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Allgemeine Ortskrankenkasse

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11.04.2011
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Allgemeine Ortskrankenkasse

Ich klingle – und sofort ist er wieder da, dieser nutzlose Zustand zwischen Lampenfieber und Panik.
Ich bin der Aufregung auch nach einem halben Jahr Außendienst nicht Herr geworden. Begreife: Der trockene Mund und das Zittern der Stimme werden meine tägliche Heimsuchung bleiben, lästig wie ein eitriger Pickel.
Summend entriegelt sich die Haustür. Ich trete ein und nehme die Stufen, Stockwerk für Stockwerk.
Herzklopfen, nicht wegen der körperlichen Anstrengung.
Der falsche Job.
Schweiß unter den Achseln, jetzt im Winter gut unter dem Jackett zu verbergen, im August jedoch werde ich mit nassen Flecken unter den Armen und auf der Brust rumlaufen.
Die richtige Etage. Ein Kind an der Tür.
„Oh, hallo. Frank Schmidt von der …“ Himmel, was für eine Sprache. Das ist doch ein kleines Mädchen! „Mein Name ist Frank Schmidt“, versuche ich es noch einmal. „Ich möchte zu Frau Engwer. Ist das deine Mama?“
Das Mädchen ist dunkelhaarig, moppelig und sehr hübsch. Es nickt.
„Kannst du sie mal an die Tür …?“
Die Kleine ist schon losgerannt. Und nach ein paar Sekunden wieder da.
„Die Mama ist kacken!“
Mir ist nicht nach Losprusten, dazu bin ich viel zu aufgeregt. Aber ich lächle und entspanne mich ein wenig.
„Komm rein!“, sagt das Kind.
„Rein? - Oh, nein“, wehre ich ab. „Ich … Ich warte hier. Auf deine Mama. Das ist schon in Ordnung.“
Ich stelle die Tasche ab. Trockne mit einem Tempo die Stirn und den Nacken. Zerknülle das Papier, ziehe ein frisches hervor und stecke es, bereit für den nächsten Schweißausbruch, in die Hosentasche.
Das Mädchen, wird mir bewusst, beobachtet mich.
„Wie heißt du?“, fällt mir ein.
„Tilda!“, brüllt sie, froh ihren Namen endlich nennen zu dürfen.
In meinem Kopf materialisieren sich zwei, drei Bilder von Tilda Swinton. Sie sieht völlig anders aus als das Mädchen. Du solltest Anti-Tilda heißen, denke ich einen halbwegs witzigen Gedanken.
Gutes Zeichen, witzig zu sein, dann kann Mama ja kommen.

Mama kommt.
Eine Frau, dünn und blass wie Papier. Sie schüttelt nasse Hände beim Gehen: „Ja?“
„Frank Schmidt von der Allgemeinen Ortskrankenkasse“, stelle ich mich vor.
„Von der … was?
„Von der AOK.“
„Ach so.“

Etwas an der Frau ist … anders.
Ich versuche herauszufinden, was. Ist sie schön? Nun, ihre Haare sind stumpf, sie riecht nicht frisch. Sie wirkt wie von einer Krankheit ausgezehrt; dabei ist sie auf jene seltsame Art nichtschön, die Frauen anziehend und besonders macht. Ich bemerke außer Funktion gesetzte Lachfältchen. Tildas Mutter hat mal bessere, vielleicht sogar gute Tage erlebt.
Ich starre sie länger als notwendig, länger als statthaft, an. In Persien wurden Männer getötet für das Starren auf Frauen.
„Wir hatten einen Termin“, komme ich zur Sache. Bemerke den Fehler, es heißt natürlich: Wir haben einen Termin. Wir hatten ist genauso falsch wie: Wie war der Name?
„Heute?“ hebt sie müde eine Braue. „Das … könnte sein. Ich habe zu viele Termine. Manchmal verwechsle ich die Tage, es ist … irgendwie keine gute Zeit.“
„Ich kann an einem anderen Tag wiederkommen.“
„Aber nein. Das geht schon. Kommen Sie herein.“
Sie reicht mir die noch immer feuchte Hand und meint: „Ist nur Wasser!“
Ich greife die dünnen Finger und reiße mit: „Was soll es auch sonst sein?“, den ältesten Witz der Welt.

Wir hocken uns in die Küche.
Ein nur oberflächlich sauberer Raum. Die Einrichtung war mal witzig, jetzt ist sie vernachlässigt. Am Kühlschrank kleben Tildas Zeichnungen: Spiel- und Rummelplatzszenen mit riesigen Sonnen. Die Blätter sind an den Rändern eingerollt und fleckig von Milch oder Öl. Eine Glühlampe ist defekt.
Vor dem Fenster stehen Blumentöpfe mit kranken oder verstorbenen Kräutern.
Der Stuhl war mal teuer, doch seine hölzernen Zapfen haben an Griff verloren. Er meldet unter meinem Normalgewicht Bedenken an. Ich räume mir eine Fläche von zwei A4 Seiten frei, lege meine Unterlagen aus und beginne vollautomatisch zu erzählen: Niedriger Beitragssatz und Zusatzbeitrag, Gesundheitskurse, Bonuszahlung.
Tilda kommt herein, greift sich die mit beweglichen Rädchen versehene Pappkarte zur Berechnung des Jahresbeitrags und fragt: „Für was‘tn das?“
Es heißt: Wofür?, denke ich.

Die Mutter schickt Tilda spielen. Sie spricht nicht unfreundlich mit ihr, doch ohne Leben.
Was ist hier los?
Als ich fortfahren will, unterbricht sie mich: „Ist schon okay. Ich kann mir das nicht merken. Und muss sowieso wechseln.“
„Warum?“
„Ich brauch die gesparten zehn Euro im Monat. - Einen Tee?“
Sie setzt Wasser auf. Sieht aus dem Fenster, während es im Kessel zu blubbern beginnt. Gießt uns schwarzen Tee in alte, irgendwo hergeholte Tassen; nimmt Platz und hält sich an ihrer Tasse fest.
Ich lege ihr die Beitrittserklärung hin und mache Kreuzchen, wo sie unterschreiben soll.
„Sie können es sich gern noch mal überlegen, Frau Engwer. Niemand bedrängt sie.“
Die Frau winkt müde ab. „Strom muss ich auch noch ummelden“, sagt sie. „Den ‚Kurier‘ abbestellen. Internet, sagen die, ich sei zwei Jahre gebunden. Was für Schweine. Vierzig Euro im Monat, dabei habe ich weder Computer noch Handy.“
„Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann …“
„Das macht mich fertig.“
Wir trinken schweigend unseren Tee.

„Mein Ex hat alles von Wert mitgenommen“, sagt sie irgendwann. „Laptop, Fernseher, Lautsprecher. Ich hab keine Musik mehr.“
Ich weiß nicht wohin mit meinen Händen. Greife mir den Henkel der Tasse und fingere daran.
„Das Bargeld, das Auto.“
„Sie haben Tilda“, versuche ich die Frau aufzumuntern
„Ich hab sie krankgemeldet, weil die Schule ewig weit weg ist.“
Wie auf Kommando beginnt Tilda nebenan zu singen.
Die Frau lächelt, schwach wie ein erschöpfter Akku.
Plötzlich schiebt sie ihre Tasse von sich weg und sagt: „Eigentlich sinnlos. Die Kasse zu wechseln und all das andere. Sich große Gedanken um dieses kleine Leben zu machen.“
„Nun ja, …“ rede ich halbherzig. Große, schöne Augen hat Tildas Mama, aber jedes Feuer darin scheint erloschen.
„Sogar sinnlos, zu leben“, sagt sie leise und ich antworte schablonenhaft: „Aber nein!“
„Einzig Tilda ...“, flüstert sie, „hält mich davon ab, aus dem Fenster zu springen.“

Achter Stock, denke ich einen blöden Gedanken. „Da kann ich jetzt auch nichts dazu sagen“, meine ich nach langem Schweigen. „Nichts Vernünftiges.“
Ich starre sie über den Resopaltisch hinweg an, mit Gedanken, stockend wie das Programm eines aufgehangenen Computers.
Was kann ich für sie tun?
Sie, wie in einem schlechten Film, „einfach mal in den Arm nehmen“? Ihr die Bude aufräumen, einen ordentlichen Dübel einsetzen und die herabgefallene Gardinenstange befestigen; einen gebrauchten Fernseher organisieren, mit ihr spazieren gehen und ins Kino? Ins Bett?
Braucht Tildas Mutter einen wie mich, einen Angsthasen und Langweiler? Wahrscheinlich nicht. Eher schon einen, der ihrem Ex die Fresse poliert und ihre Angelegenheiten behördlich und gerichtlich klärt. Der sie wie eine ausgewachsene Eiche stützt.
Nein, ich bin für Tildas Mutter der Falsche. Kein guter Fang. Im Gegenteil: Vielleicht sollte nicht sie, sondern ich aus dem Fenster springen.

Ordentlich Selbstmitleid, spottet plötzlich eine Stimme in meinem Kopf. Was für ein Jammersack! , fügt sie hinzu und mit einem Mal empfinde ich Ekel vor mir selbst.
Ekel und Wut steigen wie Lava in mir auf - und die Hitze verleiht mir einen plötzlichen und unerwarteten Mut.
„Hören wir auf, uns kleinzumachen“, sage ich und Tildas Mutter schaut auf.
„Wir sind noch jung“, bringe ich vor. „Halbwegs gesund. Unsere Probleme lassen sich lösen.“
„Lösen?“, fragt sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Aber wie denn?“

Wenn ich das wüsste. Auf ihre Frage fehlt mir die Antwort, doch ihre hohlen Wangen bringen mich auf eine Idee. Auf etwas Naheliegendes.
„Indem wir erst mal was essen“, sage ich und setze hinzu: „Italiener.“
Sie blickt mich wie einen Verrückten an.
Verständlich, denke ich. Gerate außer Kontrolle, tue Unfassbares und greife nach ihrer Hand.
Erwarte nichts Gutes, doch sie zieht ihre Finger nicht zurück.

Ihre Hand ist wärmer als erwartet.
Irgendwann stürmt Tilda herein und wir lassen uns los.
Die Kleine hat ein „Himmel und Hölle“ gebastelt und zeigt es mir.
„Für was‘tn das?“, gebe ich mich unwissend und sie erklärt es mir.
„Komm, Tilda“, unterbricht plötzlich die Mutter.
Sie nimmt Jacke und Mantel vom Haken. „Komm, wir ziehen uns an.“

Wir müssen nicht weit laufen.
Der Kellner hat eine Kerze angezündet.
Tilda verdrückt ihre Pizza, danach Mamas Rest. Sie wird müde, rutscht zu mir rüber und schläft an meiner Seite ein. Ihr satter kleiner Körper schmiegt sich mit tiefen Atemzügen gegen meinen.
Ihre Mutter hebt die Hand und wir bestellen Wein.

Später trage ich Tilda nach Hause.
Auf dem Tisch liegt noch immer der Vertrag.
Die Mutter unterschreibt das Papier, reißt sich ihren Durchschlag ab und gibt mir das Original.
„Na dann …“ Ich will mich verabschieden, doch Tilda erwacht.
„Kommst du mal wieder?“, fragt sie schläfrig.
„Ich …“
Ich schaue die Mutter an.
Die lächelt, wie ein scheues Gespenst, und nickt.

 

Hallo Zantje, Kanji und Novak (Himmel, Dein Kommentar ist ja länger als die Geschichte ;)), leider muss ich jetzt noch mal auf Arbeit und deshalb meine Antwort auf Eure Kommentare auf den Mittwoch (denn morgen sitze ich im Stadion) verschieben. Zunächst mal lieben Dank!!!

 

Sorry, meine Antwort hat etwas länger gedauert, da in meiner Arbeit gerade der Grizzly steppt.

Zantje,
herzlichen Dank für Deine Meinung. Richtig schön, das Dir meine Geschichte auch noch gefallen hat!
Danke für Deine Fehlerfindungen (Groß-/Kleinschreibung u.a), welche ich dankbar repariert habe.
„Da muss, glaube ich, der Doppelpunkt weg. Da stolpert man beim Lesen.“ – hab ich mich belesen: Der Doppelpunkt ist richtig, jedoch ein ausführendes Komma fehlte.

„Siehste selber ...“ - äh, nee ???

„Wo ist hinter dem Fenster? Draußen auf dem Fensterbrett?“ - Richtig, hab ich geändert.

„Internet KOMMA sagen die ...“ sowie „SieKOMMA wie in einem schlechten FilmKOMMA einfach mal in den Arm nehmen? „ – Richtig, geändert.

„Das sieht in meinem Kopf ganz ganz merkwürdig aus. Kann sie die bis zur Nasenspitze hochziehen? Das wäre ziemlich cool. Aber selbst, wenn sie die über die Oberlippe zieht, wäre das ziemlich unsexy.“ – Hast Du Recht. Ich habe zusammengezogene Augenbrauen draus gemacht.

Also nochmal: Danke Dir!

Kanji,
herzlichen Dank auch Dir für Deine Meinung.
Ist immer so eine Sache mit einem neuen Ende/einer neuen Wendung. Der eine fordert es, der andere fand das Original besser. Mir persönlich hat bei Deiner Geschichte „Rückzug“ das Original ebenfalls deutlich besser gefallen, es war authentischer Kanji.
Nun, ich stehe dennoch zu diesem, neuen Ende.
Schönen Abend, nastro!

Novak,
Dein Kommentar ehrt mich - Du, als Autorin einer meiner Lieblingsgeschichten, „Frieda nimmt sich den Tag“.
„Ich mache das in den allermeisten Fällen schon lange lange so, dass ich erst eine Geschichte lese und dann erst die Kommentare.“ – so sollte es sein, so mache ich es auch und vor allem sollte man nicht schon wild lostippen, bevor man das Ding nicht ganz und gar gelesen hat.

„Und deine ist definitiv eine gute Geschichte.“ – Thank you very much!

„Und deine Idee, die Geschichte tröstlich enden zu lassen, die finde ich gut.“ - Ich habe von meinen Testlesern jahrelang verwunderte Kommentare gehört: Warum so brutal, warum so negativ, was ist eigentlich in Deiner Kindheit passiert? Die können einfach nicht trennen – Realität – Fiktion. Ich sag dann immer: „Hat Stephen King mal jemanden getötet? Glaube nicht, ne?“ Allgemein bin ich aber privat in einer durch aus positiven, lebensbejahenden Phase und möchte momentan gern paar Geschichten schreiben, die nicht so runterziehen. Ist gar nicht so einfach, ich glaube so Frau-in-Keller-sperren-und-foltern ist am Ende leichter zu schreiben als mal was Positives, zumindest für uns Laien.

„Also mir hats gefallen. Ich fands traurig, aber auch tröstlich. Und mit der dicklichen kleinen Ant-Tilda auch eine Prise Galgenhumor dabei. Gute Mischung. „ – Danke, das gibt mir viel, wenn Dir das gefällt.

„Zwei Sachen setzen ihm zu. Also Plural: werden.“ – Richtig, geändert.

„Liebe Grüße nach irgendwohin.“ – Danke, ganz liebe Grüße und Dank auch Dir,

nastro.

 

Hi,

Begreife: Der trockene Mund und das Zittern der Stimme werden meine tägliche Heimsuchung bleiben, lästig wie ein eitriger Pickel.
das mit dem Pickel finde ich ein bisschen schief. Klar, das nervt vllt wie ein eitriger Pickel, ABER, wenn man einen eitrigen Pickel hat, dann weiß man ja auch, dass das nichts chronisches ist, und dass das in ein paar Tagen abgeklungen ist. Das, was den Prot bei seiner Angst nervt, da weiß er ja, dass das wahrscheinlich für immer so bleiben wird. Ist vielleicht sehr spitzfindig von mir, aber wie gesagt, ist für mich ein bisschen ein schiefer Vergleich.

„Die Mama ist kacken!“
Scheiße, da habe ich jetzt aber echt laut rausgelacht. Passiert mir bei Texten echt nicht so oft.

Sie wirkt wie von einer Krankheit ausgezehrt; dabei ist sie auf jene seltsame Art nichtschön, die Frauen anziehend und besonders macht.
das ist ein extrem kluger Satz.

„Mein Ex hat alles von Wert mitgenommen“
Alles von Wert? Das hört sich irgendwie gestellt an, würde so wirklich jemand reden? Ich würde das streichen.
"Mein Ex hat alles mitgenommen: Laptop, Fernseher, Lautsprecher. Ich hab keine Musik mehr."
Da checkt der Leser schon, dass das nur wertvolle Sachen sind. Würde in Dialogen eher darauf achten, dass sie natürlich und authentisch wirken, als dass man dem Leser auf jeden Fall alle Informationen rüberbringt. Aber die Dialoge passen im Allgemeinen bei dir, bloß an mancher Stelle könnte man noch umstellen.

Die Frau lächelt, schwach wie ein erschöpfter Akku.
ziemlich gut.

Im Gegenteil: Vielleicht sollte nicht sie, sondern ich aus dem Fenster springen.
Du setzt die Pointen wirklich gut. Ich mag das wirklich.

Jo, ich finde das ist eine gute Geschichte. Vor allem gefallen mir der Erzählton und die witzigen Gedankengänge des Prots. Du beschreibst deine Figuren auch echt schön, ich kann sie mir alle sehr gut vorstellen. Ja, die Story hat Zug und macht auch Spaß, du setzt die Pointen sicher und gut, das zündet fast immer. Und dass der Prot dann plötzlich alles gibt und die Frau zum Essen einläd, das ist für mich als Leser auch nachvollziehbar, weil ich da ganz nah an seinen Gedankengängen dran bin.
Einzig das Ende hat mir nicht ganz getaugt. Das ist für mich zu einfach, zu versöhnlich. So nach dem Motto: Ich habe mich zusammengerissen, eine Frau kennengelernt, und jetzt ist alles gut, wir retten uns gegenseitig und lieben uns bis zum letzten Tag.
Also so kommt das ein bisschen rüber. Ich finde, du machst es dir da vielleicht ein bisschen zu einfach, indem du das Ende so zeichnest, wie du es gezeichnet hast. Also ich finde, dass das Ende halt nicht so zündet, wie bspw. deine Pointen im Text zünden. Du baust gut Spannung auf, da passiert was, es gibt inneren und äußeren Konflikt, das passt schon alles, aber dann lässt du es halt mehr oder weniger klischeehaft enden. Ich würde da an deiner Stelle wirklich noch mal rumprobieren, verschiedene alternative Enden für mich ausprobieren und gucken. Also ich meine jetzt wirklich die Szenen nach dem Essen, davor passt das für mich alles. Du könntest auch noch probieren, dem Prot durch die Erfahrungen des geschilderten Tages zu einer Art Erkenntnis kommen zu lassen, oder zu einer inneren Veränderung. Sowas ist immer gut, wenn der Prot bis zur Endszene bzw. in der Endszene eine für den Leser sichtbare Veränderung vollzieht/vollzogen hat. Das fehlt mir hier im Text ein bisschen, wobei du das locker aus der Story zum Ende hin stricken könntest, da könntest du noch nachlegen, Thema Panik und allgemeine Unsicherheit und Lebensbejahung.

Sind bloß Ideen meinerseits. Ich hab's gerne gelesen, war echt unterhaltsam und kurzweilig.

Viele Grüße,
zigga

 

Hallo zigga,

vielen Dank für Deinen Kommentar! Bitte entschuldige meine späte Antwort – sie ist geschuldet einiger unterhaltsamer Tage auf der Leipziger Buchmesse.

Scheiße, da habe ich jetzt aber echt laut rausgelacht. Passiert mir bei Texten echt nicht so oft.
Freut mich ungemein.
das ist ein extrem kluger Satz.
Danke ;)!
Alles von Wert? Das hört sich irgendwie gestellt an, würde so wirklich jemand reden? Ich würde das streichen.
Da checkt der Leser schon, dass das nur wertvolle Sachen sind.
Hab ich geprüft, würde ich gern meine Version stehen lassen.
Einzig das Ende hat mir nicht ganz getaugt. Das ist für mich zu einfach, zu versöhnlich. So nach dem Motto: Ich habe mich zusammengerissen, eine Frau kennengelernt, und jetzt ist alles gut, wir retten uns gegenseitig und lieben uns bis zum letzten Tag.
Ja, das hab ich beim Überarbeiten natürlich auch gemerkt. Hab verschiedene, z.T. kühne Konstruktionen ausprobiert und mich zuletzt für diese, für meine Verhältnisse recht schmusige Variante, entschieden.
Hab zur Messe Karen Duve gehört, mit dem Input wäre es vllt härter und böser geworden ;).
Deine Gedanken sind klug und förderlich, ich setz mich da noch mal ran …

Freut mich, dass es Dir gefallen hat, schönen Abend,

nastro!

 

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