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Angst

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08.08.2001
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Angst

Mit der Nacht kam die Angst. Sie legte sich über sie wie schwarze Schatten, berührte sie mit langen knochigen Fingern und ließ sie nicht mehr loß.
Sie hörte jemanden an der Tür. Es war wieder soweit, er kam zu ihr. Sonst flüchtete sie sich auf eine grüne Wiese mit Pferden und Schafen, verweilte dort, bis es vorbei war. Heute ging es nicht, sie erlebte den seelisch und körperlichen Schmerz mit seiner ganzen Wucht.
Sie glaubte, sich von oben zu sehen, ertrug den Schmerz nicht mehr, schrie, schrie, schrie....fiel in er tiefes Loch.
Sie erwachte, nahm alles durch einen Nebel wahr. Verschwommen erkannte sie sein besorgtes Gesicht neben ihr.
Dies konnte unmöglich der gleiche Mann sein, der jede Nacht zu ihr kam? Wie konnte jemand nach außen hin so besorgt, liebevoll und perfekt wirken und doch in Wirklichkeit so anders sein? Sie begriff es nicht. Hatte Angst. Angst vor seinen Wulstfingern die überall zu sein schienen, die sie angrapschten, nicht von ihrem Körper lassen konnten.
Sie fühlte Übelkeit in sich aufsteigen.
Sie war wieder zu Hause. Nur nicht zu viel Stress, hatten die Ärzte verordnet.
Und die Nacht kam, mit ihr die Angst. Doch diesmal hatte sie etwas, woran sie sich festhalten konnte. Sie besah sich das Messer in ihrer Hand. Spitz war es, und unsagbar scharf. Es hatte einen schönen Griff, mit chinesischen Drachen.
Wieder hörte sie die Tür, zwang sich, nicht auf ihre Wiese zu flüchten.
Er legte sich auf sie, sie nahm das Messer und stach zu. Zuerst in sein Auge, er schrie auf. Das Blut lief über das Messer, über ihre Finger. Es war warm.
Dann stach sie in seinen Arm, in seine Brust...Er sackte zusammen. Sie sah es. Und sie lachte. Zuerst war es nur ein grinsen, wurde immer breiter und schließlich konnte sie sich nicht mehr halten, lachte so, dass ihr blutüberströmter Körper bebte, so sehr, dass sie Bauchschmerzen bekam.
Dann stand sie auf, duschte sich, wusch das Blut ab von sich und ihrem Messer. Bezog das Bett neu, legte sich wieder hinein.

Besah sich erneut das Messer. Sauber, scharf, spitz. Wie spitz?
Sie nahm es in die rechte Hand und begann, Muster in ihre Pulsadern zu ritzen. Kleine, rote Dreiecke, Kreise, Kreuzchen... Das Blut lief ihren Arm herunter, sie schloss die Augen und lächelte seelig. Das war geschafft. Für immer bei ihren Schafen.

 

Ich fand die Geschichte garnicht mal so schlecht. Ist vielleicht etwas kurz, aber ob es nun glaubwürdig ist, oder nicht, kann wohl niemand sagen. Man kann nicht in die Psyche von Menschen sehen, die vergewaltigt wurden und erst Recht nicht in die, die sich umbringen. Oder um es anders zu formulieren: Man kann zwar hineinsehen, aber man versteht es nicht.

MfG Neawoulf

Tipp: "Nacht" lesen und fleissig Kritik schreiben *ggg*

 

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