihren Gesichtern sehe ich keine Wut, nur Leere und die übliche Sorge um die nächste Nacht. In zweiter Reihe stehen fahle Gestalten, die Münder geöffnet, aus denen leises Summen dringt. Graues Hintergrundraunen, das mir den Weg bereiten möchte zurück zum geschundenen Körper, der hier gebrannt hat. In den ersten Tagen könne das helfen, meinen jene, die länger dabei sind.

Das Geräusch breitet sich aus als dumpfer Klangteppich, in den Möwen Fäden aus unnötiger Aufregung hineinweben. Vom Ufer schallt spitzes Kinderschreien hoch, keiner der Anwesenden hört hin, deshalb fällt es nach wenigen Metern zu Boden.
Irgendwer legt immer Blumen ab und stellt Kerzen auf. Und ein anderer Irgendwer sagt immer, das darf sich nie wiederholen, und jeder weiß, morgen schon ist das abgestandene Luft von gestern.
Wenn die Offiziellen ihrer Pflicht nachgekommen sind und sich in ihre Welt zurück chauffieren lassen, kommt die Traurigkeit. Sie steigt als dunkle Wolke aus dem Wasser, wabert unter dem Flatterband durch und umkreist den schwarzen Fleck, wo der Mensch gebrannt hat. Für eine Weile lässt sie sich dort nieder, nährt sich an dem, was geschehen ist, bevor der blaue Sommerwind sie vertreibt. Er bringt einen Duft Sonnenmilch mit, Kokosflocken, Kakadus und pludrig weiße Sommerkleider.
Ich finde ihn angenehm, rieche den warmen Süden gerne – im Gegensatz zu den vollends Ergrauten, die ihre Nasen rümpfen.

Unterhalb des Wehrs, das den Nebenfluss regelt, wird das Wasser seicht. Von dort, wo sie halbentblößt auf den Kiesinseln im Flussbett liegen, weht der milchigweiße Hauch herüber; angefeuert vom Bellen der Begleittiere, die durchs Wasser spritzen. Das weiß befellte erkenne ich, weiß um den Menschen, den es begleitet. Die Eine, die mit dem Flanieren aufgehört hat und stattdessen ausgebreitet auf einem blauen Strandlaken über glitzernde Sonnenstunden voller Wasser und Flusskiesel treibt. Und nebenbei Teile ihrer Haut bräunt. Sommerhaut, von der ich einmal wusste, wie sie riecht.
Manche, die frisch dabei sind, tragen ihre Strebemale offen, je nach Todesart ist das grausig anzuschauen. Das Saugen an den Lebenden hilft, die Wunden zu schließen. Gebeugte richten sich auf, Falten werden weich, offene Brüche überwachsen mit wächserner grauer Haut wie auch verkohlte Glieder.

Flussabwärts knacken Deep-House-Beats vom Club am Brückenpfeiler übers Wasser. Bunte Stagelights stechen in den Himmel, flackern wild im Takt und täuschen eine Lebhaftigkeit vor, die um diese Uhrzeit niemand Lebendes aufbringt. Dementsprechend mager ist die Dichte an Grauen auf dieser zu lauten Insel im trägen Sommerbrei. Einige Junge, die noch nicht so lange dabei sind, hüpfen durch den aufgeschütteten Sand und verrenken ihre graufleckigen Glieder. Bei manchen sehe ich den Schnee rauschen, rhythmisches Zucken unter löcheriger Hülle. Ich spüre, wie sie sich ans alte Leben klammern, als würde es ihnen so nicht durch die Zehen rieseln, wie der Sand, auf dem sie tanzen.

Die ahnungslosen Gäste können sie nicht sehen. Sie liegen vor großen Boxen in Deckchairs aus vergrautem Holz und haben die ausgezogenen Füße von sich gestreckt. Dort unter Sonnenschirmen schwatzen und bellen sie ihr sorgloses Lachen über das Wasser und falten den Nachmittag zusammen, bis er in die Gesäßtasche ihrer Jeans passt. Kultursommer nennt die Stadt das. Dort, wo ich stehe, ist es Lärm. Ein Lärm, der nicht zu Boden fällt, bevor er meine Ohren erreicht.
Freitags tanzten wir Tango zu Astor Piazzolla. Die Flanierfrau und ich. Wir waren gut darin, uns zu umschlingen, als wollten wir uns erwürgen. Sagte Ricardo vom Salón del Viernes. Zwei schwarz livrierte Rabenvögel, die Freude daran verspürten, sich nur beinahe unabsichtlich auf die Füße zu treten und die Augen auszuhacken. Freitags, als Kräftemessen noch ein Spiel war und das Versprechen, sich zu verschonen, noch nicht gebrochen.

Die Brust schmerzt nicht, sie war schon vorher lädiert, ebenso wenig die verbrannte Haut, der nasse Schnee hält mich kühl. Meine tägliche Begleitung von Frau und Hund macht sich bezahlt, die Vergrauung hat die äußerlichen Wunden bereits geheilt. Der Rest bedarf einer anderen Behandlung.
Aus Gewohnheit wandert meine Hand zur Gesäßtasche, es ist kein Nachmittag darin, nur ihr zerfledderter Brief und ein flacher Rest Lebensgeist, gefangen in einer Flasche, die ich an die Lippen führe.
Es brennt und es ist gut, dass es brennt, genau das soll es. Der Stoff, der meine Kehle hinabrinnt, schneidet sich durch die Eingeweide. Er dringt bis in meinen innersten Kern und brennt dort aus, was ich in mich hineingefressen habe. Der Schnee fängt an zu tropfen. In der Asche, die von mir herabrieselt, hinterlassen die Einschläge kleine Krater. Noch ein letzter Schluck. Ich heiße es willkommen zurück, das kleine bisschen Blöd. Alles soll es mir rausätzen, vergangenen Streit und Zweifel, das widerlich Devote der Zeit nach der Zeit und vor allem den unerträglich betörenden Duft ihrer Rabenhaut.

Ich schließe die Augen und fange an zu fliegen. Es ist einer dieser Momente, in denen ich früher geglaubt habe, ich bin jemand Besonderes mit einzigartigen Talenten. Und dass mein Leben noch vor mir liegt und da draußen etwas auf mich wartet. Und dass wir es schaffen, zueinanderzufinden. Irgendwie. Wieder und wieder.
Wenn es nicht zu spät wäre, würde ich anfangen, es glauben zu wollen. Das Wollen ist immer ein guter Anfang gewesen.
Du, ich brauch mal 'ne Pause, sagte sie. Harmlos dahingesprochenes Gift mit Langzeitwirkung. Heute weiß ich, Trennung auf Zeit ist ein Konzept, das selten aufgeht und ein Morsecode für Scheitern, den absichtlich niemand entschlüsseln soll, damit es nicht so weh tut.
Nachdem die Zeit vorbei war, hat sie mich ersetzt durch ein neues Begleittier, eines das nicht beißt, sondern bellt und nur selten zerrt.

Ich denke den Gedanken nach vorne auf meine Zunge und kaue ihn zu einem Graugewölle, das ich ausspucke. Mit einem Seufzen fällt es auf das Katzenkopfpflaster, wo es sich zusammenkrümmt, als ich einen Fuß daraufstelle.
Der zerfledderte Brief in meiner Gesäßtasche raunzt ungehalten, möchte ein letztes Mal gelesen werden. Ich hole ihn heraus, falte ihn auseinander und lese, obwohl ich das nicht müsste, weil ich ihn längst auswendig weiß. Die Rabensprache tanzt vor meinen Augen. Lauter kleine Krallenhiebe in Buchstabenform.
Ich knautsche das Papier zu einem Ball, den ich in die Luft werfe, wo ich ihn mit einem gezielten Feuerspuck auflodern lasse. Ascheflocken mit glimmenden Rändern segeln Richtung Wasser. Durch die Luft schweben glühende Buchstabenketten, das flirrende Geht nicht lese ich und das Sorry, das so töricht und leichtfertig ist, dass es erst weit auf dem Fluss bei den Kiesinseln niedersinkt, wo das bekannte Begleittier es aufschnappt und über dem entblößten Rücken der Geht-nicht-Frau ausrülpst. Die richtet sich auf und rümpft die Nase, weil der Rülps nach Hund riecht und ein wenig nach Süden und verbranntem Schlafsack.
Ich schicke ein Schon okay hinterher, das ich zum ersten Mal so meine. Als es ankommt, schaut sie herüber, stirnrunzelt ohne mich zu sehen und schüttelt es ab wie ein kurzes Frösteln, das nicht passt zum unbeschwerten Sonnenbad auf Inseln aus Kies und Gegenwart.

Auf der Brücke schauen sie zu, schaukeln im Takt der Bässe mit Beinen, die sie durch Geländerstäbe gesteckt haben und halten sich Bäuche, die gefüllt sind mit abgesaugten Erinnerungen der Brückengänger.
Schnee ist das Blut der Geister, rufe ich ihnen zu und ernte freundliches Winken und graues Hintergrundraunen aus offenen Mündern. Ich lasse meinen Geist schweifen, vorbei an fahlen Gemütsvampiren und lärmendem Kultursommer hinein in die Gassen der Altstadt, bis ich den Alten sehe, dem die rote Farbe vom Pinsel tropft. Er steht vor der Mauerecke und malt es auf die Stelle, wo es schon immer war. Ich borge mir seinen Pinsel und male mit grobem Strich zwei tanzende Rabenvögel über das Geister. Daneben schreibe ich Salón del Viernes. Das Rot strengt sich an zu leuchten, wie es nur Rot kann. Morgen wird sie nicht achtlos daran vorbeigehen. Morgen werden sie es sehen, sie und ihr Begleittier, und übermorgen wird es nicht mehr da sein.
Der Alte nickt mir zu, ich nicke zurück und wende mich ab. Es ist an der Zeit.

Mit Bedacht schwebe ich durch das Absperrband und lege mich auf den schwarzen Fleck, den die Trauer frischgehalten hat. Dort decke ich mich zu mit dem Teppich aus verflogener Aufregung, der dort noch liegt.
Kinderschreien, Bellen von Begleittieren und Technobeats begleiten meinen Atemzug und ein sorgloses Lachen, das über das Wasser schallt. Ich werde es vermissen, das alles, vor allem den blauen Wind, der nach Süden riecht. Der nasse Schnee hört auf zu rauschen, das Wasser im Kanal steht still.

 

Grüezi @sevas und vielen Dank für Deinen nochmaligen Besuch,
da kann ich eigentlich nur wenig zu schreiben - außer: Dann warte ich mal, was da noch so kommt. :D
Peace und viel Erfolg an der Nordküste, l2f.

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Liebe witch, das finde ich aber schön, dass du dich vom ersten Lesen nicht hast schrecken lassen. Für mich beruhigend, dass die Überarbeitung stellenweise was gebracht hat, danke für die Rückmeldung.

Auf den Brücken hocken die Grauen, stecken Beine durch Geländerstäbe und schaukeln mit den Füßen in der Luft.
Ich kann mich ans Original nicht so toll erinnern, aber der Anfang war gleich oder ähnlich und ich mag ihn sehr. Sofort ein Bild und dennoch volle Spannung, was denn da los ist.
Da hab ich rumgefriemelt und hab es doch so gelassen.
. Ich bevorzuge, nebenher zu laufen und den Kopf der Frau, die ich einmal geliebt habe, in Ruhe zu lassen
Jetzt ist schön klar, das er auch dazugehört.
Oh, danke, ich finde das auch besser, wenn das direkt klar ist.
Ein Graffito steht darauf,
Da bin ich schon früher drüber gestolpert. Ja, es steht etwas auf einem Schild, aber hier sehe ich eher ein Bild. Und dann klingt das schräg. Einen guten Vorschlag habe ich aber auch nicht im Angebot und du siehst wahrs6ein Schild, oder?
Graffito ist nur der Singular von Graffiti, guckst du: Schnee
Ich nicke ihm zu, er bewegt ein Auge. Auch durch meine Adern fließt Schnee.
Ich mag deine Details. Welch eine Kommunikation, ein ganzes Auge ?
:D
Ihr Blick schweift durch die Häuserschlucht zum Platz dahinter, an dem wie sie weiß der Tanzsaal liegt, den sie nicht sehen kann, weil der Brunnen im Weg steht.
Öhm, das kriegst du bestimmt noch komplizierter hin, aber ich würde ihn etwas entwirrt netter finden. Ist natürlich Geschmackssache.
Noch komplizierter? Kein Problem: "Durch die Häuserschlucht zum Platz dahinter, auf dem der Brunnen steht, würde ihr Blick zum Tanzsaal schweifen, wenn sie ihn denn sehen könnte, weil der Brunnen, der auf der Platzmitte und somit genau in der Sichtachse zum Tanzsaal steht, ihr nicht den Blick versperren würde und dennoch weiß sie, dass er da ist, wo er immer war, der Tanzsaal."
So in etwa? :D:Pfeif: Im Ernst: ich hab das mal geändert, aber in die Gegenrichtung:
"Ihr Blick schweift durch die Häuserschlucht zum Platz dahinter, an dem der Tanzsaal liegt. Sehen kann sie ihn nicht, weil der Brunnen die Sicht versperrt."
Ich schwebe leicht über ihr, sauge blaue Wölkchen ein, die nach gemeinsamen Erinnerungen schmecken und ein wenig nach Tanz.
So schön, ich mag ihn und seine Einstellung.
hey, danke.
Das Begleittier erschrickt mit einem geheulten Satz zur Seite, dass die grauen Vögel unfreiwillig in die Luft schnellen
Hier muss ich gestehen, dass ich diese zweite unheimliche Ebene nicht verstehe.bzw. die Titelgebenden Tierchen. Das sind Hunde, oder. Aber was machen da die Vögel?
Die Geistervögel sind over the top, entweder nehme ich die raus oder mach die verständlicher. Eigentlich fand ich das ganz süß, wie sie da so auf der Hundeleine schwingen und keiner sie sieht, außer den Geistern.
Unten am Entenkanal in der Unterführung. Jugendliche, nicht offensichtlich Rechte, nur skrupellos.
Ist skupelos hier wirklich das richtige Wort? Also natürlich sind sie das auch. Spontan bin ich bei unmenschlich.
Die Nazis waren unglücklich gewählt, skrupellos wohl auch, ich weiß nicht, ob unmenschlich nicht zu milde ist. Gewissenlos? Herzlos?
Einer der Menschen mit Behinderung, den ich gut kannte, ist auf die Art zu Tode getrampelt worden. Abends an einem Baggerloch. Zwei Jugendliche sind immer wieder auf seinen Brustkorb gesprungen und er hat sich einfach nicht gewehrt.
Er war Anfang Fünfzig, sanft und groß wie ein Bär. Seit damals finde ich, dass für sowas kein Wort richtig trifft. Wie nennt man Leute, die andere gegen tausende Euros in ein Schlauchboot setzen und auf den Ärmelkanal rausschicken, wo sie jämmerlich ersaufen? (heute passiert) Ich hab für sowas keine Worte.
das Video dazu im Netz, wie sie sich zuriefen.
Das war mir nicht sauber formuliert zumindest habe ich es nicht verstanden.
Hab ich nachgebessert, danke für den Hinweis.
Wenn die Offiziellen ihrer Pflicht nachgekommen sind und in ihre Welt zurück chauffieren,
Die offiziellen kutschieren auch nicht selbst. Willst du auch nicht sagen, aber so liest es sich.
Yes, jetzt ändere ich das, haben schon mehrere angemerkt.
blaue Sommerwind sie vertreibt. Er bringt einen Duft Sonnenmilch mit, Kokosflocken, Kakadus und pludrig weiße Sommerkleider.
Danke für das Stückchen Hoffnung in all dem Grau
Oh, ja, da ist schon auch viel Sommer im Text.
Ich finde ihn angenehm, rieche den warmen Süden gerne – im Gegensatz zu den vollends Ergrauten, die ihre Nasen rümpfen.
Ah, es gibt Abstufungen ...
War so die Idee, dass sie mit zunehmendem Geisterdasein immer grauer und heiler werden, heißt: Die äußerlichen Wunden wachsen zu. Mal sehen, ob ich das weiter verfolge.
falten den Nachmittag zusammen, bis er in die Gesäßtasche ihrer Jeans passt.
Coole Idee, hatte ich jedenfalls noch nie gehört.
Ich auch nicht, deswegen mag ich das.
Ein Lärm, der nicht zu Boden fällt, bevor er meine Ohren erreicht.
Interessant, aber warum fällt der Lärm sonst zu Boden? Weil er nicht mehr hören kann?
Vorher fiel ja das Kinderschreien zu Boden, eine surreale (Geister-)Wahrnehmung, hinter der kein tieferer Sinn steckt.
Meine Zurückhaltung macht sich bezahlt, die Vergrauung hat die äußerlichen Wunden bereits geheilt.
Hier konnte ich deiner Logik nicht mehr ganz folgen.
Das ist wieder dieses Ding mit der Heilung der äußeren Wunden durch die Vergrauung mit der Zeit.
Als es ankommt, schaut sie herüber, stirnrunzelt ohne mich zu sehen und schüttelt es ab wie ein kurzes Frösteln,
Cool, dass sie ihn noch fühlt. Müsste ihn es nicht ärgern, das es nicht für mehr reicht?
Ja, so leichte Effekte müssten möglich sein, habe ich mir gedacht, so ein Windhauch, ein Frösteln, ein unerklärlicher Gedanke (warum denke ich gerade jetzt an dies oder das?). Und ja, Geisterfrust über die Ohnmacht würde es bestimmt bei dem ein oder anderen geben, der noch seinen Hassel mit bestimmten Lebenden hat.
bis ich den Alten sehe, dem die rote Farbe vom Pinsel tropft. Er steht vor der Mauerecke und malt es auf die Stelle, wo es schon immer war.
Und schöner Bogenschluss zum Anfang. Ich nehme an, er kann freiwillig gehen, weil er 'es' erledigt hat. Das WAS muss ich wohl nochmal lesen, da war ich irgendwie nicht aufmerksam genug.
Auf alle Fälle mag ich die Idee und die Überarbeitung hat viel gebracht. Der Titel? Ist super, aber passt er?
Das Was ist, dass er mit seiner Ex abschließen und ihr verzeihen muss. Freut mich, dass die ÜA was beiträgt zum Verständnis. Zum Titel: Ich fand den ganz passend, weil der auf mehreren Ebenen trifft. Die Hunde sind die Begleittiere der Menschen, die Geister sind das eigentlich auch, denn sie nähren sich an den Träumen und Gedanken der Menschen und begleiten sie dabei. Nicht zuletzt sind/waren die Partner sich gegenseitig auch Begleittiere im Sinne einer Lebensbegleitung, sich in der Partnerschaft auf dem Lebensweg zu begleiten. So hundert pro bin ich trotzdem nicht glücklich damit. Hast du einen Vorschlag für einen Titel, der besser passt? Wäre dankbar.

Danke witch, wünsche dir viel Drive für deinen Roman, peace, l2f

 
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Hey @linktofink

Ich finde das einen sehr schönen, wehmütigen Text über Abschied und Loslassen, eine Frau, ein Leben. Vielleicht könnte der Prota zunächst auch noch etwas mehr versuchen, vom Leben der Lebenden zu saugen, sodass die Entwicklung, die er macht, noch etwas deutlicher wird. Im Text kommt das schon sehr früh, dieses "Ich lasse den Kopf der Frau in Ruhe." Vielleicht reicht es auch, das wegzulassen oder an eine spätere Stelle zu platzieren, damit nicht schon zu Beginn verraten wird, wie es der Prota handhaben will und handhaben wird. Auch hat mir der Maler und die rote Farbe im Kontext des Ganzen etwas zu viel Gewicht erhalten. Ich dachte zunächst, das sei der Fokus des Textes, aber am Ende empfand ich es dann doch eher als Ergänzung. Die Schrift ist ja so eine Art Schnittstelle zwischen den beiden Welten. Da liesse sich vielleicht noch mehr daraus machen, diese Funktion wird in meinen Augen nicht ausgelotet und daher fand ich es diesbezüglich nicht optimal gewichtet.
Kennst du Lincoln im Bardo von George Saunders? Ein Roman, der in der Zwischenwelt spielt, und da gibt es auch einige, die nicht wahrhaben wollen, wo sie sich befinden. Vor allem auch erzähltechnisch ein sehr eigenwilliger Text.
Du hast einige sehr schöne Sätze drin, das ist erfrischend, auch wenn du manchmal etwas übers Ziel hinauszuschiessen drohst. Ich glaube, du hast da auch schon etwas ausgemistet, insgesamt liest sich der Text wirklich sehr gut. Respekt.

Details:

Auf den Brücken hocken die Grauen, stecken Beine durch Geländerstäbe und schaukeln mit den Füßen in der Luft.
Vielleicht sollte man sich hier den Luxus eines "ihre" leisten. Ich dachte zuerst an Zombies, die fremde Beine durch Geländerstäbe stecken.
Ich bin einer von wenigen, die sie sehen,
Das finde ich unglücklich. Einer von wenigen was? Von den Lebenden sieht ja keiner die Grauen, während die Grauen sich gegenseitig durchaus wahrnehmen, oder? Also, mich hat das verwirrt.
Dort, wo Leben ist, bilden sie Rudel, um es anzuzapfen und sich einzuverleiben.
Das "Dort," kann man sich sparen, denke ich.
Graue Gestalten, die den Lebenden zuschauen bei dem, was sie selbst nicht mehr zu tun vermögen.
Das wäre eine Gelegenheit, die Gestalten zusätzlich zu charakterisieren. Dass sie grau sind, wissen wir schon.
Sie trotten neben ihnen her, zerren Gedanken und Träume aus Köpfen und tauschen sie gegen Stumpfsinn und Müdigkeit. Ich bevorzuge, nebenher zu laufen und den Kopf der Frau, die ich einmal geliebt habe, in Ruhe zu lassen.
Da hier zwei identische Bewegungen beschrieben werden, liest sich das "ich bevorzuge" seltsam. Ich würde eines von beiden streichen.
Die Leine zu ihrem Begleittier hängt durch, eine Leitung, auf der graue Vögel dösen.
Ich kriege da kein Bild. Sie flanieren ja, das heisst die Leine bewegt sich ständig. Als Geistervogel würde ich mich da nicht draufsetzen.
Ihr Begleittier nutzt den entstandenen Leerlauf damit
Klingt etwas umständlich.
dass die grauen Vögel unfreiwillig in die Luft schnellen.
kann weg.
Flecken kriechen über seinen Rücken, das Pinselrot wird so flink zu Grau und Unsichtbar, dass die Frau es nicht bemerkt.
Echt? Das hat mich so verwirrt, dass ich den Satz auch nach dem dritten Mal nicht kapiert habe. Dabei wurde der Hund doch einfach mit Farbe besprenkelt.
Das Geräusch breitet sich aus wie ein dumpfer Klangteppich, in den Möwen Fäden aus unnötiger Aufregung hineinweben.
Ein Vergleich erscheint mir hier unpassend, weil ein Klangteppich in dieselbe Kategorie gehört wie ein Geräusch. Eher: Das Geräusch bildet einen dumpfen Klangteppich. Oder breitet sich als Klangteppich aus.
Einige Junge, die noch nicht so lange dabei sind, hüpfen durch den aufgeschütteten Sand und verrenken ihre graufleckigen Glieder.
Woher weiss der Prota das? Er ist ja selbst noch nicht lange in dieser Welt.
Ich spüre, wie sie sich ans Leben klammern, als würde es so nicht zwischen den Fingern zerrinnen, wie der Sand, auf dem sie tanzen.
Würde ich streichen. Unter anderem, weil der Sand, auf dem sie tanzen, ja gar nicht zwischen Fingern zerrinnt, sondern eben unter ihren Füssen liegt.
und haben die ausgezogenen Füße von sich gestreckt.
Manchmal, nach langen Wanderungen, möchte ich auch meine Füsse ausziehen. :D Eher: nackten Füsse oder blossen Füsse.
ihr sorgloses Lachen über das Wasser und falten den Nachmittag zusammen, bis er in die Gesäßtasche ihrer Jeans passt.
Sehr, sehr schön!
Aus Gewohnheit wandert meine Hand zur Gesäßtasche, es ist kein Nachmittag darin, nur ihr zerfledderter Brief und ein flacher Rest Lebensgeist, gefangen in einer Flasche, die ich an die Lippen führe.
Auch sehr schön! Die Weise, wie du das Adjektiv "flach" vom Flachmann auf den Lebensgeist übertragen hast, könnte in einem Schreibratgeber Erwähnung finden. Meine ich jetzt uneingeschränkt positiv.
Der Stoff, der meine Kehle hinabrinnt, schneidet sich durch Eingeweide.
Ich würde der Eingeweide ein "die" gönnen.
Ich heiße es willkommen zurück, das kleine bisschen Blöd.
Schön!
Du, ich brauch mal 'ne Pause, sagte sie. Harmlos dahingesprochenes Gift mit Langzeitwirkung.
Heute weiß ich, Trennung auf Zeit ist ein Konzept, das selten aufgeht und ein Morsecode für Scheitern, den absichtlich niemand entschlüsseln kann, damit es nicht so vernichtend wirkt.
Das würde ich streichen. Mir ist schon lange klar, dass dieser Brief ein Abschiedsbrief ist. Alles Weitere brauche ich nicht zu wissen. "Du, ich brauch mal 'ne Pause." Damit wird die Sache irgendwie profan.
Ich denke den Gedanken nach vorne auf meine Zunge und kaue ihn zu einem Graugewölle, das ich ausspucke.
Hübsch!
Richtung Wasser.Durch
Leerschlag nach dem Punkt.
Auf der Brücke schauen sie zu, schaukeln im Takt der Bässe mit Beinen, die sie durch Geländerstäbe gesteckt haben
Wieder die Zombies mit den fremden Beinen. :D

Sehr gerne gelesen, lieber @linktofink

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Ich finde das einen sehr schönen, wehmütigen Text über Abschied und Loslassen, eine Frau, ein Leben
Lieber @Peeperkorn, vielen Dank für deinen Besuch und deine Anmerkungen, sehr hilfreich und motivierend, ich weiß das zu schätzen.
Vielleicht könnte der Prota zunächst auch noch etwas mehr versuchen, vom Leben der Lebenden zu saugen, sodass die Entwicklung, die er macht, noch etwas deutlicher wird. Im Text kommt das schon sehr früh, dieses "Ich lasse den Kopf der Frau in Ruhe." Vielleicht reicht es auch, das wegzulassen oder an eine spätere Stelle zu platzieren, damit nicht schon zu Beginn verraten wird, wie es der Prota handhaben will und handhaben wird.
Hab das jetzt weggelassen und überlege, ihn ein wenig saugen zu lassen. Das mit der Farbe unten würde auch gut dazu passen.
Auch hat mir der Maler und die rote Farbe im Kontext des Ganzen etwas zu viel Gewicht erhalten. Ich dachte zunächst, das sei der Fokus des Textes, aber am Ende empfand ich es dann doch eher als Ergänzung. Die Schrift ist ja so eine Art Schnittstelle zwischen den beiden Welten. Da liesse sich vielleicht noch mehr daraus machen, diese Funktion wird in meinen Augen nicht ausgelotet und daher fand ich es diesbezüglich nicht optimal gewichtet.
Ja, die Schrift ist die Schnittstelle und nochmal, da ließe sich mehr raus machen. Ich überlege gerade, ob Prota der Geht-Nicht-Frau auf diesem Weg eine Nachricht übermitteln kann. Würde der Geschichte dienen und die Gewichtung verbessern. Wäre eine größere Maßnahme, die ein bissl Zeit braucht. Ich merke gerade, ich hab da richtig Bock drauf.
Kennst du Lincoln im Bardo von George Saunders? Ein Roman, der in der Zwischenwelt spielt, und da gibt es auch einige, die nicht wahrhaben wollen, wo sie sich befinden. Vor allem auch erzähltechnisch ein sehr eigenwilliger Text.
Noch nicht, aber das werde ich ändern (bezahlt ist schon).
Du hast einige sehr schöne Sätze drin, das ist erfrischend, auch wenn du manchmal etwas übers Ziel hinauszuschiessen drohst. Ich glaube, du hast da auch schon etwas ausgemistet, insgesamt liest sich der Text wirklich sehr gut. Respekt.
Ja, ist schon vieles über den Jordan und werde wohl noch ein paar Spitzen kappen, die vorstehen. Ich ändere bei jedem Lesen noch Kleinigkeiten. Danke für deine Lesart, das bedeutet mir was.
Auf den Brücken hocken die Grauen, stecken Beine durch Geländerstäbe und schaukeln mit den Füßen in der Luft.
Vielleicht sollte man sich hier den Luxus eines "ihre" leisten. Ich dachte zuerst an Zombies, die fremde Beine durch Geländerstäbe stecken.
done.
Ich bin einer von wenigen, die sie sehen,
Das finde ich unglücklich. Einer von wenigen was? Von den Lebenden sieht ja keiner die Grauen, während die Grauen sich gegenseitig durchaus wahrnehmen, oder? Also, mich hat das verwirrt.
War unlogisch, ist weg.
Graue Gestalten, die den Lebenden zuschauen bei dem, was sie selbst nicht mehr zu tun vermögen.
Das wäre eine Gelegenheit, die Gestalten zusätzlich zu charakterisieren. Dass sie grau sind, wissen wir schon.
Hab da mal was gemacht.
Sie trotten neben ihnen her, zerren Gedanken und Träume aus Köpfen und tauschen sie gegen Stumpfsinn und Müdigkeit. Ich bevorzuge, nebenher zu laufen und den Kopf der Frau, die ich einmal geliebt habe, in Ruhe zu lassen.
Da hier zwei identische Bewegungen beschrieben werden, liest sich das "ich bevorzuge" seltsam. Ich würde eines von beiden streichen.
Auch geändert und entzerrt, danke.
Die Leine zu ihrem Begleittier hängt durch, eine Leitung, auf der graue Vögel dösen.
Ich kriege da kein Bild. Sie flanieren ja, das heisst die Leine bewegt sich ständig. Als Geistervogel würde ich mich da nicht draufsetzen.
Ich auch nicht, :D, war zu verspielt, ist weg.
Ihr Begleittier nutzt den entstandenen Leerlauf damit
Klingt etwas umständlich.
das ebenfalls.
Flecken kriechen über seinen Rücken, das Pinselrot wird so flink zu Grau und Unsichtbar, dass die Frau es nicht bemerkt.
Echt? Das hat mich so verwirrt, dass ich den Satz auch nach dem dritten Mal nicht kapiert habe. Dabei wurde der Hund doch einfach mit Farbe besprenkelt.
Jaaha, und so einfach ist es jetzt auch.
Das Geräusch breitet sich aus wie ein dumpfer Klangteppich, in den Möwen Fäden aus unnötiger Aufregung hineinweben.
Ein Vergleich erscheint mir hier unpassend, weil ein Klangteppich in dieselbe Kategorie gehört wie ein Geräusch. Eher: Das Geräusch bildet einen dumpfen Klangteppich. Oder breitet sich als Klangteppich aus.
Ja, das wie ist hinfort entschwunden.
Einige Junge, die noch nicht so lange dabei sind, hüpfen durch den aufgeschütteten Sand und verrenken ihre graufleckigen Glieder.
Woher weiss der Prota das? Er ist ja selbst noch nicht lange in dieser Welt.
Guter Einwand, hab das ergänzt: Einige Junge, die noch nicht so lange dabei sind, hüpfen durch den aufgeschütteten Sand und verrenken ihre graufleckigen Glieder. Bei manchen sehe ich den Schnee rauschen, rhythmisches Zucken unter halbdurchsichtiger Haut.
Ich spüre, wie sie sich ans Leben klammern, als würde es so nicht zwischen den Fingern zerrinnen, wie der Sand, auf dem sie tanzen.
Würde ich streichen. Unter anderem, weil der Sand, auf dem sie tanzen, ja gar nicht zwischen Fingern zerrinnt, sondern eben unter ihren Füssen liegt.
Jetzt: "Ich spüre, wie sie sich ans Leben klammern, als würde es ihnen so nicht durch die Zehen rinnen, wie der Sand, auf dem sie tanzen." Geht das?
und haben die ausgezogenen Füße von sich gestreckt.
Manchmal, nach langen Wanderungen, möchte ich auch meine Füsse ausziehen. :D Eher: nackten Füsse oder blossen Füsse.
Grmpf, ist ein Darling, bei dem ich noch was brauche, um mich zu trennen.
ihr sorgloses Lachen über das Wasser und falten den Nachmittag zusammen, bis er in die Gesäßtasche ihrer Jeans passt.
Sehr, sehr schön!
Ja, gebe dir recht. :D
Aus Gewohnheit wandert meine Hand zur Gesäßtasche, es ist kein Nachmittag darin, nur ihr zerfledderter Brief und ein flacher Rest Lebensgeist, gefangen in einer Flasche, die ich an die Lippen führe.
Auch sehr schön! Die Weise, wie du das Adjektiv "flach" vom Flachmann auf den Lebensgeist übertragen hast, könnte in einem Schreibratgeber Erwähnung finden. Meine ich jetzt uneingeschränkt positiv.
Nehme ich auch gerne uneingeschränkt positiv.
Der Stoff, der meine Kehle hinabrinnt, schneidet sich durch Eingeweide.
Ich würde der Eingeweide ein "die" gönnen.
Jep.
Ich heiße es willkommen zurück, das kleine bisschen Blöd.
Schön!
ja, auch eines meiner darlings.
Du, ich brauch mal 'ne Pause, sagte sie. Harmlos dahingesprochenes Gift mit Langzeitwirkung.
Heute weiß ich, Trennung auf Zeit ist ein Konzept, das selten aufgeht und ein Morsecode für Scheitern, den absichtlich niemand entschlüsseln kann, damit es nicht so vernichtend wirkt.
Das würde ich streichen. Mir ist schon lange klar, dass dieser Brief ein Abschiedsbrief ist. Alles Weitere brauche ich nicht zu wissen. "Du, ich brauch mal 'ne Pause." Damit wird die Sache irgendwie profan.
Ups, da erwischt du mich, da muss ich mal mit Ruhe dran, das geht so nebenbei nicht.
Ich denke den Gedanken nach vorne auf meine Zunge und kaue ihn zu einem Graugewölle, das ich ausspucke.
Hübsch!
Merci!
Richtung Wasser.Durch
Leerschlag nach dem Punkt.
Ja, die Flüchtigkeit ... Leerschlag, ist ein Helvetismus, nicht wahr oder?
Auf der Brücke schauen sie zu, schaukeln im Takt der Bässe mit Beinen, die sie durch Geländerstäbe gesteckt haben
Wieder die Zombies mit den fremden Beinen. :D
Ja, mit den ausgezogenen ... :D
Sehr gerne gelesen, lieber @linktofink
Freut mich total, Peeperkorn, peace l2f

 

Lieber @linktofink

Ja, die Schrift ist die Schnittstelle und nochmal, da ließe sich mehr raus machen. Ich überlege gerade, ob Prota der Geht-Nicht-Frau auf diesem Weg eine Nachricht übermitteln kann. Würde der Geschichte dienen und die Gewichtung verbessern.
Das finde ich eine hübsche Idee. Zumindest könnte er es versuchen. Mit der roten Farbe und so.
Jetzt: "Ich spüre, wie sie sich ans Leben klammern, als würde es ihnen so nicht durch die Zehen rinnen, wie der Sand, auf dem sie tanzen." Geht das?
Hehe. Ich finde es originell und knapp nicht drüber. Also gut.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Jetzt: "Ich spüre, wie sie sich ans Leben klammern, als würde es ihnen so nicht durch die Zehen rinnen, wie der Sand, auf dem sie tanzen." Geht das?
Hehe. Ich finde es originell und knapp nicht drüber. Also gut.
Lieber @Peeperkorn, vielen Dank für deine Antwort, dann bleibt es so.
Mit der gemalten Nachricht an Sie überlege ich noch, an welcher Stelle und was, nicht so einfach.

Grüße, l2f

 

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