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Auslaufmodelle

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08.01.2002
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Auslaufmodelle

Die von gegerbter Lederhaut überzogenen Wangenknochen bewegen sich, bevor ein heiseres "Willkommen an Bord, Gnädige Frau" zu hören ist. Seine Zahnreihen sind teevergilbte Trümmer.

Der Kapitän reicht mir seine sehnige Hand zum Gruß. Seine makellos geschnittene Uniform verleiht seiner schlanken Gestalt etwas Würde. Er hat sich am Ende der Gangway vor mir aufgebaut. Im Hintergrund sein zerschundener Frachter mit dem Schiffsnamen Smaragd.

Die Schulterklappen mit den drei frischglänzenden Goldstreifen auf mitternachtsblauem Tuch bilden einen brutalen Kontrast zu diesem roststrotzenden Ungetüm aus Eisen und abblätternden Farbschichten.
Ich betrete sein Reich und tauche aus dem sandelholzigen Dunst eines altmodischen Rasierwassers in den stickigwarmen metallischen Ölgeruch hinein, der aus dem Maschinenraum empordringt.
"Bitte, hier den Gang entlang."
Ohne aufzublicken weiß ich, dass er erneut eine Verbeugung mit steifgehaltenem Oberkörper angedeutet hat und dabei fast die Hacken aneinanderschlägt. Ein lebendes Bündel Mensch, gehalten von einem Gerüst aus Traditionen. Seine rechte Hand ist mit dem üblichen Siegelring bestückt.
"Bitte nehmen Sie Platz."
Das Casino hat seine letzten Tage schon lange hinter sich gelassen. Totlackiertes Mahagoni, der Teppichboden faltenwerfend.
"Danke, ich stehe lieber."
Ich ziehe aus meinem Aktenkoffer einen Stapel Papiere, reiche sie den zittrigen Händen.
"Das erste Blatt vernichten Sie bitte jetzt in meinem Beisein, nachdem Sie es gelesen haben. Die Frachtpapiere und Zollerklärungen sind wie immer ausgestellt. Die Fässer befinden sich dieses Mal in eigens angefertigten Holzkisten. Die entfernen Sie bitte, bevor …, naja, Sie wissen schon, das Zeugs soll ja nicht auf dem Meer schwimmen. Wir haben einen Tipp bekommen, man wird Sie vielleicht kontrollieren."
"Verstehe."
Seine blauwässrigen Augen betrachten dienstbeflissen das oberste Blatt. Mundwinkel zucken, als zöge er an einer Pfeife, dann faltet er das Papier zu einem kleinen Päckchen und legt es in den Aschenbecher.
Rauch steigt empor, nachdem er es mit einem goldenen Feuerzeug entzündet hat.
Wieder so ein Klischee, denke ich. Gleich wird er eine Filterlose hervorholen oder eine Pfeife aus der Tasche ziehen. Seine Generation ist dabei, auszusterben.
Auslaufmodelle, die am Ende ihrer Tage den Nachdrängenden nur noch ihre lächerlich wirkenden Statussymbole entgegen stemmen können.
Stumm halte ich ihm den Geldumschlag hin, der sogleich in seiner Jackentasche verschwindet. Die jüngeren Kapitäne hätten jetzt nachgezählt.

"Wann können Sie auslaufen?"
"Das hängt davon ab, ob wir die Ladung noch verstaut bekommen, bevor die nächste Ebbe kommt. Mit dieser Ladung werden wir tüchtig Tiefgang haben auf der Elbe. Raus können wir nur mit der Flut und die ist in sechs Stunden."
"Nun, dann gute Fahrt", sage ich und verlasse das Offiziers-Casino.

Ich habe bereits einen Fuß auf der Gangway, als ich mich nochmals umdrehe. Er hat gerade hastig seine weißblaue Mütze aufgesetzt, um mich ordnungsgemäß zu verabschieden. Ich spiele die Komödie mit. Die unnahbare Diva reicht dem Gedrillten generös die Hand zum Abschied.
Eine behandschuhte Hand, ich liebe es nicht, Spuren zu hinterlassen.

Der schwarze 7er BMW wäre anderenorts vermutlich gar nicht aufgefallen. In dieser Stadt gab es genügend Betuchte, die sich solche Fahrzeuge leisten konnten.
Jetzt aber versperrte die Limousine am Fahrbahnrand des Jungfernstiegs parkend einer elfenbeinfarbenen Perlenkette von Taxis den Ausfahrtweg.

Schon von weitem wirkte das Fahrzeug wie eine Festung mit seinen getönten Scheiben, die keinen Blick ins Wageninnere frei gaben.
Bisher hatte kein Taxifahrer gewagt, diese Provokation davonzujagen.
Es funktioniert doch immer wieder, dachte ich, zeige Potenz und die Menschen sind eingeschüchtert.

Ich löste mich aus dem Fußgängerstrom, der stets vor dem Eingang des Alsterhauses seine höchste Dichte erlangt und schritt auf den Wagen zu. Ich hatte mich auf dieses Treffen gut vorbereitet, einen dunklen Hosenanzug mit weißer Bluse und als Halsschmuck eine dezent schimmernde Perlenkette gewählt, mich in ein klassisch, unaufdringlich duftendes Parfüm gehüllt und selbst bei den Pumps auf nicht zu hohe Absätze geachtet.
Ich verkörpere hanseatische Gediegenheit. So sind die Spielregeln, wenn man Geschäfte machen will.

Noch bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte, ob ich auf das richtige Fahrzeug zuging, immerhin hätte es ja auch ein wartender Ehemann sein können, glitt die Scheibe der Beifahrertür herunter.
"Steigen Sie ein!"

Im Wageninnern empfing mich leise Musik, erfrischende Kühle und mein neuer Kunde, der sich mit einem grauen Bossanzug, glattrasierter Haut und eloquentem Stoppelhaarschnitt ebenso wie ich kostümiert hatte.
„Was halten Sie davon, wenn wir ein Stück fahren?“, fragte er, während mich seine Augen abtasteten.
Ich nickte und er fuhr Richtung Mönckebergstraße.

„Ich habe bereits im Telefonat angedeutet, dass ich quasi der Stellvertreter eines Konsortiums von Firmen bin, die allesamt an Ihren Diensten interessiert sind“, begann er umständlich. Er bog rechts in die Domstraße ein.
„Wir haben bislang einer anderen Firma diese Aufträge erteilt, aber sind offensichtlich an deren Kapazitätsgrenzen gestoßen.“

Ich verkniff mir ein Lächeln. Diese sogenannte andere Firma war keineswegs an ihre Grenzen gestoßen, sondern hatte eilig beschlossen, um der besseren Konditionen willen, eine neue Firma zu eröffnen und mich als einzige Mitarbeiterin einzusetzen.
„Um wieviel Tonnen geht es?“, fragte ich.
Er pfiff anerkennend, wir fuhren Richtung Rödingsmarkt.
„Tonnen? Sie geben sich wohl gar nicht erst mit kleineren Mengen ab, nicht wahr?“
Ich hatte ihn.
„Sagen Sie mir, um welchen Stoff es geht und ich sage Ihnen, wann er entsorgt wird und was es kostet.“
Ich zog meinen Aktenkoffer heran, die beiden Schlösser klackten.
Er bog am Baumwall links ab Richtung Hafencity.

„Erzählen Sie mir ein wenig über sich“, forderte er. „Sie sind, wie man mir berichtet, wohl sowas wie die Top-Stakeholderin der Firma, nicht wahr?“

„Oh, Sie schmeicheln mir“, erwiderte ich lächelnd und versuchte seinen kurzen Blick mit der Mimik einer Frau aufzufangen, die sich ihres Erfolges absolut sicher ist.
Was sollte ich ihm schon erzählen? Mein Beruf gehörte nicht zu der Sorte über die man breit berichtete. Im Grunde genommen war ich 24 Stunden am Tag nur mit einem einzigen Gedanken verbunden: Wo konnte man welchen Müll so elegant und genial billig unterbringen, dass er für Jahre verschwunden war.

Jeder Fleck dieser Erde, jedes noch so kleine Grundstück wurde unter diesen Bedingungen von mir taxiert. Eine ganz normale Baustelle zum Beispiel hatte Baugruben und Hohlräume vielfältiger Art. Platz für Müll, für ganz speziellen Müll, gut eingegraben, fest einbetoniert.
Ich war die Detektivin, die all diese Verstecke finden musste. Ein riesiges Spiel mit unbegrenzten, sich täglich neu eröffnenden Varianten.

„Mein Spezialgebiet ist der Marinebereich“, log ich. Natürlich fahndete ich regelmäßig im Hafen nach Opfern. Nach Kapitänen, die der Existenzbedrohung durch einen lukrativen Nebenverdienst zu entrinnen versuchten.
Aber passende Schiffe zu finden, das war nur ein winziger Ausschnitt meines Suchspiels.

Wir hatten die Speicherstadt erreicht und er parkte am Sandtorkai mit Blick auf das Fleet.
„Sehr gesprächig sind Sie ja nicht“, sagte er und stellte den Motor ab.
„Je weniger wir von einander wissen, desto sicherer für alle Beteiligten“, sagte ich kühl, ihn in seine Schranken weisend.
„Um welchen Stoff geht es?“, schob ich nach.
Ich wusste, was er gleich sagen würde, ich war gut präpariert.

„Rund 2000 Tonnen Radium 226 jährlich.“
Ich spürte seinen Blick auf mir. Er wollte sich an meiner Verblüffung weiden. Den Gefallen tat ich ihm nicht.
„Ich kenne nur eine Branche, bei der derartig viel anfällt", sagte ich. "Die Ölbranche. Offiziell werden zwar nur 300 Jahrestonnen eingeräumt, aber Insider wissen, dass das bei der Fördermenge nicht haltbar ist.“
Mein Wissen imponierte ihm. Er nickte anerkennend.
„Wieviel können Sie übernehmen?“, fragte er.
„Selbstverständlich alles bis auf die 300 Tonnen, die unter behördlicher Beobachtung stehen“, sagte ich und wusste, dass ich ihn mit dieser Antwort überrascht hatte.

Dann tat ich so, als ermittele ich den Preis, blätterte in diversen Unterlagen und schrieb zum Schluss etwas auf das Papier, das ich ihm reichte.
„Das kostet Sie eine Tonne“, sagte ich und ergötzte mich an dem Gefühl, ein unwiderstehliches Angebot unterbreitet zu haben.
Seine Augen verrieten seine Antwort, bevor er sie ausgesprochen hatte.

„Wo soll ich Sie absetzen?“, fragte er und startete den BMW.
„Danke, ich steige hier aus und mache noch einen kleinen Spaziergang zur Elbphilharmonie“, sagte ich.
„Ich schaue mir ab und zu gerne an, wo die braven Hamburger ihre Steuergelder verbrennen lassen.“

 

Lieber Woltochinon,

an deiner Frage ist was dran.

Ich wollte diesen Kapitän als im Grunde genauso abgewrackt darstellen, wie seinen Frachter.
Mein innerer Film hat mir einen schlaksigen langen Typen vor die Augen gebracht, der, hätte er die Uniform nicht angehabt, klapprig gewirkt hätte.
Typ MMW, also dünner Hering. :D
Nur mit wettergegerbter Haut.

Kannste damit was anfangen?

 

Hi lakita,

ich denke gerade über Deine Geschichte nach.
Ich würde ihr eine andere Struktur, vielleicht einen anderen Ton geben, aber das ist nur meine Meinung. Ich würde sie klarer in zwei hälften teilen.
Schiff/ Kapitän/ Übergabe auf der einen Seite,
Auto/ Wirtschaftsarsch/ Auftrag andere Seite.

beschreibst Du Elemente des Schiffs, dann auch die des Autos.
Berühren sich die Frau und der Kapitän, berühren sich auch die Frau und der Fuzzi. usw.

keine Weg dazwischen.
und ich würde ohne eine bestimmte Stadt arbeiten. Der Schrecken, dass dies in Hamburg passieren kann ist nicht größer dadurch, dass Du darüber schreibst.
Und ich würde der Figur noch mehr Platz geben. Was sie auf dem Schiff so sieht, kann ihr nicht so neu sein, dass Du sie dadurch charakterisierst. Sie muss absolut professionell erscheinen und das wird sie durch ihre Eindrücke.7
Also ähnlich gestalten, wie im Wagen, da ist sie geistreich, nutzt ihr wissen.
Und, ich würde niemals Giftmüll, oder Entsorgung mit hinein nehmen. Ist doch viel unheimlicher, wenn wir nur darüber nachdenken. Was in den Tonnen ist müssen wir nicht wissen, denn dass sie faktisch nicht dorthin gelangen dürfen, wo die Protagonistin sie für Geld hinverschoben haben möchte ist doch klar.

mhmmmm, mich hat sie, die Protagonistin, etwas an Jodie Foster in Spike Lee´s Inside Man erinnert.

ach, eins geht nicht, aber das liegt nun einmal an mir,

"eloquenter Bürstenhaarschnitt" oder so ähnlich....
nö, geht so nicht.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen, aber halt währenddessen sehr viel über eine andere Möglichkeit der Erzählweise nachgedacht.
Mhmmmmm, nicht so supernett, für das erste mal, dass ich über etwas von Dir schreibe, aber irgendwie fängt es ja an ...

Und ist natürlich nur meine Meinung.

Mhmmmmm, hoffe das geht so okay,

liebe Grüße,
tierwater

ach, schade, dass Du wenig Zeit zum Schreiben und redigieren hast, die Geschichte könnte nämlich richtig richtig gut sein!

 

He Lakita noch mal,

zum wusste: ja, jetzt ist es nur noch 2x drin + einmal Wissen. Hm, weiß auch nicht, was mich da geritten hat. INsgesamt kommt mir die Prota halt ZU abgeklärt, zu glatt rüber. Aber formal ist es so "ungehäuft" natürlich in ordnung. ;)

Zum Punkt außerhalb der wörtlichen Rede: Hätte schwören können, dass es zumindest 2x hintereinender kam, aber anscheinend habe ich mich geirrt. :shy:

grüßlichst
weltenläufer

 
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Hallo tierwater,

danke für dein Feedback, das ich sehr spannend fand. Zum Teil, weil ichs nicht verstanden habe, zum Teil, weil ich dachte: Hey, das hab ich doch so geschrieben, wie er es haben möchte. ;)

Also

Ich würde ihr eine andere Struktur, vielleicht einen anderen Ton geben, aber das ist nur meine Meinung.
Struktur hast du ja danach dann erläutert, denke ich mal, aber was für einen anderen Ton meinst du? Härter? Weicher? (nee bestimmt nicht).
Wie soll es klingen? :dozey:

Ich würde sie klarer in zwei hälften teilen.
Schiff/ Kapitän/ Übergabe auf der einen Seite,
Auto/ Wirtschaftsarsch/ Auftrag andere Seite.

Aber es sind doch zwei klar von einander unterschiedene Hälften. Es könnten quasi zwei Geschichten sein, wenn man wollte. Ich versteh diesen Einwand nicht, vermutlich bin ich betriebsblind.


und ich würde ohne eine bestimmte Stadt arbeiten. Der Schrecken, dass dies in Hamburg passieren kann ist nicht größer dadurch, dass Du darüber schreibst.
Ja das stimmt. Aber es stört auf der anderen Seite auch nicht.


Und ich würde der Figur noch mehr Platz geben.
Das Blöde ist, ich hab alles geschildert, was erforderlich ist, um die Geschichte zu verstehen. Alles andere würde mir als Sabbeligkeit erscheinen.

Es läuft wohl darauf hinaus, dass ihr mir alle mehr oder weniger übel nehmt, dass ich einen interessanten Plot mit so wenig Geschichte fülle, nicht wahr?
Für mich ist das aber kein Plot, der besonders ist, wenn man das Buch von Roberto Saviano über die Machenschaften der Camorra gelesen hat. Mich hat das beeindruckt, was er über die Müllentsorgung in Süditalien geschrieben hat und ich habe versucht, meine Gefühle und Gedanken dazu in dieser kleinen Geschichte unterzubringen. Gäbe es Saviano nicht, wäre dies gewiss ein Stoff aus dem man einen Roman schreiben könnte. So aber käme ich mir vor wie eine, die von anderen die Idee klauen würde.
Ich habe von Saviano die Idee genommen, dass jemand professionell illegalen Müll entsorgt und habe eigene Figuren und eigenen Müll sozusagen in meine Stadt verlegt. Mehr möchte ich nicht draus machen.
Jeder, der diesen Text liest, weiß, dass es exakt so passieren könnte. Und genau diese Botschaft reicht mir.

Aber ich verstehe dich wie alle anderen gut, dass ihr meint, es könnte viel besser erzählt sein. Keine Frage, das könnte es und ich werde mich bemühen, bei meinen nächsten Geschichten da viel mehr reinzupacken.


Und, ich würde niemals Giftmüll, oder Entsorgung mit hinein nehmen
Ach, da bin ich mein eigenes Opfer geworden, es allen wenigstens im Ansatz recht zu machen. :shy:
Bernadette hat beklagt, dass man nicht erfahre, um was es gehe und da hab ich es mit reingeschrieben im ersten Teil der Geschichte.
Ich danke dir aber für diesen Hinweis, ich werde zu meinen Wurzeln zurück kehren und es tilgen. Ich finde nämlich auch, dass es nicht da reingehört. Der Leser weiß ansich, worum es geht und wenn er auch nicht genau weiß, was für Stoff, so weiß er, dass es kaum um legalen Müll gehen kann.

ach, eins geht nicht, aber das liegt nun einmal an mir,

"eloquenter Bürstenhaarschnitt" oder so ähnlich....

Weil? Du dann gleich an Springerstiefel und NPD-Aufmarsch denkst? Ich wollte eher einen drahtigen Manager skizzieren, diese Macher, die garantiert nicht mit Langhaarzopf rumfahren.

Und abschließend möchte ich dir mitteilten, dass du dich nicht dafür direkt oder indirekt entschuldigen musst für deine Kritik. Ich finde eine aufrichtige Stellungnahme sehr segensreich, weil das Aufzeigen kritischer Punkte zwar schmerzhaft zu lesen ist, aber natürlich was bewegt, während Lob, welches ebenso wichtig ist, dazu geeignet ist, einem die Energie zum Weitermachen zu verschaffen.
Beides ist wichtig und ich habe zu dieser Geschichte von euch allen reichlich davon bekommen.
Lieben Dank !

@ weltenläufer

danke, dass du nochmals dich kurz meldest und mich beruhigst. Dachte nämlich schon, ich muss eine neue Methode ersinnen, wie ich mir selbst bei der Fehlersuche auf die Schlampenschliche kommen kann. :D


Liebe Grüße an euch beide

lakita

 

Wo die Leute sich von der Plattform sich so rumtreiben! Da sieht man wieder, wo Geld zu holen ist, findet sich ein Geldbote. Spaß beiseite, Ernst komm vor:

Was zunächst auffällt - außer, dass wahrscheinlich alles schon mal gesagt ist, selbst als ich den Text vor Pfingsten schon mal angesehn hab – als begännestu,

liebe lakita,

mit dem Schreiben oder wagtest einen Abstecher in eine Anti-Gartenlaube und/oder ihrer Nachfolger – die Adjektive: die >gegerbte Lederhaut/das heisere Willkommen/tee-und (vordem gar tabak)vergilbte Trümmer/ ein abgetakelter Kapitän/(vormals auch noch gebräunte9 sehnige Hand/die makellos geschnittene Uniform/die schlanke Gestalt/der zerschundene Frachter< usw., und da diese Form immer wieder neu ge-/erfunden wird, also eben kein Auslaufmodell ist, passte sie eigentlich nicht zur Geschichte.

Und doch: der Stil stört überhaupt nicht! Also doch die passende Form ...

Gruß

Friedel

 

Hallo lakita,

insgesamt hat mir deine Geschichte gut gefallen und vieles ist ja auch schon dazu gesagt worden. Den ersten Absatz, die ersten beiden Sätze, finde ich, so wie sie jetzt sind, sehr gelungen, das ist eine schnelle Charakterisierung des Kapitäns. Der Duden motzt zwar und behauptet, „gnädige“ gehört klein geschrieben, aber vielleicht ist es von dir als Betonung ja so beabsichtigt. Wenn, dann würde ich es vielleicht lieber kursiv setzen.

Er ist ein abgetakelter Kapitän, der mir seine sehnige Hand zum Gruß reicht. Seine makellos geschnittene Uniform verleiht seiner schlanken Gestalt etwas Würde. Er hat sich am Ende der Gangway vor mir aufgebaut. Im Hintergrund sein zerschundener Frachter mit dem Schiffsnamen Smaragd.
So wirklich anfreunden kann ich mich mit diesem Absatz nicht. Die vielen Adjektive; andere haben das ja auch schon angemerkt. Auch wenn du damit deine Protagonistin charakterisieren wolltest, funktioniert das hier mEn nicht wirklich. Man stolpert einfach nur drüber, und charakterisiert wird sie doch schon durch ihr Verhalten.
Der Kontrast zwischen dem etwas abgehalfterten Kapitän und seiner makellosen Uniform sowie seines Benehmens ist mir klar geworden; ich finde, dass sagt nicht nur etwas darüber aus, dass er vielleicht mal bessere Zeiten erlebt hat, sondern auch, dass er sich zumindest einen Teil seiner Würde noch bewahren will.
Im Hintergrund sein zerschundener Frachter mit dem Schiffsnamen Smaragd.
Die Schulterklappen mit den drei frischglänzenden Goldstreifen auf mitternachtsblauem Tuch bilden einen brutalen Kontrast zu diesem roststrotzenden Ungetüm aus Eisen und abblätternden Farbschichten.
Ich betrete den Seelenverkäufer und ...
Hier wird mir nicht nur das Denken abgenommen, sondern gleich dreimal dieselbe Information hintereinander aufgetischt. MMn kann der „zerschundene Frachter“ weg und ebenso der „Seelenverkäufer“. Vorschlag: Im Hintergrund die Smaragd.
Statt: „Ich betrete den Seelenverkäufer“ vielleicht: „Ich betrete sein Reich“. Das „roststrotzende Ungetüm mit den abblätternden Farbschichten“ gefällt mir gut. Es sagt doch eigentlich alles über das Schiff aus. MMn wäre der Kontrast zwischen dem Namen des Schiffes und seinem Zustand sogar noch größer, wenn du die beiden zuerst genannten Beschreibungen weglässt.
Ich verkörperte hanseatische Gediegenheit. So waren die Spielregeln, wenn man Geschäfte machen wollte.
Müsste es nicht heißen: „Ich verkörpere hanseatische Gediegenheit. So sind die Spielregeln, wenn man Geschäfte machen will.“ Warum hier die Vergangenheitsform?
„Um welchen zu beseitigenden Stoff geht es?“, schob ich sofort nach.
„Um welchen Stoff geht es?“ würde mMn völlig ausreichen. Das ist auch wieder so eine Stelle, an der mir eine Information aufgetischt wird, die ich schon kapiert habe. Mir geht es beim Schreiben oft auch so, dass ich Informationen doppelt und dreifach in den Text packe. Bei eigenen Texten ist man da ja meistens auch betriebsblind. Liest man so etwas, dann denkt man jedoch: „Hier traut der Autor/die Autorin mir nicht zu, dass ich den Text kapiere“.

Als Fazit bleibt zu sagen, ich hab die Geschichte gern gelesen. Gelungen finde ich auch, dass du etwas Lokalkolorit eingebracht hast. Hier hast du, glaube ich, genau das richtige Maß getroffen. Ein Mehr an Beschreibungen hätte der Geschichte wahrscheinlich nicht gut getan. Natürlich läuft man Gefahr, dass jemanden, der noch nie in Hamburg war, die Straßennamen und Orte nichts sagen, aber in dem Fall liest man wahrscheinlich einfach drüber hinweg. Wenn man Hamburg jedoch kennt, lassen die Straßennamen Bilder entstehen.
Von der Thematik her zeigst du gut die Oberflächlichkeit deiner Protagonistin, diese „Ist mir egal, Hauptsache, ich verdiene mein Geld“ Einstellung. Ich finde, es ist eine gelungene Geschichte.

Gruß, Stefan

 

Hallo lakita

Ich las Deine Auslaufmodelle, kurz nachdem Du die Geschichte ins Netz stelltest. Der Titel machte mich neugierig, bei Auslaufmodell kamen mir verschiedene Assoziationen. Damals fiel mir Dein geschmeidig-eleganter Stil auf, mit dem Du die Geschichte schriebst und die Figuren zeichnest. In Napoli würden sie sagen: Tanto di cappello! Es war mir von der Sprache her ein Lesegenuss, dennoch blieb mir etwas offen, nicht abgeschlossen.

Heute habe ich mir die Geschichte nochmals einverleibt, da die Auslaufmodelle in der Rubrik wieder hartnäckig obenauf trieben. Die Kreationen wie „Ein lebendes Bündel Mensch, gehalten von einem Gerüst aus Traditionen.“ oder „Totlackiertes Mahagoni, der Teppichboden faltenwerfend.“ schenkten mir bildliche Vorstellungen und liessen mich schmunzeln. Aber auch der indirekte Seitenhieb – sofern ich dies richtig interpretiere - auf die von der WHO geächteten Raucher: „Gleich wird er eine Filterlose hervorholen oder eine Pfeife aus der Tasche ziehen. Seine Generation ist dabei, auszusterben.“, boten mir ungewollt sympathische Identifikation mit der Figur, wenn natürlich auch nur in diesem Punkt.

Mit dem neuerlichen Lesen musste ich sagen, doch die Geschichte ist für mich vollendet, sehr schön sogar, mit dem „Spaziergang zur Elbphilharmonie“ … „wo die braven Hamburger ihre Steuergelder verbrennen lassen.“ Wahrscheinlich lag es beim ersten lesen an mir, ich verlangte unbewusst noch mehr.

Einzig, wenn Du damit Deinem Ärger oder gar Wut über diese Formen der Müllvernichtung Raum verschaffen wolltest, war es wohl etwas feinsinnig gewählt, was aber umgekehrt eine sublime Beherrschung Deiner Affekte ausdrückt.

Gruss

Anakreon

 

Hallo lakita,

das Folgende stells du dem Leser schon vor der erwähnten Stelle dar:
"gegerbte Lederhaut, abgetakelt, nur Uniform verleiht Würde." Es muss nicht neu vermittelt werden.

Vielleicht:
'ein von allen/der Gesellschaft abgeschriebener Mensch' ('abgeschrieben', wie sein Schiff), 'ein mühsam um Darstellung ringender Mensch'. Mein Favorit wäre 'ein Mensch' - das ist so schlicht, auf das wesentliche reduziert, wie er im gewissen Sinne reduziert ist (auf seine Äußerlichkeiten).

Unter dem 'Bündel' stelle ich mir ein gewickeltes Baby vor, das selbstverständlich lebt - glaubt man den bisherigen Informationen der Geschichte.

Nun, du wirst eine Lösung finden,

liebe Grüße,

Woltochinon

 
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Hallo Friedrichard,

ich habe deine Kritik vermutlich richtig verstanden, wenn ich heraus lese, dass du meinen anfängerhaften Schreibstil bemerkst, aber gleichzeitig die Geschichte für lesbar hälst, nicht wahr? Du siehst, ich hatte Probleme deine Kritik zu verstehen.
Auf jeden Fall bedanke ich mich dafür, dass du dieser Geschichte deine Zeit gewidmet hast und mir deine Ansichten mitgeteilt hast.

@ Stefan S

Dir danke ich sehr für deine kritischen konstruktiven Anmerkungen und Veränderungsvorschläge. Ich habe einen Teil davon gleich in die Geschichte übernommen bzw. eingearbeitet. Von allen Adjektiven hab ich mich nicht trennen können, schreib diese Sturheit meinem fortgeschrittenen Alter zu. :D

Ich stimme dir in praktisch allen Punkten zu, ganz besonders, wenn es darum geht, dass man als Leser nicht für dumm gehalten werden möchte. Das ist ein echter Killerfaktor, wenn man diesen Eindruck erweckt. Und da nützt es herzlich wenig, wenn man es ja ohne Vorsatz tat und grad im Gegenteil um den Leser besorgt war. ;)

Lieben Dank für die Mühe, die du dir gegeben hast.


@Anakreon,

auch dir lieben Dank für dein Feedback, das sich nicht damit befasst, was alles an dieser Geschichte zu verbessern ist, sondern ganz positiv gehalten ist.
Ich will nicht undankbar gegenüber all den mehr oder weniger harten Kritikern sein, ich habe viel dazu gelernt und dafür bin ich dankbar, aber es tut auch mal gut, zwischendrin ein kleines Ruhekissen gereicht zu bekommen und nur Lob zu erhalten. Danke, dass du mir zutraust, davon nicht berauscht in höhenfluglicher Überheblichkeit zu glauben, ich sei jetzt perfekt, denn ich denke, wenn man jemandem nur Positives schreibt, obgleich zu Kritisierendes vorhanden ist, heißt das schon, dass man bei ihm gewisse Charakterzüge zutraut. :D
Herzlichen Dank, lieber Anakreon !

Euch dreien liebe Grüße

lakita

Noch schnell ein Nachtrag zu dir, lieber Woltochinon:

ich werde diesen Punkt mit dem Bündel noch überarbeiten. Bei deinen liebenswürdigen Angeboten, wie man es anders machen könnte, hat es aber noch nicht geschnackelt :D, mir wird aber gewiss noch was einfallen. Bündel gefällt mir selbst nicht so richtig.

Herzlichen Dank und auch dir lieben Gruß

lakita

 
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Hallo lakita
Tolle Idee, die du in deiner Geschichte aufgreifst.

Dann und wann habe ich jedoch wegen der Formulierungen gezuckt:

Ich hatte teilweise Schwierigkeiten mir den Ablauf des Geschehens vorzustellen.

Zwei Textpassagen habe ich insbesondere herausgesucht:

Die von gegerbter Lederhaut überzogenen Wangenknochen bewegen sich, bevor ein heiseres "Willkommen an Bord, Gnädige Frau" zu hören ist. Seine Zahnreihen sind teevergilbte Trümmer.

Was meinst du damit?
Ist der Mann alt, braun gebrannt und dünn?
Hat die Ich-Erzählerin nur einen Teil gehört?

Mahlten zuvor die Kiefer aufeinander, so dass der Leser sich vorstellen soll der Mann ist angespannt?

Warum müssen die Zähne schlecht sein. Was soll das im Hinblick auf die Figur aussagen?

Er ist selten beim Zahnarzt.
Er wurde geschlagen, dass die Zähne zertrümmert wurden? Er hatte einen Unfall bei dem die Zähne zertrümmert wurden.
Er putzt keine Zähne?
Oder ist der Mann ein Penner? An Bord? Flugzeug? Schiff?

Der Kapitän reicht mir seine sehnige Hand zum Gruß. Seine makellos geschnittene Uniform verleiht seiner schlanken Gestalt etwas Würde.

Klischeebruch? Also doch kein Penner, ein Pilot?

Er hat sich am Ende der Gangway vor mir aufgebaut. Im Hintergrund sein zerschundener Frachter mit dem Schiffsnamen Smaragd.
Der Mann ist doch ein dünner Hering, oder? Wenn sich jemand vor mir aufbaut, stelle ich mir vor, da macht sich einer extra groß und breit und wichtig :) Und er hatte ihr doch schon vorher die Hand gegeben und baut sich dann danach am Ende der Gangway vor ihr auf? Steht sie am Anfang? Wie lang ist denn die Gangway und warum ist im Hintergrund der Frachter zu sehen?

Wenn ich Gangway lese, denke ich wieder automatisch an Flugzeuge. Und so`n oller Frachter wird bestimmt nicht mit so einer modernen Gangway bedient.
Ein maritimer Ausdruck ist das Fallreep, das zu einem alten Frachter besser passen würde.
Wenn wir schon eine Hamburger Hafenstory lesen können: Warum kann nicht auch der Schiffstyp erwähnt werden? Z.B Albatross der DDR ;)

Der schwarze 7er BMW wäre anderenorts vermutlich gar nicht aufgefallen. In dieser Stadt gab es genügend Betuchte, die sich solche Fahrzeuge leisten konnten.
Jetzt aber versperrte die Limousine am Fahrbahnrand des Jungfernstiegs parkend einer elfenbeinfarbenen Perlenkette von Taxis den Ausfahrtweg.
Das Auto parkt. In zweiter Reihe kann ich mir es am Hindernis vorstellen. Aber am Fahrbahnrand eher nicht. Und wie kann es dabei die Taxis behindern? Was ist denn der Ausfahrtweg? Was ist der Jungfernstieg? ;)

LG
GD

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo lakita,

eigentlich erzählst du da gleich zwei Geschichten, aber ein wirklicher Spannungsbogen gelingt dir leider nicht. Dafür gefällt mir der erste Teil atmosphärisch und in seinen Beschreibungen sehr gut, und dieser Teil passt auch hervorragend zu deinem Titel, zu dessen Mehrdeutigkeit ich dir mit großem Respekt gratulieren möchte.

Der zweite Teil gerät dir eher spröde. Da fehlt die Sympathie, die du im ersten Teil für den alten Kapitän empfunden hast. Die Figur im zweiten Teil scheint dir relativ egal zu sein, und deshalb entsteht da eine spürbare Distanz. Anders gesagt: Da geht's dann nur noch ums Geschäft :-)

Ja, mir haben auch deine kleine geografischen Intimitäten von Hamburg gefallen, die Tour war für mich als Einheimischer natürlich nachvollziehbar und so was entwickelt dann einen zusätzlichen Reiz für den Kenner.

Alles in allem hätte ich die eine oder andere Formulierung vielleicht anders gewählt, aber insgesamt gefällt mir das stilistisch doch ganz gut, weil du deiner Linie da konsequent treu bleibst, und so gesehen passt das alles schon. Außerdem ist es deine Art, die Story zu erzählen.

Nur einen Satz muss ich einfach herausgreifen, der ist wirklich überfrachtet:

Zitat: Auslaufmodelle, die am Ende ihrer Tage dem Sturm der Nachdrängenden nur noch kleine, lächerlich wirkende Statussymbole stoisch entgegen stemmen können.

Darf's vielleicht noch etwas mehr sein? Ich bin mir sicher, dass dieser Satz ein "Darling" von dir ist, aber da willst du einfach zu viel Symbolik unterbringen, da fühlt sich selbst ein Metaphern-Junkie wie ich leicht übersättigt. Du solltest diesen Satz etwas abspecken. Ich glaube, dann würde er bestimmt mehr Wirkung erzielen. Jetzt blinkt und glitzert der Satz wie eine Las-Vegas-Reklame.

So, und das Fazit?

Interessantes, weil nicht so ausgelutschtes Thema, mutiger Stoff, möchte man sagen, wirklich toller Titel, größtenteils recht ansprechend geschriebene Story, aber es fehlt an Spannung und der zweite Teil fällt in der Figurenzeichnung deutlich ab und wirkt dadurch etwas uninspirierter als der deutlich stärkere erste und intensivere Teil.

Rick

 

Liebe Goldene Dame, lieber Rick,

ich wollte euch beiden nur schnell mitteilen, dass ich noch auf eure Kritiken reagieren werde. Geht nur im Moment nicht, weil ich den Kopf gerüttelt mit anderen Sachen voll hab. Ich werde dann hier posten in diesem Kasten und euch per PM informieren.

Lieben Dank auf jeden Fall euch beiden !

lakita

 

Liebe lakita,
deine Geschichte hat mich nicht los gelassen und das werte ich als ein gutes Zeichen, weil mir der Plot und die Örtlichkeit gefällt.

In der Zwischenzeit habe ich mich an eine Formulierung gewagt.

Der schwarze 7er BMW auf dem Jungfernstieg wäre vermutlich gar nicht aufgefallen, denn in diesem Stadtteil waren schwere Limousinen ein gewohnter Anblick. Das Auto fiel auf, weil es in einer Taxiausfahrt parkte. Eine Reihe von Taxis, gleich einer elfenbeinfarbigen Perlenkette, musste deswegen warten.

Das Fahrzeug wirkte geheimnisvoll und einschüchternd wie eine Festung, da getöntes Glas keinen Blick ins Wageninnere frei gab.
Bisher hatte niemand gewagt, an diese Scheiben zu klopfen, um den Fahrer zu bitten, den Weg frei zu machen.


Es funktioniert doch immer wieder, dachte ich, zeige Potenz und die Menschen sind eingeschüchtert.

LG
GD

 

Dass dieser Text dann auch noch eine Empfehlung erhalten hat, hängt, wie in diesem Genre üblich, weniger mit der Qualität des Textes als mit den Beziehungen der Protagonisten untereinander zusammen. Das wäre doch mal was für eine Satire...
Hätte dieser Text denn eine Empfehlung erhalten, wäre die Bemerkung ja vielleicht nachzuvollziehen, so aber ist dein Kommentar so inhaltsleer und zumindest in diesem Punkt sachlich falsch, dass man anhand dessen noch nicht mal sagen könnte, ob du wirklich diese Geschichte meinst.

 

Doch doch, ich meine genau diese Geschichte, deren Beginn eine geradezu satirisch anmutende Überfrachtung mit Adjektiven aufweist. Ich wundere mich sehr, dass dies in den Antworten kein Thema ist.
Du irrst abermals, Satiricus, die vielen Adjektive sind durchaus ein Thema - siehe Kommentare von bernadette, Friedrichard, Stefan S. und mir.

Etwas mehr Sorgfalt würde deinen Kommentaren gut tun.

 

Hallo lakita,

Mir gefällt der Kontrast zwischen dem alten Kapitän und den jung wirkenden anderen beiden Figuren.

Der eine hat mit lebenslanger Arbeit den Wohlstand aufgebaut und darf jetzt "zum Dank" noch kriminell werden, wenn er überleben will.

Die andern sind wie Maden im Wohlstandsspeck, die aus reiner Geldgier unser planetares Wohnzimmer zumüllen. Ziemlich gruseliges Personal, das eigentlich ganz gut im Ellbogentrend liegt. Mich schaudert's und ich hoffe, andere auch.

Liebe Grüsse
Bertram

 

Hallo Bertram,

lieben Dank, dass du eine alte Geschichte von mir ausgegraben hast.

Ich finde gut, was du alles in dem kleinen Text erkennst, denn das alles ist darin auch enthalten.

Mich schaudert es auch, weil ich mir vorstelle, dass Fiktion und Realität hier sehr nah beieinander liegen könnten.
Übrigens, ich muss etwas schmunzeln, als ich den Text 2010 veröffentlichte, war ich eigentlich nicht hellseherisch veranlagt in Sachen Elbphilharmonie.
Da dachte ich, man wird sich sicherlich später noch dunkel daran erinnern, dass es mit der Konzerthalle so einigen Ärger gab.
Tja und heute sind wir immer noch nicht weiter.

Wenn man Stuttgart 21, den Berliner Flughafen und unsere Philharmonie so betrachtet, dann fühlt man sich als Bürger von Schilda. :D

Lieben Gruß

lakita

 

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