- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 3
Allein
Allein.
Sie fühlt sich allein und starrt in die Nacht.
Sie ist schwarz.
Kein Stern erhellt den Himmel.
Sie fühlt sich erschöpft, nicht nur körperlich, ihre Augen brennen und ihre Arme sind schwer, aber schlafen…niemals.
Sie ist zu aufgewühlt, so viele Gefühle strömen auf sie ein.
Was soll sie tun?
Sie atmet tief durch…hilft nichts natürlich, als ob die Lösung aller Probleme immer das Atmen wäre, man sollte diese ganzen Bücher einfach aus dem Fenster schmeißen, oder verbrennen oder so am besten einfach zerstören.
Wer mag sie wirklich und wer ist nur nicht fähig ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen?
Wem sollte sie verzeihen, wenn er scheiße baut und wer will sie eh nur vorsätzlich verarschen?
Was ist gut, was ist schlecht? Was ist die richtige Art und Weise?
Niemand scheint sie zu verstehen immer das gleiche, dieselben nichtssagenden Antworten jedes Mal.
Ob sie nerve? Nein, auf gar keinen Fall, warum auch?
Aber sie denkt das. Sie nervt sich selbst, kann ihre Gedanken nicht mehr ertragen, fühlt so viel, hat Angst, will verstehen, versucht zu verstehen, doch reden kann sie nicht. Denn so und dann würde sie doch alle eh nur nerven, also bleibt es bei ihr, alles bleibt bei ihr.
Sie fühlt sich so allein.
Da ist diese große Angst, unbeschreiblich, wovor fragt sie sich?
Doch wer soll ihr antworten?
So bleibt alles still.
Sie versucht sich abzulenken schaut in die Nacht.
Alles ist schwarz, eine schwarze Fläche, ein schwarzes Tuch, ein schwarzes Meer aus Dunkelheit…
Es funktioniert nicht. Immer noch ist sie allein.
Hat Angst sich anzuvertrauen, Angst alle zu nerven, will niemanden belästigen, denkt selbst sie wäre nicht gut genug. Gut genug, wichtig genug, es wert sich Gedanken zu machen.
Sie zittert, ist so allein.
Ihr Handy liegt neben ihr, vielleicht sollte sie irgendwas tun, sie merkt ja, da stimmt etwas nicht, aber was und wie und wen? Wer würde sie verstehen, würde verstehen was sie denkt, ihre Angst nachvollziehen, wenn sie sich selbst nicht versteht…Niemand.
Denn sie ist allein.
Sie schließt noch einmal die Augen.
Sie will nicht mehr, ist müde, müde vom Denken, dem Suchen und der ständigen Furcht.
Aber könnte sie das wirklich?
Sie will nicht direkt daran denken, nicht an das Wort, nicht an die Tatsache.
Das würde es endgültig machen, ihr ihre Verzweiflung vor Augen führen.
Sie ist hin- und hergerissen.
Sie hat Angst, will nichts verpassen, auch wenn sie nicht weiß, was ihr entgehen könnte.
Und sie ist neugierig, will wissen was kommt, was sein wird, wen sie treffen wird.
Aber sollte sie es nicht einfach durchziehen?
Sie zittert mittlerweile, krampfartig, kneift ihre Augen fest zu und presst sich in ihr Kissen.
Wälzt sich in ihrem großen Bett, sie wirkt so klein darin, zerbrechlich, verloren und allein.
Sie hört auf.
Wird ruhig.
Steigt langsam aus dem Bett.
Der Entschluss ist gefallen.
Die Nacht ist schwarz.