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Am alten Hafen

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10.09.2016
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Am alten Hafen

Da strahlt Wärme ab. Von den Betonplatten hier. Aus den Ritzen und Schlitzen im Beton wachsen Gräser und Hafenblumen. So nannte sie Hägar und er pflückte sie nie, denn Blumen waren nicht der Grund, weshalb Hägar zum Hafen kam. Dort am Ufer zwischen Ringen, Ketten und Pollern saßen wir, und nirgendwo sonst, im Sommer und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen. Wie schnell das geht, neun Jahre, und wie klar die Erinnerung ist an diesem Ort, den ich aufsuche wie einen Eintrag im Tagebuch. Ja, an diesem Ort fällt es leicht, mich an uns zu erinnern, und vielleicht bin ich heute nur deshalb hier und sicher bleibe ich noch eine Weile.

Zum Ufer, zu den Pollern laufe ich und die Strahlen wärmen meine Beine, heizen mich auf. Ich habe mir ein Bier mitgebracht, mit Absicht ohne Flaschenöffner. An den Pollern öffneten wir unsere Flaschen. Hägar zeigte mir den Trick: Kronkorken gegen das Eisen und dann mit der flachen Hand drauf, Schaum abtrinken, anstoßen und sich einen Schluck genehmigen. Meistens träumten wir und redeten nicht viel, er für sich, ich für mich. Jeden Tag kam er her nach der Arbeit wegen der Schiffe, die nicht fuhren. Einfach um sie sich vorzustellen. Hast du eigentlich einen Traum, Mari? Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht, weil ich das wörtlich nahm. Selbstverständlich gab es einiges, wovon ich träumte. In Worte fassen können, hätte ich es wohl trotzdem nicht.

In einem Krankenhaus ohne Kreißsaal wurde ich geboren, erhielt Namen und Geburtsurkunde. Meine Mutter entband und verließ mich. Mein Vater gab mir Milchersatz und Liebe. Einen Mangel habe ich nie empfunden, mich nie gefragt, wieso eigentlich. Wenn man so geboren wird, ist das normal für einen selbst, selbst wenn andere Kinder anders geliebt werden, man achtet darauf nicht, oder zumindest ich nicht. Freunde, Verwandte, alle halfen mit, damit aus mir jemand werden konnte, der keinen Mangel empfindet. Das geht. Theoretisch kann man mit einer Gehirnhälfte denken. Man kann seine Niere spenden oder Teile seiner Leber. Und Mutterschaft auch, denke ich.

Kindsein war eine schöne Zeit. Polly Pockets Wunderwald, Fruit Loops und Honey Pops, Kinderkanal und Kinderriegel, viele allerbeste Freundinnen, Übernachtungsparties, Stickeralben, Kindergeburtstage, Kino, Streichelzoo und Minigolf. Freibad nicht zu vergessen und Taschengeld. Irgendwie managte mein Vater immer, dass es mir gut ging. Manchmal kam er müde vom Museum nach Hause und dann dauerte es eine halbe Stunde und wir aßen Ravioli mit Speckwürfeln und Streukäse und ich erzählte, wovon auch immer, dass Julia eine Packung Stabilos in die Schule mitgebracht und mir den grünen geschenkt hatte, den schönsten, ach, das mache ihn wach wie ein frisch aufgebrühter Kaffee, erzähl mir noch mehr bitte. Ich tat ihm auf meine Weise also auch gut. Wie ein frisch aufgebrühter Kaffee.

Als ich älter wurde, wollte ich wissen, warum sie das E vergessen hatten. Welches, na das in meinem Namen, warum hat Marie aus der Sechs ein E und ich nicht? Das ist Walisisch. Was ist Walisisch? Weiß ich auch nicht so genau. Ist das was Besonderes? Ja, auf jeden Fall!
Mein Vater war Kartenabreißer, Kassierer und Aufpasser im Museum, kein Guide oder Direktor. Das erklärte er mir, als ich mir zum Zwölften ein eigenes Pferd wünschte, am liebsten einen Haflinger mit schneeweißer Mähne und Stern. Wenn du dir etwas wünschst, Mari, dann bekommst du es irgendwann. Wenn du dir aber zu viel wünschst, dann werden deine Wünsche schnell alt und schrumpelig wie die Äpfel, die du nie isst, obwohl du sie immer bestellst. Wünsch dir lieber etwas, das du gleich haben kannst.

Das Ende vom Lied waren zwei Reitstunden, die ausreichten, um mich zu überzeugen, dass es sich mit den Pferden tatsächlich wie mit den schrumpeligen Äpfeln verhielt. Ich wünschte fortan vorsichtiger und weniger, je mehr die Zeit verging. Andere Mädchen schminkten sich, machten Führerscheine, wollten raus, ich interessierte mich für den Wald, war Eins-Minus-Schülerin und verhielt mich so unauffällig, dass ich halbwegs beliebt war, kaum wer mich kannte und kein Junge oder sonst jemand je an meiner Tür klopfte oder Steine gegen mein Fenster warf. Zum Abiball ging ich alleine, ich hatte einen Igel und eine Fledermaus zu Hause, einsam und verlassen fühlte ich mich jedenfalls nicht. Mein Vater lieh sich den Wagen eines Freundes und fuhr mich und sagte, wie schön ich aussähe und dass er immer neidisch auf die Abiturienten gewesen sei. Mit einundzwanzigeinhalb war ich die jüngste Laborassistentin, die dem Versuchsleiter je untergekommen war. Tausendsiebenhundert Netto.

Ich hatte meine Zellreihen. Das waren Mäusezellen. Aus der Leber. Schon seltsam, Teile eines toten Tieres in einer Nährlösung fortleben zu lassen. Mehr als ein Mal musste ich mir den Zweck unserer Forschung vor Augen führen, weil ich zwei Stunden über einen Western Blot gebeugt bereute, nicht Försterin, sondern Laborratte zu sein und meine Zeit mit fast unsichtbaren Zellvorgängen zu vergeuden. Doch etwas anderes wollen konnte man auch später noch, denn noch war es das Naheliegendste mit Zellen der Mäuseleber zu forschen und etwas mehr Geld als mein Vater zu verdienen. Jetzt kannst du mich zum Eis einladen, sagte er, wenn er mich zum Eis einlud. Manchmal kaufte ich mir etwas von meinem Geld, eine Limo zum Beispiel. Nach der Arbeit ging ich meist am stillgelegten Hafen und der Hundefutterfabrik vorbei in den Wald, um Tiere zu beobachten. Rehe in der Dämmerung, Bienen, Schnecken, manche Vögel, besonders den Flug der Bussarde, Insekten auch und Füchse und einmal einen Hirsch. Reine Neugier ließ mich eines Juniabends mit Gewitterwolken das Hafengelände betreten.

Ziemlich sicher stand ich an derselben Stelle, an der ich jetzt in diesem Augenblick stehe, als ich ihn dort bei den Pollern sitzen sah, die Beine bis zu den Knien im Wasser. Dass er einen Bob trug, ja, aber dass er ein Junge war, vermutete ich erst, als er sich nach mir umdrehte und ‚Huch‘ rief, weil er offensichtlich erschrak. So ein Gesicht hatte ich noch nicht gesehen. Die Augen waren weiter entfernt voneinander als gewöhnlich, die Brauen verwachsen, in der Mitte verbunden, aber schön. Dieses Paar Augen musterte mich scheu wie das eines Waldtieres. Darin meinte ich eine tiefwurzelnde Furcht zu erkennen und blieb stehen. Erst als seine langen, schmalen Lippen ein Lächeln aufspannten, kam ich näher.

Stört es dich, wenn? Nein, gar nicht, und er rutschte zur Seite. Ich zog meine Schuhe aus und meine Strumpfhose und tauchte beide Beine ins Wasser. Tut gut, oder? Ja, tut gut. Willst du deine Limo trinken? Ja, warum nicht. Soll ich sie aufmachen? Ja, warum nicht. Er zeigte mir den Trick und ein bisschen beeindruckte mich das. Wie heißt du? Hägar und du? Marie ohne E. Warum ohne E? Ist Walisisch. Was ist Walisisch? Weiß ich nicht so genau, aber etwas Besonderes. Verstehe. Bist du öfters hier, fragte ich. Jeden Tag ein, zwei Mal. Willst du einen Schluck Limo? Ja, gerne.

Es blitzte und kam in Eimern auf uns runter. Um vor dem Regen zu fliehen, war es zu warm. Barfuß liefen wir zum Unterstand, der aus einem rostigen Dach mit splittrigem Glas und Betonboden bestand. Dort hockten wir herum. Hägar war einen Kopf kleiner als ich und hatte die Tendenz, nicht zu blinzeln und immer geradeaus zu starren. Jeder für sich beobachteten wir den Kanal auf dessen Oberfläche Regentropfen wie tausend Kieselsteine hagelten. Hägar atmete laut, als steckte etwas tief in seiner Nase, doch ich beschloss, ihn darauf nicht anzusprechen. Ich gehe normalerweise in den Wald, sagte ich. Hägar hob den Kopf. Dieses Gesicht, diese Augen und eigenwüchsigen Brauen wirkten auf mich schon jetzt so vertraut wie die Züge eines beliebigen Tieres, das ich bereits mehr als zwei Mal beobachtet hatte.

In den Folgetagen kam ich wieder zum Hafen. Wieder mit einer Limo und einer für Hägar. Ich saß und meine Schuhe und Strumpfhose lagen am extakt gleichen Ort und jetzt fragte Hägar, ob ich die Flaschen öffnen wolle. Der Flaschenhals brach ab und also teilten wir wieder. Ich erfuhr, dass Hägar wirklich Hägar hieß. Wegen Hägar dem Schrecklichen, so einem Comic-Wikinger. Naja, wenigstens seine Eltern hätten bei der Namensgebung Spaß gehabt. Das erzählst du nicht zum ersten Mal, oder? Nö.
Hägar wusste alles über den Hafen. Welche Güter sie hier früher verschifften: Kupfer vor allem, aber auch Porphyr, ein rötliches Gestein. Und welche Schiffe hier vorbeigekommen waren: Vierzig- bis Hunderttonner. Aber die Kanalschifffahrt lohnte sich heutzutage nicht mehr, kein Kupfer außerdem und Porphyr auch auf dem Landweg. Aber eigentlich interessieren mich andere Schiffe. Eines Tages wolle er mit einem Boot nach Helgoland, von dort ins Nordmeer, zur Karasee, zu den Tschuktschen und durch die Beringstraße, aber alles, was ich bisher habe, sind ein paar alte Reise- und Schifffahrtsbücher. Bei der Post, sieben Stunden. Briefträger.

Jeden Juniabend verbrachten wir mit den Beinen im Wasser. Ich erzählte Hägar von einem medizinischen Doktoranden, dem ich bei seinen Experimenten half. Er heißt Martin. Und weiter? Viele sagen, er hat gute Einstiegschancen. Er ist recht beliebt. Magst du ihn auch? Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, ja. Hägar nickte, eigentlich hob er nur die Nasenspitze. Der fällt mir ein, weil der ein Boot hat. Ein eigenes? Ja, der ist auch Bastler. Und wo hat der das? Bei seinen Eltern in Brandenburg. Achso, also Havel. Keine Ahnung, ich weiß nur, dass er eben ein Boot hat. Okay, sagte Hägar. Soll ich ihn mal fragen, wollte ich Hägar fragen, aber dann fragte ich lieber doch nicht. Es war auch so, dass Martin gerne mal was kochen wollte, aber gehörte diese Information wirklich an einen stillgelegten Hafen? Die Kanalluft hatte immer etwas Modriges, ich nahm einen Schluck Limo und der Geschmack von Zitrusfrüchten mischte sich dazu.

Es interessierte mich. Hägar wurde rot, auch wenn sein Gesicht wie aus Eisen war. Nein, ich hab noch nie. Noch nicht mal einen Kuss. Weil ich nichts sagte, planschte er mit den Füßen. Ganz schön peinlich, hm, sagte er mit verstellter Stimme. Mit dreiundzwanzig Jungfrau und bei der Post. Finde ich gar nicht peinlich, sagte ich. Ich aber schon.
Bislang hatte ich nicht darüber nachgedacht, ob ich Hägar attraktiv fände, wahrscheinlich eher nicht, doch jetzt, da er mir das Geheimnis, wenn das eines war, verraten hatte, musste ich mir auf seltsame Weise vorstellen, wie das wäre, Hägar dabei zu helfen, seine Jungfräulichkeit loszuwerden, und es hatte mehr was mit dem Gedanken im Allgemeinen zu tun, aber ich spürte auch, dass ich feucht wurde. Und du? Ein Typ im Labor der jetzt nicht mehr da ist. Martin? Nein, jemand anderes. Das war dein erstes Mal? Ja. Also bist du auch eine Spätzünderin. Sieht so aus. Er hat mich nicht mehr angeguckt danach. Dieser Typ? Ja, ich glaube, er war ein Arschloch. Wahrscheinlich, sagte Hägar, steckte den Finger in seine Flasche und floppte.

Seltener traf ich meinen Vater zum Eis oder Abendessen. Das hieß höchstens alle drei Wochen. Im Museum im Sommer. Zumindest sei es dort schön kühl. Morgens kaufe er sich immer eine Zeitung beim Kioskfritzen und ein belegtes Brötchen mit Salami. Da gehe der Tag schnell vorbei. Habe ja auch nur sechzehn Stunden etwa. Mit Freunden gerade nicht so viel los und bei dir? Hägar? Martin? Ein Boot, Doktorand, also wenn du mich fragst. Jaja, ich weiß, sexistisch. Ich bin halt ein Alter. Gut, reden wir über was anderes. Du willst schon gehen? Soll ich dir noch ein Brötchen schmieren? Du kommst zurecht. Gut. Dann will ich dich auch nicht länger aufhalten. Wann sehen wir uns? Ja, sehen wir dann. Du hast zu tun. Aber meld dich gerne.

Der Juli wurde ein heißer und trockener. Kein Staubkorn lag auf der Silbergelatine, auf der ich in diesem Sommer Tag um Tag abgelichtet wurde. Zu leben hatte endlich etwas von einem Spiel nach eigenen Regeln. Manchmal ging ich in den Wald, manchmal zu Hägar, immer ließ ich mir für Martins Einladungen Ausreden einfallen und nie kam mir ein Tag zu lang oder zu kurz vor. Wenn ich auf dem Weg zum Hafen in den bauschigen Wolken Tiere sah, sagte ich mir, dass es an der Zeit sei, großspurige Wünsche zu äußern. Betrunken und in der Nacht hatte mein Vater angerufen und gefragt, ob ich nicht wieder bei ihm einziehen wolle. Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nichts als eine mehr oder weniger verblümte Abfuhr nach der anderen zu erhalten und mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter, der Einsamkeit und gelegentlichen Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter. Es war noch zu früh, angesichts solcher scheinbaren Lebensweisheiten zu weinen. Es war einfach noch nicht spürbar. Im Grunde also blieb mir kaum etwas anderes übrig, als diesen Sommer in vollen Zügen zu genießen.

Jeden Tag sah ich Martin, Hägar jeden zweiten und meinen Vater alle drei Monate etwa, das waren vier Treffen und dann war es wieder Juni und ich ein Jahr älter und Martin angestellt und Hägar immer noch bei der Post und meine Zellen immer noch aus der Mäuseleber und eigentlich kam es mir vor, als wäre dieses Jahr nie vergangen, ganz im Gegenteil, als hätten sich die Uhren nur um etwa einen Monat zurückgedreht. Scheinbar hatte es diese Zeit gebraucht. Wir tranken keine Limo mehr, sondern Bier. Hägar und ich. Neuerdings schmiedeten wir Pläne und Wünsche: Von tuckernden Booten vor Helgoland und selbstgebauten Hütten im Wald bei den Tieren und vom Ende der Post und der Mäuseleberforschung. Das war dort, mit den Beinen im Wasser bis zu den Knien.

Ich laufe zum Ufer, ziehe meine Schuhe und Strumpfhose aus. Bestimmt sind meine Beine nicht mehr so schön wie früher. Ins Wasser tauche ich sie und Myriarden im Entstehen befindlicher Fältchen und Besenreiser ziehen sich vor der Kälte zurück. Die Kronkorkenzähne greifen ins Eisen und ich schlage meine flache Hand darauf, trinke den Schaum ab und genehmige mir einen Schluck. Hier fing das an und wer weiß. Ich streiche mir über die Rippen, lege die Hände ab, schließe die Augen, rieche. Den Kanal, die Hafenblumen, den Sommerstaub, der auf allem liegt und die Zeit begraben hat vor etwa neun Jahren.

 
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Moin @Carlo Zwei,

ist ja schon einiges zu deiner Geschichte geschrieben worden, allerdings wollte ich dir meinen Leseeindruck dalassen. Ich habe deinen Text nämlich mit Wonne gelesen, das war vom Gefühl her wie eine warme Dusche, voller schöner Sprache und einer Prise Nostalgie. Ich musste mich dabei erst etwas auf die Dialoge einstellen, aber das ging recht schnell. Denn es ist eben eine Erinnerung und da finde ich es schon passend, dass du die von dir gewählte Form der Dialoge anwendest. Hervorheben möchte ich auch, wie du mit den Lebensweisheiten spielst. Es gibt ja immer wieder so Stellen, wo beispielsweise der Vater sich auf die Wünsche bezieht. Ich hatte als Leser aber nicht einmal das Gefühl, dass du mich belehren möchtest und das finde ich einen großen Pluspunkt. Vielmehr ging es wirklich um die Auseinandersetzung zwischen der Protagonistin und den Lebensweisheiten von ihrem Vater. Ja, wirklich ein Text, den ich als gelungen wahrgenommen habe.

So nannte sie Hägar und er pflückte sie nie, denn Blumen waren nicht der Grund, weshalb Hägar zum Hafen kam.
Durch deinen Text zieht sich diese liebevolle Charakterisierung von Hägar, sodass ich ihm als Leser nahe bin und ihn auch gerne habe. Finde ich stark gemacht, keine Frage.

Wie schnell das geht, neun Jahre, und wie klar die Erinnerung ist an diesem Ort, den ich aufsuche wie einen Eintrag im Tagebuch.
Finde ich eine wichtige Stelle, damit die Geschichte für mich funktioniert hat. Du sagst mir als Leser schon direkt am Anfang, was ich zu erwarten habe und du hältst dieses Versprechen meiner Meinung nach auch ein.

Hägar zeigte mir den Trick: Kronkorken gegen das Eisen und dann mit der flachen Hand drauf, Schaum abtrinken, anstoßen und sich einen Schluck genehmigen.
Schön, wie du mit diesem Satz schon das Ende einleitest. Hat bei mir dafür gesorgt, dass ich deine Geschichte als rund und fertig erlebt habe.

Freunde, Verwandte, alle halfen mit, damit aus mir jemand werden konnte, der keinen Mangel empfindet. Das geht.
Die Stelle zeigt mir auf, dass sie ein gutes soziales Netzwerk hat und wahrscheinlich auch eine dankbare Person ist, die die Hilfe auch annehmen kann. Ist insofern auch eine zentrale Stelle, weil sie sich ja Schritt für Schritt dahin entwickelt, dass sie sich von ihren Verwandten bzw. ihrem Vater entfernt und ihr eigenes Leben lebt.

Ich tat ihm auf meine Weise also auch gut. Wie ein frisch aufgebrühter Kaffee.
Sehr schön! Das hat für mich gut funktioniert, steckt viel Liebe drin in dieser kleinen und feinen Beobachtung.

Das Ende vom Lied waren zwei Reitstunden, die ausreichten, um mich zu überzeugen, dass es sich mit den Pferden tatsächlich wie mit den schrumpeligen Äpfeln verhielt.
Das meinte ich oben damit, dass sie die Lebensweisheiten ihres Vaters selbst erlebt und dann auch selbst erfährt, was er mit dieser Weisheit ausdrücken wollte. Hat mir gefallen und ich fand gut, dass es sich nicht so moralisch gelesen hat, sondern mehr so, als würde es nur für die Protagonistin wichtig sein (und paradoxerweise kommt so die Weisheit bei mir als Leser an).

Doch etwas anderes wollen konnte man auch später noch, denn noch war es das Naheliegendste mit Zellen der Mäuseleber zu forschen und etwas mehr Geld als mein Vater zu verdienen.
Eine wichtige Stelle, die nach und nach ihre Entwicklung von der kleinen Tochter zur erwachsenen und unabhängigen Frau aufzeigt.

Die Augen waren weiter entfernt voneinander als gewöhnlich, die Brauen verwachsen, in der Mitte verbunden, aber schön.
Das Aussehen von Hägar hilft mir als Leser, mir den Charakter weiter vorzustellen. Ich mag das, wenn der Fokus auf den Charakteren liegt.

Hägar war einen Kopf kleiner als ich und hatte die Tendenz, nicht zu blinzeln und immer geradeaus zu starren.
Hier wieder die Beschreibung von Hägar und seine Eigenheiten.

Wegen Hägar dem Schrecklichen, so einem Comic-Wikinger. Naja, wenigstens seine Eltern hätten bei der Namensgebung Spaß gehabt.
Musste hier schmunzeln. Mag den Einfall, den du da hattest.

Eines Tages wolle er mit einem Boot nach Helgoland, von dort ins Nordmeer, zur Karasee, zu den Tschuktschen und durch die Beringstraße, aber alles, was ich bisher habe, sind ein paar alte Reise- und Schifffahrtsbücher.
Ich mag Hägar, das liegt auch an solchen Stellen. Das löst in mir Empathie aus, weil ich seine Träume verstehe, seine Sehnsucht.

Ganz schön peinlich, hm, sagte er mit verstellter Stimme. Mit dreiundzwanzig Jungfrau und bei der Post. Finde ich gar nicht peinlich, sagte ich. Ich aber schon.
Das letzte "Ich aber schon" habe ich nicht ganz verstanden. Ist das Hägar, der da redet?

Wann sehen wir uns? Ja, sehen wir dann. Du hast zu tun. Aber meld dich gerne.
Das zeigt die schon angesprochene Entwicklung von ihr auf. Sie wird unabhängig und lebt ihr eigenes Leben.

Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nichts als eine mehr oder weniger verblümte Abfuhr nach der anderen zu erhalten und mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter, der Einsamkeit und gelegentlichen Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter.
Sehr starke Stelle! Hat in mir ein trauriges Gefühl ausgelöst, weil es gut den Schmerz des Vaters ausdrückt. Er tat mir leid.

Die Kronkorkenzähne greifen ins Eisen und ich schlage meine flache Hand darauf, trinke den Schaum ab und genehmige mir einen Schluck.
Hier ist das wieder der Bogen zum Anfang. Ja, das hat mir gefallen.

Insgesamt mochte ich die Geschichte und daher wollte ich dir meinen Leseeindruck dalassen. Mach gerne weiter so @Carlo Zwei!

Beste Grüße
MRG

 
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Hallo @Carlo Zwei,

Manche fragen sich vielleicht: warum nicht gleich aus dem Präsens erzählen. Aber es ist eben eine ganz bestimmte Art der Verortung der Erzählposition. Außerdem war die Frage: ist es denn immer noch spannend, wenn man hier zum Beispiel schon erahnen kann, dass Hägar und sie hinterher nicht mehr so viel miteinander zu tun haben?
Ich glaube, ein Spannungsbogen hat nichts mit dem Zurückhalten von Informationen zu tun, meistens jedenfalls nicht. In der Regel ergibt sich Spannung mMn aus anderen Dingen, zB aus der Frage nach Entwicklung. Entwicklung an sich ist spannend, find ich. Das es eine Entwicklung gibt, machst du halt recht früh deutlich, auch oder vor allem mit Hilfe der Erzählposition.

Das mit der Gehirnhälfte: also es gibt ja theoretisch schon die Möglichkeit, zumindest habe ich davon gelesen . Aber darum ging es dir, wenn ich dich richtig verstehe, auch nicht, sondern dass da der Übertrag nicht stimmt.
Doch, doch, ging es schon. Da bin ich wohl dem Dunning-Kruger-Effekt erlegen. Habe in Neurowissenschaften promoviert und mich für kompentent gehalten :Pfeif:. Peinlich, aber zu meiner Verteidigung will ich sagen, das es in meiner Arbeit nicht um pathologische Fragestellungen ging. Ich hätte aber wirklich nicht geglaubt, dass man mit nur einer Hirnhälfte leben kann, darum danke für den Link. Aber das mit dem Übertrag stimmt auch, auch das meinte ich, also dass da irgendwie die Bezüge nicht stimmen, aber grundsätzlich finde ich das Mutterschaft spenden schön, bloß dass es da eben nicht um die Prota geht, aber den anderen Bezug kannst du sicher irgendwie deutlich machen...

Was diese Trennung vom Vater angeht, hatte ich auch an kiroly etwas geschrieben. Dass es fast schon von selbst passiert und ein Stück weit sogar vom Vater initiert ist, wenn man das mit dem Wünschen so weiterlesen mag. Sie geht diesen Weg, macht dort im Labor ihren Job und entwächst ihrem Vater fast von selbst.
Das verstehe ich nicht. Meinst du, vom Vater gewollt? Und was hat das mit dem Wünschen zu tun? Ich finde in der KG wird nicht deutlich, dass der Vater das so will, sondern dass sie nicht will und es ist wieder eine Stärke der KG, dass sie, wie du schon schreibst, ihrem Vater einerseits entwächst, andererseits es aber eben auch etwas über deren Beziehung aussagt, und zwar für mich über die Bedürftigkeit des Vaters darin.

Viele Grüße
Katta

 

So, jetzaber. Danke @Friedrichard alias Freatle für deinen Besuch :gelb: Immer noch und immer wieder dabei. Ja, feirefiz als Forist gabs vor meiner Zeit. Von dem anderen, dem Halbbruder Parzivals, könnte ich gern mal wieder was lesen. Vielleicht von dir?

Flusen habe ich aufgelesen – Die Kanalschifffahrt bedankt sich!

Genitiv, weil "Totgelaunte leben bekanntlich länger" :lol: direkt ins kognitive Poesiealbum.
Trotzdem: Hägar des Schrecklichen? Nee, da sterbe ich lieber ein bisschen früher :Pfeif:
Er wird ja außerdem immer mit Beinamen genannt, also als Figur.

"Und nicht nur mal nebenbei - et jefällt mich - wie der Ruhrspöttler so sacht, wennem auch n bissken lürik fehlt (muss ja nicht gleich Starckteutsch sein)."
Keine rhetorische Frage!!: Fehlt dem Text deiner M. n. die Lyrik? Dem Ruhrspöttler doch sicher nicht, obwohl es sich in diesem Satz für mich so oder so liest :)
Wenn dem Text die Lyrik fehlen sollte, bin ich aber baff. Ich dachte, das wäre vor allem lyrisch und vielleicht noch der Form nach ein wenig Prosa, hehe.

Danke, das du wieder dabei warst und bis ganz bald!


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Lieber @MRG ,

danke für diesen sehr schönen und so ausführlichen Kommentar. Freut mich sehr, dass der Text dir gefällt. Vor allem das mit den Lebensweisheiten des Vaters. Ich fänd es schlimm, wenn das altklug rüberkäme.
Über eigentlich alles, was du geschrieben hast, habe ich mich einfach sehr gefreut. Deswegen will ich das etwas abkürzen. Was mir noch wichtig war: Dass die inhaltliche Klammer des Textes für dich funktioniert hat und dass der Text deiner Meinung nach seine Versprechen einlöst. Das alles bestätigt irgendwie nochmal, dass man schon sehr leise erzählen kann und Lesende dann trotzdem nicht das Gefühl haben müssen, um die eigentliche Geschichte betrogen worden zu sein. Spannend, dass das für dich eben mit diesen textlichen Markierungen zusammenfällt, die darauf hinweisen, dass hier eben ein Moment herausgegriffen und dem eine Bedeutung beigemessen wird – ja, wie beim Tagebuchschreiben eben.
Dein Leseeindruck hat mir auch nochmal einen Anreiz gegeben über Funktionsweisen einzelner Stellen nachzudenken. Auch was etwa deine Sympathie mit Hägar betrifft. Du hast das ja sehr genau herausgearbeitet, auch dafür nochmal danke!

Ganz schön peinlich, hm, sagte er mit verstellter Stimme. Mit dreiundzwanzig Jungfrau und bei der Post. Finde ich gar nicht peinlich, sagte ich. Ich aber schon.
Das letzte "Ich aber schon" habe ich nicht ganz verstanden. Ist das Hägar, der da redet?

Ja, genau. Da spiele ich schon ein bisschen mit dem Feuer, weiß ich auch. Ich denke halt, es kommt so rüber und es verzeiht bzw. verliest sich und der Mehrgewinn ist eben diese eingearbeitete Dialogstruktur.

Danke dir, MRG, für deine Rückmeldung. Hat mir echt was gegeben.
Viele Grüße
Carlo


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Liebe @Katta ,

vielen Dank, dass du nochmal geschrieben hast.

Ich glaube, ein Spannungsbogen hat nichts mit dem Zurückhalten von Informationen zu tun, meistens jedenfalls nicht. In der Regel ergibt sich Spannung mMn aus anderen Dingen, zB aus der Frage nach Entwicklung. Entwicklung an sich ist spannend, find ich. Das es eine Entwicklung gibt, machst du halt recht früh deutlich, auch oder vor allem mit Hilfe der Erzählposition.

Das ist gut, dass du das nochmal sagst. Das kann man sich nicht oft genug ins Bewusstsein rufen beim Schreiben. Ich denke aber, dass beides funktionieren kann:
1. (heikle) Informationen/Ereignisse ankündigen (in dem Sinne auch zurückhalten)
2. Entwicklungen erwartbar machen (ist in gewisser Weise ja auch ein Ankündigen, aber etwas subtiler vielleicht)

Dunning-Kruger-Effekt :) war mir schon mal begegnet, habe ich aber auch erstmal nochmal nachgeschaut. Aber da geht es ja um inkompetente Menschen und das bist du ja offenbar überhaupt nicht. Gerade nicht als Doktorin der Neurowissenschaften. Chapeau übrigens.

Was diese Trennung vom Vater angeht, hatte ich auch an kiroly etwas geschrieben. Dass es fast schon von selbst passiert und ein Stück weit sogar vom Vater initiert ist, wenn man das mit dem Wünschen so weiterlesen mag. Sie geht diesen Weg, macht dort im Labor ihren Job und entwächst ihrem Vater fast von selbst.
Das verstehe ich nicht. Meinst du, vom Vater gewollt? Und was hat das mit dem Wünschen zu tun? Ich finde in der KG wird nicht deutlich, dass der Vater das so will, sondern dass sie nicht will und es ist wieder eine Stärke der KG, dass sie, wie du schon schreibst, ihrem Vater einerseits entwächst, andererseits es aber eben auch etwas über deren Beziehung aussagt, und zwar für mich über die Bedürftigkeit des Vaters darin.

Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Ist auch vielleicht etwas um zwei Ecken. Also Maris Vater hat Mari im weitesten Sinne zu einem gesellschaftlich verantwortungsvollen Leben erzogen (sie arbeitet jetzt in der Forschung, das hat wenig mit ihr zu tun, sie tut es aber auch aus so einer Art Pflichtbewusstsein). Dieses Leben, dass er ihr also gewünscht hat, bringt die beiden letztlich auseinander, wenn man das so sehen mag. Tatsächlich ist es ja auch normal, dass so eine Abnabelung im Erwachsenwerden eben häufig stattfindet.

Danke nochmal für deine Meldung, Katta. Jetzt hab ich es auch etwas klarer hehe.

Hab einen schönen Tag!
Viele Grüße
Carlo

 

Trotzdem: Hägar des Schrecklichen? Nee, da sterbe ich lieber ein bisschen früher

Doch nicht gleich so übertreiben,

lieber Carlo,

ich sprech mal mit Karls des Großen Referenten (die Brüder Grimm oder Massa Duden könnens ja noch nicht in Sachen Thiudisk' sein und Laschet Ben ... Carolus auch nicht), ob es für den schrecklichen Hägar ne Ausnahme gibt ...

Bis bald

Friedel

 

Hey @Carlo Zwei,

nice, auch, wenn ich jetzt nicht überrascht war, als ich in den Kommentaren gelesen hab, das dies ein Auszug aus etwas Längerem ist. Oder anders gesagt, ich habe es mir fast gewünscht :). Stimmung und Nostalgie ist auch mal ganz schön, aber ich fand das so schade um die liegengelassenen Fäden, all das, was zwischen den Zeilen am Entstehen ist. Ich fand es nett, aber so richtig ein Fan bin ich von diesem Text nicht. Ich love twiggy forever :D. Nee, schon klar, dass man die beiden Texte nicht vergleichen kann und Vorlieben und all das. Das mit dem "sitzengelassenen" Vater fand ich sehr schön, war aber auch schnell wieder zu Ende und viel im tell - da war ich fast sauer auf Dich :D Wie Du vielleicht merkst, ich fand das wirklich hübsch zu lesen, bin aber (wie der Text selbst auch) so gemütlich an dessen Oberfläche mitgeschwommen. Ach ja, die wunderbare Sorglosigkeit der Jugend ...

Dort am Ufer zwischen Ringen, Ketten und Pollern saßen wir, und nirgendwo sonst, im Sommer und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen.
Der Satz ist total kaputt. Auf jeden Fall ist das Komma nach sonst eher verwirrend als hilfreich. Bin ja nun auch kein Kenner, aber wenn der Satz mir gehören würde, sähe er so aus:
Dort am Ufer, zwischen Ringen, Ketten und Pollern, saßen wir und nirgendwo sonst im Sommer und schlugen mit den Füße Blasen im Wasser, die nach Kanal rochen.

... und wie klar die Erinnerung ist an diesem Ort, den ich aufsuche wie einen Eintrag im Tagebuch.
Schön!

Hast du eigentlich einen Traum, Mari? Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht, weil ich das wörtlich nahm. Selbstverständlich gab es einiges, wovon ich träumte. In Worte fassen können, hätte ich es wohl trotzdem nicht.
Ich kann auch nicht in Worte fassen, was ich hier nicht verstehe. Aber ich kapiere es nicht. Sie hat Träume, aber sie kennt sie nicht? Hä?

Freunde, Verwandte, alle halfen mit, damit aus mir jemand werden konnte, der keinen Mangel empfindet. Das geht. Theoretisch kann man mit einer Gehirnhälfte denken. Man kann seine Niere spenden oder Teile seiner Leber. Und Mutterschaft auch, denke ich.
Das mochte ich.

das mache ihn wach wie ein frisch aufgebrühter Kaffee, erzähl mir noch mehr bitte.
Verlangst deinem Leser ordentlich was ab mit dem Wechsel von indirekter Rede zur direkten Rede innerhalb eines Satzes, der auch noch ganz ohne Rede beginnt. Bei mir perlt das nicht. Ich bin rausgeflogen. Das sind so Sprachspielereien die der Autor für sich schreibt, nicht für den Leser, jedenfalls denke ich das immer. Böse Unterstellung, ich weiß :).

Was ist Walisisch? Weiß ich nicht so genau, aber etwas Besonderes.
Das kaufe ich einer 1'er Abiturientin nicht ab.

Es blitzte und kam in Eimern auf uns runter.
Da legst Du so viel wert auf Sprache und dann dann das! :D

Um vor dem Regen zu fliehen, war es zu warm. Barfuß liefen wir zum Unterstand,
Was jetzt? Sitzenbleiben oder fliehen?

Aber die Kanalschiffahrt lohnte sich heutzutage nicht mehr,
3xf - auch wenn es hässlich aussieht

Er hat mich nicht mehr angeguckt danach. Dieser Typ? Ja, ich glaube, er war ein Arschloch.
Nice! Also nicht im Sinne, mehr so die Worte. Ich glaube ... Mag ich.

Jeden Tag sah ich Martin, Hägar jeden zweiten und meinen Vater alle drei Monate etwa, das waren vier Treffen und dann war es wieder Juni und ich ein Jahr älter und Martin angestellt und Hägar immer noch bei der Post und meine Zellen immer noch aus der Mäuseleber und eigentlich kam es mir vor, als wäre dieses Jahr nie vergangen, ganz im Gegenteil, als hätten sich die Uhren nur um etwa einen Monat zurückgedreht.
Schön. Und auch der ganze letzte Absatz.

Mich würde schon interessieren, was aus Hägar wurde und dem Vater und ihr. Und warum die beiden aufgehört haben am Kanal Limo oder Bier zu trinken. Doch. Und ob sie nur der Sorglosigkeit dieses Sommers nachtrauert oder noch etwas anderem. Bisschen liest es sich für mich - als ginge es ihr mehr um die Leichtigkeit des Lebens in dieser Phase als um Hägar oder Martin.

So viel von mir für Dich.
Liebe Grüße, Fliege

 

und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen.
Hallo @Carlo Zwei,

bei den Blasen, die nach Kanal rochen, hast du mich mit deiner Geschichte gepackt, weil ich genau diesen Geruch in der Nase hab, wenn ich an Kanäle denke. Allerdings nur an diejenigen, hier in Hamburg. Dieser leicht modrige Geruch, etwas Brackiges gemischt dazwischen, das ist der Geruch der Heimat.
Stünde ich am Mittellandkanal käme mir dieser Geruch nicht im Mindesten in den Sinn.
Ich habe mich gefragt, welcher Kanal es ist und musste dabei an Berlin denken oder an Wolfsburg, wo es ja auch einen Hafen gibt. Aber vermutlich, ach mit Sicherheit liege ich falsch.

Was mich und dies ganz grundsätzlich, erstaunt, ist wie oft in der letzten Zeit Texte auftauchen, die sich den Touch des Autobiographischen oder Biographischen geben, als gäbe es hier eine Art Nostalgiewelle. So wirkt dein Text auch, Respekt, wenn du diesen Plot extra so gewählt hast, um diesen Effekt zu erzeugen. Aber das weiß ich ja nicht.
Dein Text hat etwas leicht Trauriges, Melancholisches und ich habe die ganze Zeit gewartet, dass ich die Auflösung erfahre. Denn irgendetwas sehr Wichtiges hat das alles mit Hägar zu tun, das wird ja rasch klar und ich habe eben bis zum Ende hin erwartet, dass ich die Auflösung erfahre.
Schade, dass es nicht passierte.

Irgendwo hast du mitgeteilt, dass dies hier nur ein Teil eines Größeren Textes ist. Insoweit prallt meine Kritik, dass mir etwas fehlt, dann sicherlich an dir ab, weil in dem anderen Teil dann wohl stehen wird, was mit Hägar passiert ist.

Trotzdem floppt die Geschichte für mich nicht, denn über weite Teile hast du mich mit sehr viel Stimmungsbildern gut unterhalten gehabt. Da möchte ich dann fair bleiben und sagen: eine runde Geschichte war es für mich nicht, dennoch sehr gut geschrieben und unterhaltsam zu lesen.
Ein bisschen nachfolgende Anmerkungen, die sich an den Zitaten entlang hangeln:


t an diesem Ort, den ich aufsuche wie einen Eintrag im Tagebuch.
Sehr treffende Formulierung. Gefällt mir.
Mein Vater war Kartenabreißer, Kassierer und Aufpasser im Museum, kein Guide oder Direktor.
Ah, da bricht bei mir die Erinnerung auf. Ich hatte einen Onkel, der sogar nur Garderobier im Altoner Museum war und allenfalls, wenn einer der Säle abends für ein Konzert benutzt wurde, die Eintrittskarten abzureißen hatte. Aber im Grunde blieb er immer im Eingangsbereich und nahm die Mäntel, Hüte und Regenschirme entgegen. Sein ganzes Leben bis zur Rente war er das. Da siehst du, was deine Geschichte auslöst.
Wünsch dir lieber etwas, das du gleich haben kannst.
Wie geschickt vom Vater formuliert. Positiver Satz und trotzdem voller Entbehrungen. Gut gemacht. Kluger Vater.
kaum wer mich kannte
hm....du hast an manch anderer Stelle so seltsam formuliert, ich vermute, du hast es gezielt so gemacht? Ich hätte nämlich jetzt flugs umformuliert zu: mich kannte kaum wer.
weil ich zwei Stunden über einen Western Blot gebeugt bereute
Diesen Satz verstehe ich rein gar nicht. Was ist ein Western Blot? Ok, nachdem ich es gegoogelt habe, frage ich mich, ob das zu meiner Allgemeinbildung dazu zu gehören hat, weil du diesen Fachausdruck gewählt hast? Wie wäre es mit: weil ich zwei Stunden über einen Antikörpertest gebeugt bereute...
Hägar war einen Kopf kleiner als ich und hatte die Tendenz, nicht zu blinzeln und immer geradeaus zu starren.
Ich überlege grad, ob wir beide dasselbe meinen. Ich kenne einen Haufen Menschen, die nicht blinzeln, es sei denn, sie müssen in die Sonne gucken. Meinst du, dass Hägar es vermied, einen anzusehen? Nicht aus Unhöflichkeit, sondern um die sichere Distanz zwischen sich und dem Fremden nicht durch einen direkten Blickkontakt zu unterlaufen? Mit ist dein obiger Satz zu wenige aussagekräftig.

Jeder für sich beobachteten wir den Kanal auf dessen Oberfläche Regentropfen wie tausend Kieselsteine hagelten.
Was eine schönes Bild. Ich sehe diese hochromantische Situation direkt vor mir und weiß, da redet jemand, der den Regen auch liebt.
Naja, wenigstens seine Eltern hätten bei der Namensgebung Spaß gehabt.
Es gibt, auch wenn es hier ja nur eine Fiktion ist, tatsächlich Eltern, da fragt man sich, ob sie ihr Kind so rein gar nie im Blick haben, bei der Namenswahl.
Die Kanalluft hatte immer etwas Modriges, ich nahm einen Schluck Limo und der Geschmack von Zitrusfrüchten mischte sich dazu.
Super dargestellt, diese Mischung aus Crossover-Gerüchen, vermischt mit dem Geschmack.
Kein Staubkorn lag auf der Silbergelatine, auf der ich in diesem Sommer Tag um Tag abgelichtet wurde.
Silbergelantine? Und wieso abgelichtet? Ok, ich google jetzt mal wieder, aber das ist eigentlich nicht Sinn eines Textes, dass man eine Suchmaschine nebenher laufen lassen muss.
Ok, es geht um Fotografie. Aber wieso vorher Labor, jetzt was anderes als Arbeit? Und wieso wird die Prota in diesem Sommer Tag um Tag abgelichtet? Da finde ich den Faden leider nicht.

Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nichts als eine mehr oder weniger verblümte Abfuhr nach der anderen zu erhalten und mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter, der Einsamkeit und gelegentlichen Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter.
So eine wichtige Aussage, aber ein viel zu langer Satz. Zudem taucht an keiner weiteren Stelle dieses Textes ein so langes Ungetüm auf. Ich betrachte es auch nicht als Stilmittel, weshalb ich die Zerschlagung in mehrere Sätze vorschlage.
Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nur Abfuhren zu erhalten. Wie enttäuschend musste es sein, mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter und der Einsamkeit, gelegentlich unterbrochen von Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter.

So wären wenigstens zwei Sätze draus gemacht. Aber auch die empfinde ich als immer noch ziemlich lang.

Lieben Gruß

lakita

 

"Beste Fliege weit und breit" (– Friedl),

also weil man es nicht oft genug sagen kann und man sich ja auch für sich selbst entschuldigt – Entschuldigung. Dass ich so lange mit dieser Antwort auf mich hab warten lassen. Habe dir das ja schon etwas dargelegt. Vor allem aber auch ein großes Dankeschön für diesen Kommentar und für den unter Zeitz. So ein Kommentar, den man auch gerne noch ein zweites und drittes Mal liest und darüber ins Nachdenken kommt. Ist natürlich auch toll, dass da jemand so gut auch andere Texte von einem kennt.

nice, auch, wenn ich jetzt nicht überrascht war, als ich in den Kommentaren gelesen hab, das dies ein Auszug aus etwas Längerem ist. Oder anders gesagt, ich habe es mir fast gewünscht

:-) naja, ob die Story dann wirklich ihre Chance erhält ... Ein Exposé ist geschrieben und auch eingereicht. Aber wer weiß schon, ob da was kommt. Es ist definitiv keine hochschnelle Geschichte, sondern ja, etwas mit Atmosphäre, wie sich das so schön zusammenfassen lässt :hmm:

ich fand das so schade um die liegengelassenen Fäden, all das, was zwischen den Zeilen am Entstehen ist

Ja, das kann ich verstehen. Es ist halt ein Teaser.

Ich love twiggy forever

hehe, ja, irgendwie mag ich den Text schon auch echt gerne. Könnte mir auch vorstellen mich da nochmal dranzusetzen. Immerhin hat die Version auf meinem Rechner schon einen echt guten Umfang. Aber nichts was man Roman nennt ..

Das mit dem "sitzengelassenen" Vater fand ich sehr schön, war aber auch schnell wieder zu Ende und viel im tell - da war ich fast sauer auf Dich

Aber es sind doch auch einige indirekte Dialogstellen mit drin. Aber es stimmt schon. Die Erzählposition nimmt sich schon auch die Freiheit Dinge einfach darzustellen. Muss ich mir nochmal anschauen. Vielleicht fällt mir dazu noch was Gutes ein. Da wäre ja eigentlich die einzige Möglichkeit, das auszuwalzen, länger zu machen. Aber denkst du nicht, dass das in der 'Einleitung' auch so stehen kann?

...
Dort am Ufer zwischen Ringen, Ketten und Pollern saßen wir, und nirgendwo sonst, im Sommer und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen.
Der Satz ist total kaputt. Auf jeden Fall ist das Komma nach sonst eher verwirrend als hilfreich. Bin ja nun auch kein Kenner, aber wenn der Satz mir gehören würde, sähe er so aus:
Dort am Ufer, zwischen Ringen, Ketten und Pollern, saßen wir und nirgendwo sonst im Sommer und schlugen mit den Füße Blasen im Wasser, die nach Kanal rochen.

Irgendwie sind es bei mir immer die ersten Sätze. Das habe ich ganz oft. Auch dass dann hinterher KommentatorInnen sagen: Wenn man es denn erst über die erste Zeile hinaus geschafft hat, wird man belohnt. Jimmy hat das ja auch moniert. Da muss ich wohl nochmal rüber. Dabei ist das für mich stimmig, gerade weil es so eigen ist.
Die Logik des Kommas, das hier infrage steht, sehe ich so:

Dort am Ufer zwischen Ringen, Ketten und Pollern saßen wir, und nirgendwo sonst, im Sommer und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen.

Im Grunde sehe ich das als Einschub. Bloß dass ich hier keine Halbgeviertstriche verwende. Wäre es für dich so logischer? ...

... Dort am Ufer zwischen Ringen, Ketten und Pollern saßen wir und nirgendwo sonst – im Sommer und schlugen, die Füße im Wasser, Blasen, die nach Kanal rochen.

Ich finde es dadurch so sehr exponiert

Was ist Walisisch? Weiß ich nicht so genau, aber etwas Besonderes.
Das kaufe ich einer 1'er Abiturientin nicht ab.

Ja, checke ich. Ist halt so eine Referenz. Ich stelle immer wieder fest, wie viele Mythen und wieviel Halbwissen ich so mit mir herumtrage und weiterverbreite und das vieles davon tatsächlich von meinen Eltern kommt, weil die das auch und immer noch glauben, was sich dann herausstellt. Das man Kaffeesatz in den Ausguss kippt (falsch), dass Krebse zu den Spinnentieren gehören und so weiter. Daher kommt das.

Aber die Kanalschiffahrt lohnte sich heutzutage nicht mehr,
3xf - auch wenn es hässlich aussieht

wahr ... geändert. Danke

:D
Um vor dem Regen zu fliehen, war es zu warm. Barfuß liefen wir zum Unterstand,
Was jetzt? Sitzenbleiben oder fliehen?

Das hatte auch jemand anderes rausgeschrieben. Da hatte ich auch schon gesagt, ich sollte besser "vor dem Regen fliegen zu müssen" schreiben. Ist ja so eine Art Oxymoron. Als wolle man fliegen, aber leider ist es zu warm.

Er hat mich nicht mehr angeguckt danach. Dieser Typ? Ja, ich glaube, er war ein Arschloch.
Nice! Also nicht im Sinne, mehr so die Worte. Ich glaube ... Mag ich.

freut mich, dass dir so etwas positiv auffällt.

Mich würde schon interessieren, was aus Hägar wurde und dem Vater und ihr. Und warum die beiden aufgehört haben am Kanal Limo oder Bier zu trinken. Doch. Und ob sie nur der Sorglosigkeit dieses Sommers nachtrauert oder noch etwas anderem. Bisschen liest es sich für mich - als ginge es ihr mehr um die Leichtigkeit des Lebens in dieser Phase als um Hägar oder Martin.

Ja, ich nehme das mal als Ansporn und ja, vielleicht wird ja mal etwas daraus.

So viel von mir für Dich.

Tausend Dank dir, Fliege. Es ist wie Friedl sagt ...

Gute Nacht. Wir lesen uns in Zeitz.

 

Hallo @lakita ,

vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung und auch an dich eine Entschuldigung, dass ich die Antwort so lange aufgeschoben habe, es war eben wirklich eine Abschlussprüfung, viel viel Arbeit. Wie ich das bei dir lese, ging es dir vielleicht ähnlich wie Fliege. Ist halt schwer, das so hinzunehmen, dass es da erstmal keine Fortsetzung gibt. Das kann ich sehr verstehen. Wie soll man das dann auch ganz beurteilen? Immerhin hängt die Güte einer Story ja auch nicht zu wenigen Teilen an ihrer Auflösung und der weiteren Entwicklung der Figuren. Hier ist es nur einfach ein Teaser und ich war froh, dass einige schrieben, dass es für sie auch als eigenständige Story funktioniert. Umso wichtiger für mich auch ein anderer Leseeindruck, der, dass da für dich zum Beispiel auch was fehlt.

bei den Blasen, die nach Kanal rochen, hast du mich mit deiner Geschichte gepackt, weil ich genau diesen Geruch in der Nase hab, wenn ich an Kanäle denke.

ja, freut mich. Das habe ich auch aus der Erinnerung geschrieben.

ist wie oft in der letzten Zeit Texte auftauchen, die sich den Touch des Autobiographischen oder Biographischen geben, als gäbe es hier eine Art Nostalgiewelle
Respekt, wenn du diesen Plot extra so gewählt hast, um diesen Effekt zu erzeugen

Ich gebe mir nicht den Touch des Autobiographischen oder Biographischen :p
Das ist für mich auch kein Effekt. So schreibe ich eben. Das sind die Art Geschichten, die ich meistens schreiben. Wenn das mit einem Trend korreliert, nehme ich das einfach hin. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich selbst auch den Eindruck, viele solche innerlichen Geschichten – so würde ich es mal nennen – hier zu lesen. Das kann schon mit den besonderen Umständen der Krise zusammenhängen. Kann dieses Gefühl, da so eine Nostalgiewelle zu erleben, auf jeden nachvollziehen.


weil in dem anderen Teil dann wohl stehen wird, was mit Hägar passiert ist.

Ja, auf jeden Fall. Ich habe da ein Exposé geschrieben. Wenn du magst, schicke ich es dir zu – nur für den Fall, dass du dich spoilern lassen willst hehe.

Trotzdem floppt die Geschichte für mich nicht, denn über weite Teile hast du mich mit sehr viel Stimmungsbildern gut unterhalten gehabt. Da möchte ich dann fair bleiben und sagen: eine runde Geschichte war es für mich nicht, dennoch sehr gut geschrieben und unterhaltsam zu lesen.

Das freut mich. Danke für das Lob.

Mein Vater war Kartenabreißer, Kassierer und Aufpasser im Museum, kein Guide oder Direktor.
Ah, da bricht bei mir die Erinnerung auf. Ich hatte einen Onkel, der sogar nur Garderobier im Altoner Museum war und allenfalls, wenn einer der Säle abends für ein Konzert benutzt wurde, die Eintrittskarten abzureißen hatte. Aber im Grunde blieb er immer im Eingangsbereich und nahm die Mäntel, Hüte und Regenschirme entgegen. Sein ganzes Leben bis zur Rente war er das. Da siehst du, was deine Geschichte auslöst.

Ja, wow. Beim Schiffe versenken, wäre das jetzt ein Treffer. Wie seltsam. Frage mich, was das bei dir beim Lesen gemacht hat.

weil ich zwei Stunden über einen Western Blot gebeugt bereute
Diesen Satz verstehe ich rein gar nicht. Was ist ein Western Blot? Ok, nachdem ich es gegoogelt habe, frage ich mich, ob das zu meiner Allgemeinbildung dazu zu gehören hat, weil du diesen Fachausdruck gewählt hast? Wie wäre es mit: weil ich zwei Stunden über einen Antikörpertest gebeugt bereute...

Ich finde das hier in Ordnung, weil es ja wirklich einfach aus ihrer Labortätigkeit erzählt ist. Es spielt ja keine Rolle, ob man es versteht oder nicht. Beim Antikörpertest ist das doch dasselbe. Da weiß ja wohl auch kaum jemand, was das jetzt wirklich molekularchemisch bedeutet. Man nickt es ab, sagt sich: okay, dass ist etwas aus der Erfahrungswelt einer Laborantin.

Hägar war einen Kopf kleiner als ich und hatte die Tendenz, nicht zu blinzeln und immer geradeaus zu starren.
Ich überlege grad, ob wir beide dasselbe meinen. Ich kenne einen Haufen Menschen, die nicht blinzeln, es sei denn, sie müssen in die Sonne gucken. Meinst du, dass Hägar es vermied, einen anzusehen?

Eher nochmal um das Starren zu verstärken. Wie jemand der tagträumt.

Jeder für sich beobachteten wir den Kanal auf dessen Oberfläche Regentropfen wie tausend Kieselsteine hagelten.
Was eine schönes Bild. Ich sehe diese hochromantische Situation direkt vor mir und weiß, da redet jemand, der den Regen auch liebt.

Danke fürs Rausschreiben. Freut mich, dass dir die Stelle gefällt.

Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nichts als eine mehr oder weniger verblümte Abfuhr nach der anderen zu erhalten und mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter, der Einsamkeit und gelegentlichen Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter.
So eine wichtige Aussage, aber ein viel zu langer Satz.

Fliege meinte auch, dass es ihr da zu viel Tell ist.

Ich ahnte, wie bitter das schmecken musste, jemandem ein Leben ohne Mängel ermöglicht zu haben und am Ende nur Abfuhren zu erhalten. Wie enttäuschend musste es sein, mit nicht viel mehr dazustehen als seinem Alter und der Einsamkeit, gelegentlich unterbrochen von Gesprächen mit anderen und manchmal auch mit der Tochter. So wären wenigstens zwei Sätze draus gemacht. Aber auch die empfinde ich als immer noch ziemlich lang.

Danke für deinen Vorschlag. Da werde ich nochmal ein wenig drüber nachgrübeln.

Lakita, schön, dass du dabei warst. Vielen Dank für deine Zeit und deinen Kommentar und bis bald!
Carlo

 

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