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Am Abgrund

MRG

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12.03.2020
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Am Abgrund

Die Zeiger der H3 Tactical standen auf 1:30 und Kommissar Torge Jahnsen blickte auf seine Tochter, die neben ihm auf dem Sofa schlief. Sie hatte ein blasses Gesicht mit zarten Zügen und Sommersprossen, das anders als bei ihm noch nicht von den Grauen der Welt gezeichnet war. Solange er lebte, würde er sie beschützen, niemand durfte ihr jemals wehtun.
Er flüsterte ihren Namen. Als sie nicht reagierte, hob Torge sie sanft hoch, trug sie in seinen Armen in ihr Bett, mummelte sie in die Decke ein und strich ihr über die langen, roten Haare. Dabei zitterte seine Hand ruckartig. Unkontrollierbar. Malin schlug die Augen auf, sie waren dunkelblau mit schwarzem Rand. Sie brauchte einen Augenblick, um wach zu werden. „Papa.“
Sein Oberkörper versteifte sich und erbebte. Was war er nur für ein selbstsüchtiger Idiot? Irgendwann würde er dieses verdammte Risperidon absetzen und wieder normal werden. So wie andere Väter. Das war er ihr schuldig.

„Ich hab von Paddington geträumt”, sagte sie.
Er nickte stumm, aber das Hornissennest in seinem Inneren tobte weiter, umschwärmt vom brummenden Dröhnen der Panzerhaubitzen, die den Boden unter seinen Füßen vibrieren ließen, von explodierenden Transportfahrzeugen, die durch eine DM-31 in die Luft gesprengt wurden, von den Gesichtern seiner Kameraden, die Malin niemals kennenlernen würde.
Sie legte ihre kleine Hand auf seine, es wirkte wie eine Rose auf einem Schaufelblatt, und sagte: „Er hat uns Orangenmarmelade geschenkt und du warst auch da. Wir haben zusammen gefrühstückt.”
„Paddington”, wiederholte er leise und strich sich durch den Bart.
„Er hatte seinen roten Hut auf und die blaue Jacke an”, sagte Malin. „Er meinte, dass er dich lieb hat.”
„Ich hab ihn auch lieb, hörst du?”
„Ich weiß.” Sie rutschte zur Seite und klopfte auf das Laken.
Torge setzte sich, sie schmiegte ihren Kopf an seinen fülligen Bauch und bald schon hörte er ihre regelmäßigen, rhythmischen Atemzüge. Er lehnte sich zurück. Was gab es wohl Wundervolleres als mit Malin und Paddington gemeinsam Orangenmarmelade zu essen? Für einen kurzen Augenblick verstummten die Hornissen.

Als Torge aufwachte, lag Malin schlafend neben ihm und die Strahlen der rötlichen Morgensonne, welche ihn an verlaufendes Kupfer erinnerten, beleuchteten das Zimmer. Sein Blick wanderte zu den Tuben, Näpfen, Schwämmen und Sprühflaschen auf der Abdeckplane, die er für Malin verlegt hatte, und er sah eine weitere Palette mit Regenbogenfarben und einen Wasserbehälter, in dem noch ein Pinsel steckte. Auf der Leinwand winkte ihm Paddington in seinem Dufflecoat mit Hut zu und saß mit herabbaumelnden Pfoten in einem halbfertigen Baumhaus. Langsam hievte Torge sich hoch. Noch im Halbdunkel stand ein Bücherregal, das bis auf die zweite Reihe befüllt war. Er fragte sich immer wieder, weshalb Malin die Bücher weder nach Autor, Größe noch Farbe sortierte. Wäre es sein Zimmer, hätte er sie schon lange fein säuberlich geordnet, aber das war es nicht und solange sie sich wohlfühlte, war Torge damit einverstanden. Er ging an Malins liebster Makonde-Skulptur vorbei, die er ihr zum zwölften Geburtstag geschnitzt hatte, schlurfte in den Flur und schaute auf seine Uhr. Es war noch nicht spät genug, um Frühstück zu machen, und er wollte Malin am Samstag lieber schlafen lassen. Was also tun? Ein Gedanke drängte sich ihm auf: Was, wenn er Malin eines Tages verlieren würde?

Torge hörte das ferne Summen von Hornissen. Er eilte überstürzt in den Keller, bückte sich unter dem Türrahmen und drückte auf den Schalter der Neonlampe: An der Wand hingen eine Handsäge, Meißel, Holzraspel, Hammer und verschiedene Schnitzmesser, es roch nach dem scharfen, würzigen Geruch von Mahagoni und in der Ecke stand ein Waffenschrank. Er schloss ihn hastig auf, holte seine P8 hervor, legte sie auf die Werkbank, strich über das Metall und ging sein Ritual durch: Er atmete die angehaltene Luft aus und seufzte. Dann überprüfte er routinemäßig, ob der Hebel der manuellen Sicherung auf S stand, entfernte das Magazin, versicherte sich, dass keine Patrone in der Kammer war, drückte den Schlittenfanghebel herunter, zog den Schlitten zurück und schob ihn nach oben, drehte den Lauf gegen den Uhrzeigersinn und löste die Schrauben am Griff. Daraufhin griff Torge nach einer Bürste, seinem FOR Gun C4G, säuberte die Einzelteile systematisch, trocknete sie ab und setzte die Pistole wieder zusammen. Torge atmete tief und regelmäßig. Vorbereitung war das halbe Leben.

„Riecht gut”, sagte Malin, als sie in die Küche kam. Torge lächelte und sagte: “Ich hab den Tisch draußen gedeckt. Bei dem Wetter.”
Malin brachte die Schüssel mit den Rühreiern auf die Terrasse. Es lag ein Geruch nach frisch gemähtem Gras in der Luft. Sie setzten sich. Torge trug ein schwarzes Under Armour T-Shirt passend zu seiner Uhr und eine beigefarbene Kappe, während Malin ein buntes Kleid mit Rosenmustern anhatte. Das Besteck klirrte leise, als sie das Rührei und Toasts mit Marmelade aßen.
Aus den Augenwinkeln meinte Torge einen Schatten an der Garagentür zu sehen. War es so weit? Hatten sie ihn gefunden? Nein, das konnte nicht sein.
„Papa, ich will Bären sehen”, sagte Malin.
Torge wägte das Risiko ab, dachte an seinen Waffenschrank und sah sie an. „Wenn du dir das wünschst.”
Um Punkt 12 Uhr saßen sie im Auto in Richtung Zoo. Bis zur Kreuzung St.-Marien-Straße sah Torge einen schwarzen Golf im Rückspiegel, der ihnen nach fuhr. Torge hielt die Luft an, doch der VW bog in Richtung Kindergarten ab.

Die königsblaue Farbe des Himmels kontrastierte mit dem weiß gestrichenen Eingang. Die Sonnenstrahlen wärmten die Haut. Sie kauften ein Ticket und schauten auf die Karte, die mit unterschiedlichen Zahlen und Tierbildern bedruckt war. „Nummer 17”, sagte Malin und ging vor. Sie kamen an Luchsen, Löwen, Giraffen, Schildkröten, Schlangen, Pavianen und Zebras vorbei, an Imbissständen, aus denen es nach gebratenem Schweinefleisch mit Kümmel und Knoblauch roch, an lachenden Kindern, die mit ihren Eltern unterwegs waren. Als sie in Richtung des Braunbärgeheges schlenderten, kam ihnen eine Touristengruppe mit Kameras entgegen, die sich zwischen den beiden hindurch drängte. Für einen kurzen Moment verlor Torge Malin aus den Augen. Wo war sie? Sein Herz raste.
„Guck mal, die Pinguine”, sagte sie und Erleichterung durchflutete ihn.
„Sie passen aufeinander auf”, sagte er und griff nach ihrer Hand.
Malin lächelte und nickte.

Schließlich erstreckte sich vor ihnen das Braunbärgehege: Torge sah Felsbrocken an dessen Seite ein Teich angelegt war, verschiedene Sträucher und Bäume, eine Höhle als Rückzugsort, Spielsachen und neongrüne Bälle, die der Szenerie etwas Künstliches gaben. Torge schätzte die Größe auf etwa einen Hektar.
„Papa”, sagte Malin und deutete auf eine Bärin mit drei Jungen. „Das sind Paddingtons Geschwister.”
Torge drückte ihre Hand.

Während Malin auf Toilette ging, kaufte Torge ein Plüschtier im Souvenirladen, wobei er den Eingang im Blick behielt, und sie fuhren nach Hause. Später saß Torge in seinem Kellerraum und nähte einen GPS Sender in den Plüschbären. Er ging in Malins Zimmer, die das Baumhaus auf ihrer Leinwand vollendete und überreichte ihr das Geschenk.
„Solange du diesen Bären bei dir hast, wird dir nie etwas passieren, hörst du?“
Malin schaute ihn lange an. „Ist Paddington in Gefahr?“
„Nicht, solange ich da bin.“
Sie umarmte ihn.

Es klingelte an der Tür. Torge schaute durch den Späher und sah einen Mann in Anzug. Was hatte er an einem Samstag hier verloren?
Torge öffnete. Der Mann trug einen nachtblauen Dreiteiler.
„Sie sind Torge Jahnsen?“
„Korrekt.“
„Ich bin ihr neuer Nachbar und wollte kurz mitteilen, dass mir gestern die Reifen durchstochen worden sind.“
Hinter sich hörte Torge ein leises Klirren.
Der Mann tippte auf den Türrahmen. “Ist Ihnen etwas aufgefallen als meinem Freund und Helfer?”
Torge konnte sich nicht an einen neuen Nachbarn erinnern. Er hörte den Anflug einer Hornisse. „Nein, ich hab meine Tochter zu Bett gebracht und wir sind schlafen gegangen.“
„In Ordnung”, sagte der Mann. “Passen Sie auf ihre Reifen auf.“
„Ich passe auf“, presste er hervor und schloss die Tür.

Er rannte zurück ins Kinderzimmer. Die Makonde-Skulptur lag umgestoßen auf dem Boden. Die Wasserfarbe war umgekippt und verlief auf dem Boden. Ein Pinselstrich durchkreuzte Paddingtons Gesicht.
Torge fühlte sich paralysiert. Malin war verschwunden. Die Hornissen holten aus und stachen ihn, zerkratzten ihm das Gesicht und ein Schleier legte sich vor seine Augen. Er ging in seinen Keller, griff nach einem Hammer und zerschlug angefangene Skulpturen, zertrümmerte sie. Holz splitterte, es krachte und Torge schrie so laut er konnte. Er hieb gegen all die Hornissen, die um ihn herum flogen, wieder und wieder. Tränen liefen ihm die Wangen hinab und er brüllte. Nicht Malin, nicht Malin. Kinder waren Tabu, aber er hatte es doch immer gewusst, dass seine Ermittlungen gefährlich waren.

Das Telefon klingelte. Torge griff danach. Eine verzerrte Computerstimme, die hohl und künstlich klang wie ein Echo aus einer leeren Metallkiste, sagte: „Stoppe die Ermittlungen. Wir haben deine Tochter.”
Torge dachte an verbrennendes Plastik, dessen süßlich stechender Gummigeruch er mit dem Tod von Kameraden assoziierte. „Lebt Malin? Bitte lasst mich ihre Stimme hören.”
Es folgte ein leises Rascheln in der Leitung. „Papa?”
„Malin! Malin, geht es dir gut? Ich komme dich holen, hab keine Angst.”
Es knirschte, dann sagte die Metallstimme: “Wir wollen den Stick. Wenn du was versuchst, ist sie tot. Treffpunkt 23 Uhr, Industriegebiet Falkenburgsort an der alten Werkhalle, Rodondenweg 12.”
Das Gespräch war beendet. Torge sank zurück auf seine Knie. Was sollte er tun? Malin war das Wichtigste auf der Welt. Er überschritt den Punkt, an dem es kein Zurück gab. Ruhe legte sich über seinen Geist. Malin. Malin. Malin.
Torge öffnete seinen Laptop und ortete das GPS-Signal des Bären. Es bewegte sich, sie musste in einem Auto sein. Was sollte er tun? Er erinnerte sich an seine Lektionen. Durchatmen, alle vorhandenen Informationen sammeln und sich vorbereiten. Überstürztes Handeln würde Malin nicht zurückbringen, er brauchte einen Plan und dafür benötigte er die richtigen Informationen. Und Unterstützung.

Torge holte sein abhörsicheres Mobiltelefon hervor und rief die Notfallnummer seines Chefs an. Er meldete sich sofort. “Was ist passiert?”
„Sie haben Malin. Sie wollen den Stand der Ermittlungen”, sagte Torge.
„Du weißt, was das bedeuten würde.”
„Malin ist in Gefahr”, sagte Torge.
„Wie viel Zeit bleibt dir für die Übergabe?”
„Vier Stunden, aber ich habe einen GPS-Tracker eingebaut.”
„Wo ist sie?”, fragte sein Chef.
„Warte kurz.”
Torge sah, dass sich der Sender nicht mehr bewegte und nannte die Adresse.
„Wir checken die Adresse, ich alarmiere das SEK."
„Aber vielleicht ist es eine Falle.”
„Sie rechnen nicht mit uns. Du bekommst Malin zurück, vertrau mir.”
Torge öffnete seine Tablettenbox. Bitte, Paddington, mach, dass du bei ihr bleibst.

Torge bremste seinen Wagen ab und hielt an. Der SEK Einsatzleiter, in voller Schutzausrüstung, erwartete ihn und Torge folgte ihm durch die Evakuationszone, lauschte seiner tiefen Stimme. „Das Gebäude ist umstellt. Keine Bewegung zu verzeichnen. Zugriff erfolgt gleich.”
Torges Stimme versagte.
„Die Informationslage erlaubt eine gewisse Wahrscheinlichkeit.”
Torge nickte. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Das war alles, worauf er hoffen konnte.
Der Regen prasselte auf den Rasen, erzeugte einen Klang wie brechende Zweige, als er das Fachwerkhaus aus sicherer Entfernung betrachtete. Es wirkte baufällig und der Garten davor verwahrlost: Löwenzahn, Disteln und Giersch wucherten zwischen den Pflastersteinen der Auffahrt, mehrere Plastiksäcke standen aneinandergereiht an der Hecke und es lag ein modriger, leicht süßlicher Geruch nach verrottendem Laub in der Luft.
„Bleiben Sie hier.”

Er blickte dem Einsatzleiter nach, der das Kommando gab: „Zugriff, Zugriff, Zugriff!”
Der Warnruf des SEK-Einsatzkommandos ertönte und Torge beobachtete, wie sie das Haus stürmten. Die Tür brach mit einem lauten Knall auf. Schreie. Dann das wiederholte, dumpfe Knallen eines G36 Sturmgewehrs. Torge versuchte seine Atmung zu kontrollieren, aber das Hornissennest in seinem Inneren brannte: Malin. Malin. Malin.

Die Stimme des Einsatzleiters dröhnte aus seinem Funkgerät: „Sie lebt, Verdächtige eliminiert. Zutritt sicher."
Torge rannte los. Zwischen leeren Bierflaschen und abgenutzten Möbelstücken knieten zwei Beamte neben Malin, die reglos mit bleichem Gesicht auf dem Boden lag. „Malin! Malin!” Sie schlug die Augen auf. „Papa.” Sie hatte ihren Teddy an sich gekrallt. Paddington.

 

Moin, moin @MRG , schön, mal wieder von dir zu lesen. Ich bin gespannt! Und zur Sicherheit schon mal sorry, ich tippe am Handy während der Autofahrt.

Ich empfinde den Text eher als gelungene Szene, für meinen Lesegeschmack bleibt aber zuviel offen. Und sogar mir als optimistisch veranlagte Happyend Freundin ist das zu glatt. Aber du wirst dir etwas gedacht haben.
Ich habe mal rauszitiert, wo mir Gedanken durch den Kopf kullern. Nimm, was du magst ...

Die Zeiger der H3 Tactical standen auf 1:30 und
Vielleicht bin ja nur ich doof und weiß nicht, was das ist. Finde ich im ersten Satz suboptimal, da entsteht für mich kein Bild.

mummelte sie in die Decke ein
Schönes Wort!

Dabei zitterte seine Hand ruckartig. Unkontrollierbar
Schon krass, ich kriege leider keine Erklärung. Frage mich aber natürlich woher? Mein Gedanke waren posttraumatische Reaktionen. Medikamente nennst du zwar, aber mir persönlich fehlt da ein kurzes "Scheiss Nebenwirkung "

Sein Oberkörper versteifte sich und erbebte. Was war er nur für ein selbstsüchtiger Idiot?
Das ist für mich widersprüchlich. Und der zweite Satz erklärt sich nicht!
Aber baut Spannung auf.

Er nickte stumm, aber das Hornissennest in seinem Inneren tobte weiter, umschwärmt vom brummenden Dröhnen der Panzerhaubitzen,
Hier tippe ich auf ein Kriegserlebniss. Würde ich dann aber etwas genauer später nochmal aufgreifen. Falls ich überhaupt richtig liege.

von den Gesichtern seiner heldenhaften Kameraden,
Reine Behauptung, mir zu dick aufgetragen

Sie legte ihre kleine Hand auf seine, es wirkte wie eine Rose auf einem Schaufelblatt
Ich mag Vergleiche, aber den finde ich schräg. Eine Kinderhand hat nichts mit Rosen gemein. Und du vergleichst gefühlt Schönheit mit Größe.

Noch im Halbdunkel stand ein Bücherregal,
Das steht da auch im hellen, würde ich umformulieren oder das noch weglassen.

und schaute auf seine Uhr
Die Uhr?

War es so weit? Hatten sie ihn gefunden? Nein, das konnte nicht sein.
Spannend. Im Nachhinein hätte ihr eine Miniinfo zu Ermittlung Sinn gemacht. Man ist ja neug6, was zu seiner Panik und auch der späteren Entführung führt. So wirkt das ganze übertrieben und verpufft dann mit der Auflösung.

kam ihnen eine
Es ist gar nicht so dicht. Aber für mein Leseverhalten war es eine Dopplung. Kamen/kam.

Spielsachen und neongrüne Bälle,
Beides das gleiche, besser zwei konkrete Dinge oder anders formulieren.

“Papa”, sagte Malin und deutete auf eine Bärin mit drei Jungen. “Das sind Paddingtons Geschwister.”
Dir sind oft die Anführungszeichen verrutscht. Wenn ich direkt hier im Forum schreibe kriege ich auch nur Anführungszeichen oben hin. Ich behelfen mir mit kopieren aber es gibt bestimmt auch eine bessere Variante.
,
Was hatte er an einem Samstag hier verloren?
Das Er impliziert, das dein Protagonist den Typ kennt.

Torge öffnete. Er trug einen nachtblauen Dreiteiler.
Ich lese es als Torges Anzug.

Der Mann tippte auf den Türrahmen. “Ist Ihnen etwas aufgefallen als meinem Freund und Helfer?”
Wenn der Nachbar neu ist, weiß der doch gar nicht, das Torge Polizist ist. Müsste das nicht Torge durch den Kopf gehen? So, als Auslöser, dass er schlimmes ahnt.

Torge fühlte sich paralysiert. Malin war verschwunden. Die Hornissen holten aus und stachen ihn, zerkratzten ihm das Gesicht und ein Schleier legte sich vor seine Augen. Er ging in seinen Keller griff nach einem Hammer und zerschlug angefangene Skulpturen, zertrümmerte sie
Das fand ich schräg! Sie ist weg! Punkt! Er geht direkt zum Frustabbau über. Kein Gedanke an Marlin?

aber er hatte es doch immer gewusst, dass seine Ermittlungen gefährlich waren.
Ein, zwei Details?

Er überschritt den Punkt, an dem es kein Zurück gab. Ruhe legte sich über seinen Geist. Malin. Malin. Malin.
Torge öffnete seinen Laptop und ortete das GPS-Signal des Bären.
Was für ein Punkt soll das sein?
Er reagiert doch recht logisch, "falsch" war doch nur sein Wutausbruch ohne sich um Marlin zu kümmern.

dafür benötigte er die richtigen Informationen. Und Unterstützung. Torge holte sein abhörsicheres Mobiltelefon hervor
Ziemlich technisch bzw allgemein: richtige Informationen und Unterstützung.
Mich würde auch hier interessieren, warum das Telefon anhörsicher sein muss sorry, ich muss mir einfach zuviel der Geschichte selbst ausdenken.

Torge folgte ihm durch die Evakuationszone, lauschte seiner tiefen Stimme.
Der Stimme?

“Das Gebäude ist von allen Seiten umstellt
Doppelt gemoppelt.

verwahrlost: Löwenzahn, Disteln und Giersch wucherten zwischen den Pflastersteinen der
Es ist Nacht! Haben die Flutlicht an? Nachtsichtgeräte? Einzelne Straßenlaternen mit Spuren von besitzergreifenden Hunden?

aber das Hornissennest in seinem Inneren brannte: Malin. Malin. Malin.
Bisher hat es immer gebrummt! Soll es eine Steigerung sein. Allerdings lässt das Mantra aus ihrem Bamen eher auf etwas phonetisches schließen.

die reglos mit bleichem Gesicht auf dem Boden lag. “Malin! Malin!” Sie schlug die Augen auf. “Papa.” Sie hatte ihren Teddy an sich gekrallt. Paddington.
Tja, ich mag happyend, aber dass ist mir zu glatt. Du lieferst einen beruhigenden Lösung, aber ich weiß ja gar nicht, was sich aufgelöst hat, also , worum es überhaupt geht. Nur die Entführung ist beendet.
Ich glaube, es gibt einen Sprecherwechsel, also Zeilenumbruch und der letzte Satz liest sich noch nicht rund.

Ich habe das gerne gelesen, wäre aber neugierig, wo das hinführt. So ist es für meinen Geschmack einfach unvollständig, aber weißt ja, nur meine subjektive Meinung.
Viel Spaß beim überarbeiten
Witch

 

Hallo @MRG

Im Verlauf deiner Geschichte dachte ich schon, Torge macht jetzt einen auf Einmannarmee und geht so voll Liam-Neeson-in-Taken-mässig auf die Entführer seiner Tochter los. Das passiert nicht, sondern das SEK umstellt und stürmt das Versteck der Verbrecher, befreit die Geisel. Das wirkt erstmal etwas ernüchternd, wenn man so einen Action-Thriller im Kopf hat, aber ich finde es dennoch gut gemacht, weil es so wie Du es hier erzählst eben auch viel realistischer ist. So kriege ich jedoch das Erstürmen des Fachwerkhauses nur aus der dritten Reihe mit, was doch etwas schade ist, weil's da wirklich Potential für Spannung gäbe. Also Du merkst schon, ich mag deine Geschichte, bin aber ein wenig hin- und hergerissen. Andererseits ist Torge schon ziemlich ein Wrack, mit den Tabletten, die er da einnehmen muss und seinem Zittern, den Hornissen in seinem Innern. Der hat seine besten Tage hinter sich, denke ich. Fit ist er wohl auch nicht mehr besonders ('fülliger Bauch'). Also das kommt gut rüber, das Torge von den Dämonen aus seiner Vergangenheit heimgesucht wird, es gibt ja Andeutungen / Hinweise, dass er nicht "nur" Teil des SEK ist oder war, sondern auch mal im Krieg gedient hat. Auch seine Paranoia und die Verlustängste werden mit dem Einnähen des Senders in den Plüschbären und seinem ständigen Umschauen nach Verfolgern / Beschattern gut spürbar, oder auch dadurch, wie er seine Waffe pflegt ('Vorbeitung war das halbe Leben'). Das hat mir gefallen.

Trotzdem: Irgendwas hat mir gefehlt. Ich habe die ganze Zeit auf einen Plot-Twist oder so gewartet, aber dann war die Geschichte plötzlich schon zu Ende und es geht soweit auch alles gut aus. Man kennt ja solche Stories schon, weiss, was einen da etwa erwartet, deshalb auch mein Vergleich mit Taken. Klar, Du machst Da schon so dein eigenes Ding draus, aber es liest sich halt auch ein wenig ereignislos, zumindest in einem Text, der mit 'Spannung' getaggt ist. Ich will Dir jetzt hier nix aufschwatzen, von wegen mehr Action oder sowas, das passt schon, aber es fehlt mir hier was, dass den Text über - etwas fies gesagt - den Einheitsbrei heraushebt. Wie gesagt, ich finde es gut gemacht, aber vom Plot her scheint es mir fast etwas zu simpel. Zumindest ist das mein Eindruck. Da ginge noch mehr, vielleicht verkompliziert sich die Befreiung Malins, weil da jemand noch eine alte Rechnung offen hat. Oder Torge steht dem Entführer seiner Tochter in dem Moment gegenüber, wo dieser sie entführen will. Weiss jetzt nicht, ob das innovativer wäre, aber es wäre zumindest etwas, denn ich habe das Gefühl, solche Stories sind schon leicht ausgelutscht, zumindest für mich, gerade mit den ganzen Filmen, die es so in dem Genre gibt. Da finde ich es schon irgendwo auch erfrischend, dass dein Torge eben nicht so voll der Haudrauftyp ist, der mal eben alleine ein ganzes Verbrechersyndikat um die Ecke bringt. Das will ich dann schon noch gesagt haben.

Die obigen Ausführungen klingen jetzt vielleicht härter als beabsichtigt, denn nichtsdestotrotz habe ich deine Story um Torge und seine Tochter Malin insgesamt gerne gelesen. Ich hätte auch noch weitergelesen, denn ich finde, Du hast einen treffenden, schnörkellosen Stil, der mir sehr gut über die Lippen geht. Ich bin eigentlich nirgends gestolpert, die Sprache wirkt rund, an der ein oder anderen Stelle könnte man aber noch bisschen feilen, habe ich den Eindruck. Unten bei den Details etwas mehr dazu.

Soviel zum Gesamteindruck, jetzt noch ein paar Textdetails:

Sie hatte ein blasses Gesicht mit zarten Zügen und Sommersprossen, das anders als bei ihm noch nicht von den Grauen der Welt gezeichnet war.
Das ihr Gesicht noch nicht von den Grauen der Welt gezeichnet war, finde ich etwas holzhammermässig. Dann habe ich mich auch gefragt, ob es überhaupt eine Mehrzahl von Grauen gibt? Laut Wiktionary nicht. Vielleicht einfach 'Schrecken' verwenden? Oder 'Gräueln'?

Solange er lebte, würde er sie beschützen, niemand durfte ihr jemals wehtun.
Vor allem aufgrund dieses Satzes hatte ich zu Beginn diese Liam-Neeson-, Taken-Vibes. Ich denke, ich würde den Satz komplett weglassen, weil welcher Vater würde seine Tochter nicht zeitlebens beschützen und sichergehen, dass ihr niemand wehtut? Es liest sich etwas redundant und wirkt gleichzeitig auch wie so eine Vorbereitung: Achtung, der Tochter wird natürlich gleich was passieren ...

Dabei zitterte seine Hand ruckartig. Unkontrollierbar.
Mmmh, ich finde das ruckartige Zittern nicht so schön bzw. kann es mir auch nicht direkt vorstellen. Vielleicht könntest Du die beiden Sätze verbinden: Dabei zitterte seine Hand unkontrollierbar.

Er nickte stumm, aber das Hornissennest in seinem Inneren tobte weiter, umschwärmt vom brummenden Dröhnen der Panzerhaubitzen, die den Boden unter seinen Füßen vibrieren ließen, von explodierenden Transportfahrzeugen, die durch eine DM-31 in die Luft gesprengt wurden, von den Gesichtern seiner heldenhaften Kameraden, die Malin niemals kennenlernen würde.
Die Stelle gefällt mir gut. Aber dennoch ein paar Anmerkungen dazu: Was ich unbedingt streichen würde, ist das Wort 'heldenhaft'. Das klingt so plump und nach diesen ganzen Kriegsfilmen, wo eben heldenhaft gestorben wird. Ich hör da sogar jemanden Amerika! in meinem Ohr rufen :D Denkt Torge so über seine Kameraden? Kann sein, aber dann würde ich es irgendwie anders rüberbringen. Dann eine weitere Kleinigkeit: Das Bild des Hornissenests ist passend, aber es wird vom brummenden Dröhnen der Panzerhaubitzen und den ganzen anderen Dingen umschwärmt? Ist etwas dick aufgetragen und ein chaotisches Bild. Andererseits passt es auch recht gut zu seiner Gefühlslage. Vielleicht wäre es in einem eigenen, kompakteren Satz noch besser:

Er nickte stumm, aber das Hornissennest in seinem Inneren tobte weiter. Das Dröhnen der Panzerhaubitzen, die den Boden unter seinen Füßen vibrieren ließen, explodierende Transportfahrzeuge, die durch eine DM-31 gesprengt wurden und die Gesichter seiner Kameraden. All das wütete in ihm.

Sie legte ihre kleine Hand auf seine, es wirkte wie eine Rose auf einem Schaufelblatt und sagte
Hier passt für mich der Vergleicht nicht ganz. Also das seine Hand wie ein Schaufelblatt aussieht, das kaufe ich noch, aber ihre Hand wie eine Rose?

Als Torge aufwachte, lag Malin schlafend neben ihm und die Strahlen der rötlichen Morgensonne, welche ihn an verlaufendes, flüssiges Kupfer erinnerten, beleuchteten das Zimmer.
Ein schönes Bild. Allerdings ist verlaufendes, flüssiges Kupfer etwas gedoppelt. Wenn das Kupfer verläuft, dann steckt doch da automatisch drin, dass es flüssig ist.

Auf der Leinwand winkte ihm Paddington in seinem Dufflecoat mit Hut zu und saß mit herab baumelnden Pfoten in einem halbfertigen Baumhaus.
Den ersten Satzteil finde ich etwas umständlich. Würde da was streichen. Vielleicht:

1. Auf der Leinwand winkte Paddington in seinem Dufflecoat mit Hut und [...]
2. Auf der Leinwand winkte ihm Paddington in seinem Dufflecoat zu und [...]

Aber am besten fände ich:
3. Auf der Leinwand winkte (ihm) Paddington mit seinem Hut und [...]

Ein Gedanke drängte sich ihm auf: Was, wenn er Malin eines Tages verlieren würde?
Wieso denkt er das gerade jetzt? Es wirkt wie so ein weiterer Teaser: Aufgepasst, er verliert sie gleich! Vor allem auch, weil der Gedanke bisschen aus dem Nichts kommt, der wird nicht wirklich hergeleitet, also vorher denkt er ja schon über seine Tochter nach, aber nicht über seine mit ihr verbundenen Ängste. Vielleicht sehe ich das aber auch zu eng, aber beim zweiten Lesen fand ich die Stelle sehr auffällig.

Torge hörte das ferne Summen von Hornissen.
Ich hätte geschrieben, Torge hörte das ferne Summen der Hornissen. Denn es sind ja nicht irgendwelche Hornissen, es ist sein Gefühl, es sind seine Hornissen.

es roch nach dem scharfen, würzigen Geruch von Mahagoni
Riecht Mahagoni scharf?

und ging sein Ritual durch: Kaliber 9x19 mm, Gesamtlänge 194 mm, Lauf 108 mm, Gewicht 720 Gramm, Magazinkapazität 15 Schuss.
Gehört das tatsächlich zu seinem Ritual, dass er nochmal die Spezifikationen der P8 durchgeht? Kennt er die mittlerweile nicht auswendig? Klar, was danach kommt, wie er die Waffe manipuliert und pflegt, das kann er sicherlich ebenfalls im Schlaf, aber das passt besser, als wenn er da nochmals das Kaliber, Gewicht, Lauflänge etc. alles aufzählt. Es wirkt an der Stelle auch etwas recherchiert, weil Torge sonst nicht so als der "technische Typ" rüberkommt bzw. eben nicht wie jemand, der mit Zahlen um sich wirft.

Aus den Augenwinkeln meinte Torge einen Schatten an der Garagentür zu sehen, ihm war, als würde sie jemand beobachten. War es so weit? Hatten sie ihn gefunden? Nein, das konnte nicht sein.
Die Stelle wäre mMn stärker ohne das Durchgestrichene. Denn es wird eh klar, dass er sich beobachtet fühlt. Selbiges auch kurz darauf:
Bis zur Kreuzung St.-Marien-Straße sah Torge einen schwarzen Golf im Rückspiegel, der ihnen nachfuhr. Ob sie beschattet wurden? Torge hielt die Luft an, doch der VW bog in Richtung Kindergarten ab.

Torge sah Felsbrocken an dessen Seite ein Teich angelegt war
Torge sah Felsbrocken, an deren Seite ein Teich angelegt war oder Torge sah einen Felsbrocken, an dessen Seite ein Teich angelegt war

„Sie sind Torge Jahnsen?“
„Korrekt.“
„Ich bin ihr neuer Nachbar und wollte kurz mitteilen, dass mir gestern die Reifen durchstochen worden sind.“
Ich schätze Torge ansonsten als übervorsichtigen Menschen ein, ständig on-the-edge auch, da müssten bei ihm doch sämtliche Alarmglocken läuten, wenn sich einer als sein neuer Nachbar vorstellt und er nichts davon mitbekommen hat? Ich denke, er hat doch bestimmt die Umgebung ums Haus ständig überprüft, ob irgendwas auffällig oder anders ist als sonst? Ich finde deshalb, er lässt sich hier etwas einfach übertölpeln bzw. schaltet zu spät.

Die Hornissen holten aus und stachen ihn, zerkratzten ihm das Gesicht und ein Schleier legte sich vor seine Augen.
Hier fand ich es nicht ganz stimmig, dass ihm die Hornissen das Gesicht zerkratzten. Können Hornissen das überhaupt? Also die haben ja keine Klauen oder so (kenn mich allerdings nicht aus mit den Viechern :Pfeif:), die stechen doch eher und schwirren einfach aggressiv rum.

Er ging in seinen Keller[KOMMA] griff nach einem Hammer und zerschlug angefangene Skulpturen, zertrümmerte sie.

Kinder waren Tabu, aber er hatte es doch immer gewusst, dass seine Ermittlungen gefährlich waren.
Bei was waren Kinder denn Tabu? Bei Entführungen? Nun, die Verbrecher scheren sich bestimmt nicht drum. Dass seine Ermittlungen gefährlich sind, bekommt man allein durch den Umstand mit, dass seine Tochter entführt wird und dass danach Informationen von ihm erpresst werden. Ich würde den Satz rausnehmen, er schwächt das Vorangegangene etwas ab, finde ich. Wie er nach den Hornissen schlägt, ist viel stärker und das hier wirkt plötzlich so nüchtern nachgeschoben.

Das war's soweit mal von mir. Ist natürlich alles Geschmackssache, was ich oben angemerkt und geschrieben habe. Ich habe etwas das Alleinstellungsmerkmal vermisst, aber sonst hast Du mich schon abgeholt mit dieser Geschichte. Bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das bei Dir noch entwickelt.

Beste Grüsse,
d-m

 

Hallo @MRG !

Ich habe überlegt, ob ich überhaupt kommentieren soll, weil eigentlich wurde der Haupteindruck in den vorigen Kommentaren bereits ausführlich geschildert. Ich kann mich nur anschließen: An sich hast du eine spannende Story hingelegt, auch gut geschrieben, aber am Schluss fehlt einfach das entscheidende i-Tüpfelchen. Ich kommentiere jetzt doch, weil ich länger sinniert habe, was genau mir persönlich gefehlt hat: Nämlich ein passender Wendepunkt. Dein Plot hat zwar einen (entführtest Töchterchen), aber ich habe die ganze Zeit auf einen "inneren" Wendepunkt gewartet. Ein Twist, bei dem sich der Prot nicht nur mit der äußeren Gefahr konfrontiert sieht, sondern auch mit seinen Dämonen. Vielleicht irgendetwas, bei dem ihn seine Vergangenheit einholt (à la der Entführer entpuppt sich als einer, der durch einen früheren Kriegseinsatz des Prot selber ein Kind/eine nahestehende Person verloren hat o.ä.)? Danach kann von mir aus gern ein Happy-End kommen und die Tochter wird befreit, aber der Prot sieht sich selbst in einem anderen Licht. Sind nur meine persönlichen Gedanken, aber vielleicht kannst du ja was damit anfangen.

Vom Handwerklichen her fand ich deinen Text gut, besonders der Vergleich mit der Kinderhand als Rose auf einer Baggerschaufel. Meine Vorkommentatoren fanden genau das unpassend, weil eine Hand nicht wie eine Rose aussieht etc., aber wenn man mal nicht aufs Aussehen eingeht, sondern auf die Eigenschaften, finde ich es sehr treffend: Die grobe, starke Hand des Vaters und die zarte, verletzliche vom kleinen Kind :) Aber ist natürlich Geschmackssache.
Wenn ich jetzt was kritisieren müsste, dann nur die paar Stellen hier:

Er fragte sich immer wieder, weshalb Malin die Bücher weder nach Autor, Größe noch Farbe sortierte.
Na, weil sie ein (vermutlich sehr junges) Kind ist. Kinder sind für gewöhnlich nicht für ihren Ordnungssinn bekannt ;) Daher verstehe nicht nicht, wieso sich der Vater darüber wundert.

Die Beschreibung der genauen technischen Details bei dem "Waffenritual" fand ich auch etwas unpassend, wie bereits im anderen Kommentar erwähnt, ich würde diesen Satz ganz weglassen und nur den Part beschreiben, wo er die Sicherung der Waffe kontrolliert und sie putzt.

“ Wo ist sie?”
Und hier hat sich ein Leerzeichen nach dem ersten Anführungszeichen eingeschlichen.

So viel von meiner Seite!

VG,
M.D.

 

Liebe @greenwitch,

ich habe mich über deinen Kommentar gefreut, dein kritischer Blick bringt mich weiter und das schätze ich. Arbeite mich momentan in Plot ein und mich hat vor allem da Buch "The Lincoln Lawyer" total gecatcht (vielen Dank für die Empfehlung @lakita), konnte es einfach nicht aus der Hand legen und hier mein Versuch, selbst in Richtung Plot zu schreiben. Bin da noch ziemlich unerfahren drin, daher ist das Feedback wertvoll, dass noch etwas fehlt, zu viel offen gelassen wird. Das geht ja auch in die Richtung von @deserted-monkey und @MorningDew. Kann ich gut nachvollziehen, dass da noch eine Überraschung, ein Wendepunkt fehlt. Obwohl ich wirklich lange an der Story gefeilt habe, ist mir das selbst nicht ins Auge gefallen. Ist immer gut, weitere Perspektiven auf den eigenen Text zu bekommen.

Ich gehe im Detail auf deinen Leseeindruck ein:

Ich empfinde den Text eher als gelungene Szene, für meinen Lesegeschmack bleibt aber zuviel offen. Und sogar mir als optimistisch veranlagte Happyend Freundin ist das zu glatt. Aber du wirst dir etwas gedacht haben.
Interessant, dass du ihn als Szene empfindest. Die Intention war eine Story nach den drei Akten zu bauen: Einleitung, Konflikt, Auflösung. Ich nehme für mich mit, dass die Auflösung noch nicht ausreichend ist, dass da noch zu viele Fragen offen sind, gerade auch, was die Ermittlung angeht.

Vielleicht bin ja nur ich doof und weiß nicht, was das ist. Finde ich im ersten Satz suboptimal, da entsteht für mich kein Bild.
Hm, das ist ein Darling von mir. Hier vertraue ich auf meine Leser:innen, dass sie nach und nach entschlüsseln, dass es eine Uhr ist und zugleich ist es ein Hinweis, dass er gedient hat, zumindest bin ich bei der Recherche darauf gestoßen, dass das eine Uhr ist, die häufig von Soldaten getragen wird. Aber ja, vielleicht hast du recht und ich muss meinen Darling killen, ist ja immer schwierig. :D

Schon krass, ich kriege leider keine Erklärung. Frage mich aber natürlich woher? Mein Gedanke waren posttraumatische Reaktionen. Medikamente nennst du zwar, aber mir persönlich fehlt da ein kurzes "Scheiss Nebenwirkung "
Hm, ich wollte hier bei Show don't tell bleiben, die Nebenwirkungen sind die von Risperidon, die unkontrollierten Bewegungen, die körperliche Starre, das Zittern bzw. Erbeben und die Gewichtszunahme.

Das ist für mich widersprüchlich. Und der zweite Satz erklärt sich nicht!
Aber baut Spannung auf.
Ja, ist ein guter Punkt, nehme ich mir mit.

Hier tippe ich auf ein Kriegserlebniss. Würde ich dann aber etwas genauer später nochmal aufgreifen. Falls ich überhaupt richtig liege.
Ja, das war so geplant. Es ist der Kontrast zwischen Torge und Malin, den ich hier zeichnen will.

Reine Behauptung, mir zu dick aufgetragen
gestrichen, das kaufe ich.

Ich mag Vergleiche, aber den finde ich schräg. Eine Kinderhand hat nichts mit Rosen gemein. Und du vergleichst gefühlt Schönheit mit Größe.
Ist auch so ein Darling. Malin ist die Rose, daher auch die Muster auf ihrem Kleid und Torge ist der große Bär, der handwerklich begabt ist. Vielleicht ist das zu viel, ich weiß es nicht.

Dir sind oft die Anführungszeichen verrutscht. Wenn ich direkt hier im Forum schreibe kriege ich auch nur Anführungszeichen oben hin. Ich behelfen mir mit kopieren aber es gibt bestimmt auch eine bessere Variante.
Danke für den Hinweis, das muss ich korrigieren.

Wenn der Nachbar neu ist, weiß der doch gar nicht, das Torge Polizist ist. Müsste das nicht Torge durch den Kopf gehen? So, als Auslöser, dass er schlimmes ahnt.
Das ist der Subtext genau und deshalb rennt Torge dann sofort los, um nach Malin zu suchen. Das muss ich vielleicht direkter beschreiben.

Das fand ich schräg! Sie ist weg! Punkt! Er geht direkt zum Frustabbau über. Kein Gedanke an Marlin?
Wenn Malin da ist, dann beruhigen sich die Hornissen und jetzt, wo sie weg ist, rasten sie komplett aus, der Gedanke an Malin ist also in seiner Handlung, seinem Verhalten zu sehen. So hatte ich mir das gedacht.

Was für ein Punkt soll das sein?
Er reagiert doch recht logisch, "falsch" war doch nur sein Wutausbruch ohne sich um Marlin zu kümmern.
Er überschreitet den Rubikon, er geht in die Handlung, lässt die Gedanken und die Sorgen hinter sich.

Ich habe das gerne gelesen, wäre aber neugierig, wo das hinführt. So ist es für meinen Geschmack einfach unvollständig, aber weißt ja, nur meine subjektive Meinung.
Danke, dein Kommentar ist wirklich hilfreich und ich frage mich, wie ich da einen Wendepunkt und mehr Informationen über die Ermittlung einbauen kann, ohne in Klischees zu verfallen. Das ist gar nicht so einfach und eine gute Herausforderung.

Beste Grüße
MRG


Hallo @deserted-monkey,

ist ein guter Kommentar, da ist viel drin und das bringt mich zum Nachdenken und es liegt auf jeden Fall noch einiges an Arbeit vor mir. Werde mit etwas Abstand noch einmal dran gehen.

Im Verlauf deiner Geschichte dachte ich schon, Torge macht jetzt einen auf Einmannarmee und geht so voll Liam-Neeson-in-Taken-mässig auf die Entführer seiner Tochter los. Das passiert nicht, sondern das SEK umstellt und stürmt das Versteck der Verbrecher, befreit die Geisel. Das wirkt erstmal etwas ernüchternd, wenn man so einen Action-Thriller im Kopf hat, aber ich finde es dennoch gut gemacht, weil es so wie Du es hier erzählst eben auch viel realistischer ist.
Du wirst schmunzeln: Genau das war die erste Version und ich hab das meinem Dad gezeigt, der das sofort als Klischee abgetan hat. Das war viel zu sensationslüstern und dann habe ich angefangen mehr Zeit in die Recherche zu stecken, mich in die Waffen, ins SEK eingelesen und das hat mich ziemlich fasziniert. Cool, dass du den realistischeren Ansatz mochtest.

So kriege ich jedoch das Erstürmen des Fachwerkhauses nur aus der dritten Reihe mit, was doch etwas schade ist, weil's da wirklich Potential für Spannung gäbe. Also Du merkst schon, ich mag deine Geschichte, bin aber ein wenig hin- und hergerissen. Andererseits ist Torge schon ziemlich ein Wrack, mit den Tabletten, die er da einnehmen muss und seinem Zittern, den Hornissen in seinem Innern. Der hat seine besten Tage hinter sich, denke ich. Fit ist er wohl auch nicht mehr besonders ('fülliger Bauch'). Also das kommt gut rüber, das Torge von den Dämonen aus seiner Vergangenheit heimgesucht wird, es gibt ja Andeutungen / Hinweise, dass er nicht "nur" Teil des SEK ist oder war, sondern auch mal im Krieg gedient hat. Auch seine Paranoia und die Verlustängste werden mit dem Einnähen des Senders in den Plüschbären und seinem ständigen Umschauen nach Verfolgern / Beschattern gut spürbar, oder auch dadurch, wie er seine Waffe pflegt ('Vorbeitung war das halbe Leben'). Das hat mir gefallen.
Das regt meine grauen Zellen an, ich hatte während des Schreibens auch immer wieder das Gefühl, dass die Story komplexer und komplexer wird, meistens ist es so, dass mir nach 700 Wörtern nichts mehr einfällt und hier war ich auf einmal bei 2000 und offensichtlich ist auch hier noch sehr viel Luft nach oben, um der Komplexität der Story gerecht zu werden. Ja, das nehme ich als gutes Zeichen mit. Danke!

Trotzdem: Irgendwas hat mir gefehlt. Ich habe die ganze Zeit auf einen Plot-Twist oder so gewartet, aber dann war die Geschichte plötzlich schon zu Ende und es geht soweit auch alles gut aus. Man kennt ja solche Stories schon, weiss, was einen da etwa erwartet, deshalb auch mein Vergleich mit Taken. Klar, Du machst Da schon so dein eigenes Ding draus, aber es liest sich halt auch ein wenig ereignislos, zumindest in einem Text, der mit 'Spannung' getaggt ist. Ich will Dir jetzt hier nix aufschwatzen, von wegen mehr Action oder sowas, das passt schon, aber es fehlt mir hier was, dass den Text über - etwas fies gesagt - den Einheitsbrei heraushebt. Wie gesagt, ich finde es gut gemacht, aber vom Plot her scheint es mir fast etwas zu simpel
Guter Punkt, das kaufe ich. Es ist ein klassischer Masterplot: Die Entführung, den ich mit der liebevollen Beziehung von Torge und Malin besonders machen wollte. Daher kann ich das Argument gut verstehen, dass da noch etwas fehlt. Ein guter, überraschender Wendepunkt ist der nächste Schritt. Mal schauen, wie ich das in der Überarbeitung umsetzen kann. Ich bin da auf jeden Fall dran, die Story hat mir Riesenspaß gemacht und hatte beim Schreiben richtig gute Flowzustände.

Die obigen Ausführungen klingen jetzt vielleicht härter als beabsichtigt, denn nichtsdestotrotz habe ich deine Story um Torge und seine Tochter Malin insgesamt gerne gelesen. Ich hätte auch noch weitergelesen, denn ich finde, Du hast einen treffenden, schnörkellosen Stil, der mir sehr gut über die Lippen geht. Ich bin eigentlich nirgends gestolpert, die Sprache wirkt rund, an der ein oder anderen Stelle könnte man aber noch bisschen feilen, habe ich den Eindruck.
Danke für die lobenden Worte, das ist wirklich motivierend.

Das ihr Gesicht noch nicht von den Grauen der Welt gezeichnet war, finde ich etwas holzhammermässig. Dann habe ich mich auch gefragt, ob es überhaupt eine Mehrzahl von Grauen gibt? Laut Wiktionary nicht. Vielleicht einfach 'Schrecken' verwenden?
Habe ich verbessert.

Vor allem aufgrund dieses Satzes hatte ich zu Beginn diese Liam-Neeson-, Taken-Vibes. Ich denke, ich würde den Satz komplett weglassen, weil welcher Vater würde seine Tochter nicht zeitlebens beschützen und sichergehen, dass ihr niemand wehtut? Es liest sich etwas redundant und wirkt gleichzeitig auch wie so eine Vorbereitung: Achtung, der Tochter wird natürlich gleich was passieren ...
Ja, da war ich zwiegespalten, weil ich den Handlungsstrang der Entführung sofort am Anfang platzieren wollte. Ist möglicherweise zu direkt, ja das nehme ich mir mit.

Die Stelle gefällt mir gut. Aber dennoch ein paar Anmerkungen dazu: Was ich unbedingt streichen würde, ist das Wort 'heldenhaft'. Das klingt so plump und nach diesen ganzen Kriegsfilmen, wo eben heldenhaft gestorben wird. Ich hör da sogar jemanden Amerika! in meinem Ohr rufen :D
Das kaufe ich und habe ich gestrichen. :D

Ein schönes Bild. Allerdings ist verlaufendes, flüssiges Kupfer etwas gedoppelt. Wenn das Kupfer verläuft, dann steckt doch da automatisch drin, dass es flüssig ist.
Habe das flüssig gestrichen.

Wieso denkt er das gerade jetzt? Es wirkt wie so ein weiterer Teaser: Aufgepasst, er verliert sie gleich! Vor allem auch, weil der Gedanke bisschen aus dem Nichts kommt, der wird nicht wirklich hergeleitet, also vorher denkt er ja schon über seine Tochter nach, aber nicht über seine mit ihr verbundenen Ängste. Vielleicht sehe ich das aber auch zu eng, aber beim zweiten Lesen fand ich die Stelle sehr auffällig.
Hm ja, da hört man die Konstruktion, da geht noch mehr, nehme ich mir auch für die Überarbeitung mit.

Riecht Mahagoni scharf?
Hatte diesen Eigengeruch im Kopf und musste an den ehemaligen Schreibtisch meines Schwieger-Opas denken.

Gehört das tatsächlich zu seinem Ritual, dass er nochmal die Spezifikationen der P8 durchgeht? Kennt er die mittlerweile nicht auswendig? Klar, was danach kommt, wie er die Waffe manipuliert und pflegt, das kann er sicherlich ebenfalls im Schlaf, aber das passt besser, als wenn er da nochmals das Kaliber, Gewicht, Lauflänge etc. alles aufzählt. Es wirkt an der Stelle auch etwas recherchiert, weil Torge sonst nicht so als der "technische Typ" rüberkommt bzw. eben nicht wie jemand, der mit Zahlen um sich wirft.
Das ist überzeugend, kaufe ich und habe ich gestrichen. Ich will ihn nicht als technischen Typen darstellen. Der Punkt war, dass er unbedingt Kontrolle will und daher die Nummern rezitiert. Aber ja, das kommt danach nicht mehr vor.

Die Stelle wäre mMn stärker ohne das Durchgestrichene. Denn es wird eh klar, dass er sich beobachtet fühlt.
Ist überzeugend und habe ich aufgenommen, danke!

Ich schätze Torge ansonsten als übervorsichtigen Menschen ein, ständig on-the-edge auch, da müssten bei ihm doch sämtliche Alarmglocken läuten, wenn sich einer als sein neuer Nachbar vorstellt und er nichts davon mitbekommen hat? Ich denke, er hat doch bestimmt die Umgebung ums Haus ständig überprüft, ob irgendwas auffällig oder anders ist als sonst? Ich finde deshalb, er lässt sich hier etwas einfach übertölpeln bzw. schaltet zu spät.
Hmm, die Szene mit dem Mann an der Tür ist noch ziemlich konstruiert, da saß ich lange vor einem Schreibloch, weil ich irgendwie die Entführung platzieren musste, ohne dass Torge direkt ausrastet und sich bzw. Malin verteidigt.

Hier fand ich es nicht ganz stimmig, dass ihm die Hornissen das Gesicht zerkratzten. Können Hornissen das überhaupt? Also die haben ja keine Klauen oder so (kenn mich allerdings nicht aus mit den Viechern :Pfeif:), die stechen doch eher und schwirren einfach aggressiv rum.
Darüber muss ich nachdenken, nehme ich mir, ist ein wichtiger Hinweis.

Bei was waren Kinder denn Tabu? Bei Entführungen? Nun, die Verbrecher scheren sich bestimmt nicht drum. Dass seine Ermittlungen gefährlich sind, bekommt man allein durch den Umstand mit, dass seine Tochter entführt wird und dass danach Informationen von ihm erpresst werden. Ich würde den Satz rausnehmen, er schwächt das Vorangegangene etwas ab, finde ich. Wie er nach den Hornissen schlägt, ist viel stärker und das hier wirkt plötzlich so nüchtern nachgeschoben.
Das soll seine Wertvorstellungen zum Ausdruck bringen.

Das war's soweit mal von mir. Ist natürlich alles Geschmackssache, was ich oben angemerkt und geschrieben habe. Ich habe etwas das Alleinstellungsmerkmal vermisst, aber sonst hast Du mich schon abgeholt mit dieser Geschichte. Bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das bei Dir noch entwickelt.
Ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar, der mich weiterbringt. Das schätze ich! Sind viele gute Punkte für die Überarbeitung drin.

Beste Grüße
MRG


Hallo @MorningDew,

hat mich gefreut, dass du trotzdem kommentiert hast. Du legst den Finger auch gut auf die Wunde, das i-Tüpfelchen ist der nächste Schritt und ist auch eine gute Herausforderung, hier einen überraschenden und doch plausiblen Schluss zu schreiben.

Ich habe überlegt, ob ich überhaupt kommentieren soll, weil eigentlich wurde der Haupteindruck in den vorigen Kommentaren bereits ausführlich geschildert. Ich kann mich nur anschließen: An sich hast du eine spannende Story hingelegt, auch gut geschrieben, aber am Schluss fehlt einfach das entscheidende i-Tüpfelchen
Sehr hilfreiche Einschätzung, ich setze mich da an die Überarbeitung. Habe mich wahrscheinlich vor dem schwierigsten Teil gedrückt, hast du schon gut erkannt. Ich nehme mir das jedenfalls mit und schaue, wie ich das verbessern kann.

Ich kommentiere jetzt doch, weil ich länger sinniert habe, was genau mir persönlich gefehlt hat: Nämlich ein passender Wendepunkt. Dein Plot hat zwar einen (entführtest Töchterchen), aber ich habe die ganze Zeit auf einen "inneren" Wendepunkt gewartet. Ein Twist, bei dem sich der Prot nicht nur mit der äußeren Gefahr konfrontiert sieht, sondern auch mit seinen Dämonen.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Die inneren Dämonen, ja vielleicht ist das ein Ansatzpunkt für die Überarbeitung. Ich finde es gar nicht so einfach, einen Wendepunkt zu bauen, der organisch aus der Story funktioniert ohne ein komplettes Klischee zu sein. In einer der ersten Versionen hatte ich Torge als Superhelden, der im Alleingang die Entführer erledigt wie bei Equalizer, aber das war total unrealistisch und überzogen. Mal schauen, wie ich das hinbekommen kann.

Vom Handwerklichen her fand ich deinen Text gut, besonders der Vergleich mit der Kinderhand als Rose auf einer Baggerschaufel. Meine Vorkommentatoren fanden genau das unpassend, weil eine Hand nicht wie eine Rose aussieht etc., aber wenn man mal nicht aufs Aussehen eingeht, sondern auf die Eigenschaften, finde ich es sehr treffend: Die grobe, starke Hand des Vaters und die zarte, verletzliche vom kleinen Kind :)
Das freut mich, dass du das so wie siehst, aber ja das ist wohl wirklich Geschmackssache. :-)

Na, weil sie ein (vermutlich sehr junges) Kind ist. Kinder sind für gewöhnlich nicht für ihren Ordnungssinn bekannt ;) Daher verstehe nicht nicht, wieso sich der Vater darüber wundert.
Das sollte gleichzeitig auch Torge als einen sehr gewissenhaften und ordentlichen Menschen zeigen, der aber bereit ist, für seine Tochter über seine eigenen Vorlieben hinwegzusehen.

Die Beschreibung der genauen technischen Details bei dem "Waffenritual" fand ich auch etwas unpassend, wie bereits im anderen Kommentar erwähnt, ich würde diesen Satz ganz weglassen und nur den Part beschreiben, wo er die Sicherung der Waffe kontrolliert und sie putzt.
Ja, das habe ich gestrichen, ist ja auch von @deserted-monkey angesprochen werden und da erkennt man zu sehr die Recherche von mir, die ich da unbedingt unterbringen wollte. Ist gestrichen. :D

Ich danke dir für deinen Kommentar und deine Zeit, freue mich, dass du doch kommentiert hast, weil ich den Punkt mit dem inneren Wendepunkt relevant finde.

Beste Grüße
MRG

 

Vorbereitung war das halbe Leben.

& ist es immer noch,

@MRG,

und ich glaub, nee, bin mir ziemlich sicher: ich bin durch Paddington in diesen Fall reingeraten und dann dabei geblieben, wiewohl ich einen gewissen Abstand zu kriminellen literarischen Ereignissen wahre. Nicht, dass ich nicht auch etwa Highsmith kennte (wobei mir da vor allem eine alltägliche Geschichte in Erinnerung geblieben ist, die sich in einem Satz erzählen lässt [frag mich aber nicht nach dem Titel]. Ein junger Mann verliebt sich und hält tradionsbewusst um die Hand der Frau beim Vater an – und der ist einverstanden und mit der Paketpost erhält der Bewerber eine Hand der Beworbenen …
Aber ich schwofe ab und begebe mich alsogleich an das, was ich kann, denn der Flusen sind einige:

Ach ja, hier tauchte die Erinnerung an Highsmith auf

Sie legte ihre kleine Hand auf seine, es wirkte wie eine Rose auf einem SchaufelblattKOMMA und sagte: …
denn die Konjunktion führt dem einleitenden Hauptsatz „sie legte ihre …“ fort

Auf der Leinwand winkte ihm Paddington in seinem Dufflecoat mit Hut zu und saß mit herab baumelnden Pfoten in einem halbfertigen Baumhaus.
„herabbaumeln“ zusammen!

Er ging an Malins liebster Makonde-Skulptur vorbei, die er ihr zum zwölften Geburtstag geschnitzt hatte, …
Da musst’ ich schauen, was das sei und in der Folge strande ich im südlichen Afrika … und in der Folge frage ich mich bei der Frage
Was, wenn er Malin eines Tages verlieren würde?
dass selbst die Maffia als Freiheitsbewegung begonnen hat … und gelange wieder im Trivialen
Er schloß ihn hastig auf, holte seine P8 hervor, …
wo an sich eine sinnvolle Änderung durch die Rechtschreibreformer durchgeführt wurde, wenn lange, betonte Silben mit ß, kurze mit doppel s geschrieben werden (Standardbeispiel Fluss und Fuß)
-
also besser „schloss“

„Bis zur Kreuzung St.-Marien-Straße sah Torge einen schwarzen Golf im Rückspiegel, der ihnen nachfuhr.
Würd ich auseinander zu schreiben raten, selbst wenn die Tochter ein Nachfahre ihres Vaters ist

“Passen Sie auf ihre Reifen auf.“
Gleichbehandlung!, fordere ich! "auf Ihre ..."

Er ging in seinen Keller, griff n…
Nix falsch, aber: Warum das Possessivpronomen? Überraschend wäre ein fremder, anderer Keller.

Ähnlich, aber noch deutlicher hier

„Torge sank zurück auf seine Knie.
Weil keiner außer einem Prothesengott mit einem andern Knie knien kann

„4 Stunden, aber ich habe einen GPS-Tracker eingebaut.”
Stammesregel nicht nur hierorts „vier Stunden ...“

BitteKOMMA Paddington, mach, dass du bei ihr bleibst.

„Bleiben Sie hier.”
Klingt das nicht nach anderem als einem bloßen Aussagesatz?!

Wie dem auch wird, gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @MRG,

ich schließe mich den anderen Kommentatoren an: Deine Story macht Spaß, man liest gerne weiter. Das liegt, zumindest für mich, an deinem flüssigen, unprätentiösen Stil, der sich einfach gut runterliest.

Spannung kommt meines Erachtens aber nicht auf, und das aus einem einfachen Grund: Die Story entwickelt sich Schritt für Schritt, Baustein für Baustein, und als es zur Entführung kommt, gibt es für den Leser keinen Grund, daran zu zweifeln, dass alles gut ausgehen wird: Torgen hat ja das GPS versteckt, und außerdem kommt das SEK zur Rettung. Als Leser bin ich da ziemlich entspannt. ?

Spannung entsteht häufig durch eine Diskrepanz zwischen dem, was der Leser weiß, und dem, was die Figuren wissen. Manchmal wissen die Figuren mehr, z.B. in „The Lottery“ von Shirley Jackson. Manchmal wissen sie weniger, z.B. in Alfred Hitchcocks berühmtem Beispiel aus dem Truffaut-Buch: Spannung entsteht, wenn zwei Menschen an einem Tisch sitzen und reden und der Zuschauer sieht: Zwischen ihnen liegt eine tickende Bombe.

In deiner Story gibt es keine solche Diskrepanz — weder wissen wir etwas Relevantes, was die Figuren nicht wissen, noch umgekehrt. Das wäre aber evtl. ein Ansatz, um Spannung entstehen zu lassen:

- Streiche den Absatz, in dem Torge den Sender versteckt. Dann fragt sich der Leser, wie zum Teufel er sein Kind finden will.

- Oder streiche das Telefonat mit dem SEK-Chef und betone im Anlauf der finalen Szene, wie stark und übermächtig die Entführer sind … Ehe das SEK dazukommt.

… usw., das lässt sich vielfach variieren. (Vielleicht hat er gar keine Waffen, sondern bildet sie sich nur ein …?)

Keine Sorge, ich will dir nix aufquatschen — lass die Story gerne, wie sie ist! Ich fand einfach, dass sie sich gut eignet, um dieses Spannung-durch-Wissen bzw. Spannung-durch-Nichtwissen zu entwickeln.

Unbedingt weiterschreiben!

Christophe

 

Vielen herzlichen Dank für die guten Kommentare @Friedrichard und @Christophe, habe mich sehr gefreut! Wir machen dieses Wochenende den Umzug in die neue Wohnung und es ist gerade noch alles etwas chaotisch, ich melde mich ausführlich, sobald das hier wieder in geordneteren Bahnen läuft und ich meinen Arbeitsplatz eingerichtet habe. ?

 

So, ich bin wieder da, hab endlich wieder etwas Luft, die letzte Zeit war recht stressig und ich habe leider nur wenig Zeit zum Schreiben gefunden. Ist jetzt wieder besser und daher starte ich mit der Beantwortung der offenen Kommentare:

Lieber @Friedrichard,

vielen Dank für deinen Kommentar und die Flusenlese, ich habe nachgebessert und sie beseitigt.

und ich glaub, nee, bin mir ziemlich sicher: ich bin durch Paddington in diesen Fall reingeraten und dann dabei geblieben, wiewohl ich einen gewissen Abstand zu kriminellen literarischen Ereignissen wahre. Nicht, dass ich nicht auch etwa Highsmith kennte (wobei mir da vor allem eine alltägliche Geschichte in Erinnerung geblieben ist, die sich in einem Satz erzählen lässt [frag mich aber nicht nach dem Titel]. Ein junger Mann verliebt sich und hält tradionsbewusst um die Hand der Frau beim Vater an – und der ist einverstanden und mit der Paketpost erhält der Bewerber eine Hand der Beworbenen …
Schön, dass du durch Paddington hineingefunden hast. Mit etwas Abstand weiß ich nicht genau, ob dieses kleine Stück hier den Titel Krimi verdient hat, weil es ja doch recht vorhersehbar ist. Freue mich allerdings, dass du kommentiert hast!

Wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.

Beste Grüße
MRG


Hallo @Christophe,

vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich sehr gefreut und deine Tipps sind hilfreich für mich:

ich schließe mich den anderen Kommentatoren an: Deine Story macht Spaß, man liest gerne weiter. Das liegt, zumindest für mich, an deinem flüssigen, unprätentiösen Stil, der sich einfach gut runterliest.
Danke, habe mich über deine Worte gefreut.

pannung kommt meines Erachtens aber nicht auf, und das aus einem einfachen Grund: Die Story entwickelt sich Schritt für Schritt, Baustein für Baustein, und als es zur Entführung kommt, gibt es für den Leser keinen Grund, daran zu zweifeln, dass alles gut ausgehen wird: Torgen hat ja das GPS versteckt, und außerdem kommt das SEK zur Rettung. Als Leser bin ich da ziemlich entspannt. ? Spannung entsteht häufig durch eine Diskrepanz zwischen dem, was der Leser weiß, und dem, was die Figuren wissen. Manchmal wissen die Figuren mehr, z.B. in „The Lottery“ von Shirley Jackson. Manchmal wissen sie weniger, z.B. in Alfred Hitchcocks berühmtem Beispiel aus dem Truffaut-Buch: Spannung entsteht, wenn zwei Menschen an einem Tisch sitzen und reden und der Zuschauer sieht: Zwischen ihnen liegt eine tickende Bombe.
Guter Hinweis, mit etwas Abstand finde ich meinen Text ziemlich langweilig. Ich weiß noch, dass ich ihn damals total spannend fand, aber da war wahrscheinlich mehr in meinem Kopf, als ich auf Papier bringen konnte. Dieser Prozess erstaunt mich immer wieder. Den Punkt mit der Diskrepanz nehme ich mir für weitere Stories gerne mit, danke.

In deiner Story gibt es keine solche Diskrepanz — weder wissen wir etwas Relevantes, was die Figuren nicht wissen, noch umgekehrt. Das wäre aber evtl. ein Ansatz, um Spannung entstehen zu lassen:
Momentan ist mir nicht danach, diese Story zu überarbeiten, kann ihr gar nicht mehr so viel abgewinnen und werde sie erst einmal ruhen lassen. Deine Punkte nehme ich mir allerdings gerne mit.

Unbedingt weiterschreiben!
Danke!

Wünsche dir auch einen guten Start in die neue Woche.

Beste Grüße
MRG

 

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