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Allein

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06.10.2011
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Allein

Allein.
Sie fühlt sich allein und starrt in die Nacht.
Sie ist schwarz.
Kein Stern erhellt den Himmel.
Sie fühlt sich erschöpft, nicht nur körperlich, ihre Augen brennen und ihre Arme sind schwer, aber schlafen…niemals.
Sie ist zu aufgewühlt, so viele Gefühle strömen auf sie ein.
Was soll sie tun?
Sie atmet tief durch…hilft nichts natürlich, als ob die Lösung aller Probleme immer das Atmen wäre, man sollte diese ganzen Bücher einfach aus dem Fenster schmeißen, oder verbrennen oder so am besten einfach zerstören.
Wer mag sie wirklich und wer ist nur nicht fähig ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen?
Wem sollte sie verzeihen, wenn er scheiße baut und wer will sie eh nur vorsätzlich verarschen?
Was ist gut, was ist schlecht? Was ist die richtige Art und Weise?
Niemand scheint sie zu verstehen immer das gleiche, dieselben nichtssagenden Antworten jedes Mal.
Ob sie nerve? Nein, auf gar keinen Fall, warum auch?
Aber sie denkt das. Sie nervt sich selbst, kann ihre Gedanken nicht mehr ertragen, fühlt so viel, hat Angst, will verstehen, versucht zu verstehen, doch reden kann sie nicht. Denn so und dann würde sie doch alle eh nur nerven, also bleibt es bei ihr, alles bleibt bei ihr.
Sie fühlt sich so allein.
Da ist diese große Angst, unbeschreiblich, wovor fragt sie sich?
Doch wer soll ihr antworten?
So bleibt alles still.
Sie versucht sich abzulenken schaut in die Nacht.
Alles ist schwarz, eine schwarze Fläche, ein schwarzes Tuch, ein schwarzes Meer aus Dunkelheit…
Es funktioniert nicht. Immer noch ist sie allein.
Hat Angst sich anzuvertrauen, Angst alle zu nerven, will niemanden belästigen, denkt selbst sie wäre nicht gut genug. Gut genug, wichtig genug, es wert sich Gedanken zu machen.
Sie zittert, ist so allein.
Ihr Handy liegt neben ihr, vielleicht sollte sie irgendwas tun, sie merkt ja, da stimmt etwas nicht, aber was und wie und wen? Wer würde sie verstehen, würde verstehen was sie denkt, ihre Angst nachvollziehen, wenn sie sich selbst nicht versteht…Niemand.
Denn sie ist allein.
Sie schließt noch einmal die Augen.
Sie will nicht mehr, ist müde, müde vom Denken, dem Suchen und der ständigen Furcht.
Aber könnte sie das wirklich?
Sie will nicht direkt daran denken, nicht an das Wort, nicht an die Tatsache.
Das würde es endgültig machen, ihr ihre Verzweiflung vor Augen führen.
Sie ist hin- und hergerissen.
Sie hat Angst, will nichts verpassen, auch wenn sie nicht weiß, was ihr entgehen könnte.
Und sie ist neugierig, will wissen was kommt, was sein wird, wen sie treffen wird.
Aber sollte sie es nicht einfach durchziehen?
Sie zittert mittlerweile, krampfartig, kneift ihre Augen fest zu und presst sich in ihr Kissen.
Wälzt sich in ihrem großen Bett, sie wirkt so klein darin, zerbrechlich, verloren und allein.
Sie hört auf.
Wird ruhig.
Steigt langsam aus dem Bett.
Der Entschluss ist gefallen.
Die Nacht ist schwarz.

 

Willkommen Ladybird!

Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich hier um einen Text, der dunkle Stimmung, die in Selbstmord endet, zum Thema hat.
Dabei muss dir klar sein, dass du keine Geschichte erzählst. Da ist eine, aber die liegt nicht mal im Subtext. Die muss man sich aus den Fingern saugen, die muss der Leser erfinden, anhand dessen, was er schon weiß, oder vermutet. Es gibt ja tausend Möglichkeiten, wie dein Charakter da in diese Stimmung gekommen ist. Wir alle kennen das, aber die Geschichten sind verschieden, und die müssen erzählt werden. Nicht das, was eh schon jeder kennt.
Dann kann es zu so einer Szene kommen, in der sie nachts im Bett liegt, und so, aber das muss vorbereitet werden, das muss aufgebaut werden.
Ansonsten verlierst du dich in Klischees, und das ist einfach uninteressant. Wie kommt es dazu, dass ein Mensch so allein ist. Ist er wirklich allein, oder fühlt er sich nur so? Und wenn ja, warum erkennt er nicht, wer für ihn da ist?
So kreist der Text nur um eine einzige BEfindlichkeit, und das ist keine Geschichte.
Mach dir ein paar weiterführende GEdanken zu dem, was du erzählen willst, was du erzählen kannst. Denn gerade bei Selbstmordgeschichten habe ich oft das Gefühl, die Autoren übernehmen sich da. Das ist einfach zu viel für einen, der mit dem Schreiben, und oft sogar erst mit dem Leben, anfängt. Nur weil einen solche GEdanken beschäftigen, befähigt es noch nicht, darüber kunstvoll Geschichten zu schreiben. Ich würde, wenn dir das Schreiben echt wichtig ist, raten, erst mal mit "einfacheren" Sachen anzufangen.

Bis dann: Timo

 

Hallo ladybird,

Willkommen im Forum. Ich hab jetzt gehofft, dass du auf die Kommentare antwortest (ist so üblich bei uns) ... so fällt's mir jetzt schwer, was zu dem Text zu sagen. Also ich kann mir schon vorstellen, dass er dir was bedeutet, und so schlecht ist er auch nicht geschrieben, aber was geschildert wird ist, ob du's glaubst oder nicht, relativ banal, und auch wirklich nur dann als Kurzgeschichte anzusehen, wenn man das Ganze sehr locker sieht.
Du beschreibst ein Gefühlszustand, stellenweise auch ganz gut, aber damit sich ein Leser damit indentifizieren kann, müsste es eine Handlung geben, Charaktere, Gründe, Motive usw. Sonst kann man das alles gar nicht nachvollziehen. Oder man kann es vielleicht, aber es ist trotzdem keine Geschichte. Ist halt auch ein Unterschied, ob man für sich schreibt, oder für andere. Viele fangen wohl mit Ersterem an. Wenn du Letzteres tun willst, schau dich hier ein wenig im Forum um, da kann man viel lernen, wenn man will.

MfG,

JuJu

 

Hallo JuJu, Tayla und Timo
Ich schreib das hier jetzt einfach mal an alle, da ihr ja im großen und ganzen auch ähnliche Kritikpunkte habt. Zuerst einmal danke für die Kritik an sich, denn sonst hab ich natürlich keine Chance mich zu verbessern oder den Text einzuschätzen.
Aber zunächst einmal zu eurem größten Kritikpunkt, also dass mein Text keine Kurzgeschichte an sich wäre, da er keine Geschichte beinhaltet und das jedenfalls war Absicht, denn ich wollte versuchen den Text so unspezifisch wie möglich zu gestalten, da es mir nicht um die Person in der Geschichte ging, oder um die Geschichte an sich, sondern eigentlich nur um das Gefühl. Ich wollte es gerade vermeiden eine bestimmte Situation, einen Mensch und eine Geschichte zu haben, zu denen dieser Text gehört, weil es eben auch keine Geschichte in diesem Sinne werden sollte und ich sie somit auch nicht so nennen sollte nur leider habe ich keinen besseren Namen dafür, von Text einmal abgesehen. Ich habe versucht alles so wenig wie möglich festzulegen, um den Text für die meisten Personen geltend zu machen und nicht nur auf einen beschränkt.
Eigentlich meinte ich auch nicht dieses Selbstmordgefühl an sich oder jedenfalls nicht in dieser Stärke, sondern ich wollte mehr auf ihre Selbstzweifel hinaus, also das Gefühl davor, da das zumindest etwas ist, was jeden Mensch betrifft und da sich jeder mal so fühlt. Deshalb hab ich versucht einfach zu zeigen wohin so ein Gefühl auch führen kann aber das es eben nicht „schlimm“ oder „falsch“ ist sich so zu fühlen, da nehme ich mal stark an, jeder dieses Gefühl kennt, man es aber in der Regel nicht zugeben will oder es einfach für unnatürlich hält.
Und auch der Teil, in dem sie mit ihren ständigen Wiederholungen irgendwann wirklich anfängt zu nerven, war ursprünglich geplant, da die Situation, in der sie sich jedes Mal bei diesem Gefühl wiederfindet dieselbe ist. Denn wenn sie mit ihren Freunden redet und in dieser Stimmung ist, so nervt sie sie nicht durch ihre Anwesenheit oder durch ihre Art an sich, aber sobald sie sich selbst so sehr gehen lässt, im Selbstzweifel versinkt und nicht mehr aufhören kann darüber zu reden oder nachzudenken, dann ist es das, was die anderen nervt und was sie selbst auch an sich nicht ausstehen kann.
Nur scheinbar ist es mir relativ schlecht gelungen das, was ich eigentlich sagen wollte auch rüberzubringen und deutlich zu machen. Aber ich werde es auf jeden Fall weiter versuchen und vielleicht schaffe ich es das nächste Mal etwas zu schreiben was mehr Anklang bei euch finden wird. Deshalb nochmals vielen Dank eure Kritik und die Ratschläge. Und ganz abgesehen davon tut es mir Leid, dass ich euch allen erst jetzt geantwortet habe.
Viele Grüße
Ladybird

 

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