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Angélique
Wird veröffentlicht.
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Angélique
Wird veröffentlicht.
Moin,
Warum der mir eigenwillige erscheinende Abschluss der letztlich doch buchstäblich zitierten wörtlichen Rede.
Das sind keine vollständigen Zitate. In journalistischen Texten macht man das definitiv so, wüsste jetzt nicht, warum's in der Literatur anders sein sollte.
manchmal scheint mir vor einem abschließenden Punkt mehr als eine bloße Aussage zu stehen
Ich höre die Leute beim Ausrufezeichen irgendwie immer schreien. Oder sagen wir, mindestens mal rufen.
Gern gelesen
Danke fürs Feedback und Fehlerfinden!
Bin über das "Ficken" kurz gestolpert.
Ich mochte den Klang wegen der Fast-Alliteration mit gefährlich.
Du beschreibst mehrmals ihre Größe, wie auch hier. Ich finde es super, denn es funktioniert jedes Mal wieder
Danke!
Finde es gut, dass es ein Traum ist, obwohl ich es dir auch in der Wirklichkeit abgenommen hätte.
Ich stehe auf diesen Effekt, wenn in einer Geschichte, in der bis dato die Naturgesetze galten, diese sich plötzlich auflösen. Der Traum ist da so die offensichtlichste Option.
Hat Spaß gemacht!
Ich dank dir, auch für die Fehlersuche!
Friert nicht ein übers Wochenende
JC
@Morphin schreibt Das liegt eindeutig NICHT an deinen schriftstellerischen Fähigkeiten. Es liegt an den Arachnoiden selbst. Sollten je Aliens diesen Planeten besuchen wollen, werden es hoffentlich nicht ... sein.
Mir sei der Einwurf gestattet, dass es dumm von ihnen wäre, als Spinnengetier oder Mördertomate daherzukommen. Wisset Ihr denn nicht, dass sie schon da sind - seit der Serie "Invasion von der Vega", sie sind nicht als Aliens angemeldet beim zuständigen Ministerium (für auswärtige Angelegenheiten), sie kleiden sich wie wir, sie reden wie wir, sie essen aber nicht alles, wenn man Hollywood trauen darf.
Schönes Wochenende - endlich mal wieder durchtretende, eislaufende Hunde!
Friedel
Dear @Proof ,
Monsterhorror kannst du auf jeden Fall, und ich finde das gar nicht so einfach, weil es eine heikle Balance zwischen nötiger Übertreibung und zu over the top ist. Für mich war bisher dein Seemonster-Text der stärkste (die Erstfassung), aber diese Geschichte hab ich richtig gern gelesen und sie hat mich sehr gut unterhalten. Das hast du super hinbekommen, denn ich mochte überhaupt niemanden und bin dennoch mitgegangen. Meine Heldin wäre eigentlich Angélique gewesen, aber so schreibst du sie definitiv nicht, auf Kim bin ich irgendwie nicht angesprungen. Bissl zu flapsig, zickig. Aber das passt als Kontrahentenpaar sehr gut.
Ich hab mal ein paar Sachen rauszitiert, kannst ja mal schauen.
*gn* Da hab ich drei Mal angesetzt, weil ich das erst anders las und dann die Syntax nicht hinhaute. Ich erwartete sowas wie: "... und als Christin hätte sie eigentlich gar nicht so viel trinken dürfen." Irgendwann las ich einfach weiter und merkte im näxen Absatz, dass das ein Name ist. Auch für die Übersicht kann ich mir ein langsameres Reinzoomen aufs Personal vorstellen:Kim hatte nicht bei Thomas und ihrer Mutter schlafen wollen, aber der Haustürschlüssel hing noch immer an ihrem Bund und als Christin und die anderen die nächste Runde bestellten, war sie gegangen.
Eigentlich hatte sie die Nacht bei Christin verbringen wollen.
Könntest du durchaus als Unterbrechung der wörtlichen Rede setzen, direkt hinter dem gesprochenen so.„Bei Tegtmeier würdest du so einen Job kriegen.“ Bei so schnippste er immer mit den Fingern.
„Das ist aber auch … ein hässliches Ding.“
Erster Satz: Ein bissl hadere ich ab & zu mit deinem Erzähler. Der erste Satz klingt extrem naiv und kindlich, das ist sehr personal. Dann zoomst du als rein autorialer in den Kopf der Mutter und sagst dem Leser was dazu. Dann springst du auktorial in Kims Kopf. Und so als Erzähler, der gerade noch wußte, was die Mutter denkt, hat hier plötzlich die Unwissenheit von Kim, obwohl er nicht mehr aus ihrer personalen Sicht erzählt. Vorschlag: Das Naive "fest gehalten" deutlich in Erwachsenensprache setzen.Thomas hatte sie immer dann aus Versehen zu festgehalten, wenn sie allein waren. Ihre Mutter dachte, sie übertreibt. Jedenfalls sagte sie das. Kim liebte sie trotzdem, aber warum ihre Mutter Thomas liebte, wusste sie nicht.
Schöne Sache, mit diesem Besetzen des persönlichen Raumes.Thomas hatte die Schatzkammer ausgerechnet in dem Raum eingerichtet, der wie kein zweiter im Haus ihrem Vater gehört hatte.
Da würde ich mich entscheiden: entweder nur die ersten beiden Sätze und dann das Kopfstreichen. Oder Start bei wörtlicher Rede mit "Und ... Dieses Ankündigen und dann zeigen klappt hier für mich nicht so gut, obwohl ich mir denken kann, was für einen Tonfall du bei der Erzählstimme im Ohr hattest.Den Raum hatte Thomas sich einfach genommen. Das behauptete ihre Mutter immer. „Und ich kam nach Hause und er hatte sich einfach da eingerichtet. Und ich dachte, letzten Endes ist es nur ein Raum. Papa hätte das nicht schlimm gefunden.“ Sie strich Kim über den Kopf. „Findest du nicht?“
Der Torwart reißt mich raus, auch, weil es kurz vor'm Slapstick ist. Damit wird diese wirklich tolle Szene entschärft.Sie trat zu wie ein Torwart beim Abstoß, einfach weit weg mit dem Ding.
Jikes, Stück Darm! Könnte mir vorstellen, dass es ohne vietnamesisch knackiger käme. Da höre ich Recherche raus, denn der Erzähler hat eigentlich keinen triftigen Grund, das so zu spezifizieren.Durch die Luft flog ein vietnamesischer Tausendfüßler, lang und dick wie ein Stück Darm. Er klatsche an den Kühlschrank, fiel zu Boden und suchte wild nach einer dunklen Ecke, in die er sich verkriechen konnte.
Das war mit eine der besten Szenen für mich, weil diese Brutalität so nebensächlich wirkt, wie sie dieser Typ selbst wohl fühlt.Danach hielt er sie sehr fest. Als sie auf dem Küchenboden lag und nach Luft schnappte, die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen, trat er ihr in den Rücken. Dabei zerquetschte er aus Versehen den Tausenfüßler mit der Zange und fluchte den Rest des Tages, was für eine dumme, selbstsüchtige Kuh sie sei und dass sie ja ausziehen solle, Punkt achtzehnter Geburtstag, „aber selbst arbeiten gehen, nicht von unserem Geld“.
Ja, sicher Geschmacksache, aber ich hab eine Allergie gegen Umkleide und sowas. Ist Monsterhorror und kein moderner Faust, aber spricht wirklich etwas gegen Magen-Darm-Grippe?weil sie mit Magen-Darm im Bett lag
könnte, da keine Vergangenheit.Bis zu 20 Jahre alt konnte sie werden und eine Beinspannweite von 30 Zentimetern erreichen.
Aaaaw!Angélique war selbst noch klein,
Hier würde ich tatsächlich so schreiben, dass es Kims Rücken ist, und nicht aktiv aus Sicht der Finger. Irgendwie war ich bei Rücken bei dem der Spinne, dachte, Kim hätte sie in der Hand und schlösse die Finger darüber. Kim verhakte die Finger hinter ihrem Rücken oder so?Auf dem Rücken verhakten sich Kims Finger ineinander.
*gn* Der Typ ist natürlich fies, aber seine Parteinahme Spinne vs Kim teile ich durchaus. Schön, wie du hier in Kürze seine Persönlichkeit zeigst.Bitterkeit und Enttäuschung lagen in Thomas' Blick, als er sich wieder zum Kim umdrehte. „Dir ist nicht zu helfen“, sagte er.
Das erste ist direkt und intensiv, dann klingt es mehr nach Pulp / einem Klappentext. Eigentlich tut das auch nix zur Sache und der Sarkasmus verstärkt nicht die Szene.Das Kribbeln auf der Haut war wieder da,lauter alte Freunde traf sie heute Nacht.
Jede neue Generation machte Thomas stolz, als wäre er selbst Vater geworden.
Cool, mit den 'kleinen Monstern'.An der Wand direkt geradeaus, auf dem Regal in der Mitte, stand das Kronjuwel. Kim ging darauf zu und vergaß die kleinen Monster um sich herum. Es gab nur sie beide.
Naja, das müsste doch echt jedem bekannt sein, wie das bei Spinnen läuft. Da kommt mir dein auktorialer Erzähler irgendwie plötzlich dreist vor, dass er meint, mir Leser das erkläutern zu müssen wie einem Kleinkind. Das mit dem Männchen ist doch ganz perfektes Foreshadowing.Angélique hatte sich in ihren Ast verkrochen. In der Ecke lag ein kleines Männchen auf dem Rücken, mit angezogenen Beinen.Ficken war gefährlich in Angéliques Welt.
Haha! Hier wird mir Kim 100% unsympathisch. Da dachte ich eigentlich, Angélique würde deine (Anti)Heldin. Ist aber auch okay so, also keine Kritik.„Groß sind wir beide geworden, du Schlampe.“
Das Bein zuckte wie bei einem träumenden Hund. Kim erschrak.
Komisch, sonst mag ich so eine Flapsigkeit nicht, aber hier ist das richtig gut. Ich höre da Kims Verdrängung der Trauer raus.Weg wie ihr Vater. Morgens hier, abends Matsch.
Ebenso hier: Eigentlich bin ich nicht so ein Fan von filmischen Phrasen. Aber ich ertappe mich dabei, das einfach gut zu finden, in dieser schönen Pulpigkeit.Hass legte sich wie ein warmer Mantel um ihre kalte Angst.
Klasse! Eine meiner Lieblingsstellen. Das ist wie oben mit dem schlafenden Hund und ihrem Erschrecken, so tolle, unauffällige Kontraste auf ganz kurzer Strecke, ohne offensichtliches Drama.„Bonjour“, sagte Kim. Nur ein Wort, aber sie hörte ihre Stimme zittern.
Ich würde bei all diesen Selbstgesprächen nicht unbedingt die Zeilen wechseln. Und denke auch, es braucht an dieser Stelle, wo es spannend wird, keine Begründungen, warum jemands Kofferraum unaufgeräumt ist.„Scheiße.“
Sie hatte das Festival vergessen. Hatte vergessen, danach auszuräumen.
Das haut mich raus. Die Info bringt nix, auch nix, was mir Kim zeigen würde. Mir würde völlig reichen: Sie stellt den Glaskasten auf den Beifahrersitz, weil sie weiß, wie zugemüllt der Kofferraum ist, alles Erklärende weg.für zehn Euro bei eBay-Kleinanzeigen geschossen.
Jau, das ist klasse.Wenn sie schon nicht in den Kofferraum passte, wollte Kim sie wenigstens jederzeit sehen können.
Finde ich schön, das reichte mir in der Szene aus.Das Niemandsland hatte sie jetzt.
Finde ich unschön, wenn sich auktoriale Erzähler (oder auktorial-personale) korrigieren. Eigentlich möchte ich ja folgen, direkt dabei sein, nicht, mir so lange Erklärungen anhören. Sag doch gleich: da sind Wiesen. Das mit dem gehören den Füchsen ist doch toll, und sagt genau, was du mit kein Haus / Feld so umständlich angefangen hast.Keine Häuser, keine Felder. Jedenfalls keine, auf denen tagsüber Trecker fuhren. Die zugewucherten Wiesen gehörten Füchsen, Hasen, gelegentlich einem Hund
Wie wäre es mit: Einen kleinen vielleicht.Sie fragte sich, ob Angélique einen Hasen fressen könnte. Einen kleinen bestimmt.
Das ist mir viel zu flapsig mit den Keksen. Das ist ja schon ein ironischer Witz. Damit bekommt die Szene eine irre Distanz. Hätte mir gewünscht, du wärst direkt rein. Aufprall und dann im näxten Satz eher personal bei Kim.Der Aufprall stauchte das Auto zusammen. Kim spürte ihre Kniescheiben zerbröseln wie Kekse.
rißSo bekam sie nicht mehr mit, wie das Auto auf die Fahrertür fiel und ihr dabei die linke Schulter aus dem Gelenk stieß.
Wer sagt immerhin?Immerhin lag sie mit angewinkelten Beinen auf der Seite, als hätte sie geschlafen.
Bierdose = siehe Kekse. Der Rest ist schön beschrieben.Sie konnte ihre Waden nicht sehen. Der Unfall hatte den Fußraum zusammengedrückt wie eine Bierdose. Was sie sah, waren Glassplitter und ein hohler Ast, der neben ihrem Schoß auf der Fahrertür lag.
Ich bin kein Freund von wandernden oder fahrenden Fingern, da hab ich sofort Ashs Hand aus Evil Dead II vor Augen. Sie streckte die Finger zum / nach dem Holz aus vllt?Kims zitternden Finger gingen zum Holz.
Geschmacksache, aber immer dieses Oh Gott, Um Himmels Willen? klingt immer so extrem trashig, forciert. Der Satz davor ist so toll, löst genau das aus, was du mir dann in der näxten Zeile mit dieser tausend Mal gelesenen Phrase aufs Brot streichst.Der Beifahrersitz war leer, ebenso wie die Armaturen.
Wo war sie, um Gottes Willen?
Ich will gar nicht behaupten, dass das unmöglich ist, solche absurden Gedanken / Erinnerungen im Schockzustand. Aber ich lese ja hier was, und diese so schön chronologisch (durchaus brav) erzählte Story entfernt mich sehr weit aus dem Geschehen. Es würde eher funktionieren, wäre das fragmentierter gedacht, in Fetzen, die ich selbst nicht gleich zusammensetzen kann.Der Körper hatte den Notstrom angeworfen. Sie holte ein paar Mal Luft, dann gelang ihr ein Schrei.
Alles still. Sie erinnerte sich an einen Zeitungsartikel, den ihre Mutter warnend vorgelesen hatte, einige Jahre, bevor Kim den Führerschein machte. Ein Mann hatte auf dieser Strecke einen ganz ähnlichen Unfall gehabt, die Böschung runter. Ein Lastwagenfahrer, der einen Stau umfahren wollte, hatte den Wagen zufällig entdeckt, weil er pinkeln musste. „Das war Glück“, hatte die Zeitung einen Polizisten zitiert. „Hier ist so wenig los und von der Straße aus sieht man das Auto nicht da unten in den Büschen liegen. Das hätte auch eine Woche dauern können, bis es einem auffällt.“
Das ist aber schön, dass mir der Erzähler das so erklärt. Nach einem solchen Unfall wundere ich mich echt keine Sekunde, warum ein Handy auf dem Boden liegt. Viele Leute haben das ja wohl eh da bei der Gangschaltung liegen. (So dachte ich das hier.)Ihr Handy!Kim hatte es wie immer auf den Beifahrersitz gelegt, weil es in der Hose so drückte.
Das finde ich klasse gemacht, mit dem dunklen Höhleneingang und dem Handy davor (und schon der Idee, dass bei Höhe die Tarantel nicht weit ist).aber da war es, im Fußraum des Beifahrersitzes. Auch der war eingedrückt, der Weg hinein glich einem zusammengestürzten Höhleneingang.
Siehe Bierdose / Kekse. Lieber direkt drin bleiben in der Szene, im Bild.Kim streckte die Hand danach aus.So ungefähr musste es sich anfühlen, wenn Parkinson oder irgendein anderer fieser Mist einem den Körper nahm.
Naja ... mit dieser Schulter/Kniesache hatte ich ein bissl Probleme.Zuerst hatte sie mit ihrem ausgekugelten Arm versucht, ihn zu öffnen, aber in ihrer Schulter rieb dabei etwas aneinander, das es eigentlich nicht tun sollte.
Hier sehe ich den einzigen Schwachpunkt der Geschichte. Ich verstehe schon, dass beim Horror (vor allem bei Filmen) Gewalt auch durchaus etwas Symbolisches hat, überzogen sein kann oder wobei Leute - Schock hin oder her - noch mit schweren Verletzungen viel machen können (davon kann ich sogar selbst ein Lied singen, das geht durchaus, aber mit einer extrem eingeschränkten Sicht). Aber die Sache mit der Schulter fluppt für mich nicht. Da hätte ich mir zweierlei gewünscht: Sehr viel stärkere Innensicht, fragmentiert, und dann, dass sie sich im Schock den Arm selbst einrenkt. Danach hört ja wohl der Schmerz relativ auf. Dann passt das pacing auch.
Fand ich sehr schön.„Lass mich in Ruhe.“ Kim flüsterte. „Ich hab dir nichts getan.“
Haha! Du wolltest sie ersäufen und sie weiß es!
die Blicke vielleicht? Oder: Aus acht Augen. Ist mehr fuzzy logic als Grammatik.Kim spürte den Blick auf sich. Acht Augen.
Herab? Damit würde ich stärker den Eindruck von Gefahr / Dringlichkeit bekommen. Zu ihr hin, nicht von ihr weg.Angélique wanderte die Rückenlehne hinab. Langsam, als wäre sie selbst benommen vom Sturz.
Eigentlich klasse. Findest du einen Ersatz für wurden mehr? Bissl ungelenk, dabei hat das so schön angefangen.Die Welt verengte sich zu einem Tunnel und die schwarzen Punkte wurden mehr.
Meine dritte Lieblingsszene! Das ist so grandios gemacht. Und hier passt diese leise Ironie, weil sie aus der Szene selbst, nicht aus einer Bemerkung des Erzählers, entsteht.Der Hund sah wieder zu ihr, quittierte ihr Röcheln mit einem leisen, fragenden Bellen. Sorry, schien das zu bedeuten. Ich muss los. Kim sah ihm weinend hinterher.
Dieser Fütterungsflashback passt sehr gut. Das mit dem Gesicht ist mir too much. Vllt. auch, weil es sehr filmisch ist, und sehr typisch 80s Horror.Als eine davon sich umdrehte, erkannte Kim die eigenen Gesichtszüge in dem des Nagetieres.
Klasse Szene, brrrr. Okay, ich mag Spinnen, aber das ... nee.Sie erwachte in einem Traum. Es war dunkel und ihr Mund war voll.
Du bist wach.
Die Ohnmacht hatte sie geholt, stundenlang. Das hier war kein Traum.Aber was war das in ihrem Mund?
Wäääääh!Kim biss zu. Die kleinen Kugeln platzten. Sie drehte den Kopf, damit der Saft ihr aus dem Mund lief und nicht [in] den Halshinab.
Warte!
Ich weiß nicht - cooler ist doch eigentlich, dass jemand leben will, aber das Leben grad unerträglich ist. Sicher Geschmacksache, aber ich denke, gerade in Ausnahmezuständen will man eben - Instinkt - nicht sterben.Weil sie lieber tot gewesen wäre, stöhnte sie.
Sehr, sehr schönes, fieses Bild.Es war wie ein Fernseher, den jemand jedes Mal, wenn sie aufwachte, ein bisschen lauter gedreht hatte.
Fauchen?Ein Fauchen rechts von ihr. Angélique saß über dem Handschuhfach. Wieder stellte sie die Vorderbeine auf. Diesmal war es mehr als eine Drohung.
Was hast du getan?
Kim spuckte. Der Schleim in ihrem Mund war zu kleinen, harten Krümeln getrocknet.
Ich finde nicht, dass dies eine gute Stelle ist, sich als Erzähler zu korrigieren. Hier braucht es Tempo.Angélique sprang.Oder fiel.
Hm. Das kommt ja später nochmal, dort fand ich es kürzer und passender. In diesem Moment kann ich mit dem Einschub nicht so viel anfangen.Die Zähne der Grand Dame bohrten sich in ihren Finger, wie mit Säbeln hackte sie darauf ein.
Keine Zähne, hatte Thomas ihr früher erklärt. Cheliceren nennt man die. Kannst du das sagen, Cheliceren?
Jörks, das ist so gut. Ich spüre das richtig.Angéliques drahtige Haare stachen in das wunde Fleisch ihrer Zahnlücken.
Ist mir zu over the top. Zumal: die Schulter.Sie schüttelte Angélique wie ein Wolf seine Beute.
Wie, ergraut?Die ergrauten Beine zappelten.
Geil.Es folgte ein Schwall medizinischer Fachbegriffe, und irgendwo zwischendrin sagte er „völlig zerstört“.
s.o. Finger.Ihre Hand ging zum Bauch.
Das finde ich einen so perfekten, fiesen Satz, und so direkt vorstellbar, dass alles weitere nur abschwächt. Besser nicht nachtreten.Der Schreck in seinem Blick wechselte zur Neugier eines Forschersund schließlich zu einem verwirrten, kopfschüttelndenWas um alles in der Welt?
Pizzakäse = Kekse etc. Alles andere:Wie Pizzakäse zogen sich die Netzfäden an den Fingern des Chirurgen hinab. Vier haselnussgroße Eier lagen auf seiner Handfläche. Aus einem zappelte ein kleines Beinchen.
Feine Sache, eklig, wie es sein soll. Auch wenn meine Heldin stirbt, buhuu.
Hat mir sehr gut gefallen!
Liebe Grüße,
Katla
Hallo @Katla,
Echt? Mit dem heftigen Zeitsprung?Für mich war bisher dein Seemonster-Text der stärkste (die Erstfassung),
Ist halt immer vom Leser abhängig. Jetzt ist die Geschichte nicht mehr taufrisch und ich weiß nicht mehr, ob ich weiter oben schon geschrieben habe: Nicht Heldin, aber mit mindestens einem hatte ich eigentlich gerechnet, der drunterschreibt, ich habe selbst eine Spinne, und wie du diese tollen Tiere hier zum Monster machst, finde ich nicht okay, das schürt nur Vorurteile.Meine Heldin wäre eigentlich Angélique gewesen, aber so schreibst du sie definitiv nicht, auf Kim bin ich irgendwie nicht angesprungen.
Krass, wäre ich niemals drauf gekommen und jetzt kann ich es nicht mehr ungesehen machen. Das Einfachste ist wohl, aus ihr einfach Kristin zu machen. Aber ich habe schon viel mit dem Anfang gekämpft, ja, merkt man wahrscheinlich. Ich hatte auch kurz überlegt, mehr show zu machen, das Saufgelage zu beschreiben, fand das dann aber zu langwierig und zu viele Figuren, von denen ja nur eine für die Geschichte wichtig ist.Christin
Ist so eine von meinen Macken, glaube ich.Solche Details kommen ein paar Mal so nachgestellt
Eigentlich hatte ich so halbwissend gewollt. Tendenz zu dritter Person Kims Sicht. Bei "ihre Mutter dachte" habe ich gar nicht an denken gedacht, sonder so: Sie denkt, ich übertreibe. Sagt man ja so. Meist, weil jemand das schon mal in der einen oder anderen Form geäußert hat, nicht, weil man sagen möchte, ich weiß in diesem Moment, was dir durch den Kopf geht. "Sagte" statt "dachte" könnte wohl Klarheit schaffen.Und so als Erzähler, der gerade noch wußte, was die Mutter denkt,
Das ist ja von der Mutter. "Er hat dich nur ein bisschen zu fest gehalten." Oder sogar "zu doll festgehalten". Sie macht es ja einem Kind verständlich.Vorschlag: Das Naive "fest gehalten" deutlich in Erwachsenensprache setzen.
Ich lasse sie mal ohne Vergleich treten.Der Torwart reißt mich raus, auch, weil es kurz vor'm Slapstick ist.
Tatsächlich habe ich selbst bis vor ein paar Jahren bei Tausenfüßlern an harmlose Krabbler gedacht. Was es da für heftige Teile gibt, fleischfressend, giftig, krasser Biss, das habe ich jetzt nicht erst für diese Geschichte rausgefunden, aber relativ neu ist es mir immer noch und ich hab einfach mal von mir auf andere geschlossen. Ich wollt nicht, dass jemand denkt: "Hä? Stellt die sich da an do, so'n oller Wurm." Also, knackiger wird's ja eigentlich immer, wenn man was rauskürzt. Andererseits wird Kim beim Zusammenleben mit Thomas zwangsläufig Sachen aufschnappen. Ich muss mal schauen.Könnte mir vorstellen, dass es ohne vietnamesisch knackiger käme.
Umgangssprache kann so aufgesetzt lebensecht wirken, das Korrekte kühl. Ist oft 'ne Münzwurf-Entscheidung.aber spricht wirklich etwas gegen Magen-Darm-Grippe?
Das ist auch immer vom Horizont des Lesers abhängig. Ich fand den Satz cool und wie gesagt, in meinem Kopf war das eher eine Wertung von Kim, als jetzt so das Heinz-Sielmann-Ding. Wollt keinem die Welt erklären. Hab aber gerade eine Idee für eine Geschichte, glaube ich.Da kommt mir dein auktorialer Erzähler irgendwie plötzlich dreist vor, dass er meint, mir Leser das erkläutern zu müssen wie einem Kleinkind.
Sie projiziert halt ihren Hass in dieses Tier. Die Spinne ist ein Symbol, wie der besetzte Raum. Tatsächlich hatte ich ja versucht, das aufzufangen, indem Kim irgendwo sagt: "Ich weiß, dass du nur ein Tier bist." Mittlerweile habe ich's glaube ich rausgekürzt. Zu rational.Haha! Hier wird mir Kim 100% unsympathisch.
Hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, das alles wegzuhauen, den Grill, das Festival, Schlafsäcke etc. Hält ja schon auch auf. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie muss die Spinne erstmal in den Kofferraum stellen wollen, wenn sie sich doch so davor ekelt. Dann brauchte ich eine Erklärung, warum die da raus muss. Ich könnte sie einfach kommentarlos auf den Beifahrersitz packen, würde vllt nicht mal jemandem auffallen. Oh. Hätte ich mal erst den ganzen Kommentar gelesen.Die Info bringt nix, auch nix, was mir Kim zeigen würde.
War tatsächlich nicht so gemeint. Aber Kniescheiben, die wie Kekse zerbröseln, klingt schon komisch, jo.Das ist ja schon ein ironischer Witz.
Kim?Wer sagt immerhin?
Aber viele tragen es ja auch am Körper. Ich dachte, am elegantesten wäre es vielleicht, es als beiläufige Info weiter vorne hinzupacken, die dann später Sinn ergibt. Also "und legte ihr Handy daneben".Nach einem solchen Unfall wundere ich mich echt keine Sekunde, warum ein Handy auf dem Boden liegt.
Ich dachte, bei den beiden wäre es eher um zu "humorvolle" Vergleiche gegangen. Parkinson ist ja nun nicht witzig.Siehe Bierdose / Kekse.
Die ist natürlich 100 Prozent freihändig. Hatte ich auch Bedenken bei, weiter oben schon geschrieben. Mir ist Ähnliches nie passiert - kann gern so bleiben - und ich kenne auch niemanden. Also Leute, die Unfälle hatten, Leute mit einer Schraube hier und einer Metallplatte da in den Knochen, aber nichts, was ich mit dem vergleichen könnte, was in der Story passiert. Das sind so Stellen, da wünsche ich mir manchmal einen medizinischen Berater. War mir wohl klar, dass da Einspruch kommen dürfte, wenn jemand schon mal die Schulter ausgekugelt hatte oder bei so etwas dabei war. Ich dachte einfach, Leute machen so krasse Sachen, überleben so gegen alle Widrigkeiten (Aron Ralston könnte unterbewusstes Vorbild sein), das wird man sich schon irgendwie vorstellen können. Kim wird ja quasi zum Tier, voll Instinkt, beißt den Gegner tot. Aber vllt kann ich Schulter und Knie zumindest ein bisschen näher an die Realität rücken.Naja ... mit dieser Schulter/Kniesache hatte ich ein bissl Probleme.
Manchmal ist das tatsächlich der Grund, manchmal bleibe ich aber auch bewusst simpel, weil ich das Gefühl habe, der Leser stockt, weil er merkt, dass ich einen Ersatz für "wurde" oder was auch immer gesucht habe. Weiß jetzt nicht mehr, welcher Tatbestand hier vorliegt.Findest du einen Ersatz für wurden mehr?
Auf jeden Fall. Unter anderem das hat mich geschult und ich baue gern mal eine kleine Referenz ein. Tatsächlich hatte ich schon vor dieser Anmerkung irgendwie Bock, diese Geschichte gedruckt rauszuhauen, und dann das Cover gestaltet wie so eine abgegriffene, nikotinfleckige VHS-Hülle aus der Schmuddelvideothek, wo's im Eingang nach Lulu riecht, mit rotem Sticker vorne drauf, "Keine Vermietung oder Verkauf an Kinder und Jugendliche".Vllt. auch, weil es sehr filmisch ist, und sehr typisch 80s Horror.
Keine Absicht.Finde es nicht so schön, wenn mir der Erzähler etwas in den Kopf setzen will, was die Szene vorher schon geleistet hat.
Es sollte heißen, so viel Schmerz, tot wär besser. Widerspricht sich aber, auch von Kims sonstigem Verhalten her, das stimmt.gerade in Ausnahmezuständen will man eben - Instinkt - nicht sterben.
Huarg! Der weiße Hai - Die Abrechnung? Michael Caines "Hab ich nie gesehen, ist wohl besser nach dem, was man hört, aber ich hab das Haus gesehen, das ich mir von der Kohle gebaut hab, das ist schön"- Film? Das' aber nicht sehr schmeichelhaft. Ich hatte das extra recherchiert. Stridulation.Genau wie Haie dieses Löwenbrüllen haben.
Wir suchen ja alle nach den Details an der richtigen Stelle. Auf die hier bin ich schon ein bisschen stolz. Jeder hatte schon mal irgendwas mit den Zähnen oder kann sich an dieses wunde Gefühl erinnern, wenn sie als Kind ausfallen. Bei Vergleichen würfelt man oft ein bisschen, aber hier war ich mir echt ziemlich sicher, dass das funktioniert.Ich spüre das richtig.
Das Tierische wollte ich halt ganz dick machen. Aber ja, vielleicht ist's zu dick geraten.Ist mir zu over the top.
Habe ich auch extra nachgesehen, Vogelspinnen werden grau.Wie, ergraut?
Vielen Dank für die ausführliche Kritik! Viele Sachen werde ich einbauen/streichen die nächsten Tage.
Viele Grüße
JC
Hallo @Proof.
Hier haben wir Kim, die Ärger mit dem neuen Freund ihrer Mutter hat, vor allem mit dessen Haustieren. Insbesondere einer Riesenspinne, die sie letztendlich in den Fluss werfen will, doch auf dem Weg einen Autounfall erleidet und das unheil nimmt seinen Lauf.
Ich bin gerade an gewisse Horror-Filme erinnert, die zusätzlich zur eigentlichen Bedrohung noch persönliche Probleme der Protagonisten hinzufügen, wie hier, dass Kim um ihren Vater trauert und Schwierigkeiten mit dem neuen Freund der Mutter hat. Damit auch ja sicher gestellt ist, dass sich der Leser/Zuschauer schlecht fühlt. Ich meine das positiv.
Die Spinne ist eine eigene Persönlichkeiten. Ich bekomme fast Lust, mehr über sie zu erfahren. Könnte man nicht irgendwo den Gattungsnamen unterbringen, damit ich sie googeln kann? Ich frage für einen Freund ...
Was für eine grandiose Untertreibung. Und dann noch das anschließende "es ist ja auch hässlich" = "es ist ja auch deine Schuld".„Er wollte dich nur zur Rede stellen und hat dich dabei aus Versehen zu fest gehalten“, sagte sie.
In der Szene, als Kim den Keller betritt, dachte ich erst, Thomas wäre dabei, als "wir sind groß geworden, du Schlampe" gesagt wurde. Eben war Kim noch ein liebes, kleines Mädchen. Ich hab das zuerst nicht zusammen bekommen, dass sie solche Ausdrücke benutzt.
O Gott, da liegt sie verletzt und eingeklemmt im verunfallten Auto und die Spinne läuft frei herum. Wie gemein. Ich fühle mich hervorragend unterhalten. Dann wird auch noch die Hoffnung auf schnelle Rettung getrübt durch die Geschichte mit dem anderen Mann, dem was Ähnliches passiert war.
Danach wurde es eklig.
Hat mir im Ganzen sehr gut gefallen. Ich nehme mir daran ein Beispiel.
Viele Grüße
Jellyfish
Hallo @Jellyfish,
Das ist ein interessantes Thema. Vor 30 Jahren haben gerade Horrorfilme bei der Charakterisierung gern mal zu wünschen übrig gelassen. Heute hast du quasi das Gegenteil. Die Hauptfigur kommt ins Bild und du wartest auf den Anruf der Mutter, der das problematische Verhältnis zu den Eltern skizziert, oder der Bruder ist obdachlos oder die beste Freundin hat Depressionen. Das Internet hat eine Generation von Experten geschaffen, auch bei der Filmkritik. "Der Protagonist blieb mir irgendwie fern, man erfährt ja fast gar nichts über den" - Sätze wie diesen haut heute so gut wie jeder nach dem Kinobesuch raus. Oder nach dem Stream. Ich will jetzt gar nicht sagen, wie können die es wagen, aber der Punkt ist: Gerade (Unterhaltungs-)Filmschaffende haben darauf reagiert, denke ich. Und manchmal ist man versucht zu sagen, Mann Leute, ich weiß, dass das ne harte Zeit war im Heim, aber ich wollte doch nur die Kanalisations-Kannibalen aus dem Titel in Action sehen. Wie das Evil Dead-Remake. Ich fand den klasse, aber jo, Drogenentzug im Wald. Mag sich im ersten Moment moderner und reifer anfühlen, aber an dieses rohe, punkige Feeling des Originals, mit den aus heutiger Sicht albernen Effekten und in dem du fast NICHTS über die Prots erfährst - da kommt der nicht ran.Ich bin gerade an gewisse Horror-Filme erinnert, die zusätzlich zur eigentlichen Bedrohung noch persönliche Probleme der Protagonisten hinzufügen,
Da ich in meinem Schreiben auch viel von Filmen beeinflusst werde, habe ich tatsächlich darüber nachgedacht, ob ich da so eine Schablone anlege, ob ich stattdessen lieber so gut wie keinen, sagen wir mal zumindest keinen so emotional aufgeladenen Hintergrund bieten soll. Sie transportiert die Spinne für einen Freund zum Beispiel, der so Terrarienbewohner sammelt. Dann der Unfall. Aber irgendwie ist Literatur noch was anderes. Die Leute fiebern bei so angeknacksten Figuren auch eher mit. Das ist das, was du mit "auch ja schlecht fühlt" meinst. Hätte ich die Zeit, würde ich eine Version ohne persönliches Drama schreiben, einfach weil mich interessiert, ob das auch ankommt.
Hier gern: Theraphosa blondi. Goliath-Vogelspinne. In der Geschichte nicht, das ist natürlich eine sehr bewusste, stilistische Entscheidung. Dir wird aufgefallen sein, dass selbst das Wort "Spinne" nicht ein einziges Mal vorkommt. Das war so eine kleine Herausforderung an mich selbst, dass wirklich jeder schnallt, um was es geht, selbst wenn er sich nie damit beschäftigt hat.Könnte man nicht irgendwo den Gattungsnamen unterbringen, damit ich sie googeln kann?
Danke!Ich fühle mich hervorragend unterhalten.
Schönes Wochenende
JC
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