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Am Wendepunkt des Verstandes

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18.05.2002
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Am Wendepunkt des Verstandes

Am Wendepunkt des Verstandes (19.05.2002)

Brenne mein süßes Kind, brenne!
Und wenn Dir ein Licht aufgeht, dann brennst Du erst lichterloh.

Mein Herzblut liegt in Dir, mit all meiner Sehnsucht bist Du gezeugt, doch existieren darfst Du nicht.

Sie wollen Dich töten, weil sie mich hassen und bevor sie es tun, mache ich es lieber selbst.

Ich werde Dich in Liebe töten, wie Du es verdient hast, in lieblichster Liebe.
Aber es muß schnell gehen, damit Du nicht viel spürst.

Mit Flamme und Schwert stehen sie vor der Tür, doch habe auch ich Feuer.

Warum mußte ich das tun, warum?

Verzeih, mein Kind, verzeih!

Du bist so schön, zumindest für mich.
Sie mögen sagen, was sie wollen. Sie mögen Dir keine Daseinsberechtigung zugestehen - ich aber liebe Dich.

Die Zeit drängt, mein Kind, es ist soweit.
Es bleiben nur Sekunden. Die Rast ist vorüber und die Last so schwer.

Wo ist nur das Streichholz - habe ich es verloren?
Verdammt, eben hatte ich es doch noch!

Sei ruhig, mein Kind, damit sie Dich nicht hören!
Sei still, mein Kind, sei endlich still!

Vorbei der kurze Traum der Glückseligkeit.
Vorbei, vorbei...

Sie kommen näher, ich sehe die Fackeln.
Stirb, mein Kind, stirb! Nur wie?

Wehre Dich nicht, es muß so sein!
Stirb! Stirb!

Ich mache es mit dem Messer, das geht schneller.

Meine Tränen zu Deinem Blut, welch schauriger Anblick!
Möge es Dir im Nichts besser ergehen als hier.

Nun schnell weiter, es warten noch andere Kinder auf mich...

[ 19.05.2002, 15:09: Beitrag editiert von: hexachord ]

 

Hi Hexa!
Magst Du dann vielleicht jetzt auch mal auf die Geschichte eingehen? :shy:

Übrigens: Rabenschwarz ist eine "sie".

Ugh

P.S. Wenn Du Bock hast, komm doch mal in den Chat.

[ 20.05.2002, 00:13: Beitrag editiert von: Bibliothekar ]

 

Huha, gut gebrüllt, Löwe! Was visuelle Kunst angeht, unterschreibe ich das glatt. Was das Schreiben angeht, bin ich im Zwiespalt. Ich kann mich über abstrakte Kunst informieren, über die Epoche (das gilt auch für Literatur), über den Künstler, seine Werke etc.pp. und so ein genaueres Verständnis dafür erwerben. Wenn ich jedoch einen Text betrachte, dann steht dieser für sich allein, zumindest wenn es sich um einen unbekannten Autor handelt. Ich will auch nicht die alte Diskussion um Autorenintention und ihre Relevanz bei der Textanalyse wieder aufwirbeln, doch hier ist kurzgeschichten.de, nicht neodada.com oder writingakandinski.org. Die Kurzgeschichte als Genre unterliegt gewissen Definitionen, die ich jetzt nicht alle wieder hervorkramen will, doch der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass bei Prosa eine minimale Transparenz der Handlung für den Leser dazu gehört. Es gibt ja Leute hier (z.B.), die seitenlange Gebrauchsanweisungen für ihre Texte schreiben (so isses zu verstehen, das will ich sagen, bla) und somit ebenfalls das Thema verfehlen, weil ihr Text dies allein zu leisten nicht imstande ist. Vielleicht ist auch unser aller Auffassung des Genres zu eng, wer weiß? Bin gerne bereit, darüber zu diskutieren. Aber dann nicht hier, sondern im Autorenthread, wo es hingehört.

Zurück zur story and sorry for being offtopic!

 

Heilige Fehlverbindung! Schnell, zum Beitrag-re-editierungs-Analysator!

 

Hmm, ihr interpretiert in meine Aussage viel zu viel rein. Erstmal hätte ich wohl ungefähr das geantwortet, was Alpha schon geschrieben hat, nur auf die ganze Kunst bezogen.
Meine persönliche Meinung ist, daß Kunst für sich stehen muß, denn wenn der Künstler benötigt wird, um die Kunst zur Kunst zu machen, dann ist die Kunst ohne Künstler logischerweise keine Kunst. Einfache Gleichung. Natürlich ist es nicht verboten, sich über Künstler, Epoche, etc. zu informieren, aber mMn sollte das nur die Erschließung ZUSÄTZLICHER Ebenen ermöglichen und nicht schon Voraussetzung für die allererste Ebene sein!

Außerdem finde ich, muß Kunst etwas besonderes sein. Ob das jetzte eine Yoko Ono ist, die einen Nagel in die Wand kloppt (das ist das, was mir bekannt ist) oder ein Autor der einen Text schreibt, wie den obigen - in beiden Fällen scheint mir das Besondere nicht vorhanden. Sätze aneinander reihen ist das eine, einen Text schreiben etwas anderes.

Ob meine Ansichten jetzt reaktionär sind, oder nicht, weiß ich nicht. Ist mir aber auch einigermaßen egal. :)

Weil diesen Personen der Mensch hinter den Worten egal war. Es interessierte nicht. Sie stoppten an der Oberfläche und starteten eine Hetzjagd.
Mir ist die Person hinter den Worten tatsächlich vollkommen egal! Mich interessieren die Buchstaben und sonst gar nix. Gefällt mir der Text macht das den Autor interessant. Aber erstmal zählt nur der Text. Der Autor ist mir schnurzpiepegal.
Wenn wir nun logisch weiter denken, sehen wir auch daß das mit der Hetzjagd Unsinn ist, denn wenn mir der Autor egal ist, und das ist der Fall, dann habe ich auch kein Interesse an einer Hetzjagd auf ihn. Wäre ziemlich unlogisch, hm!?

Insofern waren meine Äußerungen keine persönlichen Angriffe auf den Autor, sondern auf den Text. Und den Text meinte ich tatsächlich "persönlich"! ;)

PS: Ich will nicht den Eindruck erwecken, alles besser zu können. Ob meine Texte Kunst sind oder nicht weiß ich auch nicht, das sollen die Leser beurteilen.

[ 20.05.2002, 02:39: Beitrag editiert von: falk ]

 

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